[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
[0002] Eine solche Spannvorrichtung ist beispielsweise aus der CH PS 655.458 bekannt. Die
bekannte Spannvorrichtung hat sich insbesondere zum Festspannen von Platten an zwei
deren parallelen und geradlinigen Seitenkanten bewährt. Ein solches Festspannen von
Platten ist beispielsweise dann erforderlich, wenn die Platte mit einer angeleimten
Einfassung zu versehen ist.
[0003] Allerdings ist ein Nachteil der bekannten Spannvorrichtung darin zu sehen, dass
zumindest eine der Spannbacken fest am zugeordneten Rohr verankert ist. Wenn nun die
Aussenkontur der zu spannenden Werkstücke (Platten) von einer Geraden abweicht, und
mithin die Form der Spannbacken dieser Aussenkontur anzupassen ist, musste bei der
bekannten Spannvorrichtung zumindest das eine der Rohre gegen ein anderes mit der
der besonderen Aussenkontur angepassten Spannbacke ausgetauscht werden. Ebenso lassen
sich mit der bekannten Spannvorrichtung Platten an gegenüberliegenden, geradlinigen
jedoch nicht genau parallelen Kanten nicht zufriedenstellend spannen.
[0004] Es ist daher ein Zweck der Erfindung eine Spannvorrichtung der eingangs genannten
Art derart zu gestalten, dass die genannten Nachteile weitgehend vermieden werden
können. Zu diesem Zweck weist die vorgeschlagene Spannvorrichtung die im Kennzeichen
des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale auf. Damit kann der Spannvorrichtung
auch ein Satz mit einer beliebigen Anzahl von Spannbacken zugeordnet werden, die bezüglich
ihrer Form und/oder ihrer Richtung bezüglich des Holmes den vorkommenden Formen und/oder
Konturen angepasst sind. Besonders vorteilhaft ist die im Patentanspruch 2 gekennzeichnete
Spannvorrichtung.
[0005] Nachstehend ist die vorgeschlagene Spannvorrichtung rein beispielsweise anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Spannvorrichtung mit demontieren Spannbacken,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1 mit schematisch angegebenen
Spannbacken,
Fig. 3 - 6 eine Ausführungsform einer Spannbacke in verschiedenen Montagearten auf
dem zugeordneten Rohr,
Fig. 7 - 11 eine weitere Ausführungsform einer Spannbacke in verschiedenen Montagearten
auf dem zugeordneten Rohr, und
Fig. 12 - 13 eine weitere Ausführungsform einer "Spannbacke".
[0006] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Spannvorrichtung 10 besitzt einen Holm 11 beispielsweise
aus einem Vierkantrohr. Auf dem in Fig. 1 und 2 unten erscheinenden Endbereich des
Holmes 11 ist ein erstes Vierkant-Rohr 12 auf geschoben und mit einem Steckstift
13 auf dem Holm 11 blockiert. Der Holm 11 weist zu diesem Zweck eine Reihe von durchgehenden
Querbohrungen 14 (Fig. 2; in Fig. 1 weggelassen) auf. Somit kann das erste Vierkant-Rohr
12 nach Ziehen des Stiftes 13 auf dem Holm 11 verschoben und auf der Höhe einer der
Bohrungen 14 wieder fixiert werden.
[0007] Auf dem in Fig. 1 und 2 oben erscheinenden Endbereich des Holmes 11 ist ein zweites
Vierkant-Rohr 15 aufgeschoben. Dieses zweite Vierkant-Rohr 15 ist längs von einer
einerends mit einer Handhabe 16 versehenen Gewindespindel 17 durchsetzt, die bei
18 im Rohr 15 drehbar jedoch axial unverschiebbar gelagert ist. Die Gewindespindel
17 ist in ein fest im Holm 11 verankertes Mutterstück 19 eingeschraubt. Somit lässt
sich das zweite Rohr 15 durch Verdrehen der Gewindespindel 17 stufenlos längs des
Holmes 11 verschieben. Anstelle der als Handgriff dargestellten Handhabe 16 kann
auch ein durch ein pneumatisches Schraubwerkzeug verdrehbarer Vier- oder Sechskant
vorgesehen sein.
