(19)
(11) EP 0 291 899 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.11.1988  Patentblatt  1988/47

(21) Anmeldenummer: 88107793.7

(22) Anmeldetag:  14.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 5/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 21.05.1987 CH 1962/87

(71) Anmelder: BRUNO PIATTI AG
CH-8305 Dietlikon (DE)

(72) Erfinder:
  • Schreiner, Hans
    CH-8304 Wallisellen (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spannvorrichtung


    (57) Auf einem Holm (11) sind zwei Rohre (12, 15) verschiebbar gelagert. Das eine dieser Rohre (12) ist längs des Holmes (11) blockierbar. Das andere Rohr (15) ist von einer mit einer Handhabe (16) versehenen Gewindespindel (17) durch­setzt, die ihrerseits im anderen Rohr (15) drehbar, je­doch axial nicht verschiebbar gelagert ist und in ein am Holm (11) verankertes Mutterstück (19) eingeschraubt ist. Die beiden Rohre tragen Spannbacken (24). Um die Spann­vorrichtung schnell und einfach den verschiedenen Kon­turen von zu spanndenden Werkstücken anzupassen, ist der Vorrichtung ein Satz von mindestens zwei Spannbacken (24) zugeordnet, die entfernbar an den Rohren (12, 15) befes­tigt sind, und zwar so, dass sie in Bezug auf die Rohre (12, 15) unverdrehbar oder verdrehbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Eine solche Spannvorrichtung ist beispielsweise aus der CH PS 655.458 bekannt. Die bekannte Spannvorrichtung hat sich insbesondere zum Festspannen von Platten an zwei deren parallelen und geradlinigen Seitenkanten bewährt. Ein solches Festspannen von Platten ist beispielsweise dann erforderlich, wenn die Platte mit einer angeleimten Einfassung zu versehen ist.

    [0003] Allerdings ist ein Nachteil der bekannten Spannvorrich­tung darin zu sehen, dass zumindest eine der Spannbacken fest am zugeordneten Rohr verankert ist. Wenn nun die Aussenkontur der zu spannenden Werkstücke (Platten) von einer Geraden abweicht, und mithin die Form der Spann­backen dieser Aussenkontur anzupassen ist, musste bei der bekannten Spannvorrichtung zumindest das eine der Rohre gegen ein anderes mit der der besonderen Aussen­kontur angepassten Spannbacke ausgetauscht werden. Ebenso lassen sich mit der bekannten Spannvorrichtung Platten an gegenüberliegenden, geradlinigen jedoch nicht genau parallelen Kanten nicht zufriedenstellend spannen.

    [0004] Es ist daher ein Zweck der Erfindung eine Spannvorrich­tung der eingangs genannten Art derart zu gestalten, dass die genannten Nachteile weitgehend vermieden wer­den können. Zu diesem Zweck weist die vorgeschlagene Spann­vorrichtung die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 an­gegebenen Merkmale auf. Damit kann der Spannvorrichtung auch ein Satz mit einer beliebigen Anzahl von Spannbacken zugeordnet werden, die bezüglich ihrer Form und/oder ihrer Richtung bezüglich des Holmes den vorkommenden Formen und/­oder Konturen angepasst sind. Besonders vorteilhaft ist die im Patentanspruch 2 gekennzeichnete Spannvorrichtung.

    [0005] Nachstehend ist die vorgeschlagene Spannvorrichtung rein beispielsweise anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Spannvorrichtung mit demontieren Spannbacken,

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1 mit schematisch angegebenen Spann­backen,

    Fig. 3 - 6 eine Ausführungsform einer Spannbacke in verschiedenen Montagearten auf dem zuge­ordneten Rohr,

    Fig. 7 - 11 eine weitere Ausführungsform einer Spann­backe in verschiedenen Montagearten auf dem zugeordneten Rohr, und

    Fig. 12 - 13 eine weitere Ausführungsform einer "Spann­backe".



    [0006] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Spannvorrichtung 10 besitzt einen Holm 11 beispielsweise aus einem Vierkant­rohr. Auf dem in Fig. 1 und 2 unten erscheinenden Endbe­reich des Holmes 11 ist ein erstes Vierkant-Rohr 12 auf­ geschoben und mit einem Steckstift 13 auf dem Holm 11 blockiert. Der Holm 11 weist zu diesem Zweck eine Reihe von durchgehenden Querbohrungen 14 (Fig. 2; in Fig. 1 weg­gelassen) auf. Somit kann das erste Vierkant-Rohr 12 nach Ziehen des Stiftes 13 auf dem Holm 11 verschoben und auf der Höhe einer der Bohrungen 14 wieder fixiert werden.

