[0001] Die Erfindung betrifft ein Feuchtwerk für eine Offsetdruckmaschine mit einer Dosierwalze,
einer Auftragwalze zum Auftrag von Feuchtmittel auf einen Plattenzylinder, einer unter
gegenseitiger Pressung der Dosierwalze und der Auftragwalze gebildeten Kontaktzone
entlang sich berührender achsparalleler Mantellinien dieser Walzen, Antriebsmitteln
zur Drehung der Dosierwalze und der Auftragwalze mit im Bereich der Kontaktzone im
wesentlichen nach unten weisender Richtung der Umfangsgeschwindigkeiten dieser Walzen,
einem oberhalb der Kontaktzone befindlichen, von den Mantelflächen der Dosierwalze
und der Auftragwalze und von Abdichtmitteln an den Enden dieser Walzen gebildeten
Vorratsraum für Feuchtmittel und einer mit einer Walzenoberfläche zusammenarbeitenden
traversierenden Reibwalze.
[0002] Ein derartiges Feuchtwerk ist aus der DE-OS 22 06 498 bekannt. Hierbei ist eine oszillierende
Reibwalze vorgesehen, die an der Auftragwalze zwischen deren Kontaktstelle mit dem
Plattenzylinder und dem Vorratsraum für Feuchtmittel im Zwickel zwischen der Auftragwalze
und einer daran angestellten Dosierwalze angeordnet ist.
[0003] In jüngerer Zeit wurde bei ähnlichen Feuchtwerkssystemen auf eine an sich wünschenswerte
Verreibung verzichtet, um einen ungehinderten Rücktransport von überschüssigem Feuchtmittel
vom Plattenzylinder zum Vorratsraum zu ermöglichen (siehe US-PS 4,455,938).
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Feuchtwerk
vorzuschlagen, mit dem sowohl eine Verreibung als auch ein ungehinderter Rücktransport
von überschüssigem Feuchtmittel vom Plattenzylinder zum Vorratsraum für Feuchtmittel
möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Feuchtwerk gemäß Anspruch 1.
[0006] Die erfindungsgemäße Anordnung der Reibwalze wirkt sowohl dem sogenannten Schabloniereffekt
als auch einem linienförmigen Überfeuchten entgegen.
[0007] Durch diese Anordnung der Reibwalze muß der Vorteil ihrer vergleichmäßigenden Wirkung
nicht durch einen anderen störenden Einfluß erkauft werden, der bei bekannten gattungsgemäßen
Feuchtwerken dadurch erwächst, daß die Mantelfläche der Auftragwalze auf ihrem Weg
vom Plattenzylinder zum Vorratsraum für das Feuchtmittel von einer Reibwalze kontaktiert
wird, wodurch ein ungehinderter Feuchtmittelrücktransport vom Plattenzylinder zum
Vorratsraum für das Feuchtmittel gestört werden kann.
[0008] Ein sicherer Antrieb der Reibwalze wird durch formschlüssige Antriebsmittel für die
Dosierwalze gewährleistet.
[0009] Überdies hat die erfindungsgemäße Anordnung der Reibwalze auch den Vorteil, daß eine
ungestörte Übertragung des in der Kontaktzone gebildeten Feuchtmittelfilms auf den
Plattenzylinder erfolgen kann.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
[0011] Das an einen Plattenzylinder 2 angestellte Feuchtwerk 1 umfaßt eine Dosierwalze 3,
eine Auftragwalze 4 für das Feuchtmittel und eine Reibwalze 5. Die Welle 6 der Dosierwalze
3 ist beiderseits in ortsfesten Lagerungen der Maschine aufgenommen. An den Stirnseiten
der Dosierwalze 3 ist je eine Lagerplatte 7 auf je einem Wellenzapfen der Welle 6
um diese schwenkbar angeordnet. Die beiden Lagerplatten 7 sind mittels Traversen 8
miteinander verbunden. Die Auftragwalze 4 ist mit ihren Enden in je einem Gleitschuh
9 gelagert, der seinerseits an in die Lagerplatten 7 eingearbeiteten geradlinigen
Führungsflächen 10 gleitet. Diese Führungsflächen 10 sind im wesentlichen parallel
zu der Richtung einer Tangente an den Plattenzylinder 2 in einem Berührungspunkt mit
der Auftragwalze 4. Der jeweilige Gleitschuh 9 ist mit einem am freien Ende mit Gewinde
versehenen Schaft 11 verbunden, der in Richtung der Führungsflächen 10 verläuft und
von der jeweiligen Lagerplatte 7 geführt ist. Je eine an der Lagerplatte 7 abgestützte
Druckfeder 12 beaufschlagt den jeweiligen Gleitschuh 9 in Richtung "Lösen des Kontakts
mit der Dosierwalze". Der Schaft 11 durchdringt weiterhin eine Aussparung 13 in der
jeweiligen Lagerplatte 7, in der jeweils ein Stellantrieb für den jeweiligen Gleitschuh
9 vorgesehen ist. Der jeweilige Stellantrieb ist gebildet aus einer gleitbar auf dem
Schaft 11 angeordneten und gegen eine auf das Gewinde des Schaftes 11 aufgeschraubte
Stellhülse 18 angestellten Zahnstange 17 und einem (nicht dargestellten) mit der Zahnstange
17 kämmenden und mit einem Schneckenrad 16 koaxialen Zahnrad. Die (nicht dargestellten)
Zahnräder zur Verstellung der jeweiligen Zahnstange 17 sind gemeinsam auf einer Stellwelle
19 befestigt. Auf dieser Stellwelle 19 ist weiterhin das mit einer Schnecke 15 in
Eingriff stehende Schneckenrad 16 befestigt, so daß die Stellwelle 19 mittels eines
an der Schnecke 15 angeordneten Betätigungsteils 14 verdrehbar ist.
[0012] Im oberen Zwickel zwischen der Dosierwalze 3 und der Auftragwalze 4 befindet sich
das Feuchtmittel, das hierin durch geeignete(nicht dargestellte) Abdichtmittel an
den Stirnseiten dieser Walzen eingeschlossen ist. Eine durch die gegenseitige Pressung
dieser Walzen mit Hilfe des Betätigungsteils 14 einstellbare Feuchtmittelmenge wird
durch die Kontaktzone 20 dieser Walzen über die unter der Kontaktzone 20 befindliche
Mantelfläche der Auftragwalze 4 zum Plattenzylinder 2 befördert. Hierzu besitzt das
Feuchtwerk Antriebsmittel 21, 22 zur Drehung der Dosierwalze 3 und der Auftragwalze
4 mit im Bereich der Kontaktzone 20 nach unten weisender Richtung der Umfangsgeschwindigkeiten
dieser Walzen. Diese Antriebsmittel treiben die Dosierwalze 3 mit der Umfangsgeschwindigkeit
des Plattenzylinders 2 an. Dies geschieht über ein Triebrad 21 eines Zahnräderzuges
der Druckmaschine, das mit einem Zahnrad 22 kämmt, welches koaxial zur Dosierwalze
3 angeordnet und mit dieser über einen (nicht dargestellten) Freilauf verbunden ist.
[0013] Die Auftragwalze 4 wird durch die Dosierwalze 3 über Friktion in der Kontaktzone
20 angetrieben.
[0014] Gegenüber der Kontaktzone 20 ist an die Dosierwalze 3 eine traversierende Reibwalze
5 angestellt, deren Drehung und Traversierung durch Friktion an der Dosierwalze 3
bewerkstelligt wird. Hierzu ist die Achse 23 der Reibwalze 5 mit ihren Enden drehfest
in je einem Langloch 24 der jeweiligen Lagerplatte 7 aufgenommen. Das Langloch 24
erstreckt sich im wesentlichen in Richtung auf die Dosierwalze 3 hin und ist in seiner
Breite an den Durchmesser der Achse 23 angepaßt. Innerhalb dieses Langloches 24 ist
diese Achse 23 jeweils mit einer in die Lagerplatte 7 eingeschraubten Stellschraube
25 befestigt, welche die Achse 23 auf eine gegenüber der Stellschraube in der Lagerplatte
7 angeordnete Druckfeder 26 andrückt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0015]
1 Feuchtwerk
2 Plattenzylinder
3 Dosierwalze
4 Auftragwalze
5 Reibwalze
6 Welle
7 Lagerplatte
8 Traversen
9 Gleitschuh
10 Führungsflächen
11 Schaft
12 Druckfeder
13 Aussparung
14 Betätigungsteil
15 Schnecke
16 Schneckenrad
17 Zahnstange
18 Stellhülse
19 Stellwelle
20 Kontaktzone
21 Triebrad
22 Zahnrad
23 Achse
24 Langloch
25 Stellschraube
26 Druckfeder
1. Feuchtwerk für eine Offsetdruckmaschine mit einer Dosierwalze, einer Auftragwalze
zum Auftrag von Feuchtmittel auf einen Plattenzylinder, einer unter gegenseitiger
Pressung der Dosierwalze und der Auftragwalze gebildeten Kontaktzone entlang sich
berührender achsparalleler Mantellinien dieser Walzen, Antriebsmitteln zur Drehung
der Dosierwalze und der Auftragwalze mit im Bereich der Kontaktzone im wesentlichen
nach unten weisender Richtung der Umfangsgeschwindigkeiten dieser Walzen, einem oberhalb
der Kontaktzone befindlichen, von den Mantelflächen der Dosierwalze und der Auftragwalze
und von Abdichtmitteln an den Enden dieser Walzen gebildeten Vorratsraum für Feuchtmittel
und einer mit einer Walzenoberfläche zusammenarbeitenden traversierenden Reibwalze,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibwalze (5) in unmittelbarem Reibkontakt mit der Dosierwalze (3) steht.
2. Feuchtwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Antrieb der Dosierwalze (3) formschlüssige Antriebsmittel (21, 22) vorgesehen
sind.