(19)
(11) EP 0 290 805 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.11.1988  Patentblatt  1988/46

(21) Anmeldenummer: 88105948.9

(22) Anmeldetag:  14.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D04B 35/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 07.05.1987 DE 8706530 U

(71) Anmelder: Theodor Groz & Söhne & Ernst Beckert Nadelfabrik Commandit-Gesellschaft
D-72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Sos, Sigmund
    D-7470 Albstadt 1 (DE)
  • Schuller, Ferdinand
    D-7470 Albstadt 1 (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Rudolf, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel Postfach 348
73704 Esslingen
73704 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gestanztes Strickwerkzeug für Textilmaschinen, insb. Strick-und Wirkmaschinen


    (57) Ein gestanztes Strickwerkzeug für Textilmaschinen, insbesondere Strick- und Wirkmaschinen, ist zwei­teilig mit einem wenigstens einen Fuß (2) tragenden Schaftteil (1) und einem bspw. einen Nadelkopf oder -haken (7) tragenden Arbeitsteil (5) ausge­bildet. Das Arbeitsteil (5) ist mit einem bereichs weise randseitig profilierten schaftartigen Ver­bindungsteil (10) in eine zur Stirnseite rand­offene Ausnehmung (17) des Schaftteils (1) lage­richtig eingepaßt, welche seitlich durch zwei Stege (18) begrenzt ist. Das Verbindungsteil ist in einem von der Stirnseite des Schaftteiles aus­gehenden Führungsbereich (20) der Ausnehmung zwi­schen den Stegen formschlüssig geführt und in einem daran anschließenden, randseitig profilierten Ver­ankerungsbereich (21) an dem Schaftteil verankert. Dazu ist in dem Verankerungsbereich zwischen dem Verbindungsteil und der benachbarten Berandung der Ausnehmung wenigstens ein Freiraum (29) ausgebildet, der mit einem schwingungsdämpfenden Material (30) ausgefüllt ist, das randseitig fest verankert ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein gestanztes Strickwerkzeug für Textilmaschinen, insbesondere Strick- und Wirk­maschinen, mit einem wenigstens einen Fuß tragenden Schaftteil, das an einem Ende eine zur Stirnseite randoffene Ausnehmung aufweist, die seitlich durch zwei Stege begrenzt ist, welche auf der der Aus­nehmung zugewandten Seite bereichsweise mit Profi­lierungen versehen sind, sowie mit einem bspw. einen Nadelkopf oder -haken tragenden Arbeitsteil, das mit einem entsprechend gestalteten, ebenfalls bereichs­weise randseitig profilierten schaftartigen Ver­bindungsteil in die Ausnehmung des Schaftteiles lagerichtig eingepaßt ist, wobei das Verbindungs­teil in einem von der Stirnseite des Schaftteiles ausgehenden Führungsbereich der Ausnehmung zwischen den Stegen formschlüssig geführt und in einem daran anschließenden, die Profilierungen des Verbindungs­teiles und der Stege enthaltenden Verankerungsbe­reich an dem Schaftteil verankert ist.

    [0002] Unter Strickwerkzeugen sind dabei Zungennadeln, Spitzennadeln, Schiebernadeln, Nadeln ohne Zunge, beispielsweise Plüschhaken zur Herstellung von Plüschware, sowie Platinen zu verstehen.

