[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Copolymerisate ungesättigter Carbonsäuren
mit anderen ungesättigten Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre
Verwendung als Sequestrierungsmittel, Komplexbildner und Co-Builder in Wasch- und
Reinigungsmitteln.
[0002] Copolymerisate ungesättigter Carbonsäuren mit anderen ungesättigten Verbindungen
sind bekannt, beispielsweise aus der DE-PS 19 04 940. Hierin sind Copolymerisate von
Acrolein mit Acrylsäure beschrieben, welche als Polycarboxylate Anwendung finden
können als Komplexbildner.
[0003] Andere Polycarboxylate sind bekannt als Copolymerisate verschiedener ungesättigter
Carbonsäuren. So sind insbesondere Copolymerisate von Acrylsäure, Methacrylsäure
und Maleinsäure sowie ihre Verwendung als Zusätze fur Wasch- und Reinigungsmittel
bekannt aus der DE-PS 26 16 261, der DE-OS 29 10 133, der DE-OS 29 36 984, der DE-OS
32 33 775, der DE-OS 32 33 777, der DE-OS 34 26 368 und der DE-OS 36 04 223.
[0004] Diese Polycarboxylate sind durch die Einführung phosphatarmer und phosphatfreier
Waschmittel an Bedeutung gestiegen; vgl. Diehl, "Phosphatfreies Waschen", Fette und
Öle, Fettderivate, Folgeprodukte, 112 (1986), Seiten 489 bis 492 sowie Zini, "The
Use of Acrylic Based Homo- and Copolymers as Detergent Additives", Chemieprodukte:
Haushalt, Gewerbe, Industrie 83 (1987), Seiten 45 bis 48.
[0005] Ein erheblicher Nachteil der bisher verwendeten Polycarboxylate besteht darin, daß
sie in Kläranlagen biologisch kaum abbaubar sind. Sie werden jedoch durch Absorption
an den Klärschlamm eliminiert und gelangen somit nicht in die Gewässer. Ähnliche Produkte
werden nämlich seit Jahren bereits zur Klärschlammflokulation eingesetzt.
[0006] Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Polycarboxylate zu entwickeln,
welche eine verbesserte biologische Abbaubarkeit aufweisen und dabei preiswert, einfach
und zuverlässig hergestellt werden können.
[0007] Diese Aufgabe konnte jetzt überraschend einfach gelöst werden durch Copolymerisate
ungesättigter Carbonsäuren, die erhältlich sind durch Umsetzung von alkalischen Lösungen
zur Enolatbildung befähigter Monosaccharide mit den ungesättigten Carbonsäuren in
Gegenwart von radikalischen Initiatoren, vorzugsweise Peroxiden, bei Temperaturen
zwischen 60 und 110°C.
[0008] Dieses Ergebnis war keinesfalls vorherzusehen, da alkalische Lösungen zur Enolatbildung
befähigter Monosaccharide bekanntlich sehr instabil sind und zur raschen Zersetzung
dieser Lösungen führen. Es wurde jetzt gefunden, daß diese Lösungen unter den erfindungsgemäßen
Bedingungen relativ stabil sind und sich beispielsweise so lange nicht oder nur wenig
verfärben, wie noch die Polymerisation bzw. Copolymerisation mit den ungesättigten
Carbonsäuren stattfindet. Erst wenn die ungesättigten Carbonsäuren durch Polymerisation
aus der Lösung verschwunden sind, beginnt die übliche Zersetzung und Verfärbung der
alkalischen Zuckerlösungen.
[0009] Die erfindungsgemäßen Copolymerisate können in einfacher Weise aus dem Reaktionsgemisch
entfernt werden, nämlich durch einfaches Ansäuern, wodurch sie dann ausgefällt werden
oder sich als separate Phase abscheiden.
[0010] Die angesäuerten Mutterlaugen enthalten in erster Linie nicht umgesetzte Mengen an
Monosacchariden. Diese können wiedergewönnen und wieder eingesetzt werden. In vielen
Fällen kann sogar auf diese Abtrennung verzichtet werden und das Gesamtreaktionsgemisch
erfindungsgemäß verwendet werden.
