[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Schnittholz, das die Merkmale
des Oberbegriffs des Anspruches 1 aufweist, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dises Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt, für eine Trockenkammer die Luftgeschwindigkeit innerhalb der Holzstapel
aus Kammergeometrie, Förderleistung der Ventilatoren, Strömungswiderstand der Heizregister,
Größe und Anordnung der Holzstapel, sowie Stapelfaktor näherungsweise zu berechnen
und während der Trocknung je nach Holzart, -stärke und -feuchte sowie gewünschter
Qualität durch die Ventilatordrehzahl auf geeignete Werte einzustellen. Bei dieser
Berechnung bleiben aber eine Reihe von Parametern, beispielsweise die Genauigkeit
der Ausstapelung, sogenannte Luftkurzschlüsse, die Oberflächenbeschaffenheit der
Hölzer, Veränderungen der Holzlagen durch Schwindung, ungeeignete Stapelleisten und
dergleichen außer Betracht, weshalb die Strömungsgeschwindigkeiten zwischen den einzelnen,
Schnittholzlagen erheblich vom gewünschten Wert abweichen können. Hinzu kommt, daß
mit zunehmender Gesamtstapelhöhe die Unterschiede in der Strömungsgeschwindigkeit
der einzelnen zwischen den Holzlagen hindurchtretenden Teilströme stark zunehmen.
Dies führt dazu, daß die einzelnen Holzpartien unterschiedlich schnell trocknen. Je
nachdem, ob Meßstellen in besser oder in schlechter durchlüfteten Bereichen als regelungsführend
für den Trocknungsablauf gewählt werden, kann es Ausschuß durch zu hohe Holzfeuchte,
Verfärbungen und Schimmelbildung geben oder durch übertrocknete Ware, wobei mit verlängerter
Trocknungszeit auch die Kosten ansteigen. Wenn außerdem, wie vielfach unvermeidbar,
Holzchargen mit unterschiedlicher Anfangsfeuchte eingebracht werden, kann es zu zusätzlichen
Trocknungsschäden wie Verschalungen, Verwerfungen und Rissen führen, besonders wenn
z.B. feuchtere Chargen stärker durchlüftet sind als trockenere,regelungsführende Chargen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Trocknungsverfahren zu schaffen,
das die beschriebenen Trocknungsmängel vermeidet und darüber hinaus eine Möglichkeit
bietet, auch verschiedenartige Hölzer mit Abweichungen in Stärke und/oder Trocknungseigenschaften
gleichzeitig in einer Kammer wirtschaftlicher und mit besserer Qualität zu trocknen,
als es mit bekannten Verfahren möglich ist. Diese Aufgabe löst ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruches 1.
[0004] Die Luftgeschwindigkeit zwischen den gestapelten Brettern zählt neben Lufttemperatur
und -feuchte zu den Parametern, die den Trocknungsfortschritt am stärksten beeinflussen.