    [0007] Auf dem in Fig. 1 und 2 oben erscheinenden Endbereich des Holmes 11 ist ein zweites Vierkant-Rohr 15 aufgeschoben. Dieses zweite Vierkant-Rohr 15 ist längs von einer einer­ends mit einer Handhabe 16 versehenen Gewindespindel 17 durchsetzt, die bei 18 im Rohr 15 drehbar jedoch axial unverschiebbar gelagert ist. Die Gewindespindel 17 ist in ein fest im Holm 11 verankertes Mutterstück 19 einge­schraubt. Somit lässt sich das zweite Rohr 15 durch Ver­drehen der Gewindespindel 17 stufenlos längs des Holmes 11 verschieben. Anstelle der als Handgriff dargestellten Hand­habe 16 kann auch ein durch ein pneumatisches Schraubwerk­zeug verdrehbarer Vier- oder Sechskant vorgesehen sein.

    [0008] Sowohl am Vierkant-Rohr 12 als auch am Vierkant-Rohr 15 ist ein abstehender Zapfen 20 angeschweisst. Dieser Zapfen 20 weist eine mit einem Innengewinde versehene Längsboh­rung 21 auf. An dem an Rohr 12 bzw. 15 unmittelbar befes­tigten Ende weist der Zapfen 20 einen Abschnitt 22 mit einem mehrkantigen, beispielsweise vierkantigen Aussen­profil auf (vergleiche auch Fig. 1), der dann in einen Abschnitt 23 mit zylindrischem Aussenprofil übergeht. Die Zapfen 20 dienen zur Montage von in Fig. 2 nur gestrichelt angegebenen Spannbacken 24, die ihrerseits mit einer Schraube 25 am Zapfen 20 und mithin an einem der Rohre 12 und 15 zu befestigen sind.

    [0009] In den Fig. 3 - 6 ist eine erste Ausführungsform einer Spannbacke 24 in verschiedenen Montagearten auf dem Rohr 12 bzw. 15 dargestellt.

    [0010] Man erkennt in Fig. 3 den Zapfen 20 mit seinem vierkan­tigen Abschnitt 22. Die Spannbacke 24 besteht im vorlie­genden Falle aus einem massiven oder rohrförmigen, geraden Rund- oder Vierkantprofil, das in der Mitte eine durch­gehende Querbohrung 26 aufweist. Beidseits dieser Quer­bohrung 26 erstrecken sich Spannarme 27, 28, die z.B. mit einer Umhüllung 29 aus Gummi versehen sind. Am einen Ende der Bohrung 26 ist eine Ansenkung oder eine Nut 30 vor­handen, deren Innenprofil gegengleich zum Aussenprofil des Abschnittes 22 ist bzw. deren Breite der Breite des Abschnittes 22 entspricht. Am anderen Ende der Bohrung 26 ist ebenfalls eine Ansenkung oder eine Nut 31 vorhanden, deren Innenprofil kreisrund und von grösserem Durchmesser als die Diagonale des vierkantigen Abschnittes 22 ist bzw. deren Breite grösser als diese Diagonale ist.

    [0011] Wird nun die Spannbacke 24 wie in Fig. 3 gezeigt auf den Zapfen 20 montiert, greift der Abschnitt 22 des Zapfens 20 in die Nut 30 und damit ist die Spannbacke 24 nach dem Einschrauben der Flachkopfschraube 25 gegen eine Ver­drehung um den Zapfen 20 gesichert.

    [0012] Wird dagegen die Spannbacke 24 wie in Fig. 4 dargestellt auf den Zapfen 20 montiert, kann sie sich auch nach dem Festschrauben der Flachkopfschraube 25 um den Zapfen 20 verdrehen, da zwischen der Nut 31 und dem Abschnitt 22 kein Formschluss sondern nur ein Kraftschluss vorhanden ist. Zum Verdrehen der Spannbacke 24 ist allerdings die durch den Kraftschluss erzeugte Reibung zu überwinden.

    [0013] Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Montageart ist ein Zwischenstück 32 vorgesehen, das eine durchgehende Längs­bohrung 33 zur Aufnahme des Zapfens 20 aufweist. Die Längsbohrung 33 mündet am einen Ende des Zwischenstückes 32 in eine Ansenkung bzw. in eine Nut 34, deren Innenpro­fil gegengleich zum Aussenprofil des Abschnittes 22 ist bzw. deren Breite der Breite des Abschnittes 22 ent­spricht. Andernends mündet die Längsbohrung 33 mittig in einem auf der Stirnseite des Zwischenstückes 32 ausge­bildeten Vorsprung 35, der dasselbe Aussenprofil wie der Abschnitt 22 hat. Zur Befestigung der Spannbacke 24 in den Fig. 5 und 6 wird eine Schraube 25′ benützt, die nicht nur die Querbohrung 26 durchsetzt, sondern auch das Zwischenstück 32 bevor sie in das Innengewinde im Zapfen 20 eingreift. In Fig. 5 ist die Spannbacke analog zu Fig. 3, d.h. bezüglich des Rohres 12, 15 unverdrehbar und in Fig. 6 analog zu Fig. 4, d.h. gegen Kraftschluss verdrehbar montiert.

