[0001] Die Erfindung betrifft einen Zweikammer-Entsorgungsbehälter mit einem axial verschiebbaren
Ausstoßkolben, der eine erste als Saugkammer ausgebildete Kammer des Behälters, die
mit einem öffenbaren Deckel versehen ist, von einer zweiten als Druckkammer ausgebildeten
Kammer trennt, wobei der Ausstoßkolben mit mindestens einem der Behälterwandung benachbarten
Führungsring und zwischen der Außenseite des Führungsringes und der Innenseite der
Behälterwandung angeordneten Dichtung versehen ist und eine das Lumen des Führungsringes
absperrende Platte aufweist, insbesondere für auf Entsorgungsfahrzeuge montierte Behälter.
[0002] Zur Entleerung eines Entsorgungsbehälters, gefüllt mit aufgesaugtem Material, wird
dieser oftmals mit einer Kippeinrichtung zum Entleeren gekippt, dabei wird vorausgesetzt,
daß das aufgenommene Medium rieselfähig oder fließfähig ist. Anstelle des Kippens
mit einer Kippeinrichtung werden auch Ausstoßkolben eingesetzt, die den Entsorgungsbehälter
in zwei Kammern unterteilen und zwar in eine vordere Druckkammer und eine hintere
Saugkammer, letztere weist zur Entleerungsöffnung hin. Diese Saugkammer dient als
Sammelbehälter für die aufzunehmenden Medien, die vordere Kammer wird als Druckkammer
zur Bewegung des Ausstoßkolbens eingesetzt, wobei ein Überdruck eine Bewegung in
Richtung auf das hintere Behälterende und damit ein Ausstoßen des Mediums bedeutet
und Unterdruck eine Zurückziehen des Ausstoßkolbens in seine Normallage. Beide Kammern
sind durch getrennte Saug- und Druckluftleitungen mit einer Vakuum- oder Druckluftpumpe
verbunden, die über entpsrechende Umschaltventile so geschaltet werden, daß bei Saugbetrieb
die Saugkammer unter Unterdruck steht und in der Druckkammer kein Überdruck aufgebaut
wird, daß beim Ausstoßen die Druckkammer unter Druck gesetzt wird und daß schließlich
nach Beendigung des Ausstoßens der Kolben durch Unterdruck in der Druckkammer zurückgezogen
wird. In jeder der Leitungen ist dabei ein eigenes Absperrventil vorgesehen: diese
Absperrventile ermöglichen es den Druck in jeder beiden Kammern zu steuern.
[0003] In der Praxis der Betätigung und der Bewegung des Ausstoßkolbens kommt es vor, daß
der Ausstoßkolben wegen Überlastung seiner Druckflächen durch den Überdruck in der
Druckkammer einen zu hohen Bewegungs- (Gleit-) Impuls erhält und die vorgesehenen
Endanschläge an der Entleerungsöffnung des Entsorgungsbehälters überfährt oder abreißt,
somit über die Öffnung des Behälters ins Freie "schießt" und eine erhebliche Gefährdung
von Mensch und Material in der Umgebung darstellt. Derartige Vorkommnisse sind auch
durch Bedienungsfehler bedingt und - wie sich in der Praxis gezeigt hat - reichen
die bisher bekannten Sicherungsmaßnahmen nicht aus die Gleitbewegung des Ausstoßkolbens
unter Kontrolle zu bringen.
[0004] Es stellt sich daher die Aufgabe einen Zweikammer-Entsorgungsbehälter mit Ausstoßkolben
der beschriebenen Gattung vorzuschlagen, bei dem der Ausstoßkolben durch automatische
und mechanische Sicherungen in seiner Funktion abgesichert ist, die Impulse für die
Gleitbewegung des Ausstoßkolbens überwacht und gesteuert werden, Bedienungsfehlern
entgegengewirkt wird und die Betriebszuverlässigkeit und die Sicherheit erhöht wird.
Darüber hinaus soll der Ausstoßkolben bei erreichen des Behälterendes gestoppt werden,
wenn die vorgeschalteten Sicherungen versagt haben sollten, wobei das Stoppen des
Ausstoßkolbens keine nur mit erheblichem Aufwand zu reparierende Schäden am Behälter
und/oder am Ausstoßkolben verursachen und der Betrieb dieses Zweikammer-Entsorgungsbehälters
einfach und gefahrlos möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch die im Kennzeichnen des Anspruch
1 niedergelegten Merkmale; Weiterbildungen sind in den Unteransprüche 2 bis 30 beschrieben.
[0006] Eine mit einem Druckfluid aufblasbare Dichtung ist, wie uns einschlägige Versuche
gezeigt haben, in der Lage einen in Bewegung befindlichen Kolben zu bremsen und sogar
zu stoppen. Dazu reicht aus, daß die Dichtung mit Preßluft aufgeblasen wird, wobei
bei geeigneten Dichtungsabmessungen bereits die Preßluft aus der Druckkammer genügt.
Gerade bei der Problematik der plötzlichen Beschleunigung des Kolbens durch einen
in der Druckkammer erzeugten (höheren) Überdruck kann eine derartige Bremswirkung
ein "Durchgehen" des Kolbens verhindern, da die Bremswirkung progressiv mit dem Druck
in der Druckkammer ansteigt. Es versteht sich von selbst, daß auch andere Druckfluidquellen
eingesetzt werden können; auch eine Umschaltung des Aufblasdruckes, etwa dann wenn
der Kolben eine nahezu der Behälterlänge entsprechende Wegstrecke zurückgelegt hat,
ist möglich.
[0007] Um den Kolben mechanisch zu stoppen werden die bekannten Kolbenanschläge benutzt,
wobei die kinetische Energie des Kolbens, der die Kolbenanschläge nicht standhalten
können, durch eine "Knautschzone" eines stauchbaren Kolbenvorsatzes zumindest teilweise
in Verformungsarbeit umgewandelt und so abgebaut wird. Die kinetische Restenergie
nehmen die Kolbenanschläge auf. Vorteilhaft ist es den stauchbaren Vorsatz mit Sollbruchstellen
zu versehen, so daß Zungen auftreten, die in Folge der Vor-Verformung nach außen
gerichtet mit der Behälterwand als Bremszungen zusammenwirken.
[0008] Um die Energiequelle für die Kolbenbewegung im Falle der Gefahr wirkungslos zu machen,
muß eine Schnellentlüftung vorgesehen sein, die über einen Auslöser vorgenommen wird,
wobei der Auslöser etwa dann wenn der Kolben eine vorgegebene Weglänge zurückgelegt
hat die Preßluftzufuhr zur Druckkammer abschaltet und die Druckkammerleitung zur Entlüftung
zur freien Atmosphäre hin öffnet. Um Abströmleitungen zu vermeiden können auch Abströmklappen
vorgesehen sein, die bei Aktivierung des Auslösers öffenbar sind. Derartige Abströmklappen
können auch gebildet werden durch Aufreißen etwa der das Lumen des Führungsringes
des Ausstoßkolbens verschließenden Platte oder durch Berstscheiben, wobei die Auslösung
sowohl mechanisch (über Ketten- oder andere Zugglieder) oder elektromechanisch (über
elektrisch gezündete Sprengladungen o.dgl.) geschehen kann. Dabei werden die Berstscheiben
so ausgelegt, daß sie eine Belastung bei dem Druck in der Druckkammer,der für eine
langsame gleitende Bewegung des Ausstoßkolbens erforderlich ist, gerade noch nicht
ansprechen, bei Überschreitung dieses Druckes jedoch aufreißen. Vorteilhaft ist auch
eine Entlüftung der Druckkammer durch einen Abströmkanal, der vom Ausstoßkolben freigegeben
wird, wenn der Ausstoßkolben seine maximale Position erreicht hat. Beim Einfahren
in diese maximale Position kann auch der Querschnitt des Abströmkanals sukzessive
dadurch freigegeben werden, daß der Querschnitt um so größer wird, je weiter der
Kolben ausgefahren ist. Ein im Querschnitt dreieckförmiger Kanal ist, weil einfach
herzustellen vorteilhaft.
[0009] Wird in der die Druckluft der Druckkammer des Zweikammer-Entsorgungsbehälters zuführenden
Leitung ein Druckmeßgerät angeordnet, mit Grenzkontaktgeber, ist eine automatische
Überwachung selbstverständlich auch möglich. Dabei werden die Grenzkontakte sowohl
für Druck und Vakuum eingesetzt und zwar jeweils für den erforderlichen oder gewünschten
minimalen und maximalen Wert. Durch die Überwachung des Druckes in der Druckkammer
des Entsorgungsbehälters kann das Verschieben des Ausstoßkolbens reguliert und überwacht
werden. Darüber hinaus können über die Grenzkontakte bei erreichen des Maximums Ventile
geschlossen bzw. geöffnet werden, so daß durch das geschlossene Ventil die Druckluftleitung
zur Druckkammer des Entsorgungsbehälters unterbrochen und durch das geöffnete Ventil
wieder entlüftet wird. Beim "Zurücksaugen" des Ausstoßkolbens kann das entstehende
Vakuum durch das gleiche Ventil gebrochen werden, wenn der Maximumkontakt Vakuum anspricht.