Es ist deshalb möglich, bei gegebenem Kammerklima Stapelbereiche unterschiedlicher
Holzfeuchte, -art und -stärke allein durch Variation der Strömungsgeschwindigkeiten
in diesen Bereichen unterschiedlich zu trocknen. Die erforderlichen Strömungsgeschwindigkeiten
werden mit Hilfe eines entsprechenden Luftgeschwindigkeitsprofils in der vom Stapel
definierten Lufteintrittsebene eingestellt. Dadurch, daß die Strömungsgeschwindigkeit
der einzelnen zwischen den Schnittholzlagen hindurchtretenden Luftströme oder zumindest
von Gruppen dieser Luftströme in Abhängigkeit von Meßwerten eingestellt wird, welche
für den Strömungszustand mittelbar oder un mittelbar kennzeichnend sind, nämlich
der Holzfeuchte, des Feuchtegradienten und/oder der Luftgeschwindigkeit, kann man
die Abweichung der Strömungsgeschwindigkeit in den von den Schnittholzlagen gebildeten
Kanälen vom Sollwert erheblich reduzieren und dadurch entweder eine gleichmäßigere
Trocknung erreichen oder die Trocknungszeiten unterschiedlicher Partien aneinander
angleichen. Ferner kann man, wenn im Verlauf der Trocknung unzulässige Holzfeuchtedifferenzen
auftreten, die eine zu große Endfeuchtestreuung erwarten lassen, die Strömungsgeschwindigkeit
korrigieren. Es ist sogar möglich, ständig aufgrund der als Istwert dienenden Meßwerte,
einen Istwert/Sollwert-Vergleich durchzuführen und dementsprechend die Strömungsgeschwindigkeit
zu regeln. Daher läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine gleichmäßige
Endfeuchte bei kürzest möglicher Trockenzeit und geringstmöglichem Energieeinsatz
erreichen. Vorzugsweise wird das erforderliche Luftgeschwindigkeitsprofil durch eine
Änderung der Luftführung vor dem Eintritt der Luft zwischen die Schnittholzlagen eingestellt
und verändert, da auf diese Weise auch bei großer Stapelhöhe mit relativ geringem
Aufwand eine sehr effektive Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit zwischen den
Holzlagen erreichbar ist. Sofern erforderlich, kann selbstverständlich auch Menge
und/oder Druck der Luft vor dem Eintritt zwischen die Schnittholzlagen variiert werden.
[0005] Um mit möglichst wenigen Meßwerten auszukommen, werden bei einer bevorzugten Ausführungsform
die Meßwerte von Holzfeuchte und/oder Luftgeschwindigkeit an Stellen erfaßt, die in
unterschiedlicher Höhe über dem Boden des Trocknungsraums liegen. Bei größerer Tiefe
des Trocknungsraumes wird es außerdem in der Regel erforderlich sein, die Meßwerte
außerdem in unterschiedlichen Tiefen, also in unterschiedlichen horizontalen Abständen
senkrecht zur Strömungsrichtung durch den oder die Stapel zu erfassen. Für die Geschwindigkeit
einer kontinuierlichen Luftströmung durch die Holzstapel gibt es Grenzwerte, die üblicherweise
eingehalten werden, um ein gutes Trocknungsergebnis nicht zu gefährden und eine wirtschaftliche
Trocknung zu erreichen.
[0006] Eine obere Grenze wird neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten (Stromkosten, Investitionshöhe)
durch Holzart, -stärke, -feuchte und -feuchtegefälle, sowie durch das Kammerklima
bestimmt. Eine länger andauernde Überschreitung dieser Grenze kann die gefürchtete
Verschalung zur Folge haben, wenn bei raschem Abtrocknen der oberflächennahen Holzschichten
das Feuchtegefälle über den Brettquerschnitt (der Feuchtegradient) zu groß wird.
Durch eine eingetretene Verschalung wird nicht nur der weitere Trocknungsfortschritt
erheblich verlangsamt; es besteht außerdem die Gefahr der Zerstörung des Holzes durch
Rißbildung.
[0007] Die untere Grenze der kontinuierlichen Luftgeschwindigkeit hängt von der Länge des
Luftweges durch die Stapel ab. Bei zu geringer Geschwindigkeit erreicht die Luft bereits
vor Stapelaustritt ihr Feuchtegleichgewicht mit der Holzoberfläche, und oberhalb der
Fasersättigung (z.B. stets bei sägefrischem Holz) ihre vollständige Sättigung, so
daß sie auf dem restlichen Weg durch die Stapel keine weitere Feuchte aus dem Holz
aufnehmen kann. Als Folge stellt sich im Verlauf der Trocknung ein ansteigendes Holzfeuchteprofil
längs des Luftweges durch die Stapel ein, bei Reversierbetrieb symmetrisch zur Stapelmitte.