[0011] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Copolymerisate ist, daß die Monosaccharidkomponente
preiswert aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird und somit nur bezüglich
der ungesättigten Carbonsäuren auf fossile Rohstoffe zurückgegriffen werden muß.
[0012] Überraschend war weiterhin der Befund, daß die erfindungsgemäßen Copolymerisate,
bezogen auf den Anteil an ungesättigter Carbonsäure, ein erheblich gesteigertes Calcium-
und Magnesiumbindungsvermögen aufweisen. Die Monosaccharidkomponente in den Copolymerisaten
trägt somit in erheblichem Maße zum Calcium- und Magnesiumbindungsvermögen bei.
[0013] Die neuen Copolymerisate sind somit in besonderem Maße geeignet, als Sequestrierungsmittel,
Komplexbildner und Co-Builder in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt zu werden.
[0014] Die Eigenschaften der Copolymerisate können in relativ weiten Grenzen variiert werden.
Vorzugsweise werden 20 bis 65% Monosaccharid mit 35 bis 80% ungesättigter Monocarbonsäure
umgesetzt.
[0015] Zur Enolatbildung befähigte Monosaccharide sind in erster Linie Glukose, Fruktose,
Mannose, Maltose, Xylose und Galaktose. Besonders bevorzugt ist natürlich die Glukose,
da sie besonders preiswert und mengenmäßig nahezu unbeschränkt zur Verfügung steht.
Sie kann auch in relativ ungereinigter Form erfindungsgemäß eingesetzt werden, da
die Verunreinigungen nicht oder in nicht störender Form in das Copolymerisat eingebaut
werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise so durchgeführt, daß zu der alkalischen
Lösung des zur Enolatbildung befähigten Monosaccharids die ungesättigte Carbonsäure
und der radikalische Initiator zugegeben werden und dann langsam erhitzt wird. Oberhalb
von 60°C springt die Reaktion an und wird dann oftmals so heftig, daß die Temperatur
über 110°C hinausgeht. Dies sollte nach Möglichkeit vermieden werden, da es hierbei
zu einer unerwünschten stärkeren Zersetzung des noch nicht in das Copolymerisat eingebauten
Zuckers kommt.
[0017] Als ungesättigte Carbonsäuren kommen in erster Linie die monoethylenisch ungesättigten
Monocarbonsäuren mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen in Frage, dabei insbesondere die Acrylsäure
und Methacrylsäure. Prinzipiell können aber auch andere ungesättigte Carbonsäuren
wie Maleinsäure, Itakonsäure etc. eingesetzt werden.
[0018] Als radikalische Initiatoren werden insbesondere Peroxide eingesetzt. Besonders
einfach ist die Verwendung von Wasserstoffperoxid.
[0019] Das Calciumbindevermögen der erfindungsgemäßen Copolymerisate erfolgt beispielsweise
durch Trübungstitration mit Calciumacetat. Dazu löst man 1 g des zu prüfenden Copolymerisats
in 100 ml destilliertem Wasser auf und versetzt dieses dann mit 10 ml 2%-iger Natroncarbonatlösung.
Der pH-Wert dieser Lösung wird auf 11 eingestellt und wahrend der Titration konstant
gehalten. Man titriert dann mit 4,4%-iger Calciumacetatlösung, bis eine deutliche
konstante Trübung auftritt, welche nephelometrisch bestimmt wird. Die Zugabe der Calciumacetatlösung
erfolgt in Intervallen von 30 Sekunden mit jeweils 1 ml.
[0020] In den nachfolgenden Beispielen sind einige typische Copolymerisate und ihre Herstellung
beschrieben.
Beispiel 1
[0021] 1 mol Glukose wird in 30%-iger Natronlauge (3 mol NaOH in Wasser gelöst) unter Rühren
bei 0°C gelöst. Dann werden 0,07 mol H₂O₂ zu dieser Lösung gegeben. Die Temperatur
bleibt bei 0°C. Danach läßt man 3 mol Acrylsäure zu der alkalischen Zucker-H₂O₂-Lösung
zutropfen. Hierbei steigt die Temperatur auf ca. 75°C an. Es wird weiter auf 85°C
aufgeheizt. Von nun an verläuft die Reaktion exotherm und die Temperatur steigt bis
auf 105°C an. Nach Erreichen des Temperaturmaximums wird sofort abgekühlt auf 20°C.
