[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollenmühle gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Rollenmühlen der vorausgesetzten Art sind aus der Praxis in verschiedenen Ausführungsformen
hinreichend bekannt. Diese Rollenmühlen werden dabei in der Regel mit zwei oder drei
Rollen bzw. Rollenpaaren ausgeführt. Sie werden im allgemeinen für relativ hohe Durchsatzleistungen
insbesondere zur Zerkleinerung von Kohle (bei Kohlemahlanlagen) und Zementmaterialien
(zur Herstellung von Zementrohmehl oder zur Feinzerkleinerung von Zementklinker)
eingesetzt. Bei den für diese Einsatzfälle konzipierten Rollenmühlen können die Mahlrollen
einzeln und unabhängig voneinander federnd von einem oder mehreren Rollenträgern
gehaltert werden, wie dies u.a. auch aus W. Duda, "Cement-Data-Book", 3. Auflage,
Band 1, 1985, S.228 bis 243, hervorgeht. Bei diesen bekannten Rollenmühlenausführungen
treten bei der Mahlarbeit relativ große Kräfte auf, weshalb allein für die Ausführung
und Halterung der einzelnen Mahlrollen sowie für den bzw. die Rollenträger und die
Ausführung und Halterung des Mahltellers ein relativ hoher konstruktiver Aufwand
betrieben werden muß.
[0003] Ausgehend von der Erkenntnis, daß eine Rollenmühle aufgrund ihrer Zerkleinerungsarbeit
sich auch besonders gut für die Aufbereitung von Proben (z. B. Laborproben), für die
Vermahlung von Kohle, Koks usw. für Kleinfeuerungen sowie für andere kleinere Vermahlungsleistungen
etwa in der chemischen Industrie (außerhalb des Zementbereiches) eignet, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rollenmühle der im Oberbegriff des Anspruches
1 vorausgesetzten Art zu schaffen, die sich bei angepaßter relativ kleiner Durchsatzleistung
durch einen konstruktiv verhältnismäßig einfachen, jedoch sehr robusten und wenig
störanfälligen Aufbau auszeichnet und dabei mit relativ niedrigen Kosten hergestellt
werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0005] In EP-A- 68 681 ist zwar eine Rollenmühle offenbart, bei der die Mahlrollen an einem
gemeinsamen Tragrahmen montiert sind, wobei der Zeichnung nach zu urteilen die Achsen
der Mahlrollen starr mit diesem gemeinsamen Tragrahmen verbunden sein könnten, abgesehen
davon, daß in dieser Druckschrift nichts Näheres über die Ausbildung und Halterung
des Tragrahmens ausgesagt ist, wodurch diese bekannte Rollenmühle offensichtlich nicht
den Gattungsbegriff der vorliegenden Erfindung in vollem Umfange erfüllt, so ist auch
festzuhalten, daß die zugehörige Zeichnung die Rollenmühle lediglich in einer Vertikalschnittansicht
zeigt, so daß völlig offen bleibt, wie groß die Anzahl der hier verwendeten Mahlrollen
ist bzw. sein soll. Im übrigen ist diese bekannte Rollenmühle ganz offensichtlich
der weiter oben erläuterten Kategorie zuzuordnen, die für relativ hohe Durchsatzleistungen
bestimmt ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform der Rollenmühle sind die beiden Mahlrollen,
die koaxial und mit entsprechend großem axialen Abstand zueinander ausgerichtet sind,
durch ihre Achse starr miteinander und dabei auch starr mit dem Rollenträger verbunden.
Die Mahlkraft der Mahlrollen gegenüber der Mahlbahn des Mahltellers kann dabei direkt
von außen her durch den das Mühlengehäuse diametral durch querenden Rollenträger
aufgebracht werden. Dieser Rollenträger ist dabei an seinem ersten Ende gelenkig
und federnd am Mühlengehäuse gelagert und an seinem entgegengesetzten zweiten Ende
abgedichtet aus dem Mühlengehäuse herausgeführt und hier vertikal einstellbar abgestützt.