    [0014] In den Fig. 7 - 11 ist eine Ausführungsvariante einer Spannbacke 24′ dargestellt. Diese Spannbacke 24′ weist zwei rechtwinklig zueinander stehende Spannarme 27′, 28′ aus einem mit einer Umhüllung 29′ versehenen Flachprofil auf. Die Spannarme 27′ und 28′ erstrecken sich von einem Befestigungsblock 36 aus, der analog wie der mittlere Ab­schnitt der Spannbacke 24 zwischen den Spannarmen 27 und 28 der Fig. 3 - 6 ausgebildet ist und der zur Aufnahme des Zapfens 20 dient. Zweckmässig sind die Spannarme 27′, 28′ mit dem Befestigungsblock 36 verschweisst oder ein­stückig mit diesem ausgebildet.

    [0015] Während in Fig. 7 die Spannbacke 24′ in Bezug auf das Rohr 12, 15 unverdrehbar montiert ist, ist sie in Fig. 9 lediglich kraftschlüssig, also um den Zapfen 20 verdreh­bar montiert. Aus den Fig. 10 und 11 ist ohne weiteres ersichtlich, dass das Zwischenstück 32, das anhand der Fig. 5 beschrieben wurde, auch mit der Spannbacke 24′ verwendbar ist.

    [0016] Mit einem paar Spannbacken 24′ lassen sich rechteckige und quadratische Werkstücke, beispielsweise Platten über eine ihrer Diagonalen einspannen.

    [0017] Es gibt Fälle, beispielsweise wenn eine Leimfuge zwischen zwei stumpf aneinandergefügten Platten zu verpressen ist, wo die Spannweite der Spannvorrichtung nicht zum über­brücken beider Platten ausreicht. Für solche Fälle kann die Ausführungsform der Fig. 12 und 13 verwendet werden. Hier besteht die "Spannbacke" im wesentlichen aus einem Steckbolzen 37, der unter Zwischenlage des Zwischenstückes 32 mittels der Schraube 25′ auf dem Zapfen 20 des Rohres 12, 15 befestigt ist. Diese Steckbolzen 37 sind dazu be­stimmt, sozusagen spielfrei in Bohrungen einzugreifen, die in den aneinanderzufügenden Platten in der Nähe der zu verpressenden Leimfuge vorbereitet wurden. Damit kann die beschriebene Spannvorrichtung auch mit einer be­schränkten Länge des Holmes 11 dazu benützt werden, zwei Werkstücke, insbesondere zwei Platten miteinander zu ver­spannen, deren Abmessungen die eigentliche Spannweite des Holmes 11 übertreffen.


    Ansprüche

    1. Spannvorrichtung mit einer in ein Muttergewinde (19) eingreifenden Gewindespindel (17), um Spannbacken (24; 24′) aufeinander zu und voneinander weg zu bewe­gen und mit einem Holm (11), der in seinem einen End­bereich von einem ersten, auf dem Holm (11) verschieb­baren und blockierbaren Rohr (12) umgeben ist, während auf dem anderen Endbereich des Holmes (11) ein zweites Rohr (15) verschiebbar ist, wobei das erste und das zweite Rohr (12, 15) jeweils eine Spannbacke (24; 24′) tragen und wobei in dem vom zweiten Rohr (15) umgebe­nen Ende des Holmes (11) das Muttergewinde (19) ver­ankert ist, während die mit einer Handhabe (16) ver­sehene Gewindespindel (17) durch das zweite Rohr (15) hindurchgreift und in diesem drehbar, jedoch axial un­verschiebbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Satz von zwei Spannbacken (24; 24′) vorgesehen ist, die entfernbar auf dem zugeordneten Rohr (12, 15) befestigbar sind.
     
    2. Spannvorrichtung nach Patentanspruch 1, bei der die Spannbacken (24; 24′) zwei starr miteinander verbun­dene Spannarme (27, 28; 27′, 28′) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbacken (24; 24′) wahl­weise starr oder um eine zur Längsrichtung des Holmes (11) und der Spannarme (27, 28; 27′, 28′) rechtwinklig stehende Achse (20) verdrehbar auf dem zugeordneten Rohr (12, 15) mittels einer die Mitte der Spannbacke (24; 24′) durchsetzenden Schraube (25; 25′) befestig­bar sind.
     
    3. Spannvorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass an jedem Rohr (12, 15) ein radial abstehender Zapfen (20) mit einem Innengewinde zur Aufnahme der Schraube 25; 25′) verankert ist, dessen dem Rohr (12, 15) näherer Abschnitt (22) ein mehrkan­tiges Aussenprofil aufweist, das in einen Abschnitt mit einem im mehrkantigen Aussenprofil eingeschriebe­nen zylindrischen Aussenprofil übergeht, und dass die Spannbacken (24; 24′) eine durchgehende Bohrung (26) aufweisen, deren Innendurchmesser dem Aussendurchmes­ser des zylindrischen Aussenprofils des Zapfens (20) entspricht, wobei die Bohrung (26) einerends in eine dem mehrkantigen Aussenprofils gegengleich geformte Vertiefung oder in eine diesem in der Breite entspre­chenden Nut (30) mündet.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht