(19)
(11) EP 0 292 891 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.11.1988  Patentblatt  1988/48

(21) Anmeldenummer: 88108121.0

(22) Anmeldetag:  20.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 5/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 27.05.1987 CH 2044/87

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Reist, Walter
    CH-8340 Hinwil (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Abwickeln von zusammen mit einem Wickelband in Schuppenformation auf einem Wickelkern aufgewickelten Druckprodukten


    (57) Der Wickel (32), bestehend aus einem Wickelkern (12) und auf ihm mit einem Wickelband (10) in Schuppenformation (S) aufgewickelten Druckprodukten (14), liegt auf zwei endlosen Trabändern (28, 28′) drehbar und frei abge­stützt gelagert auf. Die Tragbänder (28, 28′) sind um je zwei drehbar gelagerte Rollen (24, 26) geführt, wovon je die Rolle (26) mit einem Antrieb (52) in Wirkungsverbin­dung steht. Das Wickelband (10) löst sich im Bereich der Auflage des Wickels (32) auf den Tragbändern (28, 28′) vom Wickel (32) ab und wird unter stetiger Zugspannung auf einer Bandspule (48) aufgewickelt. Die beim Abwik­keln sich vom Wickel (32) ablösenden Druckprodukte (14) werden von den Tragbändern (28, 28′) weggefördert und mittels einem Wegförderer (58) der nächsten Verarbei­tungsstation zugeführt.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abwickeln von zusammen mit einem Wickelband in Schuppen­formation auf einem Wickelkern aufgewickelten Druckpro­dukten gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der EP-A2 01 42 745 und der entsprechenden US-PS 4,597,541 be­kannt. Der Wickelkern ist bei dieser Vorrichtung an einer ortsfesten Lagerung drehbar gelagert. Für das Weg­führen der abgewickelten Schuppenformation ist ein Ste­tigförderer an den Wickel bzw. den Wickelkern anstell­bar. Bei dieser Anordnung ist es notwendig, dass der Stetigförderer so ausgebildet ist, dass die Druckproduk­te bei den verschiedenen Lagen, die der Stetigförderer im Verlaufe des Abwickelvorganges einnimmt, sicher abge­führt werden. Dies erfordert eine aufwendige Konstruk­tion des Stetigförderers. Ebenfalls muss bei dieser be­kannten Vorrichtung der Wickel auf eine Lagerwelle oder dergleichen aufgeschoben werden, bevor er auf die Lage­rung aufgesetzt werden kann, was wiederum entsprechende Geräte erfordert.

    [0003] Aus der DE-OS 22 07 556 ist eine weitere Vorrichtung zum Abwickeln von Druckprodukten bekannt. Bei dieser Vor­richtung sind die Druckprodukte in geschuppter Form zwi­schen zwei Wickelbändern, einem Wickelbänderpaar, einge­klemmt auf einer Trommel aufgewickelt. Beim Abwickeln der auf der Trommel gespeicherten Druckprodukte wird das Wickelbandpaar zusammen mit den Druckprodukten von der Trommel abgespult, und die beiden Bänder laufen nach dem Ausleeren ihres Inhalts an einen Wegförderer zu ihren einzelnen, getrennten Speicherrollen auseinander. Der Schuppenstrom wird durch das Wickelbandpaar in ungefähr horizontaler Richtung vom Wickel weggeführt. Dabei wird die gesamte Trommel zum Ausgleich der mehr oder weniger dick aufgewickelten Schicht der Druckprodukte höhenver­stellt. Diese Vorrichtung eignet sich nicht zum Ab­wickeln von nur mit einem Wickelband in Schuppenforma­tion auf einem Wickelkern aufgewickelten Druckprodukten, weil diese oberschlächtig abgeführt werden. Ebenfalls ist es bei dieser Vorrichtung notwendig, dass die Trom­mel mit dem auf der Nabe aufgewickelten Wickel, welcher ein erhebliches Gewicht haben kann, infolge seiner ab­nehmenden Dicke aufwärts bewegt werden muss, damit der Abwickelpunkt auf derselben Höhe bleibt.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrun­de, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine vereinfachte Konstruktion aufweist und einfacher gehandhabt werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst. Da­durch, dass der Wickel auf einem endlosen Tragband dreh­bar und frei abgestützt gelagert ist, kann auf eine La­gerwelle und auf eine Lagerung für diese Lagerwelle ver­zichtet werden. Der Wickel kann einfach auf die Tragbän­der aufgesetzt werden, und es ist nicht mehr nötig, dass der Wickel mit Hilfe von entsprechenden Geräten auf die Lagerwelle aufgeschoben werden muss.

