[0001] Die Erfindung betrifft einen Gurtwickler, insbesondere für Dachfenster-Rolläden,
mit einer durch Federkraft in Aufwickelrichtung vorgespannten Gurttrommel für einen
eine erste Gurtöffnung durchlaufenden Zuggurt und einer nahe der ersten Gurtöffnung
angeordneten Gurtklemmvorrichtung, wobei die Gurttrommel an der Rückseite eine Grundplatte
um eine zu dieser im wesentlichen senkrechten Drehachse verdrehbar gelagert ist.
[0002] Bei den bekannten Gurtwicklern dieser Art, beispielsweise wie in DGM 84 35 275 beschrieben,
ist die Gurttrommel zwischen zwei Platten eines kastenähnlichen Gehäuses drehbar gelagert,
das in eine tiefe Ausnehmung der neben dem Fenster liegenden Wand so eingebaut wird,
daß die Drehachse der Gurttrommel parallel zur Wandfläche verläuft und der Zuggurt
von der Gurttrommel über eine im Gehäuse liegende Gurtklemmvorrichtung und eine Gehäuseöffnung
über die Wandfläche zu einer entfernten Durchtrittsöffnung zum Rolladen verläuft.
Diese Konstruktion eignet sich jedoch nicht für Dachfenster, neben denen meist keine
hinreichend dicke Wand verfügbar ist. Man hat zwar derartige Gurtwickler auch schon
am Blendrahmen des Dachfensters frei vorstehend montiert, was aber die Anbringung
eines nur schwer abzudichtenden Gurtschlitzes im Blendrahmen erfordert und die Bedienung
des Rolladens bei geöffnetem Fensterflügel behindert.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Gurtwickler der eingangs genannten Art zu
schaffen, der bei einfacher, unaufwendig zu fertigender Konstruktion zum Einbau bei
Dachfenstern geeignet ist und eine bequeme Bedienung erlaubt. Zu diesem Zweck soll
er eine möglichst geringe Einbautiefe aufweisen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Gurtwickler der genannten Art erfindungsgemäß mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgestattet.
[0005] Durch die seitlich neben der Gurttrommel in einer Grundplatte angebrachte, vom Zuggurt
durchsetzte Griffmulde ist der Gurtwickler insgesamt so flach, daß er ohne Schwierigkeiten
in die dünnwandige Sturzfläche über einem Dachfenster oder in das Sturzbrett eines
Dachfenster-Innenfutters versenkt eingebaut werden kann, wobei sich nicht nur eine
bequeme Bedienung, sondern auch eine sehr kurze Zuggurtlänge ergibt, so daß die Gurttrommel
nur geringe Abmessungen erfordert.
[0006] Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Gurtwicklers sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0007] Der erfindungsgemäße Gurtwickler eignet sich insbesondere für die in der deutschen
Patentanmeldung P 37 17 681.1-25 der Anmelderin vom gleichen Anmeldetag beschriebenen
Dachfenster-Rolläden, bei denen der Zuggurt von der mit der Wickelwelle des Rolladens
verbundenen Gurttrommel durch im Rolladenkasten angeordnete Gurtumlenkelemente so
umgelenkt wird, daß er durch eine von der Gurttrommel in Längsrichtung der Wickelwelle
entfernte Gurtöffnung in der Außenabdeckung des Blendrahmen-Oberstücks zwischen diesem
und einem dessen Außenabdeckung untergreifenden Eindeckteil unmittelbar dem in die
Sturzfläche bzw. ein Innenfutter über dem Dachfenster eingebauten Gurtwickler zugeführt
wird. Der Gurtwickler kann aber auch für Dachfenster-Rolladen verwendet werden, bei
denen die Gurtöffnung in der Außenabdeckung des Blendrahmen-Oberteils der Gurttrommel
im Rolladenkasten gegenüberliegt.
[0008] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform des Gurtwicklers unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungsn weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Aufsicht auf die Rückseite des Gurtwicklers,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt längs der Linie A-A der Fig. 1 und
Fig. 3 ein schematisches Schnittbild der Anordnung des Gurtwicklers an einem mit
einem Rolladen versehenen Dachfenster.
