[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bindung von Salzbildnern
an Feststoffen bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen, Müll o. dgl., bei dem
dem Müll vor der Verbrennung basische Stoffe, insbesondere CaCO₃ oder MgCO₃ zugegeben
werden.
[0002] Es ist bekannt, dem Entstehen von Säuregasen bei der Verbrennung von Müll oder fossilen
Brennstoffen durch die Zugabe von basischen Feststoffen entgegenzuwirken. So ist es
bekannt, dem trockenen Müll basische Feststoffe in Form von Calciumcarbonat (CaCO₃)
oder Magnesiumkarbonat (MgCO₃) zuzumischen und die Mischung zu brikettieren. Die Briketts
werden anschließend mit relativ hohen Temperaturen verbrannt.
[0003] Ferner ist es bekannt, in den Verbrennungsraum basische Feststoffe pulverisiert
einzublasen (Wirbelschichtfeuerung). In beiden Fällen hat die Zugabe der basischen
Feststoffe den Sinn, die bei der Verbrennung entstehenden Säuren zu neutralisieren.
Ein Teil der chemisch durch die basischen Feststoffe umgewandel ten Salzbildner, insbesondere
in Form von Halogenen, findet sich in der Schlacke nach dem Verbrennungsvorgang in
ungefährlicher Form.
[0004] Die mit den bekannten Verfahren erzielten Ergebnisse führen nur zu einer relativ
geringen Verminderung des Ausstoßes von Säuregasen, so daß regelmäßig eine anschließende
Rauchgasreinigung erforderlich ist, wenn man nicht die Säuregase in die Atmosphäre
abblasen will.
[0005] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
erwähnten Art so auszubilden, daß bei der Verbrennung aus den Salzbildnern praktisch
keine Säuregase mehr entstehen, so daß eine anschließende Rauchgasreinigung entbehrlich
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art
durch folgende Verfahrensschritte gelöst:
- Der Feuchtigkeitsgehalt der fossilen Brennstoffe,des Mülls o. dgl. wird auf
10 bis 35 Gew.% eingestellt.
- Die basischen Stoffe werden den fossilen Brennstoffen, dem Müll o. dgl. in möglichst
gleichmäßiger Verteilung zugegeben, wobei das stöchiometrische Verhältnis von basischen
Stoffen zu den Salzbildnern kleiner als 5:1 ist;
- Nach Zugabe der basischen Stoffe verweilen die fossilen Brennsstoffe, der Müll
o. dgl. in einem weitgehend geschlossenen Behälter, so daß sich ein Wasserdampf-Sättigungszustand
einstellt.
- Anschließend wird die Mischung mit einer Feuerbett-Temperatur verbrannt, die
unterhalb der thermischen Dissoziationstemperatur der aus den basischen Stoffen und
den Salzbild nern entstandenen neuen Verbindungen liegt.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zielt darauf ab, bereits vor dem Feuerbett eine praktisch
hundertprozentige Umwandlung der Salzbildner in unschädliche Verbindungen zu erhalten,
die eine hohe thermische Festigkeit, also eine hohe thermische Dissoziationstemperatur,
aufweisen. Dadurch ist es möglich, die neuen Verbindungen praktisch vollständig in
der Schlacke zurückzubehalten, wenn die Verbrennungstemperatur so eingestellt wird,
daß die Feuerbett-Temperatur unterhalb dieser Dissoziationstemperatur liegt. Für
übliche, im Müll enthaltene Salzbildner (überwiegend Halogene) liegt bei der Verwendung
von Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat die thermische Dissoziationstemperatur
bei 850° C oder höher, so daß ohne vorherige Prüfung des Mülls vorzugsweise eine Feuerbett-Temperatur
unterhalb von 850° C vorzugsweise unterhalb von 810° C eingestellt wird. Die für die
Müllverbrennung wirksame Temperatur im Feuerraum liegt dabei u. U. wesentlich höher,
so daß eine wirksame Müllverbrennung auch bei Einstellung der Feuerbett-Temperatur
unterhalb von 850° C erreicht wird.
[0008] Das stöchiometrische Verhältnis zwischen den basischen Stoffen und den Salzbildnern
liegt vorzugsweise unter 4,2 : 1, insbesondere bei etwa 2 : 1. Allerdings ist das
stöchiometrische Verhältnis abhängig von der Art der Zugabe der basischen Stoffe,
also von der erreichten feinen Verteilung der basischen Stoffe innerhalb der fossilen
Brennstoffe, des Mülls o. dgl. Eine sehr feine Verteilung, also innige Vermischung
von basischen Stoffen mit den fossilen Brennstoffen, dem Müll o. dgl., wird erreicht,
wenn die basischen Stoffe beispielsweise aufgedüst werden.
