[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Beim Bedrucken oder beim rotativen Stanzen von Materialbahnen muss der Abstand zwischen
den Zylindern sehr genau eingehalten werden und darf sich auch unter Last nicht verändern.
Ausserdem müssen die Zylinder beim Bahneinziehen auf einfache Weise reproduzierbar
an- bzw. abgestellt werden können.
[0003] Diese Forderungen werden durch die bekannten Schmitzringe (gehärtete, zylindrische
Laufringe an den Zylinderenden) erfüllt. Diese haben jedoch den Nachteil, dass durch
sie der Abstand zwischen den Zylindern fest vorgegeben ist und nicht variiert werden
kann, um z.B. Änderungen infolge Erwärmung, Verschleiss oder Papierdickentoleranzen
auszugleichen.
[0004] Eine Anpassung an die Papierdicke ist insbesondere beim rotativen Stanzen von Klebeetiketten
notwendig, da hier die obere Folien- oder Papierlage vollständig durchgeschnitten
werden muss, während die untere Trägerbahn nicht angeschnitten werden darf. Eine rationelle
Arbeitsweise kann hier nur erreicht werden, wenn der Achsabstand zwischen den Zylindern
bei laufender Maschine variiert werden kann, da schon kleinste Fabrikationstoleranzen
der Stanzform oder geringe Abnützungen ein Nachstellen erfordern.
[0005] Aus der DE-OS 31 31 167 ist ein Schmitzring bekannt, dessen Durchmesser verändert
werden kann. Hierzu sind seine Laufflächen durch auswechselbare Stahlbänder gebildet,
die lösbar auf einem Innenring aufgespannt sind. Die Verwendung solcher Schmitzringe
hat den Nachteil, dass eine Änderung des Achsabstandes der Arbeitswalzen nur bei still
stehender Maschine erfolgen kann, wobei zudem das Auswechseln der Stahlbänder arbeitsaufwendig
ist. Des weiteren ist eine Vielzahl von Stahlbändern an Lager zu halten, um den Walzenabstand
möglichst stufenlos verstellen zu können.
[0006] Die DE-OS 22 05 527 lehrt, den Achsabstand der Arbeitswalzen dadurch zu verändern,
dass anstelle von Schmitzringen Laufringe verwendet werden, wobei zwischen zwei zusammenwirkende
Laufringe je ein Wälzring schiebbar ist. Das Laufringpaar einer der beiden Arbeitswalzen
muss dabei frei drehbar auf der zugeordneten Walzenachse gelagert sein. Der Nachteil
dieser Lösung besteht darin, dass sie mechanisch äusserst aufwendig ist und dass die
Rundlaufschwankungen der Lager kein genaues Arbeiten ermöglichen.
[0007] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art derart zu verbessern, dass unter Wahrung der Vorteile bekannter Schmitzringe
(Vorspannung der Zylinder und präziser Achsabstand) zusätzlich eine Verstellung des
Achsabstandes auf einfache Weise und ohne das Auswechseln von Teilen auch während
des Betriebes möglich ist.
[0008] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
[0009] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Vorrichtung und
Fig. 2 einen Ausschnitt in Richtung des Pfeiles II gesehen.
[0010] Die in der Zeichnung gezeigte Vorrichtung weist zwei Arbeitszylinder 1 bzw. 2 auf.
Beide sind in den Seitenwangen 3, 4 des Maschinenständers mittels Achszapfen drehbar
gelagert. Auf den Abschnitten 5, 6 der Achszapfen des oberen Arbeitszylinders 1 ist
je ein Schmitzring 7 bzw. 8 aufgezogen, deren Laufflächen L als Kegelstumpfmantelflächen
ausgebildet sind. Beide Laufflächen L konvergieren in Fig. 1 nach links gegen die
Drehachse des Arbeitszylinders 1. Sie sind unter sich parallel, das heisst, die beiden
die Mantelflächen bildenden Kegel haben den gleichen Öffnungswinkel und sind achsial
mit der Drehachse des Arbeitszylinders 1 ausgerichtet.
[0011] Der untere Arbeitszylinder 2 ist mit seinen Achszapfen dreh- und in beschränktem
Mass achsial verschiebbar in Lagern 13 und 14 drehbar gelagert. Auf den Abschnitten
9 und 10 dieser Achszapfen sind mit den Schmitzringen 7, 8 zusammenwirkende Schmitzringe
11 und 12 aufgezogen, deren Laufflächen L ebenfalls als Kegelstumpfmantelflächen ausgebildet
und unter sich parallel sind. Sie konvergieren in Fig. 1 nach rechts gegen die Drehachse
des Arbeitszylinders 2, auf welcher der zugeordnete Kegelscheitel liegt. Die Öffnungswinkel
aller die Laufflächen L bildenden Kreiskegel sind gleich.
[0012] Die beiden Lager 13 und 14 weisen je eine zylindrische Lagerbüchse 15 auf, die verdrehbar
in einer entsprechenden Bohrung 16 der Seitenwangen 3 bzw. 4 gelagert sind. Exzentrisch
zur Mittelachse der Lagerbüchse 15 sind die Achszapfen gelagert, so dass sich bei
einer Drehung der Lagerbüchsen 15 der Achsabstand zwischen den Schmitzringen 7, 8,
11, 12 ändert. Für das Verstellen der Anpresskraft der Arbeitszylinder, ist an jeder
Lagerbuchse 15 ein Zahnsegment 17 befestigt. Mit diesen kämmt je ein Zahnsegment 18,
die drehfest auf einer Welle 19 aufgesetzt sind. Die Welle 19 ist durch nicht dargestellte
Mittel manuell oder motorisch nach beiden Seiten antreibbar.
[0013] Mit der Wange 3 ist weiter ein Bügel 20 fest verbunden, in dessen Joch eine Verstellschraube
21 drehbar gelagert ist. Diese ist mit ihrem, mit einem Gewinde versehenen Schaftende
in eine Gewindebohrung 22 des linken Achszapfens der Arbeitswalze 2 eingeschraubt.
Die Gewindebohrung 22 ist achsial zur Drehachse der Arbeitswalze 2 ausgerichtet. Wird
an der Schraube 21 gedreht, verschiebt sich die Arbeitswalze 2 achsial in ihren Lagern
13 und 14. Dabei verschieben sich die konischen Laufflächen L der Schmitzringe 7,
8, 11, 12 in Richtung der Drehachsen gegeneinander, wodurch sich deren Achsabstand
entsprechend der Verschieberichtung vergrössert oder verkleinert. Ist der Achsabstand
zwischen den Arbeitswalzen 1, 2 zu vergrössern, wird vorzugsweise vor oder während
des Drehens der Schraube 21 an der Welle 19 gedreht und die Anpresskraft der Arbeitswalzen
1, 2 verringert. Die Breite der die Arbeitswalzen 23, 24 getrieblich verbindenden
Zahnräder 23, 24 sind in ihrer Breite so ausgelegt, dass sie über den ganzen achsialen
Verschiebebereich der Arbeitswalze 2 uneingeschränkt in Eingriff bleiben.
[0014] Die Arbeitswalzen 1, 2 sind vorzugsweise Stanz- oder Druckwalzen; sie können aber
auch anderen Bearbeitungszwecken dienen.
1. Vorrichtung zum Bearbeiten insbesondere zum Bedrucken oder Stanzen einer Materialbahn
zwischen zwei gegenläufig antreibbaren Arbeitswalzen (1, 2), wobei der Achsabstand
zwischen den Arbeitswalzen (1, 2) mittels an deren Enden angebrachten, paarweise aufeinander
abwälzenden Schmitzringen (7, 8, 11, 12) sicher gestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schmitzringe (7, 8, 11, 12) konische Laufflächen (L) aufweisen, dass die
Laufflächen (L) der Schmitzringe der einen Arbeitswalze (1) gegen ihre Drehachse
und die Laufflächen (L) der Schmitzringe der anderen Arbeitswalze (2) in der entgegengesetzten
Richtung gegen deren Drehachse konvergieren, dass die die Laufflächen (L) bildenden
Kreiskegel den gleichen Öffnungswinkel aufweisen und dass eine der Arbeitswalzen (1,
2) in Richtung ihrer Drehachse verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Walzendrehachsen
und damit die Anpresskraft der Arbeitswalzen einstellbar ist.