Übersicht:
[0001] System für die Herstellung von Kreuzspulen (11, 111) in Textilmaschinen, insbesondere
Kreuzspulmaschinen (10), wobei die Kreuzspulen (11, 111) in anschließenden Arbeitsprozessen
des Zwirnens mit gleichzeitiger Dublierung in Maschinen verwendet werden, die zum
Arbeiten mit zwei im wesentlichen axial angeordneten Kreuzspulen (11, 111) geeignet
sind, wobei in diesem System die beiden Kreuzspulen (11, 111) eine im voraus festgelegte
Meterlänge des aufgespulten Garnes haben und die Meterlänge auf der einen (11) im
Verhältnis zur anderen Spule (111) unterschiedlich ist, und wobei die Kreuzspulmaschine
(10) so reguliert ist, daß auf der gleichen Spulstelle (16) abwechselnd Kreuzspulen
(11) hergestellt werden, die sich zur Aufsteckung oben eignen und Kreuzspulen (111),
die sich zum Aufstecken unten eignen, und umgekehrt.
Anwendungsgebiet:
[0002] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System zur Herstellung von Kreuzspulen
mit unterschiedlicher Meterlänge auf derselben Kreuzspuleinheit
[0003] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein System zum Spulen zweier
Spulen mit unterschiedlicher Meterlänge auf derselben Spuleinheit, wobei die Spulen
gemeinsam entnommen werden können.
[0004] Die Erfindung ist an Kreuzspulmaschinen aller beliebigen Typen anwendbar, kann aber
auf jeder Maschine verwendet werden, die Kreuzspulen mit vorherbestimmter Meterlänge
anfertigt.
Technischer Hintergrund:
[0005] Es ist bekannt, daß beim Doppeldrahtzwirnen und bei anderen Verfahren, bei denen
von zwei getrennten Kreuzspulen kommendes Garn eingespeist und gleichzeitig dubliert
wird, die Garne sich nicht in identischer Weise verhalten.
[0006] In der meist üblichen Anordnung der Kreuzspulen senkrecht übereinander - das Problem
ist in anderen Anordnungen dasselbe - läuft der Faden von der unten angeordneten Kreuzspule
mit einer höheren Spannung ab als derjenige von der oberen Kreuzspule.
[0007] Es ist aber bekannt, daß während der Dublierungsphase, die im wesentlichen zeitgleich
mit der Verzwirnungsphase stattfindet, in den Fällen, in denen die beiden Kreuzspulen
die gleiche Meterlänge des Garns aufweisen, die obere Spule zuerst leerläuft und so
Probleme mit der Wiederverwendung des noch auf der unteren Spule vorhandenen Fadens
beziehungweise mit dem Fadenabfall entstehen, die sich im Produktionszyklus negativ
auswirken. Insbesondere mit sehr elastischen Garnen, wie zum Beispiel mit Wolle, sind
diese Probleme bezüglich der Wiederverwendung und des Abfalls störend wegen der dadurch
verursachten zusätzlichen Gesamtkosten.
[0008] Es sind Systeme bekannt, die vorsehen, daß auf der gleichen Kreuzspulmaschine Kreuzspulen
mit unterschiedlicher Meterlänge hergestellt werden, die in der Weise aufgesteckt
werden, daß die Meterlänge des Garnes der oberen Kreuzspule ausgeglichen wird.
[0009] Diese bekannten Systeme sehen vor, daß ein Teil der Spulstellen der Kreuzspulmaschine
so eingestellt wird, daß Kreuzspulen hergestellt werden, die oben zur Aufsteckung
kommen, und andere Spulstellen Kreuzspulen herstellen, die unten zur Aufsteckung kommen.
[0010] Es ist zwar vorgesehen, daß die Spulköpfe der Maschine in zeitlichen Abständen umgestellt
werden können oder aber, daß die Hälfte der Spulstellen dieser Kreuzspulmaschine Kreuzspulen
für Aufsteckung in der oberen Postition und die andere Hälfte für Aufsteckung in der
unteren Position erzeugt, wie zum Beispiel in IT 60456 B/79 beschrieben. Die Systeme
der bekannten Technik weisen aber zahlreiche Nachteile auf.