[0009] Durch die Einstellung des Feuchtigkeitsgehalts der fossilen Brennstoffe, des Mülls,
wobei sich der angegebene Feuchtigkeitsgehalt nicht auf kristallin oder chemisch
gebundenes Wasser bezieht, und durch die Einstellung eines Wasserdampf-Sätti gungszustandes
während der Verweilzeit wird erreicht, daß die basischen Stoffe praktisch vollständig
mit den Halogenen in den fossilen Brennstoffen oder im Müll reagieren können. Da die
Reaktionen exothermisch ablaufen, entsteht dabei eine erhebliche Erhitzung. Dadurch
kommt es zu einer starken Verdampfung, die zur Trocknung der fossilen Brennstoffe,
des Mülls o. dgl. führen, so daß dieser auf dem Feuerbett gut verbrannt werden kann.
[0010] Vorzugsweise beträgt die Verweilzeit in dem geschlossenen Behälter zwischen Zugabe
der Feststoffe und Feuerbett mindestens 10, vorzugsweise mindestens 20 Minuten. In
einem kontinuierlich ablaufenden Verfahren kann sich die Verweilzeit vorteilhaft aus
dem Transport der fossilen Brennstoffe, des Mülls o. dgl. von der Aufgabestation für
die basischen Stoffe zum Feuerbett ergeben. In jedem Fall soll die Wasserdampfsättigung
bei mindestens 40° C eintreten, um gute Reaktionsbedingungen zu schaffen.
[0011] Die bei der Zugabe von Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat mit den Salzbildnern
gebildeten Verbindungen sind beispielsweise CaCl₂, CaSO₄, Ca(NO₃)₂ bzw. MgCl₂, MgSO₄
und Mg(NO₃)₂. Diese Stoffe weisen die hohen thermischen Dissoziationstemperaturen
auf, die bei Einhaltung einer Feuerbett-Temperatur unterhalb von 850° C nicht erreicht
werden, so daß diese Stoffe in der Schlacke verbleiben und diese Schlacke unbedenklich
als Baustoff, z. B. für den Straßenbau, eingesetzt werden kann.
[0012] Die basischen Stoffe können vorzugsweise als Suspension oder Lösung von basischen
Feststoffen zugegeben werden. Dabei wird der Feuchtigkeitsgehalt der fossilen Brennstoffe,
des Mülls o. dgl. vorzugsweise auf 25 Vol.% eingestellt.
[0013] Wenn die basischen Stoffe in einer vor dem Feuerbett angeordneten Zugabestation
zugegeben werden, die von einer seitlichen Wand mit einer großen Wäremabstrahlfläche
begrenzt wird, die von den Verbrennungsgasen des Feuerbetts aufgeheizt wird, läßt
sich eine vorteilhafte Temperatur für die vor der Verbrennung auf dem Feuerbett angestrebte
Umsetzung der Salzbildner in umschädliche Feststoffe mit hohen Dissoziationstemperaturen
einstellen, ohne daß hierfür zusätzliche Aufheizungen vorgenommen werden müßten. Die
in der Zugabestation eingestellte Temperatur beträgt dabei 180° - 300° C, vorzugsweise
300° C.
[0014] Eine gute Regulierung der niedrigen Feuerbettemperatur läßt sich dadurch erreichen,
daß oberhalb des Feuerbettes ein Unterdruck durch Gasabsaugung hergestellt wird. Der
Unterdruck kann vorzugsweise 0,3 mbar betragen, wobei die Strömungsgeschwindigkeit
im Verbrennungsraum < 3 m/s sein soll.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Zugabe der basischen Stoffe und die Einhaltung einer niedrigen
Feuerbettemperatur wird das Auftreten von anorganischen Säuregasen in der beschriebenen
Weise vermindert. Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen oder von Müll o.
ä. entstehen jedoch regelmäßig auch Kohlenwasserstoffe. Es ist bekannt, die Verunreinigung
der Luft mit Kohlenwasserserstoffen durch eine Nachverbrennung der Rauchgase zu verringern
bzw. zu vermeiden. Hierzu werden mit einem zusätzlichen Brenner die die Kohlenwasserstoffe
enthaltenden Rauchgase auf Temperaturen von über 1000° C aufgeheizt, und zwar über
eine so lange Strecke, daß sich die Kohlenwasserstoffe - und evtl. gebildetes Kohlenmonoxid
- zu Kohlendioxid umgewandelt werden. Eine derartige Nachverbrennungsstrecke ist sehr
aufwendig und hat einen hohen Energieverbrauch.