Es wird eine hochviskose Lösung erhalten. Das Calciumbindevermögen, bezogen auf den
Wirkstoffgehalt, liegt bei 450 mg Calciumcarbonat/g Wirksubstanz. Der Wirkstoffgehalt
der Lösung liegt bei 48% und wird durch Ansäuern ermittelt.
Beispiel 2
[0022] 3 mol Acrylsäure werden mit 20%-iger Natronlauge (3 mol Natronlauge in Wasser gelöst)
neutralisiert. 1 mol Glukose wird in 200 g Wasser gelöst. Zu dieser Lösung wird 1
mol H₂O₂ hinzugegeben. In einem Reaktionsgefäß werden gleichzeitig 200 g Wasser vorgelegt
und auf 85°C erhitzt. Die beiden Lösungen läßt man während ca. 90 Minuten zutropfen.
Der pH-Wert des Reaktionsmediums wird während der Zutropfphase konstant auf pH 9,0
gehalten. Nach Zugabe der gesamten Menge steigt die Temperatur noch einmal auf ca.
95 bis 103°C. Danach wird sofort abgekühlt. Es wird eine niedrigviskose polymere Lösung
erhalten. Der Wirkstoffgehalt beträgt 32%. Das Calciumbindevermögen beträgt 670 mg
Calciumcarbonat/g Wirkstoffsubstanz.
Beispiel 3
[0023] 72 g Acrylsäure werden mit 200 g 20%-iger Natronlauge neutralisiert. 100 g Glukose
werden in 100 g Wasser gelöst. Im Reaktionsgefäß werden 100 g Wasser vorgelegt. In
die Glukoselösung werden 57 g H₂O₂ 30%-ig hinzugegeben. Das Wasser im Reaktionsgefaß
wird auf 85°C erhitzt. Die Lösungen läßt man über 50 Minuten hinzutropfen. Die Reaktionstemperatur
steigt zwischenzeitlich auf 97°C an. Nach Beendigung der Tropfzeit wird gewartet,
bis die Temperatur nicht weiter ansteigt. Der pH-Wert wird während der gesamten Reaktion
auf 9,0 konstant gehalten. Nach Beendigung der Reaktion wird sofort abgekühlt (ca.
55 Minuten). Der Wirkstoffgehalt dieser polymeren Lösung beträgt 32%. Das Calciumbindevermögen
beträgt 550 mg Calciumcarbonat/g Wirksubstanz.
Beispiel 4
[0024] 36 g Acrylsäure werden mit 100 g 20%-iger Natronlauge neutralisiert. 100 g Glukose
werden in 100 g Wasser gelöst. Hierzu werden 57 g 30%-iges H₂O₂ hinzugegeben. In dem
Reaktionsgefäß werden 95 g Wasser vorgelegt und auf 84 bis 85°C erhitzt. Die Reaktionslösungen
läßt man über ca. 40 Minuten langsam zutropfen. Nach Beendigung des Zutropfens steigt
die Temperatur auf maximal 97°C an. Während der gesamten Reaktionszeit wird der pH-Wert
auf 9,3 bis 9,5 konstant gehalten. Nach Erreichen des Temperaturmaximums wird sofort
gekühlt. Es wird eine polymere Lösung mit einem Wirkstoffgehalt von 30% erhalten.
Das Calciumbindevermögen dieser Lösung beträgt 430 mg Calciumcarbonat/g Wirksubstanz.
Beispiel 5
[0025] 144 g Acrylsäure werden mit 400 g 20%-iger Natronlauge neutralisiert. 100 g Glukose
werden in 100 g Wasser gelöst. Hierzu läßt man 57 g 30%-iges H₂O₂ zutropfen. In dem
Reaktionsgefäß werden 240 g Wasser vorgelegt und auf 80 bis 85°C erhitzt. Die Reaktionslösungen
läßt man über ca. 50 Minuten zutropfen bei einem konstanten pH-Wert von 9,1. Nach
Zugabe der Lösungen steigt die Temperatur auf maximal 97°C (ca. 10 Minuten Nachreaktionszeit).
Danach wird sofort wieder gekühlt. Man erhalt eine polymere Lösung mit einem Wirkstoffgehalt
von 29%. Das Calciumbindevermögen beträgt 620 mg Calciumcarbonat/g Wirksubstanz.
Beispiel 6
[0026] Im Reaktionsgefäß werden 100 g Glucose, gelöst in 200 g Wasser, vorgelegt. 195 g
Itaconsäure werden mit 400 g 30%-iger Natronlauge neutralisiert. Das Reaktionsgefäß
wird mit der Glucoselösung auf eine Reaktionstemperatur von 80°C aufgeheizt. In die
aufgeheizte Glucoselösung läßt man über 110 Minuten die neutralisierte Itaconsäurelösung
zutropfen. Gleichzeitig läßt man eine Lösung von 57 g 30%-igem H₂O₂, gelöst in 100
g Wasser, zutropfen. Der pH-Wert wird wahrend des ganzen Versuches konstant auf
8,9 gehalten. Die Reaktionstemperatur steigt zwischenzeitlich auf 87°C an. Nach Beendigung
der Tropfzeit wird die Lösung sofort abgekühlt. Der Wirkstoffgehalt dieser polymeren
Lösung beträgt 35%. Das Calciumbindevermögen beträgt 250 mg Calciumcarbonat/g Wirksubstanz.
Die biologische Abbaubarkeit beträgt 80%.
Beispiel 7
[0027] 129 g Fructose werden in 171 g Wasser gelöst und im Reaktionsgefäß vorgelegt. 108
g Acrylsäure werden mit 300 g 20%-iger Natronlauge neutralisiert. Die Fructoselösung
im Reaktionsgefäß wird auf eine Temperatur von 80°C gebracht. Während einer Zeit von
80 Minuten läßt man langsam die neutralisierte Acrylsäurelösung zutropfen. Gleichzeitig
läßt man 57 g einer 30%-igen H₂O₂-Lösung zutropfen. Während der Versuchszeit wird
der pH-Wert auf 9,0 gehalten. Die Reaktionstemperatur steigt bis maximal 90°C an.
Nach Beendigung des Zutropfens der Reaktionslösungen (Acrylsäure und H₂O₂) wird das
Reaktionsgemisch im Reaktionsgefäß sofort abgekühlt. Der Wirkstoffgehalt der polymeren
Lösung beträgt 35%. Das Calciumbindevermögen beträgt 550 mg Calciumcarbonat/g Wirksubstanz.
Die biologische Abbaubarkeit beträgt 88%.
Beispiel 8
[0028] 90 g Mannose werden in 210 g Wasser gelöst und im Reaktionsgefäß vorgelegt. 108
g Acrylsäure werden mit 300 g 20%-iger Natronlauge neutralisiert. Das Reaktionsgefäß
wird mit der Mannoselösung auf 80°C erhitzt. Während einer Zeit von 60 Minuten läßt
man die neutralisierte Acrylsäure und gleichzeitig 57 g 30%-iges H₂O₂ zutropfen.
Der pH-Wert wird während der Versuchszeit auf 9,0 gehalten. Die Reaktionstemperatur
steigt auf maximal 88°C an. Nach Beendigung der Zugabe der Acrylsäure und des Wasserstoffperoxids
wird das Reaktionsgemisch fort abgekühlt. Der Wirkstoffgehalt dieser polymeren Lösung
beträgt 30%. Das Calciumbindevermögen beträgt 550 mg Calciumcarbonat/g Wirksubstanz.
Die biologische Abbaubarkeit beträgt 80%.
Beispiel 9
[0029] 100 g Glucose werden in 200 g Wasser gelöst und im Reaktionsgefäß vorgelegt. Die
Glucoselösung wird auf 80°C aufgeheizt. Zu dieser Lösung läßt man langsam 130 g Methacrylsäure,
neutralisiert mit 300 g 20%-iger Natronlauge, über einen Zeitraum von 150 Minuten
zutropfen. Gleichzeitig läßt man 57 g 30%-iges H₂O₂ zutropfen. Die Reaktionstemperatur
steigt bis auf maximal 93°C. Der pH-Wert wird während der ganzen Versuchszeit konstant
bei 9,0 gehalten. Nach Beendigung des Zutropfens der Reaktanden wird das Reaktionsgemisch
sofort abgekühlt. Man erhält eine polymere Lösung mit einem Wirkstoffgehalt von 34%.