[0007] Diese relativ einfache, äußerst zuverlässig arbeitende und kostenmäßig verhältnismäßig
billige Konstruktion macht sich dabei u.a. die Erkenntnis zunutze, daß aufgrund der
kleineren Ausführung und Durchsatzleistung die gegenseitige Beeinflussung der beiden
Mahlwalzen im Vergleich zu den eingangs erwähnten großen Rollenmühlen relativ klein
gehalten werden kann und daß die hier auftretenden relativ kleinen Kräfte konstruktiv
sicher beherrscht werden können, was bei großen Mühleneinheiten vielfach Probleme
hervorruft. Im Vergleich zu den aus der Praxis bekannten Rollenmühlen für relativ
große Durchsatzleistungen ist die erfindungsgemäße Rollenmühle trotz ihrer äußerst
robusten Konstruktion und ihrer sehr zuverlässigen Betriebsweise deutlich vereinfacht.
[0008] Die Funktionsweise (einschließlich Beschickung und Feingutabführung) kann prinzipiell
der bei den bekannten (großen) Rollenmühlen entsprechen; dies trifft auch grundsätzlich
auf den übrigen allgemeinen Aufbau zu, wonach oberhalb der eigent lichen Rollenmühle
noch ein statischer oder dynamischer Windsichter in an sich bekannter Weise aufgebaut
sein kann.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0010] Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser z.T.
recht schematisch gehaltenen Zeichnung zeigen
Fig.1 eine Vertikalschnittansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rollenmühle;
Fig.2 eine gegenüber Fig.1 um etwa 90° gedrehte Vertikalschnittansicht der Rollenmühle;
Fig.3 eine Grundrißansicht etwa entlang der Schnittlinie III-III in Fig.1 (in vergrößertem
Maßstab);
Fig.4 einen im vergrößerten Maßstab dargestellten Ausschnitt der Fig.1, insbesondere
zur Erläuterung der Anordnung des Rollenträgers;
Fig.5 und 6 stark vereinfachte, schematische Grundrißdarstellungen (ähnlich Fig.3)
von zwei anderen Ausführungsformen zur Halterung der Mahlrollen;
Fig. 7 eine Vertikalschnittansicht einer anderen Ausführungsvariante.
[0011] Anhand der Fig.1 und 2 sei zunächst der allgemeine Aufbau der erfindungsgemäßen
Rollenmühle (auch als Federrollenmühle bezeichnet) erläutert.
[0012] Diese Rollenmühle enthält ein etwa in üblicher Weise aufgebautes Mühlengehäuse 1
mit vertikaler Achse 1a, wobei dieses Mühlengehäuse 1 auf seiner Außenseite durch
eine Art Stützrahmen bzw. Stützrahmenkonstruktion 2 versteift sein kann. Die Rollenmühle
ist mit ihrem Mühlengehäuse 1 und dem Stützrahmen 2 auf einem geeigneten Fundament
bzw. einem entsprechenden Fundamentrahmen 3 fest aufgestellt und verankert.
[0013] Innerhalb des Mühlengehäuses 1 ist ein Mahlteller 4 angeordnet, der an seiner Oberseite
in üblicher Weise eine kreisringförmige Mahlbahn 5 aufweist und über seine Unterseite
von einer drehend angetriebenen Nabe 6 getragen wird, die ihrerseits drehfest auf
das obere Ende der Abtriebswelle 7 eines Mühlenantriebs-Getriebes 8 aufgesetzt (aufgeschraubt)
ist, das in geeigneter Weise beispielsweise von einem Elektromotor (nicht dargestellt)
angetrieben werden kann. Der im wesentlichen horizontal ausgerichtete Mahlteller
4 wird somit während des Betriebes der Rollenmühle über das Getriebe 8 und die Nabe
6 um die vertikale Gehäuseachse 1a drehend angetrieben, wobei die Mahlbahn 5 ko axial
zur Gehäuseachse 1a umläuft.
