(19)
(11) EP 0 296 435 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.12.1988  Patentblatt  1988/52

(21) Anmeldenummer: 88109324.9

(22) Anmeldetag:  11.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F01N 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 24.06.1987 DE 3720829

(71) Anmelder: ZEUNA-STÄRKER GMBH & CO KG
D-86016 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Santiago, Enrique
    D-8901 Diedorf (DE)
  • Kugland, Peter
    D-8904 Friedberg (DE)
  • Ullmer, Alois
    D-8000 München 60 (DE)

(74) Vertreter: Grättinger, Günter 
Grättinger & Partner Postfach 16 55
82306 Starnberg
82306 Starnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen eines Russfilters


    (57) Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen eines Rußfilters (7) in der Abgasleitung (6) eines Diesel­motors (1) mit einer vor dem Rußfilter (7) angeordneten Brennkammer (13), in welcher eine Kraftstoffdüse (34) und eine dieser zugeordnete elektrische Zündvorrichtung eingebaut sind, ermöglichen eine Nachverbrennung des Abgases ohne Sekundärluft. Das Abgas in der Brennkammer (13) wird mit dem durch die Kraftstoffdüse (34) einge­spritzten Kraftstoff vermischt und mit dem im Abgas vorhandenen Anteil an unverbranntem Sauerstoff durch die Zündvorrichtung gezündet. Das heiße Abgas bewirkt im Rußfilter (7) den Abbrand des dort angesammelten Rußes.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen eines Rußfilters in der Abgasleitung eines Dieselmotors unter Last und für alle Motordrehzahlen, sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung mit einer vor dem Rußfilter angeordneten Brennkammer, in welcher eine Kraftstoffdüse und eine dieser zuge­ordnete elektrische Zündvorrichtung eingebaut sind.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der deutschen Offen­legungsschrift 32 19 948 bekannt. Dabei arbeitet der Brenner mit Sekundärluft, welche in einer den Brenn­raum umgebenden Ringkammer erwärmt wird, bevor sie in den Brennraum gelangt. Dort wird das Gemisch aus Sekundärluft und eingesprühtem Kraftstoff durch eine Glühkerze gezündet. Das heiße Verbrennungsgas wird zum Regenerieren eines nachgeschalteten Rußfilters verwendet.

    [0003] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Auf­gabe zugrunde, das Abbrennen des Rußes in einem Ruß­filter für wechselnde Motorbetriebszustände wirksam aber dennoch konstruktiv einfach zu verwirklichen.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 und einer Vorrichtung gemäß Anspruch 2 gelöst, wobei auf eine Zufuhr von Sekundärluft in der Brennkammer gänzlich verzichtet werden kann.

    [0005] Dadurch, daß durch die Brennkammer nur ein Abgasteil­strom, bevorzugt von weniger als etwa 25% des Gesamtab­gasstroms geleitet und dort mittels der Zündvorrichtung gezündet wird, lassen sich die Zündbedingungen besser kontrollieren. Dabei kann durch geeignete Dosierung des Abgasteilstroms eine gleichmäßig verlaufende Ver­brennung des im Abgas noch enthaltenen Sauerstoffan­teils von 7 bis 15% des den Motor verlassenden Gesamt­abgasstroms erreicht werden. Das der Brennkammer zuge­führte Motorabgas, dessen Temperatur maximal etwa 400°C beträgt, wird durch die Nachverbrennung in der Brenn­kammer sehr stark aufgeheizt. Durch den aufgeheizten Abgasteilstrom, der dem Hauptabgashauptstrom vor dem Rußfilter wieder zugemischt wird, gelingt es, die Ab­gastemperatur des Gesamtabgasstroms auf etwa 700°C anzuheben. Diese Temperatur liegt über der Zündtempera­tur des zu verbrennenden Rußes im Rußfilter. Für diesen Temperaturanstieg ist entscheidend, daß zuerst eine Abgasteilmenge mit dem eingespritzten Kraftstoff in der Brennkammer gezündet und verbrannt wird und daß der dabei verdampfte Kraftstoff nur teilweise verbrannt wird, sodaß es bei der Vermischung dieses heißen Ver­brennungsgases mit weiteren Abgasanteilen in der und/ oder unmittelbar nach der Brennkammer zu einer weiteren Nachverbrennung der zugemischten Abgasanteile kommt, mit dem Ergebnis, daß die Temperatur des Gesamtabgas­stroms vor dem Rußfilter erheblich über der bloßen Mischtemperatur liegt.

