[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung von Lage und Größe einer
Korrektur in Korrekturebenen zur Verringerung einer in einem Körper festgestellten
Unwucht, bei dem bezüglich der Größe stufenweise und bezüglich der Lage kontinuierlich
bestimmbare Korrekturen vorgesehen sind.
[0002] Derartige Verfahren bewirken die Verringerung einer festgestellten Unwucht durch
Vornahme von bezüglich der Größe stufenweise und bezüglich der Lage kontinuierlichen
Korrekturen, beispielsweise beim Wuchten von mit Reifen versehenen Kraftfahrzeugrädern
durch Anbringung gestufter Bleigewichte in bestimmten Winkellagen.
[0003] Bei dem aus der US-PS 3,478,603 bekannten Verfahren wird die Unwucht eines luftbereiften
Fahrzeugrades mit Hilfe einer Auswuchtmaschine festgestellt, auf der das Rad horizontal
angeordnet wird. Jede statische Unwucht führt zu einem Neigen der Radebene gegenüber
der Horizontalebene. Mit Hilfe einer Anzeigeeinrichtung wird die leichteste Stelle
eines Rades ermittelt. Zum Ausgleich stehen mehrere gestufte Gewichtssätze mit jeweils
vier Wuchtgewichten einheitlicher Masse zur Verfügung. Die vier Wuchtgewichte eines
Gewichtssatzes werden in Paaren derart an der Felgenschulter verschieblich angeordnet,
daß sie einen Abstand von 120° zueinander und von 60° zum leichtesten Punkt aufweisen.
Durch symmetrisches Verschieben der Gewichtspaare wird das Rad ausgewuchtet, wobei
der Fall auftreten kann, daß Gewichtspaare eines anderen Gewichtssatzes zum Einsatz
kommen können. Anschließend wird das eine Wuchtgewicht eines jeden Paares an der
Felgenschulter befestigt, während das zweite Wuchtgewicht des Paares auf der gegenüberliegenden
Felgenschulter befestigt wird. Dieses Verfahren zum statischen Auswuchten eines Fahrzeugrades
ist umständlich und sehr zeitaufwendig und erfordert eine große Anzahl von Wuchtgewichten,
die wegen der paarweisen Zuordnung zudem noch speziell ausgebildet sein müssen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung von Lage und
Größe einer Korrektur zur Unwuchtverringerung anzugeben, durch die mit höchstens einem
Wuchtgewicht pro Korrekturebene eine minimale statische Restunwucht erzielbar ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Unwucht in den Korrekturebenen
nach Größe und Lage ermittelt wird, der Einfluß verschiedener Korrekturen pro Korrekturebene
auf die statische und dynamische Restunwucht bestimmt wird, wobei jeweils höchstens
eine Korrektur, d. h. die Anordnung höchstens eines Wuchtgewichtes pro Korrekturebene
vorgesehen ist, und diejenigen Korrekturen in den Korrekturebenen zum Wuchten vorgesehen
werden, die der geringstmöglichen statischen Restunwucht zugeordnet sind und deren
Restunwuchten pro Korrekturebene innerhalb vorgegebener Grenzen liegen. Mit der Erfindung
wird erreicht, daß mit einfachsten Mitteln, nämlich durch das Vorsehen höchstens einer
Korrektur, d. h. durch die Anordnung höchstens eines Wuchtgewichtes in jeder der beiden
Korrekturebenen, eine gravierende Verminderung der statischen Restunwucht eines mit
gestuften Wuchtgewichten zu wuchtenden Körpers sichergestellt ist. Aus den aufgrund
der Stufung der Wuchtgewichte möglichen Korrekturen wird die Korrektur ermittelt,
die der geringstmöglichen statischen Restunwucht zugeordnet ist und bei der die aufgrund
von Restunwuchten pro Korrekturebene vorliegende dynamische Restunwucht vernachlässigbar
klein ist; dazu wird eine obere Grenze für die dynamische Restunwucht und damit eine
obere Grenze für die Restunwucht je Korrekturebene vorgegeben. Mit der Erfindung
wird der beim Wuchten mit gestuften Wuchtgewichten stets vorliegende Stufungs-Wuchtfehler
in den rein dynamischen Bereich verlagert, was sich bei scheibenförmigen Körpern,
insbesondere bei Fahrzeugrädern als vorteilhaft hinsichtlich der Laufruhe erweist.
Es hat sich herausgestellt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Korrekturen ermittelt
werden, mit denen in den weitaus überwiegenden Fällen die statische Unwucht vollständig
- sieht man von Restunwuchten aufgrund von zufälligen Fehlern wie z. B. Gewichtsfehlern
der Wuchtgewichte oder Montagefehler bei der Anbringung der Wuchtgewichte ab - beseitigt
wird.
[0006] Eine Vereinfachung des Verfahrens ergibt sich dadurch, daß die verschiedenen Korrekturen
durch die beiden der ermittelten Unwucht nächstkommenden Wuchtgewichtsstufen je Korrekturebene
bestimmt werden.
[0007] Zweckmäßig ist eine Vorgehensweise, bei der Kombinationen der beiden Wuchtgewichtsstufen
je Korrekturebene gebildet werden, deren Resultierende der resultierenden Unwucht
entspricht, bei der die Differenz jeder Kombination zur Unwucht in einer der beiden
Korrekturebenen ermittelt wird, bei der diejenige Kombination ermittelt wird, die
die kleinste Differenz aufweist, und bei der, falls die Differenz nicht größer ist
als die je Korrekturebene zulässige Restunwucht, diese Kombination als Korrektur
in der einen Korrekturebene vorgesehen wird und die vorzusehende Korrektur in der
anderen Korrekturebene aus der Korrektur in der ersten Korrekturebene und der resultierenden
Unwucht ermittelt wird, und bei der, falls die Differenz größer ist als die je Korrekturebene
zulässige Restunwucht, Korrekturen ermittelt werden, deren Resultierende von der resultierenden
Unwucht abweichen und aus diesen ermittelten Korrekturen die Korrektur mit der kleinsten
Abweichung zur resultierenden Unwucht zur Korrektur vorgesehen wird. Da in den weitaus
überwiegenden Fällen die Differenz der Korrektur zur Unwucht nicht größer ist als
die in Abhängigkeit von der tolerierbaren dynamischen Unwucht festgelegte zulässige
Restunwucht je Korrekturebene wird mit wenigen Schritten sehr schnell die Korrektur
zur vollständigen Beseitigung der statischen Unwucht ermittelt. In den wenigen verbleibenden
Fällen, die insbesondere Körper mit in einem Winkel nahe 0° oder nahe 180° zueinander
liegenden Unwuchten betreffen, ist die Ermittlung der Korrektur für die geringstmögliche
statische Unwucht mit wenigen zusätzlichen Verfahrensschritten sichergestellt.
[0008] Es hat sich als günstig erwiesen, daß bei der Ermittlung der Korrekturen zum einen
die Korrekturen herangezogen werden, die je Korrekturebene um die zulässige Restunwucht
der ermittelten Unwucht entfernt sind, zum anderen Korrekturen herangezogen werden,
deren Richtungen der Richtung der resultierenden Unwucht entsprechen oder entgegengesetzt
gerichtet sind, deren Summen von der resultierenden Unwucht abweichen, und die je
Korrekturebene eine vorgegebene Differenz zur Unwucht nicht überschreiten. Es ist
zweckmäßig, bei der Ermittlung der Korrekturen diejenigen Korrekturen in Richtung
der oder entgegengesetzt zur resultierenden Unwucht mit der kleinsten Differenz zur
ermittelten Unwucht in der jeweiligen Korrekturebene heranzuziehen.
[0009] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung im folgenden an Beispielen näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Auswuchtmaschine mit einem Fahrzeugrad mit zwei Korrekturebenen,
Fig. 2 schematisch die in den Korrekturebenen ermittelten Unwuchten und die Stufung
der Wuchtgewichte,
Fig. 3 schematisch die möglichen sich aufgrund der Stufung ergebenden statischen Restunwuchten,
Fig. 4 schematisch den Einfluß einer Winkeldrehung der Wuchtgewichte,
Fig. 5 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Verfahrensschritte,
Fig. 6 ein Flußdiagramm für das Verfahren,
Figuren 7, 8 und 9 schematische Darstellungen zur Erläuterung von Verfahrensschritten
[0011] In Fig. 1 ist eine Auswuchtmaschine 1 mit einer Wuchtspindel 2 dargestellt, auf
der ein scheibenförmiger Körper in Form eines mit einem Reifen 3 versehenen Fahrzeugrades
4 angeordnet ist. Mittels nicht näher dargestellter Schwingungsaufnehmer werden die
infolge einer Unwucht des Fahrzeugrades 4 sich einstellenden Schwingungen erfaßt und
ebenso wie ein einmal pro Umdrehung des rotierenden Fahrzeugrades ermittelter Bezugsimpuls
einer Unwuchtmeßeinrichtung 5 zugeführt. Zur Verringerung der Unwucht werden in den
beiden strichpunktiert angedeuteten Korrekturebenen die von der Unwuchtmeßeinrichtung
5 ermittelten Wuchtgewichte angebracht.
[0012] In Fig. 2 sind die Unwuchten, die die mit der Unwuchtmeßeinrichtung 5 gemessenen
Unwuchten in den beiden Korrekturebenen des Fahrzeugrades vollständig kompensieren,
mit U₁ für die erste Korrekturebene und mit U₂ für die zweite Korrekturebene bezeichnet.
Die beiden vektoriellen Unwuchten U₁, U₂ in den beiden Korrekturebenen sind gegeneinander
um den Winkel α verdreht. Die zur Korrektur der Unwucht des Fahrzeugrades vorgesehenen
Wuchtgewichte sind bezüglich des Gewichts bzw. der Masse gestuft; die Gewichtsstufen
der Wuchtgewichte mit der Stufung m sind in Fig. 2 durch Kreislinien angedeutet und
mit A
I, A
II, A
III und A
IV gekennzeichnet. Wird beispielsweise in den beiden Korrekturebenen unabhängig voneinander
das dem gemessenen Unwuchtbetrag nächstliegende Unwuchtgewicht zur Korrektur gewählt,
so verbleibt nach einem Korrekturvorgang, wie auch aus Figur 3 ersichtlich, eine
Restunwucht. Wird beispielsweise die Korrektur mit einem Wuchtgewicht A₁ der Gewichtsstufe
A
IV für die erste Ebene und mit einem Wuchtgewicht A₂ der Gewichtsstufe A
I für die zweite Ebene durchgeführt, so verbleibt eine statische Restunwucht F
ou, die aus dem Stufungsfehler F
o1 = A
IV - U₁ und dem Stufungsfehler F
u2 = U₂ - A
I herrührt; in Fig. 3 sind diese Größen dick gezeichnet hervorgehoben. Da jeder Unwucht
U₁, U₂ aufgrund der Stufung der Wuchtgewichte normalerweise zwei sich durch die Stufung
m unterscheidende Wuchtgewichte zugeordnet werden können, ergeben sich insgesamt
vier mögliche vektorielle Restunwuchten F
ou, F
oo, F
uo, F
uu (Index o "oben", Index u "unten").
[0013] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die statische Restunwucht, beispielsweise die
Restunwucht F
ou, durch Verdrehen der Wuchtgewichte A₁ bzw. A₂ gegenüber der mit dem Unwuchtmeßgerät
gemessenenen Position um einen Winkel γ₁ bzw. γ₂ beseitigt oder so eingestellt wird,
daß sie innerhalb zulässiger Toleranzen liegt. Im einzelnen ist das prinzipiell durch
folgende, anhand von Fig. 4 beispielhaft erläuterte Vorgehensweise möglich. Durch
Winkeldrehung des Wuchtgewichts A₁ um γ₁ in der ersten Korrekturebene aus der durch
den Vektor F
o1 repräsentierten, der Richtung von U₁ entsprechenden Richtung heraus wird eine Unwucht
W₁ in Querrichtung erzeugt und durch Winkeldrehung des Wuchtgewichtes A₂ um γ₂ in
der zweiten Korrekturebene eine Unwucht W₂. Die Winkeldrehungen γ₁, γ₂ sind so zu
wählen, daß die Unwuchten W₁ und W₂, deren Richtungen jeweils im wesentlichen senkrecht
zur Richtung des zugehörigen Unwuchtvektors U₁ bzw.U₂ liegen, bei vektorieller Addition
F
ou vollständig kompensieren; in Fig. 4 ist die Vektorsumme aus W₁ und W₂ durch den
strichpunktierten Vektor dargestellt, der gleich groß wie F
ou ist, aber entgegengerichtet verläuft.
[0014] Je Korrekturebene erhöht sich die Restunwucht auf R₁ bzw. R₂, wobei R₁, R₂ im Beispiel
nach Fig. 4 jeweils die Vektorsumme aus F
o1 und W₁ bzw. F
u2 und W₂ ist. Die Beträge von R₁ und R₂ sind gleich groß, die Richtungen entgegengesetzt.
Aufgrund der Winkelverschiebung der gestuften Wuchtgewichte ist die statische Restunwucht
des Fahrzeugrads nach einem Wuchtvorgang vollständig beseitigt. Die gleich großen,
entgegengesetzt gerichteten Restunwuchten R₁ und R₂ in den beiden Korrekturebenen
ergeben eine vernachlässigbare dynamische Restunwucht des Fahrzeugrads, was durch
Überwachung der Restunwuchtbeträge mit einem Grenzwert R
max je Ebene sichergestellt wird.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand der Fign. 5 bis 9 noch näher
erläutert. In der Fig. 5 sind, wie in Fig. 2, die die gemessenen Unwuchten vollständig
kompensierenden Unwuchten U₁ und U₂ für die beiden Korrekturebenen zusammen mit den
Gewichtsstufen A
I bis A
IV der Wuchtgewichte schematisch dargestellt. Erfindungsgemäß werden für jede Korrekturebene
die beiden nächstkommenden Wuchtgewichtsstufen ermittelt. Für die erste Ebene sind
dies - im Beispiel nach Figur 5 - die Wuchtgewichtsstufen A
II und A
III, wobei der Betrag der Unwucht U₁ zwischen den Wuchtgewichtsstufen A
II und A
III liegt; die Wuchtgewichtsstufen sind durch die entsprechenden Kreislinien um den
Schnittpunkt von U₁ und U₂ dargestellt. Für die zweite Ebene sind das bezüglich der
Unwucht U₂ die Wuchtgewichtsstufen A
I und A
II. Der aus den Unwuchtvektoren U₁ und U₂ resultierende Unwuchtvektor ist mit S bezeichnet.
[0016] Nunmehr werden die höchstens vier möglichen vektoriellen Kombinationen, die als
Resultierende den resultierenden Unwuchtvektor S bilden, von jeweils zweien dieser
vier Wuchtgewichtsstufen in der Nähe der Unwucht U₁ oder U₂ ermittelt. In der Darstellung
nach Fig. 5 sind dies die drei Kombinationen in der Nähe der Unwucht U₁, die mit A
1o + A
2u, A
1o + A
2o, A
1u + A
2o bezeichnet sind; eine vierte Kombination A
1u + A
2u liegt aufgrund der gewählten Stufung im Beispiel nach Fig. 5 nicht vor.
[0017] Danach werden die vektoriellen Differenzen R dieser Kombinationen zur Unwucht U₁
bzw. U₂ ermittelt und der Betrag der kleinsten Differenz mit dem durch die zulässige
dynamische Restunwucht bestimmten R
max verglichen.
[0018] Im Beispiel nach Fig. 5 ist der kleinste Differenzbetrag R nicht größer als R
max und durch die Kombination A
1o + A
2u gegeben. A
1o + A
2u ist die ermittelte Korrektur A₁ für die erste Korrekturebene. Da die Vektorsumme
aus A₁ und A₂ den resultierenden Unwuchtvektor S ergeben soll, ist damit A₂ festgelegt.
Nach einem entsprechenden Wuchtvorgang ist die statische Unwucht des Fahrzeugrades
beseitigt, die dynamische Unwucht liegt innerhalb der zulässigen Grenze.
[0019] Anhand der Fig. 6 wird die Signalverarbeitung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
erläutert. Die die von der Unwuchtmeßeinrichtung 5 für die jeweilige Korrekturebene
gemessenen Unwuchtwerte vollständig kompensierenden Unwuchtwerte U₁, U₂ (vektorielle
Unwuchtwerte) werden über jeweils eine Signalleitung 11 bzw. 12 einer Vergleichseinrichtung
13 bzw. i4 zugeführt. Die Vergleichseinrichtung 13 bzw. 14 weist einen weiteren Eingang
auf, dem über eine Signalleitung 15 bzw. 16 Inhaltswerte eines nicht flüchtigen Speichers
17 zugeführt werden. Im Speicher 17 sind N + 1 Gewichtsstufen 0, A
I, A
II, ..., A
N der Wuchtgewichte betragsmäßig abgespeichert. In der Vergleichseinrichtung 13 bzw.
14 erfolgt ein Vergleich des Betrages der Unwucht U₁ bzw. U₂ mit den Wuchtgewichtswerten
0, A
I, ... A
N und die beiderseits des Unwuchtbetrages liegenden nächstkommenden Wuchtgewichtsstufen
A
1o und A
1u für die erste Korrekturebene bzw. A
2o und A
2u für die zweite Korrekturebene werden ermittelt und weiterverarbeitbar bereitgehalten.
[0020] In einer Additionsstufe 40, der über Signalleitungen 41 und 42 die Unwuchtvektoren
U₁ und U₂ zugeführt werden, wird durch Vektoraddition ein resultierender Unwuchtvektor
S gebildet, der am Ausgang 43 ansteht. Die selektierten Wuchtgewichtsstufen A
1o, A
1u und A
2o, A
2u werden über zugeordnete Signalleitungen 17, 18 und 19, 20 Eingängen 21 bis 28 einer
Signalverarbeitungseinheit 30 zugeführt, und zwar die Wuchtgewichtsstufe A
1o den Eingängen 21 und 23, A
2o den Eingängen 22 und 26, A
2u den Eingängen 24 und 28 und A
1u den Eingängen 25 und 27. Ferner sind ein Steuereingang 31, ein Steuerausgang 32,
Signalausgänge 33, 34 und ein weiterer Eingang 35 vorgesehen, dem das am Ausgang 43
der Additionseinheit 40 anstehende Vektorsignal S zugeführt wird. Der Steuereingang
31 steuert, wie nachfolgend noch näher erläutert, die Signalausgänge 33 und 34.
[0021] In der Signalverarbeitungseinheit werden aus den anstehenden Wuchtgewichtssignalen
A
1o, A
1u, A
2o und A
2u und dem Vektorsignal S vier vektorielle Kombinationen, nämlich A
1o + A
2o, A
1o + A
2u, A
1u + A
2o sowie A
1u + A
2u gebildet, die jeweils als Resultierende den Vektor S ergeben.
[0022] Die diese Kombinationen repräsentierenden Signale werden über Leitungen 36, 37,
38 und 39 Differenzstufen 50, 51, 52 und 53 zugeführt, denen weiterhin das auf der
Signalleitung 42 bzw. 44 anstehende und den Unwuchtvektor U₁ repräsentierende Unwuchtsignal
zugeführt wird. In den Differenzstufen werden die vektoriellen Differenzen R der Kombinationen
A
1o + A
2o, A
10 + A
2u, A
1u + A
2o, A
1u + A
2u mit dem Unwuchtvektor U₁ gebildet. An den Ausgängen der Differenzstufen 50 bis 53
stehen jeweils die Beträge der Differenzvektoren R an und werden einer Selektierstufe
60 zugeführt, die den kleinsten Differenzbetrag R aussondert. Dieser kleinste Differenzbetrag
R wird einem Vergleicher 61 zugeführt, dem an einem weiteren Eingang aus einem Speicher
63 der Betrag der maximal zulässigen Restunwucht R
max zugeführt wird.
[0023] Ist R nicht größer als R
max, wird über eine Steuerleitung 62 der Steuereingang 31 der Signalverarbeitungseinheit
30 mit einem Steuersignal beaufschlagt, so daß das Signal der diesem Differenzbetrag
zugeordneten Kombination an die Ausgänge 33, 34 weitergegeben wird und gesteuert
vom Steuerausgang 32 in einer Einheit 65 als vektorielle Korrektur A₁, A₂ angezeigt
bzw. weiterverarbeitbar bereitgehalten wird. Wie bereits oben anhand der Fig. 5 dargelegt,
ist die statische Unwucht des Fahrzeugrades vollständig beseitigt, die dynamische
Unwucht liegt innerhalb zulässiger Grenzen.
[0024] Ist R größer als R
max, so kann Rücksicht auf die dynamische Unwucht die statische Unwucht nicht vollständig
beseitigt werden. Die statische Restunwucht wird jedoch mit Hilfe der beiden folgenden
Verfahrensabschnitte auf einen Minimalwert reduziert. Auf der Signalleitung 64 steht
ein entsprechendes Signal, das den parallelen Ablauf dieser beiden Verfahrensabschnitte
einleitet und die Übergabe von an den durch die Pfeile 70 bis 75 gekennzeichneten
Stellen anstehenden Signalen an Untersignalverarbeitungseinrichtungen bewirkt. Von
den von den beiden Verfahrensabschnitten gelieferten Korrekturwerten wird diejenige
Korrektur A₁, A₂, deren Resultierende die kleinere Differenz zu dem resultierenden
Unwuchtvektor S aufweist, zur Korrektur ausgewählt.
[0025] Die parallel laufenden Verfahrensabschnitte werden im folgenden anhand der Fign.
7 bis 9 erläutert.
[0026] In der Fig. 7, die zur Erläuterung des einen Verfahrensabschnitts dient, sind in
Anlehnung an Fig. 2 die Kompensations-Unwucht U₁ in der ersten Korrekturebene und
die Kompensations-Unwucht U₂ in der zweiten Korrekturebene, der resultierende Unwuchtvektor
S sowie die Wuchtgewichtsstufen A
I bis A
III aufgetragen. In diesem Beispiel liegen die Unwuchten im Vergleich zu Fig. 5 in einem
wesentlich geringerem Winkelabstand zueinander. Es werden die beiden Korrekturen A₁
und A₂ ermittelt, die je Ebene um den Betrag R
max von den Unwuchten U₁ und U₂ entfernt sind und deren Resultierende möglichst wenig
von dem Unwuchtvektor S abweicht. Die Korrekturen A₁ bzw. A₂, die um den Betrag R
max von den Unwuchten U₁ bzw. U₂ abweichen, liegen auf einem Kreis mit dem Radius R
max um die Spitze des Unwuchtvektors U₁ bzw. U₂ und - da die Korrektur gestuft erfolgen
soll - auf Kreisen mit den jeweils nächstkommenden Gewichtsstufen als Radius um den
Anfang des Vektors U₁. Im Beispiel nach Fig. 6 ergeben sich für die erste Korrekturebene
aus den Schnittpunkten die Korrekturen A
1o1, A
1o2, A
1u1 und A
1u2. In nicht näher dargestellten Signalverarbei tungseinrichtungen werden diese möglichen
Korrekturen A₁ bzw. A₂ unter Heranziehung der Werte für die Unwuchtvektoren U₁ bzw.
U₂, der nächstkommenden beiden Wuchtgewichtsstufen sowie des Betrages R
max ermittelt. Alle ermittelten Korrekturen A₁ und A₂ werden miteinander vektoriell
verknüpft und diejenigen Kombinationen der beiden Korrekturen A₁ und A₂ bestimmt,
deren Resultierende am wenigsten von der Resultierenden der Unwuchten U₁ und U₂
abweicht. Dazu wird die Differenz aus der Resultierenden der Korrekturen A₁ und A₂
und der Resultierenden S der Unwuchtvektoren U₁ und U₂ gebildet, und die Kombination
von A₁ und A₂ mit minimaler Differenz ΔS
min ausgewählt und weiterverarbeitbar bereitgehalten.
[0027] In der Fig. 8, anhand derer der parallel auszuführende andere Verfahrensschritt erläutert
wird, sind in Anlehnung an die Fig. 2 die Kompensations-Unwuchten U₁, U₂, der resultierende
Unwuchtvektor S sowie die Wuchtgewichtsstufen A
I bis A
III aufgetragen. Es werden die beiden Korrekturen A₁ und A₂ ermittelt, die in Richtung
des resultierenden Unwuchtvektors S oder um 180° verdreht zur Resultierenden S verlaufen
und deren Summe möglichst wenig von dem resultierenden Unwuchtvektor S abweicht und
bei denen der Fehler je Korrekturebene, der durch die Differenz der jeweiligen Korrektur
und der jeweiligen Unwucht bestimmt ist, möglichst klein ist. Da die Richtungen der
Vektoren S und A übereinstimmen bzw. gegenläufig sind, werden bei der Ermittlung
der Korrektur A₁ und A₂ vorzugsweise skalare, durch die Beträge von A₁, A₂ und S definierte
Größen herangezogen.
[0028] In einer nicht näher dargestellten Signalverarbeitungseinrichtung werden die Abweichungen
der möglichen Korrekturbeträge A
1o, A
1u bzw. A
2o, A
2u von den zugeordneten Unwuchten U₁ bzw. U₂ festgestellt und die Korrek turbeträge
mit der kleinsten Abweichung pro Ebene zur Bildung entsprechender Kombinationen aus
den möglichen Kombinationen A
1o + A
2o, A
1o + A
2u, A
1u + A
2o sowie A
1u + A
2u herangezogen. Aus den berücksichtigten Kombinationen wird die Kombination mit der
kleinsten Abweichung von S ausgesondert und als Korrektur A₁, A₂ weiterverarbeitbar
bereitgehalten. Im Beispiel nach Fig. 8 haben die Korrekturen A
1u und A
2u den kleinsten Fehler je Korrekturebene und weichen in ihrer Summe um ΔS
min von S ab. Als mögliche Korrektur A₁ liefert dieses Verfahren also A
1u bzw. die Gewichtsstufe A
II, während als Korrektur A₂ A
2u bzw. die Gewichtsstufe A
I geliefert wird; die Korrekturen A₁, A₂ liegen in gleicher, durch den resultierenden
Unwuchtvektor S festgelegter Richtung.
[0029] Die im Verfahrensabschnitt nach Fig. 7 und die im Verfahrensabschnitt nach Fig.
8 ermittelten Korrekturen A₁, A₂ werden verglichen. Diejenige Korrektur A₁, A₂, deren
Resultierende die kleinere Differenz ΔS
min zu dem resultierenden Unwuchtvektor aufweist wird schließlich angezeigt bzw. weiterverarbeitbar
bereitgehalten.
[0030] In der Fig. 9 sind die sich bei den Verfahrensabschnitten nach den Fign. 7 und 8
einstellenden Verhältnisse schematisch zusammengestellt.
[0031] Wie aus der Darstellung ersichtlich, ist R größer als R
max; mit Rücksicht auf die zulässige dynamische Unwucht kann die statische Unwucht des
Fahrzeugrades nicht vollständig beseitigt werden. Die in diesem Beispiel vorzuziehende
Korrektur zur Unwuchtverringerung erhält man aus den im Verfahrensabschnitt nach Fig.
8 ermittelten Korrekturen A₁, A₂, da die Differenz ΔS
min8 der Resultierenden aus den Korrekturen A₁, A₂ zur Unwuchtresultierenden S kleiner
ist als die beim Verfahrensabschnitt nach Fig. 7 sich ergebende Differenz ΔS
min7.
[0032] Als optimale Werte für die Reduzierung der Radunwucht in den beiden Korrekturebenen
werden im Beispiel nach Fig. 9 die Korrekturen
A₁ = Wuchtgewichtsstufe A
II in Richtung Unwuchtresultierende und
A₂ = Wuchtgewichtsstufe A
I in Richtung Unwuchtresultierende
angezeigt oder weiterverarbeitbar bereitgehalten.
[0033] Das im vorhergehenden erläuterte Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft mit einer
elektronischen Recheneinrichtung als Teil eines Unwuchtmeßgeräts ausführen.
1. Verfahren zur Bestimmung von Lage und Größe einer Korrektur in Korrekturebenen
zur Verringerung einer in einem Körper festgestellten Unwucht, bei dem bezüglich
der Größe stufenweise und bezüglich der Lage kontinuierlich bestimmbare Korrekturen
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Unwucht in den Korrekturebenen nach
Größe und Lage ermittelt wird, daß der Einfluß verschiedener Korrekturen pro Korrekturebene
auf die statische und die dynamische Restunwucht bestimmt wird, und daß diejenigen
Korrekturen in den Korrekturebenen zum Wuchten vorgesehen werden, die der geringstmöglichen
statischen Restunwucht zugeordnet sind und deren Restunwuchten pro Korrekturebene
innerhalb vorgegebener Grenzen liegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Korrekturen
durch die beiden der ermittelten Unwucht nächstkommenden Wuchtgewichtsstufen je Korrekturebene
bestimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- Kombinationen der beiden Wuchtgewichtsstufen je Korrekturebene gebildet werden,
deren Resultierende der resultierenden Unwucht entspricht,
-die Differenz jeder Kombination zur Unwucht in einer der beiden Korrekturebenen ermittelt
wird,
-diejenige Kombination ermittelt wird, die die kleinste Differenz aufweist, und,
-falls die Differenz nicht größer ist als die je Korrekturebene zulässige Restunwucht,
diese Kombination als Korrektur in der einen Korrekturebene vorgesehen wird und die
vorzusehende Korrektur in der anderen Korrekturebene aus der Korrektur in der ersten
Korrekturebene und der resultierenden Unwucht ermittelt wird, und,
-falls die Differenz größer ist als die je Korrekturebene zulässige Restunwucht,
Korrekturen ermittelt werden, deren Resultierende von der resultierenden Unwucht
abweichen und aus diesen ermittelten Korrekturen die Korrektur mit der kleinsten
Abweichung zur resultierenden Unwucht zur Korrektur vorgesehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ermittlung der Korrekturen
zum einen die Korrekturen herangezogen werden, die je Korrekturebene um die zulässige
Restunwucht von der ermittelten Unwucht entfernt liegen, zum anderen Korrekturen
herangezogen werden, deren Richtungen der Richtung der resultierenden Unwucht entsprechen
oder entgegengesetzt gerichtet sind, deren Summen von der resultierenden Unwucht
abweichen, und die je Korrekturebene eine vorgegebene Differenz zur Unwucht nicht
überschreiten.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ermittlung der Korrekturen
diejenigen Korrekturen in Richtung der oder entgegengesetzt zur resultierenden Unwucht
mit der kleinsten Differenz zur ermittelten Unwucht in der jeweiligen Korrekturebene
herangezogen werden.