[0011] Die Herstellung von für das anschließende Dublieren geeigneten Kreuzspulen - selbst
wenn die Kreuzspulen unterschiedliche Meterlängen haben - auf verschiedenen Kreuzspulstellen
bringt Fehler in der Kalibrierung der Kreuzspulen, wobei diese Fehler von den unvermeidlichen
Unterschieden, so gering sie auch sein mögen, in der Einstellung oder in den konstruktiven
Eigenschaften von Spulstelle zu Spulstelle abhängen. Derartige Unterschiede, so gering
sie auch in den modernen automatischen Hochleistungs-Kreuzspulmaschinen sein mögen,
verursachen ständige Garnabfälle in der Zwirnerei.
[0012] Ein anderer Nachteil liegt in der organisatorischen Schwierigkeit und der maschinenbautechnischen
Komplikation, die sich daraus ergibt, daß Spulen verschiedener Meterlänge von verschiedenen
Spulköpfen oder von einer Hälfte der Maschine kommen, aufgenommen und nebeneinander
am Ausgang der Maschine dargeboten werden müssen.
[0013] Es wurde nun ein System für die Herstellung von Kreuzspulen mit unterschiedlicher
Meterlänge ausgearbeitet, erprobt und praktisch dargestellt, welches die erwähnten
Probleme der bekannten Technik löst.
Beschreibung der Erfindung:
[0014] Gemäß der Erfindung sieht das System die Herstellung von Kreuzspulen unterschiedlicher
Meterlänge auf derselben Spulstelle der Kreuzspulmaschine vor, worauf die Kreuzspulen
im anschließenden Zwirnprozeß dubliert werden.
[0015] Die Spulstelle stellt in gewünschter Reihenfolge beispielsweise zuerst die in der
unteren Stellung aufzusteckende Kreuzspule mit vorbestimmter Meterlänge und anschließend
die in der oberen Stellung aufzusteckende Kreuzspule, ebenfalls mit vorbestimmter,
aber von der vorhergehenden unterschieldichen Meterlänge her.
[0016] Ein als Längenmesser bekanntes Gerät oder eine ähnliche Einrichtung mit dem Zweck
der Zählung der Meterlänge des aufgespulten Garns wird im voraus auf zwei aufeinanderfolgende
unterschiedliche Meterlängen eingestellt.
[0017] Sobald die erste Kreuzspule fertig ist, stellen geeignete Schaltmittel die Meterlänge
für die zweite Kreuzspule ein und so weiter.
[0018] Längenmesser und Schaltmittel können in jeder Spulstelle positioniert sein oder,
vorteilhafter, in einer Zentrale in der Steuergruppe der Maschine, wo sie mit Mitteln
zusammenarbeiten, die sich auf die einzelnen Spulköpfe beziehen.
[0019] Die erste hergestellte Kreuzspule wird abgesetzt und von geeigneten Mitteln, die
mit der Spulstelle zusammenarbeiten, in der Nähe der Spulstelle festgehalten.
[0020] Wenn die zweite Spule fertig ist, werden beide Spulen paarweise auf bekannten Transportmitteln
abgeführt, die mit der Kreuzspulmaschine zusammenarbeiten und so dimensioniert sind,
daß sie die Spulen aufnehmen können.
[0021] Auf diese Weise kommen am Ausgang der Kreuzspulmaschine Kreuzspulen an, die für die
kalibrierte Dublierung vorbereitet sind.
[0022] Gemäß einer Variante kommen die beiden Kreuzspulen mit unterschiedlicher Meterlänge
hintereinander an den Ausgang der Kreuzspulmaschine.
[0023] Gemäß einer anderen Variante kommen die Kreuzspulen an zwei oder mehr Ausgänge der
Kreuzspulmaschine.
