[0001] Die Erfindung betrifft ein Spielgerät zur Erzeugung von Geräuschen bestehend aus
einer Figur in Form eines Tieres, einer Person oder dgl., die ihrerseits in einer
größeren Wand integriert sein kann.
[0002] Aus dem Stande der Technik sind Spielgeräte unterschiedlichster Art und Wirkungsweise
allgemein bekannt und geläufig. Sie dienen einerseits dazu, dem Spielenden, also
insbesondere den Kindern, einen kurzweiligen Zeitvertreib zu bieten, und sollen andererseits
pädagogisch und psychologisch besonders vorteilhafte Auswirkungen auf den Spielenden
selbst ausüben. Hierzu zählen Kreativität, logisches Denkvermögen, Abbau von Agressionen
und ähnliches. Gleichzeitig muß das Spielgerät unter dem Gesichtspunkt der Amortisation
der getätigten Investitionen für die Spielenden auch nach längerer Benutzung noch
interessant und attraktiv sein und gerne benutzt werden.
[0003] Von diesen Grundsätzen ausgehend hat sich die Erfindung die Schaffung eines Spielgerätes
zur Aufgabe gemacht, das dem Benutzer auf effiziente Weise die Ableitung seiner Agressionen
ermöglicht.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die möglicherweise in einer
größeren Wand integrierte Figur in Form eines Tieres, einer Person oder dgl. zumindest
teilweise elastische oder bewegbare Flächen aufweise, die bei Belastung durch Zug
oder Druck Geräusche erzeugen.
[0005] Die Begriffe "Wand" als auch "Figur" sind im Sinne der Erfindung recht allgemein
auszulegen. So sind unter "Wand" alle in etwa quaderförmigen, dreidimensionalen Körper
zu verstehen und unter "Figur" die bereits erwähnten Tiere und insbesondere von Kindern
als Autorität empfundene Personen, darüber hinaus Gestalten aus Märchen und Sagen
wie z.B. Drachen, Bösewichte, Monster und andere Gestalten mit negativem Image als
auch alle Arten von abstrakten Gebilden. Diese Figuren weisen in bevorzugtem Maße
nur in Teilbereichen elastische oder bewegbare Flächen auf, was besagt, daß sie relativ
gegenüber den übrigen Bereichen der Figur bei Belastung durch Zug oder Druck bewegbar
sind. Der Kerngedanke der Erfindung besteht nun darin, daß durch Bewegung der Flächen
Geräusche erzeugt werden. Wo im einzelnen an der Figur diese Flächen angebracht werden,
steht hierbei im Rahmen der Erfindung grundsätzlich frei, bevorzugt jedoch gerade
dort, wo sie für den Spielenden am interessantesten sind. Im Zusammenhang mit vorliegendem
Gedanken sind besonders attraktiv Figuren in Lebensgröße mit nur bestimmte Teilbereiche
abdeckende Flächen. Die Erzeugung der Druckkräfte auf der Fläche kann durch Drücken,
Anspringen, Treten oder durch Faustschläge erfolgen. Die Elastizität bzw. Bewegbarkeit
der Fläche ist so zu wählen, daß die Möglichkeit der Verletzung ausgeschlossen ist.
[0006] Auch der Begriff "Geräusche" ist im Sinne der Erfindung möglichst allgemein zu fassen
und beinhaltet insbesondere Töne, Melodien im Sinne von Tonfolgen, Pfeif- oder Quietschgeräusche.