Das Calciumbindevermögen beträgt 650 mg Calciumcarbonat/g Wirksubstanz. Die biologische
Abbaubarkeit beträgt 85%.
[0030] Zur Strukturaufklärung der erfindungsgemäßen Copolymerisate wurden die folgenden
Untersuchungen mit Glucose/Acrylsäure-Copolymerisaten durchgeführt:
a) Schubstangen-Pyrolyse-Massenspektroskopie
b) Protonen-NMR und 13-C-NMR
ad a)
[0031] Nach dem Einbringen der Substanzen mit der Schubstange ins Masenspektrometer zeigt
sich beim Aufheizen bis 300°C im Spektrum kein Massesignal. Das heißt, die Substanzen
zeigen bis 300°C keine Zersetzung, die mit einem wesentlich molekularen Zerbrechen
und Abspalten von typischen Massen, wie sie beim Erhitzen von Glucoseestern oder
Acrylsäureestern auftreten, verbunden ist.
[0032] Eine Wiederholung der massenspektroskopischen Untersuchung durch chemische Ionisation
zeigte das gleiche leere Spektrum bis zu einer Temperatur von 300°C.
ad b)
[0033] Kernresonanzspektrometrische Untersuchungen der Substanzen zeigen Signale von Acrylsäureeinheiten
bei 1,5 bis 2,5 ppm, von Glucoseeinheiten bei 3,4 bis 4,2 ppm. Ester-Einheiten sind
nicht erkennbar. Demnach liegt eine C-C-Verknüpfung zwischen Acrylsäure und Glucoseeinheiten
vor. Es handelt sich nicht um Zuckerester. Dies geht auch daraus hervor, daß das erfindungsgemäße
Verfahren im wäßrigen Medium mit überschüssigem Wasser durchgeführt wird, während
Zuckerester nur in wasserfreiem Medium durch Umsetzung mit Säurechloriden oder Säureanhydriden
entstehen. Zuckerester besitzen auch nicht die waschmittelwirksamen Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Verbindungen, da die für die calcium- und magnesiuminhibierende
Wirkung notwendigen Carboxylgruppen fehlen.
[0034] In der nachstehenden Tabelle sind zusammengestellt das Calcium-Bindevermögen und
der Grad der biologischen Abbaubarkeit verschiedener Chargen der Copolymerisate aus
Acrylsäure und Glucose, verglichen mit einem handelsüblichen Polyacrylat und einem
Polyacrylat gemischt mit Glucose im Verhältnis 2:1. Aus dieser Tabelle ist ersichtlich,
daß die erfindungsgemäßen Produkte einen sehr hohen biologischen Abbaubarkeitsgrad
gegenüber handelsüblichen Polyacrylaten haben. Die Erhöhung des biologischen Abbaubarkeitsgrades
bei dem Zusatz von Glucose zur Polyacrylsäure ist nur auf die Glucose beschränkt
und entspricht ihrem Anteil.

1. Copolymerisate ungesättigter Carbonsäuren mit anderen ungesättigten Verbindungen,
erhältlich durch Umsetzung von alkalischen Lösungen zur Enolatbildung befähigter Monosaccharide
mit den ungesättigten Carbonsäuren in Gegenwart von radikalischen Initiatoren, vorzugsweise
Peroxiden, bei Temperaturen zwischen 60 und 110°C.
2. Copolymerisate gemäß Anspruch 1, erhältlich durch Umsetzung von alkalischen Lösungen
von Glukose bei pH-Werten von 8 bis 10 mit Acrylsäure und/oder Methacrylsäure in
Gegenwart von Wasserstoffperoxid.
3. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten ungesättigter Carbonsäuren mit anderen
ungesättigten Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß alkalische Lösungen von zur
Enolatbildung befähigten Monosacchariden mit den ungesättigten Carbonsäuren in Gegenwart
radikalischer Initiatoren, vorzugsweise Peroxiden, bei Temperaturen zwischen 60
und 110°C umgesetzt werden.
4. Verwendung der Copolymerisate gemäß Ansprüchen 1 oder 2 als Sequestrierungsmittel,
Komplexbildner und Co-Builder in Wasch- und Reinigungsmitteln.