[0009] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Gurtwickler besitzt eine plane Grundplatte
1 mit einer in eine rechteckige Öffnung der Grundplatte im Preßsitz eingesetzten Griffmulde
2 aus Kunststoff. An einander gegenüberliegenden Seiten der Griffmulde 2 sind Gurtöffnungen
4 und 5 für den Zuggurt 3 vorgesehen, welcher die Griffmulde 2 quer durchsetzt. An
der Rückseite der Grundplatte 1 ist vor der Gurtöffnung 4 eine Gurtklemmvorrichtung
6 mit einer vorgeschalteten Gurtführungsrolle 7 angebracht. Auf der anderen Seite
der Griffmulde 2 sind an der Rückseite der Grundplatte 1 zwei Gurtumlenkrollen 8 und
9 drehbar gelagert. Die Grundplatte 1 trägt ferner auf ihrer Rückseite eine seitlich
neben der Griffmulde 2 drehbar gelagerte Gurttrommel 11, die in herkömmlicher Weise
durch eine Federvorrichtung in Aufwickelrichtung vorgespannt ist. Der Zuggurt 3 verläuft
von der Gurttrommel 11 über eine zwischen dieser und der Griffmulde 2 drehbar gelagerte
Gurtumlenkrolle 10 und dann unter axialer Gurtverdrehung schräg über die zugewandte
Wölbung der Griffmulde 2 zwischen den Umlenkrollen 9 und 8 hindurch und dann durch
die Gurtöffnung 5 quer durch die Griffmulde 2 zur Gurtöffnung 4, von wo sie durch
die Gurtklemmvorrichtung 6 über die Gurtführungsrolle 7 beispielsweise zur Gurttrommel
eines nicht dargestellten Rolladens verläuft.
[0010] Durch die Anordnung der Gurttrommel 11 seitlich neben der Griffmulde 2 und die Führung
des Zuggurtes 3 einerseits quer über die Griffmulde 2 und andererseits schräg über
deren rückwärtige Wölbung ist der Gurtwickler insgesamt so flach, daß er ohne Schwierigkeiten
in die dünnwandige Sturzfläche über einem Dachfenster oder in das Sturzbrett eines
Dachfenster-Innenfutters versenkt eingebaut werden kann, wobei gleichzeitig die Griffmulde
2 eine bequeme Betätigung des Zuggurtes 3 ermöglicht.
[0011] Die Gurtklemmvorrichtung 6 besteht bei der dargestellten Ausführungsform aus einem
den Zuggurt 3 umgreifenden, u-förmigen Klemmteil, das an einem an der Grundplatte
1 schwenkbar gelagerten zweiten Klemmteil verschwenkbar angelenkt ist, wobei die Schwenkachsen
dieser Klemmteile mit der Drehachse der Gurtführungsrolle 7 ein nahezu rechtwinkliges
Dreieck bilden.
[0012] In Figur 3 ist der Gurtwickler an einem mit einem Rolladen versehenen Dachfenster
eingebaut, dessen Blendrahmen-Oberstück 12 einen Markisenkasten 13 mit einer Gurtöffnung
13a trägt, der von einem Eindeckteil 22 untergriffen wird. Am Markisenkasten 3 ist
ein Rolladenkasten 14 über eine mit diesem verbundene Tragschiene 25 befestigt.
