(19)
(11) EP 0 294 640 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.12.1988  Patentblatt  1988/50

(21) Anmeldenummer: 88108208.5

(22) Anmeldetag:  21.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 15/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 06.06.1987 DE 3719059

(71) Anmelder: Klemm, Gerhard
D-33619 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Klemm, Gerhard
    D-33619 Bielefeld (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dipl.-Ing. Bodo Thielking Dipl.-Ing. Otto Elbertzhagen 
Gadderbaumer Strasse 20
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Siebdruckmaschine


    (57) Die erfindungsgemäße Siebdruckmaschine, bestehend aus einer hin- und hergeführten Schablone und einem ein­stellbaren Rakelwerk sowie einer stationär ange­ordneten Gegendruckwalze bzw. einem Gegendruckzy­linder weist eine Schablone auf die im Winkel zur Horizontalen liegend geführt ist und auf- und abfahr­bar gelagert ist. Diese Schablone kann mit ihrem Rah­men in einem Wagen liegen, der dann seinerseits auf- und abfahrbar gelagert ist, die Schablone kann aber auch die Führungsmittel selbst tragen und zwar seit­lich am Rahmen. Die Bahnführung erfolgt derart, daß der von dem Gegendruckzylinder oder der Gegendruck­walze ablaufende Schenkel von einem Kontrolleur leicht zu beobachten ist. Unterhabl der schrägliegenden auf- und abfahrbaren Schablone ist vorzugsweise ein Trockner angeordnet, durch den die Warenbahn zunächst in Rück­führung geführt und dann erst wieder nach dem Trock­nungsvorgang zur nächsten Station oder dgl. weiter­geführt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebdruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Derartige Siebdruckmaschinen sind beispielsweise durch die DT-OS 2 332 534 bekannt.

    [0003] Bei diesen bekannten Siebdruckmaschinen ist im oberen Teil des Maschinengestelles eine hin- und herfahrende, ebene Siebdruckschablone angeordnet und etwa mittig der Vorrichtung ein Gegendruckzylinder der auch gleich­zeitig als Zugzylinder ausgebildet ist, um die Ware weiter zu transportieren.

    [0004] Der Nachteil der vorbekannten Maschinen besteht darin, daß ein enormer Platzbedarf besteht, um die ebene Sieb­schablone von einer Seite der Maschine zur anderen laufen zu lassen, damit sie den stationär angeordneten Gegen­druckzylinder bzw. die Gegendruckwalze überläuft. Die genannte, vorbekannte Vorrichtung dient zur Herstellung einer bedruckten Papierbahn und ist insbesondere zum Mehrfarbendruck ausgelegt. Es ist ferner bereits schon eine Vorrichtung ähnlicher Art bekannt, beispielsweise in der US-PS 3 120 180, wobei diese vorbekannte Vorrich­tung als Bogendruckmaschine arbeitet. Die Arbeit von Rolle zu Rolle wie in der DT-OS gezeigt, erfolgt im dis­kontinuierlichen Betrieb. Diskontinuierlich arbeitet aber auch die Bogendruckmaschine, dargestellt und beschrieben in der oben erwähnten US-PS. Der Nach­teil dieser vorbekannten Vorrichtungen ist darin zu sehen, daß insbesondere bei Auslegung für den Mehrfar­bendruck und demzufolge bei Auslegung einer solchen Ma­schine mit mehreren Druckstationen die hintereinander angeordnet sind, der Platzbedarf für jede Druckstation außerordentlich groß ist. Nicht nur die Länge der Schab­lone verursacht diesen Platzbedarf, sondern ihr Bewe­gungsweg auch. Das bedeutet, daß für jede Station etwa der doppelte Platz benötigt wird, wie die Länge der Schablone beträgt. Außerdem benötigen die zwischenge­schalteten Trockner Platz.