    [0006] Die Rollen sind auf Wellen, welche vorzugsweise an einem Gestell ortsfest angeordnet sind, drehbar gelagert. Bei dieser Ausführungsform besitzt das Tragband entweder eine gewisse Elastizität, so dass dessen tragender Trum durch das Gewicht des Wickels verlängert wird, und der Wickel zwischen den beiden Rollen eine stabile Lage ein­nimmt, oder das Tragband ist im nichtbelasteten Zustand lose um die Rollen gelegt, so dass das rücklaufende Trum gespannt wird, während das tragwirksame Trum durch das Gewicht des Wickels durchhängt.

    [0007] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Rolle an einer Welle drehbar gelagert, welche ortsfest an dem Ge­stell angeordnet ist, währenddem die andere Welle in ho­rizontaler Richtung veränderbar angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass ein Tragband mit sehr wenig Elasti­zität auch im nichtbelasteten Zustand eine definierte Lage einnimmt, und bei Belastung durch den Wickel oder den leeren Wickelkern die veränderbare Welle sich soweit gegen die ortsfeste Welle verschieben kann, dass das tragwirksame Trum des Tragbandes durch das Gewicht des Wickels oder des Wickelkerns soweit nach unten gedrückt wird, dass der Wickel oder der Wickelkern ebenfalls eine stabile Lage zwischen den beiden Rollen einnimmt. Des weiteren kann bei dieser Ausführungsform der Durchhang des tragwirksamen Trums mit abnehmendem Wickelgewicht reguliert werden, so dass der Wickel auch gegen das Ende des Abwickelvorganges noch eine stabile Lage zwischen den Rollen einnimmt.

    [0008] Um die Sicherheit der Vorrichtung zu erhöhen und ein seitliches Abspringen des Wickels vom Tragband zu ver­ hindern, ist der Wickel zwischen seitlichen, im wesent­lichen parallel zum Tragband angeordneten Führungen auf dem Tragband gelagert.

    [0009] Bei einer besonders einfachen und bevorzugten Ausfüh­rungsform der Erfindung ist der Wickel auf zwei parallel verlaufenden, voneinander beabstandeten Tragbändern ab­gestützt; dabei wird das Wickelband nicht zwischen den Tragbändern und dem Wickel eingeklemmt, was die Stabili­tät des Wickels vergrössert und ein freies Wegführen des Wickelbandes ermöglicht.

    [0010] Bei einer Ausbildungsform, die ein sehr schnelles Be­schleunigen und wieder Abbremsen des Wickels erlaubt, sind das Tragband oder die Tragbänder mit dem Antrieb wirkverbunden. Die Bandspule wird mittels demselben An­trieb derart angetrieben, dass eine Schlupfkupplung zwi­schen der Bandspule und dem Antrieb dafür sorgen kann, dass das Wickelband unter einer stetigen Zugbeanspru­chung steht.

    [0011] Bei einer besonders einfachen und geeigneten Weiterbil­dung der Vorrichtung ist die Bandspule unterhalb den tragwirksamen Trums der Tragbänder gelagert. Das Wickel­band überkreuzt dadurch die tragwirksamen Trums bevor sich die Druckprodukte, in ihrer Förderrichtung gesehen, vom Wickel lösen. Dadurch kommen die vom Wickel abge­wickelten Druckprodukte bei der Trennung von diesem auf die Tragbänder zu liegen, und sie werden mittels diesen vom Wickel weggeführt.

    [0012] Um die Sicherhcit der Vorrichtung noch weiter zu erhö­hen, ist bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eine auf den Wickelkern in Richtung des Tragbandes ein­wirkbare Begrenzung vorgesehen. Dadurch wird ein Abrol­len des Wickels vom Band, auch wenn dieses in unbelaste­tem Zustand stark gespannt ist und die Achsen der Rollen nicht verschiebbar gelagert sind, sowie grosse Beschleu­nigungs- oder Verzögerungskräfte auftreten, verhindert.

    [0013] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs­beispiel des Erfindungsgegenstandes näher beschrieben. Es zeigt rein schematisch:

    Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem vollen Wickel, wobei der vordere Teil des Gestells nicht dargestellt ist,

    Fig. 2 eine teilweise geschnittene Stirnseitenan­sicht der Vorrichtung, und

    Fig. 3 dieselbe Ansicht wie Fig. 1, jedoch mit einem grösstenteils entleerten Wickel.



