[0001] Die Erfindung betrifft ein Registermeßsystem, wie es im Offsetdruckbereich zur Kontrolle
der Lage der Druckplatten Anwendung findet.
[0002] Bei Mehrfarbendruck werden mehrere Druckplatten für die verschiedenen Farbauszüge
benötigt. Der Lage der einzelnen Druckplatten kommt dabei eine besondere Bedeutung
zu; insbesondere ist es für die Qualität des Druckerzeugnisses von großer Bedeutung,
in welcher Position hinsichtlich der Umfangs- bzw. Seitenregister die einzelnen Druckplatten
zueinander stehen. Eine inkorrekte Position der Druckplatten führt zu einer Qualitätseinbuße.
Es sind daher allgemein Bestrebungen im Gange, Mittel zu schaffen, mit denen eine
exakte Lagebestimmung und daraus folgend eine exakte Positionierung der Druckplatten
ermöglicht werden kann. Um die Positionierung der einzelnen Druckplatten für die verschiedenen
Farbauszüge zu erleichtern, werden derzeit auf den einzelnen Druckplatten beispielsweise
kreuzförmige Paßmarken, sogenannte Paßkreuze verwendet. Diese Paßkreuze befinden sich
in der Regel im druckbildfreien Bereich des Druckbogens, beispielsweise im Bereich
der Bogenecken. Mittels dieser Paßkreuze ist eine Positionsregulierung derart möglich,
in dem das relative übereinanderliegen der einzelnen Paßkreuze beurteilt, bzw erfaßt
wird.
Sofern sich die Paßkreuze der einzelnen Druckplatten nicht in relativer Übereinanderlage
befinden, wird der Grad der Abweichung in der Regel durch eine Inaugenscheinnahme
des Betrachters ermittelt. Die Regulierung wird an der betreffenden Druckplatte vorgenommen
und dies solange wiederholt, bis die Paßkreuze aller Farben übereinanderstimmen.
[0003] Nachteilig wirkt sich dabei der zeitaufwendige Einregluierungsprozeß aus, der dadurch
entsteht, daß die doch sehr dünnen Striche (ca 0,1 mm), selbst bei Inaugenscheinnahme
mit einer Lupe schwer erkennbar sind und die Schätzung der maßlichen Abweichungen
zueinander (erforderlich im Bereich von 0,01 mm) schwierig und ungenau ist, so daß
die Dauer der Einregulierung vom Sehvermögen, Geschick und der Erfahrung des Maschinenbedieners
abhängig ist. Es sind daher auch Bestrebungen im Gange, die Inaugenscheinnahme durch
ein automatisches Lesegerät, welches die Position von hierfür vorgesehenen Paßmarken
ermittelt, zu ersetzen.
[0004] Aber auch bei einem automatischen Lesegerät kommt der Ausbildung der Paßmarke eine
hohe Bedeutung zu, da nicht zuletzt von deren Ausgestaltung die Erkennungssicherheit
entscheidend abhängt.
[0005] Aus der DE-C 32 48 795 und der DE-C 32 26 078 sind automatisierte, auf fotoelektrischer
Basis arbeitende Registermeßsysteme bekannt. Bei diesen Systemen handelt es sich um
on-line betriebene Systeme, die Messungen der Paßmarken während des Produktionsprozesses
durchführen.
[0006] Fernsehkameras, die mit on-line und off-line Systemen kommunizieren und dabei Paßmarken
abtasten und übertragen gehören ebenfalls zum Stand der Technik. Dieser Methode haftet
allerdings der Nachteil an, daß diese Systeme zu komplex und daher zu teuer sind.
Die zum Stand der Technik gehörenden Meßsysteme sind zudem überwiegend stationär bzw
schwer felxibel einsetzbar.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Registermeßsystem zu schaffen,
bei dem die Meßvorrichtung handlich ausgebildet ist und bei der auf eine automatische
Farberkennung verzichtet werden kann. Ferner soll das Meßsystem Fehlpositionierungen
der Meßeinrichtung selbsttätig ausgleichen können.
