[0001] Die Erfindung betrifft einen Haarersatz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein derartiger Haarersatz mit nach vorn aus der Montur herausragenden Haaren ist
aus der DE-Ps 34 30 208 bereits bekannt. Dort werden in nach vorn weisender Knüpf-
oder Klebtechnik aus der Montur herausragende Haare im Bereich der Randzone der Montur
horizontal nach vorne weisend an der Unterseite der Randzone befestigt und in einem
weiteren Arbeitsgang zusätzlich mit einer Unterschicht abgedeckt. Die Haare stehen
dabei gestochen horizontal nach vorn oder nach oben aus der Montur heraus. Hierbei
könnte sich nachteilig eine Kante bilden, die in optischer Weise nachteilig nur eine
Annäherung an den natürlich wirkenden Haarwuchs darstellt. Weiterhin ist zu befürchten,
daß sich die Randzone der Montur beim Runzeln der Kopfhaut verschieben könnte.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Haarersatz der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, daß ein vorteilhafter Trageeffekt der Montur und eine natürliche
Wuchsrichtung der Haare im Bereich der Randzone der Montur erreicht wird.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1 vor.
[0005] Das Wesen der Erfindung liegt darin, in Abweisung zur nach vorn weisenden natürlichen
Wuchsrichtung der natürlichen Haare, die Haare des Haarersatzes im Bereich der Randzone
an der Unterseite der Montur zunächst nach hintend weisend anzuordnen und dann bogenformig
nach vorne aus der Montur heraus zu führen. Auf diese Weise wird ein elastischer Trageeffekt
der Montur und eine natürlich erscheinende Wuchsrichtung der künstlichen Haare erreicht.
Bei der Erfindung werden demnach die Haare an der Unterseite der Randzone der Montur
nicht nach vorne hin weisend geknüpft oder befestigt, sondern vielmehr umgekehrt nach
hinten weisend an der Unterseite der Randzone befestigt. Wenn dann die Haare nach
vorne gekämmt werden, weil die Montur festgeklebt werden muß, entsteht ein solcher
Druck des Haares in Richtung Kopfhaut (hervorgerufen durch die Spannung der umgekehrten
Knüpfrichtung), daß der Eintrag des "wie gewachsen" gegeben ist.
[0006] Insoweit liegen die nach vorn hin bogenförmig geführten Haare elastisch unter der
Montur und treten auch von der Abbiegung her rührend elastisch nach vorn hin aus
der Randzone der Montur heraus. Wegen der bogenförmigen Führung der Haare an der
Unterseite des Haarersatzes werden in Abbiegebereich der Haare unterschiedlich zufällig
verlaufende Radien erzielt, wobei die gebildeten Haarschlaufen oder Bögen bei der
Befestigung des Haarersatzes auf dem Kopf mehr oder weniger vertikal zusammengepreßt
vorliegen oder sich auch in horizontaler Richtung nach zufälliger Anordnung zur Seite
neigen, so daß insgesamt aus der Vorderseite der Montor Haare herausragen, die zum
Teil nach Art des natürlichen Haarwuchses unterschiedliche Richtungen zueinander
aufweisen. So können aus der Montur herausragende Haare leicht nach oben oder unten
weisen oder bei seitlicher Neigung der gebildeten Haarschlaufen in zufälliger Anordnung
leicht nach recht oder links geneigt aus der Randzone der Montur hervortreten. Insgesamt
entsteht der Eindruck, als ob die Haare aus der Kopfhaut hervortreten, insbesondere
weil bei der Befestigung der Montur auf dem Kopf ein Druck auf die gebildeten Haarschlaufen
oder Bögen entsteht, so daß in Annäherung an eine natürlich Wuchsrichtung die Haare
in geringfügig unterschiedlichen Richtungen zum Teil noch bogenförmig aus der Randzone
der Montur herausragen.
[0007] In Ausgestalung der Erfindung ist es vorgesehen, daß an der Oberseite der Randzone
der Montur zusätzlich nach vorn weisende Haare angeordnet sind. Hierbei wird die natürliche
Wirkung der Randzone der Montur noch verstärkt.