[0014] Auf der Mahlbahn 5 des Mahltellers 4 rollen zwei im wesentlichen gleichartig und
in herkömmlicher Weise ausgeführte Mahlrollen 9, 10 ab, die an ihrer Außenumfangsseite
dem Querschnitt der Mahlbahn 5 angepaßt sind (vgl. Fig. 2). Die beiden Mahlrollen
9, 10 sind sich diametral gegenüberliegenden Bereichen der Mahlbahn 5 zugeordnet.
[0015] Des weiteren sind die beiden Mahlrollen 9, 10 um ihre eigene Achse 11 bzw. 12 frei
drehbeweglich sowie im wesentlichen stationär, jedoch gegenüber dem Mahlteller 4 in
vertikaler Richtung federbeweglich von einem gemeinsamen Rollenträger 13 gehaltert.
[0016] Zum allgemeinen Aufbau der Rollenmühle sowie zu ihrer Betriebsweise sei noch hinzugefügt,
daß das Aufgabemahlgut in herkömmlicher Weise zentral über einen Aufgabestutzen 14
zugeführt und fertiges, ausreichend zerkleinertes Mahlgut über den Außenrand des
Mahltellers 4 abgeführt werden kann und daß ferner diese Rollenmühle - wie in ausgezogenen
Linien dargestellt - als reine Zerkleinerungsmühle oder - wie in Fig.1 strichpunktiert
ergänzt - als Rollenmühle mit unmittelbar aufgebautem (statischen oder dynamischen)
Windsichter 15 ausgeführt sein kann, wobei dieser Windsichter mit dem Außenumfangsbereich
des Mahltellers 4 in pneumatischer Förderverbindung steht, wie es an sich bekannt
ist.
[0017] Bei dieser erfindungsgemäßen Rollenmühle, die vor allem für relativ kleine Durchsatzleistungen
bestimmt ist, sind die beiden koaxial zueinander ausgerichteten Mahlrollen 9, 10 durch
ihre Achse 11 bzw. 12 starr miteinander sowie ebenfalls starr mit dem Rollenträger
13 verbunden. Wie sich aus Fig.1 und insbesondere aus den Fig.3 und 4 ersehen läßt,
durchquert der Rollenträger 13 das Mühlengehäuse 1 oberhalb des Mahltellers 4 diametral,
wobei er an seinem einen, ersten Ende 13a eine kugelkalottenförmige Ausbildung 16
aufweist, mit der dieses erste Ende 13a in einer Kugelgelenk-Gleitlagerschale 17
gelagert ist, die ihrerseits durch wenigstens ein Federpaket, vor!o zugsweise durch
mehrere Federpakete 18 in einem Lagergehäuse 19 nach Art eines Stoßdämpfers abgestützt
ist. Das Lagergehäuse 19 ist zweckmäßig an der Außenseite des Mühlengehäuses 1 angebaut
(z.B. angeschraubt) und zum Ausgleich von Verschleiß vertikal verstellbar. Das entgegengesetzte
zweite Ende 13b des Rollenträgers 13 ist abgedichtet aus dem Mühlengehäuse 1 herausgeführt
und vertikal beweglich und einstellbar sowie vorzugsweise ebenfalls federnd über eine
Zugstange 20 auf dem Fundamentrahmen 3 abgestützt. Der Zugstange 20 ist in diesem
ersten Beispiel ein Druckmittelzylinder, vorzugsweise ein Hydraulikzylinder 21 zugeordnet,
der sowohl der vertikalen Einstellbarkeit des zweiten Rollenträgerendes 13b als auch
als Federelement dafür dient. Es versteht sich von selbst, daß die Zugstange auch
mechanisch einstellbar sein kann, und ihr dabei eine übliche mechanische Federeinrichtung
zugeordnet sein kann.
[0018] Wie sich aus Fig.3 ersehen läßt, kann es zweckmäßig sein, das zweite Ende 13b des
Rollenträgers 13 vertikal beweglich durch eine balige Durchführung 22 hindurch aus
dem Mühlengehäuse 1 herauszuführen. Zusätzlich oder alternativ kann gemäß Fig.4 dieses
zweite Rollenträgerende 13b im Bereich der Gehäusedurchführung durch eine elastische
Abdichtung 23 abgedichtet sein.