[0008] Sowohl am Vierkant-Rohr 12 als auch am Vierkant-Rohr 15 ist ein abstehender Zapfen
20 angeschweisst. Dieser Zapfen 20 weist eine mit einem Innengewinde versehene Längsbohrung
21 auf. An dem an Rohr 12 bzw. 15 unmittelbar befestigten Ende weist der Zapfen 20
einen Abschnitt 22 mit einem mehrkantigen, beispielsweise vierkantigen Aussenprofil
auf (vergleiche auch Fig. 1), der dann in einen Abschnitt 23 mit zylindrischem Aussenprofil
übergeht. Die Zapfen 20 dienen zur Montage von in Fig. 2 nur gestrichelt angegebenen
Spannbacken 24, die ihrerseits mit einer Schraube 25 am Zapfen 20 und mithin an einem
der Rohre 12 und 15 zu befestigen sind.
[0009] In den Fig. 3 - 6 ist eine erste Ausführungsform einer Spannbacke 24 in verschiedenen
Montagearten auf dem Rohr 12 bzw. 15 dargestellt.
[0010] Man erkennt in Fig. 3 den Zapfen 20 mit seinem vierkantigen Abschnitt 22. Die Spannbacke
24 besteht im vorliegenden Falle aus einem massiven oder rohrförmigen, geraden Rund-
oder Vierkantprofil, das in der Mitte eine durchgehende Querbohrung 26 aufweist.
Beidseits dieser Querbohrung 26 erstrecken sich Spannarme 27, 28, die z.B. mit einer
Umhüllung 29 aus Gummi versehen sind. Am einen Ende der Bohrung 26 ist eine Ansenkung
oder eine Nut 30 vorhanden, deren Innenprofil gegengleich zum Aussenprofil des Abschnittes
22 ist bzw. deren Breite der Breite des Abschnittes 22 entspricht. Am anderen Ende
der Bohrung 26 ist ebenfalls eine Ansenkung oder eine Nut 31 vorhanden, deren Innenprofil
kreisrund und von grösserem Durchmesser als die Diagonale des vierkantigen Abschnittes
22 ist bzw. deren Breite grösser als diese Diagonale ist.
[0011] Wird nun die Spannbacke 24 wie in Fig. 3 gezeigt auf den Zapfen 20 montiert, greift
der Abschnitt 22 des Zapfens 20 in die Nut 30 und damit ist die Spannbacke 24 nach
dem Einschrauben der Flachkopfschraube 25 gegen eine Verdrehung um den Zapfen 20
gesichert.
[0012] Wird dagegen die Spannbacke 24 wie in Fig. 4 dargestellt auf den Zapfen 20 montiert,
kann sie sich auch nach dem Festschrauben der Flachkopfschraube 25 um den Zapfen 20
verdrehen, da zwischen der Nut 31 und dem Abschnitt 22 kein Formschluss sondern nur
ein Kraftschluss vorhanden ist. Zum Verdrehen der Spannbacke 24 ist allerdings die
durch den Kraftschluss erzeugte Reibung zu überwinden.
[0013] Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Montageart ist ein Zwischenstück 32 vorgesehen,
das eine durchgehende Längsbohrung 33 zur Aufnahme des Zapfens 20 aufweist. Die Längsbohrung
33 mündet am einen Ende des Zwischenstückes 32 in eine Ansenkung bzw. in eine Nut
34, deren Innenprofil gegengleich zum Aussenprofil des Abschnittes 22 ist bzw. deren
Breite der Breite des Abschnittes 22 entspricht. Andernends mündet die Längsbohrung
33 mittig in einem auf der Stirnseite des Zwischenstückes 32 ausgebildeten Vorsprung
35, der dasselbe Aussenprofil wie der Abschnitt 22 hat. Zur Befestigung der Spannbacke
24 in den Fig. 5 und 6 wird eine Schraube 25′ benützt, die nicht nur die Querbohrung
26 durchsetzt, sondern auch das Zwischenstück 32 bevor sie in das Innengewinde im
Zapfen 20 eingreift. In Fig. 5 ist die Spannbacke analog zu Fig. 3, d.h. bezüglich
des Rohres 12, 15 unverdrehbar und in Fig. 6 analog zu Fig. 4, d.h. gegen Kraftschluss
verdrehbar montiert.
[0014] In den Fig. 7 - 11 ist eine Ausführungsvariante einer Spannbacke 24′ dargestellt.
Diese Spannbacke 24′ weist zwei rechtwinklig zueinander stehende Spannarme 27′, 28′
aus einem mit einer Umhüllung 29′ versehenen Flachprofil auf. Die Spannarme 27′ und
28′ erstrecken sich von einem Befestigungsblock 36 aus, der analog wie der mittlere
Abschnitt der Spannbacke 24 zwischen den Spannarmen 27 und 28 der Fig. 3 - 6 ausgebildet
ist und der zur Aufnahme des Zapfens 20 dient. Zweckmässig sind die Spannarme 27′,
28′ mit dem Befestigungsblock 36 verschweisst oder einstückig mit diesem ausgebildet.
