[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogen-Rotationsdruckmaschine gemäß Gattungsbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Es ist aus der jap. Auslegeschrift Sho 52-29 643 eine Bogen-Rotationsdruckmaschine
der in Rede stehenden Art bekannt, bei welcher dem zwischen den beiden Druckzylindern
befindlichen Bogenübergabezylinder eine unterhalb ihm liegende Speichertrommel zugeordnet
ist. Der Bogenübergabezylinder beinhaltet Greifer zum Erfassen der Bogenhinterkante.
Bevor diese Greifer schließen, erfolgt mittels eines speichertrommelseitigen Bogenleitbleches
ein Umknicken der Bogenhinterkante um etwa 90 Grad. Eine solche Bogen-Rotationsdruckmaschine
ist jedoch nicht zum Bedrucken von Karton geeignet. Ferner verhindert die außerhalb
der normalen Bogenführung liegende Speichertrommel weitgehend das Erstellen einer
Bogen-Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise. Sodann ist ein Glätten des Bogens
vor der Übernahme der folgenden Greifer nicht möglich, was einen ungenauen Druck begünstigt.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Bogen-Rotationsdruckmaschine
so auszugestalten, daß unter Erzielung einer niedrigen Bauhöhe der Maschine eine sichere
Bogenwendung ermöglicht ist, selbst bei dickem Karton.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstands des Anspruchs
1.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß durch das
dem Bogenübergabezylinder nachgeordnete Bogenauflager eine niedrige Bauhöhe der Maschine
verwirklichbar ist. Das Bogenauflager fügt sich raumsparend in die Gesamtbauform
der Bogen-Rotationsdruckmaschine ein und ist günstig in Konzepten einer Reihenbauweise
unterzubringen. Soll der Bogen nach Durchlauf des ersten Druckwerkes rückseitig bedruckt
werden, gelangt die Bogenvorderkante vom Bogenübergabezylinder auf die Auflageroberseite
und wird während der Annäherung der die Bogenhinterkante haltenden Greifer auf das
Bogenauflager aufgeschoben. Bei weiterer Drehung des Bogenübergabezylinders eilt
dann der Bogen mit seiner greifergefaßten Bogenhinterkante voraus, einhergehend mit
einem Wenden des Bogens. Diese Bogenwendung läßt sich sicher und genau vornehmen,
verbunden mit guten Druckergebnissen. Auch bietet sich diese Bogen-Rotationsdruckmaschine
zur Verarbeitung von Karton an. Überdies lassen sich hohe Durchlaufgeschwindigkeiten
erreichen unter Erzielung einer großen Wirtschaftlichkeit der Bogen-Rotationsdruckmaschine.
Ein besonders gutes Übergeben der Bogenvorderkante an das Bogenauflager bzw. Aufschieben
des entsprechenden Bogenanfangs auf dieses wird durch die Anordnung des Bogenauflagers
im Zwickel zwischen dem Bogenübergabe zylinder und dem diesem nachgeordneten Druckzylinder
unterhalb desselben erreicht. Außerdem wird der dort sowieso vorhandene Raum genutzt
zur Unterbringung dieses Bogenauflagers. Dadurch, daß die Umfangsfläche des Bogenübergabezylinders
das zugekehrte Ende des Bogenauflagers um ein gewisses Maß übergreift, tritt noch
eine zusätzliche Bogenverschiebekomponente auf und führt zu einer Beschleunigung
hinsichtlich der Bogenverschiebung auf das Bogenauflager. Ein Abknicken der Bogenhinterkante
ist während des Wendevorganges sicher dadurch vermieden, daß die entsprechenden Greifer
des Bogenübergabezylinders nach Passieren der Gegenüberlage zum bogenübergabezylinderseitigen
Bogenauflagerende aus ihrer in Drehrichtung des Bogenübergabezylinders zugekehrten
Stellung des Greifermaules in die der Bogenübergabezylinder-Drehrichtung entgegengesetzt
gerichtete Stellung des Greifermaules umschwenken. Daher verläuft das Greifermaul
stets in Richtung der Bogenebene und schließt ein Abknicken der Bognhinterkante aus
verbunden mit einem sicheren Übergeben der Bogenhinterkante an die Greifer des nachfolgenden
Druckzylinders. Das Aufbringen der Bogenvorderkante auf das Bogenauflager ist dadurch
begünstigt, daß dieses als umlaufendes Band gestaltet ist. Vorzugsweise entspricht
dabei die Drehrichtung des Bandes der Umfangsgeschwindigkeit des Bogenübergabezylinders.