[0016] Erfindungsgemäß können in einer gemeinsamen Vorrichtung auch die Kohlenwasserstoffe
unschädlich gemacht werden, in dem oberhalb des Feuerbetts eine das Verbrennungsgas
aufnehmende Nachreaktionskammer angeordnet ist, deren Wände so ausgebildet sind,
daß nur Wärmeverluste auftreten. Die Wände sind dabei aus einem infrarot strahlenden
Material, vorzusweise aus Keramik gebildet, wobei SiC-Verbindungen besondere Vorteile
bieten. Die Verbren nungsgase bewirken dabei automatisch, daß in der Nachreaktionskammer
eine Temperatur von über 900° C, insbesondere eine Temperatur zwischen 1050° C - 1250°
C auftritt. Durch Umwegleitungen kann die Strahlungsintensität der Infrarotstrahlung
für die Verbrennungsgase in der Nachreaktionskammer so intensiviert werden, daß unter
der Einwirkung der Infrarotstrahlung die Kohlenwasserstoffmoleküle zu CO₂ und HO₂
bzw. CO₂ und N0₂ dissoziieren, wenn die Einwirkungszeit der Infrarotstrahlung mehr
als 0,1 s beträgt. In der Nachreaktionskammer werden im übrigen auch Schwefeloxid-
und Stickoxidgase so aufbereitet, daß sie als Schwefelsäuregase und Salzpetersäuregase
in einen Kondensator geführt werden können, wo sie der Abluft als Säurekondensat entzogen
werden, wie dies beispielsweise in der DE-Patentschrift 33 29 823 beschrieben ist.
[0017] Für die Einhaltung einer gleichmäßigen hohen Temperatur in der Nachverbrennungskammer
ist die bereits erwähnte Absaugung der Verbrennungsgase vorteilhaft, wenn eine Frischluftzufuhr,
ggf. gedrosselt, unterhalb des Feuerbettes angeordnet ist. Dadurch wird erreicht,
daß oberhalb des Feuerbettes im Bereich der Verbrennungsgase durch Sekundärluft kein
Temperaturabfall erfolgt, wie dies bei bisherigen Sekundärluftzufuhren oberhalb des
Feuerbettes zur Erhöhung der Feuerbettemperatur der Fall war. Die Nachreaktion wird
durch die Sekundärluftzufuhr demzufolge nicht gestört.
[0018] Durch die einstellbare Absaugung der Verbrennungsgase läßt sich die Feuerbettemperatur
auf dem gewünschten niedrigen Wert halten. Darüber hinaus läßt sich verhindern, daß
zuviel Verbrennungsluft durch das Feuerbett gesaugt wird, die für die Verbrennung
nicht benötigt wird und daher die Temperatur oberhalb des Feuerbettes erniedrigen
könnte. Ein Maß für die richtige Verbrennung, insbesondere auch im Unterlastfall,
ist die Einhaltung eines Gehalts an freiem Sauerstoff in der Nachreaktionskammer von
3 Vol.% oder niedriger. Es ist daher zweckmäßig, den Gehalt von freiem Sauerstoff
in der Nachreak tionskammer zu messen und entsprechend die Absaugung zu regeln.
[0019] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist schematisch
in der Zeichnung dargestellt.
[0020] In einem weitgehend geschlossenem Gehäuse 1 befindet sich ein Zuführband 2 ,daß sich
in horizontaler Richtung hin- und herbewegt, wie dies der Doppelpfeil A andeutet.
Das Zuführband 2 weist auf seiner Oberseite Mitnehmerkeile 3 auf, die in Transportrichtung
schräg ansteigen und dann sägezahnförmig steil abfallen und dadurch eine steile Kante
4 bilden. Die steile Kante 4 schiebt bei der Vorbewegung des Transportbandes 2 über
die Schräge geglittene Brennstoffe in Transportrichtung, so daß auf diese Weise ein
Transport in der Zeichnung nach rechts erfolgt, obwohl das Transportband 2 sich ledglich
hin- und herbewegt.
[0021] Die Aufgabe der fossilen Brennstoffe erfolgt von der Oberseite des Gehäuses 1 über
eine Dossiereinrichtung 5, beispielsweise eine Dosierschnecke oder eine Zellenradschleuse.