Darüber hinaus können über die Maximalgrenzkontakte auch Notausschaltungen oder Signalgeber
für optische und akustische Signale ausgelöst werden.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Anwendung für die Grenzkontakte des Druckmeßgerätes ist
es,das Ventil in der Leitung durch die der aufblasbaren Dichtung des Ausstoßkolbens
ein Druckfluid, üblicherweise Preßluft zugeführt wird, über die Maximal-Kontakte geöffnet,
so die Dichtung aufgeblasen und der Ausstoßkolben durch die aufgeblasene Dichtung
bis zum Stillstand gebremst wird. Für die Notfunktion dieses Ventils ist es vorteilhaft,
wenn die Ventil-Rückstellung nicht automatisch erfolgt, sondern von Hand vorgenommen
werden muß.
[0011] Als weiteres Sicherungsmoment zum Stoppen des Ausstoßkolbens, wenn dieser alle anderen
Sicherungen überwunden haben sollte, werden am Behälterende Sicherheitssperranschläge
vorgesehen, die beim Aufschlagen des Ausstoßkolbens zusätzlich zu den bereits durch
die Begrenzungsanschläge bewirkten Verformungen weitere Verformungen oder Verkantungen
des Ausstoßkolbens bewirken und so ein Weitergleiten des Ausstoßkolbens verhindern.
Die Anordnung dieser Sicherheits-Sperranschläge auf Lücke zu den Begrenzungsanschlägen
hat zur Folge, daß die von den Begrenzungsanschlägen bewirkten Deformationen die
Steifheit des stauchbaren Vorsatzes geschwächt hat und so eine wirksamere Einwirkung
auf die Knautschzone des stauchbaren Vorsatzes ermöglicht.
[0012] Die Erzeugung der für die Bewegung des Ausstoßkolbens notwendigenDruckluft durch
einen vom Haupt-Vakuum/Druckaggregat des Entsorgungsbehälters getrennte Druckluftpumpe
mit geringerer Luftleistung gestattet die Anpassung des Druckluftbedarfs an die Bedingungen
des Ausstoßens. Da die Pumpenleistung gegenüber der des Haupt-Vakuum/Druck-Aggregats
(mit dem die zu entsorgenden Medien ab- bzw. aufgesaugt werden) klein ist, kann der
Förderluftstrom und/oder der Enddruck unabhängig von anderen Bedingungen so gewählt
werden, daß ein gefährlicher, ein Ausstoßen des Kolbens bewirkender Überdruck von
vornherin nur in Sonderfällen (etwa bei extrem leichter Kolbenbewegbarkeit) auftreten
kann. Der Antrieb erfolgt entweder über eine separate Antriebsquelle oder vom Antrieb
des Haupt-Vakuum/Druckaggregats, wobei zweckmäßigerweise ein Vorgelege zur Drehzahlanpassung
sowie Kupplungen vor gesehen werden können, mit denen entweder beide Aggregate gleichzeitig
betrieben werden können oder jedes einzeln. Bei einem "Mitlaufen" der zusätzlichen
Druckluftpumpe kann über einen Bypass vom Saugstutzen zum Druckstutzen eine lautlose
Kreislaufförderung durchgeführt werden, oder es wird über eine Ventilanhebung dafür
gesorgt, daß die geförderte und nicht benötigte Druckluft abgeblasen wird.
[0013] Die beschriebenen automatischen Funktionen eliminieren Bedienungsfehler beim Betrieb
des Zweikammer-Entsorgungsbehälters, insbesondere beim Ausstoßen mit dem Ausstoßkolben
und gewährleisten die Sicherheit von Menschen und Materialien in der Umgebung. Dabei
sind alle Sicherungssysteme nebeneinander einsetzbar, insbesondere alle Sicherungssysteme
auch mit der zusätzlichen Druckluftpumpe.
[0014] Das Wesen der Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 4 näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 die Seitansicht eines Entsorgungsfahrzeugs mit Zweikammer-Entsorgungsbehälter
(teilgeschnitten),
Fig. 2 Ausschnitt eines Zweikammer-Entsorgungsbehälters mit Ausstoßkolben,
Fig. 3 Einzelheit Abströmkanal mit Entlüftungsstutzen am Scheitel des Zweikammer-Entsorgungsbehälters,
Fig. 4 Einzelheit Kolbenanschlag (entsprechend IV-IV Fig. 3).
[0015] Zu Fig. 1 - seitlich am Fahrzeug ist das Haupt-Vakuum-Druckaggregat 5 angeordnet,
dessen Saugstutzen mit der Saugkammer 3.1 (Fig. 2) über eine nicht näher dargestellte
Leitung in Verbindung steht. Der Druckstutzen wird über eine Leitung 5.1 einem Vier-Wege-Ventil
8 zugeführt. Ein Ausgang des Vier-Wege-Ventils stellt die Verbindung 5.2 zur Druckkammer
3.1 (Fig. 2) des Entsorgungsbehälters her. An dieser Leitung ist das Druckmeßgerät
9 mit - nicht näher dargestellten - Grenzkontakten angeordnet.
[0016] Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Stelle des Behälters 3, an der sich der
Ausstoßkolben 10 befindet, der die Saugkammer 3.1 von der Druckkammer3.2 trennt. Der
Saugkolben 10 wird von dem Führungsring 11 geführt, dessen Lumen von einer schräg
angestellten Platte 12 verschlossen ist. Im Bereich dieser Platte befinden sich die
ringsum laufenden Dichtungsprofilringe 13, die - relativ hart eingestellt - im wesentlichen
der Führung des Ausstoßkolbens dienen. Auf der Saugkammer 3.1 zugewandten Seite sind
zwei Dichtungsprofilringe 13 vorgesehen, zwischen denen eine aufblasbare Dichtung
14 angeordnet ist. Das Lumen der aufblasbaren Dichtung 14 ist über eine Leitung 16
mit einem Vorrat für ein Druckfluid verbindbar. Das vordere Ende des Ausstoßkolbens
ist mit einem stauchbaren Vorsatz 11.1 versehen, der gegen die Ausstoßkolbenanschläge
21 (Fig. 3) gefahren verformbar ist und so zumindest einen Teil der kinetischen Energie
des gleitenden Kolbens in Verformungsarbeit umformt. Die Scheibe 12 ist mit parallel
laufenden oder ringförmigen Nuten 15 versehen, die aufreißbare Sollbruchstellen
darstellen, sie ist weiter über eine Kette 17, angeschlagen an dem Auge 16 mit einem
festen Teil des Behälters (nicht näher dargestellt) verbunden. Wird die Kette bei
erreichend er durch die Kettenlänge gegebenen Wegstrecke gespannt, reißen die Sollbruchstellen
auf, die aufgerissenen Stellen der Platte 12 bilden Abströmöffnungen, durch die der
Druck aus der Druckkammer 3.2 des Behälters 3 entweichen kann.
[0017] In der Darstellung der Fig. 2 wirkt die Kette 17 als Auslöser für das in die Leitung
16 eingefügte Ventil 23, das in Endposition - bei gestraffter Kette 17 (wie dargestellt)
den Schalthebel 23.1 des Ventils 23 umlegt und so die Leitung 16 mit der zu einer
Druckluftquelle führenden Spiralleitung 16.1 verbindet. Dadurch wird ein Druckfluid
in die Ringkammer der aufblasbaren Dichtung 14 geleitet und diese aufgeweitet, die
- je nach angelegtem Druck - als Bremse oder Stoppglied wirkt.
Es versteht sich weiter von selbst, daß diese Kette 17 auch mit einem Auslöser verbunden
sein kann, der die Druckluftzufuhr zur Druckkammer 3.2 abschaltet, ein Entlüftungsventil
für die Druckkammer 3.2 öffnet, Berstscheiben auslöst o.dgl..
[0018] Die Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt des Behälterendes mit dem Kolbenanschlag 21 und
mit einem Abströmkanal 19.1, der in ein Abströmrohr 18 öffnet, das mit einer pendelnd
aufgehängten, im Saugbetrieb dicht anliegenden Klappe 20 verschlossen ist. Zur Bildung
des Abströmkanals 19.1 ist die Behälterwand 3 im Bereich des Behälterscheitels etwa
im Abstand der doppelten Breite der Dichtungen 13, 14,13 und etwa über eine derartige
Länge keilförmig angehoben und mündet in eine Abströmleitung 18, die dann mit der
Pendelklappe 20 verschlossen ist. Die Ausstoßkolbenanschläge 21 befinden sich etwa
im halben Abstand vom Endflansch 9.1 und sind - Fig. 4 - im Abstand von 90° aufgesetzt
U-Eisenstücke, die der Rundung der Behälterwand 3 angepaßt sind.
Im Bereich des Behälterendes mit der Behälterwand und/oder dem Flansch verbunden
sind Sicherheits-Stoppanschläge 22 im Bereich des oberen Teils des Behälters vorgesehen,
die gegenüber den Begrenzungsanschlägen 21 auf Lücke gesetzt sind. Um eine verbesserte
Umsetzung zu erreichen, können dabei die Aufgleitflächen der Sicherheits-Stoppanschläge
auch als schiefe Ebene ausgebildet sein.
1. Zweikammer-Entsorgungsbehälter, insbesondere für Entsorgungsfahrzeuge mit einem
axial verschiebbaren Ausstoßkolben, der die erste als Saugkammer ausgebildete Kammer
des Behälters, die mit einem öffenbaren Deckel versehen ist von der zweiten Druckkammerausgebildeten
Kammer abtrennt, wobei der Ausstoßkolben mit mindestens einem der Behälterwand benachbarten
Führungsring und zwischen der Außenseite des Führungsringes und der Innenseite der
Behälterwandung angeordneten Dichtungen versehen ist und eine das Lumen des Führungsringes
absperrende Platte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen als Führungsprofilringe (13) ausgebildet sind, von denen sich
ein Dichtungsprofilring (13) an den der Druckkammer (3.2) zugeordneten Ende des Ausstoßkolbens
(10) befindet und ein anderer Dichtungsprofilring (13) nahe dem einer Saugkammer
(3.1) zugeordneten Ende und daß neben vorzugsweise dem der Saugkammer (3.1) zugeordneten
Dichtungsprofilring (13) eine mittels eines Druckfluids aufblasbare Dichtung (14)
angeordnet ist.
2. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar neben der freien Seite der mit Druckfluid aufblasbaren Dichtung (14)
ein weiterer Dichtungsprofilring (13) angeordnet ist.
3. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Saugkammer (3.1) zugewandte Seite des Führungsringes (11) des Ausstoßkolbens
(10) einen stauchbaren Vorsatz (11.1) aufweist, der im Zusammenwirken mit behälterfesten
Anschlägen kinetische Energie des Kolbens in Verformungsarbeit umsetzt.
4. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnnet, daß der stauchbare Vorsatz (11.1) des Führungsringes (11) mindestens eine nach außen
gerichtete Vorverformung, insbesondere mit einer Sollbruchstelle aufweist.
5. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Bruch der Sollbruchstelle entstehende Kante durch eine von der Vorverformung
herrührende Vorspannung nach außen gerichtet eine, ein einseitiges Stoppen des Ausstoßkolbens
(10) bewirkende Bremsnase bildet.
6. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Druckfluid aufblasbare Dichtung (14) mit der Druckammer (3.2) verbunden
ist, deren Preßluft das Druckfluid darstellt.
7. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Druckfluid aufblasbare Dichtung (14) mit einer äußeren Druckfluidquelle,
vorzugsweise einer Preßluftquelle über ein Ventil verbunden ist.
8. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil ein einstellbares Ventil ist und daß dieses Ventil eine über einen
Hebel betätigbare Not-Vollöffnung zum Entlüften der Druckammer (3.2) aufweist.
9. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der die Not-Vollöffnung des Ventils bewirkende Hebel über eine im Inneren der
Druckammer (3.2) des Behälters (3) angeordnete Kette (17) betätigbar ist, wobei die
Länge der Kette (17) höchstens gleich dem maximalen Weg des Ausstoßkolbens 10 ist.
10. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausstoßkolben (10) oder am Behälter (3) ein Auslöser vorgesehen ist, der durch
den Ausstoßkolben bei Überschreitung der maximalen Weglänge aktivierbar ist.
11. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein in der Druckleitung zur Druckkammer (3.2) angeordnetes Zweiwegeventil vorgesehen
ist, das mit dem Auslöser derart zusammenwirkt, daß bei Aktivierung des Auslösers
die Verbindung des die Druckkammer (3.2) füllenden Kompressors (5) mit der Druckkammer
(3.2) unterbrochen und die Verbindungsleitung von der Druckkammer(3.2) zum Ventil
mit der freien Atmosphäre verbunden wird.
12. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnnet, daß ein mit dem Antrieb des Drucklufterzeugers verbundener Not-Ausschalter vorgesehen
ist, der mit dem Auslöser derart zusammenwirkt, daß bei Aktivierung des Auslösers
der Antrieb des Drucklufterzeugers abgeschaltet wird.
13. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöser mit einer in der das Lumen des Führungsringes (11) abschließenden
Scheibe (12) oder in der Wandung der Druckkammer(3.2) des Behälters (3) angeordneten
Abströmklappe zusammenwirkend verbunden ist, wobei bei Aktivierung des Auslösers
die Abströmplatte öffenbar ist.
14. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Abströmklappe ein in der das Lumen des Führungsringes (11) verschließenden
Scheibe (12) durch Nuten (15) als Sollbruchstelle gebildetes Aufreißstück ausgebildet
ist, wobei als Auslöser die mit einem Ende behälterfest angeordnete Kette o.dgl. (17)
vorgesehen ist, die zwischen den Nuten (15) an der Scheibe (12) befestigt ist.
15. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abströmklappe als Berstscheibe ausgebildet ist.
16. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in dem den Ausstoßkolben (10) führenden Behälter (3) nahe dem, mit dem abhebbaren
Deckel (3.1) versehenen öffenbaren Ende ein Abströmkanal (19.1) vorgesehen ist, der
sich mindestens über die Länge der, der Saugkammer (3.1) zugeordneten Dichtungen
(13,14) erstreckend zum mit einem Abströmstutzen (18) versehenen Ende stetig erweitert,
wobei das freie Ende des Abströmstutzens (18) mit einer gewichtsbelasteten Pendelklappe
(20) mit Dichteinlage verschließbar ist.
17. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung (5.1) vom Drucklufterzeuger (5) ein Druckmeßgerät (9)
angeordnet ist, das mit Grenzkontakten versehen ist, die mit dem Antrieb des Drucklufterzeugers
(5) zusammenwirken.
18. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzkontakte des Druckmeßgerätes (9) ein einem Maximal- und einem Minimaldruck
zugeordnetes Kontaktpaar bilden und das vorzugsweise auf dem Scheitel des Behälters
ein Notventil vorgesehen ist, das durch den Maximumgrenzkontakt auslösbar ist.
19. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Maximal-Grenzkontakte mit dem Not-Ausschalter verbunden sind.
20. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß optische und/oder akustische Signalgeber am Behälter vorgesehen sind, die mit
den Maximal-Grenzkontakten zusammenwirken.
21. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Maximal-Grenzkontakte des Druckmessers (9) mit dem Ventil in der Verbindung
zwischen der äußeren Druckfluidquelle und der aufblasbaren Dichtung verbunden ist.
22. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil so ausgebildet ist, daß es automatisch auslösbar, aber nur von Hand
rückstellbar ist.
23. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß am öffenbaren Behälterende im Bereich des oberen Behälterscheitels und/oder
seitlich davon auf der Innenwandung Sicherheits-Begrenzungsanschläge (22) vorgesehen
sind, die vorzugsweise gegenüber den Begrenzungsanschlägen (21) auf Lücke gestellt
sind.
24. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Druck-Kompressoraggregat (5) ein weiteres Druckluftaggregat vorgesehen
ist, dessen Druckluftausgang mit der Druckkammer des Behälters zur Bewegung des
Ausstoßkolbens verbunden ist.
25. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Druckluftaggregat mit einem zusätzlichen Antriebsmotor versehen
ist.
26. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Druckluftaggregat von dem Antriebsaggregat des Vakuum/Druckerzeugers
antreibbar ist.
27. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Antrieb des Vakuum/Druckaggregats und des zusätzlichen Drucklufterzeugers
ein Vorgelege mit Riementrieb o.dgl. angeordnet ist.
28. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abtriebswelle des Antriebsaggregats oder in der Antriebswelle der zusätzlichen
Druckluftpumpe aus- und einrückbare Kupplungen vorgesehen sind.
29. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Druckluftpumpe mit einem abschaltbaren Bypass zwischen Saugstutzen
und Druckstutzen versehen ist.
30. Zweikammer-Entsorgungsbehälter nach einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Druckluftpumpe mit einem auf einen vorgegebenen Abblasdruck
einstellbares Abblasventil versehen ist.