[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Kollision zweier unbemannter
Fahrzeuge auf Fahrbahnen und Fahrbahnkreuzungen und Einmündungen mittels an den Fahrzeugen
angeordneter Sender und Empfänger zur Feststellung von Hindernissen.
[0002] Durch die britische Patentschrift 2 037 015 ist eine Überwachungseinrichtung für
unbemannte Fahrzeuge, die sich an einem zentralen Strich orientieren, der aus reflektierendem
Material besteht, bekannt geworden, bei der die Sicherheitseinrichtung durch Aussenden
und empfangen von Ultraschallsignalen den Bereich vor und hinter dem Fahrzeug auf
im Wege befindliche Hindernisse abtastet. Eine derartige Einrichtung ist beschränkt
auf bereits im Bereich der Fahrbahn vorhandene Gegenstände. Selbstbewegliche Gegenstände,
wie andere Fahrzeuge, die sich der Fahrbahn nähern, beispielsweise im Fall zweier
sich kreuzender Fahrbahnen oder im Falle von einmündenden Fahrbahnen in die augenblickliche
Fahrbahn des Fahrzeugs können durch diese Einrichtungen nicht erkannt werden. Damit
ist die Gefahr der Kollision zweier Fahrzeuge in Kreuzungsbereichen und Einmündungsbereichen
von Fahrbahnen unbemannter Fahrzeuge gegeben. Um solche Kollisionen zu vermeiden,
werden bisher Blocksteuerungen verwandt, die es nur einem Fahrzeug gestatten, in diesen
Bereich einzufahren und erst nach Verlassen dieses Bereichs dem nächsten die Einfahrt
gestatten. Eine derartige Blocksteuerung führt bei mehreren vorbeifahrenden unbemannten
Fahrzeugen zu Warteschlangen vor derartigen Kollisionsbereichen und damit zu einem
trägen Förderfluß. Eine Vorfahrtsregelung an derartigen Kollisionsbereichen führt
ebenfalls zu einem nicht wirtschaftlichen Förderfluß, da zur Vermeidung von Kollision
grundsätzlich das nicht vorfahrtberechtigte Fahrzeug anhalten muß und erst auf Grund
zusätzlicher Informationen über die Belegung der Kreuzung durch ein anderes Fahrzeug
in den Kreuzungsbereich einfahren kann. Bei großen Förderstraßennetzen wie beispielsweise
Lagern für die Montagebänder für Kraftfahrzeuge oder der Vorfeldbereich von Flughäfen
einschließlich den hierzu gehörenden Umschlaganlagen führt dies zu einem beachtlichen
Steuerungsaufwand, der sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit für den Einsatz derartiger
unbemannter Fahrzeuge in solchen Straßennetzen auswirkt. Denn hierzu gehört zwangsläufig
ein zentraler Leitstand, dem alle Fahrzeugbewegungen mitgeteilt werden und der hieraus
entscheidet, welches Fahrzeug mit welcher Fracht Vorrang hat.
[0003] Ausgehend von dem zunächst genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung eines derartigen Leitstandes oder einer Blockstreckensteuerung
die unbemannten Fahrzeuge an Kollisionsbereichen nur dann anzuhalten, wenn tatsächlich
die Gefahr einer Kollision besteht. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs I gelöst. Durch die Ausstrahlung einer vorgegebenen Frequenz durch das
eigene Fahrzeug, die jedoch vom Fahrzeug selbst nicht empfangen wird, jedoch die Empfangsbereitschaft
für alle anderen Frequenzen des bereitgestellten optischen Frequenzspektrums wird
eine fehlerfreie aktive Warnung und Erkennung anderer Fahrzeuge in Kollisionsbereichen
erreicht. Da das eigene Signal nicht empfangen wird, werden auch Fehlinformationen,
beispielsweise durch Spiegelung im Kollisionsbereich vermieden.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe läßt sich auch mit den erfinderischen
Merkmalen des Anspruchs 2 lösen. Durch das Projizieren eines Rasters auf die Fahrbahn,
wird ein eindeutiges Signal für andere Fahrzeuge im Kreuzungsbereich gesetzt, ohne
daß der eigene Aufnehmer irregeführt wird.
[0005] Die erfinderischen Merkmale des Anspruchs 2 können jedoch auch in Ausgestaltung des
Erfindungsgegenstandes nach Anspruch 1 dazu dienen, durch fremdlichtbeeinflußte Kreuzungen,
z. B. einfallendes Sonnenlicht durch vergitterte Lichtschächte, fehlersicher mit einem
Raster zu belegen. Dabei kann erfindungsgemäß das das rasterausstrahlende Licht frequenzmoduliert
sein, bei gleicher Konfiguration des Rasters beispielsweise einem Rautenraster; oder
es kann erfindungsgemäß die Konfiguration des Rasters moduliert sein; auch können
erfindungsgemäß beide Maßnahmen gleichzeitig bei der Projizierung eines Rasters angewandt
werden. In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes können den einzelnen
unbemannten Fahrzeugen verschiedene Raster zugeordnet werden, so daß hierdurch bereits
eine Priorität beim Durchfahren eines Kreuzungsbereichs signalisiert wird; beispielsweise
mit gefährlichen Stoffen beladene unbemannte Fahrzeuge können entsprechende optisch
sichtbare Warnraster, z. B. Flammen oder Totenkopfraster aussenden.
