[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Trocknungsanlage für Schüttgüter,
bestehend aus Feuerungseinheit, Trockner, beispielsweise Trommeltrockner, Zyklonen,
Entstaubungsanlage, Ventilator, Verbindungsrohrleitungen zwischen den Anlagenteilen
und meß- und regeltechnischen Einrichtungen zum kontinuierlichen Betrieb der Trocknungsanlage.
[0002] Schüttgüter verschiedener Art muß im Zuge ihrer Aufarbeitung häufig anhaftende Feuchtigkeit,
meist Wasser, entzogen werden. Dies geschieht entweder mechanisch mittels Filterpressen,
Zentrifugen, etc. oder mittels speziellen Trocknungsanlagen, wobei warme oder heiße
Luft (im weiteren Heißluft genannt) auf das zu trocknende Schüttgut einwirkt. Als
eine solche spezielle Trocknungsanlage kommt häufig eine Anlage, bestehend aus Feuerungseinheit,
Trockner, beispielsweise Trommeltrockner, Zyklonen, Entstaubungsanlage, Ventilator,
Verbindungsrohrleitungen zwischen den Anlagenteilen und meß- und regeltechnischen
Einrichtungen zum kontinuierlichen Betrieb der Trocknungsanlage zum Einsatz. Solche
Trocknungsanlagen sind seit Jahrzehnten Stand der Technik, wobei Details bei den apparate-
und maschinentechnischen Einrichtungen und insbesondere auf dem Gebiet der Meß- und
Regeltechnik stets weiterentwickelt wurden. Bei einer solch konzipierten Anlage besteht
im Trommeltrockner aus verfahrenstechnischen Gründen stets ein Unterdruck von beispielsweise
2-7 mbar, da die Heißlußt aus der Feuerungseinheit über Trommeltrockner, Zyklone,
Entstaubungsanlage und dazwischenliegenden Verbindungsrohrleitungen mittels des Ventilators
gesaugt wird und in die Atmosphäre gedrückt wird, da die Feuerungseinheit aus sicherheitstechnischen
Notwendigkeiten bzw. gesetzlichen Vorschriften stets bei Unterdruck betrieben werden
muß.
[0003] Entsprechend dem im Trommeltrockner herrschenden Unterdruck wird in denselben Falschluft,
speziell über den Produkteinlauf und die Trommelkopfdichtung, eingezogen. Insbesondere
bei den Trommeltrocknern, die seit Jahren im Betrieb sind, können große Mengen Falschluft
eingesaugt werden. Diese eingezogene Falschluft hat im Trommeltrockner gravierende
Nachteile zur Folge, beispielsweise bilden sich im Trommeltrockner auf die gesamte
Länge Schlieren, wodurch große Heißlufttemperaturunterschiede auftreten und die Heißluft
muß höher als sonst notwendig aufgeheizt werden. Dies kann zu Produktschädigungen
durch örtliche Überhitzung führen, und geringere Trocknungsleistung bei hohem Falschluftanteil
ist zwangsläufig. Eine Kompensation ist nur durch Erhöhung der Heißluft- und Abluftmenge
möglich. Dies führt zu höherem Energieverbrauch des Ventilators, zu einer größeren
Entstaubungsanlage und erhöhter Emission.
[0004] Es stellte sich daher die Aufgabe, die oben beschriebene Trocknungsanlage verfahrenstechnisch
so zu verbessern, daß in den Trommeltrockner keine Falschluft eingesaugt wird, und
damit all die beschriebenen Nachteile entfallen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen Feuerungseinheit
und Trockner ein weiterer Ventilator integriert wird, sodaß der Trockner bei athmosphärischem
Druck betrieben wird.
[0006] Diese Verfahrensweise ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachstehend detailliert
beschrieben. Die Zeichnung zeigt ein Verfahrensfließbild der erfindungsgemäßen Trocknungsanlage.
[0007] Gemäß Verfahrensfließbild ist der Ventilator 1 zwischen Feuerungseinheit 2 und Trommeltrockner
3 integriert, wobei die Heißluft aus der bei Unterdruck betriebenen Feuerungseinheit
2 gesaugt und in den Trommeltrockner gedrückt wird, sodaß derselbe bei atmosphärischem
Druck betrieben wird. Der Ventilator 4 saugt die Abluft über den Zyklon 5 und die
Entstaubungsanlage 6 an und drückt die Abluft über einen Kamin 7 in die Atmosphäre.
Durch diese Verfahrensweise ist es möglich, die Feuerungseinheit mit dem notwendigen
Unterdruck, den Trommeltrockner aber drucklos zu betreiben. Der Druck wird am Trommeltrocknereingang
gemessen und die Heißluftmenge wird entsprechend geregelt, sodaß der Druck problemlos
konstant gehalten werden kann. Benötigt der Trocknungsvorgang eine Änderung der Heißlufteingangstemperatur,
so kann schwankender Energiebedarf durch entsprechende Temperaturänderung der Heißluft
ausgeglichen werden. Muß unterschiedlicher Energiebedarf bei konstanter Heißgaseingangstemperatur
ausgeglichen werden, (dies ist bei temperaturempfindlichen Produkten der Fall) dann
können die Abluftmengen verändert werden. Änderungen der Abluftmengen verändern den
Druck am Trommeltrocknereingang. Dies führt über die Druckregelung zur Anpassung des
Heißluftstromes. Die im Heißluftstrom installierte Temperaturmessung führt die Feuerungseinheit.
So bleibt die Heißlufteingangstemperatur konstant. Die für die beschriebenen Steuerungen
notwendigen meß- und regeltechnischen Einheiten und Schaltungen sind nicht näher
beschrieben, da sie zum Stand der Technik gehören und nicht erfindungsrelevant sind.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Verfahrensweise war es möglich alle oben erwähnten Nachteile
zu beheben.
Verfahren zum Betrieb einer Trocknungsanlage für Schüttgüter, bestehend aus Feuerungseinheit,
Trockner, beispielsweise Trommeltrockner, Zyklonen, Entstaubungsanlage, Ventilator,
Verbindungsrohrleitungen zwischen den Anlagenteilen und meß- und regeltechnischen
Einrichtungen zum kontinuierlichen Betrieb der Trocknungsanlage, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Feuerungseinheit und Trockner ein weiterer Ventilator integriert wird,
sodaß der Trockner bei atmosphärischem Druck betrieben wird.