[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Universalgerüst mit anstellbaren, in Fensterausnehmungen
der Walzenständer geführten Horizontal- und Vertikalwalzensätzen, insbesondere in
der Form eines Universalwalzgerüstes mit zwei durch Querträger verbundenen, jeweils
aus einem Paar von Ständerholmen mit Quertraversen gebildeten Walzenständerhälften,
bei dem die Lagereinbaustücke des Horizontalwalzensatzes zwischen den Ständerholmen
des jeweiligen Ständerholmpaares und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes
zwischen nach außen kragenden Ansätzen dieser Ständerholmpaare vertikal bzw. horizontal
bewegbar und die oberen, der die Ständerholmpaare verbindenden Quertraversen abheb-bzw.
horizontal ausschwenkbar sind.
[0002] Bei bekannten Ausbildungsformen von Universalwalzgerüsten dieser Gattung (Firmendruckschrift
SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AG W 2/317 - November 1984 und W 2/1158 - Juni 1981) werden
für das Ein- bzw. Ausbringen der Walzensätze zum Zwecke des Walzenwechsels zunächst
die beiden die Ständerholme verbindenden Quertraversen vom Walzgerüst gelöst und
abgehoben bzw. horizontal nach außen weggeschwenkt. Anschließend wird dann mit Hilfe
eines Krans die obere Horizontalwalze des Horizontalwalzensatzes mit ihren Lagereinbaustücken
aus dem Walzgerüst herausgehoben. Das dann folgende Ausheben der Vertikalwalzen des
Vertikalwalzensatzes mit deren Lagereinbaustücken erfordert wegen der Führung dieser
Lagereinbau stücke zwischen den nach außen kragenden Ansätzen der Ständerholme ein
horizontales Verfahren zunächst der einen und dann der anderen Vertikalwalze mit den
Einbaustücken aus dem Bereich dieser Ansätze heraus, damit die Vertikalwalzen dann,
ebenfalls mit Hilfe des Krans nacheinander aus dem Walzgerüst nach oben ausgehoben
werden können. Die untere Horizontalwalze kann dann mit ihren Einbaustücken ebenfalls
aus dem Walzgerüst herausgehoben werden.
[0003] Der Ausbau der Walzensätze und ebenso der Einbau der neuen Walzensätze erfordert
deshalb einen erheblichen Montage- und Zeitaufwand mit den daraus folgenden langen
Steillstandszeiten der gesamten Walzstraße, in der sich das Universalwalzgerüst
befindet. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Ein- und Ausbau der Walzensätze
zu vereinfachen und damit den erforderlichen Zeitaufwand sowie den Montageaufwand
zu verringern.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen, plattenförmige Begrenzungswände aufweisenden,
mit Hebevorrichtungen verbindbaren Rahmenkäfig, der mit den Außenflächen der Begrenzungswände
an einander zugewandten Führungsflächen der Ständerholme der Ständerholmpaare geführt
im Walzgerüst vertikal und ggfs. horizontal bewegbar und in dieses ein-und aus diesem
herausbringbar ist, und bei dem die Innenflächen der Begrenzungswände Führungsflächen
für Anstellbewegungen der Lagereinbaustücke eines oder mehrerer der Walzen bilden,
wobei die Lagereinbaustücke von dem Rahmenkäfig getragen und/oder untereinander hängekuppelbar
sind. Mit dieser Ausbildung können alle Walzensätze mit ihren Lagereinbaustücken
gemeinsam beim Ein- bzw. Ausbringen des Rahmenkäfigs in das Walzgerüst ein- bzw. aus
diesem herausgebracht werden.
[0005] Wie die Erfindung weiter vorsieht, können dabei nicht an den Führungsflächen der
Begrenzungswände des Rahmenkäfigs geführte Lagereinbaustücke von Walzen an Führungsflächen
der Ständerholme geführt werden. Eine besondere vorteilhafte Ausbildung besteht erfindungsgemäß
darin, daß dabei die Lagereinbaustücke der oberen Walze des Horizontalwalzensatzes
in den Begrenzungswänden des Rahmenkäfigs vertikal geführt, die Lagereinbaustücke
des Vertikalwalzensatzes mit diesen Begrenzungswänden, und die Lagereinbaustücke der
unteren Horizontalwalze mit den Lagereinbaustücken des Vertikalwalzensatzes hängekuppelbar
sind, wobei die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes und der unteren Horizontalwalze
an den Führungsflächen der Ständerholme horizontal bzw. vertikal geführt werden. Die
die Begrenzungswände des Rahmenkäfigs und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes
führenden Führungsflächen der Ständerholme liegen dabei erfindungsgemäß zweckmäßig
jeweils in einer Ebene und gehen unter Bildung nach innen gerichteter Absätze in Führungsflächen
kleineren Abstands für die Lagereinbaustücke der Horizontalwalze über, wobei diese
Absätze Gleitbahnen für die horizontale Bewegung der Lagereinbaustücke der Vertikalwalzen
darstellen. Der Rahmenkäfig kann mit nach außen kragenden Ansätzen auf an den Walzenständerhälften
angeordnete Auflageflächen auflegbar und mittels in Fixierbohrungen einschiebbare
Justierbolzen mit den Walzenständerhälften verriegelbar sein.
[0006] Eine besonders vorteilhafte Ausbildungsform ergibt sich, wenn die Lagereinbaustücke
der oberen und ggfs. der unteren Walze des Horizontalwalzensatzes in den Begrenzungswänden
des Rahmenkäfigs vertikal und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes in diesem
horizontal geführt und gehalten sind, da damit nicht nur sämtliche Walzensätze während
des Ein- und Ausbringvorgangs mittelbar an den Führungsflä chen der Ständerholme
geführt werden, sondern ggfs. bei entsprechender konstruktiver Gestaltung auch ein
seitliches Ein- bzw. und Ausbringen des Rahmenkäfigs mit den Walzensätzen möglich
wird. Werden, wie die Erfindung weiter vorsieht, an den Ständerholmen beider Walzenständerhälften
mit diesem Rahmenkäfig kuppelbare, wegeinstell- und festlegbare Hubvorrichtungen
angeordnet, dann können die Walzen des Vertikalwalzensatzes auch vertikal verändert
positioniert werden, mit der Folge, daß bspw. nach einem Wechsel des Walzensatzes
zu dessen Einstellung auf die Walzlinie nicht das ganze Universalgerüst höhenverstellt
werden muß, und daß auch zur Erzielung einer größeren Stegmittengenauigkeit Positionseinstellungen
der Vertikalwalzen zwischen den einzelnen Walzstichen vorgenommen werden können,
damit zur Erreichung dieses Ziels das Walzgut in möglichst horizontaler Lage in den
Walzspalt eintritt. Dabei ergibt sich noch der weitere Vorteil, daß die bisher vor
und hinter dem Universalwalzgerüst angeordneten sog. Wipprollgänge entfallen können.
Das Universalgerüst kann dabei auch erfindungsgemäß so ausgebildet sein, daß die
Lagereinbaustücke nur der oberen Walze des Horizointalwalzensatzes in den Begrenzungswänden
des Rahmenkäfigs vertikal und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes in
diesem horizontal geführt sind und daß dabei die Lagereinbaustücke der unteren Horizontalwalze
mit den Lagereinbaustücken des Vertikalwalzensatzes hängegekuppelt an den Führungsflächen
der Ständerholme geführt sind. In diesem Falle wird zunächst der Rahmenkäfig in die
gewünschte Position gebracht und festgelegt und anschließend die Walzen des Horizontalwalzensatzes
mit Hilfe der Anstellvorrichtungen auf die eingestellte neue Walzlinie zentriert.
[0007] Weitere Ausbildungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
[0008] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Universalgerüst, von der Seite gesehen, teilweise geschnitten,
Fig. 2 den Rahmenkäfig mit den Horizontal- und Vertikalwalzensätzen, teilweise geschnitten,
in Walzrichtung gesehen,
Fig. 3 den Rahmenkäfig mit den Horizontal- und Vertikalwalzensätzen abgesetzt auf
dem Absetzrahmen von der Seite gesehen,
Fig. 4 die Seitenansicht von Fig. 3,
Fig. 5 eine andere Ausbildungsform eines Universalgerüstes mit Rahmenkäfig von der
Seite gesehen in schematischer Darstellung,
Fig. 6 die Seitenansicht von Fig. 5 und
Fig. 7 die Draufsicht auf Fig. 6.
[0009] In Fig. 1 ist ein in unterschiedlichen, zu den Achsen der Horizontalwalzen normalen
Ebenen geschnittenes Universalwalzgerüst dargestellt. Danach werden die Ständerholme
1 des Gerüstes durch vier in diesen gelagerte Zuganker 2 durchgriffen, die jeweils
über eine kraftbetriebene Schnecke 3 drehantreibbar sind, die in ein auf dem Zuganker
2 vorgesehenes Schneckenrad 4 eingreift. Beidendig gehen die Zuganker 2 in Gewindespindeln
5 über, die in Druckmuttern 6 eingreifen, die in Ausnehmungen einer oberen sowie
einer unteren Quertraverse 7, 8 vorgesehen sind. Während die unteren Druckmuttern
6 unmittelbar in die untere Quertraverse 8 eingesetzt sind, sind die oberen Druckmuttern
6 jeweils in Kupplungsbuchsen 9 angeordnet, die sich, wie die unteren Druckmuttern,
auf den Ständerholmen 1 abstützen. Die oberen Quertraversen 7 sind um, in der Zeichnung
nicht dargestellte, Kupplungsbuchsen schwenkbar angeordnet, während in gegenüberliegenden
Ende der oberen Quertraversen 7 Ausnehmungen 7a vorgesehen sind, welche mit entsprechenden
Stufen einen Absatz der Kupplungsbuchsen 9 untergreifen, andererseits aber seitlich
frei enden, so daß die oberen Quertraversen 7 um etwa 90° schwenkbar mit einer Schwenkung
den über den von den Ständerholmen 1 gebildeten Gehäusefenstern 10 gebildeten Raum
freigeben. Die Gehäusefenster 10 weisen untere Flanken 11 auf, deren lichte Weite
der Breite der Lagereinbaustücke 13 der unteren Horizontalwalze 14 angepaßt sind.
Die über Absätze anschließenden Flanken 12 der Gehäusefenster 10 weisen eine vergrößerte
lichte Weite auf, welche eine direkte Führung der lagereinbaustücke 15 der Vertikalwalzen
16 ermöglicht. Darüber sind die Lagereinbaustücke 17 der oberen Horizontalwalze 18
vorgesehen; sie werden zwischen Begrenzungswänden 22 vertikal geführt, die gemeinsam
mittels eines Joches 21 zu dem Rahmenkäfig 19 verbunden sind, der mittels einer Tragöse
20 durch ein Hebezeug anheb- bzw. absenkbar ist, die an das die Begrenzungswände 22
verbindende Joch 21 angegossen ist.
[0010] Das Joch 21 oder die Begrenzungswände 22 sind mit einer seitlichen Justierleiste
23 verbunden, welche das Einbringen der Begrenzungswände 22 in das Gehäusefenster
10 begrenzt und positioniert. Um eine feste Lage des Rahmenkäfigs 19 im Walzgerüst
zu sichern, sind dessen Joch 21 und/oder die Begrenzungswände 22 mit Fixierbohrungen
24 (vgl. Fig. 2) versehen, in die in (nicht dargestellte) an den Ständerhol men 1
geführte Fixierbolzen einschiebbar sind. Die Begrenzungswände 22 stützen sich damit
einerseits gegen die Flanken 12 der Gehäusefenster 10 ab und andererseits führen
sie mit ihren Innenflächen, zweckmäßig gegen axiale Verschiebungen gesichert, die
Lagereinbaustücke 17 der oberen Horizontalwalzen 18 in vertikaler Richtung. Ihre
nach unten weisenden Begrenzungsflächen führen hierbei die Lagereinbaustücke 15
der Vertikalwalzen 16 in horizontaler Richtung und stützen diese gegen vertikale Verschiebungen
ab, so daß die horizontale Führung mit nur ein enges Spiel gestattender vertikaler
Führung ohne das Einarbeiten gesonderter Ausnehmungen in die Flanken der Gehäusefenster
10 ebenso ermöglicht wird wie ein einfaches Ausbringen der Lagereinbaustücke 15
nach oben, ohne eine vorherige horizontale Verschiebung dieser Lagereinbaustücke
15 mit den Vertikalwalzen 16.
[0011] Die Begrenzungswände 22 sind im unteren Bereich ihrer Innenflächen jeweils mit Tragnuten
25 ausgestattet, in die an der Oberseite der Lagereinbaustücke 15 der Vertikalwalzen
16 angesetzte und horizontal auskragende Tragfedern 26 eingreifen. In ähnlicher Weise
sind an der Unterseite der Lagereinbaustücke 15 dieser Vertikalwalzen 16 hier hinterschnittene
Haltenuten 27 vorgesehen, in die die abgewinkelten Enden von Tragösen 29 einhängbar
sind. Diese Tragösen 29 umgreifen ihrerseits (vgl. Fig. 2) Ansätze 30 der Lagereinbaustücke
13 der unteren Horizontalwalze 14. Die Seitenschenkel 29a der Tragösen 29 sind hierbei
(vgl. Fig. 2 unten rechts) von Schleißplatten 30a der Ansätze 30 der Lagereinbaustücke
13 übergriffen, während ein die Tragösen 29 nach unten abschließender Steg 29b jeweils
die Ansätze 30 mit Abstand untergreift, um während des Betriebes den Anstellweg der
unteren Horizontalwalze 14 nicht zu behindern. Sind die unteren Stege 29b der Tragöse
29 an ihrer dem Ansatz 30 zugewandten Seite prismatisch ausgebildet und greifen zum
Anheben der Walzen 14 in entsprechend geformte Nuten 30b der Ansätze 30 ein.
[0012] Zum Walzenwechsel ist es jetzt nur erforderlich, die beiden oberen Quertraversen
7 und 8 um 90° nach außen zu schwenken, um die obere Öffnung zwischen den Ständerholmen
1 freizugeben. Nach Lösen der Fixierbolzen kann dann der Rahmenkäfig 19 durch einen
einfachen Hebevorgang in vertikaler Richtung mittels eines an die Tragöse 29 angreifenden
Hebezeuges aus dem Ständerholm 1 herausgehoben werden. Hierbei legen sich, soweit
keine besonderen weiteren Vorsprünge vorgesehen sind, die Lagereinbaustücke 17 der
oberen Horizontalwalze 18 auf die Lagereinbaustücke 15 der Vertikalwalze 16 und beide
werden durch die in die Tragnuten 25 der Begrenzungswände 22 eingreifenden Tragfedern
26 der Einbaustücke 15 der Vertikalwalzen 16 mit nach oben ausgehoben. Dem Ausheben
der Lagereinbaustücke 15 folgen die in diese eingehängten Tragösen 29, und nachdem
deren Stege 29b in die Nuten 30b der Ansätze 30 der Einbaustücke 13 der oberen Horizontalwalze
14 gelegt haben, diese zusammen mit der unteren Horizontalwalze 14 und beide Walzensätze,
die Horizontalwalzen 18, 14 und die Vertikalwalzen 16 werden gemeinsam in einem einzigen
Arbeitsvorgang ausgehoben.
[0013] Zur Bearbeitung dieser Walzensätze und deren weiterer Demontage ist ein Absetzrahmen
31 (Fig. 3 und 4) vorgesehenm auf den beide Walzensätze absetzbar sind. Hierbei werden
die einzelnen Lagereinbaustücke 13, 15, 17 auf ggfs. verstellbar ausgebildete Auflageflächen
abgesetzt; so sind hier für die Lagereinbaustücke 13 der unteren Horizontalwalze 14
verstellbare Auflageplatten 32 vorgesehen, die Lagereinbaustücke 15 werden von beidseitig
angeordneten Tragplatten 13 aufgenommen und die Begrenzungswände 22 und/oder die Lager
einbaustücke 17 der oberen Horizontalwalze 18 werden von Stützplatten 34 aufgenommen.
Es ist auch möglich, für die Begrenzungswände 22 und die Lagereinbaustücke 17 jeweils
gesonderte Stützplatten vorzusehen. Des weiteren hat es sich bewährt, ggfs. die Auflageplatten,
insb. aber die Begrenzungswände, Stützplatten in Richtung der Achsen der Horizontalwalzen
kraftbetrieben verschiebbar auszubilden. Hierfür sind vier Druckmittelzylinderaggregate
35 vorgesehen, die an unterschiedliche Ausbsildungen von Begrenzungswänden oder an
diesen gemeinsame Schienen angreifen. Es besteht auch die Möglichkeit, durch reversierende
Antriebe, insb. durch zwischen Zahnstangen fest gelagerte Ritzel gegenläufige Verschiebungen
der an unterschiedliche Enden des Absetzrahmens 31 vorgesehenen Abstützungen zu bewirken.
[0014] Auf die gesonderte Justierleiste 23 kann verzichtet werden, wenn die Stärke der Begrenzungswände
22 und entsprechend der Abstand der Führungsbleche der Ständerholme 1, d.h. des diese
aufnehmenden Gehäusefensters 10 vergrößert werden. Die nach unten weisenden Begrenzungsflächen
der Begrenzungswände 22 sichern in diesem Fall mit ihren äußeren Bereichen die Vertikalposition
des Rahmenkäfigs 19 in den Ständerholmen 1, während die inneren Bereiche dieser Begrenzungsflächen
die Vertikalbewegungen der Lagereinbaustücke 15 der Vertikalwalzen 16 begrenzen.
[0015] Die in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellte Ausbildungsform eines Universalwalzgerüstes
besteht aus zwei Walzenständerhälften, die untereinander durch Querträger 42 verbunden
sind. Diese Walzenständerhälften werden jeweils von einem Paar von Ständerholmen 40
bzw. 41, die jeweils durch eine obere Quertraverse 43 und eine untere Quertraverse
44 miteinander verbunden oder verbindbar sind. zwischen den Ständerholmen 40 bzw.
41 der Ständerholmpaare sind die Lagerein baustücke 49 und 50 der beiden Horizontalwalzen
46 und 47 vertikal auf- und abbewegbar (Fig. 5). An beiden Ständerholmpaaren 40 und
41 (Fig. 6 und 7) sind nach außen kragende Ansätze 51 bzw. 52, die hier in verlängernde
Gewindespindeln 51a bzw. 52a übergehen. Zwischen diesen Ansätzen 51, 52 werden die
Lagereinbaustücke 53 der Vertikalwalzen 45 horizontal bewegt. Beim Ausführungsbeispiel
sind die Gewindespindelpaare 51a, 52a durech auf diesen gewindegeführten Horizontalquertraversen
54 bzw. 55 verbunden.
[0016] Zwischen den einander zugewandten Führungsflächen 40a bzw. 41a der Ständerholmpaare
40 bzw. 41 der Walzenständerhälften sind die plattenförmigen Begrenzungswände 56a
des Rahmenkäfigs 56 mit ihren Außenflächen geführt. Die Innenflächen dieser Begrenzungswände
56a stellen Führungsflächen sowohl für die vertikale Anstellbewegung der an diesen
geführten Lagereinbaustücke 49 der oberen Horizontalwalze 46 als auch für die horizontale
Anstellbewegung der Lagereinbaustücke 53 der Vertikalwalzen 45 dar. Die Anstellbewegungen
selbst werden für die obere Horizontalwalze 46 durch eine entsprechende Auf- bzw.
Abbewegung der Quertraverse 43 und die Anstellbewegungen der Vertikalwalzen 45 durch
Horizontalbewegungen der Horizontal-Quertraversen 54 und 55 auf nicht zur Erfindung
gehörende Weise bewirkt. Die Lagereinbaustücke 53 der Vertikalwalzen 45 sind dabei
(Fig. 5) schubladenartig von unten unterfaßt in den plattenförmigen Begrenzungswänden
56a des Rahmenkäfigs 56 geführt. Die Lagereinbaustücke 50 der unteren Horizontalwalze
47 sind in ähnlicher Weise wie beim vorangegangenen Ausführungsbeispiel (Fig. 1 bis
4) beschrieben, mit den Lagereinbaustücken 53 der Vertikalwalzen 45 durch in diese
einhängbare Tragösen 57 verbunden. Eine vertikale Anstellbewegung der unteren Horizontalwalze
47 mit deren Einbaustücken 50 wird durch die unteren Quertraversen in einer Weise
bewirkt, die ebenfalls nicht zur Erfindung gehört.
[0017] Die plattenförmigen Begrenzungswände 56a des Rahmenkäfigs 56 (Fig. 6 und 7) weisen
zusätzliche Ansätze 58 mit Durchtrittsausnehmungen 58a und ebenen vertikalen Anlageflächen
58b auf. Diese Anlageflächen 58b liegen auf ebenfalls vertikal verlaufenden ebenen
Führungsflächen 59a von Hubvorrichtungen 59 auf, die jeweils paarweise an benachbarten
Ständerholmen 40, 41 der Walzenständerhälften angeordnet, von Motoren 60 angetrieben
über Kuppelspindeln 61 getrieblich miteinander verbunden sind. Jede der Hubvorrichtungen
59 weist einen, in einem Exzenterhubgetriebe 62 (Fig. 5) axial verschiebbaren Mitnehmerbolzen
63 auf, der in die jeweilige Durchtrittsausnehmung 58 der plattenförmigen Begrenzungswände
56a des Rahmenkäfigs 56 ein- und wieder herausbringbar ist (Fig. 5).
[0018] Die strichpunktiert dargestellten, an den Ständerholmen 40, 41 angeordneten Kolben-Zylinder-Aggregate
66 dienen der Ausbalancierung der Querträger 43 bei deren Anstellbewegungen.
[0019] Wie insb. aus Fig. 5 ersichtlich, kann der Rahmenkäfig 56, wie bereits beim Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 bis 4 erläutert, zum Zwecke des Aus- bzw. Einbaues der Walzensätze,
an den Führungsflächen 40a, 41a der Ständerholme 40, 41 geführt gleitend nach oben
aus dem Walzgerüst herausgehoben oder in dieses abgesenkt werden. Die Lagereinbaustücke
49 der oberen Horizontalwalze 46 liegen dabei auf den Lagereinbaustücken 53 der Vertikalwalzen
45 auf, und diese werden schubladengeführt und von unten unterfaßt in dem Rahmenkäfig
56 gehalten. Die Lagereinbaustücke 50 der unteren Horizon talwalze 47, die wie beim
erwähnten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 unmittelbar zwischen den Führungsflächen
40a, 41a der Ständerholme 40, 41 geführt sind, werden dabei in den Tragösen 47 hängend,
die mit den Lagereinbaustücken 53 der Vertikalwalzen 45 verbunden sind, mit aus dem
Walzgerüst herausgehoben.
[0020] Zur Veränderung der Lage der Walzlinie in eine vertikal höhere Position W1 oder eine
vertikal niedrigere Position W2 (Fig. 5) werden die Mitnehmerbolzen 63 mit Hilfe eines
an dem Exzenterhubgetriebe 22 angeordneten Kolben-Zylinder-Aggregates 70 in die Durchtrittsausnehmungen
58a der Anlageflächen 58b der Ansätze 58 der plattenförmigen Begrenzungswände 56a
eingebracht. Diese Durchtrittsausnehmungen 58a weisen die Form horizontal verlaufender
Längsschlitze (Fig. 6) auf. Mit Hilfe des Exzenterhubgetriebes 62 führen die Mitnehmerbolzen
63 aller Hubvorrichtungen 59 dann eine gemeinsame Hub- bzw. Senkbewegung aus, die
den Rahmenkäfig 56 und mit diesem die Vertikalwalzen 45 in eine Position bringen,
bei der die Walzlinie in der gewünschten Höhe zwischen W1 und W2 verläuft. Anschließend
werden die Mitnehmerbolzen 63 die zu diesem Zweck leicht keilig verlaufenden Anlageflächen
aufweisen, in die Durchtrittsausnehmungen 58 fest eingedrückt und verriegeln so den
Rahmenkäfig 56 in der eingestellten Walzposition. Die beiden Horizontalwalzen 46
und 47 werden anschließend mit Hilfe der Quertraversen 43 und 44 auf die eingestellte
Walzlinie zentriert.
1. Universalwalzgerüst mit anstellbaren, in Fensterausnehmungen der Walzenständer
geführten Horizontal- und Vertikalwalzensätzen, insbesondere in der Form eines Universalwalzgerüstes
mit zwei durch Querträger verbundenen, jeweils aus einem Paar von Ständerholmen mit
Quertraversen gebildeten Walzenständerhälften, bei dem die Lagereinbaustücke des
Horizontalwalzensatzes zwischen den Ständerholmen des jeweiligen Ständerholmpaares
und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes zwischen nach außen kragenden Ansätzen
dieser Ständerholmpaare vertikal bzw. horizontal bewegbar und die oberen der die Ständerholmpaare
verbindenden Quertraversen abheb- bzw. horizontal ausschwenkbar sind,
gekennzeichnet durch
einen, plattenförmige Begrenzungswände (22, 56a) aufweisenden, mit Hebevorrichtungen
verbindbaren Rahmenkäfig (19, 56), der mit den Außenflächen der Begrenzungswände (22,
56a) an einander zugewandten Führungsflächen (40a, 41a) der Ständerholme (1, 40, 41)
der Ständerholmpaare geführt im Walzgerüst vertikal und ggfs. horizontal bewegbar
ist und in dieses ein- und aus diesem herausbringbar ist, und bei dem die Innenflächen
der Begrenzungswände (22, 56a) Führungsflächen für Anstellbewegungen der Lagereinbaustücke
(17, 49, 53) einer oder mehrerer der Walzen (18, 49, 45) bilden, wobei die Lagereinbaustücke
(17, 15, 49, 56) vom Rahmenkäfig (19, 56) getragen und/oder untereinander hängekuppelbar
sind.
2. Universalwalzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß, nicht an den Führungsflächen der Begrenzungswände (22, 56) geführte Lagereinbaustücke
(15, 13, 50) von Walzen an Führungsflächen (40a, 41a) der Ständerholme (1, 40, 41)
geführt, an den Rahmenkäfig (19, 56) anhängund/oder untereinander hängekuppelbar
sind.
3. Universalwalzgerüst nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lagereinbaustücke (17) der oberen Walze (18) des Horizontalwalzensatzes in
den Begrenzungswänden (22) des Rahmenkäfigs (19) vertikal geführt, die Lagereinbaustücke
(15) des Vertikalwalzensatzes (16) mit diesen Begrenzungswänden (22), und die Lagereinbaustücke
(13) der unteren Horizontalwalze (14) mit den Lagereinbaustücken (15) des Vertikalwalzensatzes
(16) hängekuppelbar sind, wobei die Lagereinbaustücke (15) des Vertikalwalzensatzes
(16) und die der unteren Horizontalwalze (14) an den Führungsflächen der Ständerholme
(1) horizontal bzw. vertikal geführt werden.
4. Universalwalzagerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Begrenzungswände (22) des Rahmenkäfigs (19) und die Lagereinbaustücke (15)
des Vertikalwalzensatzes (16) führenden Führungsflächen der Ständerholme (1) jeweils
in einer Ebene liegen und unter Bildung nach innen gerichteter Absätze in für die
Lagereinbaustücke (13) der unteren Horizontalwalze (14) übergehen, wobei die Absätze
Gleitbahnen für die horizontale Bewegung der Lagereinbaustücke (15) der Vertikalwalzen
(16) darstellen.
5. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmenkäfig (19) mit nach außen kragenden Ansätzen (27) auf an den Walzenständerhälften
(1) angeordnete Auflageflächen auflegbar ist.
6. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmenkäfig (19) mittels in Fixierbohrungen (24) einschiebbarer Justierbolzen
mit den Walzenständerhälften verriegelbar ist.
7. Universalgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagereinbaustücke (49, 50) der oberen und der unteren Walzen (46, 47) des
Horizontalwalzensatzes in den Begrenzungswänden (56a) des Rahmenkäfigs (56) vertikal
und die Lagereinbaustücke (53) des Vertikalwalzensatzes (45) in diesem horizontal
geführt und gehalten sind.
8. Universalwalzgerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagereinbaustücke (49) der oberen Walze (46) des Horizontalwalzensatzes in
den Begrenzungswänden (56a) des Rahmenkäfigs (56) vertikal und die Lagereinbaustücke
(53) des Vertikalwalzensatzes (45) in diesem schubladengeführt und gehalten sind,
und die Lagereinbaustücke (50) der unteren Horizontalwalze (47) mit den Lagereinbaustücken
(53) des Vertikalwalzensatzes (45) hängegekuppelt an den Führungsflächen (40a, 41a)
der Ständerholmpaare (40, 41) geführt sind.
9. Universalwalzgerüst nach den Ansprüchen 7 und/oder 8,
gekennzeichnet durch
an den Ständerholmen (40, 41) beider Walzenständerhälften angeordnete, mit dem Rahmenkäfig
(56) kuppelbare, wegeinstell, und festlegbare Hubvorrichtungen (59).
10. Universalwalzgerüst nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubvorrichtungen (59) jeweils paarweise an benachbarten Ständerholmen (40,
41) beider Walzenständerhälften angeordnet und gemeinsam angetrieben sind.
11. Universalwalzgerüst nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubvorrichtung (59) eine ebene vertikale, an Anlageflächen des Rahmenkäfigs
(56) anlegbare Führungsflächen (58b) mit einer Durchtrittsöffnung für ein Hubmitnehmerelement
(63) aufweisen, das in eine Durchtrittsausnehmung (58a) in der Anlagefläche des Rahmenkäfigs
(56) ein- und aus dieser herausbringbar ist.
12. Universalwalzgerüst nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubmitnehmerelemente (63) als in einem Exzenterhubgetriebe (62) gelagerte
axial verschieb- und festlegbare Bolzen ausgebildet sind.
13. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Begrenzungswände (22, 56a) des Rahmenkäfigs (19, 56) und die Lagereinbaustücke
(15, 13, 53, 50) mittels ineinandergreifender Nuten und Federleisten miteinander hängekuppelbar
sind.
14. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagereinbaustücke (13, 50) der unteren Horizontalwalze (14, 47) in mit den
Lagereinbaustücken (15, 53) der Vertikalwalzen (16, 45) verbindbare sie unterfassende
Tragösen (29, 57) einhängbar sind.
15. Universalwalzgerüst nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragösen (29, 57) Nuten (30b) aufweisen, in die prismatisch ausgebildete Stege
(29b) der Tragösen (29, 57) eingreifen.
16. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
einen außerhalb des Walzgerüstes aufstellbaren Absetzrahmen (31) mit Auflageflächen
für am Rahmenkäfig (19, 56) angeordnete Ansätze und/oder die Lagereinbaustücke der
Walzensätze.
17. Universalgerüst nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger der Auflageflächen in Achsrichtung der Horizontalwalzen motorisch verschiebbar
ausgebildet sind.