[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 oder
2, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Oberbegriffen
der Patentansprüche 5 oder 6.
[0002] Bei der Herstellung von Geweben kreuzen sich Kett- und Schußfäden genau rechtwinkelig.
Während verschiedener späterer Arbeitsgänge in der Ausrüstung können die Gewebe aber
wieder verzogen werden. Der Verzug muß durch entsprechende Richtmaschinen beseitigt
werden, wobei diese Richtmaschinen den Verzugswinkel als Steuergröße benötigen. Es
gilt also den Verzugswinkel zu messen.
[0003] Zur Messung des Verzugwinkels sind optische Vorrichtungen bekannt, bei denen z.B.
eine Lichtquelle die laufende Textilbahn durchstrahlt. Das Durchstrahlungsmuster
wird in elektrische Signale gewandelt, worauf man aus den Signalen den Winkelverlauf
des Schußfadens herleitet.
[0004] Es gibt aber diverse Warenarten, bei denen die Schußfadenlage mit optischen Abtastmitteln
nicht mehr erfaßbar gemacht werden können. Dies gilt z.B. für längsgerippten Cord,
dicke Frottierwaren oder dergleichen.
[0005] Um bei derartigen, optisch nicht mehr abtastbaren Waren den Verlauf des Schußfadens
zu detektieren, eignen sich mechanische Methoden, die eine besondere Gewebeeigenschaft
ausnutzen, wie dies im folgenden anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert wird. Bei
Geweben ist ein Schußfaden in seiner Längsrichtung weitestgehend unelastisch. Leitet
man nun über Zugkraft-Einleitvorrichtungen 20, 20′ Kräfte K in die Gewebebahn 1 ein,
so ergibt sich dann im wesentlichen keine Längenänderung des Schußfadens 7 bzw. der
Breite der Gewebebahn 1, wenn die Schußfäden gerade zwischen den Zugkraft-Einleitstellen
20 verlaufen (Fig. 1). Liegen aber die Schußfäden schräg zur Verbindungslinie zwischen
den Zugkraft-Einleitvorrichtungen 20, 20′, so ergibt sich, wie in Fig. 2 gezeigt,
eine Verschiebung der verschiedenen Schußfäden 7, 7′ gegeneinander, da jeder Schußfaden
7 bzw. 7′ nur an einem Ende mit einer Zugkraft beaufschlagt wird. Durch diese Verschiebung
der Schußfäden 7, 7′ gegeneinander ergibt sich wiederum eine Schrägstellung des Kettfadens
6 im Bereich zwischen den "gezogenen" Schußfäden. Dieses Phänomen macht sich die Vorrichtung
gemäß US-PS 2 795 029 zunutze, bei der ein mechanischer Fühler F in Form eines Nachlaufrades
auf der Gewebebahn 1 mitläuft. Dieses Nachlaufrad F folgt der "Spur" der Kettfäden
6, so daß in dem in Fig. 2 gezeigten Fall die Winkelstellung des Nachlaufrades F (die
z.B. von einem Potentiometer abtastbar ist) Aufschluß über den Verzugswinkel α, also
die Schräglage der Schußfäden 7 zu den Kettfäden 6 erlaubt.
[0006] Ein Nachteil dieser Methode liegt darin, daß die Empfindlichkeit der Anordnung gegenüber
dem zu messenden Verzugswinkel α relativ gering, gegenüber Störungen dagegen relativ
groß ist.
[0007] Weiterhin ist ein Verfahren zum "selbsttätigen" Richten von Schußfäden bekannt, bei
dem ebenfalls die im Gewebe durch aufgebrachte Zugkräfte wirkenden Kräfte ausgenützt
werden. Ein Beispiel hierfür ist der EP-A-0 136 115 zu entnehmen. Bei dieser Methode
wird die fortlaufende Gewebebahn an den Rändern über Nadel-Räder mit winkelig zueinander
versetzten Achsen derart geführt, daß die Gewebebahn beim Lauf über einen gewissen
Umfangswinkel der Räder gespannt wird. Die Räder sind freilaufend auf ihren Achsen
angeordnet. Solange die Schußfäden exakt rechtwinkelig zu den Kettfäden verlaufen,
wirken auf die Nadel-Räder identische Momente. Wenn aber ein Schrägverzug in der Gewebebahn
1 vorliegt, wie er z.B. in Fig. 2 am Gewebe 1 gezeichnet ist, so werden durch die
gespannten Schußfäden 7 Drehmomente auf die Nadel-Räder aufgebracht, welche das eine
Rad gegenüber dem anderen Rad vor- bzw. zurücklaufen lassen. Auf diese Weise wird
ein "selbsttätiger" Ausgleich des Verzugs erreicht. Dieser Ausgleich ist jedoch nicht
vollständig, da bei abnehmendem Verzugswinkel die auf die Räder wirkenden Momente
ebenfalls abnehmen. Es handelt sich also hier um einen "klassischen" Fall einer Proportionalregelung,
bei der ein unvermeidbarer Fehler (Verzugswinkel) zurückbleibt.