    [0014] In der Fig. 1 ist die Vorrichtung zum Abwickeln von zu­sammen mit einem Wickelband 10 in Schuppenformation S auf einem Wickelkern 12 aufgewickelten Druckprodukten 14 mit 16 bezeichnet. Ein solcher Wickel 32 ist in der CH-PS 642 602 und der entsprechenden US-PS 4 438 618 nä­her beschrieben.

    [0015] An einem Gestell 18 sind zwei Wellen 20, 22 ortsfest an­geordnet. An jeder Welle 20, 22 sind zwei Rollen 24, 26 drehbar gelagert. Eine obere gemeinsame, an die Rollen 24, 26 angelegte Tangente verläuft horizontal. Um je­weils zwei entsprechende Rollen 24, 26 ist je ein endlo­ses Tragband 28 geführt. Auf den oberen Trumen 30 dieser Tragbänder 28, 28′ liegt der Wickel 32, bestehend aus dem Wickelkern 12, den aufgewickelten Druckprodukten 14 und dem ebenfalls aufgewickelten Wickelband 10, auf und ist frei drehbar und nicht weiter abgestützt gelagert. Unter dem Gewicht des Wickels 32 hängen die tragwirksamen Trume 30 durch, so dass sie gegen die beiden Rollen 24, 26 hin ansteigend verlaufen. Der Wickel 32 wird von den Tragb­ändern 28, 28′ um den Umschliessungswinkel α umschlos­sen. Beidseits des Wickels 32 sind Führungen 34 angeord­net, welche am Gestell 18 befestigt sind, vgl. auch Fig. 2. Die Führungen 34 bestehen aus einem Rohrprofil und sind als rechteckförmige Rahmen ausgebildet. Zwischen den Stirnwänden 36 des Wickels 32 und den Führungen 34 ist ein kleiner Luftspalt vorgesehen, so dass der Wickel 32 auf den Tragbändern 28, 28′ um seine Drehachse 38 frei drehen kann, ohne dass der Wickel mit den Führungen 34 in Berührung steht. Auf jeder Stirnseite 36 des Wickels 32 sind die Führungen 34 paarweise symmetrisch zur vertika­len Ebene A durch die Drehachse 38 des Wickels 32 ange­ordnet. Die Führungen 34 jedes Paares sind so weit von­einander beabstandet, dass der Wickelkern 12 sicher immer zwischen zwei gegenüberliegenden Führungen 34 zu liegen kommt. Die Führungen 34 verhindern ein seitliches Ablau­fen der Rolle ab den Tragbändern 28, 28′ falls aus ir­gendwelchen Gründen der Wickel 32 sich aus der Mitte ver­schieben sollte. Die Führungen 34 verringern aber auch das Unfallrisiko für das Bedienungspersonal, denn sie vermindern die Gefahr mit dem doch sich schnell drehenden Wickel 32 in Berührung zu kommen.

    [0016] Eine die Sicherheit nochmals erhöhende Massnahme ist in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet. Am Wickelkern 12 ist mit Speichen 40 ein Wellenstummel 42 abgestützt. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass der Wellenstummel 42 (ge­strichelt dargestellt) seitlich über die Stirnseiten 36 des Wickels 32 vorsteht und zwischen je zwei der symme­trisch angeordneten Führungen 34 zu liegen kommt. Ein Abrollen des Wickels 32 ab den Tragbändern 28, 28′ in ihrer Laufrichtung ist damit auch verhindert. Eine Be­grenzung der zulässigen Verschiebung des Wickels 32 in Richtung der Tragbänder 28, 28′ kann selbstverständlich auch auf andere Weise als hier vorgeschlagen ausgebildet sein.