[0024] Die Erfindung konkretisiert sich also in einem System für die Herstellung von Kreuzspulen
in Textilmaschinen, insbesondere Kreuzspulmaschinen, wobei die Kreuzspulen in anschließenden
Arbeitsgängen der Verzwirnung mit gleichzeitiger Dublierung in Maschinen verwendet
werden können, die geeignet sind, mit zwei im wesentlichen axial übereinander angeordneten
Kreuzspulen zu arbeiten, und wobei die Kreuzspulen eine vorher bestimmte Meterlänge
des aufgespulten Garns haben, die zwischen den beiden Kreuzspulen unterschiedlich
ist, wobei das System dadurch gekennzeichnet wird, daß die Kreuzspulmaschine so eingestellt
ist, daß dieselbe Spulstelle abwechselnd Kreuzspulen herstellt, die für die Aufsteckung
in der oberen Stellung geeignet sind, und Kreuzspulen, die für Aufsteckung in der
unteren Stellung geeignet sind, und umgekehrt.
Beschreibung der Zeichnung:
[0025] In der folgenden Abbildung sind als nichtausschließliche Beispiele zwei vorzugsweise
Ausführungen der Erfindung gezeigt.
[0026] Unter Bezug auf die Abbildung gilt:
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht der Ausführung, in welcher die Kreuzspulen
paarweise abtransportiert werden.
Fig. 2 ist eine Schemazeichnung für den Fall, daß die Kreuzspulen hintereinander abtransportiert
werden.
Erläuterungen zu den Zeichnungen:
[0027] In Fig. 1 ist die Rückansicht einer Kreuzspulmaschine 10 gezeigt, die Kreuzspulen
11 und 111 mit unterschiedlicher Meterlänge herstellt.
[0028] Die Kreuzspulen 11 und 111 gelangen paarweise an den Ausgang der Kreuzspulmaschine
12 mit Hilfe eines Transportbandes 13 bekannter Technik.
[0029] Das Transportband 13 ist mit Mitnehmeranschlägen 14 versehen und arbeitet mit einem
Fühler 15 für die Kreuzspulen 11 und 111 zusammen, welcher mit der Kreuzspulmaschine
10 eine Einheit bildet und geeignet ist, das Band 13 bei Anwesenheit der Kreuzspulen
11 und 111 am Ausgang der Kreuzspulmaschine 12 abzustellen.
[0030] Die Spulstellen 16 arbeiten jede mit einer Plattform 17 zusammen, die geeignet ist,
zwei Kreuzspulen 11 und 111 paarweise aufzunehmen und sie dem Transportband 13 zuzuführen.
[0031] Die Plattform 17 kann im wesentlichen auf der gleichen Ebene liegen, auf der die
Kreuzspulen 11 und 111 hergestellt werden, wie in der in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführung.
[0032] Die Plattform kann aber ebenso auch in anderen Ebenen liegen in Zusammenarbeit mit
geeigneten Abnahmemitteln für die Kreuzspulen 11 und 111, wobei dies dann immer noch
im Umfang dieser Erfindung liegt.
[0033] Am Ende der Plattform 17, auf der Seite des Abtransportbandes 13, befindet sich ein
Anschlagelement 18 für die Kreuzspulen 11 und 111. Das Anschlagelement 18 versperrt
zeitweise das Rollen zuerst der Kreuzspule 11 und danach der Kreuzspulen 11 und 111
auf das Transportband 13. Sobald die Kreuzspule 11 mit vorherbestimmter Meterlänge
auf der Spulstelle 16 fertiggestellt ist, wird die Spule 11 auf die Plattform 17 abgelegt
und von dem Anschlagelement 18 festgehalten. Anschließend wird die Spule 111 mit einer
vorbestimmten Meterlänge hergestellt, die aber unterschiedlich von der Meterlänge
der Kreuzspule 11 ist, und diese wird ihrerseits auf die Plattform 17 abgelegt. Dort
wird sie durch die gleichzeitige Aktion der Kreuzspule 11 und des Anschlagelements
18 festgehalten. Gleichzeitig beginnt die Spulstelle 16 Garn auf eine neue leere Hülse
19 zu spulen, nachdem sie die gleiche Meterlänge selektroniert hat wie die Kreuzspule
11. Das Anschlagelement 18 arbeitet mit geeigneten Mitteln zusammen, die die Zwischenräume
zwischen den Mitnehmeranschlägen 14 auf dem Transportband 13 abfühlt. Sobalt ein leerer
Raum auf dem Transportband 13 an eine Spulstelle 16 vorrüberzieht, an der zwei Kreuzspulen
11 und 111 vom Anschlagelement 18 festgehalten werden, fängt sich das Anschlagelement
18 und überführt die Kreuzspulen 11 und 111 auf das Transportband 13.
