[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Waschverfahren, das sich insbesondere zur
Durchführung in gewerblichen Wäschereien eignet und auf der Neuentwicklung eines
pastenförmigen Waschmittels beruht, das mittels eines speziell auf dieses Mittel abgestimmten
Dosiersystems in den Waschprozeß eingespeist wird.
[0002] Flüssige bis pastenförmige Waschmittel sind in großer Zahl bekannt. Diese sind im
allgemeinen auf die Bedürfnisse im Haushalt abgestimmt, d. h. sie sollen hinreichend
flüssig sein, und sich problemlos ausgießen und dosieren lassen. Da sie außerdem innerhalb
eines größeren Temperaturbereiches lagerstabil sein sollen, kommt man üblicherweise
nicht ohne die Anwendung von organischen Lösungsmitteln und/oder hydrotropen Zusatzstoffen
aus. Diese Zusätze sind jedoch waschinaktiv, vergleichsweise aufwendig und beanspruchen
zusätzlich Verpackungsvolumen bzw. Transport- und Lagerkapazität. Insbesondere stört
ein Gehalt an brennbaren Lösungsmitteln, die wegen des vergleichsweise hohen Durchsatzes
an Waschmitteln in Wäschereibetrieben zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen erfordern.
Waschmittelkonzentrate der genannten Art sind daher für Wäschereien nicht oder nur
sehr bedingt brauchbar.
[0003] Es werden daher in Wäschereibetrieben in der Hauptsache pulverförmige Waschmittel
eingesetzt. Da insbesondere in Großbetrieben mit weitgehender Automatisierung die
genaue Dosierung derartiger Mittel problematisch bzw. personalaufwendig ist, werden
die Mittel meist in vorgelöster Form als Stammlaugen bevorratet und dosiert, das heißt
man setzt ein wäßriges Konzentrat an, das dann den einzelnen Verbrauchsstellen zugeführt
wird. Die üblicherweise in Wäschereibetrieben verwendeten Waschmittel enthalten
jedoch vergleichsweise hohe Anteile an Waschalkalien, die nur beschränkt in kaltem
Wasser löslich sind und überdies zu Aussalzungseffekten führen. Sie bewirken eine
Phasentrennung mit der Folge, daß die organischen Komponenten, insbesondere die nichtionischen
Tenside und Seifen, sich abscheiden und aufrahmen. Man muß daher in relativ starker
wäßriger Verdünnung arbeiten und die Stammlaugen zusätzlich ständig intensiv durchmischen
und im Kreislauf führen, um auch in den Zuführungsleitungen zu den Verbrauchsstellen
ein Abscheiden einzelner Komponenten zu verhindern. Derartige Verfahren erfordern
daher hohe Investitionen für geräumige Ansatzbehälter und die damit verbundene Statik
sowie für Mischer und Fördereinrichtungen sowie eine ständige Energiezufuhr für das
Temperieren und Umpumpen der Stammlaugen.
[0004] Es besteht daher ein erhebliches Bedürfnis an Waschmittelkompositionen und darauf
abgestimmte Dosiervorrichtungen, mit denen die vorstehenden Probleme vemieden werden
und welche die folgenden Forderungen erfüllen:
- hohe Waschkraft
- Verzicht auf waschinaktive Zusatzstoffe, die lediglich der Konditionierung des Waschmittels
dienen
- geringer Bedarf an Verpackungs-, Transport- und Lagervolumen
- problemlose Verarbeitbarkeit auch bei niedrigen Temperaturen bzw. von unterkühlten
Pasten
- einfacher Anschluß an das Dosiersystem unter Vermeidung von Schüttverlusten
- einfach und raumsparend zu installierendes Dosiersystem
- Eignung des Dosiersystems für vollautomatische Prozeßsteuerung
- weitgehende Variabilität hinsichtlich der Wahl der Waschmittelmenge und der Waschmittelkonzentration
- Sicherheit gegen Störungen durch Phasenbildung und Abscheidungen in den Behältern
und Rohrleitungen
- geringer Energiebedarf.
[0005] Mit der vorliegenden Erfindung werden diese Probleme gelöst.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist ein maschinelles Waschverfahren mit prozeßgesteuerter
Dosierung von Waschmittel- und Wassermenge, gekennzeichnet durch die Verwendung
a) eines pastenförmigen, phosphatreduzierten bis phosphatfreien Waschmittels, das
von Wasser, organischen Lösungsmitteln und hydrotropen Verbindungen im wesentlichen
frei ist, bestehend aus einer im Temperaturbereich unterhalb 10 °C flüssigen Phase,
die aus nichtionischen Tensiden aus der Klasse der Polyglycoletherverbindung gebildet
wird, sowie einer darin dispergierten festen Phase, in der die Teilchen eine mittlere
Korngröße von 5 bis 40 µm und höchstens 5 % der Teilchen eine Korngröße bis zu 80
µm aufweisen, wobei die feste Phase aus Waschalkalien, sequestrierend wirkenden Verbindungen
und sonstigen Waschmittelbestandteilen sowie gegebenenfalls anionischen Tensiden gebildet
wird, ferner
b) einer prozeßgesteuerten Vorrichtung zum Dosieren des Waschmittels in den Laugenbehälter
der Waschmaschine, wobei mit dieser Vorrichtung das Waschmittel einem Vorratsbehälter
entnommen und einer Mischvorrichtung zugeführt wird, in der es mit Wasser mindestens
soweit verdünnt wird, daß die Bildung einer Gel-Phase übersprungen wird, worauf das
wäßrige Gemisch, gegebenenfalls nach Zwischenschaltung von Ausgleichs bzw. Vorratsbehältern,
der Waschmaschine zugeführt und - soweit dies nicht bereits in der Mischvorrichtung
geschehen - mit weiterem Wasser auf eine Konzentration bis 0,5 bis 10 g/l verdünnt
wird.
[0007] Es folgt nun die Beschreibung der einzelnen Merkmale der Erfindungen.
A) Waschmittel
[0008] Das Waschmittel besteht aus einer Paste, die im wesentlichen frei von Wasser und
organischen Lösungsmitteln ist. Unter im "wesentlichen frei von Wasser" ist ein Zustand
zu verstehen, bei dem der Gehalt an flüssigem, das heißt nicht in Form von Hydratwasser
und Konstitutionswasser liegendem Wasser unter 2 Gew.-%, vorzugsweise unter 1 Gew.-%
und insbesondere unter 0,5 Gew.-% liegt. Höhere Wassergehalte sind nachteilig, da
sie die Viskosität des Mittels überproportional erhöhen und die Stabilität verringern.
Organische Lösungsmittel, zu denen die üblicherweise in Flüssigkonzentraten verwendeten
niedermolekularen und niedrigsiedenden Alkohole und Etheralkohole zählen, sowie hydrotrope
Verbindungen, sind abgesehen von Spuren, die mit einzelnen Wirkstoffen eingebracht
werden können, ebenfalls abwesend.
[0009] Das Waschmittel besteht aus einer flüssigen Phase und einer darin dispergierten feinteiligen
Phase.
[0010] Die flüssige Phase besteht im wesentlichen aus bei Temperaturen unter 10 °C schmelzenden
nichtionischen Tensiden bzw. Tensidgemischen. Zweckmäßigerweise werden Tenside bzw.
deren Gemische verwendet, deren Stockpunkt (Erstarrungspunkt) unterhalb 5 °C liegt,
damit eine Verfestigung der Paste bei niedrigeren Transport- und Lagertemperaturen
vermieden wird.