[0008] Dieser unerwünschte Effekt macht es besonders bei großen Trockenkammern mit langem
Luftweg durch die Stapel erforderlich, die Stapel mit einer höheren, kostensteigernden
Strömungsgeschwindigkeit zu versorgen, als es für den gewünschten wirtschaftlichen
Trocknungsfortschritt an sich notwendig wäre. Inbesondere wird diese hohe Luftgeschwindigkeit
nur in dem Trocknungsabschnitt oberhalb des Fasersättigungsbereichs benötigt, so daß
bei darunterliegenden Holzfeuchten unnötige elektrische Energie aufgrund der dafür
überdimensionierten Ventilatorleistung verschwendet würde. Dieser Diskrepanz versucht
man heute durch Einsatz polumschaltbarer Motore oder Verwendung von Frequenzumrichtern
zu begegnen. Neben anderen Nachteilen bleiben aber hohe Investitionskosten, die sich
noch weiter dadurch erhöhen können, daß aufgrund der erforderlichen sehr hohen Ventilatorleistung
am Anfang der Trocknung der Ventilatorraum entsprechend größer gebaut werdn muß, um
die erforderliche Ventilatorenzahl überhaupt installieren zu können.
[0009] Diese Nachteile lassen sich ebenfalls mit den Merkmalen des Anspruches 1 vermeiden,
ohne die Trocknungs- und Investitionskosten durch zu hohe Ventilatorleistung zu steigern.
[0010] Ein konzentrierter Luftstrom mit hoher Geschwindigkeit wird nacheinander auf alle
Bereiche des Stapeleintritts gerichtet. Dabei wird die Konzentrierung durch eine geeignete
Stellung der Ventilatoren und/oder Luftlenkeinrichtungen erreicht. Da bei hoher Geschwindigkeit
die Verweildauer bestimmter Luftvolumina innerhalb der Stapel nur gering ist, können
sie nicht in die Nähe des Feuchtigkeitsgleichgewichtes mit dem Holz bzw. ihrer Sättigungsfeuchte
gelangen. Eine Verschalung kann wegen des relativ trägen Feuchtetransportes von Holz
nicht eintreten, wenn die Phasen hoher Geschwindigkeit nicht zu lange andauern. Der
für den Trocknungsfortschritt entscheidende zeitliche Mittelwert der Luftgeschwindigkeit
läßt sich problemlos dadurch absenken, daß die Dauer der Phasen hoher Geschwindigkeit
für einzelne Stapelbereiche klein genug gegenüber der Dauer niedriger Geschwindigkeit
gewählt wird.
[0011] Bei hinreichend hoher Konzentrierung des Gesamtluftstroms kann sogar auf Luftrichtungsumkehr
verzichtet werden, wodurch sich Luftlenkeinrichtungen an einem der beiden Stapelenden
erübrigen und die gesamte Trocknungsregelung vereinfacht wird.
[0012] Damit auch mit diesem Verfahren unterschiedliche Holzchargen gleichzeitig in einer
Kammer wirtschaftlich getrocknet werden können, wird gemäß Anspruch 5 die Dauer, während
der ein bestimmter Stapelbereich dem konzentrierten Luftstrom ausgesetzt wird, in
Abhängigkeit von Feuchte und/oder Feuchtegradient des Holzes in diesem Bereich variiert.
[0013] Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Trocknungsvorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu schaffen. Diese Aufgabe löst eine
Trockungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 5.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Strömungslenkeinrichtung verstellbare
Luftleitflächen auf, weil mittels solcher Luftleitflächen in einfacher Weise den verschiedenen
Teilen der Stapel oder den unterschiedlichen Holzpartien die erforderlichen Luftmengen
abhängig davon zugeführt werden können, wie groß die übrigen Luftmengen sind. Zwar
kann man zumindest dann, wenn die Stellung des Ventilators oder der Ventilatoren die
Luftverteilung auf die einzelnen Spalte zwischen den Holzlagen beeinflußt, auch durch
eine Verstellung, beispielsweise Verschwenkung, der Ventilatoren zu einer Beeinflussung
der Geschwindigkeit der einzelnen Luftströme kommen. In der Regel wird jedoch eine
Verstellbarkeit der Ventilatoren nur in Verbindung mit Luftleitflächen ausreichend
sein.
