[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Weichenbetätigungsvorrichtung mit einer durch
eine Schieberstange verschiebbaren Verschlußklammer, deren der Weichenzunge od.dgl.
zugewendetes Ende einen Gelenkkopf aufweist, mit welchem die Weichenzunge drehgelenkig
verbunden ist, und deren anderes Ende einen Verschlußklammerkopf aufweist, welcher
mit einem Verschlußstück zusammenwirkt, wobei eine Schulter des Verschlußklammerkopfes
in Verschlußstellung an einer Schulter des Verschlußstückes anliegt und wobei die
Weichenzungenschiene am Gelenkkopf der Verschlußklammer über einen in einem sich in
Längsrichtung der Zungenschiene erstreckenden Langloch angeordneten Zapfen angelenkt
ist. Insbesondere bei extremen Temperaturverhältnissen tritt eine Längendehnung der
Weichenzunge auf, welche, wenn die Weichenzunge starr am Gelenkkopf angelenkt ist,
zu einem Verklemmen der Schieberstange und der Verschlußkammer im Verschlußstück führen
kann. Dadurch, daß der Zapfen, über welchen die Weichenzunge an den Gelenkkopf angelenkt
ist, in ein sich in Längsrichtung der Weichenzunge erstreckendes Langloch an der Weichenzunge
eingreift, werden solche Längsdehnungen der Weichenzunge aufgenommen und unschädlich
gemacht. Eine solche Anordnung ist aus der AT-PS 250 433 bekannt geworden. Hier greift
der Zapfen in ein Langloch im Schienefuß der Zungenschiene ein. Dies hat aber den
Nachteil, daß die Zungenschiene durch dieses Langloch geschwächt wird, wodruch eine
Bruchgefahr entsteht. Aus der AT-PS 382 128 ist eine Anordnung bekannt geworden, bei
welcher das Verschlußstück mit der Backenschiene in Schienenlängsrichtung verschieblich
verbunden ist, um Längendehnungen der Zungenschiene aufzunehmen. Bei dieser Anordnung
ist der Gelenkkopf der Verschlußklammer starr an den Zungenschiene angelenkt, so daß
eine Schwächung der Zungenschiene durch im Schienefuß angeordnete Länglocher vermieden
wird. Die Lagerung des Zapfens für die Anlenkung des Gelenkkopfes ist mit dem Verschlußstück
über ein Gestänge verbunden und durch die Längendehnung der Weichenzunge wird daher
das Verschlußstück an der Backenschiene verschoben, so daß die Relativlage des Verschlußstückes
zum Anlenkpunkt der Zungenschiene an den Gelenkkopf unverändert bleibt. Hier müssen
Gleitflächen für das Verschlußstück vorgesehen sein und wenn diese Gleitflächen nicht
dauernd gewartet werden, so ist ein Verreiben dieser Gleitflächen möglich und es können
wieder Verklemmungen eintreten. Eine solche Ausbildung ist verhältnismäßig kompliziert
und aufwendiung und bietet auch keine volle Sicherheit gegen Verklemmungen, da ja
das Verschlußstück bei Längendehnungen der Zungenschiene mitgenommen werden muß und
schon bei der Mitnahme durch das Gestänge Verklemmungen eintreten können. Bei der
Ausführungsform hingegen, bei welcher die Anlenkung der Zungenschiene an den Gelenkkopf
der Verschlußklammer über ein Langloch erfolgt, werden Längendehnungen der Zungenschiene
unmittelbar dort ausgeglichen, wo sie entstehen.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer oben beschriebenen Anordnung die Konstruktion
zu vereinfachen, eine Bruchgefahr der Zungenschiene auszuschalten und eine präzisere
Anlenkung und Führung der Verschlußklammer zu ermöglichen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe
besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß das Langloch in einem mit der Weichenzungenschiene
od.dgl. starr verbunden, insbesondere verschraubten, Anschlußstück angeordnet ist.
Dadurch, daß das Langloch in einem Anschlußstück vorgesehen ist, wird eine Schwächung
des Schienenfußes der Weichenzungenschiene od.dgl. vermieden. Wenn dieses Anschlußstück
mit der Weichenzungenschiene verschraubt ist, so stellen die Schraublöcher keine gefährliche
Schwächung dar. Dadurch, daß eine Schwächung der Schiene durch ein Langloch vermieden
wird, kann diese Weichenbetätigungsvorrichtung sowohl als erster Verschluß für die
Schienenzunge, als auch als zweiter oder dritter Verschluß, beispielsweise für die
Flügelschienen, Anwendung finden. Ein solches Anschlußstück kann präziser bearbeitet
sein als der Schienenfuß und es kann daher die Anlenkung des Anschlußstückes an den
Gelenkkopf präziser erfolgen. Zweckmäßig weist das Anschlußstück eine planparallele
Platte auf, in welcher das Langloch angeordnet ist, wobei vorzugsweise der Gelenkkopf
die Platte beidseitig umgreift. Eine solche planparallele Platte kann so präzise bearbeitet
sein, daß bei geringem Spiel zwischen den Anlageflächen von Gelenkkopf und Platte
eine leichte Gängigkeit gewährleistet ist.
[0003] Zweckmäßig ist die Anordnung hiebei so getroffen, daß die das Langloch aufweisende
planparallele Platte ungefähr in der Ebene des Fußes der Zungenschiene liegt. Vorzugsweise
ist die Anordnung so getroffen, daß der Gelenkkopf im Bereiche seines Anlenkpunktes
an das Anschlußstück einen die Schieberstange umgreifenden Bügel aufweist. Die Anordnung
eines solchen Bügels wird dadurch erleichtert, daß das Langloch in einem Anschlußstück
angeordnet ist, welches seitlich vom Fuß der Zungenschiene absteht und daher genügend
Raum für den Bügel schafft. Dadurch wird in einfacher Weise die Verschlußklammer mit
der Schieberstange verschieblich verbunden. Zweckmäßig ist hiebei der Bügel von einem
mit dem Gelenkkopf verschweißten hakenförmig gebogenen Stab gebildet. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführung weist der Gelenkkopf beidseitig einen Bügel auf. Dies hat
den Vorteil, daß die selbe Verschlußklammer rechts und links verwendet werden kann.
[0004] Gemäß der Erfindung kann der Zapfen, mittels welchem die Zungenschiene am Gelenkkopf
angelenkt ist, außermittig in einem im Langloch geführten, vorzugsweise quadratischen,
Kulissenstein gelagert sein. Durch Verdrehen des Kulissensteines kann der Abstand
zwischen dem Anlenkzapfen des Gelenkkopfes und der Zungenschiene justiert werden.
Wenn dieser Kulissenstein in der Draufsicht quadratisch ausgebildet ist, so ergeben
sich vier Justierstellungen und es kann daher das Justieren in kleineren Stufen erfolgen.
Dadurch, daß das Langloch in einem gesonderten Anschlußstück angeordnet ist, welches
präziser bearbeitet werden kann als der Schienenfuß selbst, können solche feinen Einstellstufen
der Justierung, mittels des quadratischen Kulissensteines wirksam ausgenützt werden.
Wenn das Langloch in einem nicht präzisiert bearbeiteten Teil, wie zum Beispiel im
Schienenfuß, angeordnet ist, wird die Feinfühligkeit der Justierung nicht erreicht.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist das Anschlußstück mit dem Steg
der Zungenschiene verschraubt. Dies hat den Vorteil, daß die Schraublöcher im Steg
der Zungenschiene kaum eine Schwächung der Zungenschiene bewirken und es tritt auch
der Vorteil auf, das eine Justierung des Abstandes des Anlenkzapfens des Gelenkkopfes
durch einfaches Beilegen von Distanzblechen zwischen dem Steg der Zungenschiene und
dem Anschlußstück erfolgen kann. Hiebei ist die Ausbildung gemäß der Erfindung zweckmäßig
so getroffen, daß das Anschlußstück von zwei ungefähr im rechten Winkel zueinanderstehenden
Platten, welche an ihren Enden mit Seitenwangen verschweißt sind, gebildet ist, wobei
die eine Platte zwischen den Seitenwangen das Langloch aufweist und die andere Platte
Löcher für das Anschlußstück mit dem Steg der Zungenschiene verbindende Schrauben
aufweist. Auf diese Weise wird ein stabiles und starres Anschlußstück geschaffen und
eine präzise Führung des Anlenkzapfens des Gelenkkopfes im Langloch gewährleistet.
[0006] Es kann aber auch gemäß der Erfindung das Anschlußstück mit dem Fuß der Zungenschiene
verbunden sein, wobei es den Fuß überlappt und sich ungefähr in der Ebene des Fußes
erstreckt.
[0007] Das Verschlußstück kann an der Außenseite des Steges der Backenschiene festgeschraubt
sein. Auf diese Weise ist somit das Verschlußstück in seiner Lage starr festgelegt,
wobei sich der Zapfen des Gelenkkopfes im Langloch frei verlagern und immer in der
gleichen Relativlage zum Verschlußstück verbleiben kann. Zweckmäßig ist hiebei gemäß
der Erfindung die Anordnung so getroffen, daß das Verschlußstück unterhalb des Schienenfußes
der Backenschiene liegt und mit einem an den Steg der Backenschiene angeschraubten
Flansch einen einstückigen Bauteil bildet, welcher den Fuß der Backenschiene umgreift.
[0008] Die erfindungsgemäße Weichenbetätigungsvorrichtung kann für Weichenzungen oder Zungenschienen
Anwendung finden. Da es auch bei der Zungenschiene wesentlich ist, daß der Schienenfuß
nicht durch ein Langloch geschwächt wird. Ebenso kann die erfindungsgemäße Weichenverstelleinrichtung
auch bei beweglichen Herzstückspitzen angewendet werden.
[0009] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen schematisch
erläutert.
[0010] Fig.1 und 2 zeigen einen Querschnitt durch Backenschiene und Zungenschiene und eine
Draufsicht in Offenstellung. Fig.3 und 4 zeigen einen Querschnitt durch Backenschiene
und Zungenschiene in geschlossenem Zustand bei einer etwas abgewandelten Ausführungsform.
Fig.5 und 6 zeigen das Anschlußstück in Seitenansicht und Draufsicht. Fig.7 zeigt
einen Gleitstein.
[0011] Bei der Ausführungsform nach Fig.1 und 2 stellt 1 die Backenschiene und 2 die Zungenschiene
dar. 3 ist die Schieberstange und 4 die Verschlußklammer, deren Gelenkkopf 5 über
einen Zapfen 6 mit der Zungenschiene 2 gelenkig verbunden ist.
[0012] An den Zungenschienensteg 7 ist ein Anschlußstück 8 angeschraubt, wobei die Schraublöcher
mit 9 angedeutet sind. Das Anschlußstück 8, welches in Fig.5 und 6 in größerem Maßstab
dargestellt ist, weist zwei planparallele Platten 10 und 11 auf, wobei in der Platte
10 ein Langloch 12 vorgesehen ist, in welches der Zapfen 6 eingreift. Die beiden Platten
10 und 11 sind mittels angeschweißter Seitenwangen 13 miteinander verbunden. Der Gelenkkopf
5 weist einen Bügel 14 auf, welcher hakenförmig die Schieberstange 3 umgreift und
damit den Gelenkkopf 5 mit der Schieberstange verbindet. Die Verschlußklammer 4 ist
somit verschieblich mit der Schieberstange 3 verbunden.
[0013] 15 ist das Verschlußstück, in welchem die Schieberstange 3 und die Verschlußklammer
4 geführt sind. In der Offenstellung liegt der Verschlußklammerkopf 16 der Verschlußklammer
4 in einer Ausnehmung 17 der Schieberstange 3. In der Verschlußstellung (Fig.3 und
4) liegt der Verschlußklammerkopf 16 an der Mündung 18 des Verschlußstückes 15 an,
so daß die Zungenschiene 2 in Anlage an die Backenschiene gehalten wird. Das Verschlußstück
15 ist mit einem Flansch 19, der an der Außenseite der Backenschiene 1 festgeschraubt
wird, zu einem einstückigen Bauteil 20 vereinigt, welcher den Schienenfuß 21 der Backenschiene
umgreift.
[0014] Die Verschlußstellung der Zungenschiene 2 ist in Fig.3 und 4 dargestellt. Die Ausführungsform
nach Fig.3 und 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig.1 und 2 lediglich
dadurch, daß das Anschlußstück 22 am Schienenfuß 23 der Zungenschiene festgeschraubt
ist. Dieses Anschlußstück 22 besteht aus einem gekröpften Lappen, der sich in der
Ebene des Schienenfußes 23 erstreckt.