Am Ende des Transportbandes 2 fallen die fossilen Brennstoffe über eine Stufe 6 auf
eine tiefer liegende Ebene, auf der sich ein Feuerrost 7 befindet. Mit der Bewegung
des Transportbandes 2 ist ein Schieber 8 gekoppelt, der die fossilen Brennstoffe auf
dem Feuerrost 7 in der Zeichnung nach rechts weiterschiebt, wo sie das Feuerbett bilden.
Unterhalb des Feuerrostes 7 befindet sich ein Aschekasten 9, dessen Wand eine Öffnung
für eine Frischluftzufuhr 10 aufweist. In der Frischluftzufuhr befindet sich eine
Drosselklappe 11, mit der der Frischluftstrom regelbar ist. Vor dem Feuerrost 7 befindet
sich in der Oberseite des Gehäuses 1 eine Zugabestation 12 für eine Lösung oder eine
Suspension basischer Feststoffe. Die Zugabestation 12 weist eine Tropfdüse 13 auf,
mit der die Zugabe der basischen Stoffe dosierbar ist.
[0022] Oberhalb des Feuerrostes 7 befindet sich eine Nachreaktionskammer 14, die die Verbrennungsgase
aufnimmt. Die Nachreaktionskammer 14 weist keramische Seitenwände 15 und eine keramisch
Zwischenwand 16 auf, die so angeordnet ist, daß sich eine vertikale Steigleitung
17 und eine vertikale Gegenstromleitung 18 bildet, die in einen Ausgang 19 der Nachreaktionskammer
14. An den Ausgang 19 schließt sich ein separater (nicht dargestellter) Wärmetauscher
herkömmlicher Bauart an.
[0023] Die zur Aufgabestation 12 zeigende keramische Außenwand 15′ weist eine große Wärmeabstrahlfläche
auf. Die von ihr abgestrahlte Wärme wird von einem wärmeleitenden Blech 20 aufgenommen,
daß sich von unterhalb des Transportbandes 2 schräg vom Feuerrost 7 wegzeigend nach
oben erstreckt und unmittelbar neben der Aufgabestation 12 angeordnet ist. Das wärmeleitende
Blech erhitzt sich durch die von der keramischen Außenwand 15′ abgegebenen Wärmestrahlung
auf eine Temperatur, die für eine ausreichende Reaktionstemperatur im Bereich der
Aufgabestation 12 sorgt. Vorzugsweise stellen sich hier etwa 300° C ein, die die Umwandlung
der Halogene mit den zugegebenen basischen Stoffen zu ungefährlichen Reaktionsprodukten
mit hohen Dissoziationstemperaturen begünstigt.
[0024] Die etwas unterhalb der Tropfdüse 13 liegende obere Kante des Bleches 20 wird mit
einem zur Außenwand 15′ schräg geneigten Blechstück 21 fortgesetzt. Das Blechstück
21 weist Öffnungen für Kondensatflüssigkeit auf, durch die die im oberen Bereich des
Gehäuses 1 abgekühlte Kondensatflüssigkeit zwischen Blech 20 und Außenwand 15′ der
Nachreaktionskammer 14 gerät und durch eine Öffnung in einem keramischen Boden 22
zwischen Blech 20 und Außenwand 15′ auf den Feuerrost 7 tropfen kann, so daß ein Kreislauf
gebildet wird.
[0025] Die dargestellte Ausbildung der Nachreaktionskammer 14 sorgt bei Einhaltung einer
niedrigen Strömungsgeschwindigkeit für die Verbrennungsgase durch die geeignete Einstellung
der Absaugung für eine ausreichende Verweilzeit der Verbrennungsgase in einem Hochtemperaturbereich.
Dadurch werden die Verbrennungsgase in der gewünschten Weise umgesetzt.