[0015] Die Luftleitflächen und, falls verstellbar, die Ventilatoren, können einen manuellen
Antrieb aufweisen. Vorzugsweise sind jedoch Stellmotoren vorgesehen, um die Verstellung
über eine Steuereinrichtung oder eine Regeleinrichtung ausführen zu können.
[0016] Ist, wie vielfach der Fall, oberhalb des das Schnittholz aufnehmenden Teils des
Trockenraumes ein horizontaler Strömungskanal vorgesehen, in dem sich der Ventilator
oder die Ventilatoren befinden,dann sind vorteilhalterweise an wenigstens einem der
beiden Enden dieses Strömungskanals die als Umlenkelemente ausgebildeten Luftleitflächen
angeordnet. Es kann dann mit ihrer Hilfe die Umlenkung so erfolgen, daß die Eintrittsöffnungen
der zwischen den Holzlagen vorhandenen Zwischenräume mit den erforderlichen Luftströmen
beaufschlagt werden.
[0017] Zusätzlich zu diesen Luftleitflächen und vor allem dann, wenn diese nicht verstellbar
sind, kann man als Umlenkelemente ausgebildete Luftleitflächen in unterschiedlichen
Höhen auf der Luftein- und austrittsseite der Schnittholzstapel vorsehen. Diese Umlenkelemente
können sowohl um eine horizontale Achse schwenkbar als auch in vertikaler Richtung
verstellbar in einer Halterung angeordnet sein. Man kann dann die gesamte Stapelhöhe
gewissermaßen in mehrere Abschnitte unterteilen, innerhalb deren die Luftströme unabhängig
voneinander eingestellt oder geregelt werden können. Es kann deshalb wünschenswert
sein, die Umlenkelemente auch unabhängig voneinander einstellen und positionieren
zu können. Diese Positionen können beispielsweise in Abhängigkeit von den Holzfeuchten
und den davon abgeleiteten Holzfeuchtedifferenzen unter Berücksichtigung der Höhenpositionen
der einzelnen Meßstellen mittels eines Prozessrechners erfaßt und in die erforderlichen
Steuerbefehle umgesetzt werden. Dabei können beispielsweise Rückführpotentiometer
an den Stellmotoren die momentane Position erfassen. Die Strömungslenkung kann dabei
auch so gewählt werden, daß Stapelteile zumindest teilweise überhaupt nicht mehr
mit der zirkulierenden Umluft versorgt werden.
[0018] Außer der Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit in den in vertikaler Richtung
übereinander liegenden Strömungskanälen kann es wünschenswert oder notwendig sein,
die Luftverteilung quer zur Strömungsrichtung in den Strömungskanälen, also in Richtung
der Kammertiefe, zu beeinflussen, um Holzfeuchtedifferenzen in Kammertiefe auszugleichen
oder in Kammertiefe nebeneinander angeordnete Stapel unterschiedlich mit Luft zu
beaufschlagen. Hierzu brauchen nur wenigstens zwei der genannten Umlenkelemente in
Richtung der Kammertiefe nebeneinander angeordnet zu sein, um auf die Luftströmung
einwirken zu können. Ein weitere Lösung ist die Verstellbarkeit der vor dem Stapeleintritt
liegenden Umlenkelemente um eine senkrechte oder um zwei unterschiedliche Drehrichtungen,
vorzugsweise senkrecht zueinander
[0019] Wenn die Ventilatoren in einem durch eine Zwischendecke abgetrennten Kanal oberhalb
der Holzstapel angeordnet sind, ist vorzugsweise jeder Ventilator abhängig von den
anderen um eine vertikale Achse verstellbar, damit bei geeigneter Drehung die Luftströmungen
auf einen oder mehrere Bereiche längs der Kammertiefe gerichtet werden können. Sofern
maximale Drehwinkel von mehr als 180° (z.B. 270°) gewählt werden, läßt sich zusätzlich
eine Umkehrung der Luftrichtung auch mit solchen Ventilatoren erreichen, die nur für
eine Drehrichtung ausgelegt sind und dadurch einem um ca. 1 - 20 % höheren Wirkungsgrad
aufweisen als reversierbare Ventilatoren.