[0015] In Fig.1 bis 4 ist der Bügel 14 an einer Seite des Gelenkkopfes 5 angeordnet. Dieser
Bügel 14 ist in ein Loch 24 des Gelenkkopfes 5 eingesetzt und mit dem Gelenkkopf 5
verschweißt. Es kann auch der Bügel an beiden Seiten angeordnet sein, so daß für
Rechts- und Linksverschluß die selbe Verschlußklammer 4 verwendet werden kann, wie
dies mit 14′ in Fig.4 angedeutet ist.
[0016] Die Flanken 25 des Verschlußklammerkopfes 16 sind leicht bombiert bzw. bogenförmig
ausgebildet, um die Reibung im Verschlußstück 15 zu verringern.
[0017] Der Zapfen 6 ist unter Vermittlung eines Kulissensteines 26 im Langloch 12 geführt.
Wie Fig.7 zeigt, ist der Zapfen 6 exzentrisch in einem quadratischen Kulissenstein
26 eingesetzt. Durch Verdrehen des Kulissensteines kann der Abstand des Zapfens 6
von der Zungenschiene justiert werden.
[0018] Das Anschlußstück kann auch aus Guß- oder Schmiedeeisen bestehen.
1. Weichenbetätigungsvorrichtung mit einer durch eine Schieberstange verschiebbaren
Verschlußklammer, deren der Weichenzunge od.dgl. zugewendetes Ende einen Gelenkkopf
aufweist, mit welchem die Weichenzunge drehgelenkig verbunden ist, und deren anderes
Ende einen Verschlußklammerkopf aufweist, welcher mit einem Verschlußstück zusammenwirkt,
wobei eine Schulter des Verschlußklammerkopfes in Verschlußstellung an einer Schulter
des Verschlußstückes anliegt und wobei die Weichenzungenschiene am Gelenkkopf der
Verschlußklammer über einen in einem sich in Längsrichtung der Zungenschiene erstreckenden
Langloch angeordneten Zapfen angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Langloch
(12) in einem mit der Weichenzungenschiene (2) od.dgl. starr verbundenen, insbesondere
verschraubten, Anschlußstück (8, 22) angeordnet ist.
2. Weichenbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Anschlußstück (8, 22) eine planparallele Platte (10) aufweist, in welcher das Langloch
(12) angeordnet ist, wobei vorzugsweise der Gelenkkopf (5) die Platte (10) beidseitig
umgreift.
3. Weichenbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die das Langloch (12) aufweisende planparallele Platte (8, 22) ungefähr in der Ebene
des Fußes der Zungenschiene (2) liegt.
4. Weichenbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gelenkkopf (5) im Bereiche seines Anlenkpunktes an das Anschlußstück (8, 22)
einen die Schieberstange (3) umgreifenden Bügel (14) aufweist.
5. Weichenbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bügel (14) von einem mit dem Gelenkkopf verschweißten hakenförmig gebogenen
Stab gebildet ist.
6. Weichenbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gelenkkopf (5) beidseitig einen Bügel (14, 14′) aufweist.
7. Weichenbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfen (6), mittels welchem die Zungenschiene (2) am Gelenkkopf (5) angelenkt
ist, außermittig in einem im Langloch (12) geführten, vorzugsweise quadratischen,
Kulissenstein (26) gelagert ist.
8. Weichenbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußstück (8) mit dem Steg der Zungenschiene (2) od.dgl. verschraubt ist.
9. Weichenbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußstück (8) von zwei ungefähr im rechten Winkel zueinanderstehenden
Platten (10 und 11), welche an ihren Enden mit Seitenwangen (13) verschweißt sind,
gebildet ist, wobei die eine Platte (10) zwischen den Seitenwangen das Langloch (12)
aufweist und die andere Platte (11) Löcher (9) für das Anschlußstück (8) mit dem Steg
der Zungenschiene (2) verbindende Schrauben aufweist.
10. Weichenbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußstück (22) mit dem Fuß der Zungenschiene (2) od.dgl. verbunden ist,
den Fuß überlappt und sich ungefähr in der Ebene des Fußes erstreckt.
11. Weichenbetätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußstück (8) aus einem Guß- oder Schmiedestück besteht.