[0019] Auch der äußerste Abschnitt des zweiten Rollenträgerendes 13b ist - wie Fig.3 und
4 zeigen - kugelkalottenförmig ausgebildet (bei 13b′), wobei dieser äußerste Abschnitt
ebenfalls in einer zweiten Kugelgelenk-Gleitlagerschale 24 gelagert ist, die am oberen
Ende der Zugstange 20 vorgesehen ist.
[0020] Der in diesem Falle gesondert ausgebildete Rollenträger 13 ist - wie besonders in
Fig.3 zu erkennen ist - im wesentlichen rechtwinklig zur gemeinsamen (im wesentlichen
horizontalen) geometrischen Achse 25 der beiden Mahlrollen 9, 10 verlaufend angeordnet.
Dieser Mahlrollenträger 13 ist dabei im Bereich der vertikalen Gehäuseachse 1a mit
etwa rahmenartigem Mittelteil 13c derart ausgeführt, daß sich eine zentrale, vertikale
Gutdurchgangsöffnung 26 ergibt.
[0021] Für jede Mahlrolle 9, 10 ist in entsprechender Anpassung eine relativ kurze, stummelartige
Mahlrollenachse 11, 12 vorgesehen. Hierbei sind beide Mahlrollenachsen 11, 12 an gegenüberliegenden
(vorzugsweise abgeflachten) Außenseiten des rahmenartigen Rollenträger-Mittelteiles
13c starr angebracht, d.h. sie können dort fest angeflanscht oder direkt angegossen
sein. Die durch den rahmenartigen Mittelteil 13c gebildete Gutdurchgangsöffnung 26
bietet den Vorteil, daß über den Aufgabestutzen 14 zugeführtes Mahlgut genau in der
Mitte auf den Mahlteller (und eine dort vorhandene Verteilerplatte oder dergleichen)
zugeführt werden kann.
[0022] Die beiden Mahlrollen 9, 10 sind vorzugsweise über Rollenlager 27 auf ihrer zugehörigen
Achse 11, 12 gelagert, wie es in Fig.3 bei der Mahlrolle 9 rein schematisch angedeutet
ist. Diese Rollenlager 27 besitzen vorzugsweise eine Langzeit-Fettschmierung mit
Spezialwälzlagerfett. Während nämlich bei den eingangs beschriebenen Rollenmühlen
großer Leistung aus verschiedenen Gründen (z.B. wegen des verhältnismäßig hohen Preises
für Spezialwälzlagerfett) Schmieröl verwendet wird, erlaubt die relativ kleine erforderliche
Fettmenge bei den Mahlrollen 9, 10 die Verwendung des Spezialwälzlagerfettes, wobei
in diesem Falle auch auf die sonst übliche Sperrluft-Abdichtung verzichtet werden
kann. Eine ein fache Nachschmierung der Rollenlager 27 ist über eine übliche Nachschmierbohrung
in der Achse ohne weiteres möglich.
[0023] Während anhand der Fig.1 bis 4 eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Rollenmühle erläutert worden ist, sei nachfolgend anhand der Fig.5 und 6 in Anlehnung
an die Darstellung der Fig.3 noch auf einige besonders einfache Ausbildungsmöglichkeiten
der Rollenmühle eingegangen. Der Einfachheit halber seien diese weiteren Ausführungsbeispiele
in den Fig.5 und 6 nur ganz stark vereinfacht im Grundriß veranschaulicht, wobei
im wesentlichen gleichartige Teile mit denselben Bezugszeichen wie im vorhergehenden
Beispiel versehen sind, so daß deren nochmalige Erläuterung unterbleiben kann.
[0024] Fig.5 veranschaulicht zunächst nur eine Ausführungsvariante insbesondere für die
Ausbildung des Rollenträgers 30. Auch in diesem Falle ist für beide Mahlrollen 9,
10 ein gesondert ausgebildeter Rollenträger 30 vorhanden, der rechtwinklig zur geometrischen
Mahlrollenachse 25 verläuft. In diesem Falle (Fig.5) ist für beide Mahlrollen 9, 10
eine durchgehende, gemeinsame Mahlrollenachse 31 vorgesehen, die den Rollenträger
30 kreuzt und mit diesem an der Kreuzungsstelle 32 starr verbunden, vorzugsweise
unter Zuhilfenahme zusätzlicher Einsatzstücke 33 ver schweißt oder verschraubt ist.
