[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung von Druckpulsen in
einem einen Bohrrohrstrang abwärts durchströmenden Bohrspülungsmedium in einer Ausgestaltung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (US-PS 3 958 217) bildet der Außenteil
des Ventils einen Ventilsitz, der die Aufwärtsbewegung des Hauptventilkörpers in die
Betriebsendstellung als Anschlag begrenzt und in Eingriff mit dem Hauptventilkörper
den zentralen Hauptdurchlaß für Bohrspülungsmedium versperrt. Die Ausgangsstellung
für den Hauptventilkörper bestimmt der Trägerkörper als Anschlag. Die Summe der bei
geöffnetem Hilfsventil vom Bohrspülungsmedium auf den in seiner Ausgangsstellung
befindlichen Hauptventilkörper ausgeübten, abwärtsgerichteten hydraulischen Kräfte
übersteigen die der aufwärtsgerichteten hydraulischen Kräfte, so daß der Hauptventilkörper
bei geöffnetem Hilfsventil in seiner Ausgangsstellung fixiert ist. Durch Schließen
des Hilfsventils wird dieses Druckverhältnis umgekehrt mit der Folge, daß sich der
Hauptventilkörper aufwärts in seine durch den Ventilsitz begrenzte Betriebsendstellung
bewegt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, deren Ventil bei einfacher baulicher Gestaltung stoßfrei arbeitet,
mechanischen Verschleiß vermeidet und auch nach längerer Betriebszeit und ohne Wartung
einwandfrei funktionsfähig ist.
[0004] Der Erfindung löst diese Aufgabe ausgehend von einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 mit den im kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs angegebenen Merkmalen.
Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 15
verwiesen.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelangt der Hauptventilkörper in eine anschlagfreie,
lediglich durch das Gleichgewicht der auf ihn einwirkenden Kräfte bestimmte Betriebsendstellung,
so daß mit der Druckpulserzeugung einhergehende Stöße, die aus dem Auftreffen des
Hauptventilkörpers auf einen die Betriebsendstellung vorgebenden Anschlag resultieren,
vermieden sind. Mit der Vermeidung von Stoßerscheinungen geht auch die Vermeidung
von Verschleiß sowie von Beschädigungen einher, die um so stärker ausfallen, je höher
die Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung zum Zeitpunkt des Aufpralls des Hauptventilkörpers
auf seinem Anschlag ist. Mit der von der Schwerkraft abgesehen ausschließlichen Vorgabe
der Betriebsendstellung des Hauptventilkörpers durch die auf diesen einwirkenden hydraulischen
Kräfte des Bohrspülungsmediums kann für die den Druckpuls in seiner Formgestalt
bestimmende Aufwärtsbewegung des Hauptventilkörpers ein Beschleunigungs- bzw. Geschwindigkeitsverlauf
über dem Hubweg gewählt werden, der völlig frei ist von Rücksichten, die bei durch
Anschlag vorgegebener Betriebsendstellung wegen der schlagartigen Abbremsung des
Hauptventilkörpers zu nehmen sind. Dabei ist eine sehr einfache konstruktive Ausbildung
der Vorrichtung möglich, die auch ohne Wartung auch noch nach langer Einsatzdauer
funktionssicher arbeitet.
[0006] Weiterere Einzelheiten und Vorzüge ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung,
in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung schematisch näher veranschaulicht
ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen vereinfachten abgebrochenen Längsschnitt durch einen Bohrrohrstrang im
Bohrloch einer Tiefbohrung,
Fig. 2 einen abgebrochenen Längsschnitt durch eine in dem Bohrrohrstrang nach Fig.
1 angeordnete Vorrichtung zur Erzeugung von Druckpulsen nach der Erfindung mit in
Ausgangsstellung befindlichem Hauptventilkörper,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 2 mit in Betriebsendstellung befindlichem
Hauptventilkörper, und
Fig. 4 eine Schnittdarstellung ähnlich Fig. 2 und 3 zur Veranschaulichung des Hauptventilkörpers
in einer oberen Bewegungsendstellung.
[0007] Die Vorrichtung zur Erzeugung von Druckpulsen in einem einen Bohrrohrstrang 1 abwärts
in Richtung des Pfeiles 2 durchströmenden Bohrspülungsmedium - das nach Austreten
durch einen Drehbohrmeißel D am Ende des Bohrrohrstranges 1 in das Bohrloch B im
Ringraum S zwischen dessen Wandung und der Außenwandung des Bohrrohrstranges 1 wieder
aufwärts strömt - besteht im wesentlichen aus einem in dem Bohrrohrstrang 1 angeordneten
Ventil V, das einen Außenteil 3, einen Hauptventilkörper 4 und einen Trägerkörper
5 umfaßt.
[0008] Die Vorrichtung zur Erzeugung von Druckpulsen ist Teil einer Vorrichtung E zur Ermittlung
und Fernübertragung von Informationen oder arbeitet mit einer solchen Vorrichtung
zusammen, die ebenfalls im Bohrrohrstrang 1 im allgemeinen unmittelbar unterhalb
des Ventils V Anordnung findet.
[0009] Die in dem mittels einer Pumpe P abwärtsgepumpten Bohrspülungsmedium erzeugten Druckpulse
werden von einem Drucksensor R empfangen und von diesem einer Auswertvorrichtung
T zugeleitet, welche die Auswertung der empfangenen Signale vornimmt.
[0010] Der ortsfest im Bohrrohrstrang 1 abgestützte, im wesentlichen rohrförmige Außenteil
3 umfaßt einen oberen Ringteil 6 mit einer zentralen axialen Durchgangsöffnung 7,
deren Querschnitt wesentlich geringer ist als der lichte Querschnitt im Bohrrohrstrang
1 oberhalb der Ventils V. Ferner stützt der Außenteil 3 einen Fußteil 8 der Trägerteils
5 ortsfest in seinem unteren Bereich ab, der in seinem zentralen Bereich 9 bis auf
eine axiale Durchgangsöffnung 10 geschlossen ausgeführt ist. Zwischen dem Bereich
9 und der Innenseite des Außenteils 3 verbleiben jedoch über den Umfang verteilte
Durchtrittsöffnungen 11′ für das Bohrspülungsmedium, das einen ringförmigen Außenströmungskanal
11 zwischen dem Außenteil 3 und dem Hauptventilkörper 4 abwärtsströmt.
[0011] Der Fußteil 8 bildet einen gesonderten oder auch integralen Bestandteil des Trägerkörpers
5, der im wesentlichen rohrförmig ausgebildet ist und in seinem oberen Bereich eine
zentrale Durchgangsöffnung 12 aufweist, an die sich die Durchgangsöffnung 10 im Fußteil
9 anschließt. Diese weist an ihrem unteren Ende einen Ventilsitz 13 auf, der zugleich
die Austrittsöffnung eines Innenströmungskanals bildet, der in seinem unteren Bereich
von den axialen Durchgangsöffnungen 12,10 umgrenzt ist.
[0012] Dem Ventilsitz bzw. der Austrittsöffnung 13 ist ein Hilfsventilkörper 14 zugeordnet,
der mittels eines bei 15 lediglich schematisch angedeuteten Antriebs, z.B. eines Elektromagneten,
aus seiner in Fig. 2 dargestellten Offenstellung in eine in Fig. 3 veranschaulichte
Schließstellung bewegbar ist, in der er die Austrittsöffnung 13 verschließt.
[0013] Der Trägerkörper 5 ist im Bereich der Außenfläche 16 seines oberen Hauptteils 17
im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und begrenzt mit dieser Außenfläche 16 innenseitig
einen ringförmigen Spalt 18, der außenseitig von einer ihrerseits im wesentlichen
zylindrischen Innenfläche 19 eines rohrförmigen Ansatzteils 20 des Hauptventilskörpers
4 begrenzt ist. Die in der in Fig. 2 dargestellten Ausgangsstellung des Hauptventilkörpers
4 in ganzer Länge einander gegenüberliegenden Flächen 16,19 definieren einen Überlappungsbereich
zwischen dem Hauptventilkörper 4 und dem Trägerkörper 5, dessen Länge sich verrringert,
sobald der Hauptventilkörper 4 eine Aufwärtsbewegung ausführt.
[0014] Der zylindrische Spalt 18 zwischen dem Hauptvenilkörper 4 und dem Trägerkörper 5
ist von Bohrspülungsmedium frei durchströmbar und wird in allen Stellungen des Hauptventilkörpers
4 zum Trägerkörper 5 von Bohrspülungsmedium aufgrund eines Druckgefälles zwischen
dem Bohrspülungsmedium in der Durchgangsöffnung 12 und im Außenströmungskanal 11
durchströmt. Dabei bildet der Spalt 18 entweder auf gesamter Länge oder wie dargestellt
in hintereinander angeordneten Teilbereichen 18′ eine enge Drosselstrecke, in der
die Spaltweite ein Hunderstel des Durchmessers des ringförmigen Spaltes 18 unterschreitet
und bevorzugt im Bereich zwischen 0,05 mm und 0,5 mm liegt, vorzugsweise 0,15 mm,
beträgt.
[0015] Der Hauptventilkörper 4 weist einen oberen, bis auf eine Durchgangsöffnung 21 geschlossenen
Stirnteil 22 auf, der einen bei dem dargestellten Beispiel kegeligen Übergangsbereich
23 an seiner Außenseite darbietet und in seinem zentralen Bereich in einen rohrförmigen
Fortsatz 24 übergeht. Dieser Fortsatz 24 bietet Seitenöffnungen 25 dar, die mit der
Durchgangsöffnung 21 in Verbindung stehen, ist an seinem Stirnende 26 abgeschlossen
und hat in Ausgangsstellung des Hauptvenilkörpers (Fig. 2) eine Lage, in der sich
die Unterkante 27 der Seitenöffnungen 25 in der zylindrischen Durchgangsöffnung 7
im Ringteil 6 des Außenteils 3 befindet. Diese Seitenöffnungen 25 bilden die Eintrittsöffnung
für den in seinem oberen Bereich von der Durchgangsöffnung 21 umgebenen und dann
von den Durchgangsöffnungen 10,12 fortgesetzten Innenströmungskanal. Der Fortsatz
24 bildet auf diese Weise eine Art Pitotrohr und hat einen über seine Länge im wesentlichen
konstanten Außendurchmesser.
[0016] Im Übergangsbereich 23 des Hauptvenilkörpers 4 steigt der Durchmesser mit zunehmendem
Abstand vom oberen Ende 26 des Hauptventilkörpers 4 stetig an, und zwar auf einen
Durchmesser d1, der bei dem dargestellten Beispiel etwa die gleiche Größe hat wie
der Durchmesser d2, der einen zylindrischen Einschnürungsbereich bildenden axialen
Durchgangsöffnung 7. Ferner ist der Durchmesser d1 im wesentlichen gleich dem Durchmesser
d3 der Fläche 19 des Teils 20 des Hauptventilkörpers 4. Auf die Bemessung der Durchmesser
bzw. deren Abstimmung wird weiter unten noch eingegangen.
[0017] Auch der Ringkörper 6 des Außenteils 3 weist einen Übergangsbereich 28 auf, dessen
Durchmesser mit wachsendem axialen Abstand zum oberen Ende des Außenteils 3 stetig
ansteigt, und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel unter Bildung einer
konischen Erweiterung.
[0018] Anstelle der dargestellten Zunahme der Durchmesser der Übergangsbereiche 23, 28 linear
proportional zur jeweiligen Abstandszunahme ist es auch möglich, die stetige Durchmesserzunahme
mit wachsendem Abstand so zu gestalten, daß konkav oder konvex gekrümmte oder sonst
bogenförmig verlaufende Oberflächen in den Übergangsbereichen 23,28 vorliegen.
[0019] Der Außenteil 3 und der Hauptvenilkörper 4 begrenzen zwischen sich eine Drosselstrecke
29 im oberen Bereich des Außenströmungskanals 11, deren Durchflußquerschnitt in Abhängigkeit
von der Stellung des Hauptvenilkörpers 4 veränderlich ist. Diese Drosselstrecke 29
beginnt unter Berücksichtigung von Ausgangs- und Betriebsend-stellung des Hauptventilkörpers
4 ein stück stromauf des Übergangsbereiches 28 des Außenteils 3 und endet ein Stück
unterhalb des Übergangsbereiches 23 des Hauptventilkörpers 4, wobei bei dem dargestellten
Beispiel die Drosselstrecke 29 zwischen den Übergangsbereichen 23,28 eine Düsenbereich
mit sich stromab insgesamt vergrößendem Druchflußquerschnitt darbietet. Dies ist
dadurch verwirklicht, daß der Durchmesser des Übergangsbereiches 28 des Außenteils
3 stärker ansteigt als der des Übergangsbereiches 23, was sich auch bei bogenförmig
gestalteten Oberflächen in den Übergangsbereichen 23,28 erreichen läßt.
[0020] Die Oberfläche des Hauptventilkörpers 4 ist im Bereich der Drosselstrecke 29 mit
einer Panzerung 30 versehen, die vorzugsweise von einem Hartbelag aus Wolframkarbid
gebildet ist.
[0021] In seiner Ausgangsstellung (Fig. 2) kann sich der Hauptventilkörper 4 mit dem unteren
Stirnende 31 auf einer Schulter 32 des Trägerkörpers 5 abstützen, wobei jedoch zur
Veränderung der Ausgangsstellung zumindest ein ringförmiges Distanzglied 33 vorgesehen
sein kann, das zwischen dem unteren Stirnende 31 des Hauptventilkörpers 4 und der
Schulter 32 des Trägerkörpers 5 Anordnung findet. Mit Hilfe socher Distanzglieder
kann die Ausgangsstellung des Hauptventilkörpers 4 nach oben hin verlegt werden,
um veränderten, durch geringeren Volumenstrom pro Zeiteinheit hervorgerufenen Strömungsbedingungen
für das Bohrspülungsmedium Rechnung zu tragen.
[0022] Dem Hauptventilkörper 4 ist ein schematisch veranschaulichter Anschlaf 24 zugeordnet,
der diesem eine oberen Bewegungsendstellung (Fig. 4) oberhalb der Betriebsendstellung
(Fig. 3) vorgibt, in der zwischen dem Hauptventilkörper 4 und dem Außenteil 3 noch
immer ein Restdurchlaß für Bohrspülungsmedium verbleibt. In diese Bewegungsendstellung
elangt der Hauptventilkörper 4 jedoch nur bei einem Absenken des Bohrrohrstranges
1 in das Bohrloch B, z.B. im Zuge eines Roundtrips, wenn im Bohrloch B vorhandenes
Bohrspülungsmedium den Innenströmungskanal 21,12,10, des Ventils V aufwärts durchströmt
und den Hauptventilkörper 4 nach oben hin mitzunehmen trachtet. Dieser Anschlag 34
kann jedoch auch entfallen, wenn im Ringteil 6 eine gestrichelt bei 35 angedeutete
Bypass-Öffnung vorgesehen wird.
[0023] Zur Erzeugung eines Druckpulses im Bohrspülungsmedium wird aufgrund einer Ansteuerung
durch die Vorrichtung E das Hilfsventil 13,14 geschlossen und damit die Durchströmung
des Innenströmungskanals 21,12,10 unterbunden. In diesem Innenströmungskanal 21,12,10
baut sich dementsprechend ein Druck im Bohrspülungsmedium auf, der dem Druck des
Bohrspülungsmediums in Höhe der Unterkanten 27 der Seitenöffnungen 25 im wesentlichen
entspricht. Der aufgrund der Durchströmung des Spaltes 18 eintretende Druckverlust
hält sich wegen der Ausbildung des Spaltes 18 als enge Drosselstrecke in engen, eindeutig
bestimmbaren Grenzen.
[0024] Dieser sich bei geschlossenem Hilfsventil 13,14 im Innenströmungskanal 21,12,10 aufbauende
Druck übt aufwärtsgerichtete hydraulische Kräft auf den Hauptventilkörper 4 aus,
deren Summe unter Berücksichtigung des die hydraulisch wirksame Innenfläche bestimmenden
Innendurchmessers d3 des Hauptventilkörpers 4 die Summe der abwärtsgerichteten hydraulischen
Kräfte auf den Hauptventilkörper 4 zuzüglich der auf diesen einwirkenden Schwerkräfte
übersteigt. Diese Summe der axial abwärtsgerichteten hydraulischen Kräfte auf den
Hauptventilkörper 4 bestimmt sich in der Ausgangsstellung des Hauptventilkörpers
4 gemäß Fig. 2 unter Berücksichtigung des die hydraulisch wirksame Außenfläche bestimmenden
Außendurchmessers d1 und setzt sich zusammen aus statisch und dynamisch wirksamen
Kräften, da der Hauptventilkörper 4 von Bohrspülungsmedium ständig umströmt wird.
[0025] Unmittelbar nach Schließen des Hilfsventils 13,14 bewegt sich der Hauptventilkörper
4 daher mit einer aus der herrschen Differenz der Axialkräfte resultierende Beschleunigung
aufwärts, und mit dieser Aufwärtsbewegung verändern sich die abwärts auf den Hauptventilkörper
4 wirkenden hydraulischen Kräfte, da sich durch die Aufwärtsbewegung der Durchflußquerschnitt
und die Strö mungsverhältnisse in der Drosselstrecke 29 verändern.
[0026] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Durchmesser d1 und d3 aufeinander
und auf den Durchmesser d2 derart abgestimmt, daß die aufwärtsgerichtete Kraftresultierende
zu dem Zeitpunkt, an dem sich der Hauptventilkörper 4 nach Schließen des Hilfsventils
13,14 aus seiner Ausgangsstellung aufwärts zu bewegen beginnt, verhältnismäßig klein
ist, mit zunehmender Hubweglänge zunächst größer wird und dann wieder abnimmt, bis
sie schließich den Wert Null erreicht. In der Stellung, in der die Summe aller auf
den Hauptventilkörper 4 einwirkenden Kräfte den Wert Null hat, nimmt der Hauptventilkörper
4 seine druckpulsbestimmende Betriebsendstellung ein, wie sie in Fig. 3 veranschaulicht
ist, die zeigt, daß in dieser Stellung die Unterkante 27 der Seitenöffnungen 25 stromauf
des Einschnürungsbereiches 7 des Außenteils liegt. Wird anschließlich nun das Hilfsventil
13,14 wieder geöffnet, so kehrt sich das Kräfteverhältnis wieder um und der Hauptventilkörper
4 bewegt sich in seine Ausgangsstellung gemäß Fig. 2 zurück.
[0027] Durch Abstimmung einerseits der Durchmesser d1,d2 und d3, durch welche die statischen
hydraulischen Grundbedingungen bestimmt werden, durch Wahl der Lage der Unterkante
27 der Seitenöffnungen 25 zum Einschnürungsbereich 7 des Außenteils 3, durch die
der Innendruck im Hauptventilkörper 4 und dessen Änderung bei der Aufwärtsbewegung
bestimmbar sind, und durch Formgestaltung der Übergangsbereiche 23,28, die die dynamischen
Kräfte über das Strömungsverhalten in der Drosselstrecke 29 beeinflußbar ist, können
die Kräfteverhältnisse auf den Hauptventilkörper 4 bei der Aufwärts- und auch bei
der Abwärtsbewegung so gestaltet werden, daß dieser sich seinen betrieblichen Endstellungen,
der Ausgangsstellung und der Betriebsendstellung, jeweils relativ langsan annähert
bzw. diese langsam verläßt, im Zwischenbereich jedoch eine verhältnismäßig schnelle
Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung ausführt. Dies ist erwünscht, um ein Überschwingen
des Hauptventilkörpers über die Betriebsendstellung bei der Aufwärtsbewegung zu vermeiden,
Stoßwirkungen bei der Rückkehr in die Ausgangsstellung möglichst auszuschließen
und den Vorgang der Druckpulsbildung zeitlich kurz gestalten zu können.
1. Vorrichtung zur Erzeugung von Druckpulsen in einem einen Bohrrohrstrang (1) abwärts
durchströmenden Bohrspülungsmedium, mit einem in dem Bohrrohrstrang (1) angeordneten
Ventil (V), das einen ortsfest abgestützten, rohrförmigen Außenteil (3), einen in
diesem koaxial unter Belassung eines ringförmigen Außenströmungskanals (11) angeordneten,
axial aus einer durch einen Anschlag definierten unteren Ausgangslage entgegen der
Strömungsrichtung (2) des Bohrspülungsmediums in eine obere Betriebsendstellung
verschieblichen, rohrförmigen Hauptventilkörper (4), einen koaxial im Hauptventilkörper
(4) angeordneten, ortsfesten, rohrförmigen Trägerkörper (5), der im Überlappungsbereich
mit dem Hauptventilkörper (4) mit diesem einen zylindrischen Spalt (18) begrenzt,
und einem mittels eines Antriebs (15) betätigbaren Hilfsventil (13,14), von denen
der Außenteil (3) und der Hauptventilkörper (4) zwischen sich eine Drosselstrecke
(29) im Außenströmungskanal (11) mit in Abhängigkeit von der Stellung des Hauptventilkörpers
(4) veränderlichem Durchflußquerschnitt begrenzen, und von denen der Hauptventilkörper
(4) und der Trägerkörper (5) einen Innenströmungskanal (21,12,10) umgeben, dessen
Eintrittsöffnung (25) zentral in dem in Strömungsrichtung (2) oberen, geschlossenen
Stirnteil (22) des Hauptventilkörpers (4) vorgesehen und dessen Austrittsöffnung (13)
zentral an dem in Strömungsrichtung (2) unteren geschlossenen Fußteil (8) des Trägerkörpers
(5) angeordnet und mittels des Hilfsventilkörpers (14) freigeb- und verschließbar
ist, wobei die Summe der bei geöffnetem Hilfsventil (13,14) vom Bohrspülungsmedium
auf den in seiner Ausgangsstellung befindlichen Hauptventilkörper (4) ausgeübten,
abwärtsgerichteten hydraulischen Kräfte und der Schwerkräfte die der aufwärtsgerichteten
hydraulischen Kräfte übersteigt, und wobei sich durch Schließen des Hilfsventils (13,14)
dieses Kräfteverhältnis umkehrt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsendstellung des Hauptventilkörpers (4) die Summe aller auf den
Hauptventilkörper (4) einwirkenden Kräfte den Wert Null hat und der Hauptventilkörper
(4) anschlagsfrei im Bohrspülungsmedium schwebt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die hydraulisch wirksame Innenfläche bestimmende Innendurchmesser (d3) des
Hauptventilkörpers (4) etwa gleich ist dem die hydraulisch wirksame Außenfläche bestimmenden
Außendurchmesser (d1) des Hauptventilkörpers (4).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulisch wirksame Außenfläche bestimmende Außendurchmesser (d1) des
Hauptventilkörpers (4) etwa gleich ist dem inneren Durchmesser (d2) des Außenteils
(3) am Beginn der Drosselstrecke (29).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptventilkörper (4) im Bereich der Drosselstrecke (29) einen Übergangsbereich
(23) aufweist, dessen Durchmesser mit zunehmendem axialen Abstand vom oberen Ende
(26) des Hauptventilkörpers (4) stetig ansteigt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Hauptventilkörpers (4) am unteren Ende des Übergangsbereichs
(23) dem die hydraulisch wirksame Außenfläche bestimmenden Außendurchmesser (d1) entspricht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenteil (3) im Bereich der Drosselstrecke (29) einen Übergangsbereich
(28) aufweist, dessen Durchmesser mit wachsendem axialen Abstand zum oberen Ende
des Außenteils (3) stetig ansteigt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunahme der Durchmesser der Übergangsbereiche (23,28) linear proportional
zur jeweiligen Abstandzunahme ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die abstandsproportionale Zunahme des Durchmessers des Übergangsbereiches (28)
des Außenteils (3) stärker ist als die des Übergangsbereiches (23) des Hauptventilkörpers
(4).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der der Außenteil (3) vor der
Drosselstrecke (29) eine Einschnürungsbereich bildende Durchgangsöffnung (7) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante (27) der Eintrittsöffnung (25) im Stirnteil (22) des Hauptventilkörpers
(4) in dessen Ausgangsstellung im Bereich der Durchgangsöffnung (7) des Außenteils
(3) gelegen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante (27) der Eintrittsöffnung (25) im Stirnteil (22) des Hauptventilkörpers
(4) in dessen Be triebsendstellung stromauf der Durchgangsöffnung (7) des Außenteils
(3) gelegen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hauptventilkörper (4) ein Anschlag (34) zugeordnet ist, der diesem eine
obere Bewegungsendstellung oberhalb der Betriebsendstellung vorgibt, in der zwischen
dem Hauptventilkörper (4) und dem Außenteil (3) ein Restdurchlaß für Bohrspülungsmedium
verbleibt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Hauptventilkörpers (4) und/oder des Außenteils (3) im Bereich
der Drosselstrecke (29) mit einer Panzerung (30) versehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Panzerung (30) von einem Hartbelag aus Wolframcarbid gebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Hauptventilkörper (4) und dem Außenteil (3) zumindest ein auswechselbares,
dem Hauptventilkörper (4) seine Ausgangsstellung als Anschlag vorgebenes Distanzglied
(33) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Spalt (18) im Überlappungsbereich zwischen dem Hauptventilkörper
(4) und dem Trägerkörper (5) von Bohrspülungsmedium frei durchströmbar ist und eine
enge Drosselstrecke bildet.