    [0003] Aus der US-PS 2431 635 ist eine Zungennadel für Strickmaschinen mit den im Vorstehenden aufgeführ­ten Merkmalen bekannt. Bei dieser Zungennadel sind der Nadelfuß und der Nadelhaken an gesonderten schaftartigen Teilen, nämlich dem eigentlichen Schaftteil und einem Nadel- oder allgemeinen Arbeitsteil ausgebildet. Diese beiden Teile sind dadurch miteinander verbunden, daß ein ein Ver­bindungsteil bildender Endbereich des Nadelteils in eine zur Stirnseite hin randoffene Ausnehmung des Schaftteiles eingepreßt und in dieser durch ineinandergreifende Teilprofilierungen des Ver­bindungs- und des Schaftteiles starr verankert ist. Der Sinn dieser zweiteiligen Ausbildung der Zungen­nadel liegt darin, eine einfache Möglichkeit zu haben, beschädigte Nadel- oder Schaftteile durch neue zu ersetzen, ohne die ganze Nadel wegwerfen zu müssen. Aus diesem Grunde ist die Verbindung zwischen dem Nadel- und dem Schaftteil lösbar ge­staltet, derart, daß das Verbindungsteil aus der Ausnehmung einfach seitlich herausgedrückt werden kann. Abgesehen davon, daß ein solches Auseinander­nehmen und Zusammenfügen einzelner Nadelteile schon mit Rücksicht auf den teuren Arbeitsaufwand für den Benutzer einer Strickmaschinennadel nicht mehr in­frage kommt, bestünde bei den heutigen schnell­laufenden Strickmaschinen die Gefahr, daß über die starre Verbindungsstelle zwischen dem Schaft- und dem Nadelteil von den von den Schloßteilen auf den Fuß des Schaftteiles aufgeübten Steuerschlägen herrührende Schwingungen ungedämpft zu dem Nadel­haken gelangen und dort Hakenbrüche hervorrufen. Andererseits müssen die ineinandergreifenden Teil­profilierungen des Verbindungsteiles und der die Aussparung begrenzenden Stege sehr eng toleriert ausgebildet werden, um das Auftreten eines auch kleinen Spiels mit Sicherheit auszuschließen. We­gen der Steuerschläge würde ein solches Spiel rasch zu einem Ausschlagen der Profilierungen und damit zu einer unsicheren Verbindung zwischen dem Nadel- und dem Schaftteil führen.

    [0004] Daneben ist aus der DE-PS 26 10 078 eine Zungennadel für Strickmaschinen bekannt, bei welcher Nadelfuß und Nadelkopf an gesonderten Nadelschaftteilen aus­gebildet sind, die über dämpfende Zwischenglieder miteinander verbunden sind. Zu diesem Zwecke ist die Anordnung derart getroffen, daß die Nadelschaftteile entlang von in der Verschieberichtung der Zungennadel verlaufenden, einander gegenüberliegenden Flächen aneinander anliegen und durch ineinander eingreifende schwalbenschwanzartige Verbindungselemente miteinander verbunden sind. Dabei sind zwischen den nicht in Nadel­längsrichtung verlaufenden, sich gegenüberliegenden Flächen dieser Verbindungselemente der beiden Nadel­schaftteile elastische Zwischenglieder angeordnet, die aus einem synthetischen Kautschuk bestehen und entweder durch einfachen Formschluß zwischen den miteinander gekoppelten Nadelschaftteilen gehalten oder lediglich an einem der beiden Nadelschaftteile stirnseitig fest verankert sind. Wegen der geringen Schaftdicke und -höhe (Querschnitt bspw.0,6 mm²bei durchschnittlicher Nadelgröße) und der durch diese Ab­messungen bestimmten kleinen Querschnittsfläche ist insbesondere bei feinen Nadeln eine betriebssichere Halterung der Kautschuk-Zwischenglieder zwischen den miteinander gekoppelten Schaftteilen problematisch. Außerdem besteht die Gefahr, daß die stark elastischen Kautschuk-Zwischenglieder bei den Nadelbewegungen während des Strickvorganges so stark plastisch verformt, d.h. bspw. zusammengedrückt werden, daß die Ar­beitslänge der Gesamtnadel eine dynamische Ver­änderung erfährt, die zu einem ungleichmäßigen Maschenbild der gestrickten Ware führt.