    [0006] Besonders gleichmäßige Zünd- und Brennbedingungen las­sen sich dadurch verwirklichen, daß in Verbindung mit der Brennkammer eine Zündkammer vorgesehen ist, welche von einem Abgasteilstrom durchströmt wird. Hierzu be­steht eine bevorzugte Ausführungsform darin, daß die Zündkammer innerhalb der Brennkammer angeordnet ist und daß die Zündkammer von einem ersten Abgasteilstrom und ein zwischen Brennkammerwand und Zündkammer gebil­deter Hohlraum von einem zweiten Abgasteilstrom durch­strömt werden und daß beide Abgasteilströme in der Brennkammer hinter der Zündkammer miteinander vermischt werden. Dabei findet, wie oben bereits ausgeführt, eine Verbrennung des zugemischten Abgasteilstroms statt. Bei dieser Ausführungsform wird also nur der erste Abgasteilstrom in der Zündkammer gezündet; der zweite Abgasteilstrom steht zunächst im Wärmeaustausch mit der Wand der Zündkammer, d.h. er nimmt begrenzt Wärme auf, isoliert aber gleichzeitig die Zündkammer gegen­über der kälteren Umgebung. Der Anteil des ersten Ab­gasteilstroms am Gesamtabgasstrom beträgt dabei bevor­zugt zwischen 2 und 5%, der des zweiten Abgasteilstroms 15 bis 20%. Die Vermischung der beiden Abgasteilströme erfolgt noch innerhalb der Brennkammer, wobei zweck­mäßig vorgesehen ist, daß der zweite Abgasteilstrom mittels zwischen Zündkammer und Brennkammerwand vorge­sehener schraubenlinienförmiger Leitbleche in Drehung versetzt wird. Die Folge davon ist eine besonders in­nige Vermischung der beiden Abgasteilströme, wobei es zu einer Verbrennung auch des zugemischten zweiten Abgasteilstroms kommt. Nach dem Zusammenströmen der aus der Brennkammer austretenden Abgasteilströme mit dem Hauptabgasstrom ergibt sich eine Nachverbrennung mit dem im Hauptabgasstrom enthaltenen Restsauerstoff.

    [0007] Im Rahmen der Erfindung kann die Brennkammer entweder in eine Bypassleitung des Abgassystems eingebaut oder von der Abgasleitung eingehüllt werden, derart, daß der Hauptabgasstrom durch einen äußeren Ringraum zwi­schen der Abgasleitung und der Brennkammerwand geleitet wird. Diese Ausführungsform ist besonders energie­und platzsparend.

    [0008] Eine zweckmäßige Ausgestaltung dieser Ausführungsform besteht darin, daß die Brennkammer etwa konzentrisch in das Abgasrohr eingesetzt ist und anströmseitig an eine Kammer angeschlossen ist, deren Wand gegen die Abgasströmung gewölbt ausgebildet ist und eine Mittel­öffnung aufweist. Zur genauen Dosierung der beiden Abgasteilströme kann in weiterer Ausgestaltung vorge­sehen sein, daß die Kammer an eine Blende angrenzt, welche erste Öffnungen zur Dosierung des ersten Abgas­teilstromes und, radial außerhalb der Zündkammer, zwei­te Öffnungen der zur Dosierung des zweiten Abgasteil­stromes aufweist.

    [0009] Die Zündkammer ist bevorzugt in Art einer Venturidü­se eingeschnürt, wobei die Mündung der Kraftstoffdüse etwa in der Engstelle der Zündkammer oder geringfügig dahinter angeordnet ist.

    [0010] Ein weiterer Vorschlag zur Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Zündvorrichtung zwei Zündelek­troden umfaßt, welche durch die Abgasleitung, die Brennkammerwand und die Wand der Zündkammer hin­durchgeführt sind, so daß sich deren Elektroden dicht vor der Mündung der Kraftstoffdüse gegenüber stehen.

    [0011] Um einen besonders gleichmäßigen Verbrennungsablauf bei sicheren Zündbedingungen in wechselnden Lastzu­ständen über den gesamten Drehzahlbereich des Diesel­motors zu gewährleisten, kann es weiterhin von Vorteil sein, daß ein von Einbauten freier Endabschnitt der Brennkammer, in welchem sich der erste und der zweite Abgasteilstrom vermischen, mit Durchbrechungen für die Zuströmung von Teilmengen des Hauptabgasstroms versehen ist. Hier ermöglicht eine kleine erste Ab­gasteilmenge die Aufrechterhaltung stabiler Zündbedin­gungen, verbunden mit einer weitgehend vollständigen Verbrennung der Abgase mit dem Restsauerstoff der sukzessive zugeführten weiteren Abgasteilmengen.

    [0012] Im Rahmen der Erfindung spielt es keine Rolle von wel­cher Art der Rußfilter ist; z.B. kommen sowohl die üblichen Keramikfilter als auch sog. Keramik-Wickelfil­ter in Frage, bei denen gelochte Stahlrohre in eine Keramikfaserwicklung eingehüllt sind. Ferner kann der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Abgasturbine vorge­schaltet sein.
    Der Kraftstoff für den Betrieb der Kraftstoffdüse kann bevorzugt dem Motortreibstoff entsprechen, dem vorteil­haft ein Additiv zur Verbrennung der Rußverbrennung zugegeben wird.

    [0013] Die Zufuhr von Kraftstoff in die Kraftstoffdüse kann in Abhängigkeit von der jeweiligen Motorlast bzw. dem jeweiligen Motorbetriebspunkt geregelt sein; je heißer die Motorabgase in der Regenerierungsphase sind, desto geringer kann die Kraftstoffmenge sein, die durch die Kraftstoffdüse in die Brennkammer eingespritzt wird.

    [0014] Als Zündelektroden können im Handel erhältliche Aus­führungsformen, wie sie beispielsweise in Heizungs­systemen Anwendung finden, verwendet werden.

    [0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfin­dungsgemäßen Vorrichtung in einem Abgas­system zwischen Motor und Rußfilter

    Fig. 2 einen Ausschnitt A der Fig. 1 mit einer alternativen Anordnung der Brennkammer

    Fig. 3 einen axialen Längsschnitt durch eine Brennkammer, welche im Inneren der Abgas­leitung angeordnet ist und

    Fig. 4 einen Schnitt gem. IV-IV der Fig. 3.



    [0016] Gem. Fig. 1 wird ein Dieselmotor (1) über einen Kraft­stofftank (2) mit Kraftstoff versorgt. Die Ansaugluft wird dem Dieselmotor (1) über eine Ansaugluftleitung (4) zugeführt. An den Abgaskrümmer (5) des Dieselmotors ist eine Abgasleitung (6) angeschlossen, welche über ein Rußfilter (7) mit einer Auspuffleitung (8) verbun­den ist. Das Rußfilter (7) enthält einen Keramikeinsatz (9) mit in Strömungsrichtung verlaufenden Kanälen, in welchen sich der nichtverbrannte Ruß ansammelt. Der Kraftstofftank (2) ist über eine Kraftstoffleitung (10) mit dem Dieselmotor (1) und über eine weitere Kraftstoffleitung (11), in welche in eine Förderpumpe (12) eingebaut ist, mit einer Brennkammer (13) verbun­den, welche in die Abgasleitung (6) zwischen dem Abgas­krümmer (5) und dem Rußfilter (7) eingesetzt ist. In der Brennkammer (13) , von welcher eine Ausführungsform in den Fig. 3 und 4 näher beschrieben ist, wird der Kraftstoff aus der Kraftstoffleitung (11) zur Nachver­brennung eines durch die Brennkammer geleiteten Abgas­teilstroms eingespritzt.

    [0017] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt A der Fig. 1 mit einer alternativen Anordnung der Brennkammer (13) , welche in eine von der Abgasleitung (6) abzweigende Bypass­leitung (15) eingebaut ist. Die Bypassleitung (15) ist stromabwärts mittels einer die Abgasleitung (6) umgebenden Hutze (16) wieder an der Abgasleitung (6) angeschlossen, welche im Bereich der Hutze (16) geteilt ist, wobei der stromaufwärts liegende Teil der Abgas­leitung (6) mit einer Einschnürung (17) endet.

    [0018] Fig. 3 zeigt einen Axialschnitt durch die Brennkammer (13), welche im Inneren der Abgasleitung (6) angeordnet ist. Mit ihrem rechten Ende ist die Abgasleitung (6) mittels eines Flansches (18) an einem (nicht gezeichne­ten) motorseitigen Abschnitt der Abgasleitung (6) ange­schlossen. Mit dem am linken Ende vorgesehenen Flansch (19) ist die zum linken Ende hin verjüngte Abgasleitung (6) am Gehäuse des Rußfilters (7) angeflanscht. Durch die im Inneren der Abgasleitung (6) angeordnete Brennkammer (13) wird der aus der Abgasleitung zuströ­mende Gesamtabgasstrom gem. Pfeil (G) aufgeteilt in einen die Brennkammer (13) in einem zwischen dieser und der Abgasleitung (6) gebildeten äußeren Ringraum (42) umströmenden Hauptabgasstrom gem. Pfeilen (H) und einen Abgasteilstrom (T0), der durch eine Öffnung (20) in eine der Brennkammer (13) vorgeschaltete Kammer (21) einströmt. Die Kammer (21) besitzt eine gegen die Strömung gewölbte, vom Hauptabgasstrom (H) umspülte Wand (22) mit der Öffnung (20). Die Wand (22) ist brennkammerseitig angeschlossen an eine die Kammer (21) stromabwärts begrenzende Blende (23), welche ver­schiedene Öffnungen aufweist. Auf der anderen Seite der Blende (23) ist daran eine Zündkammer (24) ange­schlossen, welcher in Art einer Venturidüse eine Einschnürung (25) besitzt. Erste Öffnungen (26) in der Blende (23) münden in das Innere der Zündkammer (24), durch welche ein erster Abgasteilstrom gem. den Pfeilen (T1) strömt. Ein zweiter Abgasteilstrom gem. den Pfeilen (T2) gelangt durch zweite Öffnungen (27) in der Blende (23) in einen Hohlraum (28) zwischen Zündkammer (24) und einem zylindrischen Wandabschnitt (29) der Brennkammer (13). Sowohl der Hohlraum (28) als auch der Innenraum der Zündkammer (24) sind an ihrem Ausströmende offen, so daß sich beide Abgas­teilströme (T1, T2) hinter der Zündkammer (24) im In­neren der Brennkammer (13) vermischen. Um eine mög­lichst innige Durchmischung zu erzielen, ist ein Ring­raum (30) zwischen einem zylindrischen Endabschnitt (31) der Zündkammer (24) und dem umgebenden zylin­drischen Wandabschnitts (29) der Brennkammer (13) mit spiralenförmigen Leitblechen (32) versehen, welche einen Drall des zweiten Abgasteilstroms (T2) erzeugen. In dem an die Zündkammer (24) anschließenden, sich in Strömungsrichtung des Abgases konisch verjüngenden Endabschnitt (33) der Brennkammer (13), welcher frei von Einbauten ist, vermischen sich die Abgasteilströme (T1, T2), bevor sie nach ihrem Austritt aus der strom­abwärts offenen Brennkammer (13) mit dem Hauptabgas­strom (H) zusammen strömen. Dieses Abgasgeschmisch, dessen Temperatur etwa bei 700°C liegt, gelangt in den Rußfilter und sorgt dort für die Verbrennung des Rußes. Der Endabschnitt (33) der Brennkammer (13) weist Durchbrechungen (43) auf, welche ein Zumischen von Teilmengen (T3) des Hauptabgasstroms (H) noch im In­neren der Brennkammer (13) bewirken.