Die beiden Enden dieses Mahlrollenträgers können gleichartig ausgebildet und gelagert
sein, wie es insbesondere anhand der Fig.3 und 4 veranschaulicht und beschrieben ist.
[0025] Im Beispiel der Fig.6 rollen die beiden Mahlrollen 9, 10 innerhalb des Mühlengehäuses
1 im wesentlichen gleichartig auf der Mahlteller-Mahlbahn 5 ab wie beim ersten Ausführungsbeispiel.
In diesem Falle (Fig.6) sind die beiden Mahlrollen 9, 10 jedoch auf einer durchgehenden,
gemeinsamen Mahlrollenachse 40 frei drehbar gelagert, die gleichzeitig auch den Rollenträger
bildet. Diese Rollenträger-Mahlrollenachse 40 kann dann wiederum in genau derselben
Weise an ihren äußeren Enden ausgebildet und gelagert bzw. abgestützt sein, wie es
im ersten Ausführungsbeispiel und insbesondere anhand der Fig.3 und 4 veranschaulicht
und beschrieben ist.
[0026] Bei der erfindungsgemäßen Rollenmühle ist somit in jedem Falle eine ausreichende
Dämpfung der Mahlstöße (über Mahlrollen, Rollenträger und den federnden Lagerungen
an ihren Enden) gewährleistet. Hierbei kann außerdem noch vorgesehen werden, daß
die Lagerabstützungen für die Rollenträgerenden bei einer Niveauänderung infolge
von Verschleiß der Mahlrollen an ihrem Umfang oder des Mahltellers über eine entsprechende
Justiereinrichtung leicht nachgestellt werden können, was beispielsweise durch Spindeleinrichtungen
oder dergleichen erzielt werden kann.
[0027] Fig. 7 zeigt schließlich noch eine Ausführungsvariante der anhand der Fig. 1 bis
4 beschriebenen Rollenmühle. Da diese Ausführungsvariante in den meisten Konstruktionselementen
gleichartig aufgebaut ist, wie es zuvor anhand dieser Fig. 1 bis 4 im einzelnen erläutert
ist, können gleiche Teile dieses Ausführungsbeispieles in Fig. 7 mit denselben Bezugszeichen
versehen werden, so daß sie nicht nochmals im einzelnen beschrieben werden.
[0028] Dementsprechend enhält die Rollenmühle gemäß Fig. 7 wiederum ein Mühlengehäuse 1
mit vertikaler Achse 1a, einen auf einem Fundamentrahmen 3 fest aufgebauten Stützrahmen
2, den in gleicher Weise drehend angetriebenen Mahlteller 4, darauf abrollende Mahlrollen
9, 10, mit starr miteinander verbundenen Achsen 11, 12 sowie einem ebenfalls starr
damit verbundenen Rollenträger 13′.
[0029] Dieser Rollenträger 13′ ist zwar im wesentlichen gleichartig ausgebildet wie im ersten
Beispiel gemäß Fig.1 bis 4, ist aber im vorliegenden Falle an seinen beiden entgegengesetzten
Enden 13a und 13b abgedichtet aus dem Mühlengehäuse 1 herausgeführt. Hierbei ist
das erste Rollenträgerende 13′a - in Abänderung des ersten Beispieles - am oberen
Ende 28a einer einfachen Abstützstange 28 gelenkig gehaltert, deren unteres Ende 28b
gelenkig am Mühlenfundament (Fundamentrahmen 3) abgestützt ist. Die Gelenke am oberen
Ende 28a und am unteren Ende 28b dieser Abstützstange 28 können als einfache Gelenke,
beispielsweise in Form von Klauengelenken oder dergleichen mit Gelenkzapfen ausgeführt
sein. Dagegen ist das zweite Rollenträgerende 13′b vorzugsweise wiederum in genau
der gleichen Weise ausgebildet und abgestützt, wie es insbesondere anhand der Fig.