    [0005] In der Praxis sind bspw. für Strickmaschinen­nadeln aber auch für Platinen und andere Strick­werkzeuge eine Vielzahl von unterschiedlichen Varianten in Gebrauch, die abhängig von dem je­weiligen Verwendungszweck und der jeweiligen Maschinenart und -type Einsatz finden. Diese Variantenvielfalt bedingt herstellerseitig einen erheblichen Aufwand, nicht zuletzt auch hinsicht­lich der Lagerhaltung.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, hier abzuhelfen und ein gestanztes Strickwerkzeug für Textilmaschinen, insbesondere schnellaufende Strick- und Wirk­maschinen, zu schaffen, das es durch Aufteilung in ein Schaftteil und ein Arbeitsteil gestattet, die Zahl der getrennt herzustellenden und auf Lager zu haltenden Elemente dadurch zu vermindern, daß Arbeits- und Schaftteile entsprechend den jeweiligen Strickwerkzeugvarianten hersteller­seitig miteinander kombiniert und derart elastisch miteinander verbunden werden, daß das sich ergebende Strickwerkzeug frei von Dauer­brüchen, bspw. Nadelkopf- oder -hakenbrüchen, über lange Betriebszeiträume betriebssicher ein­gesetzt werden kann.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs ge­nannte Strickwerkzeug erfindungsgemäß dadurch ge­kennzeichnet, daß in dem Verankerungsbereich zwi­schen dem Verbindungsteil und der benachbarten Be­randung der Ausnehmung wenigstens ein Freiraum aus­gebildet ist und daß der Freiraum mit einem schwingungs­dämpfenden Material ausgefüllt ist, das unter untrenn­barer Verbindung des Verbindungsteiles mit dem Schaft­teil an dem Verbindungsteil und dem Schaftteil fest verankert ist.

    [0008] Bei diesem Strickwerkzeug ist das Nadelteil in dem Führungsbereich der Ausnehmung des Schaftteiles exakt lagerichtig präzise geführt, während gleich­zeitig das den Freiraum ausfüllende schwingungs­dämpfende Material sicherstellt, daß keine von den von den Schloßteilen auf den Fuß ausgeübten Steuerschlägen herrührenden Schwingungen un­gedämpft zu dem Ende des Arbeitsteiles, bspw. dem Nadelkopf, gelangen. Da die Stege des Schaft­teiles und das Verbindungsteil des Arbeitsteiles in dem Verankerungsbereich randseitig profiliert sind, ist das den Freiraum ausfüllende schwingungs­dämpfende Material an dem Schaft und dem Ver­bindungsteil - einwandfrei verankert, wobei die Profilierungen eine zusätzliche formschlüssige Verankerung des schwingungsdämpfenden Materials ergeben.

    [0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Anordnung derart getroffen, daß das Verbindungs­teil in dem Verankerungsbereich von dem Freiraum im wesentlichen längs seiner ganzen Berandung um­geben ist, so daß eine große Verankerungsfläche für das schwingungsdämpfende Material zur Ver­fügung steht. Durch geeignete Bemessung des mit dem schwingungsdämpfenden Material ausgefüllten Freiraums können auch die elastischen Eigenschaften den jeweiligen Einsatzbedingungen angepaßt werden.

    [0010] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Profilierungen des Verbindungsteiles und/oder der Stege Bereiche verminderter Wanddicke auf­weisen, die in das den Freiraum ausfüllende Ma­terial ragen. Diese Bereiche verminderter Wand­dicke können leistenartig die zugeordnete Be­randung des Verbindungsteiles und/oder der Stege säumen, doch ist es besonders vorteilhaft, wenn sie örtlich begrenzt ausgebildet sind. Dazu können die Bereiche verminderter Wanddicke auch durch sickenartige Vertiefungen gebildet sein, die,von gegenüberliegenden Seiten ausgehend, symmetrisch zu der Längsmittelebene des Schaftteiles liegend angeordnet sind und damit zusätzliche Verankerungs­flächen für das sich in die Vertiefungen erstreckende und diese ausfüllende schwingungsdämpfende Material ergeben.

