[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrbahnüberganges über
eine Konstruktions- oder Bewegungsfuge, insbesondere an Brücken, bei welchem man mindestens
in der Fahrbahndecke über der Fuge eine die volle Deckenstärke durchsetzende, kanalartige
Ausnehmung ausbildet, den oberen Abschnitt der Fuge mit einer bitumengebundenen, elastoviskosen
Füllmasse ausfüllt, mit dieser auch die Bodenfläche und die Flankenflächen der Ausnehmung
beschichtet, auf diese Schicht einen die Fuge überdeckenden, vorzugsweise metallischen
Abdeckstreifen auslegt, die Ausnehmung mit heißem, splittartigen Schüttgut im wesentlichen
einheitlicher Korngröße ausfüllt, dessen Hohlräume mit heißer bitumengebundener, elastoviskoser
Füllmasse füllt und die Schüttgutschicht gegebenenfalls verdichtet und abstreut, sowie
einen Abdeckstreifen zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Bei dem aus dem europäischen Patent 642 (78300165.4) bekannten "Thorma-Joint-Verfahren"
dieser Art wird in einer 30 cm breiten Ausnehmung über der Fuge ein 10 cm breiter
Abdeckstreifen mit glatten, parallelen Seitenrändern verwendet. Dieses Verfahren hat
sich in der Praxis durchaus bewährt, jedoch treten bei an Brüchen mit Spannweiten
über 40 m bei tiefen Temperaturen gelegentlich Risse auf.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es nun, das Verfahren zur Herstellung eines Fahrbahnüberganges
der eingangs genannten Art sowie den zugehörigen Abdeckstreifen so zu verbessern,
daß mit einfachen, unaufwendigen Mitteln auch größere auch bauwerksdehnungen ohne
Rißbildungen aufgenommen werden können.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die Maßnahmen des Patentanspruches 1 ausgezeichnet.
[0005] Durch die gezackte Ausbildung der Seitenränder des Abdeckstreifens wird bei Einhaltung
der genannten Bemessungsgrenzen überraschenderweise eine wesentlich bessere Aufnahme
von größeren Bauwerksdehnungen an der Fuge ohne Rißbildung ermöglicht.
[0006] Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Abdeckstreifen aus Metallblech zur Durchführung
des Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruches 7.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Abdeckstreifens sind in den Patentansprüchen 8 bis
12 definiert.
[0009] Im folgenden werden eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens und des Abdeckstreifens
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen und ein Ausführungsbeispiel weiter
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch einen Fahrbahnübergang,
Fig. 2 eine schematische Aufsicht auf den in der Ausnehmung angeordneten Abdeckstreifen
und
Fig. 3 eine Aufsicht auf einen abgewandelten Abdeckstreifen.
[0010] Der in Fig. 1 dargestellte Fahrbahnübergang über eine 3 cm breite Bewegungsfuge 10
umfaßt eine die Fahrbahndecke 16 über deren gesamte Breite durchgehend durchsetzende,
50 cm breite kanalnalartige Ausnehmung 11, deren Bodenfläche 13 und deren Flankenflächen
14 nach dem Verfüllen der mit einer Unterfüllung 15 versehenen Fuge 10 mit einer bitumengebundenen,
elastoviskosen Füllmasse mit einer aus der gleichen Füllmass bestehenden Schicht 17
ausgekleidet wurde. Auf diese ist über der Fuge 10 ein 20 cm breiter Abdeckstreifen
1 aus Aluminiumblech mit gezackten Seitenrändern aufgelegt, der oberseitig ebenfalls
mit der Füllmasse beschichtet wurde. In die verbleibende Ausnehmung 11 wurde auf 150
°C vorerhitzter Splitt mit im wesentlichen einheitlicher Korngröße von 20 mm gefüllt,
worauf die Hohlräume dieser Schicht mit der auf 175 °C erhitzten, bitumengebundenen
elastoviskosen Füllmasse 19 ausgegossen wurden. Die Oberfläche der Schüttgutschicht
12 wurde mit einer 2 mm dicken Schicht der Füllmass versiegelt und zur Erhöhung der
Griffigkeit und zur optischen Anpassung an die angrenzende Fahrbahnoberfläche mit
Abstreusplitt der Körnung 1/3 mm abgestreut. Die bitumengebundene elastoviskose Füllmasse
bestand aus 48 Gew.% einer Mischung aus Bitumen und aus Altreifen gewonnenen Gummiteilchen
und 52 Gew.% Kalksteinmehl und feinteiligem Sand und das Volumenverhältnis Splitt
zu Füllmasse betrug etwa 65 % : 35 %.
[0011] Der in Fig. 2 dargestellte Abdeckstreifen 1 aus 2 mm starkem Aluminiumblech trägt
an beiden Seitenrändern durchgehende Reihen jeweils durch geradlinige Zackenränder
2 begrenzter, rechtwinkliger Zacken 3 mit einer Zackentiefe T von 5 cm und einem
Abstand A der Zackenspitzen 4 von 10 cm.
[0012] Die Streifenbreite B des Abdeckstreifens beträgt 20 cm und die Zacken 3 der gegenüberliegenden
Seitenränder sind jeweils zueinander auf Lücke versetzt.
[0013] Der in Fig. 3 dargestellte, abgewandelte Abdeckstreifen 1 besitzt ebenfalls eine
Streifenbreite B von 20 cm und an seinen Seitenrändern 2 jeweils eine fortlaufende
Reihe von spitzen Zacken 3 mit geradlinigen Zackenrändern 5, einem Winkel ... von
60 ° an den Zackenspitzen 4 und einem Abstand der Zackenspitzen 4 von etwa 5,6 cm.
[0014] Mit den in den Figuren 2 und 3 dargestellten Abdeckstreifen und entsprechenden Vergleichsstreifen
aus 10 cm breiten, 2 mm starkem Aluminiumblech mit glatten Seitenrändern wurden bei
einer Breite der Ausnehmung von 30 cm und temperaturen von 18 °C bzw. 22 °C Vergleichsversuche
durchgeführt, bei welchen die beiderseits der Fuge liegenden Teile mit einer Geschwindigkeit
3 mm/min auseinanderbewegt wurden. Dabei ergab sich in allen Fällen, daß die Abdeckstreifen
mit gezackten Seitenrändern einer Dehnung um 30 mm ohne Riß oder Bruch in der 6 cm
starken Füllung der Ausnehmung standhielten, während bei dem Vergleichs-Abdeckstreifen
mit glatten Seitenrändern schon bei einer Dehnung um 10 mm Risse oder vollständige
Brüche der Füllschicht auftraten.
[0015] Das vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsformen erläuterte Verfahren und der
zugehörige Abdeckstreifen können vom Fachmann je nach den Anforderungen des Einzelfalles
in verschiedener Weise zweckentsprechend abgewandelt werden, sofern dabei ein Abdeckstreifen
mit gezackten Seitenrändern verwendet und die Form der Zacken 3, die Zackentiefe T
und der Abstand A zwischen den Zackenspitzen 4 so auf die Korngröße des splittartigen
Schüttgutes, dessen Schichtdicke und die Breite der Ausnehmung relativ zur Streifenbreite
B abgestimmt wird, daß eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Dehnbewegungen in
der die Ausnehmung füllenden Schicht erreicht wird
1. Verfahren zur Herstellung eines Fahrbahnüberganges über eine Konstruktions- oder
Bewegungsfuge, insbesondere an Brücken, bei welchem man mindestens in der Fahrbahndecke
über der Fuge eine die volle Deckenstärke durchsetzende, kanalartige Ausnehmung ausbildet,
den oberen Abschnitt der Fuge mit einer bitumengebundenen, elastoviskosen Füllmasse
ausfüllt, mit dieser auch die Bodenfläche und die Flankenflächen der Ausnehmung beschichtet,
auf diese Schicht einen die Fuge überdeckenden, vorzugsweise metallischen Abdeckstreifen
auslegt, die Ausnehmung mit heißem, splittartigem Schüttgut im wesentlichen einheitlicher
Korngröße ausfüllt, dessen Hohlräume mit heißer bitumengebundener, elastoviskoser
Füllmasse füllt, die Schüttgutschicht gegebenenfalls verdichtet und abstreut, dadurch
gekennzeichnet, daß man in einer 35 bis 75 cm breiten Ausnehmung einen Abdeckstreifen
(1) mit gezackten Seitenrändern (2), einer 25 bis 50 % der Ausnehmungsbreite entsprechenden
Streifenbreite (B) bis zu den Zackenspritzen (4) zwischen 15 und 40 cm und vorzugsweise
zwischen 20 und 30 cm eine Zackentiefe (T) zwischen 2 und 10 cm und vorzugsweise zwischen
4 und 6 cm und einem Abstand (A) der Zackenspitzen (4) zwischen 3 und 20 cm und vorzugsweise
zwischen 6 und 10 cm verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Abdeckstreifen
(1) mit spitzen Zacken (3) mit geradlinigen Zackenrändern (5) und einem Winkel ...
zwischen 60° und 90° an den Zackenspitzen verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Abdeckstreifen
(1) mit an den Zackenrändern (5) Zacken (3) angeordneten Hilfszacken verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Abdeckstreifen
(1) mit konkav gebogenen Zackenrändern verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Abdeckstreifen (1) mit abgestumpften oder konvex gerundeten Zackenspitzen (4) verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Abdeckstreifen (1) verwendet, bei dem jeweils die Zackenspitzen (4) des einen Seitenrandes
(2) den Zackenlücken (6) des anderen Seitenrandes gegenüberliegen.
7. Abdeckstreifen aus Metallblech zur Herstellung eines Fahrbahnüberganges über eine
Konstruktions- oder Bewegungsfuge, gekennzeichnet durch gezackte Seitenränder (2),
eine Streifenbreite zwischen den Zackenspitzen (4) zwischen 15 und 40 cm und vorzugweise
zwischen 20 und 30 cm, eine Zackentiefe (T) zwischen 2 und 10 cm und vorzugsweise
zwischen 4 und 6 cm und einen Abstand (A) der Zackenspitzen (4) zwischen 3 und 20
cm und vorzugsweise zwischen 6 und 10 cm.
8. Abdeckstreifen nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch spitze Zacken (3) mit geradlinigen
Zackenrändern (5) und einen Winkel ... zwischen 60 ° und 90 ° an den Zackenspitzen
(4).
9. Abdeckstreifen nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch spitze Zacken (3) mit konkav
gebogenen Zackenrändern (5).
10. Abdeckstreifen nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zackenspitzen (4) eine leicht abgestumpfte oder gerundete Form aufweisen.
11. Abdeckstreifen nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zackenspitzen (4) eine leicht abgestumpfte oder gerundete Form aufweisen.