[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Stellglied, insbesondere für Linearpotentiometer
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Ein derartiges Stellglied ist aus der DE-OS 26 27 346 bekannt. Dort werden das Führungselement
und der Gleitkörper aus verschiedenen Kunststoffen, die sich insbesondere hinsichtlich
ihrer Erweichungstemperatur unterscheiden, hergestellt. Zuerst wird das Führungselement
hergestellt, welches anschließend in eine Spritzgußform eingelegt wird und damit selbst
einen Teil der Spritzgußform bildet, wobei in einem weiteren Spritzgußvorgang dann
der Gleitkörper an das Führungselement angespritzt wird.
[0003] Bei diesem bekannten Stellglied hat das Führungselement in allen Fällen eine oder
mehrere Nuten, in der bzw. denen der Gleitkörper mit einer Verdickung oder Verbreiterung
formschlüssig gehalten ist (vgl. Fig. 8 und 10 der DE-OS 26 27 346). Dadurch entstehen
an manchen Stellen gerade im Bereich der Nut Materialanhäufungen des Gleitkörpers,
die spritzgußtechnisch nachteilig sind, da das Schrumpfverhalten von Kunststoffen
in starkem Maße von der Form der Materialanhäufungen abhängt und daher ungleichförmig
sein kann. Dies führt dann zu verschlechterten Gleiteigenschaften des Gleitkörpers
sowie zur Neigung, daß der Gleitkörper beim Verschieben verkantet und damit klemmt.
[0004] Eine andere Art von Stellgliedern, die bei Linearpotentiometern, die im Handel erhältlich
sind, verwendet werden, sind so aufgebaut, daß die Stellglieder ein Führungselement
mit einem Langloch haben, in welchem ein Gleitkörper verschieblich geführt ist. Der
Gleitkörper, der bei einem Potentiometer als sog. Federträger die Schleifkontaktfedern
trägt, ist als Sicherheit gegen Herausfallen aus dem Langloch durch eingesetzte Stifte
gesichert, die in eine Bohrung des Gleitkörpers eingeführt sind und seitlich über
das Langloch hinausragen. Bisher wurden das Führungselement mit Langloch einerseits
und der Gleitkörper andererseits jeweils separat hergestellt und anschließend zusammen
montiert. Bei diesen bekannten Stellgliedern ist nachteilig, daß die einzuhaltenden
Toleranzen den Herstellaufwand vergrößern. Ist nämlich der Gleitkörper "zu eng" an
das Führungselement und das Langloch angepaßt, so gleitet er, wenn überhaupt, nur
schwer und nicht ruckfrei. Ist die Anpassung dagegen "zu locker", so kann der Gleitkörper
einerseits bei seiner Bewegung verkanten und damit festklemmen und andererseits ist
er dann nicht mehr ausreichend präzise geführt, so daß beispielsweise bei einem Linearpotentiometer
zwischen mechanischer Stellung des Gleitkörpers gegenüber dem Führungselement und
dem eingestellten elektrischen Widerstandswert kein eindeutig reproduzierbarer Zusammenhang
besteht. Bei der Fertigung dieser Stellglieder müssen daher sehr enge Fertigungstoleranzen
eingehalten werden, was wiederum aufwendig ist. Selbst dann können sich die bei jeder
Produktion einstellenden Toleranzen immer noch in ungünstiger Richtung addieren, so
daß die Gefahr einer Ausschußproduktion immer noch relativ groß ist. Das Problem der
Toleranzen wird zwar bei dem Stellglied der DE-OS 26 27 346 schon in gewisser Weise
dadurch gelöst, daß die für die Gleiteigenschaften maßgeblichen Toleranzen nur noch
von den Schrumpfeigenschaften des Kunststoffes abhängen und nicht mehr von Formgenauigkeiten
der Spritzgußform. Allerdings sind die Gleitkörper dieser Druckschrift noch so gestaltet,
daß die Gleiteigenschaften nicht immer zufriedenstellend sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, das Stellglied der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß die Gleiteigenschaften des Stellgliedes weiter verbessert werden.