[0020] Wenn der oder die Ventilatoren seitlich neben dem Holzstapel angeordnet ist/sind,
also bei mindestens zwei Ventilatoren diese übereinander angeordnet sind, ist vorzugsweise
jeder Ventilator unabhängig von den anderen um eine horizontale Achse verstellbar,
um bei geeigneter Positionierung die Luftströmungen auf auswählbare horizontale Holzlagen
zu richten.
[0021] Ist eine Umkehr der Strömungsrichtung vorgesehen, kann man auch durch unterschiedlich
lange Reversierzeiten einen Holzfeuchteausgleich bei abweichenden Holzfeuchten im
Bereich des Lufteintritts und des Luftaustritts der durch die Holzlagen gebildeten
Kanäle erreichen. Im Falle der Umkehrbarkeit der Strömungsrichtung sind Luftleitflächen
auf beiden Seiten des Trocknungsraumes zweckmäßig.
[0022] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungbeispiels
im einzelnen erläutert.
[0023] Es zeigen
Fig. 1 einen schematisch dargestellten Querschnitt des Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 einen schematisch und unvollständig dargestellten Längsschnitt.
[0024] In einer Trocknungskammer 1 zur Aufnahme wenigstens eines Holzstapels 2, der aus
dem zu trocknenden Schnittholz 3 und den zwischen zwei benachbarten Schnittholzlagen
angeordneten Stapelleisten besteht, hat im Ausführungsbeispiel eine kubische Form
und ist an einer Stirnseite mit einem nicht dargestellten Tor versehen, das während
der Trocknungsvorganges die Trocknungskammer 1 dicht verschließt. Die Holzstapel 2
werden so im Trocknungsraum 1 nebeneinander und ggf. hintereinander angeordnet, daß
sich die Stapelleisten 4 in Querrichtung der Trocknungskammer 1 erstrecken und zwischen
den beiden Seitenwänden 5 der Trocknungskammer und den Holzstapeln 2 ein ausreichend
breiter Raum 6 freibleibt.
[0025] Im Abstand unterhalb der oberen Begrenzungswand 7 der Trocknungskammer 1 ist eine
zur obere Begrenzungswand 7 parallel verlaufende Trennwand 8 angeordnet, welche sich
über die gesamte Tiefe der Trocknungskammer 1 erstreckt, jedoch in einem Abstand von
den beiden Seitenwänden 5 endet, welcher gleich der Breite der Räume 6 ist. Die Trennwand
8 trennt von dem die Stapel 2 aufnehmenden Teil der Trocknungskammer 1 einen Strömungskanal
9 ab, der an seinen beiden Enden mit den Räumen 6 in Verbindung steht und im Ausführungsbeispiel
gleichmäßig über die Tiefe des Trockenraumes 1 verteilt zwei Axialventilatoren 10
enthält, die um eine vertikale Achse 10′ verstellbar sind. Je ein nicht dargestellter
Verstellmotor bewirkt im Bedarfsfalle die Verstellung. In Längsrichtung des Strömungskanals
9 im Abstand von den Axialventilatoren 10 ist ein Heizregister 11 angeordnet. Zuluft-
und Abluftklappen 12 in der oberen Begrenzungswand 7 der Trocknungskammer 1 ermöglichen
einen Luftaus- und -eintritt zur Verminderung der Luftfeuchtigkeit. Selbstverständlich
kann die Luft auch mittels einer Entfeuchtungsvorrichtung konditioniert werden.
[0026] In den beiden oberen Eckbereichen der Trocknungskammer 1, in denen die Räume 6 an
die beiden Enden des Strömungskanals 9 anschließen und in denen die Luft eine Umlenkung
um 90° erfährt, sind verstellbare Luftleitflächen 13 angeordnet. Diese Luftleitflächen
13 haben eine rechteckförmige Form und sind in Querrichtung derart gekrümmt, daß
sie eine gegen das Innere der Trocknungskammer 1 hin offene Rinne bilden. Jede Luftleitfläche
13, die beispielsweise aus einem Aluminiumblech besteht, wird von einer horizontal
angeordneten Achse getragen, zu der die Längsseiten der Luftleitflächen 13 parallel
verlaufen. Die Verstellung der Luftleitflächen 13 um diese Achse erfolgt mittels je
eines elektrischen Stellmotors 14. Wie Fig. 1 zeigt, ist die Anordnung der Luftleitflächen
13 so gewählt, daß sie in dem Raum zwischen dem Ende der Trennwand 8 und der von der
oberen Begrenzungswand 7 und der Seitenwand 5 gebildeten Ecke angeordnet sind und
unterschiedlich große Abstände von dem Ende der Trennwand 8 haben, das auf der dem
Strömungskanal 9 zugekehrten Seite einen Strömungsleitkörper 15 auf seinem entgegengesetzten
Ende einen gleich ausgebildeten Strömungsletkörper 15′ trägt.
[0027] Zusätzliche Luftleitflächen 16, welche im Ausführungsbeispiel je aus einem ebenen,
rechteckförmigen Blechstreifen bestehen, sind, wie Fig. 1 zeigt, in beiden Räumen
6 in unterschiedlicher Höhe über dem Boden angeordnet und zwar mit Abständen von der
Seitenwand 5, die nach oben hin zunehmen. Auch diese Luftleitbelche 16 werden von
je einer horizontalen Welle getragen, zu der die Längsseiten der Luftleitflächen 16
parallel verlaufen. Diese drehbar gelagerten Wellen sind ebenfalls mit je einem elektrischen
Stellmotor 17 gekoppelt.
[0028] Wie Fig. 2 zeigt, erstrecken sich im Ausführungsbeispiel die Luftleitflächen 13 und
16 wegen der großen Tiefe der Trocknungskammer 1 nicht über deren gesamte Tiefe.
Vielmehr sind jeweils zwei gleich ausgebildete Luftleitflächen, die je einen eigenen
Stellmotor haben, nebeneinander angeordnet, um über die Kammertiefe die Luftströmung
unterschiedlich beeinflussen zu können.
[0029] Sprühdüsen 18 an den Seitenwänden 5 der Trocknungskammer 1 ermöglichen eine Befeuchtung
der Luft.
[0030] In unterschiedlichen Höhen der Holzstapel 2 werden einzelne Holzlagen mit einem
Feuchtesensor 19 versehen, der ein analoges Meßsignal liefert. Diese Feuchtesensoren
19 sind über nicht dargestellte Verbindungsleitungen mit einer im Ausführungsbeispiel
außerhalb der Trocknungskammer 1 angeordneten elektronischen Steuerschaltung 20 verbunden,
von welcher aus die gesamte Steuerung erfolgt. Daher ist an die Steuerschaltung 20
nicht nur ein Umrichter 21 angeschlossen, mittels dessen die Drehzahl der Antriebsmotoren
der Axialventilatoren 10 stufenlos eingestellt und die Drehrichtung vorgegeben werden
kann. Von der Steuerschaltung 20 aus erfolgt auch die Steuerung der Sprühdüsen 18
und der Stellmotoren 14 und 17 sowie die Steuerung des Heizregisters 11 und der nicht
dargestellten Motoren zur Einstellung der Schwenklage der Axialventilatoren 10.