1. Verfahren zur Bindung von Salzbildnern an Feststoffen bei der Verbrennung fossiler
Brennstoffe, Müll o. dgl., bei dem den festen Brennstoffen, Müll o. dgl. vor der Verbrennung
basische Stoffe, insbesondere CaCO₃ oder MgCO3 zugegeben werden, gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- Der Feuchtigkeitsgehalt der fossilen Brennstoffe, des Mülls o. dgl. wird auf
10 bis 35 Gew.% eingestellt;
- die basischen Stoffe werden den fossilen Brennstoffen, dem Müll o. dgl. in
möglichst gleichmäßiger Verteilung zugegeben, wobei das stöchiometrische Verhältnis
von basischen Stoffen zu den Salzbildnern kleiner als 5 : l ist;
- nach Zugabe der basischen Stoffe verweilen die fossilen Brennstoffe, der Müll
o. dgl. in einem weitgehend abgeschlossenen Behälter, so daß sich ein Wasserdampf-Sattigungszustand
einstellt;
- anschließend wird die Mischung mit einer Feuerbett-Temperatur verbrannt,
die unterhalb der thermischen Dissoziationstemperatur der aus den basischen Stoffen
und den Halogenen entstehenden Verbindungen liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das stöchiometrische Verhältnis
kleiner als 4,2 : 1 gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das stöchiometrische Verhältnis
mit etwa 2 : 1 gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuerbett-Temperatur
unterhalb von 850° C gewählt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit
in dem geschlossenen Behälter zwischen der Zugabe der basischen Stoffe und der Verbrennung
mindestens 10 Minuten beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Verweilzeit aus dem Transport der fossilen Brennstoffe, des Mülls o. dgl. von der
Aufgabestation für die basischen Stoffe zum Feuerbett ergibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsgehalt
auf 25 Vol.% eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die basischen
Stoffe als Suspension oder Lösung von basischen Feststoffen zugegeben werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die basischen
Stoffe in einer vor dem Feuer bett angeordneten Zugabestation zugegeben werden, die
von einer seitlichen Wand mit einer großen Wärmeabstrahlfläche begrenzt wird, die
von den Verbrennungsgasen des Feuerbetts aufgeheizt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zugabestation eine
Temperatur von 180° C - 250° C eingestellt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zugabestation eine
Temperatur von 300° C eingestellt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
des Feuerbetts ein Unterdruck durch Gasabsaugung hergestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Unterdruck von 0,3
mbar eingestellt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
des Feuerbetts eine das Verbrennungsgas aufnehmende Nachreaktionskammer angeordnet
ist, deren Wände so ausgebildet sind, daß geringe Wärmeverluste auftreten.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der
Verbrennungsgase in der Nachreaktionskammer kleiner 3 m/s gehalten wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der
Nachreaktionskammer aus einem infrarot abstrahlenden Material gebildet sind.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbrennungsgas in
der Nachreaktionskammer mit Hilfe des Materials der Wände mehrfach umgelenkt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur in der Nachreaktionskammer auf > 900° C eingestellt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der
Nachreaktionskammer auf 1050° - 1250° eingestellt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehalt an freiem Sauerstoff in der Nachreaktionskammer auf ≦ 3 Vol.% eingestellt wird.
21. Verfahren nach einem Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung
der Verbrennungsparameter durch Regelung des Unterdrucks bzw. der Strömungsgeschwindigkeit
der abgesaugten Verbrennungsgase erfolgt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß sich
an den Ausgang der Nachreaktionskammer ein Wärmetauscher anschließt.
23. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
gekennzeichnet durch
- eine Zuführungseinrichtung für die Brennstoffe zu einem Feuerbett,
- eine vor dem Feuerbett angeordnete Zugabestation für basische Stoffe,
- ein die Zugabestation und das Feuerbett umgebendes, zumindest weitgehend
dichtes Gehäuse und
- eine regelbare Absaugvorrichtung für die vom Feuerbett aufsteigenden Verbrennungsgase.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, gekennzeichnet durch eine unterhalb des Feuerbetts
angeordnete Frischluftzufuhr.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, gekennzeichnet durch eine in die Frischluftzufuhr
eingesetzte Drossel.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüch 23 bis 25, gekennzeichnet durch eine oberhalb
des Feuerbetts angeordnete Nachreaktionskammer aus keramischen Wänden.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch eine Leitungsführung in der
Nachreaktionskammer mit einer vertikalen Steigleitung und wenigstens einer vertikalen
Gegenstromleitung, die jeweils durch keramische Wände begrenzt sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die keramischen
Wände aus SiC-Verbindungen bestehen.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, gekennzeichnet durch einen separaten,
an den Ausgang der Nachreaktionskammer angeschlossenen Wärmetauscher.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß nahe
der Zugabestation ein vom Feuerbett schräg wegzeigendes wärmeleitendes Blech angeordnet
ist, das von einer keramischen Außenwand der Nachreaktionskammer abgestrahlte Wärme
aufnimmt.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Oberkante
des Bleches ein schräg zur Nachreaktionskammer zeigendes, Öffnungen für den Druchtritt
von Kondensationsflüssigkeit aufweisendes Blechstück anschließt und daß zwischen
der Unterseite des Bleches und der Außenwand der Nachreaktionskammer ein Boden angeordnet
ist, der eine über der Rostaufgabe liegende Austrittsöffnung für die Kondensatflüssigkeit
aufweist.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zugabestation eine Tropfdüse für die Suspension oder Lösung der basischen Stoffe aufweist.