[0015] Während in Fig. 7 die Spannbacke 24′ in Bezug auf das Rohr 12, 15 unverdrehbar montiert
ist, ist sie in Fig. 9 lediglich kraftschlüssig, also um den Zapfen 20 verdrehbar
montiert. Aus den Fig. 10 und 11 ist ohne weiteres ersichtlich, dass das Zwischenstück
32, das anhand der Fig. 5 beschrieben wurde, auch mit der Spannbacke 24′ verwendbar
ist.
[0016] Mit einem paar Spannbacken 24′ lassen sich rechteckige und quadratische Werkstücke,
beispielsweise Platten über eine ihrer Diagonalen einspannen.
[0017] Es gibt Fälle, beispielsweise wenn eine Leimfuge zwischen zwei stumpf aneinandergefügten
Platten zu verpressen ist, wo die Spannweite der Spannvorrichtung nicht zum überbrücken
beider Platten ausreicht. Für solche Fälle kann die Ausführungsform der Fig. 12 und
13 verwendet werden. Hier besteht die "Spannbacke" im wesentlichen aus einem Steckbolzen
37, der unter Zwischenlage des Zwischenstückes 32 mittels der Schraube 25′ auf dem
Zapfen 20 des Rohres 12, 15 befestigt ist. Diese Steckbolzen 37 sind dazu bestimmt,
sozusagen spielfrei in Bohrungen einzugreifen, die in den aneinanderzufügenden Platten
in der Nähe der zu verpressenden Leimfuge vorbereitet wurden. Damit kann die beschriebene
Spannvorrichtung auch mit einer beschränkten Länge des Holmes 11 dazu benützt werden,
zwei Werkstücke, insbesondere zwei Platten miteinander zu verspannen, deren Abmessungen
die eigentliche Spannweite des Holmes 11 übertreffen.
1. Spannvorrichtung mit einer in ein Muttergewinde (19) eingreifenden Gewindespindel
(17), um Spannbacken (24; 24′) aufeinander zu und voneinander weg zu bewegen und
mit einem Holm (11), der in seinem einen Endbereich von einem ersten, auf dem Holm
(11) verschiebbaren und blockierbaren Rohr (12) umgeben ist, während auf dem anderen
Endbereich des Holmes (11) ein zweites Rohr (15) verschiebbar ist, wobei das erste
und das zweite Rohr (12, 15) jeweils eine Spannbacke (24; 24′) tragen und wobei in
dem vom zweiten Rohr (15) umgebenen Ende des Holmes (11) das Muttergewinde (19) verankert
ist, während die mit einer Handhabe (16) versehene Gewindespindel (17) durch das
zweite Rohr (15) hindurchgreift und in diesem drehbar, jedoch axial unverschiebbar
gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Satz von zwei Spannbacken
(24; 24′) vorgesehen ist, die entfernbar auf dem zugeordneten Rohr (12, 15) befestigbar
sind.
2. Spannvorrichtung nach Patentanspruch 1, bei der die Spannbacken (24; 24′) zwei
starr miteinander verbundene Spannarme (27, 28; 27′, 28′) aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannbacken (24; 24′) wahlweise starr oder um eine zur Längsrichtung des
Holmes (11) und der Spannarme (27, 28; 27′, 28′) rechtwinklig stehende Achse (20)
verdrehbar auf dem zugeordneten Rohr (12, 15) mittels einer die Mitte der Spannbacke
(24; 24′) durchsetzenden Schraube (25; 25′) befestigbar sind.
3. Spannvorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem
Rohr (12, 15) ein radial abstehender Zapfen (20) mit einem Innengewinde zur Aufnahme
der Schraube 25; 25′) verankert ist, dessen dem Rohr (12, 15) näherer Abschnitt (22)
ein mehrkantiges Aussenprofil aufweist, das in einen Abschnitt mit einem im mehrkantigen
Aussenprofil eingeschriebenen zylindrischen Aussenprofil übergeht, und dass die Spannbacken
(24; 24′) eine durchgehende Bohrung (26) aufweisen, deren Innendurchmesser dem Aussendurchmesser
des zylindrischen Aussenprofils des Zapfens (20) entspricht, wobei die Bohrung (26)
einerends in eine dem mehrkantigen Aussenprofils gegengleich geformte Vertiefung oder
in eine diesem in der Breite entsprechenden Nut (30) mündet.