[0006] Eine weitere Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens wird in Anspruch 3 unter
Schutz gestellt. Durch die bei Annäherung an einen Kollisionsbereich in immer kürzeren
Zeitabständen erfolgende intermittierende Aussendung der optischen nformation wird
allein hierdurch ein sich ebenfalls dem Kollisionsbereich, beispielsweise einer Kreuzung
näheres zweites Fahrzeug auf das erste Fahrzeug aufmerksam gemacht und es kann erfindungsgemäß
aus der Folge der intermittierenden abgege benen optischen Signale auf die Geschwindigkeit
und die Entfernung des noch nicht auf der Kreuzung befindlichen Fahrzeugs geschlossen
werden, so daß bei einem Vergleich mit der eigenen Entfernung und der Geschwindigkeit
des zweiten Fahrzeugs entweder einer Bremsung vor der Kreuzung durchgeführt werden
kann oder durch Beschleunigung dieses Fahrzeugs ein Passieren der Kreuzung vor dem
ersten Fahrzeug ermöglicht werden kann. In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
wird gemäß Anspruch 4 durch Neigen des Senders für die optische Information gegen
die Fahrbahn ein vor und hinter dem Fahrzeug in entsprechendem Sicherheitsabstand
auftreffendes und mit derselben Geschwindigkeit wie das Fahrzeug sich bewegendes,
optisches Signal erzeugt. Auch hiermit kann bei Kenntnis des Neigungswinkels des Senders
zur Fahrbahn die Entfernung und die Geschwindigkeit des sich nähernden Fahrzeugs bestimmt
werden, wenn der Empfänger am anderen Fahrzeug intermittierend die optische Information
und damit deren Fortschreiten auf der Fahrbahn aufnimmt.
[0007] Erfindungsgemäß kann die Neigung des optischen Senders und Empfängers in Hallen auch
gegen die Decke gerichtet sein.
[0008] In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird es ermöglicht, daß
bei Annäherung des fahrenden unbemannten Fahrzeugs durch Änderung der Neigung des
Senders eine optische Information auf den möglichen Kollisionsort fixiert wird, so
daß andere, sich nähernde Fahrzeuge rechtzeitig eine Kreuzungsbelegung erkennen können.
Eine derartige Verfahrensweise ist dann angebracht, wenn ein unbemanntes Fahrzeug,
beispielsweise mit gefährlichen Gütern oder sperrigen Gütern sich einem Kollisionsbereich
nähert, um einen Sicherheitsabstand mit anderen Fahrzeugen in diesem Bereich einhalten
zu können.
[0009] In der nachfolgenden Zeichnung wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0010] In der Zeichnung ist aus einem Streckennetz eine Hauptstrecke I dargestellt, in die
zwei Seitenstrecken 2 und 3 einmünden. Die Seitenstrecke 2 stößt rechtwinklig auf
die Hauptstrecke 1, während die Seitenstrecke 3 in einem spitzen Winkel in die Hauptstrecke
I einmündet. Auf der Hauptstrecke I und in den Seitenstrecken 2, 3 ist ein Verkehr
in beiden Richtungen möglich, wobei die Richtungsfahrbahnen durch einen unterbrochenen
Mittelstreifen 4 voneinander getrennt sind. Auf der Hauptstrecke I und den Seitenstrecken
2, 3 befinden sich unbemannte Fahrzeuge 5, 6, 7, 8 und 9. Das Fahrzeug 5 kann aus
seiner Seitenstrecke 2 unter Überquerung der Hauptstrecke I in die Seitenstrecke 3
einfahren oder auch durch rechts oder links abbiegen auf der Hauptstrecke I in der
entsprechenden Richtung weiterfahren. Das Fahrzeug 8 auf der Hauptstrecke I kann die
Seitenstrecken 2 oder 3 abbiegen oder auf der Hauptstrecke I weiterfahren. Die unbemannten
Fahrzeuge orientieren sich erfindungsgemäß an unterbrochenen Seitenstreifne 10, wobei
sich jedes Fahrzeug zu dem ihm nächsten Seitenstreifen 10 ausrichtet.
[0011] Erfindungsgemäß kann jedoch der Mittelstreifen 4 als Markierungsstreifen für die
in beiden Richtungen fahrenden Fahrzeuge ausgebildet sein. Hiermit wird zumindest
an den Stellen, an denen aus Sicherheitsgründen eine Abgrenzung der Fahrbahnen für
unbemannte Fahrzeuge nicht erforderlich ist, in einfachster Weise der Mittelstreifen
4 zum Markierungsstreifen für alle auf diesem Streckennetz verkehrenden unbemannten
Fahrzeuge 5, 6, 7, 8 und 9. Hierdurch wird das Streckennetz durch Wegfall der Hälfte
aller Markierungen, wie es bei der Seitenstreifenführung ist, wesentlich übersichtlicher.