[0011] Beispiele für derartige Tenside sind z. B. alkoxylierte Alkohole, die linear oder
in 2-Stellung methylverzweigt (Oxoalkohole) sein können, und 9 bis 16 C-Atome sowie
2 bis 10 Ethylenglykolethergruppen (EO) aufweisen. Auch Alkoxylate, die sowohl EO-Gruppen
als auch Propylenglycolethergruppen (PO) aufweisen, sind aufgrund ihres niedrigen
Stockpunktes geeignet. Beispiele für geeignete nichtionische Tenside sind:
C₉₋₁₁-Oxoalkohol mit 2 bis 10 EO, wie C₉₋₁₁ + 3 EO, C₉₋₁₁ + 5 EO, C₉₋₁₁ + 7 EO, C₉₋₁₁
+ 9 EO;
C₁₁₋₁₃-Oxoalkohol mit 2 bis 8 EO, wie C₁₁₋₁₃ + 2 EO, C₁₁₋₁₃ + 5 EO, C₁₁₋₁₃ + 6 EO,
C₁₁₋₁₃ + 7 EO;
C₁₂₋₁₅-Oxoalkohol + 3 - 6 EO, wie C₁₂₋₁₅ + 3 EO, C₁₂₋₁₅ + 5 EO;
Isotridecanol mit 3 bis 8 EO;
lineare Fettalkohole mit 10 bis 14 C-Atomen und 2,5 bis 5 EO; lineare bzw. verzweigte
C₉₋₁₄-Alkohole mit 3 bis 8 EO und 1 bis 3 PO, wie C₉₋₁₁-Oxoalkohol + (EO)₄ (PO)₁₋₂
(EO)₄ oder - C₁₁₋₁₃-Oxoalkohol + (EO)₃₋₁₀ (PO)₁₋₅ mit statistisch verteilten Alkoxylgruppen;
lineare gesättigte und ungesättigte C₁₂₋₁₈-Fettalkohole oder C₉₋₁₅-Oxoalkohole mit
1 bis 3 PO und 4 bis 8 EO, wie C₁₂₋₁₈-Cocosalkohol + (PO)₁₋₂(EO)₄₋₇, Oleylalkohol
bzw. 1:1-Gemisch Cetyl-Oleylalkohol + (PO)₁₋₂(EO)₅₋₇, C₁₁₋₁₅-Oxoalkohol + (PO)₁₋₂(EO)₄₋₆.
[0012] Auch ethoxylierte Alkohole, deren endständige Hydroxylgruppen durch niedere Alkylgruppen
alkyliert sind, eigenen sich aufgrund ihres niedrigen Stockpunktes im Rahmen der Erfindung,
beispielsweise ein C₁₀₋₁₄-Alkohol mit 3 bis 10 EO-Gruppen und endständiger Methoxylgruppe.
Weitere geeignete nichtionische Tenside sind EO-PO-EO-Blockpolymere mit entsprechend
niedrigem Stockpunkt und ethoxylierte Akylphenole, wie Nonylphenol mit 7 bis 10 EO.
Die letztgenannten Tenside können jedoch wegen ihrer verminderten biologischen Abbaufähigkeit
in einzelnen Gebieten von der Verwendung ausgeschlossen sein. Sie sind daher weniger
bevorzugt.
[0013] Der Gehalt der Pasten an den genannten nichtionischen Tensiden soll so bemessen
sein, daß sie einerseits noch hinreichend fließ- und pumpfähig sind, andererseits
aber auch nicht so leichtflüssig sind, daß die Gefahr des Entmischens besteht. Geeignet
sind Pasten mit einem Gehalt von 15 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 18 bis 28 Gew.-% und
insbesondere 20 bis 25 Gew.-% an flüssigen nichtionischen Tensiden mit niedrigem
Stockpunkt (unter 5 °C). Werden Tenside mit einem höheren Stockpunkt, beispielsweise
einem solchen von 5 bis 20 °C im Gemisch mit besonders niedrig schmelzenden Tensiden
verwendet, liegt der Mindestgehalt etwas höher, beispielsweise im Bereich von 18 Gew.-%,
vorzugsweise bei 22 bis 24 Gew.-%, wobei der Höchstgehalt bei 35 Gew.-%, vorzugsweise
bei 30 Gew.-% liegen kann.
[0014] In einzelnen Fällen kann ein einzelnes nichtionisches Tensid bereits die gewünschten
Anforderungen hinsichtlich niedrigem Stockpunkt, günstigem Fließverhalten, hoher Waschkraft
und niedriger Schaumentwicklung besitzen. Ein Beispiel hierfür sind Oleylalkohol bzw.
an Oleylalkohol reiche Gemische, die zunächst mit 1 bis 2 PO und anschließend mit
5 bis 7 EO umgesetzt wurde. Besonders günstige Eigenschaften werden jedoch vielfach
mit Gemischen nichtionischer Tenside mit unterschiedlichem Ethoxylierungsgrad und
gegebenenfalls unterschiedlicher C-Kettenlänge erzielt. Gemische aus nichtionischen
Tensiden mit niedrigem Ethoxylierungsgrad und niedrigem Stockpunkt, beispielweise
C₉₋₁₅ Alkohole mit 2 bis 5 EO, und solchen mit höherem Ethoxylierungsgrad und höherem
Stockpunkt, beispielsweise C₁₁₋₁₅-Alkohole mit 5 bis 7 EO, sind daher besonders bevorzugt.
Das Mischungsverhältnis zwischen beiden Alkoholethoxylaten richtet sich dabei sowohl
nach den waschtechnischen Anforderungen als auch dem Fließverhalten der Waschpaste
und liegt im allgemeinen zwischen 15 : 1 bis 1 : 3, vorzugsweise 8 : 1 bis 1 : 1.
Beispiele hierfür sind ein Gemisch aus 2 Gewichtsteilen C₉₋₁₁-Oxoalkohol + 2,5 EO
und 1 Gewichtsteil C₁₁₋₁₃-Oxoalkohol + 7 EO bzw. ein Gemisch aus 3 Gewichtsteilen
eines C₁₁₋₁₄-Oxoalkohols + 3 EO und 2 Gewichtsteilen eines C₉₋₁₃-Oxoalkhols + 8 EO
sowie ein Gemisch aus 7 Gewichtsteilen C₁₃-Oxoalkohol + 3 EO und 1 Gewichtsteil des
gleichen Alkohols + 6 EO.
[0015] Schließlich können die Fließeigenschaften der Pasten noch durch Zusätze von Polyethylenglycolen
mit niedrigem Molekulargewicht (z. B. 200 bis 800) modifiziert werden. Der Zusatz
kann beispielsweise bis 15 Gew.-% betragen. Der Beitrag dieser Zusatzstoffe, die vielfach
auch den nichtionischen Tensiden zugerechnet werden, zur Waschkraft ist jedoch vergleichsweise
gering. Sie können jedoch schaumdämpfend wirken und aus diesem Grunde erwünscht sein.
Vorzugsweise beträgt ihr Anteil bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 8 Gew.-%.
[0016] Die Polyglykole können auch ganz oder teilweise durch Paraffinöle bzw. flüssige Paraffingemische
ersetzt werden, die zwar keinen Beitrag zur Waschkraft leisten, aber die Verarbeitbarkeit
der Paste, insbesondere während des Vermahlens der Inhaltsstoffe erleichtern und eine
erhebliche Schaumreduzierung bewirken, was sich besonders im Nachspülcyclus vorteilhaft
bemerkbar macht. Zweckmäßigerweise beträgt der Anteil an derartigen Paraffinölen bzw.
Paraffinölgemischen nicht mehr als 8 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 6 Gew.-%.
Weiterhin können auch flüssige langkettige Ether für den gleichen Zweck in gleicher
Menge eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind die C₈₋₁₆-Alkylether des Dicyclopentenols.
[0017] Das Waschmittel enthält eine feste Phase, die in der flüssigen Phase homogen dispergiert
ist und die sonstigen reinigend wirkenden Waschmittelbestandteile sowie gegebenenfalls
Hilfsstoffe enthält. Zu diesen sonstigen reinigend wirkenden Waschmittelbestandteilen
zählen in erster Linie Waschalkalien und sequestrierend wirkende Verbindungen. Ferner
können anionische Tenside, insbesondere solche aus der Klasse der Sulfonat-Tenside
und der Seifen anwesend sein.
[0018] Bevorzugtes Waschalkali ist Natriummetasilikat der Zusammensetzung Na₂O : SiO₂ =
1 : 0,8 - 1 : 1,3, vorzugsweise 1 : 1, das in wasserfreier Form eingesetzt wird. Neben
dem Metasilikat ist auch wasserfreies Soda geeignet, das jedoch aufgrund von Absorptionsvorgängen
größere Anteile an flüssiger Phase erfordert und daher weniger bevorzugt ist. Der
Anteil der Mittel an Metasilikat kann 35 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 65 Gew.-%
und insbesondere 45 bis 55 Gew.-% betragen und an Soda 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
0 bis 10 Gew.-%.
[0019] Als Sequestrierungsmittel eignen sich solche aus der Klasse der Aminopolycarbonsäuren
und Polyphosphonsäuren. Zu den Aminopolycarbonsäuren zählen Nitrilotriessigsäure,
Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure sowie deren höhere
Homologen. Geeignete Polyphosphonsäuren sind 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
Aminotri-(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetra-(methylenphosphonsäure) und
deren höhere Homologen, wie z. B. Diethylentramintetra-(methylenphosphonsäure). Die
vorgenannten Polycarbonsäuren bzw. Polyphosphonsäuren kommen üblicherweise in Form
der Natrium- bzw. Kaliumsalze zur Anwendung. Bevorzugt wird Natrium-nitrilotriacetet
in Anteilen bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 6 Gew.-% eingesetzt.
[0020] Geeignete Sequestrierungsmittel sind ferner Polycarbonsäuren bzw. Hydroxypolycarbonsäuren
in Form der Alkalimetallsalze, beispielsweise Natriumcitrat und Natriumgluconat.
[0021] Zu den bevorzugt eingesetzten Sequestrierungsmitteln zählen homopolymere und/oder
copolymere Carbonsäuren bzw. deren Natrium- oder Kaliumsalze, wobei die Natriumsalze
bevorzugt sind. Geeignete Homopolymere sind Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure und
Polymaleinsäure. Geeignete Copolymere sind solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure
bzw. Copolymere der Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure mit Vinylethern, wie
Vinylmethylether bzw. Vinylethylether, ferner mit Vinylestern, wie Vinylacetet oder
Vinylpropionat, Acrylamid, Methacrylamid sowie mit Ethylen, Propylen oder Styrol.
In solchen copolymeren Säuren, in denen eine der Komponenten keine Säurefunktion aufweist,
beträgt deren Anteil im Interesse einer ausreichenden Wasserlöslichkeit nicht mehr
als 70 Molprozent, vorzugsweise weniger als 60 Molprozent. Als besonders geeignet
haben sich Copolymere der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure mit Maleinsäure erwiesen,
wie sich beispielsweise in EP 25 551-B 1 charakterisiert sind. Es handelt sich dabei
um Copolymerisate, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure bzw. Methacrylsäure und 50 bis
10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Besonders bevorzugt sind solche Copolymere, in denen
60 bis 85 Gew.-% Acrylsäure und 40 bis 15 Gew.-% Maleinsäure vorliegen.
[0022] Brauchbar sind ferner Polyacetalcarbonsäuren, wie sie beispielsweise in den US-Patentschriften
4 144 226 und 4 146 495 beschrieben sind und durch Polymerisation von Estern der Glykolsäure,
Einführung stabiler terminaler Endgruppen und Verseifung zu dem Natrium- oder Kaliumsalzen
erhalten werden. Geeignet sind ferner polymere Säuren, die durch Polymerisation
von Acrolein und Disproportionierung des Polymers nach Canizzaro mittels starker Alkalien
erhalten werden. Sie sind im wesentlichen aus Acrylsäure-Einheiten und Vinylalkohol-Einheiten
bzw. Acrolein-Einheiten aufgebaut.
[0023] Das Molekulargewicht der Homo- bzw. Copolymeren beträgt im allgemeinen 500 bis 120
000, vorzugsweise 1 500 bis 100 000.
[0024] Der Anteil der Mittel an Carboxylgruppen enthaltenden Polysäuren bzw. Polymersäuren
beträgt 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 7,5 Gew.-% und insbesondere 2 bis 5 Gew.-%,
der an Polyphosphonsäuren 0 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 1,5 Gew.-% und insbesondere
0,1 bis 1 Gew.-%. Sie werden in wasserfreier Form eingesetzt.
[0025] Die Waschpasten sind vorzugsweise phosphatfrei. Sofern ein Phosphatgehalt ökologisch
unbedenklich ist (zum Beispiel bei einer Phosphate eliminierenden Abwasserreinigung),
können auch polymere Phosphate, wie Natriumtripolyphosphat (STP) anwesend sein. Ihr
Anteil kann bis zu 20 Gew.-%, bezogen auf das Mittel, betragen, wobei der Anteil der
übrigen Feststoffe, z. B. des Natriumsilikats, entsprechend vermindert wird. Vorzugsweise
beträgt der Anteil des STP höchstens 15 Gew.-% und insbesondere höchstens 10 Gew.-%.
[0026] Als sequestrierende Mittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner feinteilige
Zeolithe vom Typ NaA anzusehen, die ein Calciumbindevermögen im Bereich von 100 bis
200 mg CaO/g (gemäß den Angaben in DE 12 24 837) aufweisen. Ihre Teilchengröße liegt
üblicherweise im Bereich von 1 - 10 µm. Sie kommen in trockener Form zum Einsatz.
Das in den Zeolithen in gebundener Form enthaltene Wasser stört im vorliegenden Falle
nicht. Der Gehalt an Zeolithen beträgt 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%.
[0027] Als weitere reinigend wirkende Zusatzstoffe, die in fester, feinteiliger weitgehend
wasserfreier Form in das Waschmittel eingearbeitet werden können, kommen anionische
Tenside in Frage. Als geeignet haben sich insbesondere Sulfonate und fettsaure Seifen
erwiesen, die jeweils bevorzugt als Natriumsalze vorliegen. Geeignet sind Alkylbenzolsulfonate
mit linearen C₉₋₁₃-Alkylketten, insbesondere Dodecylbenzolsulfonat, lineare Alkansulfonate
mit 11 bis 15 C-Atomen, wie sie durch Sulfochlorierung bzw. Sulfoxidation von Alkanen
und anschließende Verseifung bzw. Neutralisation erhältlich sind, alphasulfofettsaure
Salze sowie deren Ester, die sich von gesättigten C₁₂₋₁₈-Fettsäuren und niederen
Alkoholen, wie Methanol, Ethanol und Propanol ableiten, und Olefinsulfonate, wie
sie z. B. durch SO₃-Sulfonierung entständiger C₁₂₋₁₈-Olefine und anschließende akalische
Hydrolyse gebildet werden. Bevorzugte Tenside sind Alkylbenzolsulfonate. Als Seifen
kommen solche von gesättigten und/oder ungesättigten C₁₂₋₁₈-Fettsäuren in Frage,
beispielsweise aus Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren gewonnene Seifen. Der Anteil
der Sulfonat-Tenside sollte im Interesse einer geringen Schaumbildungsrate bei der
Anwendung der Mittel 4 Gew.-%, bezogen auf das Mittel, nicht überschreiten. Vorzugsweise
beträgt er 0,5 bis 2,5 Gew.-% an Natrium-Dodecylbenzolsulfonat. Ein Zusatz an Sulfonat-Tensid
erhöht nicht nur die Waschkraft, sondern verbessert auch die Stabilität der Pasten
gegen Sedimentationserscheinungen und erleichtert die Dispergierung der Paste im
Wasser. Überraschenderweise hat sich ferner gezeigt, daß das Sulfonat-Tensid sich
im wesentlichen in der flüssigen Phase verteilt und die Bilanz fest/flüssig zugunsten
der Flüssigphase verbessert. Sulfonat-Tenside enthaltende Pasten können daher größere
Mengen an Feststoffen aufnehmen, bzw. der Anteil an nichtionischem Tensid kann ohne
nennenswerten Viskositäts-Anstieg entsprechend verringert werden.
[0028] Ein Zusatz an Seife, der bis zu 1 Gew.-%, vorzugsweise bis 0,5 Gew.-% und insbesondere
0,1 bis 0,3 Gew.-% bezogen auf das Mittel, betragen kann, erhöht ebenfalls die Suspensionsstabilität
der Paste. Ferner vermindert ein solcher Zusatz die Schaumneigung und verbessert die
Waschkraft der Mittel. Größere Anteile als 1 bis 2 Gew.-% können die Paste verfestigen
und sind daher zu vermeiden.
[0029] Als weitere Bestandteile, die ebenfalls überwiegend der festen Phase zuzuordnen sind,
kommen Waschhilfsstoffe in Frage. Zu diesen zählen Vergrauungsinhibitoren, optische
Aufheller, Schauminhibitoren, Bleichmittel und Farbstoffe. Soweit Duftstoffe mitverwendet
werden, die im allgemeinen flüssig sind, gehen diese in die flüssige Phase über. Aufgrund
ihrer geringen Menge sind sie jedoch auf das Fließverhalten der Pasten ohne nennenswerten
Einfluß.
[0030] Geeignete Vergrauungsverhüter sind Celluloseether, wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydroxyalkylcellulosen und Mischether, wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose
und Methyl-Carboxymethylcellulose. Vorzugsweise werden Na-Carboxymethylcellulose
und deren Gemische mit Methylcellulose eingesetzt. Der Anteil an Vergrauungsinhibitoren
beträgt im allgemeinen 0,2 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-%.
[0031] Als optische Aufheller für Textilien aus Cellulosefasern (Baumwolle) insbesondere
Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten.
Geeignet sind z. B. Salze der 4,4′-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2′-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine
Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe
tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ des substituierten 4,4′-Distyryl-diphenyls
anwesend sein; z. B. die Verbindung 4,4′-Bis-(4-chlor-3-sulfostyryl)diphenyl. Auch
Gemische von Aufhellern können verwendet werden. Für Polyamidfasern eignen sich Aufheller
vom Typ der 1,3-Diaryl-2-pyrazoline in Frage, beispielsweise die Verbindung 1-(p-Sulfamoylphenyl)-3-(p-chlorphenyl)-2-pyrazolin
sowie gleichartig aufgebaute Verbindungen. Der Gehalt des Mittels an optischen Aufhellern
bzw. Aufhellergemischen beträgt im allgemeinen 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05
bis 0,5 Gew.-%.
[0032] Als Schauminhibitoren eignen sich bekannte Polysiloxan-Kieselsäure-Gemische, wobei
die darin enthaltene feinteilige Kieselsäure vorzugsweise silaniert ist. Die Polysiloxane
können sowohl aus linearen Verbindungen wie aus vernetzten Polysiloxan-Harzen sowie
aus deren Gemischen bestehen. Weitere geeignete Entschäumer sind Paraffinkohlenwasserstoffe,
einschließlich der bereits erwähnten Paraffinöle, darüber hinaus aber auch Mikroparaffine
und Paraffinwachse, deren Schmelzpunkt oberhalb 40 °C lieft. Brauchbare Entschäumer
sind ferner gesättigte Fettsäuren bzw. Seifen mit 18 bis 24, vorzugsweise 20 bis
22 C-Atomen, z. B. Natriumbehenat. Der Anteil der zusätzlichen, d. h. über das Paraffinöl
hinausgehenden Schauminhibitoren kann bis zu 2 Gew.-%, vorzugsweise bis 1 Gew.-%
betragen, im Falle der Seifen entsprechend weniger. In vielen Fällen kann jedoch durch
eine geeignete Auswahl der nichtionischen Tenside die Neigung zum Schäumen vermindert
werden, so daß auf den Einsatz von Entschäumern verzichtet werden kann.
[0033] Als weiterer Bestandteil der festen Phase können Bleichmittel anwesend sein. Brauchbar
sind Perverbindungen, wie Natriumperborat-monohydrat, Caroate (KHSO₅) sowie organische
Persäuren, wie Perbenzoate oder Peroxyphthalate. Diese Perverbindungen sind in den
beanspruchten Mitteln aufgrund der weitgehenden Abwesenheit von Wasser lagerstabil.
Gegebenenfalls können auch bekannte Bleichaktivatoren anwesend sein, die bei Zugabe
von Wasser mit den Perverbindungen unter Bildung von Persäuren hydrolysieren, beispielsweise
Tetraacetylethylendiamin oder Phthalsäureanhydrid. Da jedoch in gewerblichen Wäschereien
die Bleichkomponente üblicherweise unmittelbar der Waschlauge zugesetzt und in der
Regel nur bei besonderem Bedarf angewendet wird, kann auf einen Gehalt der Paste an
Bleichmitteln zumeist verzichtet werden.
[0034] Die in der festen Phase enthaltenen Bestandteile sollen feinteilig sein und eine
mittlere Korngröße von 5 bis 40 µm aufweisen, wobei höchstens 5 % der Teilchen eine
Korngröße von maximal 80 µm aufweisen. Vorzugsweise beträgt die mittlere Korngröße
10 bis 30 µm und insbesondere 10 bis 20 µm, wobei die maximale Korngröße unterhalb
50 µm, insbesondere unter 40 µm liegt. Die mittlere Teilchengröße bezieht sich auf
die Volumen-Verteilung, die nach bekannten Methoden (z. B. Coulter Counter) bestimmt
wird.
[0035] Die Viskosität der Pasten liegt im Bereich von 20 Pa.s bis 1 000 Pa.s (Pascal . sec),
gemessen bei 20 °C nach Brookfield 6/10 (Spindel Nr. 6 bei 10 Umdrehungen pro Minute).
Bevorzugter Viskositätsbereich ist 30 bis 300 Pa.s, insbesondere 50 bis 150 Pa.s.
Die Pasten sind in der Regel thixotrop. Bei Raumtemperatur ist ihre Viskosität ohne
Anwendung von Scherkräften so hoch, daß sie unter dem ausschließlichen Einfluß der
Schwerkraft nicht bzw. nicht in einer angemessenen Zeit aus dem Vorratsbehälter oder
einem Meßbecher ausfließen. Sie unterscheiden sich in dieser Hinsicht grundsätzlich
von bekannten wasserfreien, gießfähigen Flüssigkonzentraten, beispielsweise solchen
gemäß EP 30096, in denen der Anteil an flüssigen nichtionischen Tensiden bzw. organischen
Lösungsmitteln wesentlich höher ist.
[0036] Zwecks Herstellung der pastenförmigen Waschmittel werden die flüssigen Bestandteile,
die zweckmäßigerweise auf Temperaturen von 40 °C bis 60 °C erwärmt sind, mit den
bereits in Pulverform vorliegenden Feststoffen vorgemischt. Anschließend wird das
Vorgemisch in einer Mahlvorrichtung, beispielsweise einer Kolloidmühle, auf die für
die feste Phase angegebene Korngröße vermahlen und homogenisiert, wobei eine übermäßige
Erwärmung des Produktes durch eine geeignete Kühlung der Vorrichtung vermieden wird.
Die homogenisierte Paste wird - sofern erforderlich - in einer Entlüftungsanlage unter
Vakuum entgast. Anschließend können thermisch empfindliche sowie der endgültigen Viskositätseinstellung
dienende Rezepturbestandteile, wie Duftstoffe, Farbstoffe, organische Perverbindungen,
Schichtsilikate und Seifen zugemischt werden. Die fertige Paste kann unmittelbar in
die Verpackungsbehälter abgefüllt werden.
B) Dosiervorrichtung
[0037] Die Dosiervorrichtung besteht im wesentlichen aus den folgenden Grundelementen (Figur
1):
- einem Vorratsbehälter (1) für die Waschpaste (2),
- einer Entnahme- und Förderungseinrichtung (3) für die Paste,
- einer Mischvorrichtung (4) für die Paste mit Wasser, die einer Zuführung (5) entnommen
wird,
- einer mit Dosierventilen bestückten Zuführung (6), die ggf. mit einem Zwischenbehälter
bzw. Ausgleichsbehälter (7) verbunden ist, zur Verbrauchsstelle (Waschmaschine) (8),
- einer Steuervorrichtung (9), die Bedarf an Waschmittel bzw. Waschlauge an der Verbrauchsstelle
registriert und die Funktionen der Einrichtungen (3), (4) und (5) einschließlich
der Dosierung der Wasserzufuhr aus (6) bzw. der Entnahme aus (7) in Abhängigkeit
von dem Bedarf steuert. Die Steuerleitungen sind gestrichelt gezeichnet und die Hauptimpulsrichtungen
durch Pfeile markiert.
[0038] Der Vorratsbehälter (1) ist zweckmäßigerweise identisch mit dem Versandbehälter,
in dem das Produkt (A) angeliefert wird. Seine Form kann beliebig sein. Beispiele
hierfür sind Fässer, Tonnen oder Kartuschen aus Metall oder Plastikmaterial oder auch
Folienverpackungen, beispielsweise Säcke oder Beutel, die in Umkartons verpackt sein
können. Bevorzugt sind Behälter mit starren Außenwänden und kreisförmigem oder quadratischem
Querschnitt, da diese die Entnahme der Paste erleichtern.
[0039] Die Entnahmevorrichtung soll eine möglichst vollständige Entleerung des Vorratsbehälters
sicherstellen und wird hinsichtlich ihrer Funktion und Ausgestaltung der Funktion
des Vorratsbehälters und der Mischvorrichtung angepaßt. Sie kann aus einer einfachen
Rohrleitung bestehen, die den Vorratsbehälter mit der Mischvorrichtung verbindet.
Sie kann aber auch zusätzliche Elemente enthalten, welche die Produktführung übernehmen
und regeln. Figur II bis VI veranschaulichen einige Ausführungsbeispiele, ohne daß
die Erfindung auf diese eingeschränkt ist.
[0040] Figur II zeigt eine Anordnung, bei der die Paste einem offenen Behälter entnommen
wird. Die Entnahmeleitung (31) reicht bis zum Boden des Behälters. Die Mischvorrichtung
(4), die aus einem Injektor bestehen kann und in der Entnahmeleitung einen Unterdruck
erzeugt, saugt die Paste an und vermischt sie mit Wasser, das über das Leitungssystem
(5) zugeführt wird. Die Mischvorrichtung (4) kann auch aus einer motorisch angetriebenen
Pumpe bestehen, welche die Paste über Leitung (3) ansaugt und auf der Druckseite
mit dem zuströmenden Wasser vermischt, beispielsweise mittels einer Düse.
[0041] Figur III zeigt eine Anordnung, bei welcher der Behälter mit einer beweglichen, dichtschließenden
Platte (Folgeplatte 21) ausgerüstet ist. Diese Folgeplatte übt aufgrund ihres Gewichtes
einen zusätzlichen Druck auf die Oberfläche der Paste aus und bewirkt eine gleichmäßige
Absenkung der Pastenoberfläche, ein Abstreifen von Pastenresten von der Innenwand
des Behälters sowie eine teilweise Verflüssigung und leichtere Förderung der thixotropen
Paste. Die Produktentnahme kann in diesem Fall an der Unterseite der Folgeplatte erfolgen.
Die Folgeplatte kann auch motorisch oder über einen Druckstempel angetrieben werden,
wobei ihr Vortrieb von der Steuervorrichtung geregelt wird. Das Material kann auf
diese Weise in die Entnahmeleitung (31) gepreßt und zur Mischvorrichtung gefördert
werden.
[0042] Figur IV zeigt eine Anordnung, bei der die Mischvorrichtung (4) in den Vorratsbehälter
eintaucht und diesem die Paste unmittelbar entnimmt.
[0043] Figur V zeigt Anordnungen, bei denen die Paste unter Druckeinwirkung gefördert wird.
Dieser Druck kann beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch auf eine Membrane, einen
flexiblen Innenbehälter (Beutel), einen Kolben oder einen Hydraulikzylinder einwirken.
Der Kolbenvorschub kann beispielsweise mittels Zahnstange, Gewindespindel oder Excenterwelle
erfolgen. Eine derartige Vorrichtung sowie die Anordnung mit Hydraulikzylinder erlaubt
gleichzeitig einen kontrollierten Vorschub und damit eine exakte Dosierung der Paste
an dieser Stelle.
[0044] Figur VI zeigt Anordnungen mit absteigender Produktführung. In der linken Anordnung
besteht der Vorratsbehälter aus einer Kartusche, die nach oben hin durch eine bewegliche
Platte abgeschlossen ist. Diese Platte kann mit einem Gewicht beschwert oder einer
Druckvorrichtung gemäß Figur V ausgestattet sein. Die rechte Anordnung zeigt einen
Behälter, bei dem die Paste in einen Innenbeutel aus Plastik abgefüllt ist. Der Beutel
schrumpft mit fortschreitenden Entleerung, wobei die Gleichmäßigkeit der Entleerung
ebenfalls durch eine Folgeplatte, die durckbelastet oder mit gesteuertem Vortrieb
ausgerüstet sein kann, erleichtert wird. Eine derartige Anordnung eignet sich auf
für eine Kartonagepackung mit einem Innenbeutel als Vorratsbehälter. Die Förderung
der Paste zur Mischvorrichtung (4) kann entweder durch eine Förderpumpe (3) oder durch
den auf die Paste ausgeübten Druck (vergleiche Anordnungen gemäß Figur (V) oder durch
den von der Mischvorrichtung (4) ausgeübten Unterdruck oder auch durch eine geeignete
Kombination dieser Maßnahmen erfolgen. Die Förderung mittels Unterdruck ist z. B.
bei einer Anordnung möglich, bei dem die Mischvorrichtung (4) aus einem Injektor besteht,
der nach dem Prinzip der Wasserstrahlpumpe arbeitet. In diesem Falle erfolgt die Steuerung
des Mischungsverhältnisses mittels geeigneter Drosselvorrichtungen bzw. Dosierventile,
die in dem Wasserzulauf (5) bzw. die Entnahmeleitung (31) angeordnet sind. Die Mischvorrichtung
(4) kann aber auch aus einem motorisch angetriebenen Propellermischer oder einem
gleichartig wirkenden mechanischen Mischer bestehen. In diesem Falle erfolgt die
Dosierung der Paste über Anordnungen mit gesteuerter Pastenführung, beispielsweise
mit einer Förderpumpe oder einer Anordnung gemäß Figur V bzw. VI und gesteuertem Wasserzulauf
über das Leitungssystem (5).
[0045] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, in die Mischvorrichtung, insbesondere wenn sie
aus einem nach dem Prinzip der Wasserstrahlpumpe arbeitenden Injektor besteht, eine
zusätzliche Absperrvorrichtung zu integrieren. Diese Absperrvorrichtung soll den Kontakt
des Speisewassers mit der zugeführten Paste während der Ruhephasen unterbinden. Es
hat sich nämlich gezeigt, daß bei längeren Ruhephasen die in der Zuführung befindliche
Paste mit dem im Injektor verbliebenen Wasser reagiert. Dabei kann es im Kontaktbereich
zur Bildung von krustenartigen Ablagerungen kommen, welche die Funktionsfähigkeit
des Injektors beeinträchtigen. Zu vergleichbaren Störungen kann es kommen, wenn sich
in langen Dosierleitungen zu den Verbrauchsstellen kurzzeitig ein hoher Gegendruck
aufbaut. Dieser Gegendruck führt dazu, daß zugeführtes Wasser in die Pastenansaugleitung
und unter Umständen bis in den Bereich des Vorratsbehälters gedrückt wird. Dabei kann
sich die Paste so weitgehend verfestigen, daß sie nicht mehr gefördert werden kann.
[0046] Eine in die Mischvorrichtung bzw. in den Injektor integrierte, steuerbare oder sich
selbsttätig schließende Absperrvorrichtung vermeidet diese möglichen Nachteile. Diese
Absperrvorrichtung kann z.B. aus einem Kugelabsperrventil bestehen, das den Zutritt
des Wassers in die Pastenzuführung unterbricht, sobald sich die Anlage in der Ruhephase
befindet bzw. sich innerhalb des Injektors ein Gegendruck aufbaut. Das Ventil gibt
die Zuführung frei, sobald ein hinreichend großer Unterdruck im Bereich der Pastenzuführung
aufgebaut ist. Die Steuerung des Ventils kann mittels Gegendruck einer regulierbaren
Feder erfolgen. Vorzugsweise erfolgt das Öffnen und Schließen des Ventils ebenfalls
über die Steuervorrichtung (9). In diesem Fall kann die Absprerrvorrichtung z.B. aus
einem drehbaren Absperrhahn bestehen, der von einem Motor angetrieben wird und dessen
Stellung sich an den jeweils herrschenden Druckbedingungen orientiert.
[0047] Figur VII veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel. Das Wasser tritt in den Injektor
(41) unter erhöhtem Druck über den Einlaufstutzen (42) ein, passiert die Querschnittsverengung
(43) und verläßt den Injektor über den erweiterten Auslaufstutzen (44). Im Bereich
der Querschnittserweiterung, in dem sich ein Unterdruck ausbildet, ist seitlich die
drehbare Absperrvorrichtung (45) angeordnet, die in der Zeichnung in der Offenstellung
dargestellt ist. Durch eine Drehung um 90° wird die Öffnung geschlossen und damit
der Zutritt des Wassers zum Pastenansaugstutzen (46) unterbunden.
[0048] Eine weitere Ausführungsform der Mischvorrichtung, mit der ein Eindringen des Speisewassers
in die Pastenzuführung wirksam verhindert werden kann, wird durch Figur VIII veranschaulicht.
Die von der Förderpumpe (3) kommende Pastenzuführung (31) und die Wasserzuleitung
(5) münden in einen senkrecht stehenden, oben offenen Trichter (32), dessen Ablauf
zur Mischvorrichtung (4) führt. Der Wasserzulauf kann durch Einbau von Düsen oder
durch eine entsprechende, beispielsweise tangentiale Anordnung der Ausströmöffnung
so gestaltet werden, daß eine Vormischung von Paste und Wasser erfolgt und ein Ansetzen
der Paste an der Trichterwandung verhindert wird. Durch Einbau von Sensoren, die den
Füllstand des Trichters registrieren, kann die Funktion des Trichters überwacht und
beispielsweise die Zuführung unterbrochen werden, falls die weitere Förderung durch
Rückstau oder Funktionsstörungen der Mischvorrichtung verzögert oder unterbrochen
wird. In gleichem Sinne kann auch eine Überlauf-Vorrichtung wirken, welche die überlaufenden
Anteile an Paste und Speisewasser aufnimmt und nach Beseitigung der Störung ihren
Inhalt an die Mischvorrichtung weiterleitet.
[0049] In der Mischvorrichtung wird die Paste mindestens soweit verdünnt, daß die Gelphase
übersprungen wird. Im Bereich dieser Gelphase bilden die nichtionischen Tenside sowie
die nicht oder nur teilweise gelösten Salze ein hochviskoses zähes Gel, das sich nur
schlecht bzw. verhältnismäßig langsam in Wasser verteilt und löst. Daher wird der
Paste in der Mischvorrichtung eine ausreichende Wassermenge zugesetzt, so daß sich
diese Zwischenphase nicht ausbilden kann. Hierzu reicht im allgemeinen die 0,5-fache
bis 1,5-fache Wassermenge aus. Selbstverständlich kann die Paste auch stärker verdünnt
werden, beispielsweise bis auf die Konzentration der gebrauchsfertigen Lauge. Im allgemeinen
wird man jedoch eine geringere Verdünnung wählen, insbesondere, wenn mit einer Dosiervorrichtung
mehrere Maschinen im Takt betrieben werden sollen. Zweckmäßigerweise wird daher nur
soviel Wasser zugesetzt, daß sich ein leicht zu förderndes und zu dosierendes Konzentrat
bildet, das dann an den Verbrauchsstellen, d. h. in den Waschmaschinen, auf die gewünschte
Laugenkonzentration verdünnt wird. Geeignete Verdünnungsverhältnisse von Paste zu
Wasser liegen zwischen 2 : 1 und 1 : 10, vorzugsweise 3 : 2 und 1 : 3.
[0050] Im Anschluß an die Mischvorrichtung kann ein Leitfähigkeits-Sensor installiert werden,
der die Leitfähigkeit und damit die Konzentration der Waschmittellösung registriert.
Damit kann die Funktion des Zuführungs- und Dosiersystems wirksam überwacht und deren
Betrieb bei Störungen unterbrochen werden. Dies gilt insbesondere für Fälle, in denen
die Pastenzufuhr unterbrochen wird bzw. durch Entleerung des Vorratsbehälters ausbleibt
oder eine Störung des Wasserzulaufs eintritt.
[0051] Das wäßrige Konzentrat kann über entsprechende, verbrauchsgesteuerte Verteilervorrichtungen
unmittelbar den einzelnen Waschmaschinen zugeführt werden. Sofern jedoch mehrere Maschinen
gleichzeitig oder im Takt betrieben werden, kann es zweckmäßig sein, einen Zwischenbehälter
bzw. Ausgleichsbehälter (7) zwischen der Mischvorrichtung und der Verbrauchsstelle
anzuordnen, damit bei Stoßbetrieb jederzeit ein genügender Vorrat an wäßrigem Wachmittelkonzentrat
zur Verfügung steht. Um ein mögliches Absetzen nicht vollständig gelöster Bestandteile
des Konzentrates, insbesondere in Stand- oder Pausenzeiten zu verhindern, ist der
Ausgleichsbehälter vorzugsweise mit einer Misch- oder Rührvorrichtung ausgerüstet.
Außerdem kann das Leitungssystem als Ringleitung ausgebildet und der Ausgleichsbehälter
in dieses System einbezogen sein. In dieser Ringleitung wird das Konzentrat ständig
im Kreislauf umgepumpt und ihr nur die jeweilige Bedarfsmenge zugeführt bzw. entnommen.
Durch diese Kreislaufführung des Konzentrates wird ein mögliches Absetzen ungelöster
bzw. auskristallisierender Bestandteile bzw. ein Zusetzen des Leitungssystems oder
der Dosierventile wirksam verhindert.
[0052] Ein Ausgleichsbehälter erübrigt sich, wenn die einzelnen Dosierelemente, d. h. Entnahmevorrichtung,
Mischvorrichtung, Wasserzuführventil (5) und die Dosierventile (6) zu den Entnahmestellen
synchron gesteuert werden. Eventuelle Druckschwankungen im Leitungssystem können
über einen Drucksensor erfaßt und durch eine entsprechende Steuerung der Pumpen
und Ventile ausgeglichen werden. Sofern mehrere Waschmaschinen gleichzeitig betrieben
werden, folgen die Taktzeiten so kurzfristig aufeinander, daß es nicht zu unerwünschten
Sedimentierungen kommt.