Auch ist die Geschwindigkeit des Bandes der Umfangsgeschwindigkeit des Bogenübergabezylinders
angepaßt. Das Erfassen der Bogenhinterkante durch das Bogenauflager wird optimiert
durch die schwach in Richtung des Druckzylinders ausgewölbt verlaufende Auflager-Oberseite.
Eine vorteilhafte Möglichkeit, die Bogenhinterkante sicher zu erfassen, besteht darin,
daß der als Zangengreifer gestaltete Greifer des Bogenübergabezylinders mit seinem
einen Greiferschenkel aus einer in den Bogenübergabezylinder versenkten Öffnungsstellung
um ca. 180 Grad umschwenkt in die entgegengesetzt gerichtete Schließstellung zur Bogenhinterkante.
Dieses dadurch entstandene Greifermaul kann dann während des Wendevorganges die vorbeschriebene
Schwenkbewegung ausführen, um das Abknicken der Bogenhinterkante zu vermeiden. Die
vor dem Maul des Greifers des Bogenübergabezylinders angeordneten Saugdüsen gewährleisten,
daß der in die Schließstellung fahrende Greifer stets sicher die Bogenhinterkante
erfassen kann. Wenn die Saugdüsen in Umfangsrichtung des Bogenübergabezylinders noch
schwenkbar angeordnet sind, kann mit ihnen sogar die Bogenhinterkante in ein zugekehrtes
Greifermaul des Greifers eingeführt werden. Nach Ansaugen der Bogenhinterkante verschwenken
vorerst die Saugdüsen in Umlaufrichtung des Bogenübergabezylinders und bedingen dadurch
eine leichte Schlaufenbildung des an der Vorderkante von den zusätzlichen Greifern
gehaltenen Bogens. Danach schwenken die Saugdüsen zurück und schieben die Bogenhinterkante
in das geöffnete Maul der Greifer ein verbunden mit einem Glätten des Bogens. Die
Bogenhinterkante ist dadurch optimal fixiert für den darauf folgenden Wendevorgang.
Eine verbesserte Haftung zwischen dem Bogenauflager und dem Bogen wird durch einen
dem Bogenauflager zugeordneten Reibbelag erreicht. Anstelle eines solchen können dem
Bogenauflager-Band auch Saugdüsen zugeordnet sein. Es ist zudem möglich, dem Band
Kettengreifersysteme zuzuordnen. Stets ist jedoch gewährleistet, daß die Bogenvorderkante
einen optimalen Transport durch das Bogenauflager erhält.
[0006] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Fig. 1 bis
8 erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Bogen-Rotationsdruckmaschine in Reihenanordnung,
wobei drei Druckwerke hintereinanderliegend veranschaulicht sind,
Fig. 2 in schematischer Darstellung den zwischen dem ersten und zweiten Druckzylinder
angeordneten Bogenübergabezylinder, eingestellt für Schön- und Widerdruck, unter Betrachtung
des an der Bogenvorderkante von den zusätzlichen Greifern und an der Bogenhinterkante
von Saugdüsen gehaltenen Bogens nach Übergabe desselben vom ersten Druckzylinder,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, und zwar nach einer Teildrehung
des Bogenübergabezylinders, wobei die der Bogenhinterkante zugeordneten Saugdüsen
eine Verschwenkung in Drehrichtung des Bogenübergabezylinders ausgeführt haben,
Fig. 4 die der Fig. 3 nachfolgende Stellung, und zwar bei zurückgeschwenkten Saugdüsen
und in das Gabelmaul der Greifer eingeschobener Bogenhinterkante kurz vor dem Öffnen
der zusätzlichen, die Bogenvorderkante fassenden Greifer,
Fig. 5 die der Fig. 4 folgende Position, und zwar bei auf dem Bogenauflager aufgelaufenem
Bogen während des Wendevorganges desselben bei gleichzeitiger Schwenkung der Greifer,
Fig. 6 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt im Bereich der die Bogenhinterkante
fassenden Saugdüsen während des Ansaugens der Bogenhinterkante und Bauschebildung
des Bogens,
Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung, wobei der Bogen gespannt und die
Bogenhinterkante in die Greifer eingeschoben ist, und
Fig. 8 eine abgewandelte Ausführungsform des Greifers, dessen Greiferschenkel aus
einer mit vollen Linien dargestellten, versenkten Öffnungsstellung um ca. 180 Grad
umschwenkt in die Schließstellung zur Bogenhinterkante.