    [0019] Der Temperaturerhöhung durch Nachverbrennung ist zu­nächst der erste Abgasteilstrom (T1) unterworfen, des­sen Gehalt an nicht verbranntem Sauerstoff hinter der Kraftstoffdüse (34) entzündet wird. Als Zündvorrichtung dienen zwei, um 90° in Umfangsrichtung zueinander ver­setzte Zündelektroden (35) (vgl. Fig. 4), welche sowohl die Abgasleitung (6) als auch die Brennkammer (13) und schließlich die Wand der Zündkammer (24) durch­stoßen. Die Elektroden (36) sind, wie in Fig. 4 dar­gestellt, unmittelbar neben der Mündung (37) der Kraft­stoffdüse (34) angeordnet, so daß ihre Enden aufeinan­der zugerichtet sind. Die Zündelektroden (35) besitzen jeweils einen Porzellankörper (38), welcher zu seinem Wärmeschutz von einem Stahlrohr (39) ummantelt ist. Mittels einer das Stahlrohr (39) umgebenden Befesti­gungshülse (40) sind die Zündelektroden (35) in der Wand der Abgasleitung (6) verankert, das innere Ende des Porzellankörpers (38) ist in einem Rohrstutzen (41) aufgenommen, welcher mit der Zündkammer (24) ver­bunden ist. Die Kraftstoffleitung (11) gelangt durch die Öffnung (20) der Wand (22) der Kammer (21) und durch eine erste Öffnung (26) der Blende (23) in das Innere der Zündkammer (24) und ist dort mit der Kraft­stoffdüse (34) verbunden.

    [0020] Betrachtet man die Zuströmquerschnitte für die Abgas­teilströme (T1) und (T2) sowie für den Hauptabgasstrom (H) in Höhe der Blende (23), so verhalten sich in einem konkreten Ausführungsbeispiel deren Flächen nach der Proportion: FT1: FT2: FH=2:11:50. Der Querschnitt der Öffnung (20) in der Kammer (21) entspricht etwa der Summe aus den ersten Öffnungen (26) und den zweiten Öffnungen (27) in der Blende (23).

    [0021] Bei einer Eingangstemperatur des Abgases in die Brenn­kammer von etwa 400°C ergibt sich nach der Zündung in der Zündkammer (24) eine Temperatur des ersten Ab­gasteilstroms (T1) von etwa 1100 bis 1200 °C. Durch das Einmischen des ersten Abgasteilstroms (T1) zunächst in den zweiten Abgasteilstrom (T2) kommt es zu einer Verbrennung dieses Gasgemischs in dem an die Zündkammer (24) anschließenden Verbrennungsraum (44) der Brennkam­mer (13). Danach schließt sich noch eine Nachverbren­nung beider Abgasteilströme (T1, T2) durch das Zu­mischen des Hauptabgasstroms (H) an. Dieses Zumischen erfolgt zum Teil durch die Durchbrechungen (43) im Verbrennungsraum (44), zum größeren Teil hinter der Brennkammer (13) in dem zum Rußfilter (7) führenden Abschnitt (45) der Abgasleitung (6). Das Ergebnis ist eine Abgasmischtemperatur von etwa 700°C, wobei die Temperatur zweckmäßig über die eingespritzte Kraft­stoffmenge geregelt wird. Diese Temperatur ist für die Regeneration des Rußfilters (7) durch Verbrennen des dort angesammelten Rußes ausreichend.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Reinigen eines Rußfilters (7) in der Abgasleitung (6) eines Dieselmotors (1) unter Last und für alle Motordrehzahlen,
    gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:

    a) vom Gesamtabgasstrom (G) wird ein Abgasteilstrom (TO) abgezweigt;

    b) der Abgasteilstrom (T0) wird in eine Brennkammer (13) geleitet, in welcher eine Kraftstoffdüse (34) und eine dieser zugeordnete elektrische Zündvorrichtung einge­baut sind;

    c) der Abgasteilstrom (T0) oder ein davon abgezweigter erster Abgasteilstrom (T1) wird in der Brennkammer (13) mit dort eingespritztem Kraftstoff gezündet, wobei ein Zündgas aus heißem verbranntem Abgas und ver­dampftem unverbranntem Kraftstoff entsteht;

    d) in das Zündgas werden innerhalb der Brennkammer (13) ein zweiter Abgasteilstrom (T2) oder nacheinander wei­tere Abgasteilströme eingeleitet und verbrannt, wobei ein Heizgas aus heißem verbranntem Abgas und einem Rest des verdampften unverbrannten Kraftstoffs entsteht;

    e) das die Brennkammer (13) verlassende Heizgas wird mit einem außerhalb der Brennkammer (13) geleiteten Haupt­abgasstrom (H) aufeinmal oder sukzessive vereinigt, mit diesem verbrannt und als Brenngas dem Rußfilter (7) zugeführt, wo es den Abbrand des dort angesammelten Rußes einleitet.


