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EP 0 292 887 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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30.11.1988 Patentblatt 1988/48 |
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Anmeldetag: 20.05.1988 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI NL |
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Priorität: |
27.05.1987 DE 3717883
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Anmelder: Schiwa GmbH |
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D-49215 Glandorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Roesen, Heinz-Werner
D-4519 Glandorf (DE)
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Vertreter: Springer, Hans Jörg (DE) et al |
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Parkstrasse 51 D-67061 Ludwigshafen D-67061 Ludwigshafen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Anordnung zur Herstellung von physiologischen Lösungen |
(57) Bei der Herstellung von physiologischen Lösungen wird einer vorgelegten Menge destillierten
Wassers eine gewünschte Menge an festen oder flüssigen Inhaltsstoffen zugegeben und
damit vermischt. Gemäß der Erfindung wird dies kontinuierlich in einem Mischrohr (1)
durchgeführt, dessen Eingänge über Dosiereinrichtungen (5, 16) jeweils an Vorratsbehälter
(6, 12) für destlliertes Wasser und für die Inhaltsstoffe angeschlossen sind. Der
Ausgang des Mischrohrs ist mit einer Abfülleinrichtung (21) verbunden.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von physiologischen Lösungen,
bei dem einer vorgelegten Menge destillierten Wassers eine der gewünschten Konzentration
der Lösung entsprechende Menge an festen oder flüssigen Inhaltsstoffen zugegeben und
damit vermischt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine verfahrenstechnische Anordnung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bisher war es üblich, das destillierte Wasser in einem Rührwerkbehälter vorzulegen
und in diesen die Inhaltsstoffe zuzugeben und mit dem destillierten Wasser zu vermischen.
Danach wurde die Lösung temperiert und in Beutel abgefüllt. Der leere Behälter mußte
dann gereinigt und mit Reidampf sterilisiert werden. Neben der dadurch und durch die
Abfüllung verminderten Nutzung eines Behälters ist von Nachteil, daß ein großer Raum
für notwendigerweise mehrere Behälter vorzusehen ist und die Betriebs- sowie Wartungskosten
für das Rührwerk hoch sind.
[0003] Dementsprechend bestand die Aufgabe, die vorstehend aufgezeigten, für ein diskontinuierliches
Herstellverfahren charakteristischen Nachteile bei einem neuen Herstellverfahren zu
vermeiden, wobei insbesondere auf einen möglischst geringen Platzbedarf und niedrige
Betriebskosten geachtet werden sollte.
[0004] Verfahrenstechnisch wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß das destillierte Wasser
und die Inhaltsstoffe in einer Apparatur zum kontinuierlichen Mischen zusammengeführt
und dabei vermischt werden.
[0005] Die erfindungsgemäße Anordnung zur Durchführung des Herstellverfahrens besteht aus
einem Mischrohr, dessen Eingänge über Dosiereinrichtungen jeweils an Vorratsbehälter
für destilliertes Wasser und für die Inhaltsstoffe angeschlossen sind und dessen Ausgang
mit einer Abfülleinrichtung in Verbindung steht.
[0006] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
nachfolgend näher beschrieben.
[0007] Zentrales Teil für das neue Verfahren zur Herstellung von physiologischen Lösungen
ist ein Mischrohr 1, dessen Eingang 2 über eine Pumpe 3 mit Druckregelung, eine Temperiereinrichtung
4 und einen Volumen- oder Massezähler 5 mit einem oder mehreren Vorratsbehältern 6
für destilliertes Wasser verbunden ist. Es ist dabei vorteilhaft, für die Vorratsbehälter
eine Ringleitung 7 mit einer weiteren Pumpe 8 vorzusehen, an die das Mischrohr mit
einer Leitung 9 über die vorstehend erwähnten Einrichtungen 3-5 angeschlossen ist.
Mit Hilfe des Zählers 5 kann das destillierte Wasser über ein Regelventil 10 in das
Mischrohr dosiert werden. Durch die Druckregelung 3 und die Temperierung 4 werden
Meßfehler und damit Dosierfehler infolge von Druckschwankungen und thermisch bedingten
Volumenänderungen vermieden. Ferner kann durch die Temperierung die jeweils optimale
Lösungstemperatur eingestellt werden. Die Einrichtung hiefür kann beispielsweise ein
von einem Temperiermedium durchströmter Wärmetauscher sein.
[0008] Die Inhaltsstoffe werden mittels einer oder mehrerer Düsen 11 in das Mischrohr 1
eingeführt und vermischen sich darin mit dem durchfließenden, destillierten Wasser
infolge der dabei entstehenden Turbulenzen. Es zweckmäßig, alle Inhaltsstoffe vor
dem Einbringen in das Mischrohr mit destilliertem Wasser in Form eines hochprozentigen
Konzentrats in einem Ansatzbehälter 12 aufzubereiten und über eine Leitung 13 der
Düse 11 im Mischrohr 1 zuzuführen. Auch hier sind zur genauen Dosierung der Inhaltsstoffe
eine Pumpe 14 mit Druckregelung, eine Temperiereinrichtung 15 sowie ein Volumen-
oder Massezähler 16 mit nachfolgendem, ansteuerbarem Regelventil 17 in die Leitung
eingefügt.
[0009] Der Ausgang des Mischrohr 1 steht mittels einer Leitung 18 über eine Meß- und Analyseeinrichtung
19 mit einem Pufferbehälter 20 in Verbindung, an den eine Abfüllarmatur 21 angeschlossen
ist. Durch ein von der Meß- und Analyseeinrichtung ansteuerbares Sicherheitsventil
22 wird verhindert, daß unbrauchbare Lösung zur Abfüllung gelangt. Derartige Einrichtungen
stehen im Fachhandel zur Verfügung, so daß sie nicht weiteres beschrieben zu werden
brauchen. Der Pufferbehälter ist an eine Stickstoffquelle 23 angeschlossen, um durch
die Abfüllung bedingter Druck- und Füllstandsänderungen zu kompensieren.
[0010] Zur Sterilisierung des Systems ist die Leitung 9 an eine Stickstoffquelle 24 und
eine Reindampfquelle 25 schaltbar.
[0011] Mit Hilfe eines handelsüblichen Steuergerätes 26 kann die vorstehend beschriebene,
verfahrenstechnische Anordnung automatisch betrieben und überwacht werden.
[0012] Hierzu werden die charakteristischen Daten der herzustellenden, physiologischen Lösung
sowie die optimalen Werte der Betriebstemperaturen und -drucke in das Steuergerät
eingegeben, so daß von diesem entsprechend der Meßwerterfassung durch die Meß- und
Analyseeinrichtung 19 der Verfahrensablauf überwacht und über Steuerleitungen 27 gegebenenfalls
die jeweiligen Regelventile angesteuert werden können.
[0013] Durch die mit der Erfindung geschaffene kontinuierliche Arbeitsweise ist erreicht,
daß der Aufwand sowohl für Betriebsraum als auch für den Betrieb selbst sowie für
Wartung und Analyse erheblich reduziert werden kann.
1. Verfahren zur Herstellung von physiologischen Lösungen, bei dem einer vorgelegten
Menge destillierten Wassers eine der gewünschten Konzentration der Lösung entsprechende
Menge an festen oder flüssigen Inhaltsstoffen zugegeben und damit vermischt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das destillierte Wasser und die Inhaltsstoffe in einer
Apparatur zum kontinuierlichen Mischen zusammengeführt und dabei vermischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Inhaltsstoffe in einer
hochkonzentrierten Lösung der Apparatur zugeführt werden.
3. Anordnung zur Herstellung von physiologischen Lösungen zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 und 2, bestehend aus einem Mischrohr (1), dessen Eingänge über
Dosiereinrichtungen (5, 16) jeweils an Vorratsbehälter (6, 12) für destilliertes Wasser
und für die Inhaltsstoffe angeschlossen sind und dessen Ausgang mit einer Abfülleinrichtung
(21) in Verbindung steht.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingang für die Inhaltsstoffe
mit einer Düse (11) ausgestattet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sterilisierung
der Anordnung mindestens eine der Zuleitungen (9) zum Mischrohr (1) an eine Stickstoff-
und Dampfquelle (24, 25) schaltbar ist.
6. Anordnung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung
(18) zwischen dem Mischrohrausgang und der Abfülleinichtung (21) über eine Meß- und
Analyseeinrichtung (19) geführt ist.