    [0011] Um die Stabilität der Verbindung des Arbeits­und des Schaftteiles zu erhöhen, ist es zweck­mäßig, daß das Arbeitsteil angeformte Schultern aufweist, mit denen es an der Stirnseite des Schaft­teiles bündig anliegt. Auch können die Stege des Schaftteiles mit den Schultern des Arbeitsteiles formschlüssig verbunden sein, um damit im Bereiche der Stegenden eine zusätzliche Halterung der Stege an dem Arbeitsteil zu erzielen. In einer praktischen Ausführungsform können die Schultern Aussparungen auf­weisen, in die die Stege oder an diesen angeformte Teile eingreifen.

    [0012] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Schultern oben und unten mit der Ober- und Unterkante des Schaftteiles fluchtend ausgebildet sind, so daß abrupte Übergänge im Bereiche der Verbindungsstelle ausgeschlossen sind, die das leichte Gleiten der Nadel im Nadelbett beein­trächtigen oder Schmutzanhäufungen auslösen könnten.

    [0013] Das schwingungsdämpfende Material ist in der Regel ein Kunststoff oder ein Kunstharz, das an den ent­sprechenden Verankerungsflächen des Führungsteiles und der Stege bzw. der Profilierungen eine feste Haftverbindung gewährleistet.

    [0014] Das Führungsteil ist mit besonderem Vorteil zumindest im Führungs­bereich seitlich parallelflankig begrenzt, wobei die Stege des Schaftteils eine Höhe von höchstens 1,1 mm aufweisen und sich damit durch eine besonders hohe Elastizität auszeichnen. Wie die praktische Erfahrung gezeigt hat, läßt sich durch diese extrem schmale Ausbildung der Stege eine besonders wirkungsvolle Dämpfung der an dem Fuß eingeleiteten Schwingungen erzielen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die axiale Länge des Führungsbereiches wenigstens 1/5 der axialen Länge der Ausnehmung beträgt.

    [0015] Schließlich kann das Verbindungsteil in einer vor­teilhaften Ausführungsform in dem in dem Verankerungs­bereich liegenden Teil gegenüber dem im Führungsbe­reich liegenden Teil in der Höhe verjüngt sein, um damit den das schwingungsdämpfende Material aufnehmen­den Freiraum zu schaffen. Gegebenenfalls zusätzlich ist aber auch eine Anordnung denkbar, bei der die Aus­nehmung in dem Verankerungsbereich gegenüber dem Führungsbereich zu der Ober- und/oder Unterkante des Schaftteiles hin erweitert ist.

    [0016] Insbesondere bei Einsatzfällen, bei denen damit ge­rechnet werden muß, daß auf das Arbeitsteil erhebliche seitliche Kräfte einwirken, wie dies bspw. bei Um­hängenadeln der Fall ist, kann es zweckmäßig sein, daß die Anordnung derart getroffen ist, daß das Ar­beitsteil mit dem Schaftteil in dem Führungsbereich und/oder einem diesem benachbarten Bereich zumindest stellenweise verschweißt ist.

    [0017] Durch die Verschweißung des Arbeitsteiles mit dem Führungsteil, die vorzugsweise mittels Laser erfolgt, wird mit Sicherheit ausgeschlossen, daß die seitwärts angreifenden Kräfte das Arbeitsteil in dem Führungs­bereich seitlich aus der zugeordneten Ausnehmung des Schaftteiles herausdrücken. Trotz dieser die Stabilität des Strickwerkzeuges erhöhenden, gegebenen­falls stellenweisen Verschweißung bleiben die ge­schilderten Vorteile eines solchen zweiteilig aus­gebildeten Strickwerkzeuges erhalten. Dies gilt insbesondere auch für die schwingungsdämpfende Wirkung des den Freiraum ausfüllenden schwingungs­dämpfenden Materials.

    [0018] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Zungennadel gemäß der Erfindung, in einer Seitenansicht,

    Fig. 2 die Zungennadel nach Fig. 1, in einem Aus­schnitt im Bereiche der Verbindungsstelle zwischen dem Arbeits- und dem Schaftteil, in einer Seitenansicht und in einem anderen Maß­stab,

    Fig. 3 die Zungennadel nach Fig. 2, geschnitten längs der Linie III-III der Fig. 2, und

    Fig. 4 die Zungennadel nach Fig. 2, geschnitten längs der Linie IV-IV der Fig. 2.