[0053] Das Einspeisen des Konzentrates in die Waschmaschine erfolgt über das Dosierventil
(6), das ebenso wie die bereits zuvor beschriebenen Dosier- und Mischvorrichtungen
vom Prozeßrechner gesteuert wird. Ein optimales Waschergebnis und eine optimale
Ausnutzung des Waschmittels läßt sich durch eine verbrauchsorientierte Steuerung
erzielen. Als Steuerungsgröße hat sich in diesem Falle die elektrische Leitfähigkeit
der Waschlauge bewährt, die mit einer in der Waschmaschine angeordneten Meßzelle bestimmt
und überwacht wird. Es läßt sich damit nicht nur die gewünschte Anfangskonzentration
präzise einstellen, vielmehr kann auch der Verbrauch an waschwirksamer Substanz durch
deren Adsorption an den Schmutzstoffen verfolgt werden, was im allgemeinen mit einem
Rückgang der Leitfähigkeit verbunden ist. Bei größerem Schmutzanfall kann dann waschwirksames
Konzentrat automatisch nachdosiert werden. Andererseits kann beim Waschen nur wenig
verschmutzter Wäsche, beispielsweise nur einmal benutzter Hotelbettwäsche, Waschkonzentrat
eingespart und ein unnötiger Mehrverbrauch durch die verbrauchsorientierte Dosierung
vermieden werden.
Anstelle der Leitfähigkeitsmessung können auch andere Methoden verwendet werden,
beispielsweise eine nephelometrische Kontrolle der Waschlauge.
[0054] Die Konzentration der Waschlauge liegt im Bereich 0,5 bis 10 g/l. Sie orientiert
sich an dem Verschmutzungsgrad der Wäsche, d. h. bei wenig verschmutzter Wäsche liegt
die Anwendungskonzentration im allgemeinen bei 0,5 bis 5 g/l, bei stark verschmutzter
Wäsche bei 5 bis 10 g/l. In Sonderfällen, z. B. bei stark verschmutzter Arbeitskleidung,
kann die Konzentration noch höher liegen und beispielsweise 12 g/l betragen. Im
allgemeinen beträgt sie 2 bis 8 g/l. Das Flottenverhältnis (kg Textilgut zu Liter
Waschflotte) beträgt im allgemeinen 1 : 2 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 6.
Üblicherweise wird mit enthärtetem (permutiertem) Wasser gearbeitet, wobei auch für
das Nachspülen, zumindest für den ersten Nachspülgang, in der Regel enthärtetes Wasser
eingesetzt wird. Grundsätzlich unterscheidet sich der Waschprozeß in der Maschine
nicht wesentlich von den herkömmlichen Arbeitsweisen, mit Ausnahme dessen, daß (wie
vorstehend ausgeführt) eine automatische Nachdosierung des Waschmittels bei erhöhtem
Bedarf infolge starker Verschmutzung erfolgen kann.
Beispiele
[0055]
1. Der Waschmittelansatz (200 kg) enthielt die folgenden wasserfreien Bestandteile
(in Gew.-%):
24,0 % nichtionisches Tensid
2,0 % Na-Dodecylbenzolsulfonat
8,5 % Na-Nitrilotriacetat
55,0 % Na-Metasilikat (1:1)
8,5 % Pentanatriumtriphosphat
1,5 % Celluloseether
0,5 % optische Aufheller
Als nichtionisches Tensid wurde ein Gemisch aus gesättigtem C₁₂₋₁₄-Fettalkohol + 3
EO und C₁₂₋₁₄-Fettalkohol + 5 EO im Gewichtsverhältnis 1 : 1 mit einem Erstarrungspunkt
(Stockpunkt) von 5 °C verwendet.
Das Gemisch wurde in einer Mahlvorrichtung (Kolloidmühle Typ SZEGO-1) während 30 Minuten
gemahlen. Das Mahlprodukt (Austrittstemperatur 45 °C) wies eine mittlere Korngröße
von 18,6 µm und eine Viskosität von 50 Pa.s (nach Brookfield 6/10 bei 20 °C). In einem
gekühlten Pastenmischkessel mit Wandabstreifer wurden 0,1 % eines Farbstoffes zugemischt.
Das Endprodukt war eine lagerstabile, pumpfähige Paste mit einem spezifischen Gewicht
von 1,7 g/ml.
Die Paste wurde in Fässern (Fassungsvermögen 50 bzw. 200 l) abgefüllt, die unmittelbar
an das vorstehend beschriebene Dosiersystem angeschlossen werden konnten. Ein Vermischen
mit Wasser im Verhältnis 1 : 1 ergab ein dünnflüssiges, leicht dosierbares und mit
Wasser problemlos verdünnbares Konzentrat (Stammlauge mit geringer Schaumneigung).
Das verdünnte Konzentrat wurde in einem Vorratsbehälter (mit niveauabhängiger Einspeisung)
zwischengelagert und von dort den Waschmaschinen zugeführt. Die Zuführungen waren
als Ringleitungen ausgelegt, in denen das Konzentrat im Kreislauf gepumpt wurde. Ein
Absetzen von Waschmittelbestandteilen trat nicht ein.
2. Beispiel 1 wurde wiederholt under Verwendung von 57 Gew.-% Metasilikat und 22 Gew.-%
eines nichtionischen Tensidgemisches aus 2 Gewichtsteilen C₉₋₁₁-Oxoalkohol mit 5 EO
und 1 Gewichtsteil C₁₂₋₁₃-Oxoalkohol mit 6 EO. Die mittlere Korngröße des Mahlgutes
betrug 16,5 µm, die Viskosität 54 Pa.s (Brookfield 16/20 bei 20 °C). Auch dieses
Gemisch war lagerstabil, pump- und dosierfähig und ergab mit Wasser verdünnt (1 :
1 bis 1 : 3) dünnflüssige schwachschäumende Konzentrate mit vergleichbaren Eigenschaften.
3. Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei 0,2 Gew.-% des nichtionischen Tensids durch
die gleiche Menge einer Natriumtalgseife ersetzt wurden. Die Viskosität der Paste
erhöhte sich auf 68 Pa.s. Die wäßrigen Laugen wiesen eine Besonders geringe Tendenz
zur Schaumbildung auf.
4. Es wurde eine Paste folgender Zusammensetzung hergestellt (in Gew.-%):
17,5 % C₁₃-Oxoalkohol + 3 EO
2,5 % C₁₃-Oxoalkohol + 6 EO
2,0 % Na-Dodecylbenzolsulfonat
8,0 % Polyethylenglykol (MG 400)
7,5 % Acrylsäure-Maleinsäure-3:1-Copolymer (MG 70 000), vorliegend als Natriumsalz
2,5 % Ethylendiamintetra-(methylenphosphonat), Na₆-Salz
5,0 % Na-Nitrilotriacetat
52,5 % Na-Metasilikat
2,0 % Celluloseether
0,3 % optische Aufheller
0,2 % Na-Talgseife
Die Abkürzung MG bedeutet Molekulargewicht. Die Verarbeitung der Bestandteile zu
einer homogenen, stabilen Paste erfolgte analog der in Beispiel 1 angegebenen Weise.
Die mittlere Korngröße betrug 17,0 µm, wobei keine Anteile mit einer Korngröße über
40 µm vorlagen. Die Viskosität betrug 76 Pa.s (nach Brookfield 6/10) bei 20 °C. Hinsichtlich
ihrer Gebrauchseigenschaften entsprach die Paste dem Mittel gemäß Beispiel 1 bei
noch geringerer Schaumneigung, insbesondere während der Nachspülphase.
5. Gegenüber Beispiel 4 wurde der Polyethylenglykolether durch ein 1:1-Gemisch aus
Paraffinöl und einem Laurylether des Dicyclopentenols ersetzt. Der für das Mahlen
der Paste aufzuwendende Energiebedarf war gegenüber Beispiel 4 um ca. 20 % geringer.
Die Viskosität betrug 74 Pa.s. Weiterhin war die Neigung zur Schaumbildung des auf
Anwendungskonzentration verdünnten Paste gegenüber Beispiel 4 noch weiter verringert.
6. Der Ansatz enthielt die folgenden flüssigen Bestandteile (in Gew.-%):
22 % Oleylalkohol-Cetylalkohol(1:1) + 1,5 PO + 6 EO
6 % Polyethylenglykol 400
Die Zusammensetzung der Feststoffe einschließlich Na-Dodecylbenzolsulfonat entsprach
den Angaben in Beispiel 4. Die auf eine mittlere Korngröße von 18,2 µm gemahlene,
eine Viskosität von 82 Pa.s aufweisende Paste war lagerstabil und gut förderbar.
Ihre Schaumneigung bei Anwendungskonzentration war minimal. Außerdem zeichnete sich
das Waschmittel durch eine verbesserte Ausspülbarkeit in der Nachspülphase aus.
7. Die gemäß vorstehenden Beispielen hergestellten Pasten wurden in zylindrischen
Metallfässern (Inhalt 200 l) abgefüllt und gelagert. Die Entnahme der Paste erfolgte
über eine Absaugleitung, die zentral in eine Folgeplatte (21) gemäß Fig. III mündete.
Die Paste wurde über eine Förderpumpe zu einer Kreiselpumpe geführt, in der das Vermischen
mit dem über ein Dosierventil (5) zugeführten, enthärteten Wasser im Verhältnis 1
: 1 erfolgte. Das Einspeisen in die Waschmaschinen (Waschstraße mit 10 Einheiten)
erfolgte über eine zentrale Leitung mit ventilgesteuerten Zuführungen zu den einzelnen
Maschinen. Die Steuerung erfolgte in Abhängigkeit von der Leitfähigkeit der verdünnten
Waschlauge in den Waschmaschinen und wurde so durchgeführt, daß die Entnahmepumpe,
die Mischvorrichtung, das Zuführungsventil für das enthärtete Wasser und die jeweiligen
Dosierventile an den einzelnen Waschmaschinen im Gleichtakt arbeiteten. Mit Hilfe
eines zusätzlichen Drucksensors im Leitungssystem wurde dieses Steuersystem kontrolliert
und ein konstanter geringer Überdruck aufrechterhalten. Hierdurch erübrigte sich
die Installation eines Ausgleichsbehälters. Ein Absetzen von festen Bestandteilen
der verdünnten Paste erfolgte innerhalb der übliche Taktzeiten nicht. Nach längeren
Standzeiten (z. B. über Nacht) wurde das Leitungssystem über eine Rückführleitung
vorsorglich durchgespült. Die Anlage arbeitete während einer 1/2jährigen Testphase
störungsfrei.
1. Maschinelles Waschverfahren mit prozeßgesteuerter Dosierung von Waschmittel- und
Wassermenge, gekennzeichnet durch die Verwendung
a) eines pastenförmigen, phosphatreduzierten bis phosphatfreien Waschmittels, das
von Wasser, organischen Lösungsmitteln und hydrotropen Verbindungen im wesentlichen
frei ist, bestehend aus einer im Temperaturbereich unterhalb 10 °C flüssigen Phase,
die aus nichtionischen Tensiden aus der Klasse der Polyglycoletherverbindung gebildet
wird, sowie einer darin dispergierten festen Phase, in der die Teilchen eine mittlere
Korngröße von 5 bis 40 µm und höchstens 5 % der Teilchen eine Korngröße bis zu 80
µm aufweisen, wobei die feste Phase aus Waschalkalien, sequestrierend wirkenden Verbindungen
und sonstigen Waschmittelbestandteilen sowie gegebenenfalls anionischen Tensiden gebildet
wird, ferner
b) einer prozeßgesteuerten Vorrichtung zum Dosieren des Waschmittels in den Laugenbehälter
der Waschmaschine, wobei mit dieser Vorrichtung das Waschmittel einem Vorratsbehälter
entnommen und einer Mischvorrichtung zugeführt wird, in der es mit Wasser mindestens
soweit verdünnt wird, daß die Bildung einer Gel-Phase übersprungen wird, worauf das
wäßrige Gemisch, gegebenenfalls nach Zwischenschaltung von Ausgleichsbzw. Vorratsbehältern,
der Waschmaschine zugeführt und - soweit dies nicht bereits in der Mischvorrichtung
geschehen - mit weiterem Wasser auf eine Konzentration bis 0,5 bis 10 g/l verdünnt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des pastenförmigen
Mittels an nichtionischen Tensiden 15 bis 30, vorzugsweise 18 bis 20 und insbesondere
20 bis 25 Gew.-% beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das pastenförmige
Waschmittel niedrigschmelzende Gemische nichtionischer Tenside mit unterschiedlichem
Ethoxylierungsgrad und gegebenenfalls unterschiedlicher C-Kettenlänge enthält.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige
Phase des pastenförmigen Mittels bis zu 12 Gew.-% mindestens eine Verbindung aus der
Klasse der Polyethylenglykole mit niedrigem Molekulargewicht, der Paraffinöle und
flüssigen Ether mit 8 bis 16 C-Atomen in der Kohlenwasserstoffkette enthält.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das pastenförmige
Mittel bis zu 4 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 Gew.-% eines Sulfonat-Tensids aus
der Klasse der C₁₀₋₁₃-Alkylbenzolsulfonate, C₁₁₋₁₅-Alkansulfonate, C₁₂₋₁₈-alpha-Olefinsulfonate,
alpha-Sulfofettsäuren und deren Ester sowie bis zu 1 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 0,5
Gew.-% einer C₁₂₋₁₈-Seife enthält.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
Natriummetasilikat in Anteilen von 35 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise von 40 bis 65 Gew.-%
enthält.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Korngröße der dispergierten festen Phase zwischen 10 und 30 µm, vorzugsweise 10 und
20 µm liegt und die maximale Größe der Teilchen unter 50 µm, vorzugsweise unter 40
µm liegt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Brookfield
(6/10 bei 20 °C) gemessene Viskosität des verwendeten pastenförmigen Mittels von 20
bis 1 000 Pa. s, vorzugsweise von 30 bis 300 Pa.s aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Dosiervorrichtung
verwendet, welche im wesentlichen aus folgenden Elementen besteht:
- einem Vorratsbehälter (1) für die Waschpaste (2),
- einer Entnahme- und Förderungseinrichtung (3) für die Paste,
- einer Mischvorrichtung (4) für die Paste mit Wasser, die einer Zuführung (5) entnommen
wird,
- einer Zuführung (6) zur Verbrauchsstelle (Waschmaschine) (8),
- einer Steuervorrichtung (9), die Bedarf an Waschmittel bzw. Waschlauge an der Verbrauchsstelle
registriert und die Funktionen Einrichtungen (3), (4) und (5) einschließlich der
Dosierung der Wasserzufuhr über (6) in Abhängigkeit von dem Bedarf steuert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Paste in der Mischvorrichtung
(4) mit enthärtetem Wasser im Verhältnis 2 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise 3 : 2 bis
1 : 3 verdünnt.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zusätzlich einen Ausgleichsbehälter (7) enthält.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktion
der Elemente (3), (4), (5) und (6) in Abhängigkeit von der in (8) gemessenen Leitfähigkeit
der verdünnten Waschlauge synchron gesteuert wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12 dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischvorrichtung ein nach dem Prinzip der Wasserstrahlpumpe arbeitender Injektor
mit integriertem Absperrventil ist.