[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flexodruckmaschine, insbesondere für den Flexovordruck,
welche wenigstens ein Druckwerk mit je einem Druckzylinder oder einem um einen Stützzylinder
und eine Spannwalze aufgezogenen, endlosen Druckband, einem Gegendruckzylinder, einer
die Farbe auf den Druckzylinder bzw. auf das Druckband übertragenden Rasterwalze und
einem Farbtrockner sowie eine alle Druckwerke durchlaufende, über Umlenkwalze/n und
Zugwalze/n zwischen Druckzylinder bzw. Druckband und Gegendruckzylinder und durch
den Farbtrockner geführte Papierbahn umfasst.
[0002] In klassischen Flexodruckmaschinen wird ein Druckzylinder als Clichéträger eingesetzt,
oder es werden Gummizylinder mit strukturierter Oberfläche verwendet. Diese das negative
Druckbild auf ihrer Oberfläche tragenden Druckzylinder haben den Nachteil, dass sie
für jeden Druckauftrag ausgewechselt werden müssen. In der US-A 3 518 940 wird deshalb
ein Druckmechanismus vorgeschlagen, welcher ein endloses Band aus Polyäthylenterephtalat
umfasst, auf welchem die flexiblen Druckplatten montiert sind.
[0003] Die Firma Conprinta Ltd, Zürich, hat die Flexodruckmaschinen mit endlosem Druckband
weiter entwickelt und diese in ihrem Prospekt "Flexographic Printing Presses" beschrieben.
Das Grundprinzip dieser Flexodruckmaschinen wird in Fig. 1 dargestellt. Ein dimensionsstabiles
endloses Band 11 ist auf einem Stützzylinder 12 und einer Spannwalze 14 aufgezogen.
Auf der Aussenseite dieses endlosen Bandes sind flexible Druckplatten 16 befestigt,
wodurch ein Druckband 10 gebildet wird. Die Druckfarbe wird von einer Rasterwalze
18, die in ein nicht dargestelltes Farbbad taucht, auf die Druckplatten 16 übertragen.
Ueberflüssige Farbe wird von einem in Form eines umgekehrten Winkels ausgebildeten
Rak kel 20 abgestreift. Eine in Richtung des Pfeiles geführte Papierbahn 22 wird
von einem Gegendruckzylinder 24 auf die Druckplatten gepresst und einseitig bedruckt.
[0004] Ein wahlweise montierbares kurzes Endlosband 11′ mit wenig Druckplatten 16′, gespannt
von einer Spannwalze 14′, ist gestrichelt dargestellt.
[0005] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus dem Druckband 10. Das als Träger dienende endlose
Band 11 besteht aus einer beispielsweise etwa 0,25 mm dicken Polyesterfolie, insbesondere
aus Polyäthylenterephtalat. Die physikalischen Eigenschaften des quer- und längsgereckten
Folienmaterials sind in allen Richtungen gleich. Die Gleichmässigkeit erstreckt sich
über einen weiten Temperatur- und Feuchtigkeitsbereich. Weiter hat das folienförmige
Bandmaterial in Quer- und Längsrichtung eine gute Elongation und eine hohe Schlagfestigkeit.
Schliesslich ist das flexible Folienmaterial des endlosen Bandes chemisch resistent
und wiedersteht Oelen, Fetten, Druckfarben usw. Die Längsseiten des endlosen Bandes
11 sind mit einer Perforation 26 versehen, welche von Noppen der das Band in bekannter
Weise transportierenden Stachelscheiben durchgriffen wird. Dadurch kann ein Gleiten
des Druckbandes auf den Walzen vermieden werden.
[0006] Die flexiblen Druckplatten 16 bestehen üblicherweise aus einem photopolymeren Material
oder Gummi und sind mit einem geeigneten Klebstoff auf das endlose Band 11 geklebt.
Die Druckplatten 16 haben im vorliegenden Beispiel eine strukturierte Oberfläche
28, welche das Druckbild erzeugt.
[0007] Die oben beschriebenen Druckbänder 10 haben den Vorteil, dass die flexiblen Druckplatten
16 nicht auf einen Druckzylinder montiert werden müssen, sondern auf das endlose
Band geklebt werden können, welches nach dem Gebrauch leicht von der Flexodruckmaschine
entfernbar ist. Alle verwendeten Druckbänder können auf eine Hülse gerollt und platzsparend
gelagert werden.