    [0019] Das in Fig. 1 in der Ausbildung als Zungennadel dargestellte, aus einem entsprechenden dünnen Stahl­blech ausgestanzte Strickwerkzeug weist ein Schaft­teil 1 auf, das auf seiner Oberseite einen Fuß 2 trägt und bei 3 die sogenannte Vorführung sowie bei 4 die sogenannte Nachführung des Nadelschaftes bildet. Mit dem Schaftteil 1 ist ein getrenntes Nadel- oder allgemein Arbeitsteil 5 verbunden, welches bei 6 schaftartig ausgebildet ist und da­ran anschließend an seinem Ende einen angeformten Nadelhaken 7 trägt, welchem eine Nadelzunge 8 zuge­ordnet ist, die bei 9 in dem üblichen Zungenschlitz um eine querverlaufende Zungenachse schwenkbar ge­lagert ist.

    [0020] Wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen, ist an dem Nadelteil 5 an dem dem Haken 7 gegenüberliegenden Ende ein schaft- oder zapfenartiges Verbindungsteil 10 angeformt, das eine im wesentlichen rechteckige Gestalt aufweist und mit seiner Längs­achse 11 parallel zu dem Rücken 12 des Nadelteiles 5 ausgerichtet ist. Das Nadelteil 5 ist bei der dar­gestellten Ausführungsform mit seiner Längsmittel­achse 13 gegenüber der Achse 11 des Verbindungs­teiles 10 vertikal versetzt. Es sind auch Ausführungs­formen denkbar, bei denen die beiden Achsen 11, 13 miteinander fluchten. Beidseitig des Verbindungs­teiles 10 erstrecken sich zwei an dem Nadelteil 5 angeformte, etwa rechtwinklig zu der Berandung des Verbindungsteiles 10 verlaufende Schultern 14, an die sich zwei etwa teilkreisförmige Aussparungen 15 in dem Übergangsbereich zu dem Verbindungsteil 10 anschließen.

    [0021] In dem Schaftteil 1 ist eine zu der Stirnseite 16 hin randoffene Ausnehmung 17 ausgebildet, die auf ihren beiden Seiten durch zwei Stege 18 begrenzt ist. Die beiden Stege 18 weisen eine bei 19 ange­deutete Höhe von höchstens 1,1 mm auf; sie sind gleich hoch, so daß die längliche Ausnehmung 17 symmetrisch zu der Längsmittellinie des Schaft­teiles 1 liegt.

    [0022] Die Ausnehmung 17 weist, ausgehend von der Stirn­fläche 16, einen Führungsbereich 20 auf, der durch zwei einander gegenüberliegende und zueinander parallele Berandungsteile 210 der Stege 18 begrenzt ist, denen entsprechend parallele glatte Berandungs­zonen 22 des Verbindungsgliedes 10 zugeordnet sind. Die Anordnung ist dabei derart getroffen, daß das Verbindungsglied 10 in dem Führungsbereich 20 spiel­frei in die Ausnehmung 17 eingepaßt ist, wobei im zusammengesetzten Zustand die Schultern 14 des Nadelteils 5 bündig an der Stirnfläche 16 des Schaft­teiles 1, d.h. genauer der Stege 18, anliegen und die Stege 18 mit endseitig angeordneten, entsprechend der Profilgestalt der Aussparungen 15 gestalteten Vor­sprüngen 240 in die Aussparungen 15 formschlüssig ein­greifen.