Im Rolladenkasten 14 ist eine mit einer drehbar gelagerten Wickelwelle 16 für den
Rolladen 17 koaxial verbundene Gurttrommel 18 angeordnet. Der an dieser befestigte
Zuggurt 3 verläuft über mehrere im Rolladenkasten 14 drehbar gelagerte Gurtumlenkrollen
27, 28 und 29 zu einer drehbar gelagerten Gurtumlenkrolle 23, die auf die Gurtöffnung
13a des Markisenkastens 13 und den Spalt 20 zwischen dem Blendrahmen-Oberstück 12
und dem Eindeckteil 22 ausgerichtet ist. Der Zuggurt 3 verläuft von der Gurtumlenkrolle
23 durch den Spalt 20 geradlinig zur Gurtführungsrolle 7 des in eine Ausnehmung 26
eines Dachfenster-Innenfutters 15 angeordneten Gurtwicklers und von dort durch die
Gurtklemmvorrichtung 6 quer über die Griffmulde 2 und dann über die Gurtumlenkrolle
8, 9 und 10 zur Gurttrommel 11. Figur 1 läßt gut erkennen, daß durch diese Anbringung
des Gurtwicklers nur ein relativ kurzer Zuggurt 3 benötigt wird, so daß der Durchmesser
der Gurttrommel 11 des Gurtwicklers und der Gurttrommel 18 des Rolladenkastens klein
gehalten werden kann. Gleichzeitig ist eine bequeme Bedienung des die Griffmulde 2
überspannenden Abschnitts des Zuggurts 3 auch bei geöffnetem Fensterflügel gewährleistet.
Da die Gurtöffnung 13a durch den Rolladenkasten 14 und eine an diesem angeordnete,
flexible Dichtung allseitig abgedichtet ist, wird auch jedes Eindringen von Regenwasser,
Flugschnee etc. in den Spalt 20 zuverlässig verhindert.
[0013] Der vorstehend anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschriebene Gurtwickler
kann vom Fachmann je nach den Anforderungen des Einzelfalles in verschiedener Weise
zweckentsprechend abgewandelt werden, sofern dabei die seitlich nebeneinanderliegende
Anordnung von Gurttrommel 11 und Griffmulde 2 und die Anordnung der Gurtklemmvorrichtung
6 an der in Gurtrichtung zum Rolladen gewandten Seite der Griffmulde 2 erhalten bleibt.
1. Gurtwickler, insbesondere für Dachfenster-Rolläden, mit einer durch Federkraft
in Aufwickelrichtung vorgespannten Gurttrommel für einen eine erste Gurtöffnung durchlaufenden
Zuggurt und einer nahe der ersten Gurtöffnung angeordneten Gurtklemmvorrichtung,
wobei die Gurttrommel an der Rückseite eine Grundplatte um eine zu dieser im wesentlichen
senkrechten Drehachse verdrehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) in der Grundplatte (1) seitlich neben der Gurttrommel (11) eine vorderseitige Griffmulde
(2) vorgesehen ist,
b) an einander gegenüberliegenden Seiten der Griffmulde (2) die erste und eine zweite
Gurtöffnung (4 bzw. 5) für den die Griffmulde (2) quer durchsetzenden Zuggurt (3)
angebracht sind,
c) an der Rückseite der Grundplatte (1) nahe der zweiten Gurtöffnung (5) mindestens
eine Gurtumlenkrolle (8,9,10) zum Umlenken und Wenden des Zuggurts (3) zur Gurttrommel
(11) drehbar gelagert ist,
d) wobei die Gurtebene des durchsetzenden Zuggurtes im wesentlichen senkrecht zur
Drehachse der Gurttrommel geführt ist.
2. Gurtwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (1) zum
Einbau mit aufwärts gewandter Rückseite an einer unmittelbar über dem Dachfenster
liegenden Wand oder einem Fenster-Innenfutter ausgelegt ist.
3. Gurtwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rückseite
der Grundplatte (1) mindestens eine Gurtführungsrolle (7) für den von der Gurtklemmvorrichtung
(6) zum Rolladen verlaufenden Gurtabschnitt drehbar gelagert ist.
4. Gurtwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Griffmulde (2) durchsetzende Gurtabschnitt quer zur Verbindungslinie der Mittelpunkte
von Griffmulde (2) und Gurttrommel (11) verläuft.
5. Gurtwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß de Drehachse
mindestens einer Gurtumlenkrolle (8, 9) zu dem die Griffmulde (2) durchsetzenden Gurtabschnitt
unter einem vorbestimmten Winkel schräg verläuft.
6. Gurtwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Gurttrommel (11) und einer nahe der zweiten Gurtöffnung (5) angebrachten Gurtumlenkrolle
(8, 9) mindestens eine den Zuggurt (3) schräg über einen rückwärtigen Eckbereich der
Griffmulde (2) führende Gurtumlenkrolle (10) drehbar gelagert ist.