[0034] Das Anschlagelement 18 kann mit einem zweiten Anschlag 118 zusammenarbeiten, der
ebenfalls auf der Plattform 17 arbeitet und geeignet ist, die zweite abgelegte Kreuzspule
111 festzuhalten, um den Kontakt der Spule 111 mit der Spule 11 zu vermeiden und deren
Ablage nacheinander auf dem Transportband 13 zu erleichtern.
[0035] Auf diese Weise werden die Kreuzspulen 11 und 111 mit der unterschiedlichen vorherbestimmten
Meterlänge an den Ausgang 12 gebracht, um dort manuell oder automatisch paarweise
abgenommen zu werden oder um mit Mitteln zur Positionierung der beiden Kreuzspulen
übereinander zusammenzuarbeiten.
[0036] Fig. 2 illustriert schematisch, von oben gesehen, den hinteren Teil einer Kreuzspulmaschine
10 mit Ablage der Kreuzspulen 11 und 111 hintereinander.
[0037] In dem hier gezeigten Fall befinden sich auf der Plattform 17 die Anschläge 18 und
118 zum Festhalten der Kreuzspule 11 beziehungsweise der Kreuzspule 111. Die Anschläge
18 und 118 arbeiten in zeitliche Aufeinanderfolge, zuerst um die Kreuzspulen 11 und
111 auf der Plattform 17 festzuhalten und danach, um sie freizugeben, und es ihnen
zu erlauben, auf das Transportband 13 überzuwechseln. In der Phase des Überwechselns
der Kreuzspulen auf das Transportband hält das Transportband gegenüber der Spulstelle
16 an, um die Spule 11 aufzunehmen. Anschließend bewegt sich das Transportband so
weit nach vorne, daß die Spule 111 zwischen dem von den Mitnahmeranschlägen 14 begrenzten
Raum des Transportbandes 13 aufgenommen werden kann.
1. System zur Herstellung von Kreuzspulen (11, 111) auf Textilmaschinen, insbesondere
Kreuzspulmaschinen (10), wobei die Kreuzspulen (11, 111) in anschließenden Arbeitsvorgängen
des Verzwirnens mit gleichzeitiger Dublierung auf Maschinen verwendet werden, die
geeignet sind, mit zwei im wesentlichen axial angeordneten Kreuzspulen (11, 111) zu
arbeiten, wobei die beiden Kreuzspulen (11, 111) eine vorherbestimmte Meterlänge an
aufgespultem Garn haben, die Meterlänge auf der einen Kreuzspule (11), aber im Verhältnis
zu der Meterlänge auf der anderen Kreuzspule (111) unterschiedlich ist. Das System
ist
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kreuzspulmschine (10) so reguliert ist, daß auf ein und derselben Spulstelle
(16) abwechselnd eine Kreuzspule (11), geeignet zur Aufsteckung in der oberen Position,
und eine Kreuzspule (111), geeignet zur Aufsteckung in der unteren Position und umgekehrt,
hergestellt werden.
2. System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreuzspulen (11, 111)
auf ein einziges Transportband (13) paarweise und in bestimmter Reihenfolge abgelegt
werden.
3. System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreuzspulen (11, 111)
auf ein einziges Transportband (13) hintereinander und in bestimmter Reihenfolge abgelegt
werden.
4. System nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreuzspulen
(11, 111) mit einer Plattform (17) der Spulköpfe (16) zusammenarbeiten, die geeignet
ist, diese im Anschluß an ihre Fertigstellung und Ablage aus der Spulstelle auf der
Plattform (17) festzuhalten.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kreuzspulen (11, 111) wenigstens mit einem auf der Spultelle (16) befindlichen Anschlag
(18, 118) zusammenarbeiten.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kreuzspulen (11, 111) in einer bestimmten Reihenfolge an den Ausgang (12) der Kreuzspulmaschine
(10) gebracht werden.
7. System nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kreuzspulen (11, 111) in bestimmter Reihenfolge an mehrere Ausgänge (12) der Kreuzspulmaschine
(10) gebracht werden.