    [0023] Anschließend an den Führungsbereich 20 weist die Aussparung 17 einen Verankerungsbereich 21 auf, in dem die Stege 18 auf ihren der Aussparung 17 zuweisenden Innenseiten mit einer Profilierung 24 ausgebildet sind. Diese Profilierung 24 setzt sich aus eineinander anschließenden bogenförmigen Profil­abschnitten 25 zusammen, die der Berandung der Ausnehmung 17 in dem Verankerungsbereich 21 eine etwa girlandenförmig gezackte Gestalt verleihen. An der Schnittstelle benachbarter Profilabschnitte 25 sind örtlich begrenzte Bereiche verminderter Wanddicke vorhanden, die durch sickenartige Ver­tiefungen 26 gebildet sind, welche eine etwa zwickelförmige Gestalt aufweisen und,von gegen­überliegenden Seiten ausgehend, symmetrisch zu der Längsmittelebene des Schaftteiles 1 liegend angeordnet sind.

    [0024] Das Verbindungsteil 10 ist in seinem im zusammen­gesetzten Zustand in dem Verankerungsbereich 21 liegenden Abschnitt ebenfalls mit einer randseitigen Profilierung 27 ausgebildet, welche bei dem darge­stellten Ausführungsbeispiel aus nebeneinander ange­ordneten bogenförmigen Profilabschnitten 28 besteht, die von gegenüberliegenden Seiten ausgehend ebenfalls sickenartig vertieft und symmetrisch zu der Längs­mittelebene des Verbindungsteiles 10 sowie des Schaft­teiles 1 liegend angeordnet sind.

    [0025] Zwischen dem Verbindungsteil 10 und den Stegen 18 ist in dem Verankerungsbereich 21 ein Freiraum 29 vorhanden, der, wie aus Fig. 2 zu entnehmen, das Verbindungsteil 10 in dem Verankerungsbereich 21 im wesentlichen längs seiner ganzen Berandung um­gibt. Dieser Freiraum 29 ist mit einem schwingungs­dämpfenden Material 30 ausgefüllt, das aus einem Kunst­stoff oder einem Kunstharz besteht und mit den den Freiraum 29 begrenzenden Berandungsflächen sowie den von den Profilierungen 17, 27 gebildeten Verankerungsflächen festhaftend verbunden ist. Das schwingungsdämpfende Material 30 übergreift dabei die durch die Vertiefungen gebildeten Be­reiche verminderter Wanddicke (bei 26, 28) der Stege 18 und des Verbindungsteiles 10, wodurch noch eine zusätzliche formschlüssige Verankerung zwischen dem schwingungsdämpfenden Material 30 und den Stegen 18 sowie dem Verbindungsteil 10 erzielt wird, wie dies aus den Fig. 3,4 augen­fällig hervorgeht.

    [0026] Um den Freiraum 29 zu vergrößern, ist das Ver­bindungsteil 10 in dem Verankerungsbereich 21 mit einer im Vergleich zu dem Führungsbereich 10 geringeren Höhe ausgebildet, die in Fig. 2 bei 31 angedeutet ist. Gleichzeitig bilden die bogen­förmigen Profilabschnitte 25 in dem an den Führungs­bereich 20 anschließenden Verankerungsbereich 21 eine Erweiterung der Ausnehmung 17 zu der Ober- ­und Unterkante des Schaftteiles 1 hin.

    [0027] Die Schultern 14 sind an dem Nadelteil 5 derart ausgebildet, daß eine anschließende Oberkante 32 und der Rücken 12 des Nadelteiles 5 mit der Ober- ­und Unterkante des Schaftteiles 1 fluchten (vergl. Fig.2), so daß sich an der Verbindungsstelle zwi­schen dem Nadelteil 5 und dem Schaftteil 1 kein abrupter Absatz ergibt.

    [0028] Außerdem ist die axiale Länge des Führungsbereiches 20 so bemessen, daß sie wenigstens 1/5 der axialen Gesamtlänge der Ausnehmung 17 beträgt.

    [0029] Das Schaftteil 1 und das Nadelteil 5 werden ge­trennt hergestellt, wobei die Anordnung und Aus­bildung des Fußes 2 - oder gegebenenfalls mehrerer Füße - der Vorführung 3, der Nachführung 4 etc. des Schaftteiles 1 und des Schaftbereiches 6 sowie des Nadelkopfes einschließlich der Zunge 9 des Nadel­teiles 5 entsprechend den Gegebenheiten der je­weiligen Nadelvariante gestaltet sind. Lediglich im Bereiche der Ausnehmung 17 und des Verbindungs­teiles 10 sind das Schaftteil 1 und das Nadelteil 5 gleich ausgebildet.

    [0030] Beim Hersteller können nun entsprechend der je­weils gewünschten Nadelvariante bei gleicher Arbeitslänge verschiedene Schaft- und Nadelteile 1 bzw. 5 miteinander kombiniert werden. Dazu braucht lediglich das jeweilige Nadelteil 5 mit seinem Verbindungsteil 10 in die Ausnehmung 17 des zu­gehörigen Schaftteiles 1 eingesetzt und in dieser dadurch verankert zu werden, daß das schwingungs­dämpfende Material 30 in den Freiraum 29 einge­bracht wird. Die in dem Führungsbereich 20 spiel­frei aneinander anliegenden Randflächen 210, 22 der in den Aussparungen 15 formschlüssig zusammen­gehaltenen Stege 18 gewährleisten eine exakte Führung des Nadelteiles 5 an dem Schaftteil 1, wobei durch die bündige Anlage der Schultern 14 an den Stirnseiten 16 des Schaftteiles 1 auch eine exakt gleiche Arbeitslänge aller Nadeln sichergestellt ist. Das das Verbindungsteil 10 in dem Verankerungsbereich 21 in dem Freiraum 29 umge­bende schwingungsdämpfende Material 30 stellt sicher, daß an dem Fuß 2 eingeleitete Schockwellen abgedämpft werden und nicht zu einem Bruch des Nadelhakens 7 führen können. Diese Wirkung wird durch die extrem niederen Stege 18 unterstützt. Die erläuterte Aus­bildung des Führungsbereiches 20 sorgt dafür, daß die präzise Führung des Nadelteils 5 an dem Schaft­teil 1 immer aufrecht erhalten bleibt.

    [0031] Bei Einsatzfällen, bei denen auf das Nadelteil 5 betriebsmäßig erhebliche seitliche Kräfte ausgeübt werden, die, bezogen auf Fig. 2, rechtwinklig zur Papierebene zur Wirkung kommen, können gelegentlich zusätzliche Vorkehrungen dagegen angezeigt sein, daß das Nadelteil 5 mit seinem Verbindungsteil 10 insbe­sondere in dem Führungsbereich 20 seitlich aus der Ausnehmung 17 herausgeschwenkt wird. Dies würde be­deuten, daß sich die Randflächen 210, 22 teilweise voneinander trennen. Damit würden auch die Stege 18 von den Aussparungen 15 freikommen und nicht mehr formschlüssig zusammengehalten sein.

    [0032] Um dies zu vermeiden, können das Nadelteil 5 und das Schaftteil 1 in dem Führungsbereich 20 und/oder im Bereiche der Schultern 14 und Stirnseiten 16 sowie der Ausnehmungen 15 - gegebenenfalls punkt- oder stellenweise - miteinander verschweißt sein. Hierzu bietet sich insbesondere die Laserverschweißung an. Durch diese Maßnahme wird die Biegsamkeit der Stege 18 über die Länge des Verankerungsbereiches 21 nicht wesentlich beeinflußt, so daß die Wirkung des schwingungsdämpfenden Materials in der Ausnehmung 17 erhalten bleibt. Die Verschweißung ist bei 33 in Fig. 2 angedeutet.