[0008] Vorteilhaft ist ausgehend von der bogenförmigen Führung der Haare ein elastischer
Druck in Richtung auf die Kopfhaut vorgesehen. Hierdurch werden die nach vorne weisenden
Haare vorgespannt, so daß ein Runzeln der Kopfhaut oder deren Verschiebung elastisch
abgefangen wird und die Haare schon in elastischer Vorbiegung nach natürlicher Art
aus der Randzone der Montur hervortreten.
[0009] Vorteilhaft sind die Haare geknüpft nach der Innenseite der Montur weisend an der
Unterseite der Randzone vorgesehen.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung bildet die bogenförmige Führung der Haare an der Unterseite
der Montur Bögen mit verschiedenen Radien aus. Hierdurch wird die Richtung der aus
der Montur heraustretenden Haare geringfügig geändert, so daß ein natürliches Wuchsbild
entsteht.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung können die an der Randzone vorgesehenen Haare in unterschiedlichen
Richtungen von den jeweiligen Befestigungsstellen ausgehen und im wesentlichen strahlenförmig
nach hinten, nach unten oder nach vorne weisen. Hierdurch wird die Randzone der Montur
vorteilhaft abgestützt bei natürlichem Wuchsbild der aus der Montur heraustretenden
Haare.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor. Der Erfindungsgegenstand
der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen
Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen - einschießlich der Zusammenfassung - offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 a eine bekannte Ansatz- und Knüpftechnik in Aufsicht bei schematischer Darstellung,
bei welcher Haare an der Randzone der Montur in horizontal nach vorn weisender Knüpftechnik
angeordnet sind,
Figur 1 b einen Längsschnitt der bekannten Knüpftechnik nach Figur 1 a
Figur 2 der erfindungsgemäße Ansatz und Knüpftechnik in Aufsicht bei schematischer
Darstellung der Montur, wobei die Haare an der Unterseite der Randzone in Richtung
zum Nacken weisen,
Figur 2 b einen Längsschnitt nach Figur 2 durch eine Montur zur Darstellung der bogenförmigen
Führung der Haare im Bereich der Unterseite der Randzone der Montur,
Figur 3 eine Konbination der bekannten und der erfindungsgemäßen Knüpftechnik, wobei
Haare an der Oberseite der Montor nach vorne und an der Unterseite der Montor nach
hinten ragen,
Figur 4 einen Längsschnitt einer Montur mit einer Ordnung von Haaren auf der Oberseite
und Haare an der Unterseite der Montur in verschiedenen Richtungen.
[0014] In Figur 1 a ist eine Montur 1 schematisch dargestellt, wobei Haare 2 im Bereich
der Randzone 3 der Montur 1 nach Art eines Radialansatzes nach vorne weisend eingeknüpft
sind.
[0015] Aus der Schnittdarstellung nach Figur 1 b ist ersichtlich, daß die Haare 2 bei der
bekannten Knüpftechnik insgesamt horizontal nach vorne oder nach oben weisen, ohne
daß der Eindruck erreicht werden kann, daß die Haare in elastischer Abbiegung direkt
aus der Kopfhaut heraustreten.
[0016] In Figur 2 ist die erfindungsgemäße Knüpftechnik dargestellt, wo die Haare 2 im Bereich
der Randzone 3 an der Unterseite nach hinten in Pfeilrichtung 4 in Richtung zum Nacken
genküpft vorliegen.
[0017] Aus Figur 2 b ist ersichtlich, daß die Haare 2 dabei von der Unterseite der Randzone
3 ausgehend in Pfeilrichtung 4 nach hinten geknüpft sind, d. h. in umgekehrter Knüpfrichtung
als sonst gemäß den Figuren 1 a und Figur 1 b vorgesehen ist.
[0018] Insoweit sind die Haare 2 nach Figur 2 b an der Unterseite der Randzone 3 bogenförmig
angeordnet und weisen von der jeweiligen Befestigungsstelle 5 ausgehend zunächst
in Pfeilrichtung 4 zum Nacken und ragen dann nach Richtungsumkehr in Pfeilrichtung
6 aus der Montur 1 nach vorne heraus.
