(19)
(11) EP 0 291 719 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.11.1988  Patentblatt  1988/47

(21) Anmeldenummer: 88106436.4

(22) Anmeldetag:  22.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21B 13/10, B21B 31/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT LU SE

(30) Priorität: 16.05.1987 DE 3716501

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Svagr,Alexandr
    D-4010 Hilden (DE)
  • Bogendörfer, Hans
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • Riebschläger, Klaus
    D-4010 Hilden (DE)
  • Reismann, Hans-Jürgen
    D-4000 Düsseldorf 1 31 (DE)
  • Wenig, Hubertus
    D-4690 Herne 2 (DE)

(74) Vertreter: Müller, Gerd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Universalwalzgerüst mit anstellbaren Horizontal- und Vertikalwalzensätzen


    (57) Ein Universalgerüst mit anstellbaren Horizontal- und Vertikalwalzensätzen 46, 47 die in Fensterausnehmungen der Walzenständer geführt sind. Das Universalgerüst besteht aus zwei durch Querträger verbundenen Walzenständerhälften die jeweils aus einem Paar von Ständerholmen 41 mit Quer­traversen 43, 44 gebildet werden. Die Lagereinbaustücke 49 des Horizontalwalzensatzes 46 werden zwischen den Ständer­holmen 40 des jeweiligen Ständerholmpaares und die Lager­einbaustücke 53 des Vertikalwalzensatzes 45 zwischen nach außen kragenden Ansätzen dieser Ständerholmpaare vertikal bzw. horizontal bewegt. Die oberen der die Ständerholm­paare 40 verbindenden Quertraversen 43 sind abheb- bzw. ausschwenkbar. Ein mit Hebelvorrichtungen verbindbarer Rahmenkäfig 56 weist plattenförmige Begrenzungswände 56a auf. Mit den Außenflächen dieser Begrenzungswände 56a ist der Rahmenkäfig 56 an einander zugewandten Führungs­flächen der Ständerholme 40 geführt und im Walzgerüst vertikal und ggfs. horizontal bewegbar sowie in dieses Ein- und aus diesem Herausbringbar. Die Innenflächen der Begrenzungswände 56a bilden Führungsflächen für Anstell­bewegungen der Lagereinbaustücke 49, 53 einer oder mehrerer der Walzen. Die Lagereinbaustücke werden von dem Rahmenkäfig 56 getragen und sind untereinander hängekuppelbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Universalgerüst mit an­stellbaren, in Fensterausnehmungen der Walzenständer geführ­ten Horizontal- und Vertikalwalzensätzen, insbesondere in der Form eines Universalwalzgerüstes mit zwei durch Querträ­ger verbundenen, jeweils aus einem Paar von Ständerholmen mit Quertraversen gebildeten Walzenständerhälften, bei dem die Lagereinbaustücke des Horizontalwalzensatzes zwischen den Ständerholmen des jeweiligen Ständerholmpaares und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes zwischen nach außen kragenden Ansätzen dieser Ständerholmpaare vertikal bzw. horizontal bewegbar und die oberen, der die Ständer­holmpaare verbindenden Quertraversen abheb-bzw. horizontal ausschwenkbar sind.

    [0002] Bei bekannten Ausbildungsformen von Universalwalzgerüsten dieser Gattung (Firmendruckschrift SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AG W 2/317 - November 1984 und W 2/1158 - Juni 1981) werden für das Ein- bzw. Ausbringen der Walzensätze zum Zwecke des Walzenwechsels zunächst die beiden die Ständerholme verbin­denden Quertraversen vom Walzgerüst gelöst und abgehoben bzw. horizontal nach außen weggeschwenkt. Anschließend wird dann mit Hilfe eines Krans die obere Horizontalwalze des Horizontalwalzensatzes mit ihren Lagereinbaustücken aus dem Walzgerüst herausgehoben. Das dann folgende Ausheben der Vertikalwalzen des Vertikalwalzensatzes mit deren Lagerein­baustücken erfordert wegen der Führung dieser Lagereinbau­ stücke zwischen den nach außen kragenden Ansätzen der Stän­derholme ein horizontales Verfahren zunächst der einen und dann der anderen Vertikalwalze mit den Einbaustücken aus dem Bereich dieser Ansätze heraus, damit die Vertikalwalzen dann, ebenfalls mit Hilfe des Krans nacheinander aus dem Walzgerüst nach oben ausgehoben werden können. Die untere Horizontalwalze kann dann mit ihren Einbaustücken ebenfalls aus dem Walzgerüst herausgehoben werden.

    [0003] Der Ausbau der Walzensätze und ebenso der Einbau der neuen Walzensätze erfordert deshalb einen erheblichen Montage- und Zeitaufwand mit den daraus folgenden langen Steillstandszei­ten der gesamten Walzstraße, in der sich das Universalwalz­gerüst befindet. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Ein- und Ausbau der Walzensätze zu vereinfachen und damit den erforderlichen Zeitaufwand sowie den Montageauf­wand zu verringern.

    [0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen, plattenförmige Be­grenzungswände aufweisenden, mit Hebevorrichtungen verbind­baren Rahmenkäfig, der mit den Außenflächen der Begrenzungs­wände an einander zugewandten Führungsflächen der Ständer­holme der Ständerholmpaare geführt im Walzgerüst vertikal und ggfs. horizontal bewegbar und in dieses ein-und aus diesem herausbringbar ist, und bei dem die Innenflächen der Begrenzungswände Führungsflächen für Anstellbewegungen der Lagereinbaustücke eines oder mehrerer der Walzen bilden, wobei die Lagereinbaustücke von dem Rahmenkäfig getragen und/oder untereinander hängekuppelbar sind. Mit dieser Aus­bildung können alle Walzensätze mit ihren Lagereinbaustücken gemeinsam beim Ein- bzw. Ausbringen des Rahmenkäfigs in das Walzgerüst ein- bzw. aus diesem herausgebracht werden.

    [0005] Wie die Erfindung weiter vorsieht, können dabei nicht an den Führungsflächen der Begrenzungswände des Rahmenkäfigs ge­führte Lagereinbaustücke von Walzen an Führungsflächen der Ständerholme geführt werden. Eine besondere vorteilhafte Ausbildung besteht erfindungsgemäß darin, daß dabei die Lagereinbaustücke der oberen Walze des Horizontalwalzensat­zes in den Begrenzungswänden des Rahmenkäfigs vertikal ge­führt, die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes mit diesen Begrenzungswänden, und die Lagereinbaustücke der unteren Horizontalwalze mit den Lagereinbaustücken des Ver­tikalwalzensatzes hängekuppelbar sind, wobei die Lagerein­baustücke des Vertikalwalzensatzes und der unteren Horizon­talwalze an den Führungsflächen der Ständerholme horizontal bzw. vertikal geführt werden. Die die Begrenzungswände des Rahmenkäfigs und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzen­satzes führenden Führungsflächen der Ständerholme liegen dabei erfindungsgemäß zweckmäßig jeweils in einer Ebene und gehen unter Bildung nach innen gerichteter Absätze in Füh­rungsflächen kleineren Abstands für die Lagereinbaustücke der Horizontalwalze über, wobei diese Absätze Gleitbahnen für die horizontale Bewegung der Lagereinbaustücke der Ver­tikalwalzen darstellen. Der Rahmenkäfig kann mit nach außen kragenden Ansätzen auf an den Walzenständerhälften angeord­nete Auflageflächen auflegbar und mittels in Fixierbohrungen einschiebbare Justierbolzen mit den Walzenständerhälften verriegelbar sein.

    [0006] Eine besonders vorteilhafte Ausbildungsform ergibt sich, wenn die Lagereinbaustücke der oberen und ggfs. der unteren Walze des Horizontalwalzensatzes in den Begrenzungswänden des Rahmenkäfigs vertikal und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes in diesem horizontal geführt und gehal­ten sind, da damit nicht nur sämtliche Walzensätze während des Ein- und Ausbringvorgangs mittelbar an den Führungsflä­ chen der Ständerholme geführt werden, sondern ggfs. bei entsprechender konstruktiver Gestaltung auch ein seitliches Ein- bzw. und Ausbringen des Rahmenkäfigs mit den Walzensät­zen möglich wird. Werden, wie die Erfindung weiter vorsieht, an den Ständerholmen beider Walzenständerhälften mit diesem Rahmenkäfig kuppelbare, wegeinstell- und festlegbare Hubvor­richtungen angeordnet, dann können die Walzen des Vertikal­walzensatzes auch vertikal verändert positioniert werden, mit der Folge, daß bspw. nach einem Wechsel des Walzensatzes zu dessen Einstellung auf die Walzlinie nicht das ganze Universalgerüst höhenverstellt werden muß, und daß auch zur Erzielung einer größeren Stegmittengenauigkeit Positionsein­stellungen der Vertikalwalzen zwischen den einzelnen Walz­stichen vorgenommen werden können, damit zur Erreichung dieses Ziels das Walzgut in möglichst horizontaler Lage in den Walzspalt eintritt. Dabei ergibt sich noch der weitere Vorteil, daß die bisher vor und hinter dem Universalwalzge­rüst angeordneten sog. Wipprollgänge entfallen können. Das Universalgerüst kann dabei auch erfindungsgemäß so ausgebil­det sein, daß die Lagereinbaustücke nur der oberen Walze des Horizointalwalzensatzes in den Begrenzungswänden des Rahmen­käfigs vertikal und die Lagereinbaustücke des Vertikalwal­zensatzes in diesem horizontal geführt sind und daß dabei die Lagereinbaustücke der unteren Horizontalwalze mit den Lagereinbaustücken des Vertikalwalzensatzes hängegekuppelt an den Führungsflächen der Ständerholme geführt sind. In diesem Falle wird zunächst der Rahmenkäfig in die gewünschte Position gebracht und festgelegt und anschließend die Walzen des Horizontalwalzensatzes mit Hilfe der Anstellvorrichtun­gen auf die eingestellte neue Walzlinie zentriert.

    [0007] Weitere Ausbildungsformen der Erfindung sind in den Unteran­sprüchen niedergelegt.

    [0008] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen

    Fig. 1 ein Universalgerüst, von der Seite gesehen, teil­weise geschnitten,

    Fig. 2 den Rahmenkäfig mit den Horizontal- und Vertikalwal­zensätzen, teilweise geschnitten, in Walzrichtung gesehen,

    Fig. 3 den Rahmenkäfig mit den Horizontal- und Vertikalwal­zensätzen abgesetzt auf dem Absetzrahmen von der Seite gesehen,

    Fig. 4 die Seitenansicht von Fig. 3,

    Fig. 5 eine andere Ausbildungsform eines Universalgerüstes mit Rahmenkäfig von der Seite gesehen in schemati­scher Darstellung,

    Fig. 6 die Seitenansicht von Fig. 5 und

    Fig. 7 die Draufsicht auf Fig. 6.



    [0009] In Fig. 1 ist ein in unterschiedlichen, zu den Achsen der Horizontalwalzen normalen Ebenen geschnittenes Universal­walzgerüst dargestellt. Danach werden die Ständerholme 1 des Gerüstes durch vier in diesen gelagerte Zuganker 2 durch­griffen, die jeweils über eine kraftbetriebene Schnecke 3 drehantreibbar sind, die in ein auf dem Zuganker 2 vorgese­henes Schneckenrad 4 eingreift. Beidendig gehen die Zuganker 2 in Gewindespindeln 5 über, die in Druckmuttern 6 eingrei­fen, die in Ausnehmungen einer oberen sowie einer unteren Quertraverse 7, 8 vorgesehen sind. Während die unteren Druckmuttern 6 unmittelbar in die untere Quertraverse 8 eingesetzt sind, sind die oberen Druckmuttern 6 jeweils in Kupplungsbuchsen 9 angeordnet, die sich, wie die unteren Druckmuttern, auf den Ständerholmen 1 abstützen. Die oberen Quertraversen 7 sind um, in der Zeichnung nicht dargestell­te, Kupplungsbuchsen schwenkbar angeordnet, während in ge­genüberliegenden Ende der oberen Quertraversen 7 Ausnehmun­gen 7a vorgesehen sind, welche mit entsprechenden Stufen einen Absatz der Kupplungsbuchsen 9 untergreifen, anderer­seits aber seitlich frei enden, so daß die oberen Quertra­versen 7 um etwa 90° schwenkbar mit einer Schwenkung den über den von den Ständerholmen 1 gebildeten Gehäusefenstern 10 gebildeten Raum freigeben. Die Gehäusefenster 10 weisen untere Flanken 11 auf, deren lichte Weite der Breite der Lagereinbaustücke 13 der unteren Horizontalwalze 14 angepaßt sind. Die über Absätze anschließenden Flanken 12 der Gehäu­sefenster 10 weisen eine vergrößerte lichte Weite auf, wel­che eine direkte Führung der lagereinbaustücke 15 der Verti­kalwalzen 16 ermöglicht. Darüber sind die Lagereinbaustücke 17 der oberen Horizontalwalze 18 vorgesehen; sie werden zwischen Begrenzungswänden 22 vertikal geführt, die gemein­sam mittels eines Joches 21 zu dem Rahmenkäfig 19 verbunden sind, der mittels einer Tragöse 20 durch ein Hebezeug anheb- bzw. absenkbar ist, die an das die Begrenzungswände 22 ver­bindende Joch 21 angegossen ist.

    [0010] Das Joch 21 oder die Begrenzungswände 22 sind mit einer seitlichen Justierleiste 23 verbunden, welche das Einbringen der Begrenzungswände 22 in das Gehäusefenster 10 begrenzt und positioniert. Um eine feste Lage des Rahmenkäfigs 19 im Walzgerüst zu sichern, sind dessen Joch 21 und/oder die Begrenzungswände 22 mit Fixierbohrungen 24 (vgl. Fig. 2) versehen, in die in (nicht dargestellte) an den Ständerhol­ men 1 geführte Fixierbolzen einschiebbar sind. Die Begren­zungswände 22 stützen sich damit einerseits gegen die Flan­ken 12 der Gehäusefenster 10 ab und andererseits führen sie mit ihren Innenflächen, zweckmäßig gegen axiale Verschiebun­gen gesichert, die Lagereinbaustücke 17 der oberen Horizon­talwalzen 18 in vertikaler Richtung. Ihre nach unten wei­senden Begrenzungsflächen führen hierbei die Lagereinbau­stücke 15 der Vertikalwalzen 16 in horizontaler Richtung und stützen diese gegen vertikale Verschiebungen ab, so daß die horizontale Führung mit nur ein enges Spiel gestattender vertikaler Führung ohne das Einarbeiten gesonderter Ausneh­mungen in die Flanken der Gehäusefenster 10 ebenso ermög­licht wird wie ein einfaches Ausbringen der Lagereinbau­stücke 15 nach oben, ohne eine vorherige horizontale Ver­schiebung dieser Lagereinbaustücke 15 mit den Vertikalwalzen 16.

    [0011] Die Begrenzungswände 22 sind im unteren Bereich ihrer Innen­flächen jeweils mit Tragnuten 25 ausgestattet, in die an der Oberseite der Lagereinbaustücke 15 der Vertikalwalzen 16 angesetzte und horizontal auskragende Tragfedern 26 eingrei­fen. In ähnlicher Weise sind an der Unterseite der Lagerein­baustücke 15 dieser Vertikalwalzen 16 hier hinterschnittene Haltenuten 27 vorgesehen, in die die abgewinkelten Enden von Tragösen 29 einhängbar sind. Diese Tragösen 29 umgreifen ihrerseits (vgl. Fig. 2) Ansätze 30 der Lagereinbaustücke 13 der unteren Horizontalwalze 14. Die Seitenschenkel 29a der Tragösen 29 sind hierbei (vgl. Fig. 2 unten rechts) von Schleißplatten 30a der Ansätze 30 der Lagereinbaustücke 13 übergriffen, während ein die Tragösen 29 nach unten ab­schließender Steg 29b jeweils die Ansätze 30 mit Abstand untergreift, um während des Betriebes den Anstellweg der unteren Horizontalwalze 14 nicht zu behindern. Sind die unteren Stege 29b der Tragöse 29 an ihrer dem Ansatz 30 zugewandten Seite prismatisch ausgebildet und greifen zum Anheben der Walzen 14 in entsprechend geformte Nuten 30b der Ansätze 30 ein.

    [0012] Zum Walzenwechsel ist es jetzt nur erforderlich, die beiden oberen Quertraversen 7 und 8 um 90° nach außen zu schwenken, um die obere Öffnung zwischen den Ständerholmen 1 freizuge­ben. Nach Lösen der Fixierbolzen kann dann der Rahmenkäfig 19 durch einen einfachen Hebevorgang in vertikaler Richtung mittels eines an die Tragöse 29 angreifenden Hebezeuges aus dem Ständerholm 1 herausgehoben werden. Hierbei legen sich, soweit keine besonderen weiteren Vorsprünge vorgesehen sind, die Lagereinbaustücke 17 der oberen Horizontalwalze 18 auf die Lagereinbaustücke 15 der Vertikalwalze 16 und beide werden durch die in die Tragnuten 25 der Begrenzungswände 22 eingreifenden Tragfedern 26 der Einbaustücke 15 der Verti­kalwalzen 16 mit nach oben ausgehoben. Dem Ausheben der Lagereinbaustücke 15 folgen die in diese eingehängten Trag­ösen 29, und nachdem deren Stege 29b in die Nuten 30b der Ansätze 30 der Einbaustücke 13 der oberen Horizontalwalze 14 gelegt haben, diese zusammen mit der unteren Horizontalwalze 14 und beide Walzensätze, die Horizontalwalzen 18, 14 und die Vertikalwalzen 16 werden gemeinsam in einem einzigen Arbeitsvorgang ausgehoben.

    [0013] Zur Bearbeitung dieser Walzensätze und deren weiterer Demon­tage ist ein Absetzrahmen 31 (Fig. 3 und 4) vorgesehenm auf den beide Walzensätze absetzbar sind. Hierbei werden die einzelnen Lagereinbaustücke 13, 15, 17 auf ggfs. verstellbar ausgebildete Auflageflächen abgesetzt; so sind hier für die Lagereinbaustücke 13 der unteren Horizontalwalze 14 ver­stellbare Auflageplatten 32 vorgesehen, die Lagereinbau­stücke 15 werden von beidseitig angeordneten Tragplatten 13 aufgenommen und die Begrenzungswände 22 und/oder die Lager­ einbaustücke 17 der oberen Horizontalwalze 18 werden von Stützplatten 34 aufgenommen. Es ist auch möglich, für die Begrenzungswände 22 und die Lagereinbaustücke 17 jeweils gesonderte Stützplatten vorzusehen. Des weiteren hat es sich bewährt, ggfs. die Auflageplatten, insb. aber die Begren­zungswände, Stützplatten in Richtung der Achsen der Hori­zontalwalzen kraftbetrieben verschiebbar auszubilden. Hier­für sind vier Druckmittelzylinderaggregate 35 vorgesehen, die an unterschiedliche Ausbsildungen von Begrenzungswänden oder an diesen gemeinsame Schienen angreifen. Es besteht auch die Möglichkeit, durch reversierende Antriebe, insb. durch zwischen Zahnstangen fest gelagerte Ritzel gegenläu­fige Verschiebungen der an unterschiedliche Enden des Ab­setzrahmens 31 vorgesehenen Abstützungen zu bewirken.

    [0014] Auf die gesonderte Justierleiste 23 kann verzichtet werden, wenn die Stärke der Begrenzungswände 22 und entsprechend der Abstand der Führungsbleche der Ständerholme 1, d.h. des diese aufnehmenden Gehäusefensters 10 vergrößert werden. Die nach unten weisenden Begrenzungsflächen der Begrenzungswände 22 sichern in diesem Fall mit ihren äußeren Bereichen die Vertikalposition des Rahmenkäfigs 19 in den Ständerholmen 1, während die inneren Bereiche dieser Begrenzungsflächen die Vertikalbewegungen der Lagereinbaustücke 15 der Vertikalwal­zen 16 begrenzen.

    [0015] Die in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellte Ausbildungsform eines Universalwalzgerüstes besteht aus zwei Walzenständer­hälften, die untereinander durch Querträger 42 verbunden sind. Diese Walzenständerhälften werden jeweils von einem Paar von Ständerholmen 40 bzw. 41, die jeweils durch eine obere Quertraverse 43 und eine untere Quertraverse 44 mit­einander verbunden oder verbindbar sind. zwischen den Stän­derholmen 40 bzw. 41 der Ständerholmpaare sind die Lagerein­ baustücke 49 und 50 der beiden Horizontalwalzen 46 und 47 vertikal auf- und abbewegbar (Fig. 5). An beiden Ständer­holmpaaren 40 und 41 (Fig. 6 und 7) sind nach außen kragende Ansätze 51 bzw. 52, die hier in verlängernde Gewindespindeln 51a bzw. 52a übergehen. Zwischen diesen Ansätzen 51, 52 werden die Lagereinbaustücke 53 der Vertikalwalzen 45 hori­zontal bewegt. Beim Ausführungsbeispiel sind die Gewinde­spindelpaare 51a, 52a durech auf diesen gewindegeführten Horizontalquertraversen 54 bzw. 55 verbunden.

    [0016] Zwischen den einander zugewandten Führungsflächen 40a bzw. 41a der Ständerholmpaare 40 bzw. 41 der Walzenständerhälften sind die plattenförmigen Begrenzungswände 56a des Rahmenkä­figs 56 mit ihren Außenflächen geführt. Die Innenflächen dieser Begrenzungswände 56a stellen Führungsflächen sowohl für die vertikale Anstellbewegung der an diesen geführten Lagereinbaustücke 49 der oberen Horizontalwalze 46 als auch für die horizontale Anstellbewegung der Lagereinbaustücke 53 der Vertikalwalzen 45 dar. Die Anstellbewegungen selbst werden für die obere Horizontalwalze 46 durch eine entspre­chende Auf- bzw. Abbewegung der Quertraverse 43 und die Anstellbewegungen der Vertikalwalzen 45 durch Horizontalbe­wegungen der Horizontal-Quertraversen 54 und 55 auf nicht zur Erfindung gehörende Weise bewirkt. Die Lagereinbaustücke 53 der Vertikalwalzen 45 sind dabei (Fig. 5) schubladenartig von unten unterfaßt in den plattenförmigen Begrenzungswänden 56a des Rahmenkäfigs 56 geführt. Die Lagereinbaustücke 50 der unteren Horizontalwalze 47 sind in ähnlicher Weise wie beim vorangegangenen Ausführungsbeispiel (Fig. 1 bis 4) beschrieben, mit den Lagereinbaustücken 53 der Vertikalwal­zen 45 durch in diese einhängbare Tragösen 57 verbunden. Eine vertikale Anstellbewegung der unteren Horizontalwalze 47 mit deren Einbaustücken 50 wird durch die unteren Quer­traversen in einer Weise bewirkt, die ebenfalls nicht zur Erfindung gehört.

    [0017] Die plattenförmigen Begrenzungswände 56a des Rahmenkäfigs 56 (Fig. 6 und 7) weisen zusätzliche Ansätze 58 mit Durch­trittsausnehmungen 58a und ebenen vertikalen Anlageflächen 58b auf. Diese Anlageflächen 58b liegen auf ebenfalls ver­tikal verlaufenden ebenen Führungsflächen 59a von Hubvor­richtungen 59 auf, die jeweils paarweise an benachbarten Ständerholmen 40, 41 der Walzenständerhälften angeordnet, von Motoren 60 angetrieben über Kuppelspindeln 61 getrieb­lich miteinander verbunden sind. Jede der Hubvorrichtungen 59 weist einen, in einem Exzenterhubgetriebe 62 (Fig. 5) axial verschiebbaren Mitnehmerbolzen 63 auf, der in die jeweilige Durchtrittsausnehmung 58 der plattenförmigen Be­grenzungswände 56a des Rahmenkäfigs 56 ein- und wieder her­ausbringbar ist (Fig. 5).

    [0018] Die strichpunktiert dargestellten, an den Ständerholmen 40, 41 angeordneten Kolben-Zylinder-Aggregate 66 dienen der Ausbalancierung der Querträger 43 bei deren Anstellbewegun­gen.

    [0019] Wie insb. aus Fig. 5 ersichtlich, kann der Rahmenkäfig 56, wie bereits beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 erläutert, zum Zwecke des Aus- bzw. Einbaues der Walzensät­ze, an den Führungsflächen 40a, 41a der Ständerholme 40, 41 geführt gleitend nach oben aus dem Walzgerüst herausgehoben oder in dieses abgesenkt werden. Die Lagereinbaustücke 49 der oberen Horizontalwalze 46 liegen dabei auf den Lagerein­baustücken 53 der Vertikalwalzen 45 auf, und diese werden schubladengeführt und von unten unterfaßt in dem Rahmenkäfig 56 gehalten. Die Lagereinbaustücke 50 der unteren Horizon­ talwalze 47, die wie beim erwähnten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 unmittelbar zwischen den Führungsflächen 40a, 41a der Ständerholme 40, 41 geführt sind, werden dabei in den Tragösen 47 hängend, die mit den Lagereinbaustücken 53 der Vertikalwalzen 45 verbunden sind, mit aus dem Walz­gerüst herausgehoben.

    [0020] Zur Veränderung der Lage der Walzlinie in eine vertikal höhere Position W1 oder eine vertikal niedrigere Position W2 (Fig. 5) werden die Mitnehmerbolzen 63 mit Hilfe eines an dem Exzenterhubgetriebe 22 angeordneten Kolben-Zylinder-Ag­gregates 70 in die Durchtrittsausnehmungen 58a der Anlage­flächen 58b der Ansätze 58 der plattenförmigen Begrenzungs­wände 56a eingebracht. Diese Durchtrittsausnehmungen 58a weisen die Form horizontal verlaufender Längsschlitze (Fig. 6) auf. Mit Hilfe des Exzenterhubgetriebes 62 führen die Mitnehmerbolzen 63 aller Hubvorrichtungen 59 dann eine ge­meinsame Hub- bzw. Senkbewegung aus, die den Rahmenkäfig 56 und mit diesem die Vertikalwalzen 45 in eine Position brin­gen, bei der die Walzlinie in der gewünschten Höhe zwischen W1 und W2 verläuft. Anschließend werden die Mitnehmerbolzen 63 die zu diesem Zweck leicht keilig verlaufenden Anlageflä­chen aufweisen, in die Durchtrittsausnehmungen 58 fest ein­gedrückt und verriegeln so den Rahmenkäfig 56 in der einge­stellten Walzposition. Die beiden Horizontalwalzen 46 und 47 werden anschließend mit Hilfe der Quertraversen 43 und 44 auf die eingestellte Walzlinie zentriert.


    Ansprüche

    1. Universalwalzgerüst mit anstellbaren, in Fensterausneh­mungen der Walzenständer geführten Horizontal- und Verti­kalwalzensätzen, insbesondere in der Form eines Univer­salwalzgerüstes mit zwei durch Querträger verbundenen, jeweils aus einem Paar von Ständerholmen mit Quertraver­sen gebildeten Walzenständerhälften, bei dem die Lager­einbaustücke des Horizontalwalzensatzes zwischen den Ständerholmen des jeweiligen Ständerholmpaares und die Lagereinbaustücke des Vertikalwalzensatzes zwischen nach außen kragenden Ansätzen dieser Ständerholmpaare vertikal bzw. horizontal bewegbar und die oberen der die Ständer­holmpaare verbindenden Quertraversen abheb- bzw. horizon­tal ausschwenkbar sind,
    gekennzeichnet durch
    einen, plattenförmige Begrenzungswände (22, 56a) aufwei­senden, mit Hebevorrichtungen verbindbaren Rahmenkäfig (19, 56), der mit den Außenflächen der Begrenzungswände (22, 56a) an einander zugewandten Führungsflächen (40a, 41a) der Ständerholme (1, 40, 41) der Ständerholmpaare geführt im Walzgerüst vertikal und ggfs. horizontal be­wegbar ist und in dieses ein- und aus diesem herausbring­bar ist, und bei dem die Innenflächen der Begrenzungs­wände (22, 56a) Führungsflächen für Anstellbewegungen der Lagereinbaustücke (17, 49, 53) einer oder mehrerer der Walzen (18, 49, 45) bilden, wobei die Lagereinbaustücke (17, 15, 49, 56) vom Rahmenkäfig (19, 56) getragen und/oder untereinander hängekuppelbar sind.
     
    2. Universalwalzgerüst nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß, nicht an den Führungsflächen der Begrenzungswände (22, 56) geführte Lagereinbaustücke (15, 13, 50) von Walzen an Führungsflächen (40a, 41a) der Ständerholme (1, 40, 41) geführt, an den Rahmenkäfig (19, 56) anhäng­und/oder untereinander hängekuppelbar sind.
     
    3. Universalwalzgerüst nach Anspruch 1 und/oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die lagereinbaustücke (17) der oberen Walze (18) des Horizontalwalzensatzes in den Begrenzungswänden (22) des Rahmenkäfigs (19) vertikal geführt, die Lagereinbaustücke (15) des Vertikalwalzensatzes (16) mit diesen Begren­zungswänden (22), und die Lagereinbaustücke (13) der unteren Horizontalwalze (14) mit den Lagereinbaustücken (15) des Vertikalwalzensatzes (16) hängekuppelbar sind, wobei die Lagereinbaustücke (15) des Vertikalwalzensatzes (16) und die der unteren Horizontalwalze (14) an den Führungsflächen der Ständerholme (1) horizontal bzw. vertikal geführt werden.
     
    4. Universalwalzagerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Begrenzungswände (22) des Rahmenkäfigs (19) und die Lagereinbaustücke (15) des Vertikalwalzensatzes (16) führenden Führungsflächen der Ständerholme (1) jeweils in einer Ebene liegen und unter Bildung nach innen gerichte­ter Absätze in für die Lagereinbaustücke (13) der unteren Horizontalwalze (14) übergehen, wobei die Absätze Gleit­bahnen für die horizontale Bewegung der Lagereinbaustücke (15) der Vertikalwalzen (16) darstellen.
     
    5. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Rahmenkäfig (19) mit nach außen kragenden Ansät­zen (27) auf an den Walzenständerhälften (1) angeordnete Auflageflächen auflegbar ist.
     
    6. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Rahmenkäfig (19) mittels in Fixierbohrungen (24) einschiebbarer Justierbolzen mit den Walzenständerhälften verriegelbar ist.
     
    7. Universalgerüst nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lagereinbaustücke (49, 50) der oberen und der unteren Walzen (46, 47) des Horizontalwalzensatzes in den Begrenzungswänden (56a) des Rahmenkäfigs (56) vertikal und die Lagereinbaustücke (53) des Vertikalwalzensatzes (45) in diesem horizontal geführt und gehalten sind.
     
    8. Universalwalzgerüst nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lagereinbaustücke (49) der oberen Walze (46) des Horizontalwalzensatzes in den Begrenzungswänden (56a) des Rahmenkäfigs (56) vertikal und die Lagereinbaustücke (53) des Vertikalwalzensatzes (45) in diesem schubladengeführt und gehalten sind, und die Lagereinbaustücke (50) der unteren Horizontalwalze (47) mit den Lagereinbaustücken (53) des Vertikalwalzensatzes (45) hängegekuppelt an den Führungsflächen (40a, 41a) der Ständerholmpaare (40, 41) geführt sind.
     
    9. Universalwalzgerüst nach den Ansprüchen 7 und/oder 8,
    gekennzeichnet durch
    an den Ständerholmen (40, 41) beider Walzenständerhälften angeordnete, mit dem Rahmenkäfig (56) kuppelbare, weg­einstell, und festlegbare Hubvorrichtungen (59).
     
    10. Universalwalzgerüst nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hubvorrichtungen (59) jeweils paarweise an be­nachbarten Ständerholmen (40, 41) beider Walzenständer­hälften angeordnet und gemeinsam angetrieben sind.
     
    11. Universalwalzgerüst nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hubvorrichtung (59) eine ebene vertikale, an Anlageflächen des Rahmenkäfigs (56) anlegbare Führungs­flächen (58b) mit einer Durchtrittsöffnung für ein Hub­mitnehmerelement (63) aufweisen, das in eine Durchtritts­ausnehmung (58a) in der Anlagefläche des Rahmenkäfigs (56) ein- und aus dieser herausbringbar ist.
     
    12. Universalwalzgerüst nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Hubmitnehmerelemente (63) als in einem Exzenter­hubgetriebe (62) gelagerte axial verschieb- und festleg­bare Bolzen ausgebildet sind.
     
    13. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Begrenzungswände (22, 56a) des Rahmenkäfigs (19, 56) und die Lagereinbaustücke (15, 13, 53, 50) mittels ineinandergreifender Nuten und Federleisten miteinander hängekuppelbar sind.
     
    14. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lagereinbaustücke (13, 50) der unteren Horizon­talwalze (14, 47) in mit den Lagereinbaustücken (15, 53) der Vertikalwalzen (16, 45) verbindbare sie unterfassende Tragösen (29, 57) einhängbar sind.
     
    15. Universalwalzgerüst nach Anspruch 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Tragösen (29, 57) Nuten (30b) aufweisen, in die prismatisch ausgebildete Stege (29b) der Tragösen (29, 57) eingreifen.
     
    16. Universalwalzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    einen außerhalb des Walzgerüstes aufstellbaren Absetz­rahmen (31) mit Auflageflächen für am Rahmenkäfig (19, 56) angeordnete Ansätze und/oder die Lagereinbaustücke der Walzensätze.
     
    17. Universalgerüst nach Anspruch 16,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Träger der Auflageflächen in Achsrichtung der Horizontalwalzen motorisch verschiebbar ausgebildet sind.
     




    Zeichnung