Diese Aufgabe wird bei dem gattungsbildenden Stellglied durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Bei der Erfindung sind gerade diejenigen Teile des Gleitkörpers, die als Führungselemente
dienen, spritzgußtechnisch so ausgestaltet, daß beim Schrumpfen des Kunststoffes
keine ungünstigen Verzerrungen bzw. Verbiegungen auftreten. Auch erhält man Mehrpunktlagerungen
des Gleitkörpers an dem Führungselement, mit denen ein Verkanten oder Klemmen des
Gleitkörpers noch wirksamer verhindert wird, bei gleichzeitiger Herabsetzung der Reibungskräfte,
wobei dann dabei auch den Besonderheiten der Spritzgußtechnik, insbesondere hinsichtlich
Abkühlverhalten, Schrumpfen und Lunkerbildung Rechnung getragen wird.
[0007] Stellglieder der hier behandelten Art gelangen auf den unterschiedlichsten Gebieten
der Technik zum Einsatz, beispielsweise als verschieblicher Federträger in Linearpotentiometern,
als Kontaktträger in Schiebeschaltern, als Stellglieder mechanischer Kurvensteuerungen,
als Betätigungsorgane von Meßfühlern usw. Bei vielen Einsatzgebieten ist auch auf
rauhe Umweltbedingungen zu achten, beispielsweise Staub, Öl oder sonstiger Schmutz
sowie starke Temperaturschwankungen bis hin zur Vereisung. Solche Umweltbedingungen
treten beispielsweise bei Einsatz in Kraftfahrzeugen auf, wenn Linearpotentiometer
als Meßfühler für die Abtastung der Drosselklappenstellung oder als sonstige Meßfühler,
beispielsweise für Niveauregelung, Leuchtweiteneinstellung der Scheinwerfer etc.
eingesetzt werden. Durch die spezielle Ausgestaltung des Stellgliedes nach der Erfindung
arbeitet dieses auch bei Schmutz, Vereisung etc. (natürlich nur bis zu einem bestimmten
Grad) noch einwandfrei. Weitere Vorteile sind darin zu ersehen, daß der Gleitkörper
einstückig ist, so daß Montageschritte entfallen und das Problem der Maßtoleranzen
zufriedenstellend gelöst ist. Selbst wenn die Dicke des Führungselementes oder die
Breite des Langloches innerhalb großer Toleranzen schwanken, so ist der "angespritzte"
Gleitkörper doch individuell an das zugehörige Führungselement angepaßt, da letzteres
ja Teil der Spritzgießform ist. Maßungenauigkeiten des Führungselementes haben keinen
negativen Einfluß. Maßtoleranzen können sich auch nicht in ungünstiger Weise addieren.
Beim Aushärten der üblichen Kunststoffe tritt eine Schwindung bzw. ein Schrumpfen
von 0,5 bis 1 % auf. Dies ist bei der Erfindung sehr erwünscht, da man durch dieses
Schrumpfen das notwendige Lagerspiel erhält, das ein Verschieben des Gleitkörpers
gegenüber dem Führungselement erlaubt. Dieses Spiel von 0,5 bis 1 %, das bei den meisten
spritzbaren Kunststoffen beim Schrumpfen auftritt, hat sich als optimales Spiel herausgestellt,
das sowohl eine äußerst präzise Führung erlaubt, ein Verkanten vermeidet als auch
bei Verschmutzung oder Vereisung immer noch ein Verschieben des Gleitkörpers gestattet.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigt:
Fig.1 Ein erstes Ausführungsbeispiel des Stellgliedes in Seitenansicht;
Fig.2 Eine Draufsicht auf das Stellglied der Fig.1;
Fig.3 Ein zweites Ausführungsbeispiel des Stellgliedes in Seitenansicht;
Fig.4 Eine Draufsicht auf das Stellglied der Fig.3;
Fig.5 Ein drittes Ausführungsbeispiel des Stellgliedes in Seitenansicht;
Fig.6 Eine Draufsicht auf das Stellglied der Fig.5;
Fig.7 Eine Ansicht der Unterseite des Stellglieder der Fig.5;
Fig.8 Einen Schnitt langs der Linie A-B der Fig.5;
Fig.9 Einen Schnitt längs der Linie C-D der Fig.5;
Fig.10 Ein Schiebepotentiometer mit einem Stellglied ähnlich dem Ausführungsbeispiel
der Fig.5 bis 9 im Langsschnitt;
Fig.11 Eine Ansicht des Schiebepotentiometers der Fig.10 von unten;
Fig.12 Einen Schnitt längs der Linie E-F der Fig.10.
