[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere einen Nulleitertrenner,
mit einer Kontaktanordnung, welche je Schalterpol zwei Kontaktstellen aufweist, die
jeweils ein ortsfestes Kontaktstück und ein als Kontaktbrücke gestaltetes gemeinsames
bewegliches Kontaktstück zur Verbindung der beiden Kontaktstellen besitzen.
[0002] Für elektrische Schaltgeräte sind verschiedene Prinzipien für Kontaktanordnungen
bekannt. So werden häufig zur besseren Stromübertragung an den Kontaktstellen, insbesondere
bei tastenden Kontakten, spezielle Kontaktplättchen eingesetzt. Derartige Kontaktplättchen
bestehen häufig aus lichtbogenbeständigem Material und sind demgemäß teuer. Darüber
hinaus verursacht ihr Einsatz auch fertigungstechnisch hohen Aufwand. Außerdem kann
schon bei relativ kleinen Kurzschlußströmen ein dynamisches Öffnen der Kontaktstelle
infolge von Stromschleifenbildungen erfolgen.
[0003] Bei Schaltvorgängen im stromlosen Zustand, wie sie z. B. bei Trennern, insbesondere
Nulleitertrennern, üblicherweise stattfinden, ist ein Verschleiß der Kontaktstellen
infolge Lichtbogenabbrand nicht zu verzeichnen, vorausgesetzt, daß die Kontaktstücke
im Einschaltzustand stets geschlossen bleiben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, für ein elektrisches Schaltgerät der eingangs
genannten Art eines Kontaktanordnung anzugeben, die für hohe Belastbarkeit durch
Kurzschlußströme ausgelegt ist, nicht selbständig dynamisch öffnet und in fertigungs-
und montagetechnischer Hinsicht einfach und kostengünstig gestaltet ist.
[0005] Die Lösung der Aufgabe ist gekennzeichnet durch die Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0006] Danach ist vorgesehen, daß jedes ortsfeste Kontaktstück in beiden Kontaktstellen
wenigstens zwei Kontaktflächen besitzt, welche mit der Kontaktbrücke zusammenwirken.
[0007] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kontaktbrücke
einen quaderförmigen Leiter besitzt, der zwischen die Kontaktflächen greift und zur
Kontaktierung sich mit je einer Längskante an die Kontaktflächen anlegt.
[0008] Hierbei ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß jedes ortsfeste Kontaktstück aus
einem V-förmige profilierten Leiterstück gebildet ist, dessen offene Seite dem beweglichen
Kontaktstück der Kontaktbrücke zugewandt ist.
[0009] Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß jedes ortsfeste
Kontaktstück aus zwei quaderförmigen Leiterstücken gebildet ist, die mit ihren Hochachsen
unter einem Winkel zueinander angeordnet sind und deren einander zugewandte Breitseiten
die Kontaktflächen bildet. Abhängig von der Breite der Quader kann es dabei zweckmäßig
sein, daß die beiden quaderförmigen Leiterstücke, deren Längsachsen zueinander parallel
verlaufen im Abstand zueinandr angeordnet sind, so daß zwischen ihnen ein Längsspalt
besteht.
[0010] Gemäß einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, bei der
die Kontaktflächen der ortsfesten Kontaktstücke ebenfalls im Winkel zueinander angeordnet
sind, ist vorgesehen, daß die Kontaktbrücke aus zwei quaderförmigen parallel nebeneinandr
angeordneten Leitersegmenten gebildet ist, welche gemeinsam zwischen die Kontaktflächen
der ortsfesten Kontaktstücke greifen und zur Kontaktierung sich jeweils mit je einer
Längskante an die Kontaktflächen anlegen.
[0011] Hierbei kann es günstig sein, daß die beiden Leitersegmente gelenkartig miteinander
verbunden sind und sich beim Anlegen an die Kontaktflächen über das Gelenk gegenseitig
abstützen.