[0007] Die in Fig. 1 schematisch veranschaulichte Bogen-Rotationsdruckmaschine weist mehrere
hintereinanderliegende Druckwerke 1,2 und 3 in Reihenbauweise auf. Jedes Druckwerk
enthält einen Druckzylinder 4,5,6, einen Gummizylinder 7,8,9 und einen Plattenzylinder
10,11,12. Die den Plattenzylindern zugeordneten Farbwerke sind nicht dargestellt.
[0008] Die zu bedruckenden Bogen 13 werden in bekannter Weise durch eine maschineneingangsseitig
befindliche Anlegetrommel 14 dem Druckzylinder 4 des ersten Druckwerkes 1 zugeführt.
[0009] Zwischen den Druckzylindern 4 und 5 der beiden ersten Druckwerke 1,2 ist ein Bogenübergabezylinder
15 angeordnet. Ein weiterer Bogenüber gabezylinder 16 erstreckt sich zwischen den
Druckzylindern 5 und 6. Die Drehachsen 17,18 der Bogenübergabezylinder 15/16 liegen
unterhalb der Achsen 19,20,21 der Druckzylinder. Im übrigen ist der Durchmesser der
Bogenübergabezylinder 15,16 dreimal so groß wie derjenige des Gummizylinders 7,8,9.
Die Druckzylinder 4,5,6 haben dagegen einen Durchmesser, der doppelt so groß ist wie
der der Gummizylinder 7,8,9. Demgemäß können die Druckzylinder 4,5,6 zwei Bogen 13
hintereinander aufnehmen.
[0010] Zur Halterung der Bogen 13 an dem Druckzylinder 4 des ersten Druckwerkes 1 dienen
zwei in diametraler Gegenüberlage am Druckzylinder 4 vorgesehene Reihen von Klemmgreifern
22. Der sich an den ersten Druckzylinder 4 anschließende Bogenübergabezylinder 15
ist mit drei in gleicher Winkelverteilung angeordneten, zangenartigen Greifern 23
ausgestattet. In Bogenübergabezylinder-Drehrichtung sind diesen Zangengreifern 23
in Umfangsrichtung des Bogenübergabezylinders 15 schwenkbar gelagerte Saugdüsen 24
benachbart. Letztere sitzen an in Umfangsrichtung des Bogenübergabezylinders 15 verstellbar
angeordneten drei Segmenten S, die in Ausnehmungen des Bogenübergabezylinders einliegen
und deren Rücken mit der Peripherie des Bogenübergabenzylinders abschließt. Auf der
den Saugdüsen 24 gegenüberliegenden Seite der Zangengreifer 23 weist der Bogenübergabezylinder
15 in Nachbarschaft der Zangengreifer sodann drei in gleicher Umfangsverteilung angeordnete
Reihen von zusätzlichen Greifern 25 auf.
[0011] Dem Bogenübergabezylinder 15 ist ein Bogenauflager 26 nachgeordnet. Letzteres besitzt
eine im wesentlichen flach gestaltete und etwa tangential zum Bogenübergabezylinder
15 liegende Auflageroberseite 27. Die Anordnung des in einer horizontalen Ebene liegenden
Bogenauflagers 26 ist derart, daß es im Zwickel Z zwischen dem Bogenübergabezylinder
15 und dem diesem nachfolgenden Druckzylinder 5 unterhalb desselben vorgesehen ist.