[0012] Die unbemannten Fahrzeuge 5, 6, 7, 8, 9 tragen an ihrem vorderen und rückwärtigen
Ende je einen optischen Sender 11, mit dem ein optisches Signal 12 in einem bestimmten
Sicherheitsabstand vor und hinter den Fahrzeugen 5, 6, 7, 8, 9 und 10 auf einer Fahrbahn
13 auftrifft.
[0013] Durch Neigen des optischen Senders um die Hochachse der Fahrzeuge 5, 6, 7, 8, 9 kann
zum einen der Sicherheitsabstand für die unbemannten Fahrzeuge 5, 6, 7, 8, 9 entweder
fest voreingestellt werden oder bei einer Verstellung des optischen Senders während
der Fahrt ein quasi stationäres, optisches Signal 12 über eine bestimmte Zeit im Kreuzungsbereich
sichtbar gemacht werden.
[0014] Erfindungsgemäß arbeiten mt jedem optischen Sender 11 zwei optische Empfänger 14,
15 zusammen, die erfindungsgemäß so ausgerichtet sind, daß sie den gesamten Fahrraum
vor und hinter dem Fahrzeug überstreichen und somit im Fahrraum erscheinende optische
Signale von sich nähernden anderen unbemannten Fahrzeugen aufnehmen können. Erfindungsgemäß
werden von diesen optischen Aufnehmern alle Lichtbündelungen, die in den Fahrraum
eindringen, aufgenommen und anhand eines Vergleichs mit dem bereitgestellten Frequenzspektrum
erkannt als von anderen unbemannten Fahrzeugen ausgehenden Lichtsignale; auch dann
wenn die optischen Signale 12 nicht als optische Markierungen auf der Fahrbahn 13
auftreffen.
[0015] Die Führung der unbemannten Fahrzeuge 5, 6, 7, 8, 9 geschieht durch an den Fahrzeugen
angeordnete Sensoren 16, die entweder den Mittelstreifen 4 als Markierung oder die
Seitenstreifen 10 als Markierung für ihre Orientierung benutzen.
[0016] Werden die optischen Aufnehmer 14, 15 intermittierend betätigt, so können diese aus
dem Fortschreiten des optischen Signals 12 und durch die immer kürzer werdende Folgefrequenz
des optischen Signals 12 den in den unbemannten Fahrzeugen 5, 6, 7, 8, 9 eingebauten
Rechnern Informationen zuleiten mit Hilfe derer im Rechner die Geschwindigkeit und
die Entfernung des sich der Fahrbahn nähernden Fahrzeug bestimmen.
[0017] Erfindungsgemäß werden hierdurch auch Ausweichbewegungen zwischen den Fahrzeugen
möglich, so daß der Verkehrsfluß ohne Stauung erhöht werden kann. Im einfachsten Falle
bestehen die Ausweichbewegungen durch entsprechende Beschleunigung oder Verzögerung
des eigenen Fahrzeugs. Bei sehr hoher Verkehrsdichte können jedoch auch durch Lenkbewegungen
drohende Kollisionen vermieden werden.
I. Verfahren zur Verhinderung der Kollision zweier unbemannter Fahrzeuge auf Fahrbahnen,
Fahrbahnkreuzungen und Einmündungen mittels an den Fahrzeugen angeordneter Sender
und Empfänger zur Feststellung von Hindernissen, dadurch gekennzeichnet, daß zur gegenseitigen
der Fahrzeuge von jedem Fahrzeug aus einem hierfür bereitgestellten optischen Frequenzspektrum
eine vorgegebene Frequenz, insbesondere in Fahrtrichtung ausgestrahlt wird, die vom
eigenen Empfän-' ger nicht empfangen wird und daß das übrige bereitgestellte optische Frequenzspektrum
empfangen wird.
2. Verfahren zur Verhinderung der Kollision zweier unbemannter Fahrzeuge auf Fahrbahnen,
Fahrbahnkreuzungen und Einmündungen mittels an den Fahrzeugen angeordneter Sender
und Empfänger zur Feststellung von Hindernissen, insbesondere nach Anspruch I, dadurch
gekennzeichnet, daß zur gegenseitigen Erkennung der Fahrzeuge von jedem Fahrzeug aus
ein optisch sichtbares Raster, insbesondere in Fahrtrichtung projiziert wird, daß
während des Projizierens vom eigenen Empfänger kein Signal empfangen wird, und daß
außerhalb der Projizierung des eigenen Rasters die Raster anderer Fahrzeuge empfangen
werden.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Annäherung an
einen Kollisionsbereich die Aussendung der optischen Information bestimmter Frequenz
intermittierend in immer kürzer werdenden Zeitabständen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die optische Informa tion bestimmter Frequenz unter einem bestimmten Winkel vom Fahrzeug
abgestrahlt wird und daß die optische Information im wesentlichen in Fahrtrichtung
vor oder hinter dem Fahrzeug in einem Streifen auf die Fahrbahn auftrifft.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch Änderung der Neigung
der Ausstrahlung bei bewegtem Fahrzeug der optische Streifen auf der Fahrbahn im Kollisionsbereich
über einen längeren Zeitraum als stehend erscheint.