[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Matratze, Polster od. dgl. aus einem elastischen
Kunststoffmaterial mit einem einseitig offenen, Hohlkammern aufweisenden Oberteil
und mit einem in der Gebrauchslage die Hohlkammern abschließenden Unterteil, wobei
wenigstens ein Teil der Hohlkammern mit zusätzlichen Federelementen ausgerüstet ist.
[0002] Neben dem früher weit verbreiteten sogenannten Federkernmatratzen gibt es eine Reihe
von Matratzenkonstruktionen, bei denen der wesentliche Körper der Matratze aus einem
elastischen Kunststoff gefertigt ist, wobei innerhalb des Kunststoffes unterschiedliche
Hohlkammern vorgesehen sind, um entsprechende Weichheitsgrade und Federeigenschaften
der Matratzen zu erreichen. Derartige Matratzen sind z.B. aus der DE-OS 22 56 916
der Anmelderin oder der FR-PS 1 384 927 bekannt. Eine andere Gestaltung zeigt z.B.
die DE-OS 22 05 937, die ebenfalls von der Anmelderin stammt.
[0003] Die bekannten Schaumstoffmatratzen lassen sich zwar in ihrer Gestaltung in unterschiedlicher
Härte bzw. mit unterschiedlichen Federeigenschaften über ihre Gesamtfläche gesehen
herstellen, allerdings eine individuelle Einstellung des Federverhaltens innerhalb
der Matratzenfläche ist mit den bekannten Lösungen nicht möglich.
[0004] Neben den bekannten Matratzenkonstruktionen zeigt die US-PS 2 359 003 ein Kunststoffpolster
mit Hohlkammern, die individuell mit Spiralfedern bestückt sind. Durch die besondere
Formgebung des bekannten Polsters sind die einzelnen Spiralfedern in Querrichtung
des Polsters unterschiedlich hoch, so daß sie unterschiedliche Federungsverhalten
aufweisen können, allerdings ist das Polster gänzlich mit derartigen Metallspiralfedern
ausgerüstet.
[0005] In der CH-PS 457 755 ist ein Polsteraufbau offenbart, bei dem im Mittelbereich der
Matratze Aussparungen vorgesehen sind, in denen Schraubenfedern eingesetzt sind. Unterlage,
Zwischenlage und Abdeckung sind zu einer Einheit dauerhaft, z.B. durch Verkleben,
verbunden. Die Lösbarkeit der Bespannung von Matratzen über einen Reißverschluß zeigt
die CH-PS 654 474.
[0006] Bei allen bekannten Matratzenkonstruktionen, hier sei auch noch die DE-PS 561 023
und das DE-GM 69 01 468 genannt, ist es nicht möglich, individuell auf die besonderen
Bedürfnisse des Benutzers, was den Polsterungskomfort angeht, einzugehen, da diese
Matratzen werkseitig fertiggestellt werden und der Benutzer die einmal vorgefundenen
Härtegrade in Kauf nehmen muß.
[0007] Hier ist es Aufgabe der Erfindung, unter Beibehaltung von Vorteilen von Schaumstoffmatratzen,
grundsätzlich eine individuelle Einstellmöglichkeit des Federverhaltens der Matratze
in einfacher Art und Weise für den Benutzer der Matratze zu ermöglichen.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß Oberteil und Unterteil
mittels Halteverschlüssen od. dgl. zur individuellen Verteilung der Federelemente
lösbar miteinander verbindbar ausgebildet sind.
[0009] Diese Konstruktion macht es möglich, daß bei unbefriedigtem Federverhalten einer
neuen Matratze z.B. vom Kunden selbst das Federverhalten verändert werden kann. Er
kann mit einfachen Mitteln Ober- und Unterteil der Matratze voneinander trennen um
die Federelemente so zu verteilen, wie er dies wünscht. Er fügt Ober- und Unterteil
wieder zusammen und verfügt dann über eine ganz individuell eingestellte Matratze.
[0010] An dieser Stelle sei bemerkt, daß es sich von selbst versteht, daß der Schaumstoffmatratzenkern
aus Unter- und Oberteil zusätzlich mit einer textilen Bespannung versehen ist, die,
wie bei vielen Matratzen heute schon der Fall, über Reißverschluß geöffnet werden
kann, so daß der Kern entsprechend herausnehmbar ist.
[0011] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Federelemente als Kunststoff-
oder Gummifedern und/oder -bälge ausgebildet sind.
[0012] In besonderer Ausgestaltung sieht demgegenüber die Erfindung auch vor, daß die Hohlkammern
als querschnittlich im wesentlichen quadratische Ausnehmungen und die Federelemente
als darin einsetzbare Kunststoffbälle ausgebildet sind, wobei es besonders zweckmäßig
sein kann, wenn die Kunststoffbälle als Vollschaumstoffkörper ausgebildet sind, wie
dies die Erfindung ebenfalls vorsieht.
[0013] Die Bälle als Federelemente lassen sich sehr einfach handhaben, sie sind insbesondere
sehr einfach in der Herstellung und damit preiswert.
[0014] Zweckmäßig kann es sein, wenn Kunststoffbälle unterschiedlicher Härte als Federelemente
in den Hohlkammern vorgesehen sind. Damit wird dem Benutzer eine weitere Möglichkeit
gegeben, ein ganz individuelles Federverhalten seiner Matratze zu gestalten. Hierbei
kann zur Vereinfachung vorgesehen sein, daß die Härte durch unterschiedliche Färbung
der Kunststoffbälle für den Benutzer von außen bereits erkennbar ist, was die Handhabung
stark vereinfacht.
[0015] Als abgewandelte Ausführung sieht die Erfindung die Möglichkeit vor, die Federelemente
als zwei gleichpolig, sich abstoßende Magnete innerhalb einer Führung vorzusehen.
[0016] Da gleichpolige Magnete die Tendenz haben, aufgrund ihres Magnetfeldes gegeneinander
auszuweichen, muß eine entsprechende Führung vorgesehen sein. Diese kann ebenfalls
unterschiedlich gestaltet werden. Eine einfache Gestaltung liegt darin, daß die Magnetführung
jeweils als Kunststoffkapsel ausgebildet ist, etwa in der Weise, daß becherförmige
Elemente übereinandergreifen, die die Magnete tragen.
[0017] Eine besondere Ausgestaltung besteht darin, daß einer der Magneten am Boden einer
etwa becherförmigen Kunststoffkapsel angeordnet ist, während der andere Magnet an
einem in Richtung auf den ersten Magnet zu gerichteten Zapfen der zweiten becherförmigen
Kunststoffkapsel angeordnet ist, wobei die Höhe der Kapseln geringer ist, als die
Höhe der Hohlkammern, derart, daß sich die Kapselränder wenigstens bereichsweise in
der entsprechenden Lage übergreifen.
[0018] Das Vorsehen des einen Magneten an einem Zapfen, der in das Innere des gegenüberliegend
angeordneten zweiten Bechers ragt, ermöglicht es, den Ruheabstand zwischen den beiden
gleichpoligen Magneten entsprechend der gewünschten Federeigenschaft und insbesondere
des gewünschten Federweges vorherzubestimmen.
[0019] Bei Hohlkammern, die zusammengedrückt werden, ist es sinnvoll, eine Möglichkeit
vorzusehen, durch welche die darin eingeschlossene Luft entweichen kann. So weist
die hölzerne Bodenplatte beim Stand der Technik nach der US-PS 2 359 003 bereits
entsprechende Entlüftungslöcher auf. Darüber hinaus stellt sich bei Matratzen ein
zusätzliches Problem der dauerhaften Be- und Entlüftung des Matratzenkernes, was
mit einfachen Entlüftungslöchern im Unterteil nicht gelöst werden kann. Die Erfindung
sieht daher vor, daß die die Hohlkammern bildenden Seiten- und Bodenflächen Durchbrüche
als Lüftungslöcher aufweisen.
[0020] Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Lösung ist neben der individuellen Einstellbarkeit
der Härte auch ein hygienisches Bedürfnis, das darin besteht, daß durch die Trennung
zwischen Ober- und Unterteil über Klettverschlüsse der Benutzer auch individuell
seine Matratze waschen und reinigen kann. Um auch dies noch weitergehend zu vereinfachen,
d.h. die handhabenden Teile der Matratze nicht zu groß werden zu lassen, kann vorgesehen
sein, daß die Matratze aus mehreren, über Klettverschlüsse miteinander verbindbaren
Schichten besteht, etwa ein Unterteil, ein hohlzylinderförmige Durchbrüche aufweisendes
Mittelteil und ein oberes Abdeckteil u. dgl. mehr. Ein solcher Matratzenaufbau ohne
die Möglichkeit der Trennung der einzelnen Elemente ist grundsätzlich aus der CH-PS
457 755 bekannt.
[0021] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Matratze,
Fig. 2 die vergrößerte Darstellung eines Endbereiches der Matratze in geöffneter Stellung,
Fig. 3 eine Aufsicht auf die untere Seite des Oberteils einer Matratze gemäß Linie
III-III in Fig. 1,
Fig. 4 eine Ausführungsform eines Federelementes sowie in
Fig. 5 eine vergrößerte Matratzenhohlkammer in einem andederen Ausführungsbeispiel
eines Federelementes.
[0022] Die allgemein mit 1 bezeichnete Matratze besteht im dargestellten Beispiel aus einem
Oberteil 2 aus Schaumkunststoff, einem Unterteil 3 ebenfalls aus Schaumkunststoff,
einer zwischen Ober- und Unterteil angeordneten Klettverschlußverbindung 4 sowie
einem die Elemente umschließenden Matratzenbezug 5, der mit einem Reißverschluß 6
versehen ist, um diesen leichter abziehen zu können.