[0009] Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren bezeichnen gleiche bzw. einander entsprechende
Teile. Die Ausführungsbeispiele der Fig.1 bis 9 zeigen verschiedene Varianten eines
Linearstellgliedes, das jeweils ein plattenförmiges Führungselement 1 mit einem geradlinig
verlaufenden Langloch 2 besitzt, das hier in der Draufsicht rechteckig ist. Das Führungselement
1 kann ein Metallblech sein, aus dem das Langloch ausgestanzt ist. Es kann auch aus
einem hochschmelzenden (d.h bei hoher Temperatur schmelzenden) Kunststoff sein. Die
in Längsrichtung des Langloches 2 verlaufenden, einander zugewandten Seiten des Langloches
bilden Führungsflächen 3 bzw. 4 für einen Gleitkörper 7, der von der Oberseite 5 des
Führungselementes 1 durch das Langloch 2 hindurch bis zu der Unterseite 6 des Führungselementes
hindurchragt.
[0010] Der Gleitkörper 7 hat, wie am besten aus den Fig.8 und 9 zu erkennen ist, einen Abschnitt
8, der in das Langloch 2 eingetaucht ist und dessen Seitenwände 9 bzw. 10 an den Führungsflächen
3 bzw. 4 geführt sind. Zwischen den Seitenflächen 9 und 10 und den Führungsflächen
3 bzw. 4 ist ein "Lagerspiel" vorhanden, das beim erfindungsgemäßen Herstellverfahren
dadurch entsteht, daß beim Spritzgußvorgang der Kunststoff - entsprechend der sonstigen
Form des Gleitkörpers - in Teile des Langloches eingespritzt wird, wobei die Führungsflächen
3 und 4 des Langloches als Form dienen, wobei bei dem anschließenden Aushärten des
Kunststoffes dieser schrumpft und zwar etwa um 0,5 bis 1 %. Unabhängig von der Breite
des Langloches (Abstand zwischen den Führungsflächen 3 und 4) ist das gesamte Spiel,
also die Summe der Abstände zwischen den Flächen 4 und 9 sowie 3 und 10 ist nämlich
stets 0,5 bis 1 % der Breite des Langloches.
[0011] Der im inneren des Langloches 2 verlaufende Abschnitt 8 ist bei den dargestellten
Ausführungsbeispielen im Prinzip quaderförmig. Bei Anwendungsfällen mit gekrümmter
Kontur des Langloches - wobei insbesondere kreisförmige Konturen in Frage kommen,
ist der Abschnitt 8 natürlich dieser Kontur angepaßt. Bei Anwendungsfällen mit Langlöchern
die unterschiedliche Krümmungsradien haben, kann der Abschnitt angenähert zylindrisch
sein, so daß er verkantungsfrei in dem so gekrümmten Langloch laufen kann. In diesem
Fall muß durch die Spritzgußform dafür gesorgt werden, daß dieser angenähert zylindrisch
ist.
[0012] Um den Gleitkörper 7 gegen ein Herausfallen zu sichern, ist er an den über die Ober-
und die Unterseite 5 und 6 aus dem Langloch herausragenden Teilen mit auskragenden
Gleitsegmenten 13 bis 18 ausgestattet, die - in Draufsicht auf das Langloch 2 gesehen
- seitlich über das Langloch hinausragen und damit also unmittelbar der Oberseite
bzw. der Unterseite 5 bzw. 6 des Führungselementes gegenüberliegen. Mit anderen Worten
gleiten die dem Führungselement zugewandten Flächen dieser Gleitsegmente längs der
Ober- oder Unterseite 5 bzw. 6.
[0013] Der Gleitkörper 7 besitzt weiterhin eine außerhalb des Langloches liegende Basis
11, an der in einigen Fällen die Gleitsegmente einstückig angebracht sind und an der
auch ein Betätigungshebel 12 beliebiger Form befestigt ist. Auch diesen Betätigungshebel
kann man wahlweise bereits in der Spritzgußform herstellen oder auch später anschrauben,
ankleben etc.
[0014] Bis hierher stimmen die verschiedenen Varianten der Fig.1 bis 9 überein. Im folgenden
sollen nun die Abweichungen beschrieben werden. Beim ersten Ausführungsbeispiel der
Fig.1 und 2 sind insgesamt sechs Gleitsegmente 13, 14, 15, 16, 17 und 18 vorgesehen.