3 und 4 weiter oben im einzelnen erläutert worden ist, d. h. dieses zweite Rollenträgerende
13′b ist durch die ballige Durchführung 22 aus dem Mühlengehäuse 1 herausgeführt
und im Bereich dieser Gehäusedurchführung durch die elastische Abdichtung 23 zuverlässig
abgedichtet. Eine solche elastische Abdichtung 23 kann im übrigen im Bedarfsfalle
auch auf der gegenüberliegenden Gehäuseseite zum abgedichteten Hindurchführen des
ersten Rollenträgerendes 13′a vorgesehen sein.
[0030] Durch diese Ausführungsvariante gemäß Fig. 7 können in vorteilhafter Weise auch
etwas größere Rollenmühlen-Ausführungen konstruktiv besonders günstig ausgeführt
sein, um die auftretenden Kräfte von beiden Enden des Rollenträgers 13′ direkt in
das Fundament (Fundamentrahmen 3) einzuleiten. Während hierbei die Abstützstange
28 im wesentlichen starr (gegebenenfalls mechanisch etwas einstellbar) ausgeführt
sein kann, erfolgt die Abstützung des zweiten Rollenträgerendes 13′b wiederum durch
die vertikal federbewegliche, einstellbare Zugstange 20.
[0031] Bereits bei der Erläuterung des ersten Ausführungs beispieles ist zum allgemeinen
Aufbau der Rollenmühle darauf hingewiesen worden, daß unmittelbar auf das Mühlengehäuse
1 ein geeigneter (statischer oder dynamischer) Windsichter 15 aufgebaut sein kann.
Dies ist auch im Falle der Fig. 7 der Fall, in der der Winsichter 15 in ausgezogenen
Linien dargestellt ist. Bei dieser Art Rollenmühle mit aufgebautem Windsichter ist
dann zweckmäßig der Außenumfang des Mahltellers 4 von einer ringförmigen Sicht- und
Transportluftzuführung 29 umgeben, an die eine diese Sichtluft- und Transportluft
(Pfeile 29b) heranführende Luftleitung (29a) in an sich bekannter Weise angeschlossen
ist. Hierbei steht dann der Windsichter 15 mit der Luftzuführung 29 im Außenumfangsbereich
des Mahltellers 4 in pneumatischer Förderverbindung, wie es durch die gestrichelten
Pfeile 29b angedeutet ist.
1. Rollenmühle, enthaltend
a) ein Mühlengehäuse (1) mit vertikaler Achse (1a),
b) einen innerhalb des Mühlengehäuses angeordneten, eine kreisringförmige Mahlbahn
(5) aufweisenden Mahlteller (4), der um die vertikale Gehäuseachse drehbar ist und
über seine Unterseite von einer drehend antreibbaren Nabe (6) getragen wird,
c) zwei in sich diametral gegenüberliegenden Bereichen auf der Mahlbahn (5) des Mahltellers
(4) abrollende Mahlrollen (9, 10), die um ihre eigene Achse (11, 12, 31, 40) frei
drehbeweglich und im wesentlichen stationär, jedoch gegenüber dem Mahlteller vertikal
federbeweglich von einem Rollenträger (13, 30, 40) gehaltert sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
d) die beiden koaxial zueinander ausgerichteten Mahlrollen (9, 10) sind durch ihre
Achse (11, 12, 31, 40) starr miteinander sowie mit dem Rollenträger (13, 13′) verbunden;
e) der das Mühlengehäuse (1) oberhalb des Mahltellers (4) diametral durchquerende
Rollenträger (13, 13′, 30, 40) ist an wenigstens einem Ende (13b, 13′b) abgedichtet
aus dem Mühlengehäuse (1) herausgeführt und vertikal beweglich und einstellbar abgestützt.
2. Rollenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenträger (13,
30, 40) an seinem ersten Ende (13a) gelenkig und federnd am Mühlengehäuse (1) gelagert
und an seinem diametral gegenüberliegenden zweiten Ende (13b) abgedichtet aus dem
Mühlengehäuse herausgeführt und abgestützt ist.
3. Rollenmühle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Ende (13a)
des Rollenträgers (13) kugelkalottenförmig ausgebildet und in einer Kugelgelenk-Gleitlagerschale
(17) gelagert ist, die ihrerseits durch wenigstens ein Federpaket (18) in einem Lagergehäuse
(19) abgestützt ist.
4. Rollenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das eine Ende
(13b, 13′b) des Rollenträgers (13, 13′) durch eine ballige Durchführung (22) hindurch
aus dem Mühlengehäuse (1) herausgeführt und im Bereich dieser Gehäusedurchführung
durch eine elastische Abdichtung (23) abgedichtet ist.
5. Rollenmühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der äußerste Abschnitt
des aus dem Mühlengehäuse (1) herausgeführten Rollenträgerendes (13b, 13′b) über
ein Kugelgelenklager (13b′, 24) am oberen Ende einer einstellbaren, federnden Zugstange
(20) abgestützt ist, deren unteres Ende auf dem Mühlenfundament (3) verankerbar ist.
6. Rollenmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange mechanisch
einstellbar ist.
7. Rollenmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugstange (20) ein
Druckmittelzylinder (21) als Einstell- und Federelement zugeordnet ist.
8. Rollenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Mahlrollen
(9, 10) auf einer durchgehenden, gemeinsamen Mahlrollenachse (40) frei drehbar gelagert
sind, die gleichzeitig den Rollenträger bildet.
9. Rollenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gesondert ausgebildete
Rollenträger (13, 30) rechtwinklig zur Mahlrollenachse (25) verläuft.
10. Rollenmühle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für beide Mahlrollen
(9, 10) eine durchgehende, gemeinsame Mahlrollenachse (31) vorgesehen ist, die den
Rollenträger (30) kreuzt und mit diesem an der Kreuzungsstelle (32) starr verbunden
ist.
11. Rollenmühle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenträger (13)
im Bereich der vertikalen Gehäuseachse (1a) rahmenartig ausgeführt ist und eine
zentrale, vertikale Gutdurchgangsöffnung (26) aufweist und daß für jede Mahlrolle
(9, 10) eine kurze, stummelartige Mahlrollenachse (11, 12) vorge sehen ist, wobei
beide Mahlrollenachsen (11, 12) an gegenüberliegenden Außenseiten des rahmenartigen
Rollenträger-Mittelteiles (13c) starr angebracht sind.
12. Rollenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlrollen (9, 10)
über Rollenlager (27) auf ihrer zugehörigen Achse (11, 12) gelagert sind und die Rollenlager
eine Langzeit-Fettschmierung mit Spezialwälzlagerfett besitzen.
13. Rollenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahltellernabe (6)
drehfest auf dem oberen Ende der Abtriebswelle (7) eines Mühlenantriebs-Getriebes
(8) aufgesetzt ist.
14. Rollenmühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenträger (13′)
an seinen beiden entgegengesetzten Enden (13′a, 13′b) abgedichtet aus dem Mühlengehäuse
(1) herausgeführt ist, wobei sein erstes Ende (13′a) am oberen Ende (28a) einer einfachen
Abstützstange (28) gelenkig gehaltert ist, deren unteres Ende (28b) gelenkig am Mühlenfundament
(3) abgestützt ist, während das zweite Rollenträgerende (13′b) über die ballige
Gehäusedurchführung (22) und die elastische Abdichtung (23) aus dem Mühlengehäuse
herausgeführt ist.
15. Rollenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenumfang des
Mahltellers (4) von einer an eine Luftleitung (29a) angeschlossenen, ringförmigen
Sicht- und Transport luftzuführung (29) umgeben ist und daß unmittelbar auf das
Mühlengehäuse (1) ein Windsichter (15) aufgebaut ist, der mit der Luftzuführung
(29) in pneumatischer Förderverbindung steht.