[0007] Die Verwendung einers derartigen Spielgerätes wird im folgenden ohne Einschränkung
der Allgemeinheit anhand eines Beispieles erläutert. So soll die Figur z. B. eine
erwachsene Person sein. Im Bereich des Bauches, des Kopfes und des Hinterteiles bedinden
sich die erfindungsgemäß anzubringenden Flächen. Wenn nun ein Kind, aufgeheizt durch
frustrierende Erlebnisse in Form von Bevormundungen, Bestrafungen durch Erwachsene
Aggressionen aufstaut und mit dem erfindungsgemäßen Spielgerät konfrontiert wird,
kann es seinem Drang, sich zur Wehr zu setzen dadurch nachkommt, daß es der Figur
mit Hand oder Faust in den Bauch oder ins Gesicht schlägt, ins Hinterteil oder den
Bauch tritt, oder gar antspringt und dadurch seine angestauten Aggressionen auf harmlose
Weise freisetzt und ableitet. Bei jedem Schlag oder Tritt wird denn ein Quietsch-
oder Pfeifgeräusch freigesetzt, das von den Kindern als Bekundung des erzeugten Schmerkes
aufgefaßt werden kann. Es ergibt sich für Kinder auf diese Weise ein harmloses Ventil
zur Ableitung von Aggressionen und Frustrationen gegenüber den als übermächtig und
ungerecht empfundenen Erwachsenen.
[0008] Besonders attraktiv wird des erfindungsgemäße Spielgerät dann, wenn die Höhe (Frequenz)
der erzeugten Geräusche von der Stärke des jeweils ausgeübten Zuges oder Druckes
abhängt, insbesondere bei größerer Stärke erhöht wird. Entsprechend der aus dem täglichen
Leben bekannten Erfahrung wird dann bei stärkerem Schlag oder Druck des Geräusch wie
z.B. der Schmerzensschrei frequenzmäßig verändert, insbesondere erhöht. Vor allem
ist denkbar, die den einzelnen Flächen (Bauch, Kopf, Hinterteil) zugeordneten Geräusche
unterschiedlich zu wählen, die dann zusätzlich frequenzmäßig aufgrund unterschiedlicher
Stärke von Zug oder Druck ihrerseits einer Veränderung unterworfen sind, so daß im
Ergebnis eine Vielfalt unterschiedlichster Geräusche bei Benutzung der Spielgeräte
entsteht und erzeugbar wird.
[0009] Im Rahmen der Erfindung steht die Art und Weise der Erzeugung der Geräusche grundsätzlich
frei. Bei Betätigen der Fläche kann insbesondere ein Blasebalg in Gang gesetzt werden,
der seinerseits eine oder mehrere Pfeilen bedient, ein Stößel relativ gegen eine Glocke
bewegt und hierdurch ein Geräusch erzeugt oder eine in üblicher Weise eine Melodie
wiedergebende Spieldose in Gang gesetzt werden. Um auch ein Pfeifen oder Läuten dann
zu erzeugen, wenn kein Kontakt des Spielenden mit der Fläche mehr gegeben ist, wird
in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß bei Betätigen der Fläche zunächst ein Gewicht
angehoben und/oder eine Feder aufgezogen wird, die anschließend ihre Energie an einen
Blasebalg und/oder Stößel abgibt. Der grundlegende Gedanke ist hier, die unmittelbar
bei Berührung der Fläche durch Schlag, Druck oder Zug übertragenen, nicht unerheblichen
Energien zunächst aufzunehmen, zu speichern und über einen im Vergleich zur Kontaktzeit
längeren Zeitraum entsprechend den natürlichen Verhältnissen abzugeben. Nach einem
Schlag oder Tritt wird die Figur über einen Zeitraum von 1-2 Minuten langsam schwächer
werdend die Geräusche absetzen. Wird als Figur die Form eines Tieres gewählt, ist
empfehlenswert, den Schwanz und/oder Rüssel als bewegbare Fläche zu wählen. Für Kinder
dürfte es besondere attraktiv sein, des Tier am Schwanz oder Rüssen zu ziehen, um
hierbei entsprechende Geräusche zu erzeugen.
[0010] Von Vorteile wäre weiter, wenn entsprechend dem natürlichen Abbild die Geräusche
an Mund, Schnauze oder Rüssel austreten.