Dabei überragt die Umfangsfläche des Bogenübergabezylinders 15 das bogenübergabezylinderseitige
Ende 28 des Bogensauflagers 26 und bildet dort mit diesem demgemäß ebenfalls einen
Zwickel 29.
[0012] Das Bogenauflager 26 ist als umlaufendes Band 30 gestaltet. Zur Führung desselben
dienen zwei endseitige Umlenkrollen 31,32. Eine oder beide derselben können so angetrieben
sein, daß das Band 30 in Förderrichtung x transportiert, welche Richtung übereinstimmt
mit der Drehrichtung y des Bogenübergabezylinders 15. Die Transportgeschwindigkeit
des Bandes 30 entspricht dabei der Umfangsgeschwindigkeit des Bogenübergabezylinders
15. Die von dem Band 30 gebildete Auflager-Oberseite 27 verläuft in Richtung des
Druckzylinders 5 gewölbt. Hierzu können nicht veranschaulichte Umlenkstellen bildende
Zusatzrollen vorgesehen sein. Bei Kartonverarbeitung verbunden mit einer gewissen
Steifigkeit des Bogens würde lediglich ein entsprechendes Leitblech als Bogenauflager
genügen.
[0013] In Fig. 1 bis 5 sind mit Pfeilen dem Bogenauflager-Band 30 zugeordnete Saugdüsen
33 veranschaulicht. Es ist jedoch auch möglich, das Bogenauflager-Band 30 mit einem
entsprechenden Reibbelag zu versehen. Der Berührungsstelle 34 zwischen dem ersten
Druckzylinder 4 und dem Bogenübergabezylinder 15 ist eine bogenabschnittförmig gestaltete
Blasluftdüse 35 nachgeordnet. Diese Blasluftdüse wird eingesetzt, wenn die Bogen 13
aus Papier bestehen.
[0014] Zwecks Abnahme des Bogens 13 vom Bogenübergabezylinder 15 ist der diesem nachgeordnete
Druckzylinder 5 ebenfalls mit zwei in diametraler Gegenüberlage angeordneten Reihen
von Klemmgreifern 36 ausgestattet.
[0015] Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Gemäß Fig. 2 bis 7 ist die Bogen-Rotationsdruckmaschine
auf Schön- und Widerdruck eingestellt. Der von der Anlegetrommel 14 an den Druckzylinder
4 übergebene Bogen 13 wird an der Bogenvorderkante 13′ von einer Reihe von Klemmgreifern
22 erfaßt und erhält nach entsprechendem Durchlauf auf seiner Vorderseite den ersten
Druck. Mit fortschreitender Drehbewegung gelangt die Bogenvorderkante 13′ in den
Bereich einer Reihe der zusätzlichen Greifer 25 des Bogenübergabezylinders 15, welche
in Klemmstellung treten zur Bogenvorderkante 13′. Hierdurch wird der Bogen 13 in Drehrichtung
y des Bogenübergabezylinders 15 von diesem mitgenommen. Die entsprechenden Saugdüsen
24 kommen nun zum Einsatz und fixieren die Bogenhinterkante 13˝, vergl. Fig. 2 und
6. In dieser Stellung liegt die Bogenhinterkante 13˝ vor dem in Drehrichtung y des
Bogenübergabezylinders 15 weisenden Greifermaul 38 des Zangengreifers 23, welches
von einem äußeren Greiferschenkel 37 und einem diesem gegenüberliegenden, inneren
Greiferschenkel 39 gebildet ist. Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, überragt der äußere
Greiferschenkel 37 nicht die Umfangsfläche des Bogenübergabezylinders 15.
[0016] Im Verlauf der weiteren Teildrehung, welche in Fig. 3 mit vollen Linien und in Fig.
6 strichpunktiert veranschaulicht ist, wird durch Verschwenken der Saugdüsen 24 in
Bogenübergabezylinder-Drehrichtung y die Bogenhinterkante 13˝ mitgenommen. Einhergehend
mit dieser Verlagerung der Saugdüsen 24 bildet der Bogen 13 durch Stauchen eine Schlaufe
40, bedingt dadurch, daß die Bogenvorderkante 13′ von den zusätzlichen Greifern 25
gehalten ist.