[0008] Die Aufgabe wird erfinderisch durch ein in einem handlichen Gehäuse untergebrachtes
Meßsystem gelöst, welches eine Vorrichtung zur Bestimmung des Registerfehlers aufweist,
bestehend aus folgenden Merkmalen:
a) einem Visier 1, welches in der Bodenfläche des Gehäuses eingelassen ist,
b) einer Lupe 2, welche vom Visier 1 beabstandet ist und deren optische Achse zum
Visier 1 hin gerichtet ist,
c) einem Spiegel 7, welcher zwischen der Lupe 2 und dem Visier 1 angebracht ist, der
das innerhalb des Visieres 1 remittierte Licht ablenkt,
d) einer Lichtempfangseinheit 18, welche mit vom Spiegel 7 abgelenktem Licht bestrahlt
wird,
e) einer Auswerteeinheit, welche die Information des von der Lichtempfangseinheit
18 aufgenommenen Lichtes auswertet.
[0009] Ferner eignet sich zur Lösung der Aufgabe im besonderen eine Paßmarke, die aus folgenden
Merkmalen besteht:
a) einem Kreuz welches durch zwei rechtwinklig zueinander verlaufende, sich schneidende
Geraden gebildet wird,
b) einem Kreis dessen Mittelpunkt im Schnittpunkt des Kreuzes liegt,
c) einer ersten, parallel zur senkrechten Geraden des Kreuzes verlaufenden, Strichfolge,
dessen Striche rechtwinklig zur senkrechten Geraden stehen und einer zweiten, parallel
zur waagerechten Geraden des Kreuzes verlaufenden Strichfolge, dessen Striche rechtwinklig
zur waagerechten Geraden stehen,
c1) wobei ein Strich der jeweiligen Strichfolge als Bezugsstrich definiert ist,
(zu dem die weiteren Striche der Strichfolge einen bestimmbaren Abstand haben),
c2) die weiteren Striche der Strichfolge repräsentieren jeweils auch einen bestimmten
Farbauszug.
[0010] Besondere Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung und die damit erzielbaren Vorteile anhand der Zeichnung
erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Paßmarke,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel der Meßvorrichtung,
Fig. 3, 3a die schematische Darstellung einer Strichfolge der Paßmarke mit Diodenzeile
bzw. einen vergrößerten Ausschnitt,
Fig. 4 den Intensitätverlauf über der Diodenzeile,
Fig. 5 eine Winkelstellung der Meßvorrichtung bezüglich der Paßmarke.
Fig. 6 zeigt eine komplette Paßmarke,
Fig. 7a-f zeigt die einzelnen Auszüge der Paßmarke, wie sie auf den jeweiligen Farbauszügen
vorhanden sind,
Fig 8 zeigt einen Paßfehler hinsichtlich des Farbauszuges X,
Fig 9,9a-d zeigt Paßmarken mit zusätzlicher Codierung und ihre mögliche Anordnung
auf dem Druckbogen
[0012] Die in Fig. 2 dargestellte, ein Ausführungsbeispiel darstellende Vorrichtung ist
als separat arbeitendes Handgerät ausgebildet, wobei alle Teile in einem hier nur
andeutungsweise dargestellten Gehäuse untergebracht sind. Die äußere Ausführung der
Vorrichtung entspricht dabei weitestgehend einem Handdensitometer. Es versteht sich,
daß auch andere Gestaltungen möglich sind. Ferner eignet sich die Vorrichtung auch
zum Anschluß an eine motorische Registersteuerung der Druckmaschine.
[0013] Die Vorrichtung enthält ein, in den Boden eingelassenes Visier 1 und eine Lupe 2,
durch die die innerhalb des Visieres 1 liegende Paßmarke 3 betrachtet werden kann.
Es versteht sich dabei von selbst, daß die Lupe 2 auch durch ein anderes Optikmittel
ersetzt werden kann, daß dem selben Zwecke dient. Das Visier 1 ist den geometrischen
Ausmaßen der zu messenden Paßmarke angenähert, bzw geringfügig größer ausgestaltet.
Im Ausführungsbeispiel weist das Visier 1 eine rechteckige Grundform auf, bei der
eine Ecke mit einer Abschrägung 6 versehen ist. Ferner sind mittig an den die rechteckige
Grundform bildenden Geraden, rechtwinklig zu diesen, jeweils eine, einen Schlitz 5
darstellende Ausnehmung angebracht.
[0014] Die Meßvorrichtung ist so aufgebaut, daß sie so positioniert werden muß, daß die
vorgesehenen Paßmarkenkreuze 4 innerhalb der Schlitze 5 1iegen, damit gewährleistet
ist, daß sich die komplette Paßmarke 3 im Meßbereich befinden.
[0015] Die Abgeschrägung 6 der einen Ecke des Visieres 1 erlaubt ein erleichtertes und richtiges
Aufsetzen der Vorrichtung. Insbesondere wird dadurch auch ein wirksamer Schutz gegen
eine ungewollte Verdrehung des Gerätes um 180 Grad erzielt, so daß diesbezügliche
Ausrichtefehler weitgehend ausgeschlossen sind.
[0016] Zur besseren Sichtbarkeit und Meßbarkeit kann die Paßmarke 3 zusätzlich durch eine
oder mehrere Lampen 19 beleuchtet werden.
[0017] Das Vermessen der Paßmarke 3 erfolgt durch einen vorklappbaren, oder wie in der Ausführungsform
dargestellt, durch einen halbdurchlässigen Spiegel 7. Selbstverständlich kann der
Spiegel 7 auch durch ein anderes Mittel, welches dem selben Zweck dient, ersetzt werden.
Das von der Paßmarke 3 remittierte Licht wird dabei durch den Spiegel 7 in Richtung
der Diodenzeilen 8 umgelenkt. Dabei erfolgt über die Optik 11 eine Abbildung der Paßmarkenstriche
auf die Diodenzeilen 8. Während des Meßvorganges kann durch die Lupe 2 einfallendes,
möglicherweise störendes Licht entweder durch eine mechanisch eingeschwenkte Blende
oder einen Spiegel, anstelle des halbdurchlässigen Spiegels 7, abgeschirmt werden.
Der gleiche Effekt ist durch ein optoelektronisch anzusteuerndes Fenster 17 erzielbar,
das während des Meßvorgangs durch die Lupe 2 einfallendes Licht abschirmt, wodurch
in vorteilhafter Weise keine beweglichen Teile vonnöten sind.
[0018] Bevor das Licht am Spiegel 7 abgelenkt wird, erfolgt eine IR-Filterung an der Filterglasscheibe
9. Nach der Ablenkung am Spiegel 7 erfolgt eine weitere Filterung durch ein optimales
Farbfilter 10, z.B Blaufilter. Das optimale Farbfilter 10 bewirkt eine Modifizierung
der Striche in der Art, daß die Striche aller Farben einen genügenden Kontrast zum
Hintergrund besitzen und daher von den beiden entsprechend der Paßmarke senkrecht
zueinaner stehenen Diodenzeilen etwa mit gleicher Auflösung, gemessen werden können.
Die zwischen dem optimalen Farbfilter 10 und der Lichtempfangseinheit 18 angebrachte
Optik 11 ermöglicht eine vergrößerte Abbildung der Paßmarke 3 in der Ebene der Diodenzeilen
8.
Die Diodenzeilen 8 sind mit Zylinderlinsen 12 versehen. Das Anbringen der Zylinderlinsen
12 an den Diodenzeilen 8 bewirkt in vorteilhafter Weise, daß die (scharfe) Abbildung
quer zu den Strichen der Paßmarke 3 beibehalten, in Längsrichtung aber so verändert
wird, daß über einen größeren Bereich (z.B. 2 mm) gemittelt wird. Dadurch werden in
vorteilhafter Weise die durch den Druckprozeß, insbesondere durch die Papieroberfläche
relativ stark strukturierten Strichkanten und somit in der Feinstruktur schwankenden
Strichbreiten gemittelt und reproduzierbar gemessen.
[0019] Die gesamte Abbildung eines Striches 23 auf einer der Diodenzeilen 8 ist schematisch
in Figur 3a gezeigt. Figur 4 zeigt den Intensitätverlauf über der Diodenzeile 8.
[0020] Die in der Nähe der Diodenzeilen 8 montierte Fotodiode 13 ermittelt neben dem Meßvorgang
insgesamt das von Papier und Paßmarke 3 remittierte Licht und erlaubt dadurch die
Steuerung der Belichtungszeit der Diodenzeilen 8 in Abhängigkeit von der Lichtintensität
und des Zustandes der Elektronik.
[0021] Die Auswertung des Meßsignales erfolgt in einer nicht dargestellten Auswerteelektronik
in der Art, daß zunächst die Positionen der Strichkanten ermittelt werden und daraus
die Lage der Striche bestimmt wird (Strichmitten). Da der Abstand 14 der beiden äußersten
B- Striche 28,29 fest vorgegeben ist (z.B. 6 mm), kann damit der Abstand aller Striche
relativ Z.B. zum ersten in 1/100 mm, bestimmt werden und zwar unabhängig davon, ob
das Gerät gegenüber der Paßmarke gedreht aufgesetzt wird; solange alle Striche sich
im Meßbereich befinden.
[0022] Sind Paßmarken 3 auszumessen, bei denen die Beabstandung der äußersten Bezugsstriche
28,29 ein vom Basismaß (z.B 6 mm) abweichendes Maß aufweisen, so muß in einem speziellen
Meßmode das Gerät darauf geeicht werden. Voraussetzung für eine automatische Eichung
ist eine Grundeichung des Gerätes, durch die eine Zuordnung zwischen der Lichtempfangseinheit
18 und dem geometrischen Abstand von Strichen auf den Bogen erfolgt ist. Diese Grundeichung
wird mit einer speziellen Eichmeßmarke mit absolut fest vorgegebenen, bekannten Abstand
der Striche durchgeführt.
[0023] Die Toleranz zur Winkelausrichtung bei der Positionierung des Gerätes auf die Paßmarke
3, kann in einer weiteren Ausführungsform erheblich vergrößert werden, wenn z.B. geräteintern
durch Drehen der Diodenzeilen 8 ein bestimmter Winkelbereich abgetastet wird. Der
dabei gefundene minimale Abstand der Basisstriche wird als Bezugsmaß übernommen (Fig.
5).
[0024] Durch Vergleich mit den vorgegebenen Sollpositionen der Striche relativ zu den B-Strichen
(z.B 1 mm) kann dann der Passerfehler jeder einzelnen Farbe, beispielsweise C, M,
Y, (C= Cyan, M= Magenta, Y= Yellow) gegen B (B = Black) als Standfarbe bestimmt werden.
Es kann auch jede andere Farbe als Standfarbe ausgewählt und vorgegeben werden. Dann
wird der Passerfehler der restlichen Farben gegenüber dieser Farbe bestimmt.
[0025] Das Gerät kann ferner selbständig nach vorgegebenen Kriterien die optimale Standfarbe
bestimmen, anzeigen und gegebenenfalls bei der Weitergabe an die Druckmaschine verwenden.
Als Kriterien können z.B. die kleinste Zahl der notwendigerweise zu verstellenden
Druckwerke der kleinste Verstellweg aller Druckwerke etc. oder Kombinationen solcher
einzelner Kriterien zur Entscheidungsgrundlage verwendet werden.
[0026] Anstelle der fest vorgegebenen Sollposition der einzelnen Striche kann das Gerät
auch davon abweichende Positionen als Sollpositionen Übernehmen. Dies kann z.B. von
einem Andruck oder nach einer manuellen Feinkorrektur von einem OK-Bogen geschehen.
Dem Gerät können durch Tasteneingabe 15 oder durch eine mitgemessene Kodierung der
Paßmarke 3 die Positionen der Paßmarken 3 auf den Bogen zugeführt werden. Daraus kann
ein mittlerer Passerfehler der einzelnen Farben mehrerer Paßmarken 3 bestimmt werden,
der angibt, welche Verstellung der Register zu einem Ausmitteln der Paßfehler der
gewählten Paßmarken 3 führt.
[0027] Die Geräteüberprüfung erfolgt mit Hilfe einer vorgegebenen "Normalpaßmarke".
[0028] Ebenso können Differenzen von Passerfehlern zwischen je zwei beliebigen Paßmarken
3 bestimmt werden, die ein Maß für die Schrägstellung und/oder Verspannung der Platte
sind und zur Korrektur dieser Fehler verwendet werden können. Da das Gerät auch für
gleichzeitigen Schön- und Widerdruck vorgesehen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten,
die Meßwerte der auf jeder Bogenseite ausgemessenen Paßermarken der jeweiligen Seite
zuzuordnen.
a) Die Paßmarke 3 wird mit einer Kodierung versehen, die bei der Messung mitgelesen
wird.
b) Ferner besteht die Möglichkeit vor jeder Messung eine Eingabe, ob Schön- oder Widerdruckseite
gemessen wird, einzugeben.
c) Des weiteren besteht die Möglichkeit, dem Gerät vor einem neuen Auftrag durch eine
Befehlseingabe mitzuteilen, welche Farben auf der Widerdruckseite (oder Schöndruckseite)
vorkommen.
d) Für die Montage der Paßmarken 3 wird vorgeschrieben, daß bei, z.B. insgesamt sechs
möglichen Farben, davon für die Widerdruckseite nur diejenigen Farbauszüge der Paßmarke
3 vorgesehen werden, die auf der Schöndruckseite nicht vorkommen. Außerdem muß in
einer der Widerdruckfarben auch der für B vorgesehene Teil der Paßmarke 3, auf der
Widerdruckseite gedruckt werden; entweder zusätzlich zu dem der Farbe entsprechenden
Teil der Paßmarke 3 oder anstelle dieses Teils. Dann kann das Gerät automatisch jede
Messung entweder der Schön- oder der Widerdruckseite zuordnen und ensprechende Stellempfehlungen
ausgeben.
[0029] Die vom Gerät berechneten Stellempfehlungen werden direkt am Display 16 des Gerätes
angezeigt und können durch einen angeschlossenen Drucker protokolliert werden. Sie
können aber auch direkt in das Steuerpult der Druckmaschine bzw. zur Ansteuerung der
Motoren für Umfangs- und Seitenregister übertragen werden und zur direkten Nachstellug
bzw. Regelung der Register dienen.
[0030] Prinzipiell ist der Einsatz des Paßkreuzlesers auch zur in-line Messung möglich,
d.h. zur Messung innerhalb der Maschine z.B auf dem letzten Druckzylinder oder bei
Schön- und Widerdruck zusätzlich auf dem letzten Druckzylinder vor der Wendung, entsprechende
Triggerung und Meßzeitoptimierung vorausgesetzt.
[0031] Die im Ausführungsbeispiel zur Anwendung kommende Paßmarke 3 zeichnet sich durch
nachfolgende vorteilhafte Merkmale aus:
[0032] Die Paßmarke kann sowohl mit einem Paßkreuzleser automatisch gemessen, als auch visuell
beurteilt werden. Sie eignet sich für mehrere Farben, wobei der eingesetzte Paßkreuzleser
keine technisch aufwendige Farberkennung aufweisen muß; d.h. es ist auch eine Messung
ohne Farberkennung möglich. Ferner ermöglicht die definierte Beabstandung der Striche
(z.B 6 mm zwischen dem ersten und dem letzten Strich) eine Messung in Relativabständen,
bzw. eine automatische Kompensation einer evtl.
Schrägausrichtung des Gerätes, sowie des Zustandes der optoelektronischen Komponenten.
[0033] Zum Beispiel durch die Anbringung einer Kodierung kann zur automatischen Auswertung
die Lage jedes einzelnen Paßkreuzes 4 sowohl hinsichtlich der Schön- und Widerdruckseite,
als auch hinsichtlich der Position auf den Bogen bestimmt werden.
Der Platzbedarf ist mit ca 7 x 17 mm sehr gering, wobei insbesondere die 7 mm quer
zur Laufrichtung von Bedeutung sind.
[0034] Die in Fig. 6 dargestellte Paßmarke stellt eine komplette Paßmarke 3 dar. Die Marke
besteht aus zwei Gruppen von Strichfolgen 31 (je eine für Umfangsregister und eine
für Seitenregister), wobei die einzelnen Striche der Strichfolgen 31 so angeordnet
sind, daß beim Zusammendruck jeder Strich an einer anderen Stelle liegt. Im Idealfall,
d.h. wenn kein Paßerfehler vorhanden ist, ergibt sich eine Paßmarke 3 nach Fig. 6.
Dabei ist der Basisabstand der beiden Striche 28 und 29 z.B. 6 mm und der Abstand
30 zwischen den Strichen 28 der unterschiedlichen Farben,. beispielsweise 1 mm. Dadurch
kann in diesem Fall der Paßerfehler in jeder Farbe und in jeder Richtung maximal +/-
0,5 mm betragen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind bis zu sechs Farben möglich.
[0035] Durch die Anbringung eines jeden Farbauszug repräsentierenden Striches ist der Einsatz
von Paßkreuzlesern ohne automatische Farberkennung möglich, was einen weiteren wesentlichen
Vorteil des Erfindungsgegenstandes darstellt.
[0036] In Fig. 7a - 7f sind die auf den einzelnen Farbauszügen angebrachten Teile (Striche)
der Paßmarke hinsichtlich ihrer Lage dargestellt. Jeder Farbauszug weist dabei ein
Paßkreuz 4 auf, das durch eine Inaugenscheinnahme hinsichtlich der Passergenauigkeit
beurteilt werden kann. Ferner kann das Passerkreuz 4 zur Ausrichtung des automatischen
Paßkreuzlesers Anwendung finden. Zur Erhöhung der Informationsaussage, können gemäß
einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, die sich kreuzenden Geraden unterschiedliche,
den einzelnen Farbauszug repräsentierende Unterbrechungen 25 aufweisen. Durch diese
Maßnahme wird in vorteilhafter Weise eine einfachere Zuordnung zum jeweiligen Farbauszug
hinsichtlich der Beurteilung getroffen.
[0037] In jedem Farbauszug ist ferner der gleiche mit dem Mittelpunkt auf dem Schnittpunkt
des Paßkreuzes 4 einliegende Kreis 27 vorhanden, der zur einfachen visuellen Beurteilung
von Richtung und Größenabschätzung der Paßerabweichung dient.
[0038] Jeder Farbauszug enthält zwei jeweils im allgemeinen senkrecht zueinander stehende
Striche und in einem der Farbauszüge (z.B. Paßkreuz B) zusätzlich in jeder der Richtungen
einen weiteren Strich, der im definierten Abstand 14 ( z.B. 6 mm) parallel zu dem
anderen liegt. Dieser definierte Abstand 14 wird von dem Paßkreuzleser ermittelt und
dient dazu, den Abbildungsmaßstab der Meßoptik zu erhalten und der Auswertung zugrunde
zu legen. Durch diese Einbeziehung des Abbildungsmaßstabes, wird die Möglichkeit geschaffen,
auch Meßwerte von einem schräg, bzw. gegenüber der Paßmarken verdreht aufgesetzten
Passerlesegerät zu verwenden, ohne daß dabei ein Meßfehler entsteht.
[0039] Eine Paßmarke 3, bei der nur die Farbe X einen Passerfehler aufweist, ist in Fig.
8 zu sehen.
[0040] Die fünf kleinen Punkte 32 dienen einerseits als Minimalbegrenzung zum Beschneiden
der Filme der verschiednen Farbauszüge und andererseits zur Kontrolle der seitenrichtigen
Lage der Marken bei einzelner Montage der Farbauszüge.
[0041] Fig. 8 zeigt einen Paßfehler hinsichtlich des Farbauszuges X.
[0042] Fig. 9, 9a - 9d zeigt ein Beispiel dafür, wie an einer Paßmarke eine zusätzliche
Kodierung 33 für Schön- und Widerdruck und für die Position 34 auf den Bogen angebracht
werden kann. Dies geschieht vorzugsweise in der Farbe, die in jeder Richtung zwei
Striche 28 und 29 enthält, da diese als Referenz dienende Paßmarke 3 in jedem Fall
vorhanden ist. Diese Markierung nimmt in vorteilhafter Weise quer zur Laufrichtung
keinen zusätzlichen Platz in Anspruch und kann bei der Messung der Marke mitgelesen
werden.
[0043] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
TEILELISTE
[0044] 1 Visier
2 Lupe (Optik)
3 Paßmarke
4,4′ Paßkreuz
5 Schlitz
6 Abschrägung
7 Spiegel
8 Diodenzeile
9 Filter (Kantenfilter, UV-Filter)
10 Filter
11 Optik (Lupe)
12 Zylinderlinsen
13 Diode
14 Basisabstand
15 Tastaturfeld
16 Anzeigendisplay
18 Lichtempfangseinheit
19 Beleuchtung
20 Paßmarke
21 Höhe der Diodenzeile
22 Diodenabstand
23 Auflösung eines Striches
24 Intensitätsverlauf über der Diodenzeile
25 Unterbrechung des Paßkreuzes
26 Bezugslinie
27,27′ Kreis
28 Erster Strich der Paßmarke
29 Letzter Strich der Paßmarke
30 Strichabstand
31 Strichfolge (jeweils für Umfangs- und Seitenregister)
32 Kontroll-/ Markierungspunkt
33 Codierung 1 (für Schön- und Widerdruck)
34 Codierung 2 (für Position der Paßmarke auf der Bogenseite)
35 Druckanfang Antriebsseite
36 Druckanfang Bedienungsseite
37 Druckende Antriebsseite
38 Druckende Bedienungsseite
1. Vorrichtung zur Bestimmung des Registerfehlers bei mit Druckmaschinen hergestellten
Mehrfarbendrucken, bestehend aus folgenden, in einem handlichen Gehäuse enthaltenen
Merkmalen:
a) einem Visier (1), welches in der Bodenfläche des Gehäuses eingelassen ist,
b) einer Optik (2), welche vom Visier (1) beabstandet ist und deren optische Achse
zum Visier (1) hin gerichtet ist,
c) einem Spiegel (7), welcher zwischen der Optik (2) und dem Visier (1) angebracht
ist, der das innerhalb des Visieres (1) remittierte Licht ablenkt,
d) einer Lichtempfangseinheit (18), welche mit vom Spiegel (7) abgelenktem Licht bestrahlt
wird,
e) einer Auswerteeinheit, welche die Information des von der Lichtempfangseinheit
(18) aufgenommenen Lichtes auswertet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Optik (2) und dem Spiegel (7) eine Einrichtung (17) vorgesehen ist,
mit der evtl. einfallendes, störendes Licht abgeschirmt werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Lichtstrahlengang zwischen dem Spiegel (7) und der Lichtempfangseinheit (18)
eine Optik (11) angebracht ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Lichtstrahlengang zwischen dem Spiegel (7) und der Lupe (11) ein Filter (10)
angebracht ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Visier (1) eine Grundgeometrie aufweist, die annähernd den geometrischen Abmessungen
der Paßmarke (3) entspricht, daß im Verlaufsbereich der Geraden des Passerkreuzes
(4) die Grundgeometrie des Visiers (1) eine weitere schlitzförmige Ausnehmung (5)
aufweist und daß das Visier (1) an einer Ecke eine Abschrägung (6) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtempfangseinheit (18) aus zwei vorzugsweise rechtwinklig zueinander stehenden
Diodenzeilen gebildet wird, wobei die Relativposition der Diodenzeilen der Relativposition,
der auf der Paßmarke (3) enthaltenen Informationsträger, entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein oberhalb des Visieres (1) angebrachtes, das Visier (1) beleuchtendes, Mittel
(19) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Tastatur (15) vorgesehen ist, mittels derer der Auswerteeinrichtung Zusatzinformationen
zugeführt werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Fotodiode (13) vorgesehen ist, die das von der Paßmarke (3) und von dem Papier
remittierte Licht ermittelt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor den Diodenzeilen (8) Zylinderlinsen (12) angebracht sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Visier (1) und dem Spiegel (7) eine Filterglasscheibe (9) angebracht
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diodenzeilen (8) relativ zur Winkelausrichtung drehbar angeordnet sind.
13. Paßmarke zum automatischen Ausmessen, insbesondere durch eine Vorrichtung nach
Anspruch 1, und zur visuellen Beurteilung von Passerfehlern, bei mit Druckmaschinen
hergestellten Produkten, wobei die Paßmarke (3) aus folgenden Merkmalen besteht:
a) einem Paßkreuz (4) welches durch zwei rechtwinklig zueinander verlaufende, sich
schneidende Geraden gebildet wird,
b) einem Kreis (27), dessen Mittelpunkt im Schnittpunkt des Paßkreuzes (4) liegt,
c) einer ersten, parallel zur senkrechten Geraden des Paßkreuzes (4) verlaufenden
Strichfolge (31), deren Striche rechtwinklig zur senkrechten Geraden stehen und einer
zweiten, parallel zur waagerechten Geraden des Paßkreuzes (4) verlaufenden Strichfolge
(31), deren Striche rechtwinklig zur waagerechten Geraden stehen,
c1) wobei ein Strich der jeweiligen Strichfolge als Bezugsstrich definiert ist,
(zu dem die weiteren Striche der Strichfolge einen bestimmbaren Abstand haben) und
c2) die weiteren Striche der Strichfolge jeweils einen bestimmten Farbauszug
repräsentieren.
14. Paßmarke nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Farbauszug mit einem Paßkreuz (4) versehen ist, dessen Geraden Unterbrechungen
(25) aufweisen, die sich von jedem weiteren Farbauszug unterscheiden.
15. Paßmarke nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Farbauszug einen zur Strichfolge (31) gehörenden Strich aufweist, der zum
Bezugsstrich einen von den Strichen der weiteren Farbauszüge unterschiedlichen Abstand
aufweist.
16. Paßmarke nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (30) zwischen den Strichen der Strichfolge (31) größer ist, als der
doppelte, maximal zu erwartende Paßerfehler.
17. Verfahren zur Erkennung der Schön- und Widerdruckseite bei einer Messung des Registerfehlers,
mittels einer gattungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Paßmarke (3) vorgesehen ist, die eine Kodierung (33) für Schön- oder Widerdruck
enthält, welche von der Vorrichtung mitgelesen und automatisch interpretiert wird.
18. Verfahren zur Erkennung der Schön- und Widerdruckseite bei einer Messung des Registerfehlers,
mittels einer gattungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Messung eine Befehlseingabe für Schön- oder Widerdruck folgt.
19. Verfahren zur Erkennung der Schön- und Widerdruckseite bei einer Messung des Registerfehlers,
mittels einer gattungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung eine Grundeinstellung für Schön- oder Widerdruck aufweist, die
bei Bedarf durch eine Befehlseingabe für die folgende Messung verändert werden kann.
20. Verfahren zur Erkennung der Schön- und Widerdruckseite bei einer Messung des Registerfehlers,
mittels einer gattungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor einem Druckauftrag eine Befehlseingabe erfolgt, mittels derer der Vorrichtung
die vorkommenden Farben auf der Schön- und/oder Widerdruckseite mitgeteilt wird.
21. Verfahren zur Erkennung der Lage einer Paßmarke auf einem Bogen mittels einer
gattungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1 und/oder Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Paßmarke mit einer Information (Codierung) versehen ist, mittels derer die
Lage der Paßmarke identifizierbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, durch welche die optimale Standfarbe ermittelt und angezeigt
werden.