[0011] Um ein Hinaufklettern und Besteigen der lebensgroßen Figuren zu gestatten, sind
bei hinreichend großen Geräten nach oben führende Stufen und/oder auf der Oberseite
befindliche Sitzgelegenheiten schließlich noch vorgeschlagen.
[0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert wird.
[0013] Sie zeigt einen in einer größeren Wand zumindest teilweise integrierten Elefanten.
[0014] In einer Wand 1 von etwa tafelförmiger Gestalt ist an der Vorderseite als Figur 2
ein Elefant integriert. Man erkennt gut die einzelnen Körperteile des Tieres, nämlich
Rumpf 3, Kopf 4 mit Augen, Ohren, Stoßzähnen sowie dem Rüssel 5, die Beine 6 sowie
Schwanz 7.
[0015] Im Rumpf 3 ist eine schraffierte Fläche 8 ange bracht, die gemäß der Erfindung elastisch
oder bewegbar ist und bei Belastung durch Druck Geräusche erzeugt. Diese gilt in
ähnlicher Weise für Schwanz 7 des Tieres, welcher unter Zug ebenfalls zum Auslösen
von Geräuschen in der Lage ist. Diese können, wie im Zusammenhang mit Rüssel 5 angedeutet,
über ihn nach außen freigesetzt werden, so daß der Eindruck der Erzeugung und Abgabe
der Geräusche durch den Elefanten selbst entsteht.
[0016] Die Benutzung geschieht in der Weise, daß durch Schlagen, Drücken oder Treten gegen
die Fläche 8 diese sich elastisch deformiert bzw. in Bewegung setzt und über Rüssel
5 abgebarre Geräusche entstehen. Eine andere Möglichkeit der Betätigung ist im Ziehen
an Schwanz 7 gegeben, was gleich dem Drücken gegen Fläche 8 wirkt und entsprechende
oder ähnliche oder andere Geräusche erzeugt. Dabei kann die Abgabefrequenz in Abhängigkeit
von der Stärke des ausgeübten Zuges oder Drucktes unterschiedlich gewählt werden und
sich insbesondere bei größerer Stärke erhöhen.
[0017] Im Ergebnis erhält man ein Spielgerät, welches unabhängig von der konkreten Gestaltung
der Figur 2 bei seiner Verwendung das Ablassen und Kanalisieren von Aggressionen
auf ungefährliche Weise erlaubt.
1. Spielgerät zur Erzeugung von Geräuschen bestehend aus einer Figur in Form eines
Tieres, einer Person oder dgl., die ihrerseits in einer größeren Wand integriert sein
kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Figur 2 zumindest teilweise elastische oder bewegbare Flächen 8 aufweist,
die bei Belastung durch Zug oder Druck Geräusche erzeugen.
2. Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräusche Töne, Melodien, Pfeif- oder Quietschgeräusche sind.
3. Spielgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (Frequenz) der Geräusche in Abhängigkeit von der Stärke des ausgeübten
Zuges oder Drucks unterschiedlich ist, insbesondere bei größerer Stärke erhöht wird.
4. Spielgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betätigen der Fläche 8 zur Erzeugung der Geräusche ein mit einer Pfeife verbundener
Blasebalg betätigt und/oder der Stößel relativ ge gen eine Glocke bewegt und/oder
eine Spieldose ausgelöst wird.
5. Spielgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch Betätigen zunächst ein Gewicht angehoben und/oder eine Feder aufgezogen
wird, die anschließend ihre Energie an einen Blasebalg und/oder Stößel abgibt.
6. Spielgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Tier als Figur 2 die bewegbare Fläche 8 Schwanz 7 oder Rüssel 5 ist.
7. Spielgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräusche an Mund, Schnauze oder Rüssel 5 austreten.
8. Spielgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch auf die Oberseite der Figur 2 führende Stufen und/oder eine oben befindliche Sitzgelegenheit.
9. Verwendung des Spielgerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß gegen die Fläche 8 getreten und/oder geboxt und/oder geschlagen und/oder diese
angesprungen wird.