[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abwickeln von zusammen mit
einem Wickelband in Schuppenformation auf einem Wickelkern aufgewickelten Druckprodukten
gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der EP-A2 01 42 745 und der entsprechenden
US-PS 4,597,541 bekannt. Der Wickelkern ist bei dieser Vorrichtung an einer ortsfesten
Lagerung drehbar gelagert. Für das Wegführen der abgewickelten Schuppenformation
ist ein Stetigförderer an den Wickel bzw. den Wickelkern anstellbar. Bei dieser
Anordnung ist es notwendig, dass der Stetigförderer so ausgebildet ist, dass die Druckprodukte
bei den verschiedenen Lagen, die der Stetigförderer im Verlaufe des Abwickelvorganges
einnimmt, sicher abgeführt werden. Dies erfordert eine aufwendige Konstruktion des
Stetigförderers. Ebenfalls muss bei dieser bekannten Vorrichtung der Wickel auf eine
Lagerwelle oder dergleichen aufgeschoben werden, bevor er auf die Lagerung aufgesetzt
werden kann, was wiederum entsprechende Geräte erfordert.
[0003] Aus der DE-OS 22 07 556 ist eine weitere Vorrichtung zum Abwickeln von Druckprodukten
bekannt. Bei dieser Vorrichtung sind die Druckprodukte in geschuppter Form zwischen
zwei Wickelbändern, einem Wickelbänderpaar, eingeklemmt auf einer Trommel aufgewickelt.
Beim Abwickeln der auf der Trommel gespeicherten Druckprodukte wird das Wickelbandpaar
zusammen mit den Druckprodukten von der Trommel abgespult, und die beiden Bänder laufen
nach dem Ausleeren ihres Inhalts an einen Wegförderer zu ihren einzelnen, getrennten
Speicherrollen auseinander. Der Schuppenstrom wird durch das Wickelbandpaar in ungefähr
horizontaler Richtung vom Wickel weggeführt. Dabei wird die gesamte Trommel zum Ausgleich
der mehr oder weniger dick aufgewickelten Schicht der Druckprodukte höhenverstellt.
Diese Vorrichtung eignet sich nicht zum Abwickeln von nur mit einem Wickelband in
Schuppenformation auf einem Wickelkern aufgewickelten Druckprodukten, weil diese
oberschlächtig abgeführt werden. Ebenfalls ist es bei dieser Vorrichtung notwendig,
dass die Trommel mit dem auf der Nabe aufgewickelten Wickel, welcher ein erhebliches
Gewicht haben kann, infolge seiner abnehmenden Dicke aufwärts bewegt werden muss,
damit der Abwickelpunkt auf derselben Höhe bleibt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die eine vereinfachte Konstruktion aufweist und
einfacher gehandhabt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles
des Anspruches 1 gelöst. Dadurch, dass der Wickel auf einem endlosen Tragband drehbar
und frei abgestützt gelagert ist, kann auf eine Lagerwelle und auf eine Lagerung
für diese Lagerwelle verzichtet werden. Der Wickel kann einfach auf die Tragbänder
aufgesetzt werden, und es ist nicht mehr nötig, dass der Wickel mit Hilfe von entsprechenden
Geräten auf die Lagerwelle aufgeschoben werden muss.
[0006] Die Rollen sind auf Wellen, welche vorzugsweise an einem Gestell ortsfest angeordnet
sind, drehbar gelagert. Bei dieser Ausführungsform besitzt das Tragband entweder eine
gewisse Elastizität, so dass dessen tragender Trum durch das Gewicht des Wickels verlängert
wird, und der Wickel zwischen den beiden Rollen eine stabile Lage einnimmt, oder
das Tragband ist im nichtbelasteten Zustand lose um die Rollen gelegt, so dass das
rücklaufende Trum gespannt wird, während das tragwirksame Trum durch das Gewicht des
Wickels durchhängt.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Rolle an einer Welle drehbar gelagert,
welche ortsfest an dem Gestell angeordnet ist, währenddem die andere Welle in horizontaler
Richtung veränderbar angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass ein Tragband mit
sehr wenig Elastizität auch im nichtbelasteten Zustand eine definierte Lage einnimmt,
und bei Belastung durch den Wickel oder den leeren Wickelkern die veränderbare Welle
sich soweit gegen die ortsfeste Welle verschieben kann, dass das tragwirksame Trum
des Tragbandes durch das Gewicht des Wickels oder des Wickelkerns soweit nach unten
gedrückt wird, dass der Wickel oder der Wickelkern ebenfalls eine stabile Lage zwischen
den beiden Rollen einnimmt. Des weiteren kann bei dieser Ausführungsform der Durchhang
des tragwirksamen Trums mit abnehmendem Wickelgewicht reguliert werden, so dass der
Wickel auch gegen das Ende des Abwickelvorganges noch eine stabile Lage zwischen den
Rollen einnimmt.
[0008] Um die Sicherheit der Vorrichtung zu erhöhen und ein seitliches Abspringen des Wickels
vom Tragband zu ver hindern, ist der Wickel zwischen seitlichen, im wesentlichen
parallel zum Tragband angeordneten Führungen auf dem Tragband gelagert.
[0009] Bei einer besonders einfachen und bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Wickel auf zwei parallel verlaufenden, voneinander beabstandeten Tragbändern abgestützt;
dabei wird das Wickelband nicht zwischen den Tragbändern und dem Wickel eingeklemmt,
was die Stabilität des Wickels vergrössert und ein freies Wegführen des Wickelbandes
ermöglicht.
[0010] Bei einer Ausbildungsform, die ein sehr schnelles Beschleunigen und wieder Abbremsen
des Wickels erlaubt, sind das Tragband oder die Tragbänder mit dem Antrieb wirkverbunden.
Die Bandspule wird mittels demselben Antrieb derart angetrieben, dass eine Schlupfkupplung
zwischen der Bandspule und dem Antrieb dafür sorgen kann, dass das Wickelband unter
einer stetigen Zugbeanspruchung steht.
[0011] Bei einer besonders einfachen und geeigneten Weiterbildung der Vorrichtung ist die
Bandspule unterhalb den tragwirksamen Trums der Tragbänder gelagert. Das Wickelband
überkreuzt dadurch die tragwirksamen Trums bevor sich die Druckprodukte, in ihrer
Förderrichtung gesehen, vom Wickel lösen. Dadurch kommen die vom Wickel abgewickelten
Druckprodukte bei der Trennung von diesem auf die Tragbänder zu liegen, und sie werden
mittels diesen vom Wickel weggeführt.
[0012] Um die Sicherhcit der Vorrichtung noch weiter zu erhöhen, ist bei einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform eine auf den Wickelkern in Richtung des Tragbandes einwirkbare
Begrenzung vorgesehen. Dadurch wird ein Abrollen des Wickels vom Band, auch wenn
dieses in unbelastetem Zustand stark gespannt ist und die Achsen der Rollen nicht
verschiebbar gelagert sind, sowie grosse Beschleunigungs- oder Verzögerungskräfte
auftreten, verhindert.
[0013] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
näher beschrieben. Es zeigt rein schematisch:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem vollen Wickel, wobei der vordere
Teil des Gestells nicht dargestellt ist,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Stirnseitenansicht der Vorrichtung, und
Fig. 3 dieselbe Ansicht wie Fig. 1, jedoch mit einem grösstenteils entleerten Wickel.
[0014] In der Fig. 1 ist die Vorrichtung zum Abwickeln von zusammen mit einem Wickelband
10 in Schuppenformation S auf einem Wickelkern 12 aufgewickelten Druckprodukten 14
mit 16 bezeichnet. Ein solcher Wickel 32 ist in der CH-PS 642 602 und der entsprechenden
US-PS 4 438 618 näher beschrieben.
[0015] An einem Gestell 18 sind zwei Wellen 20, 22 ortsfest angeordnet. An jeder Welle
20, 22 sind zwei Rollen 24, 26 drehbar gelagert. Eine obere gemeinsame, an die Rollen
24, 26 angelegte Tangente verläuft horizontal. Um jeweils zwei entsprechende Rollen
24, 26 ist je ein endloses Tragband 28 geführt. Auf den oberen Trumen 30 dieser Tragbänder
28, 28′ liegt der Wickel 32, bestehend aus dem Wickelkern 12, den aufgewickelten Druckprodukten
14 und dem ebenfalls aufgewickelten Wickelband 10, auf und ist frei drehbar und nicht
weiter abgestützt gelagert. Unter dem Gewicht des Wickels 32 hängen die tragwirksamen
Trume 30 durch, so dass sie gegen die beiden Rollen 24, 26 hin ansteigend verlaufen.
Der Wickel 32 wird von den Tragbändern 28, 28′ um den Umschliessungswinkel α umschlossen.
Beidseits des Wickels 32 sind Führungen 34 angeordnet, welche am Gestell 18 befestigt
sind, vgl. auch Fig. 2. Die Führungen 34 bestehen aus einem Rohrprofil und sind als
rechteckförmige Rahmen ausgebildet. Zwischen den Stirnwänden 36 des Wickels 32 und
den Führungen 34 ist ein kleiner Luftspalt vorgesehen, so dass der Wickel 32 auf den
Tragbändern 28, 28′ um seine Drehachse 38 frei drehen kann, ohne dass der Wickel mit
den Führungen 34 in Berührung steht. Auf jeder Stirnseite 36 des Wickels 32 sind die
Führungen 34 paarweise symmetrisch zur vertikalen Ebene A durch die Drehachse 38
des Wickels 32 angeordnet. Die Führungen 34 jedes Paares sind so weit voneinander
beabstandet, dass der Wickelkern 12 sicher immer zwischen zwei gegenüberliegenden
Führungen 34 zu liegen kommt. Die Führungen 34 verhindern ein seitliches Ablaufen
der Rolle ab den Tragbändern 28, 28′ falls aus irgendwelchen Gründen der Wickel 32
sich aus der Mitte verschieben sollte. Die Führungen 34 verringern aber auch das
Unfallrisiko für das Bedienungspersonal, denn sie vermindern die Gefahr mit dem doch
sich schnell drehenden Wickel 32 in Berührung zu kommen.
[0016] Eine die Sicherheit nochmals erhöhende Massnahme ist in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet.
Am Wickelkern 12 ist mit Speichen 40 ein Wellenstummel 42 abgestützt. Aus Fig. 2 ist
ersichtlich, dass der Wellenstummel 42 (gestrichelt dargestellt) seitlich über die
Stirnseiten 36 des Wickels 32 vorsteht und zwischen je zwei der symmetrisch angeordneten
Führungen 34 zu liegen kommt. Ein Abrollen des Wickels 32 ab den Tragbändern 28, 28′
in ihrer Laufrichtung ist damit auch verhindert. Eine Begrenzung der zulässigen Verschiebung
des Wickels 32 in Richtung der Tragbänder 28, 28′ kann selbstverständlich auch auf
andere Weise als hier vorgeschlagen ausgebildet sein.
[0017] Auf die Sicherung mittels dem Wellenstummel 42 oder einer anderen Begrenzung kann
verzichtet werden, wenn ein genügend grosser Durchhang der oberen Trums 30 durch das
Gewicht des Wickels 32, respektive des Wickelkernes 12 garantiert wird. Wie oben beschrieben,
sind die Wellen 20, 22 ortsfest am Gestell 18 angeordnet. Werden endlose Tragbänder
28, 28′ mit sehr geringer Elastizität eingesetzt, so ist es notwendig, dass diese
Tragbänder 28, 28′ im unbelasteten Zustand sehr lose um die Rollen 24, 26 geführt
sind; diese werden sich erst unter dem Gewicht des Wickelkerns 12 oder des gesamten
Wickels 32 an die Rollen 24, 26 satt anlegen und damit den notwendigen Durchhang
der tragwirksamen Trums 30 sicherstellen, wobei die rücklaufenden Trums sich spannen.
Werden hingegen elastische Tragbänder 28, 28′ eingesetzt, so können diese auch im
unbelasteten Zustand, unter Vorspannung an den Rollen 24, 26 anliegen. Durch das
Gewicht des Wickelkernes 12 oder des Wickels 32 werden die Tragbänder 28, 28′ gedehnt.
Somit kann ein genügender Durchhang erzielt werden. Eine weitere Möglichkeit ist in
der Fig. 1 gestrichelt dargestellt. Die Welle 20 ist in horizontalen Längsführungen
44 am Gestell 18 gelagert. Eine Druckfeder 46 ist dafür besorgt, dass die Tragbänder
28, 28′ auch im unbelasteten Zustand immer angespannt sind. Unter Belastung durch
den Wickelkern 12 oder den Wickel 32 wird die Feder zusammengedrückt und die Welle
20 kommt am federseitigen Ende der Längsführung 44 zum Anschlag. Das Gewicht des
Wickels 32 oder des Wickelkerns 12 bewirkt also eine Bewegung der Rollen 24 in Richtung
gegen die Rollen 26.
[0018] In der Fig. 2 ist besonders gut sichtbar, dass zwischen den beiden, auf der Welle
22 angeordneten Rollen 26 die Bandspule 48 zum Aufwickeln des vom Wickel 32 abgewikkelten
Wickelbandes 10 angeordnet ist. Die Rollen 26 drehen mit der Welle 22 mit, und die
Welle 22 ist drehbar am Gestell 18 gelagert. Die Welle 22 ist mittels einem Kettentrieb
50 mit dem Antrieb 52 wirkverbunden. Es ist selbstverständlich, dass anstelle des
Kettentriebes 50, wie allgemein bekannt, ein Zahnrad- oder Riementrieb treten kann.
Der Antrieb 52 ist mittels einem zweiten Kettentrieb 54 mit einer Schlupfkupplung
56 wirkverbunden. Der Abtrieb der Schlupfkupplung 56 steht mit der Bandspule 48 in
Wirkverbindung. Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, dass infolge der unterschiedlichen
Uebersetzungen der Kettentriebe 50, 54 die Bandspule 48 mit einer grösseren Rotationsgeschwindigkeit
angetrieben wird als die Rollen 26. Die Funktionsweise des Antriebes wird weiter unten
noch beschrieben.
[0019] In Bewegungsrichtung B der oberen Trums 30 gesehen ist nach den Rollen 26 ein Wegförderer
58 angeordnet. Dieser Wegförderer 58 ist ein bekannter Bandförderer.
[0020] Die Vorrichtung 16 zum Abwickeln von Wickeln 32 funktioniert wie folgt: Ein voller
Wickel 32 wird auf die oberen Trume 30 der Tragbänder 28, 28′ gelegt. Dies kann mit
bekannten Fördermaschinen, wie Krane oder Stapler, geschehen. Falls die Wickel 32
von der Seite her auf das Tragband 28 gestellt werden, so werden zu diesem Zwecke
die seitlichen Führungen 34 vom Gestell 18 entfernt oder aus dem Bereich des Wickels
32 geschwenkt. Da der Wickel 32 zwischen die Rollen 24, 26 zu liegen kommt und dafür
gesorgt ist, wie oben beschrieben, dass durch die Belastung durch den Wickel 32 ein
Durchhang der Tragbänder 28, 28′ erfolgt, nimmt der Wickel eine stabile Lage im Bereich
der Mitte zwischen den beiden Rollen 24, 26 ein. Der Wickel 32 kommt nie auf den Rollen
24, 26 zur Auflage, sondern er liegt immer zwischen den Rollen 24, 26 nur auf den
Tragbändern 28, 28′ auf. Anschliessend werden die Führungen 34 wieder auf das Gestell
18 montiert oder in ihre ursprüngliche Lage zurückgeschwenkt. Die Wickel 32 können
aber auch von oben auf die Tragbänder 28, 28′ aufgelegt werden. Ein Entfernen der
Führungen 34 ist dann nicht notwendig. Der Wickel 32 wird so auf die Tragbänder 28,
28′ gelegt, dass das äussere Ende des Wickelbandes 10 in Bewegungsrichtung B der oberen
Trums 30 weggeführt und an der Bandspule 48 befestigt werden kann.
[0021] Das Moment des nun eingeschalteten Antriebes 52 wird mittels den Kettentrieben 50,
54 auf die Welle 22, die Rollen 26 und die Tragbänder 28, 28′ sowie auf die Bandspule
48 übertragen. Die Drehrichtung der Rollen 26 ist mit C bezeichnet. Da der Wickel
32 frei drehbar auf den Tragbändern 28, 28′ aufliegt und durch sein Gewicht einen
Durchhang der oberen Trums 30 bewirkt, ist seine Lage zwischen den Rollen 24, 26 definiert,
und er dreht sich in Richtung des Pfeiles D mit derselben Abwickelgeschwindigkeit,
wie sich die oberen Trums 30 der Tragbänder 28, 28′ in Richtung B bewegen. Da die
Uebersetzung des Kettentriebes 54 grösser ist als jene des Kettentriebes 50 wird
das Wickelband 10 mittels der Schlupfkupplung 56 immer unter einer definierten Zugspannung
gehalten. Wie aus den Figuren 1 und 3 ersichtlich, trennt sich das Wickelband 10 im
Mittelbereich zwischen den Rollen 24 und 26, innerhalb des Umschliessungswinkels
α, vom Wickel 32 und überkreuzt die tragwirksamen Trums 30 der Tragbänder 28, 28′
Die in Schuppenformation S auf dem Wickelkern 12 aufgewickelten Druckprodukte 14
trennen sich vom Wickel 32 kurz nach der Ablösung des Wickelbandes 10 und kommen auf
die oberen Trums 30 zur Anlage.
[0022] Die Druckprodukte 14 werden mittels den Tragbändern 28, 28′ vom Wickel 32 weggefördert
bis in den Bereich der Rollen 26. Dort werden die Druckprodukte 14 an den Wegförderer
58 übergeben, welcher diese zur nächsten Verarbeitungsstation weiterfördert. Der
ändernde Drehzahlunterschied zwischen den mit ungefähr konstanter Drehzahl drehenden
Rollen 26 und der stetig grösser werdenden Bandspule 48 mit dem aufgewickelten Wickelband
10 wird durch die Schlupfkupplung 56 ausgeglichen. Das Wickelband 10 steht dauernd
unter einer ungefähr konstanten Zugspannung.
[0023] In Fig. 3 ist die Grösse des vollen Wickels 32 strichpunktiert gezeichnet. Durch
das Abwickeln der Druckprodukte 14 vom Wickelkern 12 bewegt sich dieser in Richtung
des Pfeiles E nach unten und nähert sich stetig den oberen Trums 30 der Tragbänder
28, 28′, bis schlussendlich alle Druckprodukte 14 weggeführt sind. Das Ende des Wickelbandes
10 wird nun vom Wickelkern gelöst, welcher nun wieder zur freien Verfügung für die
Uebernahme von neuen Druckprodukten 14 in einer Aufwickelstation steht.
[0024] Die Welle 22 weist im Bereich der Bandspule 48 ein abkoppelbares Wellenstück auf.
Zum Auswechseln einer vollen gegen eine leere Bandspule 48, wird die volle von der
Schlupfkupplung 56 gelöst und zusammen mit dem aufgewikkelten Wickelband 10 vom Wellenstück
entfernt, und eine leere Bandspule 48 wird in umgekehrter Reihenfolge eingesetzt.
Dies ist auch möglich, falls die Bandspule 48 an einer separaten Drehwelle, welche
am Gestell 18 angeordnet ist, drehbar gelagert ist. Das wickelkernseitige Ende des
Wickelbandes 10 kann auch mit dem Wickelkern 12 in Verbindung bleiben, und die mit
dem Wickelband 10 umwickelte Bandspule 48 steht zusammen mit dem Wickelkern 12 zur
freien Verfügung, oder das Wickelband 10 wird vom Wickelkern 12 getrennt, die volle
Bandspule 48 steht somit gesondert zur freien Verfügung.
[0025] Die Tragbänder 28, 28′ übernehmen bei der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform
der Erfindung die Aufgabe des Stetigförderers zum Wegführen der abgewickelten Schuppenformation
S vom Wickel 32 an den Wegförderer 58. Es ist aber auch durchaus denkbar, dass der
Wickelkern 12 auf den endlosen Tragbändern 28, 28′ drehbar und frei abgestützt gelagert
ist, und die abgewickelten Druckprodukte 14 in einen separaten Stetigförderer vom
Wickel 32 wegtransportiert werden.
[0026] Es ist auch denkbar, dass nur die Bandspule 48 mittels dem Antrieb 52 angetrieben
wird. Der Antrieb des Wickels 32 und der Tragbänder 28, 28′ erfolgen nur über das
Wickelband 10; es überträgt die Antriebskraft von der Bandspule 48 auf den Wickel
32, welcher sich auf den frei oder leicht gebremst bewegbaren Tragbändern 28, 28′
abrollt.
1. Vorrichtung zum Abwickeln von zusammen mit einem Wickelband in Schuppenformation
auf einem Wickelkern aufgewickelten Druckprodukten, mit einer Lagerung für den Wickel,
einer drehbar gelagerten und antreibbaren Bandspule zum Aufwickeln des vom Wickel
abgewickelten Wickelbandes und einem Stetigförderer zum Wegführen der abgewickelten
Schuppenformation, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung durch mindestens ein,
um mindestens zwei drehbar gelagerte Rollen (24, 26) geführtes, endloses, umlaufend
antreibbares Tragband (28) gebildet ist, auf dem der Wickel (32) drehbar abgestützt
gelagert ist, und der tragwirksame Trum (30) des Tragbandes (28) bei einem aufgelegten
Wickel (32) bzw. Wickelkern (12) einen Durchhang aufweist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Rolle (24,
26) auf einer ortsfest an einem Gestell (18) angeordneten Welle (20, 22) drehbar
gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine
Rolle (24) auf einer Welle (20) gelagert ist, welche in horizontaler Richtung verschiebbar
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch zwei im
wesentlichen parallel zum Tragband (28) verlaufende, das Tragband (28) zwischen sich
aufnehmende Führungen (34) zum seitlichen Führen des auf dem Tragband (28) aufgelegten
Wickels (32).
5. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Wickel (32) auf zwei parallel verlaufenden, voneinander beabstandeten Tragbändern
(28) abgestützt ist.
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Tragbänder
(28, 28′) um je zwei drehbar gelagerte Rollen (24, 26) geführt ist und zwischen den
beiden Rollen (26) die Bandspule (48) drehbar gelagert ist.
7. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Tragband (28) bzw. die Tragbänder (28, 28′) und das Wickelband (10) mittels einem
gemeinsamen Antrieb (52) antreibbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bandspule (48) mittels einem Antrieb (52) antreibbar ist und das Tragband (28)
bzw. die Tragbänder (28, 28′) frei oder gebremst bewegbar ist bzw. sind.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandspule
(48) mittels einer zwischen dem Antrieb (52) und der Bandspule (48) wirkenden Schlupfkupplung
(56) derart antreibbar ist, dass das Wickelband (10) unter einer ungefähr konstanten
Zugspannung aufwickelbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bandspule (48) unterhalb den tragwirksamen Trums (30) der Tragbänder (28,
28′) gelagert ist, damit das Wickelband (10) die tragwirksamen Trums (30) überkreuzt,
bevor in Förderrichtung (D) der Druckprodukte (14) gesehen, die Druckprodukte (14)
sich vom Wickel (32) lösen.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Patentansprüche 10, dadurch gekennzeichnet,
dass in Bewegungsrichtung (B) des förderwirksamen Trums (30) des Tragbandes (28)
bzw. der förderwirksamen Trums (30) der Tragbänder (28, 28′) ein, die Druckprodukte
(14) vom Tragband (28) bzw. den Tragbändern (28, 28′) wegfördernder Wegförderer (58),
vorzugsweise ein Bandförderer, angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf den
Wickelkern (12) in Richtung des Tragbandes (28) einwirkbare Begrenzung (40, 42) angeordnet
ist.
13. Vorrichtung nach den Patentansprüchen 4 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Begrenzung (40, 42) ein in den Wickelkern (12) einführbarer, über den Wickel (32)
vorstehender Wellenstummel (42) ist, der in den Führungen (34) in vertikaler Richtung
gleitend führbar ist.
14. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der tragwirksame
Trum (30) bei auf das Tragband (28) aufgelegtem Wickel (32) bzw. Wickelkern (12)
gegen die Rollen (24, 26) hin ansteigt.