    [0005] Ein weiterer sehr wesentlicher Nachteil aller vorbe­kannten Druckmaschinen, insbesonderer wenn sie von Rolle zu Rolle arbeiten, besteht darin, daß keine einwandfreie Kontrolle des frischen Druckes möglich ist. Das macht sich insbesondere bei Maschinen mit Mehrfarbendruck be­merkbar. Durch die hin- und herfahrenden oder auch sta­tionär oben liegenden Siebschablonen ist ein derartiger Sichtschutz gegeben, daß erst am Ende der gesamten Druck­strecke gesehen werden kann, ob passergenau gearbeitet wird und ob der Druck einwandfrei erfolgt d.h. die Flächen tatsächlich gleichmäßig z.B. in ihrer Farbe und in ihrem Raster in Erscheinung treten.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu­grunde, einerseits den Platzbedart für jede Druckstation in Bezug auf ihre Baulänge zu verringern und anderer­seits eine Kontrollmöglichkeit für das Bedienungsper­sonal zu schaffen, d.h. den Bereich unterhalb der Schab­lone begehbar zu machen, sowie für die Trockner Platz zu schaffen.

    [0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des An­spruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

    [0008] Somit ist der Vortiel gegeben, daß nicht nur in Bezug auf die Baulänge der Maschine sehr viel weniger Platz benötigt wird, sondern daß auch gleichzeitig damit ge­währleistet ist, daß bie jeder Auftragsstation, gleich­gültig wie viele hintereinander geschaltet sind, jede der Farbauftragsstationen für das Personal kontrollier­bar ist, weil jeweils ein begehbarer freier Raum un­terhalb der Schablone vorhanden ist. Der jeweils frisch bedruckte Teil der Warenbahn ist für das Be­dienungspersonal zur Sichtkontrolle zugänglich, da er frei liegt. Diese gilt insbesondere, wenn die Warenbahn über den Gegendruckzylinder geführt, vertikal bzw. etwa vertikal nach unten weggeführt wird.

    [0009] Die Erfindung bezieht sich somit auf eine Verbesserung bei einer Sieb- oder Schablonendruckmaschine bei der eine "Farbe" d.h. Druckerschwärze, Farben, Emaille, Klebemittel oder dgl. gedruckt werden soll.

    [0010] Unter dem Begriff "Farbe" sollen somit nicht nur flüs­sige oder halbflüssige färbende Stoffe verstanden wer­den, sondern auch andere flüssige oder halbflüssige Ver­bindungen, einschließlich thermoplastische Massen, die bei gewöhnlicher Temperatur fest sind und in geschmol­zenem Zustand verwendet werden; auch solche Materialien die bei gewöhnlicher Temperatur durch Anwendung von Wärme härtbar sind, sollen eingeschlossen sein. Solche thermoplastischen oder härtbaren Massen können z.B. für den Reliefdruck verwendet werden und ggf. Metallanteile enthalten, z.B. zum Drucken von Computer- und anderen Maschinenschaltern. Ferner ist auch an verschäumte Massen als Auftragsmedien gedacht, sowie auch an beliebige an­ dere Chemikalien.

    [0011] Der Einfachheithalber soll der Ausdruck "Schablone" ge­braucht werden, worunter die verchiedensten Arten von "Schablonen" verstanden werden können, seien sie nun als Sieb ausgebildet oder z.B. als gelochte Folien oder dgl.

    [0012] Im Wesentlichen ist daran gedacht, von Rolle zu Rolle zu arbeiten. Gebenenfalls könnte die Vorrichtung auch als Bogendruckmaschine verwendet werden. Wenn von Rolle zu Rolle gearbeitet wird, sollte vorzugsweise diskonti­nuierlich gearbeitet werden, z.B. nach der DE-OS 2.943.894 im Antrieb auch der Gegendruckwalze.

    [0013] Als "Substrat" kann an die verschiedensten Materialien gedacht werden, beispielsweise an Pappen, Papier, Non­woven, Vliese, Kunststoffe aber auch an Textilien jeder Art, gewebt, gewirkt, gestrickt, befestigt oder un­befestigt u. dgl. Insbesondere ist aber an von Rolle zu Rolle geführtes Papier oder papierähnliches Material gedacht.

    [0014] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Er­findung dargestellt.

    [0015] Es zeigen:

    Fig. 1 Die Vorrichtung zu Beginn der Vorlegephase,

    Fig. 2 die Vorrichtung zu Beginn der Druckphase,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf den Schablonenwagen,

    Fig. 4 und 5 Einzelheiten,

    Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel,

    Fig. 7 und 8 die Schablone in Draufsicht und Schnitt VIII - VIII der Fig. 7.



    [0016] Die Figuren 1 bis 3 zeigen in schematischer Ansicht teilweise geschnitten, eine Siebdruckstation, stark schematisiert. Es können eine Reihe derartiger Sieb­druckstationen hintereinander angeordnet werden.

    [0017] Eine an sich bekannte Schablone 1 liegt bei dem darge­stellten Ausführungsbeispiel in einem Schablonenwagen 10 der seitlich auf oder in Schienen 11 geführt ist. Die Schienenanordnung ist in den Pfeilrichtungen A in ihrer Lage veränderbar, wobei jeweils zwei einander gegenüberliegende Schienen, die vorzugsweise T-fömig ausgebildet sind, um eine Achse 12 schwenkbar in ihrer Lage veränderbar sind. Die einander gegenüberliegenden Schienen verändern ihre Lage gemeinsam. Die Achse 12 kann in der Höhe gemäß den Pfeilrichtungen B einstell­bar sein.

    [0018] Der Schablonenwagen 10 ist mit einem Antrieb 13 ver­sehen, beispielsweise einem Antriebszahnrad 13′, das in seiner Drehrichtung umschaltbar ist. Um die Winkel­verstellung zu ermöglichen, kann die Lage des Antrieb­zahnrades 13′ veränderbar sein, z.B. durch Verschiebung des Gehäuses 13˝ in den angegeben Pfeilrichtungen.

    [0019] Das Antriebszahnrad 13′ kämmt beim dargestellten Aus­führungsbeispiel in einer Zahnstange 14 die unterhalb des Schablonenwagens 10 angeordnet ist. Die Lage der Schablone 1 im Schablonenwagen 10 kann beliebig fixiert werden, beispielsweise durch Leisten 15 und 16.

    [0020] Der Schablone zugeordnet ist ein Rakelwerk 2, das be­liebig ausgestaltet sein kann, vorzugsweise besteht dieses Rakelwerk aus einer Druckrakel 20 und zugeord­neter Schlepprakel 21. Ein Bewegungsgestänge 23 ermög­licht es, nicht nur das Rakelwerk 2 abzuheben, (in Pfeil­richtung C), sondern auch die Rakeln im Verhältnis zuein­ander und im Verhältnis zum Gegendruckzylinder 3, parallel zu dem Sieb 1′ der Schablone 1 zsu bewegen. Im allge­ meinen wird die Position des Rakelwerkes 1 während des Druckvorganges derart sein, daß genau an der tangen­tialen Anlagelinie des Siebes 1′ an der Mantelfläche des Gegendruckzylinders 3 die Druckrakel 20 beim Druck­hub steht.

    [0021] Die Ausbildung der Schablone 1 wird später beschrieben. In Figur 1 ist die Farbzuführung 4 noch zu sehen, wobei, wie bereits Eingangs ausgeführt, der Begriff "Farbe" nicht einschränkend zu verstehen ist. Die Farbzuführung 4 besteht beim dargstellten Ausführungsbeispiel aus einer Umwälzpumpe 40 mit Zulaufschlauch 41 und Trans­portschlauch 42, wobei durch letzteren die umgewälzte Farbe dem Rakelwerk wieder zugeführt wird. Ein An­schluss liegt im Schablonenrahmen 1˝.

    [0022] Die Bandzuführung oder Warenbahnzuführung ist ebenfalls nur schematisch dargestellt. In Pfeilrichtung D läuft die Bahn über Umlenkwalzen 50,51 und Zuführungswalze 52 zu. Eine Vorrichtung zur Bahnmittensteuerung 53, die um einen vertikalen Schwenkpunkt 53′ sich in ihrer Lage verändern kann, trägt Führungsrollen 54 und 54′. Derartige Bahnmittensteuerungen sind vorbekannt. Sie dienen dazu, die Warenbahn 6 oder das Warenband ein­wandfrei dem Gegendruckzylinder 3 und seinem im Inneren desselben angeordneten Saugsegment 30 zuzuführen und zwar ausgerichtet schon auf den Seitenrapport. Über einen Spannungsgeber 61, bestehend aus drei Walzen und eine Kontrollvorrichtung 7, gelangt die Warenbahn im Bezug auf ihre Lage und ihre Spannung kontrolliert auf den Gegendruckzylinder 3, überläuft diesen und wird dann zum Trockner und zur nächsten Station geführt. Der ver­tikale Schenkel ist von einem Tritt 93 her kontrollierbar. Der herauflaufende Schenkel der Bahnführung zum Gegen­druckzylinder 3 und der abwärtslaufende Schenkel der Warenbahn von der Gegendruckwalze 3 bis zur Umlenk­walze 60 ist vorzugsweise jeweils vertikal geführt und beide Schenkel liegen vorzugsweise parallel zu­einander. Die Laufrichtungen E und F können auch im Winkel zueinander liegen.

    [0023] Von dem genannten Tritt 93 aus, kann die Bedienungs­person den abwärtslaufenden Schenkel F des Bahnführungs­weges auf der Druckseite betrachten und feststellen, ob der Farbauftrag oder dgl. einwandfrei erfolgt ist, ob der Seitenrapport und der Längsrapport stimmt und auch die Farbflächen gleichmäßig bedruckt sind, bzw. die Rasterpunkte exakt in Erscheinung treten.

    [0024] Durch Umsteuerung des Rakelzylinders 24, der Bahnfüh­rung, der veränderten Zugabe der Farbmenge und dgl. kann die Bedienungsperson sofort eingreifen, wenn irgend­etwas an dem Auftrag nicht stimmt.

    [0025] Statt mit einer Rakel kann auch mit Sprühköpfen od. dgl. gearbeitet werden, die durch das Sieb hindurch Glanz­effekte oder dgl. auf die Ware auftragen bzw. auch durch Grobschablonen und dgl. Auch die Bezeichnung "Rakel" darf somit nicht einschränkend verstanden werden.

    [0026] In der Figur 1 ist die Stellung der Vorrichtung kurz vor der sogenannten "Vorlegephase" dargestellt. In dieser Phase ist die Schlepprakel 21 herunter gefahren und legt die Farbe, da sie die Schablone an der Oberfläche nicht berührt, in einer ganz bestimmten, gewünschten Schicht­dicke auf.

    [0027] In Figur 2 ist der Beginn der sogenannten Druckphase dargestellt. In dieser Stellung ist die Druckrakel 20 herunter gefahren und die Schlepprakel 21 befindet sich in der oberen Stellung. Vor der Druckrakel 20 baut sich linear über die Druckbreite gehend der Farbtümpel auf und beim Hochfahren des gesamten Schablonenwagens 10 in Pfeilrichtung G also in der Auffahrtsbewegung wird der Druck ausgeführt, während der Gegendruckzylinder 3 seine diskontinuierliche Vor­wärtsbewegung macht und sich die Warenbahn in den Pfeil­richtungen E und F voranbewegt. Während des Schlepphubes in der sogenannten "Vorlegephase" bei Bewegung des Schablonenwagens 10 in der Pfeilrichtung G′ (Figur 1) steht die Warenbahn und das nichtdurchgedrückte Sieb berührt die Oberfläche der Ware oder Mantelfläche des Gegendruckzylinders 3 nicht. Diese ist in Figur 1 nicht zu sehen, da der Abstand so minimal ist, daß in der dar­gestellten Verkleinerung der Abstand nicht sichtbar ist. Wesentlich ist, daß die Abwärtsbewegung in Pfeilrichtung G′ so erfolgt, daß keine Berührung des Siebes 1′ mit der Ware auf dem Gegendruckzylinder 3 erfolgt. Das Sieb schwebt somit bei dieser Abwärtsbewegung G frei nach unten, völlig berührungslos zur Ware 6 und deren Ober­fläche bzw. zur Zylinderoberfläche 3 falls keine Waren­bahn darüber gespannt sein sollte, z.B. in einer Montage­stellung oder dgl.