[0012] Besonders günstig erweist sich die gelenkige Verbindung der beiden Leitersegmente,
welche sich beim Anlegen an die Kontaktflächen des ortsfesten Kontaktstücks aufgrund
deren winkelförmiger Anordnung ebenfalls unter einem Winkel einander zuneigen, sich
bei Stromdurchfluß gegenseitig anziehen und dabei eine zueinander parallele Anordnung
anstreben. Diese parallele Ausrichtung hat zur Folge, daß sich die Kontaktkraft, welche
auf die Kontaktflächen von den Leitersegmenten ausgeübt wird, infolge des Gelenks
start erhöht. Auf diese Weise werden Oxydschichten auf den Kontaktoberflächen, welche
als Übergangswiderstand wirken und so zu einer übermäßigen Erwärmung der Kontaktstücke
führen können, mechanisch durchschlagen und bleiben damit wirkungslos.
[0013] Gemäß der Erfindung ist ferner vorgesehen, die Kontaktbrücke als T-förmigen Traghebel
aus Metall, vorzugsweise Kupfer, als einteiliges Stanzteil zu fertigen, wodurch der
Montageaufwand stark vermindert ist. Dabei ist der ausgestanzte Hebel mit einer Silberauflage
versehen, um den Übergangswiderstand zu verringern. An Stelle von reinem Kupfer kann
auch eine Kupferlegierung, z. B. Tombak, Messing, Bronze oder Neusilber treten, jeweils
versilbert.
[0014] Ein in Verlängerung des Längsarms an den Querarm angeformter Führungszapfen dient
zur Fixierung einer Druckfeder am beweglichen Kontaktstück, das von dem Querarm der
T-förmigen Kontaktbrücke gebildet ist.
[0015] Bei dieser Gestaltung ist der obere Bereich des Schaltgeräts, d. h. insbesondere
die Führung des Längsarms sowie das nur Betätigung vorgesehene Anschlußteil des Schaltwerks
gegenüber der elektrisch leitenden Kontaktbrücke isoliert.
[0016] Entsprechend der Erfindung kann es aber auch vorgesehen sein, die Kontaktbrücke als
T-förmigen Traghebel aus wärmebeständigem Isolierstoff mit einem Leiterstück zu fertigen.
Der einstückig oder zweistückig vorgesehene elektrische Leiter ist hierbei an dem
Querarm des Traghebels befestigt.
[0017] Eine am Querarm in Verlängerung des Längsarmes angeformte, nach außen weisende Nase
dient hierbei zur Fixierung der elektrischen Leiter. Außerdem dient diese Nase zur
Führung einer Druckfeder, welche die Kontaktbrücke im eingebauten Zustand in Richtung
auf die ortsfesten Kontakte beaufschlagt und für gleichmäßigen Kontaktdruck auf beide
Kontakte sorgt. Gemäß der Erfindung können sowohl die ortsfesten als auch die beweglichen
Kontaktstücke aus Kupfer gefertigt werden.
[0018] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0019] Anhand der Zeichnung in welcher ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
ist, sollen die Vorteile, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung
näher erläutert und beschrieben werden.
[0020] Es zeigen:
Figur 1 ein Schaltgerät mit der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung in Ausschaltstellung
im Teilschnitt
Figur 2 das Schaltgerät mit der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung gemäß Figur 1
in Einschaltstellung
Figur 3 eine erfindungsgemäße Kontaktanordnung mit jeweils einstückigem beweglichen
und festen Kontaktstück in Ausschaltstellung im Querschitt entlang Schnittlinie I-I
gemäß Figur 1
Figur 4 Die Kontaktanordnung gemäß Figur 3 in Einschaltstellung im Querschnitt entlang
Schnittlinie II-II gemäß Figur 1
Figur 5 eine erfindungsgemäße Kontaktanordnung mit zweiteiligem festen und einteiligem
beweglichen Kontaktstück in Ausschaltstellung im Querschnitt entlang Schnittlinie
I-I gemäß Figur 1
Figur 6 die Kontaktanordnung gemäß Figur 5 in Einschaltstellung im Querschnitt entlang
Schnittlinie II-II
Figur 7 eine erfindungsgemäße Kontaktanordnung mit einteiligem festen und zweiteiligem
beweglichen Kontaktstück im Querschnitt entlang Schnittlinie I-I gemäß Figur 1
Figur 8 die Kontaktanordnung gemäß Figur 7 in Einschaltstellung im Querschnitt entlang
Schnittlinie II-II gemäß Figur 2.