[0031] Aufgrund der Daten über das Schnittholz 3, das zur Trocknung in den Trockenraum 1
eingebracht wird, bestimmt die Steuerschaltung 20 die optimale Luftgeschwindigkeit
der Luftströme zwischen den einzelnen Schnittholzlagen. Dementsprechend wird die Stellung
der Luftleitflächen 13 und 16 vorgegeben sowie die Drehzahl der Axialventilatoren
10 bestimmt. Aufgrund der von den Feuchtesensoren 19 gelieferten Meßwerte wird die
Luftgeschwindigkeit, ggf. durch eine Verstellung der Luftleitflächen 13 und/oder 16
und eine Änderung der Drehzahl der Axialventilatoren 10 und/oder deren Schwenklage,
entsprechend einem Programm auf einem vorgegebenen Sollwert gehalten. Dieses Programm
kann auch eine Umkehrung der Strömungsrichtung beinhalten.
[0032] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den
Ansprüchen erwähnt sind.
1. Verfahren zum Trocknen von Schnittholz, das in einem Trocknungsraum unter Zwischenlage
von Stapelleisten gestapelt ist, mittels zwischen den Schnittholzlagen hindurchgeführter
Luft, dadurch gekennzeichnet, daß von wenigstens einem Ventilator erzeugte Luftströme
durch Einstellung ihrer Förderrichtung und/oder durch Strömungsleinkeinrichtungen
konzentriert und in zeitlicher Folge auf unterschiedliche Teilbereiche der Stapeleintrittsebene
gerichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Luftgeschwindingkeitsprofils
in der Stapeleintrittsebene und Änderungen desselben in Abhängigkeit von Meßwerten
für Holzfeuchte und/oder Feuchtegradient im Holz erfolgen, die an mindestens zwei
räumlich voneinander getrennten Meßstellen im Bereich des Holzstapels erfaßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die Luftgeschwindigkeit
an mindestens einer den Holzfeuchte- und/oder Feuchtegradientenmeßstellen direkt benachbarten
Stelle ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer
der konzentrierten Belüftung eines oder mehrerer Teilbereiche der Stapeleintrittsebene
in Abhängigkeit von Feuchte und/oder Feuchtegradient des Holzes in dem entsprechenden
Teilbereich eingestellt wird.
5. Trocknungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, mit einem
Trocknungsraum, wenigstens einem Ventilator für die Erzeugung der Luftströme, einer
Strömungslenkeinrichtung im Trocknungsraum, wenigstens zwei Meßfühlern sowie einer
Steuereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Meßfühler (19) für
die Holzfeuchte, den Holzfeuchtegradienten und/oder die Strömungsgeschwindigkeit
der Luft voneinander räumlich getrennt im Bereich des oder der Holzstapel angeordnet
sind und die Strömungslenkeinrichtung (13 bis 17) in Abhängigkeit von den mittels
der Fühler gewonnenen Meßwerte einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Anordnung des
Ventilators (10) und/oder einer Heizvorrichtung (11) in einem oberhalb oder seitlich
des Trockenraumes liegenden und von diesem getrennten Strömungskanal (9) zumindest
im Bereich des einen der beiden im Trocknungsraum liegenden Enden dieses Strömungskanals
(9) die als Luftlenkeinrichtung ausgebildeten, relativ zueinander einstellbaren Luftleitflächen
(13) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Umlenkelemente ausgebildete,
einzeln einstellbare Luftleitflächen (16) in unterschiedlichen Höhen auf der Lufteintritts-
und/oder Luftaustrittsseite des Schnittholzstapels (2) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine verstellbare Anordnung
des Ventilators (10) im Strömungskanal (9).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftlenkeinrichtungen
um je eine oder mehrere Achsen schwenkbar gelagert sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Luftlenkeinrichtungen (13, 16) höhenverstellbar gelagert sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strömungslenkeinrichtung wenigstens einen Stellmotor (14, 17) zur Einstelung der Luftleitflächen
(13, 15) und/oder des Ventilators (10) aufweist.