    [0017] Auf die Sicherung mittels dem Wellenstummel 42 oder einer anderen Begrenzung kann verzichtet werden, wenn ein genügend grosser Durchhang der oberen Trums 30 durch das Gewicht des Wickels 32, respektive des Wickelkernes 12 garantiert wird. Wie oben beschrieben, sind die Wel­len 20, 22 ortsfest am Gestell 18 angeordnet. Werden endlose Tragbänder 28, 28′ mit sehr geringer Elastizität eingesetzt, so ist es notwendig, dass diese Tragbänder 28, 28′ im unbelasteten Zustand sehr lose um die Rollen 24, 26 geführt sind; diese werden sich erst unter dem Gewicht des Wickelkerns 12 oder des gesamten Wickels 32 an die Rollen 24, 26 satt anlegen und damit den notwen­digen Durchhang der tragwirksamen Trums 30 sicherstel­len, wobei die rücklaufenden Trums sich spannen. Werden hingegen elastische Tragbänder 28, 28′ eingesetzt, so können diese auch im unbelasteten Zustand, unter Vor­spannung an den Rollen 24, 26 anliegen. Durch das Ge­wicht des Wickelkernes 12 oder des Wickels 32 werden die Tragbänder 28, 28′ gedehnt. Somit kann ein genügender Durchhang erzielt werden. Eine weitere Möglichkeit ist in der Fig. 1 gestrichelt dargestellt. Die Welle 20 ist in horizontalen Längsführungen 44 am Gestell 18 gela­gert. Eine Druckfeder 46 ist dafür besorgt, dass die Tragbänder 28, 28′ auch im unbelasteten Zustand immer angespannt sind. Unter Belastung durch den Wickelkern 12 oder den Wickel 32 wird die Feder zusammengedrückt und die Welle 20 kommt am federseitigen Ende der Längsfüh­rung 44 zum Anschlag. Das Gewicht des Wickels 32 oder des Wickelkerns 12 bewirkt also eine Bewegung der Rollen 24 in Richtung gegen die Rollen 26.

    [0018] In der Fig. 2 ist besonders gut sichtbar, dass zwischen den beiden, auf der Welle 22 angeordneten Rollen 26 die Bandspule 48 zum Aufwickeln des vom Wickel 32 abgewik­kelten Wickelbandes 10 angeordnet ist. Die Rollen 26 drehen mit der Welle 22 mit, und die Welle 22 ist dreh­bar am Gestell 18 gelagert. Die Welle 22 ist mittels einem Kettentrieb 50 mit dem Antrieb 52 wirkverbunden. Es ist selbstverständlich, dass anstelle des Kettentrie­bes 50, wie allgemein bekannt, ein Zahnrad- oder Riemen­trieb treten kann. Der Antrieb 52 ist mittels einem zweiten Kettentrieb 54 mit einer Schlupfkupplung 56 wirkverbunden. Der Abtrieb der Schlupfkupplung 56 steht mit der Bandspule 48 in Wirkverbindung. Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, dass infolge der unterschiedlichen Uebersetzungen der Kettentriebe 50, 54 die Bandspule 48 mit einer grösseren Rotationsgeschwindigkeit angetrieben wird als die Rollen 26. Die Funktionsweise des Antriebes wird weiter unten noch beschrieben.

    [0019] In Bewegungsrichtung B der oberen Trums 30 gesehen ist nach den Rollen 26 ein Wegförderer 58 angeordnet. Dieser Wegförderer 58 ist ein bekannter Bandförderer.

    [0020] Die Vorrichtung 16 zum Abwickeln von Wickeln 32 funktio­niert wie folgt: Ein voller Wickel 32 wird auf die obe­ren Trume 30 der Tragbänder 28, 28′ gelegt. Dies kann mit bekannten Fördermaschinen, wie Krane oder Stapler, geschehen. Falls die Wickel 32 von der Seite her auf das Tragband 28 gestellt werden, so werden zu diesem Zwecke die seitlichen Führungen 34 vom Gestell 18 entfernt oder aus dem Bereich des Wickels 32 geschwenkt. Da der Wickel 32 zwischen die Rollen 24, 26 zu liegen kommt und dafür gesorgt ist, wie oben beschrieben, dass durch die Bela­stung durch den Wickel 32 ein Durchhang der Tragbänder 28, 28′ erfolgt, nimmt der Wickel eine stabile Lage im Bereich der Mitte zwischen den beiden Rollen 24, 26 ein. Der Wickel 32 kommt nie auf den Rollen 24, 26 zur Aufla­ge, sondern er liegt immer zwischen den Rollen 24, 26 nur auf den Tragbändern 28, 28′ auf. Anschliessend wer­den die Führungen 34 wieder auf das Gestell 18 montiert oder in ihre ursprüngliche Lage zurückgeschwenkt. Die Wickel 32 können aber auch von oben auf die Tragbänder 28, 28′ aufgelegt werden. Ein Entfernen der Führungen 34 ist dann nicht notwendig. Der Wickel 32 wird so auf die Tragbänder 28, 28′ gelegt, dass das äussere Ende des Wickelbandes 10 in Bewegungsrichtung B der oberen Trums 30 weggeführt und an der Bandspule 48 befestigt werden kann.

    [0021] Das Moment des nun eingeschalteten Antriebes 52 wird mittels den Kettentrieben 50, 54 auf die Welle 22, die Rollen 26 und die Tragbänder 28, 28′ sowie auf die Band­spule 48 übertragen. Die Drehrichtung der Rollen 26 ist mit C bezeichnet. Da der Wickel 32 frei drehbar auf den Tragbändern 28, 28′ aufliegt und durch sein Gewicht einen Durchhang der oberen Trums 30 bewirkt, ist seine Lage zwischen den Rollen 24, 26 definiert, und er dreht sich in Richtung des Pfeiles D mit derselben Abwickelge­schwindigkeit, wie sich die oberen Trums 30 der Tragbän­der 28, 28′ in Richtung B bewegen. Da die Uebersetzung des Kettentriebes 54 grösser ist als jene des Ketten­triebes 50 wird das Wickelband 10 mittels der Schlupf­kupplung 56 immer unter einer definierten Zugspannung gehalten. Wie aus den Figuren 1 und 3 ersichtlich, trennt sich das Wickelband 10 im Mittelbereich zwischen den Rollen 24 und 26, innerhalb des Umschliessungswin­kels α, vom Wickel 32 und überkreuzt die tragwirksamen Trums 30 der Tragbänder 28, 28′ Die in Schuppenforma­tion S auf dem Wickelkern 12 aufgewickelten Druckproduk­te 14 trennen sich vom Wickel 32 kurz nach der Ablösung des Wickelbandes 10 und kommen auf die oberen Trums 30 zur Anlage.

    [0022] Die Druckprodukte 14 werden mittels den Tragbändern 28, 28′ vom Wickel 32 weggefördert bis in den Bereich der Rollen 26. Dort werden die Druckprodukte 14 an den Weg­förderer 58 übergeben, welcher diese zur nächsten Verar­beitungsstation weiterfördert. Der ändernde Drehzahlun­terschied zwischen den mit ungefähr konstanter Drehzahl drehenden Rollen 26 und der stetig grösser werdenden Bandspule 48 mit dem aufgewickelten Wickelband 10 wird durch die Schlupfkupplung 56 ausgeglichen. Das Wickel­band 10 steht dauernd unter einer ungefähr konstanten Zugspannung.

    [0023] In Fig. 3 ist die Grösse des vollen Wickels 32 strich­punktiert gezeichnet. Durch das Abwickeln der Druckpro­dukte 14 vom Wickelkern 12 bewegt sich dieser in Rich­tung des Pfeiles E nach unten und nähert sich stetig den oberen Trums 30 der Tragbänder 28, 28′, bis schlussend­lich alle Druckprodukte 14 weggeführt sind. Das Ende des Wickelbandes 10 wird nun vom Wickelkern gelöst, welcher nun wieder zur freien Verfügung für die Uebernahme von neuen Druckprodukten 14 in einer Aufwickelstation steht.

    [0024] Die Welle 22 weist im Bereich der Bandspule 48 ein ab­koppelbares Wellenstück auf. Zum Auswechseln einer vol­len gegen eine leere Bandspule 48, wird die volle von der Schlupfkupplung 56 gelöst und zusammen mit dem auf­gewikkelten Wickelband 10 vom Wellenstück entfernt, und eine leere Bandspule 48 wird in umgekehrter Reihenfolge eingesetzt. Dies ist auch möglich, falls die Bandspule 48 an einer separaten Drehwelle, welche am Gestell 18 angeordnet ist, drehbar gelagert ist. Das wickelkernsei­tige Ende des Wickelbandes 10 kann auch mit dem Wickel­kern 12 in Verbindung bleiben, und die mit dem Wickel­band 10 umwickelte Bandspule 48 steht zusammen mit dem Wickelkern 12 zur freien Verfügung, oder das Wickelband 10 wird vom Wickelkern 12 getrennt, die volle Bandspule 48 steht somit gesondert zur freien Verfügung.

    [0025] Die Tragbänder 28, 28′ übernehmen bei der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform der Erfindung die Auf­gabe des Stetigförderers zum Wegführen der abgewickelten Schuppenformation S vom Wickel 32 an den Wegförderer 58. Es ist aber auch durchaus denkbar, dass der Wickelkern 12 auf den endlosen Tragbändern 28, 28′ drehbar und frei abgestützt gelagert ist, und die abgewickelten Druckpro­dukte 14 in einen separaten Stetigförderer vom Wickel 32 wegtransportiert werden.

    [0026] Es ist auch denkbar, dass nur die Bandspule 48 mittels dem Antrieb 52 angetrieben wird. Der Antrieb des Wickels 32 und der Tragbänder 28, 28′ erfolgen nur über das Wickelband 10; es überträgt die Antriebskraft von der Bandspule 48 auf den Wickel 32, welcher sich auf den frei oder leicht gebremst bewegbaren Tragbändern 28, 28′ abrollt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Abwickeln von zusammen mit einem Wickelband in Schuppenformation auf einem Wickelkern aufgewickelten Druckprodukten, mit einer Lagerung für den Wickel, einer drehbar gelagerten und antreibbaren Bandspule zum Aufwickeln des vom Wickel abgewickelten Wickelbandes und einem Stetigförderer zum Wegführen der abgewickelten Schuppenformation, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung durch mindestens ein, um mindestens zwei drehbar gelagerte Rollen (24, 26) geführtes, endlo­ses, umlaufend antreibbares Tragband (28) gebildet ist, auf dem der Wickel (32) drehbar abgestützt gelagert ist, und der tragwirksame Trum (30) des Tragbandes (28) bei einem aufgelegten Wickel (32) bzw. Wickelkern (12) einen Durchhang aufweist.
     
    2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass jede Rolle (24, 26) auf einer orts­fest an einem Gestell (18) angeordneten Welle (20, 22) drehbar gelagert ist.
     
    3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass mindestens eine Rolle (24) auf einer Welle (20) gelagert ist, welche in horizontaler Richtung verschiebbar angeordnet ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch zwei im wesentlichen parallel zum Tragband (28) verlaufende, das Tragband (28) zwi­schen sich aufnehmende Führungen (34) zum seitlichen Führen des auf dem Tragband (28) aufgelegten Wickels (32).
     
    5. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickel (32) auf zwei parallel verlaufenden, voneinander beabstandeten Trag­bändern (28) abgestützt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass jedes der Tragbänder (28, 28′) um je zwei drehbar gelagerte Rollen (24, 26) geführt ist und zwischen den beiden Rollen (26) die Bandspule (48) dreh­bar gelagert ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragband (28) bzw. die Tragbänder (28, 28′) und das Wickelband (10) mittels einem gemeinsamen Antrieb (52) antreibbar sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandspule (48) mit­tels einem Antrieb (52) antreibbar ist und das Tragband (28) bzw. die Tragbänder (28, 28′) frei oder gebremst bewegbar ist bzw. sind.
     
    9. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Bandspule (48) mittels einer zwi­schen dem Antrieb (52) und der Bandspule (48) wirkenden Schlupfkupplung (56) derart antreibbar ist, dass das Wickelband (10) unter einer ungefähr konstanten Zugspan­nung aufwickelbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Patent­ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandspule (48) unterhalb den tragwirksamen Trums (30) der Tragbänder (28, 28′) gelagert ist, damit das Wickel­band (10) die tragwirksamen Trums (30) überkreuzt, bevor in Förderrichtung (D) der Druckprodukte (14) gesehen, die Druckprodukte (14) sich vom Wickel (32) lösen.
     
    11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Patent­ansprüche 10, dadurch gekennzeichnet, dass in Bewegungs­richtung (B) des förderwirksamen Trums (30) des Tragban­des (28) bzw. der förderwirksamen Trums (30) der Trag­bänder (28, 28′) ein, die Druckprodukte (14) vom Trag­band (28) bzw. den Tragbändern (28, 28′) wegfördernder Wegförderer (58), vorzugsweise ein Bandförderer, ange­ordnet ist.
     
    12. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass eine auf den Wickelkern (12) in Rich­tung des Tragbandes (28) einwirkbare Begrenzung (40, 42) angeordnet ist.
     
    13. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 4 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzung (40, 42) ein in den Wickelkern (12) einführbarer, über den Wickel (32) vorstehender Wellenstummel (42) ist, der in den Führungen (34) in vertikaler Richtung gleitend führbar ist.
     
    14. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass der tragwirksame Trum (30) bei auf das Tragband (28) aufgelegtem Wickel (32) bzw. Wickel­kern (12) gegen die Rollen (24, 26) hin ansteigt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht