[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines optischen Steckverbindungselements,
bei welchem ein einen Lichtwellenleiter (LWL) umfassender Haltestift derart in einer
Steckerhülse justiert wird, daß die optisch wirksame Endfläche des LWL zentrisch zum
Außenmantel der Steckerhülse ausgerichtet ist, und bei welchem der Haltestift nach
der Justierung mittels den Zwischenraum zwischen Haltestift und Steckerhülse überbrückender
Fixierelemente relativ zur Steckerhülse festgelegt wird.
[0002] Bei einem durch die DE-A-25 42 606 bekannten derartigen Verfahren erfolgt die Justierung
durch eine Justiereinrichtung, welche einen außerhalb der Steckerhülse und an derem
hinteren Ende befindlichen Längenabschnitt des Haltestiftes aufnimmt. Abgesehen davon,
daß ein solcher außerhalb der Steckerhülse befindlicher Längenabschnitt des Haltestifts
nicht immer vorhanden ist, besteht bei dem bekannten Verfahren die Gefahr, daß unzulässig
große Fehlwinkel der koaxialen Ausrichtung des LWL gegenüber der Außenfläche der Steckerhülse
entstehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art
derart zu verbessern, daß es für beliebig ausgebildete Steckverbindungselemente geeignet
ist und eine möglichst genaue koaxiale Ausrichtung des LWL in der Steckerhülse gewährleistet.
[0004] Die Lösung gelingt dadurch, daß die Justierung durch auf den Umfang des innerhalb
der Steckerhülse liegenden Teils des Haltestifts einwirkende Justierelemente erfolgt.
[0005] Weil die Justierkräfte beim erfindungsgemäßen Verfahren nahe dem Lichtaustrittsende
des LWL angreifen, ist die Gefahr des Entstehens von Winkelfehlern der koaxialen Ausrichtung
des LWL wesentlich verringert. Darüberhinaus sind keine außerhalb der Steckerhülse
befindlichen Längenabschnitte des Haltestifts erforderlich.
[0006] Die Justierelemente können durch Öffnungen der Steckerhülse dringende radial verschiebbare
Betätigungsstifte einer die Steckerhülse umfassenden Justiervorrichtung sein. Bei
einer nach der DE-A-25 42 606 bekannten Justiervorrichtung dieser Art wird die Lage
des LWL derart einjustiert, daß sich ein maximaler Lichtdurchgang zur Justiervorrichtung
ergibt.
[0007] Bevorzugt werden Justierelemente, welche Bestandteile des Steckverbindungselements
sind. Geeignet sind beispielsweise in radialen Gewindelöchern der Steckerhülse geführte
Madenschrauben, welche von der Justiervorrichtung gegen die Außenfläche des Haltestiftes
bewegt werden. Solche Madenschrauben dienen gleichzeitig als Justierelemente und Fixierelemente.
Empfehlenswert ist aber eine zusätzliche Fixierung des Haltestiftes innerhalb der
Steckerhülse durch eine in flüssigem Zustand in den Zwischenraum zwischen beiden Teilen
eingebrachte und nach der Justierung ausgehärtete Kleberschicht, wie es an sich durch
die DE-A-25 42 606 bekannt ist.
[0008] Eine besonders gute Koaxialität des LWL zur Außenfläche der Steckerhülse wird dadurch
ermöglicht, daß zwei Gruppen von Justierelementen in axial beabstandeten Ebenen auf
den Umfang des Haltestiftes einwirken.
[0009] Wenn die Gruppen der Justierelemente in gleichem Ausmaß und gekoppelt betätigt werden,
bleibt die Koaxialität von Haltestift und Steckerhülse auch beim Justiervorgang stets
erhalten.
[0010] Wenn andererseits die Gruppen der Justierelemente unterschiedlich und unabhägig
voneinander betätigt werden, besteht die Möglichkeit, beispielsweise Winkelfehler
der Koaxialität des LWL, die sich möglicherweise bei der Einklebung des LWL in den
Haltestift relativ zu dessen Außenfläche ergeben haben, zu korrigieren.
[0011] Vorzugsweise werden lediglich kraftschlüssig auf die Haltestifte einwirkende Justierelemente
verwendet. Dann müssen wegen der nur in einer Richtung wirksamen Kraftkopplung mindestens
drei in einer Ebene symmetrisch auf den Umfang des Haltestiftes einwirkende Justierelemente
verwendet werden.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Alternativlösung ist es aber statt dessen auch möglich,
zwei in einer orthogonalen Ebene in verschiedenen Winkelrichtungen einwirkende Justierelemente
zu verwenden, welche den Haltestift entgegen einer Federkraft bewegen können.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Justierelemente elektrisch steuerbare piezokeramische Elemente sind. Diese
ermöglichen eine feinstufige und genaue Justierung. Sie können Bestandteile der Justier-vorrichtung
sein. Vorzugsweise werden sie jedoch als Teile des Steckverbindungselements ausgebildet.
[0014] Insbesondere im letzgenannten Fall ist es vorteilhaft, daß die Bestandteile des Steckverbindungselements
bildenden piezokeramischen Elemente durch eine lösbare elektrische Steckverbindung
mit einer Justiereinrichtung verbunden sind.
[0015] Mit geringem Aufwand ergibt sich eine in zwei hintereinanderliegenden Ebenen erfolgende
gleichsinnige Justierverschiebung des Haltestiftes, wenn mindestens zwei sich in
Längsrichtung des LWL durch Anlegen einer elektrischen Spannung ausdehnende piezokeramische
Justierelemente verwendet werden, deren Längskräfte an mindestens einem Längsende
auf konische Anlageflächen des Haltestiftes und/oder der Steckerhülse einwirken.
Dabei ist nur eine einzige Gruppe von Justierelementen erforderlich, um eine genaue
Parallelverschiebung des Haltestifts zu bewirken.
[0016] Die Erfindung und deren Vorteile werden anhand der Zeichnung näher erläutert, in
welcher verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen von nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren herstellbaren Steckverbindungselementen schematisch dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt gemäß der Linie A-A nach Fig. 2 durch ein Steckverbindungselement,
welches durch integrierte Madenschrauben justierbar ist.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Steckverbindungselement nach Fig. 1 gemäß
der Linie B-B.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch ein Steckverbindungselement, welches durch integrierte
piezokeramische Biegeelemente justierbar ist.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein Steckverbindungselement, welches durch piezokeramische,
in Längsrichtung dehnbare Elemente justierbar ist.
[0017] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Steckverbindungselement ist ein Haltestift
1 vorgesehen, in dessen zentrale Bohrung 4 ein nicht dargestellter LWL eingeklebt
wird, so daß er dann bündig mit der Stirnfläche 2 des Haltestifts 1 abschließt.
[0018] Der Haltestift 1 muß derart in der Steckerhülse 3 justiert und fixiert werden, daß
der LWL koaxial zur Außenfläche der Steckerhülse 3 zentriert ist. Dazu wird die Steckerhülse
3 mitsamt des den LWL tragenden Haltestifts 1 in die Aufnahme einer nicht dargestellten
Justiereinrichtung eingesetzt, welche ähnlich der in der DE-A-25 42 606 beschriebenen
Weise aufgebaut sein kann.
[0019] In die Gewindebohrungen 5, von welchen je zwei mit einem Winkelversatz von 120° in
in Längsrichtung des Haltestifts 2 hintereinanderliegenden Ebenen vorgesehen sind,
werden gegen den Haltestift 1 drückende Madenschrauben 6 als Justierelemente eingefügt.
Durch nicht dargestellte Betätigungselemente einer ebenfalls nicht dargestellten Justiereinrichtung
können die Madenschrauben gedreht und damit in radialer Richtung bewegt werden.
[0020] Durch jeweils einen Federarm 7 bzw. 8 einer besonders einfach aufgebauten zweiarmigen,
sich im mittleren Bereich 9 gegen die Innenwandung der Steckerhülse 3 abstützenden
Biegefeder wird der Haltestift 1 gegen die Enden der Madenschrauben 5 gedrückt.
[0021] Wenn in Längsrichtung in einer Flucht hintereinanderliegende Madenschrauben gleichsinnig
um gleiche Drehwinkel von der Justiereinrichtung betätigt werden, ergibt sich eine
Parallelverschiebung des Haltestifts 1. Eine koaxiale Ausrichtung des LWL relativ
zur Außenfläche der Steckerhülse 3 wird dann beibehalten.
[0022] Durch unterschiedlich starke Drehung der in einer Flucht hintereinanderliegenden
Madenschrauben läßt sich auch die Winkelausrichtung des LWL nachjustieren. Das ist
beispielsweise dann vorteilhaft, wenn durch das Einkleben des LWL in den Haltestift
1 keine genügend genaue koaxiale Ausrichtung des LWL zur Außenfläche des Haltestifts
1 erreicht wurde.
[0023] Zur besonders sicheren Fixierung der einjustierten Lage des Haltestifts 1 ist es
vorteilhaft, durch den Einfülltrichter 10 beispielsweise flüssiges Gießharz einzufüllen,
welches in die Zwischenräume zwischen dem Haltestift 1 und der Steckerhülse 3 fließt
und dort aushärtet. Die Madenschrauben 6 können auch nach erfolgter Fixierung durch
das Gießharz Bestandteile des Steckverbindungselements bleiben.
[0024] Für problemlose Fälle, bei welchen es nicht auf eine extreme Genauigkeit der koaxialen
Ausrichtung des LWL zur Außenfläche der Steckerhülse 3 ankommt, genügen in einer einzigen
mittleren orthogonalen Ebene des Haltestifts angreifende Justierelemente.
[0025] Beim in Figur 3 dargestellten Steckverbindungselement sind piezokeramische Biegeelemente
11 und 12 als integrierte elektrisch steuerbare Justierelemente paarweise vorgesehen.
Drei solcher Paare sind symmetrisch verteilt am Innenumfang der Steckerhülse 13 mit
ihren einander zugewandten Enden 14 und 15 befestigt. Diese piezokeramischen Biegeelemente
11 und 12 werden mittels eines elektrischen Mehrfachsteckers 15, welcher durch die
Wandung der Steckerhülse 13 steckbar ist, an die Steuerleitung 16 einer nicht dargestellten
Justiereinrichtung angeschlossen.
[0026] Die freien Enden 17 und 18 der Biegeelemente 11 und 12 liegen am Haltestift 19 an.
Durch eine entsprechende, von der Justiervorrichtung bewirkte elektrische Ansteuerung
kann ähnlich wie mit den Madenschrauben nach Figur 2 eine Justierung des Haltestifts
9 erfolgen. Dabei könnte gleichfalls wie bei der Lösung nach den Figuren 1 und 2 ein
Paar der piezokeramischen Biegeelemente durch eine Federanordnung der in Figur 1 gezeigten
Art ersetzt werden.
[0027] Die Biegeelemente 11 und 12 können gleich stark erregt werden, so daß sich eine Parallelverschiebung
des Haltestifts 19 ergibt. Sie können aber auch mit unterschiedlichen Spannungen
gesteuert werden, wodurch eine Änderung der Winkellage des Haltestifts 19 möglich
ist.
[0028] Wenn ausschließlich eine Parallelverschiebung erforderlich ist, kann statt jedes
Paares von Biegeelementen ein einziges Biegeelement verwendet werden, welches sich
dann ähnlich wie die doppelarmige Feder nach Figur 1 im mittleren Bereich an der Innenwandung
der Steckerhülse 13 abstützt und mit seinen äußeren Enden in gleichem Ausmaß gegen
den Haltestift 19 drückt und deshalb dort gleiche Auslenkungen bewirkt. Bei der in
Figur 3 dargestellten Anordnung ist eine Ausfüllung des Zwischenraums zwischen dem
Haltestift 9 und der Steckerhülse 19, beispielsweise mit Gießharz, unbedingt erforderlich.
Das Gießharz muß ausgehärtet sein, bevor die für eine optimale Justierung erforderlichen
elektrischen Spannungen der Biegeelemente abgeschaltet werden.
[0029] Bei der in Figur 4 dargestellten Anordnung werden die Steckerhülse 21 und der zugehörige
Haltestift 20, in dessen Bohrung ein dort vom Coating 23 befreiter LWL 22 eingeklebt
ist, durch mindestens zwei Paare piezokeramischer Dehnungselemente 24 und 25 einjustiert.
Wenn an diese durch eine nicht dargestellte Justiereinrichtung vorgegebene elektrische
Spannungen angelegt werden, dehnen sie sich in Längsrichtung aus. Über Keilstücke
26 bzw. 27, welche sich gegen korrespondierende konische Flächen des Haltestifts 20
und der Steckerhülse 21 abstützen, wird die Längsbewegung der Dehnungselemente 24
und 25 eines jeden Paares jeweils in gleich starke Radialverschiebungen des Haltestifts
20 umgewandelt. Im Beispiel der Figur 4 sind die Biegeelemente deshalb paarweise und
folglich doppelt vorgesehen, damit eine größere resultierende Längenausdehnung erreichbar
ist.
[0030] Auch bei der Anordnung nach Figur 4 muß der Zwischenraum zwischen dem Haltestift
20 und der Steckerhülse 21 beispielsweise durch ausgehärtetes Gießharz gefüllt sein,
bevor die an die Biegeelemente gelegten elektrischen Spannungen abgeschaltet werden.
1. Verfahren zur Herstellung eines optischen Steckverbindungselements, bei welchem
ein einen Lichtwellenleiter (LWL) umfassender Haltestift derart in einer Steckerhülse
justiert wird, daß die optisch wirksame Endfläche des LWL zentrisch zum Außenmantel
der Steckerhülse ausgerichtet ist, und bei welchem der Haltestift nach der Justierung
mittels den Zwischenraum zwischen Haltestift und Steckerhülse überbrückender Fixierelemente
relativ zur Steckerhülse festgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierung durch auf den Umfang des innerhalb der Steckerhülse liegenden
Teils des Haltestifts einwirkende Justierelemente erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Verwendung von Justierelementen, welche Bestandteile des Steckverbindungselements
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Gruppen von Justierelementen in axial beabstandeten Ebenen auf den Umfang
des Haltestifts einwirken.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppen der Justierelemente in gleichem Ausmaß und gekoppelt betätigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppen der Justierelemente zur Justierung der koaxialen Ausrichtung des
LWL in der Steckerhülse unterschiedlich und unabhängig voneinander betätigt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch die Verwendung von lediglich kraftschlüssig auf den Haltestift einwirkenden Justierelementen.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch die Verwendung von zwei in einer orthogonalen Ebene und unter verschiedenem Winkel
einwirkende Justierelemente, welche den Haltestift entgegen eine Federkraft bewegen
können.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Justierelemente elektrisch steuerbare piezokeramische Elemente sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß Bestandteile des Steckverbindungselements bildende piezokeramische Elemente
durch eine lösbare elektrische Steckverbindung mit einer Justiereinrichtung verbunden
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
gekennzeichnet durch die Verwendung von mindestens zwei sich in Längsrichtung des LWL gegenüberliegenden,
durch Anlage einer elektrischen Spannung ausdehnenden piezokeramische Justierelemente,
deren Längskräfte an mindestens einem Längsende auf konische Anlageflächen des Haltestifts
und/oder der Steckerhülse einwirken.