    Ansprüche

    1. Gestanztes Strickwerkzeug für Textilmaschinen, ins­besondere Strick- und Wirkmaschinen, mit einem wenigstens einen Fuß tragenden Schaftteil, das an einem Ende eine zur Stirnseite randoffene Aus­nehmung aufweist, die seitlich durch zwei Stege be­grenzt ist, welche auf der der Ausnehmung zugewandten Seite bereichsweise mit Profilierungen versehen sind, sowie mit einem bspw. einen Nadelkopf oder -haken tragenden Arbeitsteil, das mit einem entsprechend gestalteten, ebenfalls bereichsweise randseitig profilierten schaftartigen Verbindungsteil in die Ausnehmung des Schaftteiles lagerichtig eingepaßt ist, wobei das Verbindungsteil in einem von der Stirnseite des Schaftteiles ausgehenden Führungs­bereich der Ausnehmung zwischen den Stegen form­schlüssig geführt und in einem daran anschließen­den, die Profilierungen des Verbindungsteiles und der Stege enthaltenden Verankerungsbereich an dem Schaftteil verankert ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß in dem Verankerungsbereich (21) zwischen dem Verbindungsteil (10) und der benachbar­ten Berandung der Ausnehmung (17) wenigstens ein Freiraum (29) ausgebildet ist und daß der Freiraum (29) mit einem schwingungsdämpfenden Material (30) ausgefüllt ist, das unter untrennbarer Ver­bindung des Verbindungsteiles (10) mit dem Schaftteil (1) an dem Verbindungsteil (10) und dem Schaftteil (1) fest verankert ist.
     
    2. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Verbindungsteil (10) in dem Verankerungsbereich (21) von dem Freiraum (29) im wesentlichen längs seiner ganzen Berandung umgeben ist.
     
    3. Strickwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierungen (27;17) des Verbindungsteiles (10) und/oder der Stege (18) Bereiche (28; 26) verminderter Wanddicke aufweisen, die in das den Freiraum (29) aus­füllende Material (30) ragen.
     
    4. Strickwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Bereiche verminderter Wand­dicke (28;26) örtlich begrenzt ausgebildet sind.
     
    5. Strickwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche verminderter Wanddicke durch sickenartige Vertiefungen (bei 28; 26) gebildet sind, die,von gegenüberliegenden Seiten ausgehend, symmetrisch zu der Längsmittel­ebene des Schaftteiles (1) liegend angeordnet sind.
     
    6. Strickwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsteil (5) angeformte Schultern (14) auf­weist, mit denen es an der Stirnseite (16) des Schaftteiles (1) bündig anliegt.
     
    7. Strickwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Stege (18) des Schaftteiles (1) mit den Schultern (14) des Arbeitsteiles (5) formschlüssig verbunden sind.
     
    8. Strickwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schultern (14) Aussparungen (15) aufweisen, in die die Stege (18) oder an diesen angeformte Teile (24) eingreifen.
     
    9. Strickwerkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultern (14) oben und unten mit der Ober- und Unterkante des Schaftteiles (1) fluchtend ausgebildet sind.
     
    10. Strickwerkzeug nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das schwingungs­dämpfende Material (30) ein Kunststoff oder -harz ist.
     
    11. Strickwerkzeug nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungs­teil (10) zumindest im Führungsbereich (20) seitlich parallelflankig begrenzt ist und die Stege (18) des Schaftteiles (1) eine Höhe (19) von höchstens 1,1 mm aufweisen.
     
    12. Strickwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Länge des Führungsbereiches (20) wenig­stens 1/5 der axialen Länge der Ausnehmung (17) beträgt.
     
    13. Strickwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsteil (10) in dem in dem Verankerungs­bereich (21) liegenden Teil gegenüber dem im Führungsbereich (20) liegenden Teil in der Höhe (31) verjüngt ist.
     
    14. Strickwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (17) in dem an den Führungsbereich (20) anschließenden Verankerungsbereich (21) gegenüber dem Führungsbereich (20) zu der Ober- und/oder Unterkante des Schaftteils (1) hin erweitert ist.
     
    15. Strickwerkzeug nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeits­teil (5) mit dem Schaftteil (1) in dem Führungs­bereich (20) und/oder einem diesem benachbarten Bereich (14,15,240) zumindest stellenweise ver­schweißt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht