(19)
(11) EP 0 289 916 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.11.1988  Patentblatt  1988/45

(21) Anmeldenummer: 88106693.0

(22) Anmeldetag:  27.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F26B 21/00, F26B 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 05.05.1987 DE 3714851

(71) Anmelder: BASF Aktiengesellschaft
67063 Ludwigshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Meiss, Otto
    D-6700 D-6700 Ludwigshafen (DE)
  • Minx, Ekkehard, Dr.
    D-6712 Bobenheim-Roxheim (DE)
  • Schumacher, Volker, Dr.
    D-6710 Frankenthal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Betrieb einer Trocknungsanlage für Schüttgüter


    (57) Verfahren zum Betrieb einer Trocknungsanlage für Schüttgüter, bestehend aus Feuerungseinheit (2), Trockner, beispielsweise Trommeltrockner (3), Zyklonen (5), Entstaubungsanlage (6), Ventilator (4), Verbindungsrohrleitungen zwischen den An­lagenteilen und meß- und regeltechnischen Einrichtungen zum kontinuierli­chen Betrieb der Trocknungsanlage, wobei zwischen Feuerungseinheit (2) und Trockner (3) ein weiterer Ventilator (1) integriert wird, sodaß der Trockner (3) bei atmosphärischem Druck betrieben wird.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Trocknungsanlage für Schüttgüter, bestehend aus Feuerungseinheit, Trockner, beispielsweise Trommeltrockner, Zyklonen, Entstaubungsanlage, Ventilator, Verbindungs­rohrleitungen zwischen den Anlagenteilen und meß- und regeltechnischen Einrichtungen zum kontinuierlichen Betrieb der Trocknungsanlage.

    [0002] Schüttgüter verschiedener Art muß im Zuge ihrer Aufarbeitung häufig an­haftende Feuchtigkeit, meist Wasser, entzogen werden. Dies geschieht ent­weder mechanisch mittels Filterpressen, Zentrifugen, etc. oder mittels speziellen Trocknungsanlagen, wobei warme oder heiße Luft (im weiteren Heißluft genannt) auf das zu trocknende Schüttgut einwirkt. Als eine sol­che spezielle Trocknungsanlage kommt häufig eine Anlage, bestehend aus Feuerungseinheit, Trockner, beispielsweise Trommeltrockner, Zyklonen, Ent­staubungsanlage, Ventilator, Verbindungsrohrleitungen zwischen den Anla­genteilen und meß- und regeltechnischen Einrichtungen zum kontinuierlichen Betrieb der Trocknungsanlage zum Einsatz. Solche Trocknungsanlagen sind seit Jahrzehnten Stand der Technik, wobei Details bei den apparate- und maschinentechnischen Einrichtungen und insbesondere auf dem Gebiet der Meß- und Regeltechnik stets weiterentwickelt wurden. Bei einer solch kon­zipierten Anlage besteht im Trommeltrockner aus verfahrenstechnischen Gründen stets ein Unterdruck von beispielsweise 2-7 mbar, da die Heißlußt aus der Feuerungseinheit über Trommeltrockner, Zyklone, Entstaubungsanlage und dazwischenliegenden Verbindungsrohrleitungen mittels des Ventilators gesaugt wird und in die Atmosphäre gedrückt wird, da die Feuerungseinheit aus sicherheitstechnischen Notwendigkeiten bzw. gesetzlichen Vorschriften stets bei Unterdruck betrieben werden muß.

    [0003] Entsprechend dem im Trommeltrockner herrschenden Unterdruck wird in den­selben Falschluft, speziell über den Produkteinlauf und die Trommel­kopfdichtung, eingezogen. Insbesondere bei den Trommeltrocknern, die seit Jahren im Betrieb sind, können große Mengen Falschluft eingesaugt werden. Diese eingezogene Falschluft hat im Trommeltrockner gravierende Nachteile zur Folge, beispielsweise bilden sich im Trommeltrockner auf die gesamte Länge Schlieren, wodurch große Heißlufttemperaturunterschiede auftreten und die Heißluft muß höher als sonst notwendig aufgeheizt werden. Dies kann zu Produktschädigungen durch örtliche Überhitzung führen, und geringere Trocknungsleistung bei hohem Falschluftanteil ist zwangsläufig. Eine Kompensation ist nur durch Erhöhung der Heißluft- und Abluftmenge möglich. Dies führt zu höherem Energieverbrauch des Ventilators, zu einer größeren Entstaubungsanlage und erhöhter Emission.

    [0004] Es stellte sich daher die Aufgabe, die oben beschriebene Trocknungsanlage verfahrenstechnisch so zu verbessern, daß in den Trommeltrockner keine Falschluft eingesaugt wird, und damit all die beschriebenen Nachteile ent­fallen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen Feuerungs­einheit und Trockner ein weiterer Ventilator integriert wird, sodaß der Trockner bei athmosphärischem Druck betrieben wird.

    [0006] Diese Verfahrensweise ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachste­hend detailliert beschrieben. Die Zeichnung zeigt ein Verfahrensfließbild der erfindungsgemäßen Trocknungsanlage.

    [0007] Gemäß Verfahrensfließbild ist der Ventilator 1 zwischen Feuerungseinheit 2 und Trommeltrockner 3 integriert, wobei die Heißluft aus der bei Unter­druck betriebenen Feuerungseinheit 2 gesaugt und in den Trommeltrockner gedrückt wird, sodaß derselbe bei atmosphärischem Druck betrieben wird. Der Ventilator 4 saugt die Abluft über den Zyklon 5 und die Entstaubungs­anlage 6 an und drückt die Abluft über einen Kamin 7 in die Atmosphäre. Durch diese Verfahrensweise ist es möglich, die Feuerungseinheit mit dem notwendigen Unterdruck, den Trommeltrockner aber drucklos zu betreiben. Der Druck wird am Trommeltrocknereingang gemessen und die Heißluftmenge wird entsprechend geregelt, sodaß der Druck problemlos konstant gehalten werden kann. Benötigt der Trocknungsvorgang eine Änderung der Heißluftein­gangstemperatur, so kann schwankender Energiebedarf durch entsprechende Temperaturänderung der Heißluft ausgeglichen werden. Muß unterschiedlicher Energiebedarf bei konstanter Heißgaseingangstemperatur ausgeglichen wer­den, (dies ist bei temperaturempfindlichen Produkten der Fall) dann können die Abluftmengen verändert werden. Änderungen der Abluftmengen verändern den Druck am Trommeltrocknereingang. Dies führt über die Druckregelung zur Anpassung des Heißluftstromes. Die im Heißluftstrom installierte Tempera­turmessung führt die Feuerungseinheit. So bleibt die Heißlufteingangstem­peratur konstant. Die für die beschriebenen Steuerungen notwendigen meß- ­und regeltechnischen Einheiten und Schaltungen sind nicht näher beschrie­ben, da sie zum Stand der Technik gehören und nicht erfindungsrelevant sind.

    [0008] Mit der erfindungsgemäßen Verfahrensweise war es möglich alle oben erwähn­ten Nachteile zu beheben.


    Ansprüche

    Verfahren zum Betrieb einer Trocknungsanlage für Schüttgüter, bestehend aus Feuerungseinheit, Trockner, beispielsweise Trommeltrockner, Zyklonen, Entstaubungsanlage, Ventilator, Verbindungsrohrleitungen zwischen den An­lagenteilen und meß- und regeltechnischen Einrichtungen zum kontinuier­lichen Betrieb der Trocknungsanlage, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Feuerungseinheit und Trockner ein weiterer Ventilator integriert wird, so­daß der Trockner bei atmosphärischem Druck betrieben wird.
     




    Zeichnung