[0008] Ausgehend vom oben genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtung der eingangs genannten Art dahin gehend
weiterzubilden, daß mit einfachen Mitteln eine exakte mechanische Abtastung des Schußfadenverlaufes
bzw. Verzugswinkels und eine entsprechende Ausrichtung ermöglicht wird.
[0009] Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche
1 oder 2 und vorrichtungsmäßig durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 5
oder 6 gelöst.
[0010] Gemäß Anspruch 1 dreht es sich also darum, daß man eine Zugkraft punktförmig in das
Gewebe einleitet und deren Verteilung über die Gewebebahn feststellt. Dadurch, daß
die Gewebebahn hinsichtlich ihrer Zug-Steifigkeit inhomogen ist, kann aus der Kraftverteilung
auf die Richtung der Schußfäden (Richtung der größten Gewebe-Zugsteifigkeit) geschlossen
werden.
[0011] Wenn man die Kraft an einer Warenkante einleitet und die Kraftverteilung bzw. deren
Abbild an der anderen Warenkante mißt, so ist ein Schrägverzug leicht detektierbar.
Leitet man die Kraft in der Mitte der Gewebebahn ein und mißt an beiden Warenkanten,
so können zusätzlich Bogenverzüge leicht festgestellt werden. Selbstverständlich
ist es auch möglich, über kleinere Abschnitte (in Breitenrichtung des Gewebes gesehen)
zu arbeiten und mehrere Einleitorte und Meßorte über die Breite der Warenbahn hinweg
verteilt anzuordnen, so daß man z.B. auch Girlandenverzüge detektieren kann.
[0012] Bei der zweiten Lösungsmöglichkeit der oben genannten Aufgabe dreht es sich darum,
daß die durch das Spannen auf mitlaufende Fördermittel aufgebrachten Vor- oder Rücktriebskräfte
bei Verzug gemessen und dem nachfolgenden Richtvorgang zugrunde gelegt werden. Verwendet
man lediglich zwei an den Warenkanten liegende mitlaufende Spannvorrichtungen, so
kann man einen Schrägverzug detektieren und ausgleichen. Es ist aber auch hier (wie
bei der oben genannten Lösung) möglich, eine Vielzahl von über die Warenbreite angeordneten
Spannvorrichtungen vorzusehen, so daß die Verzugsrichtung über die gesamte Warenbreite
detektiert wird und somit auch Girlandenverzüge feststellbar und ausgleichbar sind.
[0013] Weitere erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die anhand von Abbildungen näher
erläutert sind. Hierbei zeigen:
Fig. 1 und 2 eine schematisierte Darstellung zum Stand der Technik;
Fig. 3 eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zum Messen eines Schrägverzuges;
Fig. 4 eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zur Messung eines Schrägverzuges;
Fig. 5 eine Ausführungsform der Erfindung mit erhöhter Empfindlichkeit, ansonsten
ähnlich der nach Fig. 3;
Fig. 6 eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, mit veränderter Krafteinleitung;
Fig. 7 bis 9 weitere bevorzugte Ausführungsformen der Zugkraft-Fühlvorrichtungen,
die in den Vorrichtungen gemäß Fig. 3, 5 oder 6 verwendbar sind;
Fig. 10 ein Ausführungsbeispiel für die weitere Lösungsmöglichkeit gemäß der vorliegenden
Erfindung;
Fig. 11 ein Kraft-Diagramm zur Erläuterung der Vorrichtung nach Fig. 10;
Fig. 12 eine mitlaufende Spannvorrichtung von der Seite gesehen, die in der Ausführungsform
gemäß Fig. 10 verwendbar ist;
Fig. 13 eine Gesamt-Anordnung einer Vorrichtung zum Messen und/oder Richten, wobei
eine in Transportrichtung gesehen kräftefreie Führung möglich ist;
Fig. 14 eine prinzipielle Darstellung von Meß- und Richteinrichtungen an einem herkömmlichen
Spannrahmen;
Fig. 15 eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit mehreren Zugkraft-Einleitvorrichtungen;
Fig. 16 ein schematisiertes Blockschaltbild einer in Zusammenhang mit Fig. 15 verwendbaren
Meßanordnung;
Fig. 17 eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in Seitenansicht entlang
der Linie XVII-XVII aus Fig. 18;
Fig. 18 eine Ansicht entlang der Linie XVIII-XVIII aus Fig. 17;
Fig. 19 einen Längsschnitt durch eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
entlang der Linie XIX-XIX aus Fig. 20;
Fig. 20 eine Ansicht entlang der Linie XX-XX aus Fig. 19; und
Fig. 21 einen Schnitt entlang der Linie XXI-XXI aus Fig. 19.
[0014] Bei der in Fig. 3 gezeigten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Spannfeld
mit ganz kurzen Kettengliedern verwendet. In der Abbildung ist die Kette nicht exakt
gezeichnet, sondern nur die Bahn, welche von den Kettengliedern zurückgelegt wird
bzw. die Laufschiene für die Kette. Auf der einen Seite (in Fig. 3 links) ist die
Laufschiene in viele kurze Stückchen unterteilt, die mit Kraftsensoren ausgestattet
sind. Die Anordnung ist hierbei derart getroffen, daß die Kraftkomponenten senkrecht
zur Laufrichtung (mit Pfeil bezeichnet) der Warenbahn 1 detektiert werden. Auf der
anderen Seite wird die Ware auf einer ganz kurzen Strecke, also annähernd punktförmig,
über eine Zug-Einleitvorrichtung 20 gespannt. In diesem Fall ist die Zug-Einleitvorrichtung
20 als nach außen gerichtete Wölbung der Laufschiene ausgebildet. Selbstverständlich
ist es auch möglich, eine nach innen gerichtete "Ein-Wölbung" vorzusehen, wobei dann
an dieser Stelle die durch den Spannrahmen 10, 10′ aufgebrachte Zugkraft punktförmig
vermindert wird.
[0015] Die Kraftsensoren bilden also zusammen einen Kraftfühler F, der in Schußfadensollrichtung
S symmetrisch zur Zugkraft-Einleitvorrichtung 20 angeordnet ist. Dabei nimmt dasjenige
Einzel-Fühlerelement Fe die größte Kraft auf, bei dem der an der Stelle W gezogene
Schußfaden endet. Eine alternative Auswertung entsteht, wenn man die Einzel-Fühlerelemente
Fe in zwei Gruppen F1 und F2 aufteilt. Wenn bei dieser Auswertung die dem Schußfadenverlauf
entsprechende Haupt-Kraftrichtung genau in Schußfadensollrichtung S liegt (siehe
Pfeile in Fig. 3), also auf 80 der Symmetrieachse der Anordnung verläuft, werden die
auf die Gruppen F1 und F2 des Fühlers F wirkenden Kräfte ebenso symmetrisch verteilt
sein, so daß man bei einer Differenzmessung der auftretenden Kräfte (das Ausgangssignal
des ersten Sensors wird vom Ausgangssignal des letzten Sensors subtrahiert usw.) den
Ausgangswert Null erhält. Liegt aber ein Verzugswinkel vor, so werden die Sensoren
am einen Ende des Fühlers F eine höhere Zugkraft detektieren als diejenigen am anderen
Ende, so daß der Differenzwert ungleich Null ist. Entsprechend diesem Differenzwert
können nun die Richtketten 10, 10′ unterschiedlich schnell angetrieben werden, bis
der Differenzwert wieder zu Null wird. Das Gewebe kann somit exakt gerichtet werden.
[0016] Bei der in Fig. 4 gezeigten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Zugkraft
über einen nach außen intermittierend zupfenden oder dauernd ziehenden Krafterzeuger,
z.B. ein Reibrad oder einen Warenbahnführer 20 eingeleitet, während die Kraftmessung
über gegenüberliegende Warenbahnführer oder dergleichen 10′ und 10˝ mit daran angebrachten
Kraftfühlern F1 und F2 bewerkstelligt wird. Die Warenbahnführer oder dergleichen sorgen
durch ihre (variable, anpassbare) Schrägstellung dafür, daß die Schußfäden an der
Angriffsstelle des Führers 20 nach außen hin gezogen werden. Liegt der Schußfaden
gerade, so ist die auf die beiden gegenüberliegend angeordneten Warenbahnführer oder
dergleichen 10′ und 10˝ ausgeübte Kraft gleich groß, die Differenz also Null. Ist
die Kraft jedoch beim Warenbahnführer 10′ größer als die beim Warenbahnführer 10˝,
so gibt dies die Verzugsrichtung und bei geeigneter Auswertung des Ergebnisses auch
deren Größe an.
[0017] Eine Anordnung von vier oder noch mehr Kraftgebern, Reibrädern, Warenbahnführern
oder dergleichen entlang einer Kante mit jeweiligen Kraftsensoren wird bei einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gewählt, um dadurch eine entsprechend höhere
Auflösung mit verbesserter Winkelproportionalitäts-Auswertung zu erzielen.
[0018] Bei der in Fig. 5 gezeigten weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
eine vollständig symmetrische Anordnung getroffen,wobei allerdings die eine Zugkraft-Einleitvorrichtung
20 wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 am Schußfaden zieht, während die andere
"Zugkraft"-Einleitvorrichtung 20′ eine Verminderung der durch die Spannmittel 10,
10′ bereits in der Warenbahn 1 bestehenden Zugkraft (punktförmig) bewirkt. Weiterhin
sind bei der in Fig. 5 gezeigten Anordnung vier (Einzel-) Kraftfühler F1, F2 bzw.
F1′, F2′ vorgesehen, die selbstverständlich wiederum für sich alleine gesehen Felder
von mehreren Einzelsensoren sein können. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann man die Einzelsensoren/Gruppen in einer Brückenschaltung anordnen.
Bei einer Schußfadenrichtung entlang der Pfeile a in Fig. 5 (der Verzugswinkel ist
übertrieben groß gezeichnet) nimmt das Ausgangssignal des Fühlers F1 gegenüber dem
Null-Wert (bei Verzugswinkel gleich Null) ab, während der Ausgangswert des Fühlers
F2′ zunimmt. Verläuft der Verzugswinkel in der anderen Richtung, so gilt Analoges
für die Fühler F2 bzw. F1′. Dadurch, daß die Fühler in einer Brückenschaltung angeordnet
werden können, ergibt sich eine gesteigerte Empfindlichkeit der Anordnung, sowie eine
gewisse Linearisierung der Ausgangswerte.
[0019] In Fig. 6 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung gezeigt und zwar
wiederum in zwei verschiedenen Fällen. Zum einen kann die Zugkraft-Einleitvorrichtung
20 als Rad oder "Schleifer" ausgebildet sein, das bzw. der von oben auf die Gewebebahn
1 drückt und so eine Zugkraft einleitet, da die Gewebebahn 1 zwischen den Richtelementen
10, 10′ an ihren Kanten festgehalten wird. Ordnet man in diesem Fall die Zugkraft-Einleitvorrichtung
20 in der Mitte der Warenbahn 1 an, so kann man über zwei Fühleinrichtungen F, F′
an den beiden Kanten nicht nur Schräg- sondern auch Bogenverzüge detektieren. Ordnet
man hingegen die Zugkraft-Einleitvorrichtung 20 am einen Rand einer Warenbahn 1 an,
so kann man über eine einzige Fühleranordnung F am gegenüberliegenden Warenrand einen
Schrägverzug messen (unterbrochene Linien).
[0020] Anhand der Fig. 7 bis 9 werden weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
erläutert, wobei hier das Hauptaugenmerk auf der Ausbildung der Fühleinrichtungen
liegt.
[0021] Wie in Fig. 7 gezeigt, kann eine Fühleinrichtung aus zwei Laufschienenabschnitten
14 und 14′ bestehen, die an ihren Enden jeweils an einem Kraftfühler F1, F1′ bzw.
F2, F2′ gelagert sind. Die Zugkraft-Einleitvorrichtung 20 ist wieder gegenüber der
Fühlereinrichtung (symmetrisch zu dieser) angeordnet. Bei dieser Anordnung ergeben
sich zwei Maximalwerte je nach Richtung des Verzugs, wenn man die beiden Fühlerpaare
F1, F1′ bzw. F2, F2′ in Differenzschaltung betreibt. Aus diesen Werten ist dann der
Verzugswinkel in beide Richtungen herleitbar.
[0022] Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform der Erfindung sind nur noch zwei Kraftsensoren
nötig, da die beiden Schienenabschnitte in einen einzigen Schienenabschnitt 14 zusammengefaßt
sind. Diese zwei Sensoren sind jeweils an den Endpunkten der Gesamtstrecke bzw. dieser
Schiene angeordnet.
[0023] Fig. 9 zeigt eine dritte Ausführungsform, bei der eine (in sich starre) Schiene 14
verwendet wird, die um ihren Mittelpunkt drehbar an einem Drehmomentfühler F aufgehängt
ist. Wenn das gemessene Drehmoment gegen Null geht, so ist der Verzugswinkel (bei
entsprechender Anordnung der Zugkraft-Einleitvorrichtung 20) ebenfalls Null.
[0024] Die vorgenannten Möglichkeiten können selbstverständlich alle miteinander kombiniert
werden. Darüber hinaus ist zu erwähnen, daß die Zugkraft-Einleitung nicht unbedingt
statisch, sondern auch dynamisch erfolgen kann. Dies bedeutet, daß man an einer geeigneten
Stelle eine Kraft intermittierend, also als Schwingung aufbringt und die Ausgangssignale
der Kraftsensoren über einen gesteuerten Gleichrichter (Lock-in-Verstärker) abtastet,
wobei die Steuerung über die Vibrationsfrequenz erfolgt. Auf diese Weise ist eine
wesentliche Vergrößerung des Störabstandes möglich.
[0025] Bei der in Fig. 10 gezeigten Ausführungsform handelt es sich um die zweite Alternative
zur Problemlösung. Läßt man die Gewebebahn 1 über zwei Reib- oder Nadel-Räder 10,
10′ laufen, deren Drehachsen einen stumpfen Winkel miteinander bilden, so wird zwischen
den Rädern 10, 10′ das Gewebe gespannt. Liegt ein Verzug vor, die Schußfäden verlaufen
also nicht in Sollrichtung, so ergibt sich aus der Kraft K1 (Fig. 11) in Schußfadenrichtung
eine zur Drehachse parallele Kraftkomponente K3, die über die Lager der Räder 10,
10′ aufgefangen wird, sowie eine vortreibende bzw. zurücktreibende Kraftkomponente
K2. Bei der in Fig. 10 gezeigten Anordnung sind die Räder 10, 10′ mit Drehmomentfühlern
F, F′ versehen, aus deren Ausgangswerten sich die Kraftkomponente K2 herleiten läßt.