[0008] Gegenwärtig werden mit Druckbändern von bis zu 4,5 m Länge Flexodrucke bis 2,5 m
Breite erzeugt. Die Flexodruckmaschinen arbeiten mit hoher Geschwindigkeit und sind
mit Kontrollgeräten für die automatische Ueberwachung und Registrierung der Papierbahnen
ausgerüstet.
[0009] Nach dem Conprinta-System gebaute Flexodruckmaschinen sind üblicherweise mit 3 -
10 Druckwerken ausgerüstet. Jedes nicht am laufenden Druckprozess beteiligte Druckwerk
kann bereits für den nächsten Arbeitsschritt ausgerüstet werden. Dabei wird das nicht
mehr gebrauchte Druckband entfernt, das neue Druckband montiert und die Druckfarbe
ausgewechselt. Dies nimmt üblicherweise 5 - 15 Minuten in Anspruch.
[0010] Selbstverständlich können einzelne Druckwerke anstelle des Druckbandes auch einen
konventionellen, struktrierten oder unstrukturierten Druckzylinder enthalten. Dies
erfolgt vor allem für glatte oder mit einer Struktur versehene Lackierungen oder
für den Auftrag einer Grundfarbe.
[0011] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Flexodruckmaschine der eingangs
genannten Art weiter zu verbessern und ihren Betrieb zu rationalisieren. Insbesondere
soll für jeden Druck eine Rasterwalze mit optimalem Raster zur Verfügung stehen, ohne
dass aufwendige, die Arbeitszeit der Maschine beeinträchtigende Montagearbeiten notwendig
sind.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass in jedes Druckwerk eine arbeitende,
während des Betriebs der Flexodruckmaschine von ihrer Antriebswelle abkuppelbare Rasterwalze
und mindestens eine in Reserve stehende, während der Rüstzeit des Druckwerks automatisch
einwechselbare Rasterwalze eingebaut sind.
[0013] Die zusätzliche/n automatisch einwechselbare/n Rasterwalze/n können im geeigneten
Moment die arbeitende Rasterwalze in einem Bruchteil der bisher notwendigen Zeit ersetzen.
Zweckmässig hat die in Reserve stehende Walze bzw. haben die in Reserve stehenden
Walzen einen andern Raster als die arbeitende Walze. Dem Fachmann ist bekannt, dass
bei unterschiedlichen Druckmotiven (Flächendruck, Rasterdruck) bevorzugt unterschiedliche
Rasterwalzen eingesetzt werden. Steht ein Auftragswechsel bevor, so kann an einem
freien Druckwerk während der normalen Rüstzeit, ohne Betriebsunterbruch der übrigen
Druckanlage, die Rasterwalze mit dem dem Druckmotif entsprechenden Rasterwert und/oder
Schöpfkapazität zur Farbübertragung eingewechselt werden. Die Schöpfkapazität einer
Rasterwalze ist von der Breite und der Tiefe der Aussparungen abhängig.
[0014] Die arbeitende und die in Reserve stehende/n Rasterwalze/n sind vorzugsweise in zwei
stirnseitigen Schwenkarmen gelagert, welche am Maschinengehäuse bzw. -rahmen oder
in je einem Hubschlitten befestigt sind. Diese Schwenkarme sind, nach dem Aufheben
eines Positionsanschlags, um eine durchgehende oder zwei im Bereich der Schwenkarme
angeordnete Achse/n drehbar. Nach dem Drehen ist eine andere Rasterwalze in Arbeitsposition
und wird mittels eines Positionsanschlags fixiert. Die nicht mehr gebrauchte Rasterwalze
kann nun gereinigt oder ausgebaut werden, ohne dass der Druckprozess unterbrochen
werden muss.
[0015] Die Praxis hat gezeigt, dass ein Dreiwalzensystem weniger günstig ist als ein Zweiwalzensystem.
Dies beruht vor allem darauf, dass die in Reserve stehende Rasterwalze ohne grossen
Aufwand während des Betriebs der Flexodruckmaschine ausgewechselt werden kann, und
dass meist andere Druckwerke zur Verfügung stehen, wenn ein anderer Raster gebraucht
wird. Systeme mit zwei Rasterwalzen sind also wirtschaft licher im Betrieb und technisch
einfacher realisierbar.
[0016] Vorzugsweise werden die arbeitende und die in Reserve stehende Rasterwalze beidseits
der Achse/n auf zwei gestreckten Schwenkarmen montiert. Diese Schwenkarme sind um
wenigstens 180° drehbar, um welchen Winkel eine Rasterwalze von der Arbeits- in die
Reserveposition bzw. umgekehrt gedreht wird.
[0017] Vor dem Drehen der Schwenkarme werden dieser Bewegung im Wege stehende Ausrüstungsteile
der Flexodruckmaschine automatisch verschoben, beispielsweise das Farbbad mit dem
Rackel und ggf. die Spannwalze bei Verwendung eines Druckbandes. Die Druckmaschine
ist derart konzipiert, dass diese Schritte einfach erfolgen können.
[0018] Die Behinderung der Schwenkbewegung wird vermindert, wenn die Schwenkarme mit der/den
Achse/n für die Rasterwalzen bei oben angeordneter Arbeitswalze absenkbar oder bei
unten angeordneter Arbeitswalze anhebbar sind. Zweckmässig fährt das System gleichzeitig
mit dem Absenken bzw. Anheben aus einem Positionsanschlag und kann erst nach dieser
Bewegung geschwenkt werden.
[0019] Die Flexodruckmaschine kann mit Mitteln ausgerüstet sein, die - wegen dem Positionsanschlag
- verzögert ein automatisches Drehen der Schwenkarme mit der/den Achse/n für die
Rasterwalzen bewirken. Dies kann beispielsweise durch die Montage von Zahnstangen
und der Ausrüstung der Rasterwalzen mit starr angeordneten Zahnrädern erfolgen. Die
Zahnräder greifen erst in die Zahnungen ein, wenn das System aus dem Positionsanschlag
gefahren ist.
[0020] Die in den Schwenkarmen drehbar gelagerten Rasterwalzen sollen, wenn sie in Reserve
stehen, bei Bedarf leicht entfernt werden können. Bevorzugt sind deshalb die Lagerzapfen
der Rasterwalzen durch Abheben von auf die Schwenkarme schraubbaren Kappen freilegbar.
Je nach Konzept der Flexodruckmaschine können die zu ersetzenden Rasterwalzen auf
einen Wagen abgesenkt oder mit einem Kran abgehoben werden.
[0021] Die am Maschinenrahmen bzw. -gehäuse oder im Hubschlitten befestigten Schwenkarme
werden beidseits der Stirnseiten der Rasterwalzen angetrieben. Die Ausführung der
Drehbewegung von meist 180 erfolgt vorzugsweise über beidseits der gemeinsamen Achse
angeordnete, synchronisierte elektrische, pneumatische oder hydraulische Motoren.
Wo dies aus geometrischen Gründen möglich ist, kann die Drehbewegung nur mit einem
Motor und einer von Maschinenrahmen zu Maschinenrahmen reichenden Welle erfolgen.
Bei auf einer Geraden angeordneten Schwenkarmen bedingt dies allerdings einen grösseren
Abstand der Rasterwalzen, was wiederum zur Folge hat, dass die einer Drehbewegung
der Schwenkarme entgegenstehenden Ausrüstungsgegenstände weiter entfernt werden
müssen. Deshalb werden in der Praxis in der Regel beidseits angeordnete, synchronisierte
Motoren eingesetzt.
[0022] Nach einer anderen Variante kann das automatische Einwechseln einer in Reserve stehenden
Rasterwalze über Verschiebungsführungen erfolgen. Dieses System ist jedoch teurer
und komplizierter als die oben beschriebenen Drehbewegungen der Schwenkarme.
[0023] Allen Ausführungformen der Erfindung ist gemeinsam, dass die in Reservestellung stehende/n
Rasterwalze/n während des Druckbetriebs ausbaubar bzw. einbaubar sind. Dies erlaubt,
dass die Betriebsunterbrüche bei einem Wechsel des gedruckten Motivs sehr kurz sind,
insbesondere wenn Druckbänder statt Druckzylinder verwendet werden.
[0024] Die Erfindung wird anhand von in der nachfolgenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 3 eine Seitenansicht eines Flexodruckwerks mit von einer Position in die andere
schwenkbaren Rasterwalzen
- Fig. 4 eine Teilansicht von Fig. 3, von links,
- Fig. 5 eine teilweise aufgeschnittene Teilansicht von schwenkbaren Rasterwalzen
mit zugehörigen Bestandteilen, und
- Fig. 6,7 zwei Varianten des nach Fig. 5 gebildeten Positionsanschlags.
[0025] Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Druckwerk einer Flexodruckmaschine beinhaltet
einen Maschinenrahmen 30 mit den eine Papierbahn 22 führenden bzw. bedruckenden Walzen
und Zylindern, deren Aufhängungen und Antriebsorgane, wobei auf die Fig. 1 und 2 verwiesen
wird. Die dem Stand der Technik entsprechenden Bauteile sind nicht alle im Detail
gezeichnet und beschrieben.
[0026] Die Papierbahn 22 wird über eine Umlenkwalze 32 zur gummierten Zugwalze 34 geführt.
Die Papierbahn 22 umschlingt nach der Zugwalze 34 den Gegendruckzylinder 24 und wird
beim Durchtritt zwischen Stützzylinder 12 und Gegendruckzylinder 24 mit der von der
arbeitenden Rasterwalze 18a auf das Druckband 10 übertragenen Farbe bedruckt.
[0027] Die arbeitende Rasterwalze 18a und die in Reserve stehende Rasterwalze 18b sind auf
zwei stirnseitig der Rasterwalzen liegenden Schwenkarmen 38 gelagert, welche, in einander
gegenüberliegenden Seitenholmen des Maschinenrahmens 30 montiert, um je eine in
der Mitte liegende Drehachse 36 (Fig. 5,6,7) drehbar sind. Durch eine Drehung des
gestreckten Schwenkarms um 180 wird die arbeitende Rasterwalze zur in Reserve stehenden
Rasterwalze und umgekehrt. Die Positionierungsvorrichtungen 40 (Fig. 5,6,7) gewährleisten
eine stabile Halterung der Rasterwalze 18a in Arbeitsposition.
[0028] Die beidseits am Maschinenrahmen 30 befestigten Hubzylinder 44, mit einem unmittelbar
darüber angeordneten, absenkbaren Schutzgehäuse 46, welche ihrerseits je eine nicht
sichtbare, den Schwenkarm 38 abstützende Kolbenstange führen, erlauben ein Absenken
des Schwenkarms 38 und damit beider Rasterwalzen 18a, 18b bis zu einem Anschlag. Der
obere Teil des Schwenkarms 38 fährt dabei auf einer Schienenführung 39 aus den Positionierungsanschlägen
40 und kann nun mittels eines ein Drehmoment ausübenden Aggregats um 180° gedreht
werden. Nach dem Hochheben und gleichzeitigen Einfahren in die Positionierungsanschläge
40 wird die vorher in Reserve stehende Rasterwalze zur neuen arbeitenden Rasterwalze
18a.
[0029] Die hydraulischen Hubzylinder 48 dienen der Positionierung des Stützzylinders 12,
die hydraulischen Druckzylinder 50 der Positionierung der Zugwalze 34. Das Hydraulikaggregat
49 ist in Fig. 3 angedeutet.
[0030] Die Antriebsaggregate 52 für die Spannwalze 14, 54 für den Stützzylinder 12 und 56
für den Gegendruckzylinder 24 sind von üblicher, dem Fachmann geläufiger Bauart, ebenso
die ggf. teleskopartig verlängerbaren Spindeln oder Wellen zur Uebertragung der Drehmomente
auf die entsprechenden Walzen. Gemäss Fig. 4 übt das Aggregat 54 keine eigene Antriebskraft
aus, sondern bezieht diese über Transmissionsmittel. Das Aggregat 54 treibt den Stützzylinder
12 über eine Kardanwelle 96 an, welche in allen Richtungen Bewegungen aufnehmen
kann.
[0031] Ueber einen Zahnriemen 55 wird das Aggregat 56 für den Gegendruckzylinder 24 angetrieben,
welches Aggregat auch die Zugwalze 34 antreibt, was in Fig. 4 strichpunktiert angedeutet
ist.
[0032] Das Druckband 10 und die Papierbahn 22 werden separat angetrieben, sie müssen jedoch
immer exakt gleich schnell laufen. Bei einer Aenderung der relativen Geschwindigkeit
wird der Zug auf das Druckband 10 verändert, indem die Spannwal ze etwas schneller
oder langsamer gedreht wird. Derart wird ein zusätzliches oder geringeres Drehmoment
auf das Druckband ausgeübt.
[0033] Die Spannwalze 14 ist über ein Spindelhubsystem 69 aufgehängt. Die Höhe der Spannwalze
14 wird, wie in Fig. 4 dargestellt, durch Drehen der Gewindespindel 61, welche das
Spannwalzenlager 66 durchgreift, verändert.
[0034] Nach einer nicht dargestellten Variante sind das Druckband 10 und die Spannwalze
14 mit dem Spanngestänge weggelassen und der Stützzylinder 12 als Druckzylinder ausgebildet.
Derartige Varianten der Druckeinheit eignen sich vor allem für Grundierungen und glatte
oder strukturierte Lackierungen.
[0035] In Fig. 5 ist ein System der drehbaren Rasterwalzen 18a, 18b im Detail gezeigt. Die
Drehachse 36 für den Schwenkarm 38 mit den beiden Rasterwalzen geht in Richtung des
Maschinenrahmens in einen starr mit dem Schwenkarm 38 verbundenen Zapfen 63 über,
welcher seinerseits in einer hülsenförmigen Halterung 65 drehbar gelagert ist. Diese
Halterung 65 ist in einem Hubschlitten 67 verankert und trägt auch den angeflanschten
Drehzylinder 60, welcher durch das in Fig. 3 gezeigte Hydraulikaggregat 49 angetrieben
wird. Die Antriebswelle des Drehzylinders 60 überträgt die Antriebskraft auf den
Zapfen 63.
[0036] Am gegenüberliegenden Stirnende der beiden Rasterwalzen 18a, 18b ist ein entsprechender
Schwenkarm mit Lagern für die Rasterwalzen und synchronisierten Mitteln für den Antrieb
angeordnet.
[0037] Die Lagerzapfen 62 der beiden Rasterwalzen 18a, 18b sind über Lager 64 im gestreckten
Schwenkarm 38 angeordnet. Coaxial mit der Rasterwalze 18a verläuft der Walzenantrieb,
z.B. ein elektrischer Servomotor. Wahlweise erfolgt der Walzenantrieb direkt vom Hauptantrieb,
z.B. mittels eines Zahnriemens.
[0038] Eine Kupplung 68 bekannter Bauart erlaubt, den Walzenzapfen 62 von der Antriebswelle
70 des Walzenantriebs zu trennen. Die Kupplung 68 wird durch einen Hydraulikzylinder
72 betätigt, welcher über einen Zylinderstift 74 auf einem Halter 76 abgestützt ist.
Der Hydraulikzylinder 72 überträgt seine Kraft via ein Gabelgelenk 78 und einen um
eine Achse 79 schwenkbaren, abgewinkelten Hebel 80 auf die Kupplung 68. Die Kupplung
ist im vorliegenden Beispiel als Bogenzahnkupplung ausgebildet.
[0039] Der hydraulische Hubzylinder 44 erlaubt, mit Hilfe der Kolbenstange 90 den Hubschlitten
67 mit dem Schwenkarm 38 für die beiden Rasterwalzen 18a, 18b bis zu einem Anschlag
abzusenken. Dies ist notwendig, um den für die Drehung der Rasterwalzen notwendigen
Freiraum zu erhalten.
[0040] Zwei Varianten der Positionierungsvorrichtung 40 für die Arretierung des Schwenkarms
38 in Arbeitslage sind in den Fig. 6,7 stilisiert dargestellt.
[0041] In Fig. 6 ist der Positionsanschlag 86 mit einer im Querschnitt trapezförmigen Nut
auf der unteren Seite ausgebildet. Die stirnseitig auf den Schwenkarm 38 geschraubten
Kappen 94 sind entsprechend der erwähnten, im Querschnitt trapezförmigen Nut ausgebildet.
Beim Hochfahren des Schwenkarms 38 mit der Drehachse 36 für die Rasterwalzen wird
dieser im Positionsanschlag automatisch zentriert.
[0042] In Fig. 7 weist der dem gleichen Zweck dienende, im Querschnitt rechteckig ausgebildete
Positionsanschlag einen Dorn 84 auf. In den Kappen 34 sind entsprechende Ausnehmungen
ausgebildet, als Bohrung, Längsschlitz oder Nut, in welchen der Dorn 84 einrasten
kann. Der Dorn kann kalottenförmig ausgebildet sein und in Arbeitsposition mit einer
entsprechend ausgebildeten Lagerschale verrasten.
[0043] Während die obere Rasterwalze 18a (Fig. 5) arbeitet, kann die untere Kappe 94 abgeschraubt
und die untere Rasterwalze 18b (Fig. 5) ausgewechselt werden.
[0044] Die erfindungsgemässe Flexodruckmaschine eignet sich besonders für die Herstellung
grossflächiger Mehrfarbendrucke. Das resultierende Flexodruckverfahren ist denn auch
ausgesprochen kostengünstig. Bei Flexovordrucken wird eine als Deckblatt verwendete
Papierbahn für Verpackungskarton bedruckt.
1. Flexodruckmaschine, insbesondere für den Flexovordruck, welche wenigstens ein Druckwerk
mit je einem Druckzylinder oder einem um einen Stützzylinder (12) und eine Spannwalze
(14) aufgezogenen, endlosen Druckband (10), einem Gegendruckzylinder (24), einer die
Farbe auf den Druckzylinder bzw. auf das Druckband übertragenden Rasterwalze (18)
und einem Farbtrockner sowie eine alle Druckwerke durchlaufende, über Umlenkwalze/n
(32) und Zugwalze/n (34) zwischen Druckzylinder bzw. Druckband und Gegendruckzylinder
und durch den Farbtrockner geführte Papierbähn (22) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
in jedes Druckwerk eine arbeitende, während des Betriebs der Flexodruckmaschine von
ihrer Antriebswelle (70) abkuppelbare Rasterwalze (18a) und mindestens eine in Reserve
stehende, während der Rüstzeit des Druckwerks automatisch einwechselbare Rasterwalze
(18b) eingebaut sind.
2. Flexodruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die arbeitende
(18a) und die in Reserve stehende/n (18b) Rasterwalze/n unterschiedliche Rasterwerte
und/oder Schöpfkapazitäten zur Farbübertragung haben.
3. Flexodruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die arbeitende
(18a) und die in Reserve stehende/n (18b) Rasterwalzen, in am Maschinenrahmen bzw.
-gehäuse (30) oder in einem Hubschlitten (67) befestigten Schwenkarmen (38) gelagert,
nach dem Aufheben eines Positionsschlags (86) um eine durchgehende oder zwei im Bereich
der Schwenkarme angeordnete Achse/n (36) drehbar sind.
4. Flexodruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die arbeitende
(18a) und eine in Reserve stehende (18b) Rasterwalze beidseits der Achse/n (36) auf
zwei gestreckten Schwenkarmen (38), welche um wenigstens 180° drehbar sind, angeordnet
sind.
5. Flexodruckmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkarme
(38) mit der/den Achse/n (36) für die Rasterwalzen (18a, 18b) bei oben angeordneter
Arbeitswalze (18a) absenkbar oder bei unten angeordneter Arbeitswalze anhebbar sind,
und das System vorzugsweise gleichzeitig aus dem Positionsanschlag (86) fährt.
6. Flexodruckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum verzögerten,
automatischen Drehen der Schwenkarme (38) mit der/den Achse/n (36) für die Rasterwalzen
(18a, 18b) angeordnet sind, vorzugsweise Zahnstangen, wobei die Achse (36) beidseits
mit einem starr angeordneten Zahnrad ausgerüstet ist, die erst nach teilweisem Absenken
bzw. Anheben in die Zahnstangen greifen.
7. Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 3 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkarme (38) aufgeschraubte Kappen (94) haben, welche beim Entfernen die
Achse einer in Reserve stehenden Rasterwalzen (18b) zum Austausch freilegen.
8. Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 3 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Positionsanschlag (86) eine Längsnut aufweist in welche die entsprechend geformten
Kappen (94) des Dreharms (38) einführbar sind, oder der Positionsanschlag (86) in
Richtung des Dreharms einen Dorn (84) aufweist, welcher in einer entsprechenden Oeffnung
einer Kappe (94) einrastet.
9. Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die am Maschinenrahmen bzw. -gehäuse (30) oder im Hubschlitten (67) befestigten Schwenkarme
(38) beidseits von einem auf einer Seite angeordneten Motor oder von zwei stirnseitig
angeordneten Motoren (60) antreibbar sind, vorzugsweise mittels einer die Drehachse/n
(36) bildenden Welle.
10. Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die in Reservestellung stehende/n Rasterwalze/n (18b) während des Druckbetriebs ausbaubar
bzw. einbaubar ist/sind.