[0021] In Figur 1 sind die Konturen eines elektrischen Schaltgerätes 10, beipielsweise
eines Nulleiter-Trenners, dargestellt, dessen im Teilausschnitt erkennbare Kontaktanordnung
12 in Ausschaltstellung gezeigt ist.
[0022] Die Kontaktanordnung 12 ist gebildet aus einer Kontaktbrücke 14 als beweglicher
Kontakt, der zur Verbindung von zwei sich gegenüberliegenden festen Kontaktstücken
16, 18 dient.
[0023] Die Kontaktbrücke 14 ist als T-förmiger Hebel ausgestaltet, wobei der mittig auf
dem Querarm 20 anschließende Stellhebel 22 im Gehäuse mittig geführt ist und zur Betätigung
der Kontaktbrücke dient. Zur Betätigung der Kontaktbrücke ist ein Betätigungsorgan
24 vorgesehen, welches an der der Befestigungsseite gegenüberliegenden Frontseite
aus dem Gehäuse 11 herausragt.
[0024] An der dem Stellhebel 22 gegenüberliegenden Seite des Querarms 20 ist eine Nase 26
an die Kontaktbrücke angeformt, welche von einer Druckfeder 28 umfaßt ist. Die Druckfeder
28, welche über die Kontaktbrücke mit dem Stellhebel 22 mit dem Betätigungsorgan 24
zusammenwirkt, beaufschlagt die Kontaktbrücke 14 derart, daß die erforderliche Stellkraft
bzw. Kontaktkraft an den Kontaktstellen 16, 18 zustande kommt.
[0025] Im vorliegenden Fall ist das elektrische Schaltgerät 10 ein Nulleiter-Trenner, der
im stromlosen Zustand über das Handbetätigungsorgan 24 geschaltet wird und daher sehr
raumsparend gestaltet werden kann. Sein Gehäuse 11 entspricht den üblichen Standardabmessungen
für Reihen-Installationsgeräte, welche auf Hutprofilschienen aufschnappbar angeordnet
sind. Da platzbedürftige Zusatzausstattungen, wie Auslösevorrichtungen nicht erforderlich
sind, findet der Nulleiter-Trenner in einem Gehäuse Platz, dessen Dicke einer halben
Modulbreite entspricht. Überlicherweise ist ein solches Schaltgerät 10 am Schutzschalter
mit Selbstauslöser angebaut.
[0026] Figur 2 zeigt das aus Figur 1 bekannte Schaltgerät 10 mit der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung
12 in Einschaltstellung. Die Kontaktanordnung 12 ist wie auch bereits in Figur 1
im Teilausschnitt wiedergegeben und weist die gleichen Merkmale wie die in Figur 1
gezeigte Anordnung auf.
[0027] Die Kontaktstellen 16, 18 sind von der durch die Druckfeder 28 beaufschlagten Kontaktbrücke
14 miteinander verbunden.
[0028] Nicht näher gezeigt sind in den Figuren 1 und 2 Anschlußstellen für die externe
Verdrahtung, Tragschiene und weitere Einzelheiten, die für die Erfindung nicht von
Bedeutung sind.
[0029] In Figur 3 und 4 ist jeweils ein Teil einer Kontaktanordnung 12 im Querschnitt wiedergegeben,
entsprechend den Schnittlinien I-I in Figur 1 bzw. II-II in Figur 2. Hierbei handelt
es sich jeweils um den Querschnitt durch eine Hälfte der dort in Seitenansicht gezeigten
Kontaktanordnung 12.
[0030] Die in Figur 3 dargestellt Anordnung besteht aus einem einstückigen festen Kontaktstück
30 und einem in Ausschaltstellung befindlichen einstückigen beweglichen Kontaktstück
32. Das ortsfeste Kontaktstück 30 ist V-förmig profiliert und weist mit seiner Öffnungsseite
zum beweglichen Kontaktstück 32.
[0031] Das bewegliche Kontaktstück 32 besteht aus einem quaderförmigen elektrischen Leiter
mit rechteckigem Querschnitt, dessen Hochachse mit der Winkelhalbierenden des ortsfesten
V-förmigen Kontaktstücks übereinstimmt.
[0032] In Figur 4 ist die in Figur 3 gezeigte Anordnung des ortsfesten Kontaktstücks 30
und des beweglichen Kontaktstücks 32 in Einchaltstellung dargestellt. Hierbei berührt
das bewegliche Kontaktstück 32 mit seinen beiden zum ortsfesten Kontaktstück 30 nächstliegenden
Längskanten 34, 35 die auf den inneren Schenkelflächen des V-förmig profilierten
ortsfesten Kontaktstücks 30 gebildeten Kontaktflächen 36.
[0033] In Figur 5 und 6 ist ebenfalls jeweils ein Teil einer Kontaktanordnung 12 dargestellt,
bei der zwei im Winkel zueinander geneigte ortsfeste Kontaktstücke 40, 41 einem einstückigen
quaderförmigen beweglichen Kontaktstück 42 gegenüber angeordnet sind.
[0034] Die in Figur 5 gezeigt Anordnung ist wieder im Querschnitt entsprechend der Schnittlinie
I-I gemäß Figur 1 gezeigt.
[0035] Die ortsfesten Kontaktstücke 40, 41 sind jeweils quaderförmig ausgebildet und bilden
mit ihren dem beweglichen Kontaktstück zugewandten Breitseiten, die im stumpfen Winkel
zueinander angeordnet sind, Kontaktflächen 46, 47. Die beiden ortsfesten Kontaktstücke
40, 41 sind in gleicher Weise angeordnet, wie bei der in Figur 3 gezeigten Anordnung,
jedoch sind die beiden Kontaktstücke 40, 41 im Abstand zueinander angeordnet, so daß
ein Längsspalt in dem Berech entsteht, der zur Kontaktierung nicht benötigt wird.
[0036] Das bewegliche Kontaktstücke 42 ist einstückig als Quader geformt und bildet mit
seinen beiden dem ortsfesten Kontaktstücken 40, 41 zugewandten Längskanten 44, 45
sogenannte Berührungskanten.
[0037] In Figur 6 ist die Einschaltstellung der in Figur 5 gezeigten Anordnung ebenfalls
im Querschnitt entlang der Schnittlinie II-II gemäß Figur 2 dargestellt, wobei ersichtlich
ist, wie die Berührungskanten 44, 45 des beweglichen Kontaktstücks 42 jeweils an
die Kontaktflächen 46, 47 der ortsfesten Kontaktstücke 40, 41 angelegt sind.
[0038] In Figur 7 und 8 ist ebenfalls ein Teil einer Kontaktanordnung 12 wiedergegeben,
deren ortsfeste Kontaktstücke 50 einteilig gestaltet sind, wohingegen das bewegliche
Kontaktstück 52 aus zwei Leitersegmenten 58, 59, die über ein Gelenk 60 miteinander
verbunden sind, gebildet ist.
[0039] Die in Figur 7 gezeigte Anordnung zeigt die Kontaktstücke 50, 52 in Ausschaltstellung
im Querschnitt entlang der Schnittlinie I-I gemäß Figur 1. Das ortsfeste Kontaktstück
50 ist in gleicher Weise ausgestaltet, wie bereits aus Figur 3 bekannt. Es handelt
sich hierbei um einen V-förmig profilierten Leiterstreifen, dessen einander zugeordnete
Innenseiten der Schenkel Kontaktflächen 56, 57 bilden.
[0040] Das bewegliche Kontaktstück 72 besteht aus zwei quaderförmigen Leitersegmenten 58,
59. Sie sind über ein Gelenk 60 miteinander verbunden, wobei ihre dem ortsfesten
Kontaktstück 50 abgewandten Enden auseinanderstreben. Jeweils die äußeren, dem Kontaktstück
50 zugewandten Längskanten bilden Berührungskanten 54, 55, welche zur Kontaktierung
der Kontaktflächen 56, 57 dienen.
[0041] In Figur 8 ist die in Figur 7 dargestellte Anordnung in Einschaltstellung im Querschnitt
entsprechend Schnittlinie II-II gemäß Figur 2 wiedergegeben, wobei die Berührungskanten
54, 55 der beiden Leitersegmente 58, 59 des beweglichen Kontaktstücks 52 an die Kontaktflächen
56, 57 des ortsfesten Kontaktstücks 50 angelegt sind. Hierbei stützen sich die beiden
Leitersegmente 58, 59 über das Verbindungsgelenk 60 gegenseitig ab. Ferner sind zwei
Pfeile P dargestellt, welche die auftretenden Kräfte verdeutlichen sollen, die infolge
Stromdurchfluß und Eigenmagnetfeld in den beiden Leitersegmenten 58, 59, deren vorher
auseinandergespreizte, der Kontaktstelle abgewandte Enden sich gegenseitig anziehen
und versuchen, sich parallel zueinander zu stellen, wirksam werden. Durch den über
das Gelenk 60 gebildeten Hebelarm wird die Anpreßkraft der Berührungskanten 54, 55
auf die Kontaktflächen 56, 57 erhöht.
[0042] Die Besonderheit der anhand der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele erläuterten
Erfindung ist darin zu sehen, daß aufgrund der dachförmigen bzw. unter einem stumpfen
Winkel einander zugeneigten Anordnung der Kontaktflächen des Festkontaktes beim Zusammenwirken
mit dem beweglichen Kontakt in jeder Kontaktstelle zwei Kontaktzonen entstehen, die
durch das Anlegen der Berührungskanten der quaderförmigen beweglichen Kontaktstücke
an die Kontaktflächen linienförmig gebildet werden. Dies ist von wesentlichem Vorteil
im Hinblick auf die Kurzschlußeigenschaften, da die Bildung kleiner magnetischer
Felder in der Kontaktstelle stark unterbunden wird. Das häufig zu beobachtende dynamische
Abheben im Kurzschlußfall ist mit der Erfindung ebenfalls weitestgehend unterbunden.
Durch die Winkelform des Festkontaktes wird bei der Erfindung ferner erreicht, daß
der bewegliche Kontakt jeweils eine gute Anlage findet, so daß sich eine gleichmäßige
Stromdichte-Verteilung einstellt. Auf den Kontaktflächen gebildete Oxydschichten,
welche sich bei herkömmlichen Schaltern nachteilig auswirken, da sie einen Übergangswiderstand
bilden, der zur ungewollten Erwärmung der Kontaktstellen führt, sind bei der Erfindung
ohne Bedeutung, da sie beim Auftreffen des beweglichen Kontakts auf die Kontaktflächen
des festen Kontakts jeweils mechanisch zerstört werden, so daß ein ungehinderter
Stromdurchtritt möglich ist.
[0043] Während die in den Figuren 3 und 4 gezeigte Kontaktanordnung die Grundform darstellt,
in welcher das neue Kontaktierungsprinzip besonders deutlich wird, stellen die in
den Figuren 5 und 6 bzw. 7 und 8 gezeigten Varianten Verfeinerungen dieses Kontaktierungsprinzipes
dar.
[0044] Die in den Figuren 5 und 6 dargestellte Variante unterscheidet sich von der Grundform
nur durch die zweiteilige Ausgestaltung des Festkontaktes, der eine Trennfuge im
Kontaktierungsbereich aufweist und so der Kontaktstelle eine bessere Anpassungsfähigkeit
durch Beweglichkeit verleiht. Hierdurch ist eine saubere parallele Stromführung gewährleistet.
[0045] Die in den Figuren 7 und 8 dargestellte Variante besitzt den gleichen Festkontakt
wie die Grundform. Jedoch ist der bewegliche Kontakt wie in den Figuren 7 und 8 schematisch
gezeigt in seiner Längsrichtung zweigeteilt. Die beiden Teilen stützen sich hierbei
über ein dazwischen angeordnetes Gelenk ab, wobei durch die konstruktive Gestaltung
des dachförmigen Festkontakts die der Kontaktstelle abgewandten Enden des beweglichen
Kontakts auseinanderstreben. Bei Stromdurchfluß ziehen sich die beiden auseinandergespreizten
Schenkel der Segmente gegenseitig an was dazu führt, daß über das Gelenk als Drehpunkt
sich die Berührungskanten der beweglichen Kontakte noch fester an die Kontaktflächen
des Festkontaktes anpressen.
1. Elektrisches Schaltgerät (10), insbesondere Nulleiter-Trenner mit einer Kontaktanordnung
(12), welche je Schalterpol zwei Kontaktstellen (16, 18) aufweist, die jeweils ein
ortsfestes Kontaktstück (30, 40, 41, 50) und ein als Kontaktbrücke (14) gestaltetes
gemeinsames bewegliches Kontaktstück zur Verbindung der beiden Kontaktstellen besitzen,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes ortsfeste Kontaktstück (30, 40, 41, 50) in beiden Kontaktstellen (16, 18)
wenigstens zwei Kontaktflächen (36, 37, 46, 47, 56, 57) besitzt, welche mit der Kontaktbrücke
(14) zusammenwirken.
2. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen
(36, 37, 46, 47, 56, 57) im Winkel zueinander geneigt angeordnet sind, daß die Kontaktbrücke
(14) einen quaderförmigen Leiter (32, 42) besitzt, der zwischen die Kontaktflächen
(36, 37, 46, 47) greift, und daß der quaderförmige Leiter (32, 42) Berührungskanten
(34, 35, 44, 45) besitzt, die jeweils von einer Längskante gebildet sind und sich
zur Kontaktierung an die Kontaktflächen (36, 37, 46, 47) anlegen.
3. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
ortsfeste Kontaktstück (30, 50) aus einem V-förmig profilierten Leiterstück gebildet
ist, dessen offene Seite dem beweglichen Kontaktstück (32, 52) der Kontaktbrücke
(14) zugewandt ist.
4. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Kontaktstelle (16, 18) zwei quaderförmige ortsfeste Kontaktstücke (40, 41) aufweist,
deren Hochachsen unteren einem Winkel zueinander angeordnet sind und deren einander
zugewandte Breitseiten die Kontaktfläche (46, 47) bilden.
5. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
quaderförmigen ortsfesten Kontaktstücke (40, 41), deren Längsachsen zueinander parallel
verlaufen, zwischen sich eine Trennfuge aufweisen.
6. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 1, daß die Kontaktflächen (56, 57) der ortsfesten
Kontaktstücke (50) im Winkel zueinander angeordnet sind, daß die Kontaktbrücke (14)
zwei quaderförmige, parallel nebeneinander angeordnete Leitersegmente (58, 59) aufweist,
welche das bewegliche Kontaktstück (52) bilden und gemeinsam zwischen die Kontaktflächen
(56, 57) des ortsfesten Kontaktstücks (50) greifen, und daß jedes der Leitersegmente
eine von einer Längskante gebildete Berührungskante (54, 55) aufweist, die sich zur
Kontaktierung an die Kontaktflächen (56, 57) des ortsfesten Kontaktstücks (50) anlegen.
7. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Leitersegmente (58, 59) durch ein zwischen beiden angeordnetes Gelenk (60) miteinander
verbunden sind und sich beim Anlegen an die Kontaktflächen (56, 57) über das Gelenk
(60) gegenseitig abstützen.
8. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
gelenkig miteinander verbundenen Leitersegmente (58, 59) sich bei Stromdurchfluß
gegenseitig anziehen und über das Gelenk (60) die Kontaktkraft auf die Kontaktflächen(56,
57) erhöhen.
9. Elektrisches Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 6, 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kontaktbrücke (14) als Traghebel T-förmig mit einem Querarm
(20) ausgebildet ist, welcher das bewegliche Kontaktstück (32, 42, 52) aufnimmt.
10. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Querarm (20) ein Stellhebel (22) anschließt, der zur Führung sowie zur Übertragung
der Stellkraft auf die Kontaktbrücke (14) dient.
11. Elektrisches Schaltgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktbrücke
(14) von einer die Kontaktkraft erzeugenden Druckfeder (28) beaufschlagt ist, die
von einer zapfenförmigen Nase (26) am Querarm (20) der Kontaktbrücke (14) geführt
ist.
12. Elektrisches Schaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, daß die ortsfesten
und die beweglichen Kontaktstücke (30, 32, 40, 41, 42, 50, 52) aus Kupfer oder Kupferlegierung
einstückig als Stanzteil gefertigt sind.
13. Elektrisches Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die ortsfesten und die beweglichen Kontaktstücke (30, 32, 40, 41, 42, 50, 52)
versilbert sind.