[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Konzentration einzelner Molekülarten
in Gasgemischen, wobei das zu untersuchende Gasgemisch einer selektiven Vorbehandlung
unterzogen und sodann das Produkt dieser Vorbehandlung massenspektrometrisch untersucht
wird, sowie eine Einrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
[0002] Bei der massenspektrometrischen Untersuchung von verschiedene Molekülarten enthaltenden
Gasgemischen auf die Konzentration einzelner Molekülarten daraus ergibt sich unmittelbar
das Problem, daß unterschiedliche Moleküle mit gleicher molekularer Masse vom Massenspektrometer
aufgrund der dessen Funktion zugrundeliegenden physikalischen Gegebenheiten nicht
getrennt erkannt werden können - dies trifft beispielsweise auf die Kombination Stickstoffmonoxid
(NO) und Formaldehyd (CH₂O) mit jeweils 30 amu (atomic mass unit), auf die Kombination
Sauerstoff (O₂) und Methylalkohol (CH₃OH) mit jeweils 32 amu, oder auf die Kombination
CO mit N₂ und C₂H₆, mit jeweils 28 amu zu.
[0003] Da die Messung mit dem Massenspektrometer relativ einfach handhabbar, genau und schnell
ist, war man bemüht, Abhilfe für den genannten Nachteil zu finden. In diesem Zusammenhang
sind Verfahren bzw. Einrichtungen der eingangs genannten Art bekannt geworden, bei
denen das zu untersuchende Gasgemisch einer selektiven Vorbehandlung zur Ermöglichung
einer Vorseparierung der interessierenden Molekülarten mit gleicher molekularer Masse
unterworfen wird. Dazu wird bei den unter der Bezeichnung GCMS-Anlagen bekannt gewordenen
Einrichtungen ein Gaschromatograph verwendet, der zufolge von unterschiedlichen Durchlaufzeiten
der einzelnen Molekülarten eine zeitlich gestaffelte Zuführung derselben zum die eigentliche
Messung durchführenden Masenspektrometer und damit zumindest in Grenzen eine separate
Feststellung der einzelnen Molekülarten bzw. deren Konzentration ermöglicht. Damit
können beispielsweise die gleiche molekulare Masse aufweisenden Moleküle N₂O und CO₂
getrennt erfaßt werden, die im Gaschromatograph eine deutlich unterschiedliche Laufzeit
haben.
[0004] Probleme gibt es in diesem Zusammenhang aber z.B. bereits beim Nachweis verschiedener
Alkohole, die im Gaschromatographen eine ähnliche Laufzeit haben und im Massenspektrometer
fragmentiert werden, was die separate Bestimmung einzelner Molekülarten in der Praxis
unmöglich macht. Als weiterer Nachteil dieser GCMS-Anlagen ist ihre sehr niedrige
Ansprechgeschwindigkeit zu nennen, die ja durch die Laufzeit der zu untersuchenden
Gasgemische bzw. der nachzuweisenden Molekülarten im Gaschromatographen stark eingeschränkt
wird.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. eine Einrichtung der
eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die Nachteile der bekannten Anordnungen
vermieden werden und daß insbesonders auf einfache Weise die Konzentration einzelner
Molekülarten gleicher molekularer Masse in zu untersuchenden Gasgemischen ohne durch
die Messung bzw. die Vorbereitung des Gasgemisches zur Messung bedingte große Verzögerungen
bestimmt werden kann.
[0006] Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß zur getrennten Konzentrationsbestimmung
von Molekülen gleicher molekularer Masse das zu untersuchende Gasgemisch unter Einzelstoßbedingungen
im zumindest weitgehenden Vakuum mittels Primärionen ionisiert wird, wobei die verwendeten
Primärionen eine innere Energie von geringfügigen, vorzugsweise ≦2 eV, über der zur
Erzeugung von die jeweils interessierende Molekülart repräsentierenden Produktionen
Erforderlichen, und im jeweiligen Schwerpunktsystem eine translatorische Stoßenergie
von solcher Größe aufweisen, daß der kinetische Effekt auf die Ionisation gegenüber
dem Einfluß der inneren Energie vernachlässigbar ist, vorzugsweise eine Stoßenergie
unterhalb von 10 eV, und daß die massenspektrometrische Untersuchung an den Produktionen
vorgenommen wird.
[0007] Die Einrichtung zur Bestimmung der Konzentration einzelner Molekülarten in Gasgemischen,
mit einer Anordnung zur selektiven Vorbehandlung des zu untersuchenden Gasgemisches
und einer Massenspektrometer-Anordnung zur Untersuchung des Produktes dieser Vorbehandlung,
ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlungs-Anordnung eine
Ionenquelle für Primärionen, einen an die Ionenquelle anschließenden Reaktionsraum
mit einer Zuleitung für das zu untersuchende Gasgemisch und einer Pumpe zur zumindest
weitgehenden Evakuierung aufweist, daß die Massenspektrometer-Anordung an der im wesentlichen
der Ionenquelle abgewandten Seite des Reaktionsraumes angeordnet ist, daß die Ionenquelle
Primärionen mit einer inneren Energie von geringfügig, vorzugsweise ≦2 eV, über der
zur Erzeugung von die jeweils interessierende Molekülart repräsentierenden Produktionen
Erforderlichen, und einer translatorischen Stoßenergie unterhalb von 10 eV abgibt,
und daß der Reaktionsraum von einer Oktopol-Anordnung, an der ein HF-Führungspotential
anliegt, umgeben ist.
[0008] Die selektive Vorbehandlung des zu untersuchenden Gasgemisches wird also gemäß der
Erfindung unmittelbar durch die Ionisation mit Primärionen von bestimmter innerer
Energie (Ionisierungspotential) bei begrenzter translatorischer Stoßenergie vorgenommen,
womit die erwähnten Nachteile der eingangs beschriebenen GCMS-Anlagen vermieden werden
und auf einfache und schnelle Weise auch die Konzentrationen von Molekülen gleicher
molekularer Masse getrennt bestimmbar sind.
[0009] Massenspektrometer-Anordnungen wie sie heute üblicherweise betrieben werden, leiden
zufolge des verwendeten Ionisationsprozesses mit Elektronen an wesentlichen Mängeln,
die ihre Anwendbarkeit für verschiedene Problemstellungen stark einschränken bzw.
unmöglich machen. Zu diesen Mängeln zählen insbesonders die Fragmentbildung aus verschiedenen
Stoffen, die identische Fragmention aus verschiedenen Stoffen, sowie die Interferenzen
durch Massengleichheit der Ionen aus verschiedenen Stoffen. Beim Ionisationsvorgang
mit Elektronen werden diese in der Regel für diesen Vorgang auf eine kinetische Energie
von mindestens 70 eV gebracht. Bei diesen Energien liegen die Wirkungsquerschnitte
bzw. die Ionisierungseffizienz in brauchbaren Größenordnungen, jedoch muß als entscheidender
Nachteil die Fragmentierung von Molekülen in Bruchstücke in Kauf genommen werden.
So wird beispielsweise aus
CO₂ + e⁻: CO₂⁺, O₂⁺, CO⁺, O⁺ und C⁺.
Aus
CO + e⁻ wird: CO⁺, C⁺ und O⁺.
Aus
O₂ + e⁻ wird: O₂⁺, O⁺.
Es ist leicht einzusehen, daß damit in den meisten Fällen die Konzentrationsbestimmung
einzelner Molekülarten in Gasgemischen unmöglich wird.
[0010] Als Beispiel für die Fragmentierung von Molekülen mit ähnlicher Struktur im Atombau
in ähnliche Spektren soll folgendes dienen: Aus
CH₃OH + e⁻ wird: C⁺; CH₃⁺, CH₂⁺, CH⁺; OH⁺, O⁺; CH₃OH⁺
Aus
C₂H₅OH + e⁻ wird: C⁺; CH₃⁺, CH₂⁺, CH⁺; OH⁺; O⁺; CH₃OH⁺; C₂H₅OH⁺
[0011] Die vorliegende Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß durch die Auswahl
einer Primärionensorte, deren Ionisierungspotential (innere Energie) nur unwesentlich
über dem der zu ionisierenden Spezies liegt, die neutralen Moleküle in Ionen übergeführt
werden können, ohne dabei in Bruchstücken ionisiert zu werden.
So wird beispielsweise aus
CH₃OH + Xe⁺ nur CH₃OH⁺ + Xe
bzw. aus
C₂H₅OH + Xe⁺ nur C₂H₅OH⁺ + Xe
Zufolge der genannten Wahl des Ionisierungspotentials der Primärionen gemäß der vorliegenden
Erfindung ist auf sehr einfache Weise die getrennte Bestimmung von Moleülkonzentrationen
gleicher molekularer Massen durch selektive Ionisation ermöglicht.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß zur getrennten Bestimmung von Kohlenwasserstoffverbindungen die verwendeten Primärionen
eine innere Energie aufweisen, welche geringfügig, vorzugsweise ≦2 eV, über der zur
Erzeugung eines Produktions unter gleichzeitiger H-Abstraktion Erforderlichen liegt.
Durch diese Ionisation unter H-Abstraktion wird die Fülle der Möglichkeiten, Moleküle
gleicher molekularer Masse durch den selektiven Ionisationsvorgang bei der anchließenden
massenspektrometrischen Untersuchung unterscheidbar zu machen, erweitert.
[0013] Zur getrennten Bestimmung von metallorganischen Verbindungen weisen gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung die verwendeten Primärionen eine innere Energie
im Bereich von 4,5 bis 6,8 eV auf. Bei der Bestimmung metallorganischer Verbindungen
werden die Wahrscheinlichkeiten der möglichen Interferenzen mit Kohlenwasser stoffverbindungen
gleicher molekularer Massen immer größer, sodaß auch die Identifikation der Moleküle
durch die charakteristischen Isotopenverteilungen mit der Zahl der Atome im Molekül
zunehmend schwieriger wird. Durch die genannte Wahl der verwendeten Primärionen werden
selektiv die metallorganischen Verbindungen, deren Ionisierungsenergien in diesem
Bereich liegen, ionisert, ohne gleichzeitige Ionisierung der Kohlenwasserstoffverbindungen,
sodaß ein einfacher massenspektrometrischer Nachweis möglich wird.
[0014] Zur getrennten Bestimmung von Sauerstoff und Methylalkohol, bzw. von CO₂, CO, O₂
bzw. von Stickstoffmonoxid und Formaldehyd, können gemäß weiteren Ausgestaltungen
der Erfindung Krypton⁺-Ionen als Primärionen verwendet werden, die die genannten Anforderungen
an die innere Energie bestens erfüllen.
[0015] Zur getrennten Bestimmung von CH₃OH und C₂H₅OH bzw. von Distickstoffmonoxid und Kohlendioxid,
können nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung Xenon⁺-Ionen als
Primärionen verwendet werden.
[0016] Anhand der folgenden Beispiele wird nun das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
Beispiel 1:
[0017] Trennung von CO, N₂, C₂H₆ mittels selektiver Ionisation durch Kr⁺-Ionen (Der eV-Wert
in Klammern bedeutet die jeweilige innere Energie bzw. das Ionisationspotential)
Kr⁺(²P
3/2)(14 eV) + N₂→N₂⁺(15,5 eV) + Kr;
ΔE = -1,5 eV = endothermer Ladungstausch; Ionisation unmöglich.

ΔE = +0,1 eV = exothermer Ladungstausch; Ionisation auf 28 amu.
mit Berücksichtigung von Bildungsenthalpien ΔH
f in kcal (1 eV

23,06 kcal)

ΔE = 31,8 kcal = 1,4 eV exotherm; Ionisation mit H-Abstraktion auf 27 amu
(für Kr⁺ + C₂H₆→C₂H₆⁺ + Kr wäre ΔE groß, daher erfolgt mit wesentlich größerer Wahrscheinlichkeit
die obige Reaktion)
Beispiel 2:
[0018] Trennung von Sauerstoff 0₂ und Methylalkohol CH₃OH mittels selektiver Ionisation
durch Kr⁺-Ionen.

ΔE = + 6 kcal exotherm; Ionisation mit H-Abstraktion auf 31 amu
Beispiel 3:
[0019] Trennung von Stickstoffmonoxid NO (30 amu) und Formaldehyd CH₂O (30 amu).

ΔE = + 22 kcal exotherm; Ionisation mit H-Abstraktion auf 29 amu.
Beispiel 4:
[0020] Trennung von Distickstoffmonoxid N₂O (44 amu) und CO₂ (Kohlenstoffdioxid) (44 amu)
durch selektive Ionisation mit Xe⁺-Ionen.

[0021] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist also eine schnelle Analyse (Echtzeitanalyse)
von Gasgemischen, d.h. eine Bestimmung der einzelnen molekularen Komponenten in Gasgemischen
möglich, welche von größtem Interesse für viele Anwendungen in Industrie und Forschung
ist, wie z.B.:
Studium schnell ablaufender chemischer Reaktionen zur Aufklärung der Reaktionskinetik;
Messung kurzlebiger metastabiler Zwischenprodukte und Radikale bei chemischen Umsetzungen
bzw. katalytisch arbeitenden Medien;
[0022] Alle Anwendungen dieser Art lassen sich mit der vorliegenden Erfindung realisieren,
gemäß der im wesentlichen vorgesehen ist, daß die für die Verwendung des Massenspektrometers
nötige Ionisierung, d.h. die überführung aller zu untersuchenden neutralen Moleküle
in Ionen, dadurch geschieht, daß ein positiv oder negativ geladener, intensiver Ionenstrahl
genau definierter innerer Energie mit den zu ionisierenden Molekülaren in Wechselwirkung
tritt. Durch die Auswahl einer Primärionensorte, deren innere Energie nur unwesentlich
höher liegt als das Ionisierungspotential der zu ionisierenden Spezies, werden die
Moleküle zu Ionen konvertiert ohen in Frag menten ionisiert zu werden. Die entsprechende
translatorische Stoßenergie zwischen den Primärionen und den Gasteilchen muß dabei
so klein gehalten werden, daß die kinetischen Effekte auf die Ionisation klein gegenüber
dem Einfluß der inneren Energie sind.
[0023] Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Bestimmung der Konzentration einzelner Molekülarten
in Gasgemischen wird nachfolgend noch anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
[0024] Die Einrichtung weist eine Ionenquelle 1 von an sich beliebiger, hier nicht näher
intressierender Bauart auf, deren im vorliegenden Zusammenhang wesentliche Spezifikation
darin besteht, daß die erzeugten, und in Richtung z aus der Ionenquelle austretenden
Primärionen eine innere Energie von geringfügig, vorzugsweise ≦2 eV, über der zur
Erzeugung von jeweils die interessierende Molekülart repräsentierenden Produktionen
Erforderlichen, und im jeweiligen Schwerpunktsystem Primärion / Molekül eine translatorische
Stoßenergie von solcher Größe aufweisen, daß der kinetische Effekt auf die Ionisation
gegenüber dem Einfluß der inneren Energie vernachlässigbar ist, vorzugsweise eine
translatorische Stoßenergie unterhalb von 10 eV. Es kann dabei beispielsweise eine
geschlossene Elektronenstoß-Ionenquelle verwendet werden, die von einem Primärgas
A durchströmt wird. Dieses wird durch Elektronen in Prozessen e⁻ + A → A⁺ 2 e⁻ ionisiert,
womit Primärionen A⁺ zur Verfügung stehen.
[0025] Weiters ist noch ein an die Ionenquelle 1 anschließender Reaktionsraum 2 sowie eine
in Hauptbewegungsrichtung z der von der Ionenquelle 1 gelieferten Primärionen an den
Reaktionsraum 2 anschließende Massenspektrometer-Anordnung 3 - vorzugsweise ein Quadrupol-Massenspektro-meter
- vorgesehen. Der Reaktionsraum 2, dem über einen Anschluß 4 das zu untersuchende
Gasgemisch zugeführt werden kann, ist von einer Oktopol-Anordnung 5 mit einem senkrecht
zur Hauptbewegungsrichtung z der Primärionen wirkenden Hochfrequenz-8-Pol-Feld umgeben,
das zur Sammlung, Halterung bzw. Führung der eine sehr niedrige Bewegungsenergie aufweisenden
Primärionen dient. Die in der Massenspektrometer-Anordnung 3 bzw. im entsprechenden
Quadrupol auf hier nicht weiter interessante, bekannte Art selektierten Produktionen
gelangen an einen Ionensensor 6, der ebenfalls von bekannter bzw. üblicher Bauart
sein kann und dessen Funktion und Wirkungsweise hier nicht näher interessiert.
[0026] Eine Pumpe zur zumindest weitgehenden Evakuierung des Reaktionsraumes 2 ist mit 10
bezeichnet; der Einfachheit der Darstellung wegen sind verschiedene weitere, teilweise
für die Funktion der Anordnung im üblichen Betrieb unerlässliche Zusatzeinrichtungen,
wie Blenden bzw. Linsen für den Ionenstrahl oder weitere Vakuumpumpen und Abdichtungen
und dergleichen nicht gezeichnet, da sie im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
von untergeordneter Bedeutung sind.
[0027] Die Oktopol-Anordnung 5 ist hier in Längsrichtung - also in Hauptbewegungsrichtung
z der aus der Ionenquelle 1 in einem Strahl austretenden Primärionen - in drei einzelne,
voneinander elektrisch isolierte Bereiche 7, 8, 9 aufgeteilt, welche - von der Ionenquelle
1 zur Massenspektrometer-Anordnung 3 gesehen - auf jeweils gegenüber dem vorherigen
Bereich ansteigendem negativen Gleichspannungspotential liegen. Auf diese Weise wird
zusätzlich zu dem durch das HF-Potential erzeugten radialen Führungsfeld, welches
die Ionen im Inneren der Oktopol-Anordnung 5 hält, in axialer Richtung ein E-Feld
erzeugt, welches für eine rasche und vollständige Abtransportierung der Produktionen
in Richtung zum Massenspektrometer sorgt und damit eine schnelle Analyse mit hoher
Genauigkeit ermöglicht.
1. Verfahren zur Bestimmung der Konzentration einzelner Molekülarten in Gasgemischen,
wobei das zu untersuchende Gasgemisch einer selektiven Vorbehandlung unterzogen und
sodann das Produkt dieser Vorbehandlung massenspektrometrisch untersucht wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur getrennten Konzentrationsbestimmung von Molekülen gleicher molekularer Masse
- das zu untersuchende Gasgemisch unter Einzelstoßbedingungen im zumindest weitgehenden
Vakuum mittels Primärionen ionisiert wird, wobei
- die verwendeten Primärionen
- eine innere Energie von geringfügig, vorzugsweise ≦2 eV, über der zur Erzeugung
von die jeweils interessierende Molekülart repräsentierenden Produktionen Erforderlichen,
und
-im jeweiligen Schwerpunktsystem eine translatorische Stoßenergie von solcher
Größe aufweisen, daß der kinetische Effekt auf die Ionisation gegenüber dem Einfluß
der inneren Energie vernachlässigbar ist, vorzugsweise eine Stoßenergie unterhalb
von 10 eV, und daß
- die massenspektrometrische Untersuchung an den Produktionen vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur getrennten Bestimmung
von Kohlenwasserstoffverbindungen die verwendeten Primärionen eine innere Energie
aufweisen, welche geringfügig, vorzugsweise ≦2 eV, über der zur Erzeugung eines Produktions
unter gleichzeitiger H-Abstraktion Erforderlichen liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur getrennten Bestimmung
von metallorganischen Verbindungen die verwendeten Primärionen eine innere Energie
im Bereich von 4,5 - 6,8 eV aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur getrennten Bestimmung
von Sauerstoff (O₂) und Methylalkohol (CH₃OH) Krypton⁺ (Kr)-Ionen als Primärionen
verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur getrennten Bestimmung
von CO₂, CO, O₂ Krypton⁺ (Kr)-Ionen als Primärionen verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur getrennten Bestimmung
von CH₃OH und C₂H₅OH Xenon⁺ (Xe)-Ionen als Primärionen verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur getrennten Bestimmung
von Stickstoffmonoxid (NO) und Formaldehyd (CH₂O) Krypton⁺ (Kr)-Ionen als Primärionen
verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur getrennten Bestimmung
von Distickstoff-monoxid (N₂O) und Kohlendioxid (CO₂) Xenon⁺(Xe)-Ionen als Primärionen
verwendet werden.
9. Einrichtung zur Bestimmung der Konzentration einzelner Molekülarten in Gasgemischen,
mit einer Anordnung zur selektiven Vorbehandlung des zu untersuchenden Gasgemisches
und einer Massenpektrometer-Anordnung zur Untersuchung des Produktes dieser Vorbehandlung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlungs-Anordnung eine Ionenquelle (1) für Primärionen, einen an die
Ionenquelle (1) anschließenden Reaktionsraum (2) mit einer Zuleitung (4) für das
zu untersuchende Gasgemisch und einer Pumpe (10) zur zumindest weitgehenden Evakuierung
aufweist, daß die Massenspektrometer-Anordnung (3) an der im wesentlichen der Ionenquelle
(1) abgewandten Seite des Reaktionsraumes (2) angeordnet ist, daß die Ionenquelle
(1) Primärionen mit einer inneren Energie von geringfügig, vorzugsweise ≦2 eV, über
der zur Erzeugung von die jeweils interessierende Molekülart repräsentierenden Produktionen
Erforderlichen, und einer translatorischen Stoßenergie unterhalb von 10 eV abgibt,
und daß der Reaktionsraum (2) von einer Oktopol-Anordnung (5), an der ein HF-Führungspotential
anliegt, umgeben ist.