[0019] Von der Befestigungsstelle 5 ausgehend wird ein einzelnes Haar 2 insbesondere bei
der Befestigung der Montur 1 auf dem Kopf, also zunächst nach der erfindungsgemäßen
Knüpftechnik, nach hinten in Pfeilrichtung 4 geführt und dann in einem willkürlichen
Bogenverlauf, wenn die Haare 2 nach vorne gekämmt werden, in Pfeilrichtung 6 nach
vorne aus der Montur 1 herausragend geführt.
[0020] In Figur 2 b ist dargestellt, daß dabei ein einzelnes Haar 2 eine vertikal aufrecht
stehenden Bogen 12 mit dem Radius 7 aufweist, wobei das Haar 2 selbst einen relativ
großen Bogenverlauf ausführt und leicht nach unten geneigt aus der Montur 1 nach vorne
heraustritt.
[0021] An den Figur 2 weiteres beispielhaft dargestelltes einzelnes Haar 2ʹ führt wegen
der unterschiedlichen Abbiegung an der Befestigungsstelle 5 einen Bogen 13 mit unterschiedlichem
Radius 8 aus und ragt in Weiterführung bei unterscheidlichem elastischen Abstützungseigenschaften
auf der hier nicht dargestellten Kopfhaut leicht nach oben weisend aus der Montur
heraus.
[0022] Wegen der Zufallsverteilung beim Vorkämmen der Haare 2 in Pfeilrichtung 6 können
die Radien 7, 8 variieren, so daß die Haare 2 in geringfügig unterschlichen Richtungen
nach vorne aus der Montur 1 elastisch federnd heraustreten. Hierbei werden in Bezug
auf die Durchlüftung der Montur und deren Halt auf der Kopfhaut, insbesondere beim
Runzeln oder verschieben der Kopfhaut, besonders günstige Trageeffekte erzielt bei
insgesamt natürlich wirkendem Kantenverlauf der Montur.
[0023] Beim Vorkämmen der Haare 2 können die bogenförmig nach vorn geführten Haare 2 anstatt
vertikale Bögen 12, 13 auszubilden auch zusätzlich noch mehr oder weniger zur Seite
geneigte Bögen bilden, so daß auch in seitlicher Richtung die Haare 2 geringfügig
unterschiedlich, insbesondere elastisch federnd, aus der Randzone 3 austreten. Insgesamt
wird durch den unterschiedlichen Druck auf die Haare 2 bei der Befestigung der Montur
1 auf dem Kopf der Eindruck erreicht, daß die Haare 2 "wie gewachsen" oben elastisch
federnd, insbesondere nach Art von natürlichen Abbiegungen aus der Kopfhaut hervortreten.
Wegen der zufälligen bogenförmigen Anordnung der Haare 2 beim Vorkämmen, kann beim
wiederholten Anbringen der Montur 1 stets ein geringfügig unterschiedlicher elastischer
Richtungsverlauf der Haare 2 entstehen, so daß von da her ein natürliches Aussehen
bei vorteilhaftem Trageeffekt vermittelt wird.
[0024] Insbesondere kann die aus der Befestigungsstelle 5 heraustretende Länge 9 eines Haares
2 geringfügig unterschiedlich verlauen, weil die bogenförmigen Abstützungen 12, 13
beim Vorkämmen unterschiedliche Größen annehmen können. Insoweit entsteht auch in
Bezug auf die aus der Montur 1 heraustretenden Haare 2 ein natürlich wirkender Verlauf
, weil an der Stirnseite 14 nach Figur 2 b die Haare 2 schon elastisch vorgekrümmt
austreten, insbesondere deshalb, weil sich die in den Bögen 12, 13 erzielte Vorspannung
der Haare 2 optisch so auf den aus der Montur heraustretenden Haarverlauf auswirkt,
als ob die Haare 2 auf der Kopfhaut hervortreten würden.