An der Oberseite 5 des Führungselementes sind 4 Gleitelemente 13, 14, 15 und 16 vorgesehen,
die an den beiden Enden (bezogenen Längsrichtung des Langloches) seitlich über das
Langloch hinausstehen, so daß - drückt man die Basis 11 in die Zeichenebene der
Fig.2 hinein - das Führungselement auf vier Flächen auf der Oberseite 5 des Führungselementes
1 aufliegt. An der Unterseite 6 des Gleitkörpers sind dagegen nur zwei Gleitsegmente
17 und 18 vorgesehen, die in Längsrichtung des Gleitkörpers gesehen, etwa in dessen
Mitte angeordnet sind. Der Gleitkörper ist in diesem Ausführungsbeispiel also durch
die sechs Flächen der Gleitsegmente 13 bis 18 und durch die Seitenflächen 9 und 10
des Abschnittes 8 (Fig.8) gegen ein Kippen bzw. Drehen um die drei möglichen Kipp-
bzw. Drehachsen gegenüber dem Führungselement 1 gesichert.
[0015] Theoretisch wäre es natürlich denkbar, statt der Gleitsegmente 13 bis 18 durchlaufende
"Leisten" zu verwenden, was jedoch in Hinblick auf das Schrumpfen des Kunststoffes
ungünstig wäre. Beim Schrumpfen verringert der Kunststoff ja auch in einer Richtung
senkrecht zur Ebene des Führungselementes seine Ahmessungen, so daß die erwähnten
Leisten aber auch die Gleitsegmente 13 bis 18 der Fig.1 bis 2 gegen die Ober- bzw.
Unterseite des Führungselementes gepreßt werden. Hierdurch erhält man in Richtung
senkrecht zur Ebene des Führungselementes 1 kein Lagerspiel sondern vielmehr sogar
zusätzliche Anspresskräfte, die natürlich auch Reibungskräfte hinsichtlich des Verschiebens
des Gleitkörpers erzeugen. Aus diesem Grunde arbeitet man mit einzelnen Gleitsegmenten
13 bis 18, die sich aufgrund der elastischen Eigenschaften des Kunststoffes noch relativ
leicht verbiegen, so daß die durch Materialschrumpfung entstehenden Kräfte innerhalb
gewünschter Grenzen bleiben. Diese Kräfte sollen einerseits ein ungewolltes Verschieben
des Gleitkörpers unter Einfluß der Schwerkraft bei Lageänderungen verhindern, andererseits
jedoch ein ruckfreies Verschieben des Gleitkörpers zulassen.
[0016] Andererseits ist bei der Variante der Fig.1 und 2 die Führung durch die Gleitsegmente
noch relativ starr, so daß Unebenheiten des Führungselementes oder Fremdkörper Schmutz
oder Eis selbst geringer Dicke die Verschieblichkeit des Gleitkörpers beeinträchtigen
können.
[0017] Zur Vermeidung dieser Probleme sieht das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung
gemäß den Fig.3 und 4 nur eine Vierpunktlagerung vor. In Schiebrichtung des Gleitkörpers
gesehen befinden sich dabei an einem Ende an der Oberseite 5 zwei seitlich abstehende
Gleitsegmente 13 und 14, während sich am anderen Ende Gleitsegmente 17 und 18 an der
Unterseite 6 befinden. In der Draufsicht der Fig.4 ist deutlich zu erkennen, daß sich
die Gleitsegmente an Ober- und Unterseite nicht überlappen. Vielmehr haben die Gleitsegmente
13 und 17 einerseits und die Gleitsegmente 14 und 18 andererseits in der Draufsicht
der Fig.4 einen Abstand zueinander. Damit ist aber der Gleitkörper gegen ein Kippen
bzw. Verdrehen um eine Achse, die in der Ebene des Führungselementes 1 und senkrecht
zur Längserstrekkung des Schlitzes 2 liegt, noch möglich. Mit anderen Worten kann
der Gleitkörper um eine senkrecht zur Zeichenebene der Fig.3 stehende Achse gedreht
werden und zwar aus der Grenzstellung der Fig.3, bei der die vier Gleitsegmente an
dem Führungselement anliegen, ist eine Drehung im Uhrzeigersinn möglich. Um dies zu
verhindern ist an der Unterseite 6 eine Zugfeder 19 vorgesehen, die zwischen zwei
Zapfen 20 und 21 gespannt ist, wobei der eine Zapfen 20 an dem Gleitkörper befestigt
ist und zwar in der Draufsicht der Fig.4 etwa zwischen den Gleitsegmenten 13 und
14 liegt, während der andere Zapfen 21 an dem Führungselement 1 befestigt ist. Diese
Zugfeder steht - selbst wenn der Gleitkörper an einem Ende des Langloches 2 am Anschlag
ist, unter einer Vorspannung, so daß auf den Gleitkörper ein Drehmoment einwirkt,
das ein Verkippen im Gegenuhrzeigersinn fordert. Dadurch werden die Berührungsflächen
der Gleitsegmente 13 und 14 nach unten gegen die Oberseite 5 und die Berührungsflächen
der Gleitsegmente 17 und 18 nach oben gegen die Unterseite 6 des Führungselementes
gedrückt. Die Feder 19 wirkt im übrigen hier auch als Rückholfeder, die den Gleitkörper
in eine Grenzstellung zieht, was für Anwendungsfälle bei Meßfühlern benötigt wird.
Bei diesem Ausführungsbeispiel hat ein Schrumpfen des Kunststoffes beim Aushärten
in einer Richtung senkrecht zur Ebene des Führungselementes also keine Anpresskräfte
zur Folge, die die Gleitsegmente gegen das Führungselement verspannen könnten.
[0018] Die Variante der Fig.5 bis 9 baut auf dem Ausführungsbeispiel der Fig.3 und 4 auf.
Sie unterscheidet sich von letzterer jedoch dadurch, daß an die Gleitsegmente 13,
14, 17, und 18 jeweils noch ein Steg 22, 23, 24 bzw. 25 angeformt ist, der parallel
zur Längerstreckung des Langloches 2 läuft, seitlich gegenüber dem Langloch jedoch
versetzt ist, so daß er mit der Ober- bzw. Unterseite 5 bzw. 6 des Führungselementes
in Gleitkontakt steht. In der Seitenansicht (Fig.5) verlaufen diese Stege rampenförmig
d.h. sie haben von ihrem freien Ende eine in Richtung zum zugehörigen Gleitsegment
ansteigende Schräge 26. Die Stege 22 und 23 an der Oberseite bzw. die Stege 24 und
25 an der Unterseite laufen dabei aufeinander zu, so daß sie sich in der Seitenansicht
(Fig.5) gesehen paarweise (22, 24 und 23, 25) überlappen. Damit ist ein Kippen - wie
bei dem Beispiel der Fig. 3 und 4 - nicht mehr möglich. Aufgrund der Rampenform (Schräge
26) hat jedoch ein Schrumpfen des Kunststoffes beim Aushärten in Richtung senkrecht
zur Ebene des Führungselementes 1 keine negativen Auswirkungen. Beim Schrumpfen werden
die Stege 22 bis 26 aufgrund ihrer sich stetig ändernden Materialstärke in Richtung
senkrecht zur Ebene des Führungselementes auch unterschiedlich schrumpfen, so daß
sich die Stege geringfügig aufbiegen werden, dergestalt, daß die freien Enden der
Stege leicht nach oben gebogen werden. Dieses geringfügige Aufbiegen findet in einer
Größenordnung statt, die genau dem erwünschten Lagerspiel in Richtung senkrecht zur
Ebene des Führungselementes 1 entspricht.
[0019] Dieses Ausführungsbeispiel ist ebenfalls mit einer Feder 19 und Zapfen 20, 21 dargestellt.
Diese Feder 19 wirkt hier jedoch primär als Rückholfeder und bringt nur sekundär noch
zusätzlich ein Drehmoment auf, wie es beim Ausführungsbeispiel der Fig.3 und 4 benötigt
wird. Wird also bei dem Ausführungsbeispiel der Fig.5 bis 9 keine Rückholfeder benötigt,
so kann die Feder 19 ohne weiteres fortgelassen werden, ohne daß ein Verkippen oder
ein Verkanten des Gleitkörpers zu befürchten ist. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
wird der gesamte Gleitkörper einschließlich der Gleitsegmente und der Stege 22 bis
25 in einem Arbeitsgang als Spritzgußteil hergestellt.