     
    2. Vorrichtung zum Reinigen eines Rußfilters (7) in der Abgasleitung (6) eines Dieselmotors (1) unter Last, mit einer vor dem Rußfilter (7) angeordneten Brennkam­mer (13), in welcher eine Kraftstoffdüse (34) und eine dieser zugeordnete elektrische Zündvorrichtung einge­baut sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß für den gesamten Drehzahlbereich des Dieselmotors dessen Abgas in der Brennkammer (13) mit dem durch die Kraftstoffdüse (34) eingespritzten Kraftstoff ver­mischt und mit dem im Abgas vorhandenen Anteil an un­verbranntem Sauerstoff durch die Zündvorrichtung ge­zündet wird.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß nur ein Abgasteilstrom (T0) durch die Brennkammer (13) geleitet wird.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Abgasteilstrom (T0) weniger als 25% des Gesamt­abgasstroms (G) beträgt.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in Verbindung mit der Brennkammer (13) eine Zünd­kammer (24) vorgesehen ist, welche von einem Abgasteil­strom durchströmt wird.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkammer (24) inner­halb der Brennkammer (13) angeordnet ist, daß die Zünd­kammer (24) von einem ersten Abgasteilstrom (T1) und ein zwischen Brennkammerwand (29) und Zündkammer (24) gebildeter Hohlraum (28) von einem zweiten Abgasteil­strom (T2) durchströmt werden, und daß beide Abgasteil­ströme (T1, T2) in der Brennkammer (13) hinter der Zündkammer (24) miteinander vermischt werden.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der zweite Abgasteilstrom (T2) mittels in einem inneren Ringraum (30) zwischen Zündkammer (24) und Brennkammer (13) vorgesehener schraubenlinienförmiger Leitbleche (32) in Drehung versetzt wird.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der die Brennkammer (13) verlassende erhitzte Ab­gasteilstrom vor dem Rußfilter (7) mit einem Hauptab­gasstrom (H) vereinigt wird.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Brennkammer (13) in eine von der Abgasleitung (6) abgezweigte Bypassleitung (15) eingebaut ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Brennkammer (13) von der Abgasleitung (6) ein­gehüllt ist, derart, daß der Hauptabgasstrom (H) durch einen außeren Ringraum (42) zwischen der Abgasleitung (6) und der Wand der Brennkammer (13) geleitet wird.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Brennkammer (13) etwa konzentrisch in die Ab­gasleitung (6) eingesetzt ist und anströmseitig an eine Kammer (21) angeschlossen ist, deren Wand (22) gegen die Abgasströmung gewölbt ausgebildet ist und eine Mittelöffnung (20) aufweist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kammer (21) an eine Blende (23) angrenzt, welche erste Öffnungen (26) zur Dosierung des ersten Abgasteilstroms (T1) und , radial außerhalb der Zünd­kammer (24), zweite Öffnungen (27) zur Dosierung des zweiten Abgasteilstroms (T2) aufweist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Anteil des ersten Abgasteilstroms (T1) 2 bis 5% des Gesamtabgasstroms (G) beträgt.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Anteil des zweiten Abgasteilstroms (T2) 15 bis 20% des Gesamtabgasstroms (G) beträgt.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zündkammer (24) in Art einer Venturidüse ein­geschnürt ist und daß die Mündung (37) der Kraftstoff­düse (34) etwa in der Engstelle (25) der Zündkammer (24) oder geringfügig dahinter angeordnet ist.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 2 ,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zündvorrichtung zwei Zündelektroden (35) um­faßt, welche durch die Abgasleitung (6), die Brennkam­merwand (29) und die Wand der Zündkammer (24) hindurch­geführt sind, so daß sich deren Elektroden (36) dicht vor der Mündung (37) der Kraftstoffdüse (34) gegenüber stehen.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein von Einbauten freier Endabschnitt (33) der Brennkammer (13), in welchem sich der erste (T1) und der zweite Abgasteilstrom (T2) vermischen, mit Durch­brechungen (43) für die Zuströmung von Teilmengen (T3) des Hauptabgasstroms (H) versehen ist.
     




    Zeichnung