    [0028] Der hin- und hersteuerbare Antrieb für die Aufwärtsbe­wegung und Abwärtsbewegung des Schablonenwagens 10 er­folgt durch Umstellung des Antriebes 13 und somit Dreh­bewegungswechsel des Antriebzahnrades 13′. Die Länge des Bewegungsweges ist z.B. durch Ansteuerung der Passermarke steuerbar.

    [0029] Während der Druckphase wird durch die herunter ge­fahrene Druckrakel 20 ein Farbtümpel vor dieser gebildet und gleichzeitig mit dem Durchdrücken der Farbe durch das Sieb läuft auch dieser Farbtümpel durch die Schräg­stellung des Siebes nach unten bzw. hat die Tendenz nach unten zu laufen, sie gerät über den Zulaufschlauch 41 zur Umwälzpumpe 40 und wird neu über den Transport­schlauch 42 ins Rakelwerk vor die Schlepprakel 21 ge­legt. Dadurch erfolgt eine gleichmäßige Durchmisch­ung der Farbe, außerdem kann die Farbe auf dem Sieb nicht altern und beipielsweise beim Zusetzen von Metallpartikeln und dgl. können diese nicht eine Aus­fällung bewirken. Diese ist nur ein gegebenes Beispiel für die Vorteile einer derartigen Umwälzung, die beim Schrägsieb erheblich erleichtert wird, durch die na­turgegebene Anziehungskraft der Erde. Dies gibt der Farbe die Tendenz, auf dem schrägliegenden Sieb her­unter zu laufen, das Sieb gleichmäßig zu benetzen, um dann, durch Zusammenlaufen auf dem Sieb und Transport durch den Zulaufschlauch 41 die Umpumpstation zu er­reichen. Erhebliche Antrocknungsnachteile und ähnliche Schwierigkeit die sich bei Horizontalsieben ergeben, werden dadurch beseitigt.

    [0030] In den Figuren 3, 4 und 5 sind Einzelheiten der Schab­lonenlagerung gezeigt.

    [0031] In Figur 3 sieht man die Gesellteile 9 die auch in Figur 1 angedeutet sind mit den vertikalen Stützen 90 und den horizontalen Schenkeln 91 im unteren Bereich und den oberen horizontalen Schenkeln 92. Hier liegt auch die Achse 12 für die Anlenkung der Schienen 11. Ferner ist aus Figur 3 ersichtlich, wie die Antriebe 13 für die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Antriebszahnräder 13′ miteinander durch eine Achse 13a verbunden sind. Die Zahnräder 13′ greifen in die jeweils rechts und links unter dem Schablonenwagen 10 angeordneten Zahnstangen 14, wo­ durch der gesamte Schablonenwagen 10 auf und ab be­wegt werden kann.

    [0032] Durch Figur 4 ist die Darstellung eines Schnittes nach den Linien IV - IV der Figur 3 deutlich, wie die Schiene 11 in den Schablonenwagen 10 eingreift und wie auf einem unteren Schenkel 10′ des Schablonenwagens 10 die Schablone 1 mit ihrem Schablonenrahmen 1˝ aufliegt, wobei das Sieb 1′ freigelassen ist. Unterhalb des Rahmens 10 ist die Zahnstange 14 befestigt.

    [0033] Figur 5 zeigt dann noch eine Draufsicht auf eine Schablo­nenrahmenecke mit Anordnung einer Leiste 16 am Schablonen­ende zur Halterung derselben.

    [0034] In Figur 6 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt mit zwei Druckstationen die auch einfache Auftragsstationen sein können, wenn z.B. das Sieb nicht gemustert ist, oder wenn statt mit Rakelwerken 2 mit Sprühköpfen oder dgl. gear­beitet wird, z.B. auch durch Grobschablonen hindurch.

    [0035] Die Warenbahn 6 wird in beiden Stationen geführt, wie be­reits im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 beschrieben, und läuft in den angegebenen Pfeilrichtungen über die vorzugsweise diskontinuierlich angetriebenen Gegendruck­walzen 3, die nach der DT-PS 29 43 894 oder nach der DT-PS 28 57 766 ausgebildet sein können. In allen hinter­einander geschalteten Druckstationen H, I und ggf. noch weiteren Druckstationen, ist es vorteilhaft, die mit einem Saugsegment versehenden Gegendruckwalzen synchron zueinander laufen zu lassen. Entscheidend ist aber, im vorliegenden Fall, die Schräglage der Siebe und freie Ver­änderbarkeit dieser Schräglage in den sogenannten "Schräg­stationen."

    [0036] Wesentlich ist ferner, daß bei Anordnung mehrerer Sta­tionen H, I hintereinander, die Möglichkeit gegeben ist, unterhalb der schrägliegenden Schablone 1 bzw. unterhalb des schrägliegenden Schablonenwagens 10, der in den Schienen 11 auf und abfahren kann, die Warenbahn der­art zu führen, daß ein beliebiger Trockner 8 dem Waren­bahnführungsweg zugeordnet ist. Dadurch ist die Mög­lichkeit gegeben, unmittelbar mit der frisch bedruckten Warenbahn in die nächste Auftragsstation zu fahren. Bei Anordnung auch nur einer Druck- oder Auftragsstation kann die Trockneranordnung erfolgen; besonders vor­tielhaft ist aber die Trockneranordnung, wenn mehrere Sta­tionen hintereinandergeschaltet sind, um z.B. einen Mehrfarbendruck ausführen zu können. In der Figur 6 sind nur zwei Stationen gezeigt, es können auch mehr als zwei Stationen z.B. vier Stationen angeordnet werden, mit sich wiederholender Ausbildung oder auch variabler Ausbildung derselben.

    [0037] Die Trockner 8 können beliebig ausgestaltet sein. Darge­stellt, bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel, ist ein Doppeltrockner der einerseits aus einer Kontakttrock­nerplatte 80 besteht, die rückseitig zum Warenbahn­führungsweg liegt und dem ein Gebläsetrockner 81 auf der gegenüberliegenden also auf der Auftragsseite zu­geordnet ist. Dieser Gebläsetrockner berührt selbst­verständlich die Oberfläche der Warenbahn nicht.

    [0038] Die Warenbahn wird bei diesem Ausführungsbeispiel zum Einlauf in den Trockner zurückgeführt, U-förmig weiter­geführt und gerät dann unter den Tritt 93 der auch hier angeordnet sein kann und von dem aus der Schenkel F der abwärtslaufenden Warenbahn beobachtet werden kann. Nach einem Spannungsgeber 55 umläuft die Waren­bahn eine Walze 56 und gerät dann in eine Bahnmitten­ steuerung 53 die aus einer beliebigen Vorrichtung be­stehen kann, vorbekannter Art. Diese Bahnmittensteue­rung 53 kann aus einem schwenkbaren Teil bestehen, der die Bahn genau auf Seitenrapport einstellt.

    [0039] Vor dem Einlaufen in die nächste Station, gerät die Bahn wieder in einen Spannungsgeber 61 bestehend aus drei Walzen und umschlingt dann im beliebigen Winkel, vorzugsweise um 180° laufend, den Gegendruckzylinder 3.

    [0040] Auch die zweite Station und sämtliche nachgeschalteten Stationen können einen Trockner 8 als Zuordnung auf­weisen. Auch hier kann wieder dieser Trockner 8 zwei­teilig ausgebildet sein, bestehend einerseits aus einem plattenartigen Kontakttrockner 80 der rückseitig der Warenbahn anliegt und einem Gebläseteil 81 der wieder berührungsfrei zur Warenbahn liegt. Der Übergang geht wieder unter einem Tritt 93 durch. Die Warenbahn kann in weitere Siebdruck- oder Auftragsstationen einlaufen.

    [0041] In Figur 7 ist die Draufsicht auf eine Schablone dar­gestellt, statt eines Schablonenwagens, die zwei direkt an ihr befestigt Laufschienen 10a mit Nuten 10b trägt, in die jeweils gemäß der Ausführung der Figur 4, der Laufteil einer Schiene 11 eingreifen kann. Diese Lauf­schienen 10a sind somit beidseitig des Shablonenrahmens befestigt. Der Schablonenrahmen 1˝ weist in seinem un­terem Teil eine im Winkel geführte Rahmenleiste 1a auf, deren Innenwände im Winkelbereich unterbrochen sind, um den Zulauf der Farbe in den angegebenen Pfeilrichtungen zu ermöglichen. Diese Innenwände 1b lassen somit die vom Sieb kommende, während des Druckvorganges vorgeschobene Farbe oder Flotte zu einem Rohransatz 16 fließen, an den der Zulaufschlauch 41 angeschlossen ist, der zur Umwälz­ pumpe 40 führte. Durch den Transportschlauch 42 wird die Farbe, Flotte, der Schaum oder eine andere Che­mikalie vor die Schlepprakel 21 gelegt, die der Druck­rakel 20 zugeordnet ist (siehe Figur 8).

    [0042] Der Winkelbereich der Rahmenleiste 1a kann nach oben hin abgedeckt sein, aber auch offen sein, beispielsweise für Reinigungszwecke, zumal sich Farbe oder Flotte nur im unteren Bereich aufhalten wird und keine Gefahr des Hochspritzens besteht. Wichtig ist, daß durch die im stumpfen Winkel zueinander stehenden Innenwände 1b der unteren Rahmenleiste 1a Zuflußrampen geschaffen sind, die die Farbe oder Flotte in Richtung auf den Rohran­satz 16 bzw. den Zulaufschlauch 41 leiten. Bei Schräg­lage des Siebes und damit selbstverständlich auch des Schablonenrahmens 1˝ liegt die Rahmenleiste 1a immer unten.

    [0043] Der in der Figur 1 gezeigte Winkel Alpha der Schab­lonenlage im Verhältnis zur Horizontalen von etwa 43°, kann von beispielsweise 5° auf 85° verändert werden. Der günstigste Winkel wird bei etwa 60° liegen, bzw. in den Bereichen von 20°, 45° bis 70°. Die Lage des Rakelwerkes 2 wird je nach Winkelstellung der Schablone 1 zur Hori­zontalen ebenfalls geändert und entsprechend angepaßt derart, daß die Druckrakel 20 vorzugsweise rechtwinkelig zum tangential anliegenden Sieb 1′ steht.

    [0044] Selbstverständlich ist der Gedanke der Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, so sind Variationen denkbar und möglich.

    [0045] Die geoffenbarten Merkmale einzeln und in Kombination werden, soweit sie gegenüber dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich angesehen.


    Ansprüche

    1) Siebdruckmaschine zum Bedrucken einer Warenbahn, mit mindestens einer Auftragsstation, bestehend aus
    - einer hin- und hergeführten Schablone
    - und einem einstellbaren Rakelwerk,
    - sowie einer stationär angeordneten Gegendruckwalze bzw. einem Gegendruckzylinder
    dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone (1) bzw. der Schablonenwagen in ihrer oder seiner Arbeitslage im Winkel zur Horizontalen (a) liegend angeordnet und auf- und abfahrbar geführt gelagert und mit einem Bewegungsantrieb versehen ist.
     
    2) Siebdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Führungswinkel (alpha) für die Schablone (1) bzw. deren Wagen (10) einstellbar ist, mindestens im Bereich von 5° - 85°, und vorzugsweise in einer Arbeitsposition zwischen 20° und 70° steht.
     
    3) Siebdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schräglage für die Schablone (1) und ihre Rakellage derart gewählt ist, daß die Anfangs- und Startposition für den Druckhub im oberen Bereich der Schablone (1) liegt und das Rakelwerk einstellbar zur Gegendruck­walze oder dgl. ausgebildet ist.
     
    4) Siebdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahnführungsebenen (E und F) parallel bzw. in etwa parallel zu einanderliegen und vertikal bzw. etwa vertikal auf- oder absteigend verlaufen und die Gegendruckwalze bzw. den Gegendruckzylinder (3) zwischen sich einschließen, so daß dem Bereich der abwärtsführenden Warenbahnführungsebene (F) ein quer­laufender Tritt eine Brücke (93) oder dgl. zuordbar ist, die ihrerseits über der Warenbahndurchführungs­ebene liegt.
     
    5) Siebdruckmaschine nach einem oder mehreren der An­sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone (1) bzw. der Schablonenwagen (10) auf Schienen (11) gelagert ist, die schwenkbar an einem Gestell (90,91,92) angeordnet sind.
     
    6) Siebdruckmaschine nach einem oder mehreren der An­sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone (1) bzw. der Schablonenwagen (10) einen An­trieb aufweist, insbesondere, an seiner Unterseite mit Zahnstangen (14) versehen ist, die über ein in seiner Lage einstellbaren Zahnradantrieb (13) ver­bunden sind.
     
    7) Siebdruckmaschine insb. nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schablonenrahmen (1′ ) bzw. das Rakelwerk (2) mit einer Farbumpumpereinrichtung verbunden sind, bestehend aus Zulaufschlauch (41), Umwälzpumpe (40) und Transport­schlauch (42) wobei der Zulaufschlauch (41) zur Pumpe (40) am Schablonenende angesetzt ist, der Transport­schlauch für die Farbe oder dgl. im Rakelwerk mündet.
     
    8) Siebdruckmaschine nach einem oder mehreren der An­sprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schab­lonenrahmen (1˝) in seinem unteren Teil eine Rahmen­leiste (1a) aufweist deren Innenwände in einem unteren Winkelbereich unterbrochen sind und dem Winkelbe­reich des Schablonenrahmens (1˝) ein Rohransatz (16) zugeordnet ist, für einen Zulaufschlauch oder dgl. zu einer Umwälzpumpe (40).
     
    9) Siebdruckmaschine nach einem oder mehreren der An­sprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Um­wälzpumpe (40) über einen Transportschlauch mit dem Rakelwerk (2) verbunden ist, wobei dessen Ende vor der Schlepprakel (21) mündet.
     
    10) Siebdruckmaschine insb. nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß unter­halb der Schablone (1) bzw. des Schablonenwagen (10) ein Trockner (8) dem Warenbahnführungsweg zugeordnet ist, wobei der Trockner (8) vorzugsweise als Doppel­trockner ausgebildet ist und aus einer Kontakt­trocknerplatte (80) und einem Gebläsetrockner (81) besteht.
     
    11) Siebdruckmaschine nach einem oder mehreren der An­sprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Waren­bahnführung zwischen zwei Auftragsstationen jeweils aus einer Bahnmittensteuerung (53) einem Spannungs­geber (61) und einer Kontrollvorrichtung (7) sowie einem mit Saugsegment (30) versehenen Gegendruck­zylinder (3) besteht.
     




    Zeichnung