[0020] Eine weitere, nicht dargestellte Variante betrifft eine Abwandlung des Ausführungsbeispieles
der Fig.1 und 2. Dabei sind an der Oberseite, also an der Seite, an der der Betätigungshebel
12 angebracht ist, zwei Gleit segmente und an der Unterseite dagegen vier Gleitsegmente
vorhanden.
[0021] Die Fig.10 bis 12 zeigen ein Linearpotentiometer mit Rückholfeder, bei dem das Stellglied
nach der Erfindung verwendet wird und zwar im wesentlichen das Stellglied gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Fig.5 bis 9. Dieses Linearpotentiometer besitzt eine Widerstandsplatte
27, die in einem Gehäuse 29 befestigt ist und an ihrer einen Seite Widerstandsbahnen
hat. Parallel zu dieser Widerstandsplatte ist das Führungselement 1 ebenfalls in
dem Gehäuse 29 befestigt, wobei der Gleitkörper 7 hier als Federträger für Schleiferfedern
28 dient, die in Schleifkontakt mit den Widerstandsbahnen der Widerstandsplatte 27
stehen. In Fig.10 sind die beiden Grenzstellungen des Gleitkörpers dargestellt. Die
Ruhestellung ist mit durchgezogenen Linien dargestellt, während eine gegen die Kraft
der Federn 19 eingenommene andere Grenzstellung in gestrichelten Linien abgebildet
ist. Der Betätigungshebel 12 ist hier als geneigt verlaufendes Tastglied ausgebildet,
mit dem Verstellbewegungen eines abzutastenden Aggregates auf den Gleitkörper 7 übertragen
werden, der entsprechend der abgetasteten Stellung einen linearen Verstellhub ausführt.
Wie aus Fig.10 zu erkennen ist, sind an einem Ende der Widerstandsplatte 27 die üblichen
Anschluß- bzw. Lötfahnen angebracht, mittels derer das Potentiometer elektrisch abgegriffen
werden kann.
[0022] Alle übrigen Teile des Potentiometers sind hinsichtlich des erfindungsgemäßen Stellgliedes
anhand der Bezugszeichen und der Beschreibung der Fig.5 bis 9 ohne weiteres zu erkennen.
[0023] Sämtliche in den Patentansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung dargestellten
technischen Einzelheiten können sowohl für sich also auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
1. Stellglied, insbesondere für Linearpotentiometer, mit einem Gleitkörper, der in
einem Langloch eines Führungselementes verschiebbar geführt ist, wobei der Gleitkörper
in Kunststoff-Spritzgußtechnik einstückig an dem Führungselement angeformt ist, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Gleitkörper (7) beidseitig des Führungselementes (1) seitlich über das Langloch
(2) hinausragende Gleitsegmente (13-18) aufweist, deren dem Führungselement (1) zugewandten
Flächen in Gleitkontakt mit der Ober- bzw. Unterseite (5 bzw. 6) des Führungselementes
stehen.
2. Stellglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitsegmente (13-18)
jeweils paarweise auf jeder Seite des Führungselementes vorgesehen sind, wobei die
Gleitsegmentpaare (13, 14; 15, 16; 17, 18) in Längsrichtung des Langloches (2) gegeneinander
versetzt sind.
3. Stellglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Seite des Führungselementes
nur ein Paar von Gleitsegmenten (13, 14; 17, 18) vorgesehen ist und daß eine Feder
(19) einerseits am Gleitkörper (7) und andererseits am Führungselement (1) befestigt
ist, die den Gleitkörper mit einem Drehmoment beaufschlagt, das so gerichtet ist,
daß die Gieitsegmente (13, 14; 17, 18) gegen das Führungselement gedrückt werden.
4. Stellglied nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem
Gleitsegment (13, 14; 17, 18) einstückig je ein Steg (22-25) angeformt ist, daß diese
Stege parallel zu einer Seite (5, 6) und parallel zur Längsrichtung des Langloches
(2) verlaufen und daß die Stege (22, 24 bzw. 23, 25) auf einer Seite des Führungselementes
in Draufsicht auf das Führungselement die Stege der anderen Seite zumindest teilweise
überlappen.
5. Stellglied nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (22-25) von ihrem
freien Ende her in Richtung auf das zugehörige Gleitsegment rampenförmig (Schräge
26) ansteigen.