Aus der Differenz der über die Fühler F, F′ gemessenen Drehmomente bzw. Kraftkomponenten
K2 läßt sich ein Maß für den Schrägverzug der Warenbahn 1 herleiten.
[0026] Bei der in Fig. 12 gezeigten Variante sind die Räder durch Ketten 12 ersetzt, die
über Walzen oder Rollen 11,11′ 11′ in einer Dreieck-Bahn geführt sind. Die Ketten
12 sind mit Nadeln 13 versehen oder können ein adhäsives Material als Beschichtung
aufweisen, so daß bei einer Schrägstellung von zwei derartigen Spannvorrichtungen
10, 10′ zueinander eine Zugkraft auf das Gewebe aufgebracht werden kann.
[0027] Der Verzug läßt sich dann besonders störungsfrei messen, wenn man möglichst geringe
Kräfte in Vörderrichtung mit zu berücksichtigen hat. Diesem Umstand trägt die in Fig.
13 gezeigte Anordnung Rechnung. Hierbei ist vor der eigentli chen Spann-/Meßvorrichtung
(als Kästchen gezeichnet) eine Einlaufwalze 2 und hinter der Vorrichtung eine Abzugswalze
4 angeordnet, wobei die Walzen mit einem adhäsiven Belag versehen und über Elektromotoren
(nicht gezeigt) geregelt angetrieben werden. Durch eine entsprechende Abtastung (an
sich bekannt) gelingt es, mit dieser Anordnung eine im wesentlichen längs-zugkraftfreie
Führung der Gewebebahn 1 innerhalb der Meßvorrichtung sicherzustellen.
[0028] Bei der in Fig. 14 gezeigten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es
sich um einen herkömmlichen (in einem Betrieb gegebenenfalls bereits vorhandenen)
Spannrahmen mit Spannketten 10, 10′. Im Einlaufbereich ist entweder mittig eine
Zugkraft-Einleitvorrichtung 20 angebracht oder an einer der Kanten (mit unterbrochenen
Linien dargestellt). Bei einer mittigen Zugkraft-Einleitvorrichtung sind zwei Fühleinrichtungen
F, F′ vorgesehen, bei randseitiger Zugkraft-Einleitvorrichtung 2o nur eine Fühleinrichtung
F. Im übrigen gelten hier die zu Fig. 6 gemachten obigen Ausführungen.
[0029] Im Auslaufbereich ist eine mittige Zugkraft-Einleitvorrichtung 2o′ mit den dazugehörigen
Fühlern F1′, F2′ vorgesehen.
[0030] Über die Meßvorrichtungen ist ein Schräg- und/oder Bogenverzug detektierbar. Um
nun einen Schrägverzug ausgleichen zu können, ist vor dem Einlauf der in Fig. 14 gezeigten
Anordnung eine Richtwalze 3 vorgesehen, die schwenkbar (siehe Pfeile) gelagert ist.
Alternativ oder aber auch zusätzlich kann die Walze 3 (bzw. eine zusätzliche Walze
3) zum Ausgleich von Bogenverzügen vorgesehen sein, also eine Walze, deren Dicke (Balligkeit)
einstellbar ist. Auf diese Weise sind die mit der Meßanordnung detektierten Verzüge
korrigierbar.
[0031] Eine weitere Korrektur von Schrägverzügen kann über eine entsprechende differentielle
Steuerung der Kette 10 zur Kette 10′ ausgeregelt werden.
[0032] Die Meßanordnung im Auslaufbereich der Vorrichtung kann Bogenverzüge feststellen,
wobei zum Ausgleich der Bogenverzüge die Abzugswalze 4 über ihren Motor M1 entsprechend
angesteuert werden kann, so daß bei nacheilendem Bogen die Abzugswalze 4 beschleunigt
wird.
[0033] Im folgenden wird eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der
Fig. 15 und 16 näher beschrieben. Hierbei wird die Gewebebahn 1 zwischen zwei Ketten
10, 10′ eines Spannrahmens ähnlich der Anordnung nach Fig. 6 geführt, wobei Fühler
F1, F2 bzw. F1′, F2′ an den Ketten 10, 10′ in einer symmetrischen Anordnung ähnlich
der nach Fig. 5 vorgesehen sind. Auf der Symmetrielinie (rechtwinkelig zur Transportrichtung)
ist eine Vielzahl von Zugkraft-Einleitvorrichtungen 20₁ bis 20
n angeordnet, wobei diese Zugkraft-Einleitvorrichtungen die Zugkraft als Schwingung
mit einstellbarer Frequenz f1 bis fn aufbringen können.
[0034] Die Fühler F1 bis F2′ sind in einer Brückenschaltung (siehe Fig. 16) angeordnet,
welche von einer Brückenspeisung 21 gespeist wird und deren Ausgang an den Eingängen
von Lock-in-Verstärkern 22₁ bis 22
nliegt. Zur Speisung der Zugkraft-Einleitvorrichtungen ist ein Oszillator 24 vorgesehen,
dessen Ausgangssignal f1 über Teiler 23 auf Frequenzen f2 bis fn herabgeteilt wird.
Jede der Zugkraft-Einleitvorrichtungen 20₁ bis 20
n wird gemäß Fig. 16 über einen Leistungsverstärker 25 mit einer Frequenz f1 bis fn
gespeist. Diese Frequenzen werden weiterhin den Lock-in-Verstärkern 22₁ bis 22
n als Referenzfrequenz zugeführt.
[0035] Die Wirkung der Anordnung ist nun derart, daß die Lock-in-Verstärker 22₁ bis 22
n als schmalbandige Filter wirken, so daß die Ausgangssignale Ua1 bis Uan den von den
ZugkraftEinleitvorrichtungen 2o₁ bis 20
n aufgebrachten Kräften direkt zugeordnet werden können, so daß jedes Ausgangssignal
Ua1 bis Uan den Schußfadenverlauf am Ort der jeweiligen Krafteinleitung durch die
Zugkraft-Einleitvorrichtungen 20₁ bis 2o
n repräsentiert. Durch diese Anordnung kann also z.B. ein Girlandenverzug festgestellt
werden.
[0036] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die auf demselben Gedanken
basiert, wie die oben beschriebenen Anordnungen, ist in den Fig. 17 und 18 schematisiert
dargestellt. Bei dieser Anordnung ist eine Zugkraft-Einleitvorrichtung 20 vorgesehen,
die (wie die Zugkraft-Einleitvorrichtungen nach den Fig. 15 und 16) ebenfalls die
Zugkraft schwingungsförmig auf eine Gewebebahn 1 aufbringt. Hierfür ist ein elektrodynamischer
Schwinger 27 vorgesehen, dessen Stempel 26 auf der Gewebebahn 1 aufliegt. In einer
symmetrischen Anordnung ringsum den Stempel 26 sind Fühler F1 bis F2′ angeordnet
(Fig. 18), die über eine Vollbrückenschaltung (siehe Fig. 16) mit einem Meßverstärker
gekoppelt sind, dessen Ausgangssignal somit den Schußfadenverlauf am Aufsetzort des
Stempels 26 relativ zur Anordnung der Fühler F1 bis F2′ repräsentiert. Der Meßverstärker
kann ebenfalls ein Lock-in-Verstärker sein, dessen Referenzfrequenz der Speisefrequenz
des elektrodynamischen Schwingers 27 entspricht. Selbstverständlich kann auch anstelle
eines Lock-in-Verstärkers ein konventionelles Bandpaßfilter vorgesehen sein, dessen
Durchlaßfrequenz auf die Speisefrequenz des elektrodynamischen Schwingers 27 abgestimmt
ist.
[0037] Diese Anordnung kann somit als "Kompaktgerät" ausgebildet sein, das an jeder beliebigen
Stelle einer geführten Gewebebahn 1 angeordnet werden kann. Die Einleitung der Zugkraft
in Form einer Schwingung hat hierbei den Vorteil, daß eine hohe Genauigkeit aufgrund
eines hohen Störabstandes über die selektive Signalerkennung erzielbar ist.
[0038] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, deren Prinzip dem der Ausführungsform
nach den Fig. 17/18 ähnelt, ist in den Fig. 19 bis 21 dargestellt.
[0039] Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist ein geschlossenes Gehäuse 31 vorgesehen,
das über einen Druckluftanschluß 33 mit Druckluft versorgt werden kann. Das Gehäuse
31 weist eine im wesentlichen zylindrische Gestaltung auf.
[0040] Im Boden 32 des Gehäuses 31 sind symmetrisch zum Mittelpunkt Gehäusebohrungen 34
angebracht. Im Mittelpunkt des Gehäusebodens 32 ist ein über die Ebene des Gehäusebodens
32 herausragender Fühler F positioniert, der auf eine Gewebebahn 1 aufsetzbar ist.
[0041] Im Gehäuse 31 ist konzentrisch ein Elektromotor 28 vorgesehen, an dessen Welle 29
eine Lochscheibe 30 sitzt. Die Lochscheibe 30 ist mit Bohrungen 35 versehen, deren
Abstand zu der durch die Welle 29 definierten Drehachse gleich dem Abstand der Gehäusebohrungen
34 zum Zentrum des Gehäuses 31 ist. Die Scheibe 30 ist hierbei knapp über der Innenfläche
des Gehäusebodens 32 angeordnet, so daß Druckluft, welche durch den Druckluftanschluß
33 in das Gehäuse 31 eingeführt wird, nur dann aus den Gehäusebohrungen 34 entweichen
kann, wenn die Bohrungen 35 in der Lochscheibe 30 mit den Bohrungen 34 im Gehäuseboden
32 fluchten.
[0042] In der Lochscheibe 30 sind zwei diametral angeordnete Bohrungen 35 vorgesehen, während
im Gehäuseboden 32 insgesamt vier Bohrungen in symmetrischer Anordnung vorgesehen
sind (siehe Fig. 20/21). Durch diese Anordnung ergibt sich bei Drehung (siehe Pfeil
in Fig. 21) der Lochscheibe 30 durch den Motor 28 ein pulsförmiges Anblasen der Gewebebahn
1 (siehe Pfeile in Fig. 19) periodisch zwischen den diametral gegenüberliegenden Paaren
von Bohrungen 34 im Gehäuseboden 32.
[0043] Bei dieser Vorrichtung wird also das Gewebe alternierend in zwei Richtungen mit jeweils
gleichen Kraftamplituden gespannt, wobei die Übertragung der eingeleiteten Spannung
über den Fühler F meßbar ist. Bei einer entsprechenden Synchronisierung der Ausgangssignale
des Fühlers F mit der Drehposition des Elektromotors 28, die über einen Drehwinkelgeber
oder dergleichen am Elektromotor 28 gewährleistet werden kann, ist es somit möglich,
den Schußfadenverlauf am Aufsetzort des Fühlers F festzustellen. Diese Anordnung kann
ebenfalls wie die Anordnung nach den Fig. 17 und 18 an jeder beliebigen Stelle auf
eine ausgebreitete Gewebebahn 1 aufgesetzt werden.
[0044] Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, lassen sich die Einzelmerkmale und Varianten
im wesentlichen beliebig kombinieren. Diese dem Fachmann vorstellbaren Kombinationen
sind ebenfalls erfindungswesentlich.
Bezugszeichenliste
[0045] 1 Gewebebahn
2 Einlaufwalze
3 Bogen-/schrägverzug-Richtwalze
4 Abzugswalze
6 Kettfaden
7 Schußfaden 10, 10′ Richtelement
11 Walze
12 Kette
13 Nadeln (Greifelement)
14 Arm
20 Zugkraft-Einleitvorrichtung
21 Brückenspeisung
22₁ bis 22
n Lock-In-Verstärker
23 Teiler
24 Oszillator
25 Leistungsverstärker
26 Stempel
27 Elektrodynamischer Schwinger
28 Motor
29 Welle
30 Lochscheibe
31 Gehäuse
32 Gehäuseboden
33 Druckluftanschluß
34 Gehäusebohrung
35 Scheibenbohrung
F Fühler
1. Verfahren zur Messung der Schußfadenlage und zum Richten der Schußfäden in Geweben,
wobeiman eine fortlaufend geförderte Gewebebahn in Schußfadenrichtung spannt und die
Spannung im wesentlichen punktförmig in das Gewebe einleitet, die Richtung des Fadenverlaufs
an mindestens zwei, in Förderrichtung hintereinander liegenden Stellen durch mechanische
Fühler abtastet und Richtelemente entsprechend den Abtastwerten steuert bzw. regelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die im Gewebe auftretenden Kräfte durch die mechanischen Fühler abtastet,
den Schußfadenverlauf aus der Zugkraftverteilung über die Gewebebahn herleitet und
die Richtelemente entsprechend der Zugkraftverteilung steuert bzw. regelt.
2. Verfahren zur Messung der Schußfadenlage und zum Richten der Schußfäden in Geweben,
wobei man eine fortlaufend geförderte Gewebebahn abschnittsweise in Schußfadenrichtung
spannt, die Richtung des Fadenverlaufs im Gewebe über mindestens einem mechanischen
Fühler abtastet und Richtelemente entsprechend den Abtastwerten steuert bzw. regelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Gewebebahn über mitlaufende Spannvorrichtungen (Walzen, Ketten) mit in
Förderrichtung zunehmender Kraft spannt, die auf die Spannvorrichtungen in Förderrichtung
wirkenden Kräfte mißt, den Schußfadenverlauf aus dem Differenzwert der Kräfte herleitet
und die Richtelemente entsprechend dem Differenzwert steuert bzw. regelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Kräfte an Stellen mißt, die in Transportrichtung symmetrisch zum Einleit-Punkt
liegen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Gewebebahn im Spannabschnitt im wesentlichen ohne Längskräfte (in Transportrichtung)
führt.
5. Vorrichtung zur Messung der Schußfadenlage und zum Richten der Schußfäden in Geweben,
mit einer Spannvorrichtung zum Spannen der fortlaufend geförderten Gewebebahn in Schußfadenrichtung,
die mindestens eine Zugkraft-Einleitvorrichtung umfaßt, mit mindestens einem mechanischen
Fühler und mit Richtelementen, die über eine Regeleinrichtung und Ausgangssignale
des Fühlers steuerbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanischen Fühler (F1 bis Fn; 14) als Kraftfühler ausgebildet sind, welche
die in die Schußfäden eingeleitete Zugkraft abtasten können, und daß die Re geleinrichtung
derart ausgebildet ist und mit den Richtelementen (2, 4, 10, 10′; M1 bis M4) und
der Fühleinrichtung (F1 bis Fn; 14) in Wirkverbindung steht, daß die Richtelemente
entsprechend der von der Fühleinrichtung gemessenen Zugkraftverteilung über die Gewebebahn
eingestellt werden.
6. Vorrichtung zur Messung der Schußfadenlage und zum Richten der Schußfäden in Geweben,
mit einer Spannvorrichtung zum Spannen der fortlaufend geförderten Gewebebahn in Schußfadenrichtung
und mit mindestens einem mechanischen Fühler und mit Richtelementen, die über eine
Regeleinrichtung und Ausgangssignale des Fühlers steuerbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Paar von mitlaufenden Spannvorrichtungen (10, 10′) vorgesehen
sind, welche die Gewebebahn (1) mit in Förderrichtung zunehmender Kraft spannen, daß
jede der Spannvorrichtungen (10, 10′) mit einem Kraft-bzw. Drehmoment-Fühler (F,
F′) versehen ist, der so ausgebildet und angeordnet ist, daß die in Förderrichtung
von der Gewebebahn (1) bzw. deren Schußfäden (7) auf die jeweilige Spannvorrichtung
(10, 10′) aufgebrachte Kraft in ein Ausgangssignal wandelbar ist, und daß die Regeleinrichtung
derart ausgebildet ist und mit den Richtelementen (2, 4, 10, 10′; M1 bis M4) oder
mit der als Richtelement ausgebildeten Spannvorrichtung (10, 10′) sowie mit den Kraftfühlern
(F, F′) in Wirkverbindung steht, daß die Richtelemente entsprechend der Differenz
der Fühlerausgangssignale gesteuert bzw. geregelt werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fühleinrichtung (F1 bis Fn; 14) in Förderrichtung symmetrisch zur Zugkraft-Einleitvorrichtung
(20) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugkraft-Einleitvorrichtung (20) an einer Kette eines Spannrahmens (10, 10′)
(mit in Förderrichtung paralleler oder divergierender Bahnführung) als Ein- oder
Ausbuchtung in der Kettenführung ausgebildet ist (Fig. 3).
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die andere Kette des Spannrahmens (10, 10′) mit einer gleichsinnigen Ausbuchtung
in der Kettenführung gegenüber der ersten Ausbuchtung ausgebildet ist, und daß mindestens
zwei Fühlereinrichtungen (F1, F2; F1′, F2′) vorgesehen sind, die in (Halb-) Brückenschaltung
miteinander verschaltet sind (Fig. 5).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugkraft-Einleitvorrichtung als ortsfestes Spannelement (Mitlauf-Rad) ausgebildet
ist, das senkrecht zur Gewebebahn (1) auf diese aufdrückbar ist (Fig. 6 und 14).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugkraft-Einleitvorrichtung (20) als (schräggestellter) Warenbahnführer (Reibräder
oder dergleichen) ausgebildet ist, dem mindestens zwei, entgegengesetzt schräg gestellte
Warenbahnführer (10, 10′) mit daran angebrachten Kraftfühlern (F1; F2) am gegenüberliegenden
Rand der Gewebebahn zugeordnet sind (Fig. 4).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor und/oder hinter der Spannvorrichtung Fördermittel (2, 3, 4) vorgesehen sind,
die derart gere gelt antreibbar sind, daß die Gewebebahn in der Spannvorrichtung
im wesentlichen ohne Zugkräfte in Förderrichtung förderbar ist (Fig. 13).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von Zugkraft-Einleitvorrichtungen (20₁ bis 20n) vorgesehen ist, die derart ausgebildet und mit Energieversorgungseinrichtungen (23
bis 25) verbunden sind, daß jede der Zugkraft-Einleitvorrichtungen die Zugkraft in
Form von periodischen Schwingungen und zwar jeweils einer, von allen anderen abweichenden
Frequenz f1 bis fn) auf die Gewebebahn 1 aufbringt und daß die Ausgangssignale der
Fühleinrichtungen F1 bis F2′ auf eine, der Anzahl der Zugkraft-Einleitvorrichtungen
abgestimmte Anzahl von Meßzweigen aufgeteilt sind, die jeweils den verschiedenen
Frequenzen entsprechende Frequenzbände selektiv verstärken und als Ausgangssignale
Ua1 bis Uan wiedergeben.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der Zugkraft-Einleitvorrichtungen mehrere Fühleinrichtungen (F1 bis F2′)
oder umgekehrt zugeordnet sind und daß die Gruppe, bestehend aus Zugkraft-Einleitvorrichtung
(20) und Fühleinrichtungen (F1 bis F2′) in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugkraft-Einleitvorrichtung (20) Druckluft-Ausströmöffnungen (34) umfaßt,
über welche eine gegenüber den Öffnungen (34) angeordnete Gewebebahn (1) mit Druckluft
beaufschlagbar ist.