[0017] Während der weiteren Rotation des Bogenübergabezylinders 15 wird die Stellung gemäß
Fig. 4 und 7 erreicht. Die Saugdüsen 24 haben während dieses Weges eine Rückschwenkbewegung
ausgeführt und dabei die Bogenhinterkante 13˝ in das Zangenmaul 38 des um einen geringen
Winkel in Auswärtsrichtung geschwenkten Zangengreifers 23 eingeschoben, welcher daraufhin
schließt. Nach weiterer Teildrehung treten die in den Bereich des Bogenauflagers 26
gelangten zusätzlichen Greifer 25 in Öffnungsstellung und geben die Bogenvorderkante
13′ frei. Letztere kommt dadurch in Berührung mit der Auflager-Oberseite 27 des Bandes
30 und wird flachliegend gestützt. Durch Annäherung der die Bogenhinterkante 13˝
fassenden Zangengreifer 23 in Bezug auf das bogenübergabezylinderseitige Ende des
Bogenauflagers 26 wird der Bogen 13 mit seiner freien Bogenvorderkante 13′ voraus
auf das Bogenauflager 26 aufgeschoben. Dieses Aufschieben wird unterstützt durch die
Transportbewegung des Bandes 30 selbst. Es wird dabei die strichpunktierte Stellung
gemäß Fig. 5 erreicht, in welcher das Grei fermaul 38 in Drehrichtung y des Bogenübergabezylinders
15 weist. Der Zangengreifer 23 führt dann nach Passieren der Gegenüberlage zum zugekehrten
Bogenauflagerende 28 eine Umwendbewegung aus derart, daß sein Greifermaul 38 der Bogenübergabezylinder-Drehrichtung
y entgegengesetzt gerichtet ist, siehe Darstellung mit vollen Linien in Fig. 5. Während
dieses Vorganges wird der Bogen 13 gewendet. Die Bogenhinterkante 13˝ unterliegt
bei diesem Vorgang keinem Abknicken bzw. Verbiegen. Aus Fig. 5 ist sodann noch ersichtlich,
daß durch das Übergreifen des bogenübergabezylinderseitigen Endes 28 von der Umfangsfläche
des Bogenübergabezylinders 15 ein zusätzlicher Verschiebeweg a auftritt, welcher
zu einer Beschleunigung des Bogens auf dem Bogenauflager 26 führt.
[0018] Nach weiterer Teildrehung des Bogenübergabezylinders 15 gelangt die Bogenhinterkante
13˝ des Bogens 13 in den Bereich der entsprechenden Klemmgreifer 36 des zweiten Druckzylinders
5, welche Klemmgreifer die Bogenhinterkante 13˝ von den Zangengreifern 23 übernehmen.
Dieser Vorgang ist aus den Fig. 2 und 3 zu entnehmen. Da die Bogenhinterkante 13˝
nicht beschädigt bzw. geknickt ist, kann dieses stets störungsfrei erfolgen, so daß
dann der Bogen 13 zwischen Gummizylinder 8 und Druckzylinder 5 auf seiner Rückseite
den Druck erhält.
[0019] Gemäß Fig. 8, betreffend die abgewandelte Ausführungsform, ist der Zangengreifer
mit der der Ziffer 41 bezeichnet. Er besitzt den inneren Greiferschenkel 42 und den
äußeren Greiferschenkel 43. Letzterer berfindet sich vor dem Passieren der Berührungsstelle
34 zwischen dem ersten Druckzylinder 4 und dem Bogenübergabezylinder 15 in einer in
den Bogenübergabezylinder 15 versenkten Öffnungsstellung. Die Bogenhinterkante 13˝
wird durch die Saugdüsen 44 angesaugt und gehalten. Anschließend verschwenken die
Saugdüsen entgegen der Bogenübergabezylinder-Drehrichtung aus der mit vollen Linien
dargestellten Lage um einen geringen Drehwinkel in die strichpunktierte Stellung
unter Spannen und Glätten des Bogens. Dann schließt der der äußere Greiferschenkel
43 gemäß Pfeilrichtung unter Einspannen der Bogenhinterkante 13˝ in dem Greifermaul
45 zwischen den beiden Greiferschenkeln 42 und 43. Die Zangengreifer 41 sind ebenfalls
so beschaffen, daß sie wie bei der vorbeschriebenen Ausführungsform eine Schwenkbewegung
ausführen, derart, daß das Zangenmaul 45 stets in der Ebene des Bogens 13 beim Umwenden
desselben liegt.
[0020] Um ein Abschmieren der frischen Farbe zu verhindern, ist die Oberfläche des Bogenübergabezylinder
15 rauh und verchromt. Der andere Bogenübergabezylinder 16 kann äquivalent ausgebildet
sein. Bei Bedarf kann dieser auch mit einem entsprechenden Bogenauflager zusammenwirken.
[0021] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Bogen-Rotationsdruckmaschine zur Herstellung von einseitigem Mehrfarbendruck oder-
Schön- und Widerdruck mit in Laufrichtung des Bogens zwischen den Druckzylindern der
beiden Druckwerke angeordnetem Bogenübergabezylinder und allen Zylindern zugeordneten
Greifersystemen, gekennzeichnet durch ein dem Bogenübergabezylinder (15) nachgeordnetes
Bogenauflager (26) mit im wesentlichen flach gestalteter und etwa tangential zum Bogenübergabezylinder
(15) liegender Auflageroberseite (27), auf welche der Bogenübergabezylinder (15)
den Bogen (13) während der Annäherung seiner die Bogenhinterkante (13˝) haltenden
Greifer (23 bzw. 41) mit der freien Bogenvorderkante (13˝) voraus aufschiebt und von
welcher der Bogen (13) vom Bogenübergabezylinder (15) mit der Bogenhinterkante (13˝)
voraus gerichtet abgehoben ist.
2. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bogenauflager (26) im Zwickel (Z) zwischen dem Bogenübergabezylinder (15) und dem
diesem nachgeordneten Druckzylinder (5) unterhalb dieses Druckzylinders angeordnet
ist.
3. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche des Bogenübergabezylinders (15) das
bogenübergabezylinderseitige Ende (28) des Bogenauflagers (26) übergreift.
4. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (23, 41) nach Passieren der Gegenüberlage
zum bogenübergabeseitigen Bogenauflagerende (28) aus ihrer in Drehrichtung (y) des
Bogenübergabezylinders (15) zugekehrten Stellung des Greifermaules (38 bzw. 45) in
eine der Bogenübergabezylinder-Drehrichtung (y) entgegengesetzt gerichtete Stellung
des Greifermaules umwenden.
5. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bogenauflager (26) als umlaufendes Band (30) gestaltet
ist.
6. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager-Oberseite (27) schwach in Richtung des Druckzylinders
(5) ausgewölbt verläuft.
7. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der als Zangengreifer (41) gestaltete Greifer des Bogenübergabezylinders
(15) mit seinem einen Greiferschenkel (43) aus einer in den Bogen übergabezylinder
(15) versenkten Öffnungsstellung um ca. 180 Grad umschwenkt in die entgegengesetzt
gerichtete Schließstellung zur Bogenhinterkante (13˝).
8.Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch vor dem Maul (38,45) des Greifers (23 bzw. 41) angeordnete Saugdüsen
(24 bzw. 44) zur Zwischenhalterung der Bogenhinterkante (13˝).
9. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Saugdüsen (24) in Umfangsrichtung des Bogenübergabezylinders
(15) schwenkbar gelagert sind und die Hinterkante (13˝) des an der Vorderkante (13′)
von zusätzlichen Greifern (25) gehaltenen Bogens (13) der Drehrichtung (y) des Bogenübergabezylinders
(15) entgegengesetzt in das Greifermaul (38) einschieben.
10. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bogenauflager-Band (30) einen Reibbelag trägt.
11. Bogen-Rotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Bogenauflager-Band (30) Saugdüsen (33) zugeordnet
sind.