[0025] In Figur 3 ist dargestellt, daß an der Montur 1 an der Oberseite der Randzone 3 Haare
11 etwa gemäß den Figuren 1 a und 1 b nach vorne weisen, genküpft sind, während gleichzeitig
an der Unterseite der Montur 1 an der Randzone 3 Haare 10 nach hinten oder zur Innenseite
der Montur weisen, im wesentlichen in Pfeilrichtung 4 verknüpft sind. Insoweit entsteht
durch die Kombination der erfindungsgemäßen nach hinten weisenden Knüpfungsanordnung
der Haare 2 mit der bekannten nach vorne weisenden Knüpftechnik ein besonders natürlich
wirkender Haaransatz, wobei eine sonst poblemhafte Schattenkante unterdrückt werden
kann.
[0026] In Figur 4 ist schematisch dargestellt, daß bei der neuen Knüpftechnik der Wirkung
nach ein im wesentlichen strahlenförmiger Richtungsverlauf der Haare 10, 11 erzielt
werden kann. Wenn die Montur 1 festgeklebt wird und die Haare 10 nach vorne gekämmt
werden, so nehmen diese wegen den zwangsläufigen Abbiegungen nach Art von Bögen 12,
13 gemäß Figur 2 b geringfügig unterschiedliche Richtungen beim Austritt aus der Montur
1 an und treten insbesondere wegen der im Bereich der Abbiegung erzielten federnden
Eigenschaften elastisch federnd in natülicher Art nach vorne hin aus der Montur 1
heraus.
[0027] Aus Figur 4 ist ersichtlich, daß die Haare 10 nicht nur in Pfeilrichtung 4 in Richtung
zum Nacken weisend geküpft angeordnet werden können, sondern vielmehr auch in Pfeilrichtungen
15, 16 auch in Richtung auf den Kopf selbst weisend angeordnet werden können. Hierbei
werden unterschiedliche elastische Eigenschaften der Randzone 3 der Montur 1 erreicht
und insbesondere treten die Haare 10 beim Vorkämmen unter unterschiedlichem elastischen
Eigenschaften aus der Montur 1 heraus, was den optischen Eindruck der Montur in Bezug
auf ein natürliches Wuchsbild fördert.
Legende
[0028]
1 Montur
2 Haare
3 Randzone
4 Pfeilrichtung
5 Befestigungsstelle
6 Pfeilrichtung
7 Radius
8 Radius
9 Haarlänge
10 Haare
11 Haare
12 Bogen
13 Bogen
14 Stirnseite
15 Pfeilrichtung
16 Pfeilrichtung
1. Haarersatz mit nach vorn aus der Montur herausragenden Haaren, bestehend aus einer
Montur aus Maschenware oder Folie mit einer Randzone im Gesichtsbereich an deren Unterseite
Haare befestigt sind, welche nach vorn aus der Montur herausragen, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Unterseite der Randzone (3) vorgesehenen Haare (2,10) bogenförmige
angeordnet sind und von der jeweiligen Befestigungsstelle (5) ausgehend zunächst
in Richtung zum Nacken weisen und dann nach bogenförmiger Richtungsumkehr nach vorn
aus der Montur herausragen.
2. Haarersatz nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite der Randzone (3) der Montur (1) zusätzlich nach vorn weisende
Haare (11) angeordnet sind (Figur 3).
3. Haarersatz nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von der bogenförmigen Führung der Haare (2) ein elastischer Druck in
Richtung zur Kopfhaut vorgesehen ist.
4. Haarersatz nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Haare (2,10) geknüpft an der Unterseite der Randzone (3) nach der Innenseite
der Montur (1) weisend vorgesehen sind.
5. Haarersatz nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die bogenförmige Führung der Haare (2,10) an dieser Unterseite der Randzone (3)
Bögen (12,13) mit verschiedenen Radien (7,8) ausbildet.
6. Haarersatz nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die an der Unterseite der Randzone (3) vorgesehenen Haare (2,10) in unterschiedlichen
Richtungen von den jeweiligen Befestigungsstellen (5) ausgehen und im wesentlichen
in Bezug auf die Montur (1) strahlenförmig nach hinten Pfeilrichtung (4), nach unten
Pfeilrichtung (15) und nach vorn Pfeilrichtung (11) weisen (Figur 4).