[0001] Die Erfindung betrifft einen Ständer für eine Textilmaschine, insbesondere für eine
Spinn- oder Zwirnmaschine, der aus profilierten Blechen zusammengeschweißt ist, die
miteinander einen Hohlkörper bilden, und der mit Aufnahmen für Befestigungsmittel
versehen ist.
[0002] Ein derartiger Ständer ist aus der DE 33 44 440 A bekannt. Bei dem dort beschriebenen
Webmaschinenrahmen sind die Seitenwände aus zwei Tragplatten gebildet, die parallel
nebeneinander angeordnet und deren umgebogene Ränder miteinander verschweißt sind.
Zur Befestigung oder Lagerung weiterer Funktionsteile der Webmaschine sind in die
Seitenwände Öffnungen eingebracht. Da beim Umbiegen und Verschweißen der Tragplatten
keine engen Toleranzen eingehalten werden können, können insbesondere die Öffnungen
für durchgehende Bauteile erst nach dem Schweißvorgang aus den Seitenwänden herausgearbeitet
werden. Dies hat einen hohen Bearbeitungsaufwand zur Folge.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ständer für eine Textilmaschine zu schaffen,
der in einfacher Weise hergestellt werden kann und enge Toleranzen für die Aufnahmen
von Halterungen und Bauteilen gewährleistet.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß bei einem Ständer der eingangs genannten Art
eines der Bleche als ein Grundtragelement ausgebildet ist, das in einer ebenen Fläche
mit den Aufnahmen versehen ist und das mittels wenigstens eines der anderen Bleche
ausgesteift ist.
[0005] Da die Aufnahmen für die Befestigungsmittel in einer Ebene angeordnet sind, können
diese Aufnahmen vor dem Biege- und dem Schweißvorgang aus dem das Grundtragelement
bildenden Blech mit engen Toleranzen herausgearbeitet werden. Sind als Aufnahmen Öffnungen
vorgesehen, so können diese Öffnungen mit hoher Genauigkeit aus einem Blech ausgestanzt
werden. Das nachfolgende Biegen und Schweißen des Bleches haben keinen Einfluß auf
die Aufnahmen, so daß deren exakte Anordnung zueinander erhalten bleibt. Durch wenigstens
eines der anderen Bleche wird das als Grundtragelement ausgebildete Blech ausgesteift.
Dadurch entsteht insgesamt ein Ständer für eine Textilmaschine, der in einfacher
Weise, insbesondere ohne ein Nacharbeiten hergestellt werden kann, der eine hohe Steifigkeit
besitzt und dessen Aufnahmen für Befestigungsmittel mit engen Toleranzen zueinander
angeordnet sind.
[0006] Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ständers enthält das als Grundtragelement
ausgebildete Blech eine ebene Grundfläche, in der die Aufnahmen angeordnet sind,
und ist mit etwa rechtwinklig abgekanteten Rändern versehen, deren aneinander anstoßende
Kanten miteinander verschweißt sind. Durch das Verschweißen der etwa rechtwinklig
abgekanteten Ränder des als Grundtragelement ausgebildeten Bleches wird die Steifigkeit
des Ständers weiter erhöht. Die Grundfläche bildet in einfacher Weise die Ebene, in
der die Aufnahmen für die Befestigungsmittel angeordnet sind.
[0007] Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ständers ist die die Aufnahmen
enthaltende Fläche des als Grundtragelement ausgebildeten Bleches mit einem mit seinen
Schenkeln aufgesetzten, U-förmig gekanteten Blech verschweißt.
[0008] Das U-förmig gekantete Blech dient der Aussteifung des als Grundtragelements ausgebildeten
Bleches. Durch diese Ausgestaltung wird eine einfache Herstellung bei einer gleichzeitig
hohen Steifigkeit des Ständers erreicht. Zweckmäßig ist es, wenn die Grundfläche
größer ist als die von dem aufgesetzten, U-förmig gekanteten Blech überdeckte Fläche.
[0009] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ständers sind an dem als Grundtragelement
ausgebildeten Blech wenigstens zwei in Abstand zueinander angeordnete Fußelemente
anbringbar. Bei den Fußelementen kann es sich beispielsweise um höhenverstellbare
Einrichtungen handeln, mit deren Hilfe der Ständer eingestellt werden kann. Es ist
jedoch auch möglich, daß die Fußelemente Teil des als Grundelement ausgebildeten Bleches
sind.
[0010] In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ständers enthalten die an den Aufnahmen
anbringbaren Befestigungsmittel ihrerseits Aufnahmen, die außerhalb der Ebene liegen,
in der die in dem als Grundtragkörper ausgebildeten Blech enthaltenen Aufnahmen angeordnet
sind.Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß insbesondere Längsteile der Textilmaschine
exakt am Ständer befestigt werden können. Zweckmäßig ist es, wenn die Befestigungsmittel
als Gußteile ausgeführt sind. Durch diese Maßnahme kann die Genauigkeit der Befestigung
von Längsteilen am Ständer weiter erhöht werden.
[0011] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ständers für eine Textilmaschine, die in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 einen Zwischenständer eines Traggerüstes für eine Spinnmaschine mit einer daran
befestigten Gußbrücke in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 2 das obere Teil des Zwischenständers der Fig. 1 mit einem daran befestigten
Kopfteil sowie weiteren Bauteilen der Spinnmaschine in einer Ansicht und
Fig. 3 drei zueinander beabstandete Zwischenständer entsprechend der Fig. 1 mit daran
über Gußbrücken und Kopfteile befestigten Längsteilen der Spinnmaschine in einer Draufsicht.
[0012] In der Fig. 1 ist ein Zwischenständer (10) gezeigt, der aus einer Blechschale (12)
und einem Blechprofil (13) zusammengesetzt ist. Die Blechschale (12) hat etwa die
Form eines umgekehrten T, dessen horizontale Schenkel zwei Fußteile (23,24) und dessen
vertikaler Teil ein Kopfende (26) bilden. Die Blechschale (12) weist eine ebene Grundfläche
(20) auf,an deren Rand etwa rechtwinklig abgebogene Seitenwände (21) abstehen, deren
aneinander anstoßende Kanten (38) miteinander verschweißt sind.
[0013] Gemäß der Fig. 1 ist die Blechschale (12) mit den Fußteilen (23, 24) direkt auf einen
festen Boden gestellt. Es ist jedoch auch möglich und in der Fig. 1 angedeutet, daß
an den Fußteilen (23, 24) zwei in Abstand zueinander angeordnete, insbesondere höhenverstellbare
Einrichtungen befestigt sind, mit denen die Blechschale (12) auf dem Boden steht.
In jedem Fall ist die Grundfläche (20) etwa vertikal ausgerichtet, und das Kopfende
(26) etwa mittig über den Fußteilen (23, 24) angeordnet.
[0014] Das Blechprofil (13) besitzt einen U-förmigen Querschnitt, dessen Schenkel etwa
dieselbe Höhe aufweisen, wie die Höhe der Seitenwände (21) der Blechschale (12). Die
Grundfläche (20) der Blechschale (12) ist größer als die von dem Blechprofil (13)
überdeckte Fläche. Das Blechprofil (13) ist etwa vertikal ausgerichtet und erstreckt
sich vom Kopfende (26) etwa bis zwischen die Fußteile (23, 24) der Blechschale (12).
Entlang seiner Schenkellängskanten (32, 33) ist das Blechprofil (13) auf die Grundfläche
(20) aufgesetzt und mit dieser verschweißt. Die einander zugewandten Kanten (34, 35,
36, 37) der Seitenwände (21) der Blechschale (12) und der Schenkel des Blechprofils
(13) sind ebenfalls miteinander verschweißt.
[0015] Im Bereich des Kopfendes (26) sind in der Blechschale (12) und in dem Blechprofil
(13) einander zugeordnete Öffnungen (28 und 30) ausgeschnitten, die den Durchbruch
für einen Absaugkanal bilden. Die aus der Blechschale (12) und dem Blechprofil (13)
ausgeschnittenen Laschen sind jeweils umgebogen und mit der jeweils gegenüberliegenden
Lasche verschweißt.
[0016] Im Bereich des Kopfendes (26) sind oberhalb der Öffnung (28) in den Grundflächen
(20) zwei als Aufnahmen dienende Öffnungen (40, 41) etwa horizontal nebeneinander
vorgesehen. Zwischen dem Kopfende (26) und den Fußteilen (23, 24) sind drei als weitere
Aufnahmen dienende Öffnungen (42, 43,44) etwa horizontal in einer Reihe liegend nebeneinander
angeordnet.