[0023] In der Matratze 1 ist eine Vielzahl von Hohlkammern 7 vorgesehen. Die Reihen und
Zeilen sind im dargestellten Beispiel gemäß Fig. 3 gleichmäßig angeordnet, ohne daß
die Er findung hierauf beschränkt wäre.
[0024] Wie sich aus Fig. 3 ergibt, ist ein Teil der Hohlkammern mit Federelementen 8 versehen,
die dort als Schaumstoffkugeln ausgebildet sind, wie sie vergrößert in Fig. 4 dargestellt
sind.
[0025] Diese Schaumstoffkugeln 8 können unterschiedliche Härten aufweisen, sie können individuell
verteilt sein, sie können bereichsweise vorgesehen sein oder auch die gesamte Matratzenfläche
überdecken.
[0026] Um diese Federelemente einsetzen zu können, löst der Benutzer den Reißverschluß
6 des Überzuges 5, dreht die Matratze mit dem Oberteil 2 auf den Kopf und entfernt
das Unterteil 3 über die Klettverschlüsse 4, so daß die Hohlkammern 7 von oben zugänglich
sind. Nunmehr kann er die Federelemente 8 individuell verteilen und anordnen. Ist
dies geschehen, wird das Unterteil 3 über den Klettverschluß 4 wieder mit dem Oberteil
2 verbunden und deckt somit alle Hohlkammern ab. Danach wird der Überzug 5 wieder
über die Matratzenelemente gezogen und geschlossen. Die Matratze ist dann in ganz
individueller Weise gestaltet und für den Gebrauch vorbereitet.
[0027] In Fig. 5 ist ein etwas abgewandeltes Ausführungsbeispiel dargestellt. Das dort dargestellte
Federelement 8a weist zwei gegeneinander gerichtete, gleichpolig angeordnete Magneten
9 auf, die an topfähnlichen Kunststofführungen 10 bzw. 10a angeordnet sind.
[0028] Der untere Magnet 9a ist auf den Boden des topfförmigen Kunststoffelementes 10a befestigt,
während der Magnet 9 in einem zu einem Zapfen 11 ausgebildeten Boden des topfförmigen
Kunststoffelementes 10 angeordnet ist, wobei der Zapfen 11 sich in Richtung auf den
Magneten 9a in einem solchen Maße erstreckt, daß der Federweg der gegeneinander gerichteten,
gleichpoligen Magneten 9 und 9a der gewünschten Länge entspricht.
[0029] In Fig. 2 ist noch dargestellt, daß sowohl die Seitenwände als auch Ober- und Unterteil
mit Lüftungsbohrungen 12 ausgerüstet sein können, um einen Luftausgleich zwischen
den einzelnen Kammern und einer Querlüftung innerhalb der Matratze zu ermöglichen.
[0030] Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die Erfindung nicht
auf die wiedergegebenen Arten der Federn beschränkt, nicht auf die Art der Kammerverteilung
u. dgl. mehr.
1. Matratze, Polster od. dgl. aus einem elastischen Kunststoffmaterial mit einem
einseitig offenen, Hohlkammern aufweisenden Oberteil und mit einem in der Gebrauchslage
die Hohlkammern abschließenden Unterteil, wobei wenigstens ein Teil der Hohlkammern
mit zusätzlichen Federelementen ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Oberteil (2) und Unterteil (3) mittels Hakenverschlüssen (4) od. dgl. zur individuellen
Verteilung der Federelemente (8) lösbar miteinander verbindbar ausgebildet sind.
2. Matratze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federelemente (8) als Kunststoff- oder Gummifedern und/oder -bälge ausgebildet
sind.
3. Matratze nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkammern (7) als querschnittlich im wesentlichen quadratische Ausnehmungen
und die Federelemente als darin einsetzbare Kunststoffbälle (8) ausgebildet sind.
4. Matratze nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffbälle (8) als Vollschaumstoffkörper aus gebildet sind.
5. Matratze nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kunststoffbälle (8) unterschiedlicher Härte als Federelemente in den Hohlkammern
(7) vorgesehen sind.
6. Matratze nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Federelemente (8a) zwei gleichpolige, sich abstoßende Magnete (9,9a) innerhalb
einer Führung (10,10a) vorgesehen sind.
7. Matratze nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Magnetführung Kunststoffkapseln (10,10a) vorgesehen sind.
8. Matratze nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Magneten (9a) am Boden einer etwa becherförmigen Kunststoffkapsel (10a)
angeordnet ist, während der andere Magnet (9) an einem in Richtung auf den ersten
Magneten (9a) zu gerichteten Zapfen (11) der zweiten becherförmigen Kunststoffkapsel
(10) angeordnet ist, wobei die Höhe der Kapsel (10 bzw. 10a) geringer ist als die
Höhe der Hohlkammer derart, daß sich die Kapselränder wenig stens bereichsweise in
der entspannten Lage übergreifen.
9. Matratze nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere die die Hohlkammern (7) bildende Seiten- und Bodenfläche Durchbrüche
(12) als Lüftungslöcher aufweisen.