[0017] Im Bereich der Fußteile (23, 24) ist in jeweils einer der Seitenwände (21), die
horizontal ausgerichtet ist, jeweils eine Öffnung (46, 47) eingebracht. Diese Öffnungen
(46 und 47) bilden Durchgangslöcher, beispielsweise für Hubstangen.
[0018] Die Blechschale (12) bildet das Grundtragelement des Zwischenständers (10). Das
Blechprofil (13) dient der Aussteifung der Blechschale (12) und bildet mit diesem
einen kastenförmigen Hohlraum, der nach oben und unten offen ist. Es versteht sich,
daß auch noch weitere profilierte Bleche zur Erhöhung der Festigkeit des Zwischenständers
(10) vorgesehen sein können. Die Öffnungen (40 bis 44) bilden Aufnahmen für Befestigungsmittel,
an denen weitere Bauteile der Spinnmaschine,insbesondere Längsteile, befestigt sind.
Als Befestigungsmittel sind gemäß den Fig. 1 und 2 eine Gußbrücke (15) und ein als
Gußteil ausgeführtes Kopfteil (17) vorgesehen.
[0019] Die Gußbrücke (15) ist in nicht dargestellter Weise mit Bohrungen versehen, die
den Öffnungen (42, 43, 44) zugeordnet sind. Mit Hilfe von Bolzen, Stiften o.dgl. ist
die Gußbrücke (15) fest mit der Blechschale (12) des Zwischenständers (10) verbunden,
beispielsweise verschraubt. Die Gußbrücke (15) ist etwa horizontal angeordnet und
steht auf beiden Seiten über den Zwischenständer (10) über. An ihren Enden ist die
Gußbrücke (15) mit etwa rechtwinklig abgewinkelten Schenkeln (50, 51) versehen, in
die Bohrungen (53, 54) eingebracht sind. Mit Hilfe der Bohrungen (53, 54) können Längsteile
der Spinnmaschine an der Gußbrücke (15) und damit am Zwischenständer (10) befestigt
werden.
[0020] Das Kopfteil (17) ist mit einem Einsatz versehen, in den in nicht dargestellter Weise
Bohrungen eingebracht sind, die den Öffnungen (40, 41) der Blechschale (12) entsprechen.
Der Einsatz (70) ist in das Kopfende (26) des Zwischenständers (10) eingesteckt und
das Kopfteil (17) ist mit Hilfe von Bolzen, Stiften o.dgl. mit der Blechschale (12)
des Zwischenständers (10) fest verbunden, beispielsweise verschraubt. In dem über
das Kopfende (26) des Zwischenständers (10) überstehenden Teil des Kopfteiles (17)
sind zwei Öffnungen (72, 73) eingebracht, die der Aufnahme insbesondere von Längsteilen
der Spinnmaschine dienen.
[0021] Des weiteren ist am Kopfteil (17) ein Tragteil (80) gehalten, das die Unterwalzen
(82) und eine Gatterträgerstange (85) trägt.
[0022] Die Fig. 3 zeigt den Aufbau einer Spinnereimaschine, die aus Zwischenständern (10),
Spindelbänken (90, 91) und Streckwerksträgern (93) aufgebaut ist. Die Spindelbänke
(90, 91) sind an den Gußbrücken (15) befestigt, beispielsweise mittels Schrauben,
und die Streckwerksträger (93) sind durch die Öffnungen (72, 73) im Kopfteil (17)
hindurchgesteckt. Die Gußbrücke (15) ist an jedem ihrer Schenkel (50, 51) mit jeweils
zwei Bohrungen (53, 54) versehen, so daß aneinanderstoßende Elemente der Spindelbänke
(90, 91) mit jeweils einem Bolzen o.dgl. befestigt werden können. An den Maschinenenden
sind die Bohrungen (53, 54) gegebenenfalls jeweils nur einfach belegt. Die Zwischenständer
(10) sind mit Abstand und parallel zueinander angeordnet. Die Spindelbänke (90, 91)
und die Streckwerksträger (93) sind ebenfalls parallel zueinander ausgerichtet, so
daß sie das Traggerüst für eine Spinnmaschine bilden, bei der eine Vielzahl von Arbeitspositionen
auf beiden Maschinenseiten und in Längsrichtung nebeneinander angeordnet sind.
[0023] Zur Herstellung eines Zwischenständers (10) wird der für die Grundfläche (20) und
die Seitenwände (21) der Blechschale (12) erforderliche Zuschnitt aus einem ebenen
Blech ausgestanzt. Die als Aufnahme dienenden Öffnungen (40 bis 44) sowie die Öffnungen
(46 und 47) können bei diesem Vorgang mit ausgestanzt werden oder nachträglich in
das Blech eingebracht, beispielsweise gebohrt werden. Danach werden die Seitenwände
(21) abgekantet und an ihren Kanten (38) miteinander verschweißt. Der Zuschnitt für
das Blechprofil (13) wird ebenfalls aus einem ebenen Blech ausgestanzt und gebogen.
Danach wird das Blechprofil (13) in die Blechschale (12) eingesetzt und entlang der
Kanten (32 bis 37) mit der Blechschale (12) verschweißt. Mit Hilfe der Öffnungen
(40 bis 44) werden die Gußbrücke (15) und das Kopfteil (17) am Zwischenständer (10)
befestigt. Danach können die Längsteile der Spinnmaschine an der Gußbrücke (15) und
dem Kopfteil (17) angebracht werden.
[0024] Bei einer abgewandelten Ausführungsform werden zusätzlich zu den Öffnungen (40, 41)
und den Öffnungen (42, 43, 44) und in der Höhe versetzt hierzu ein oder mehrere weitere
Sätze entsprechender Öffnungen in die Grundfläche (20) eingestanzt. Es wird dadurch
schon von vorneherein die Möglichkeit berücksichtigt, daß die Brücke (15) und das
Kopfteil (17) und damit auch das Tragteil (80) in unterschiedlichen Höhen angebracht
werden können.
1. Ständer für eine Textilmaschine, insbesondere für eine Spinn- oder Zwirnmaschine,
der aus profilierten Blechen zusammengeschweißt ist, die miteinander einen Hohlkörper
bilden, und der mit Aufnahmen für Befestigungsmittel versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Bleche (12) als ein Grundtragelement ausgebildet ist, das in einer
ebenen Fläche mit den Aufnahmen (40 bis 44) versehen ist und das mittels wenigstens
eines der anderen Bleche (13) ausgesteift ist.
2. Ständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das als Grundtragelement ausgebildete
Blech (12) eine ebene Grundfläche (20) enthält, in der die Aufnahmen (40 bis 44) angeordnet
sind, und mit etwa rechtwinklig abgekanteten Rändern (21) versehen ist, deren aneinander
anstoßende Kanten (38) miteinander verschweißt sind.
3. Ständer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Aufnahmen (40
bis 44) enthaltende Fläche des als Grundtragelement ausgebildeten Bleches (12) mit
einem mit seinen Schenkeln (50, 51) aufgesetzten, U-förmig gekanteten Blech (13) verschweißt
ist.
4. Ständer nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das U-förmig gekantete
Blech (13) etwa vertikal angeordnet und auf die Grundfläche (20) des als Grundtragelement
ausgebildeten Bleches (12) aufgesetzt ist, wobei die Grundfläche (20) größer ist
als die von dem aufgesetzten Blech (13) überdeckte Fläche.
5. Ständer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen
(40 bis 44) in dem als Grundtragelement ausgebildeten Blech (12) vor dem Profilieren
und/oder von dem Verschweißen angebracht sind.
6. Ständer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem als
Grundtragelement ausgebildeten Blech wenigstens zwei in Abstand zueinander angeordnete
Fußelemente anbringbar sind.
7. Ständer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die an den
Aufnahmen (40 bis 44) anbringbaren Befestigungsmittel (15, 17) ihrerseits Aufnahmen
(53, 54, 72, 73) enthalten, die außerhalb der Ebene liegen, in der die in dem als
Grundkörper ausgebildeten Blech (12) enthaltenen Aufnahmen (40 bis 44) angeordnet
sind.
8. Ständer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel
(15, 17) als Gußteile ausgeführt sind.