[0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenstoßverbindung einer Bahn, insbesondere im Bergbau
oder Tiefbau, bei der das eine Schienenende unterstützt ist und das andere Schienenende
an ihm abgestützt und eingehakt ist, wofür, seitlich abstehend, das eine Schienenende
eine Tasche mit einer im senkrechten, in Schienenlängsrichtung laufenden Schnitt kreisbogenförmigen
Stützfläche und das andere Schienenende ein in die Tasche greifendes Stütz- und Hakelement
mit einer komplementären kreisbogenförmigen Aufstandsfläche aufweist und die Kreisbögen
die Laufflächenstoßlinie der Schienenenden zum Mittelpunkt haben, von der aus die
Schienenenden nach unten zurückweichen.
[0002] Ein solcher Schienenstoß ist aus der DE-PS 25 55 193 bekannt. Er erlaubt eine leichte
Verwinkelung der Schienen an dem Schienenstoß genau um die Laufflächenstoßlinie und
damit ohne Unterbrechung der Lauffläche: Das eine Schienenende ist durch eine Schwelle
unterstützt und bietet dem anderen Schienenende eine halbkreisförmige Stützfläche,
in der das andere Schienenende mit seinem halbkreisförmigen Stütz- und Hakelement
gelenkartig gehalten ist. Die Verwinkelung um die Laufflächenstoßlinie als geometrische
Achse des Gelenks ist infolge des Zurückweichens der Schienenenden von der Laufflächenstoßlinie
aus nach oben wie nach unten möglich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schienenstoßverbindung der eingangs
bezeichneten Art möglichst kostengünstig und kompakt zu gestalten.
[0004] Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck dadurch erfüllt, daß die Stützfläche auf einen
untersten Kreisausschnitt von höchstens 80° Bogenlänge und die Aufstandsfläche auf
weniger beschränkt ist und seitlich darüber eine die Zugkraft der Verhakung in Schienenlängsrichtung
aufnehmende Haltefläche an der Tasche mit komplementärer Gegenfläche an dem Stütz-
und Hakelement in dem genannten Schnitt kreisbogenförmig, konzentrisch mit der Stützfläche
und der Aufstandsfläche, aber mit kleinerem Radius, ausgebildet ist.
[0005] Damit können die kreisbogenförmigen Flächen, deren Bearbeitung verhältnismäßig viel
Aufwand verlangt, verkleinert werden. Zugleich verkleinert sich die Abmessung der
Verbindungsmittel in Schienenlängsrichtung und dabei vor allem der Biegekräfte erzeugende
Hebelarm, den die freiragende Hälfte der Tasche darstellt; während auf der halbkreisförmigen
Stützfläche der wirksame Abstützpunkt ziemlich weit zum freien Ende hin rutschen
kann, bleibt er in der neuen Tasche sehr viel näher der Mitte und jedenfalls im wesentlichen
außer der genannten Haltefläche.
[0006] Vorzugsweise wird man an der Tasche und dem Stütz- und Hakelement auch eine mit
der genannten Halte- bzw. Gegenfläche gleichartige, Druckkraft in der Verhakung aufnehmende
Halte- bzw. Gegenfläche ausbilden. An sich können Druckkräfte aber auch durch unmittelbaren
Anstoß der Schienenenden aneinander aufgenommen werden.
[0007] Die Haltefläche(n) nimmt bzw. nehmen vorzugsweise einen Kreisausschnitt von höchstens
70°, bevorzugt 30 bis 50°, Bogenlänge ein.
[0008] Die Stützfläche wird man auf einen Kreisausschnitt von 30 bis 50°, vorzugsweise 30
bis 40°, Bogenlänge beschränkt halten. Mehr ist nicht erforderlich.
[0009] Der Radius der Haltefläche(n) beträgt vorzugsweise 1/3 bis 2/3 des Radius′ der Stützfläche.
[0010] Die die Druckkraft aufnehmende Halte- bzw. Gegenfläche hat vorzugweise einen Radius
von 1/2 bis 2/3 des Radius′ der die Zugkraft aufnehmenden Halte- bzw. Gegenfläche.
Der größere Radius der letzteren hat den Vorteil, daß der am Schienenende befestigte
Teil des Stütz- und Hakelements größer und damit die Schweißnaht länger wird, mit
der er befestigt ist.
[0011] Während die Aufstandsfläche kürzer als ihre Stützfläche sein muß, damit sie auf dieser
verschiedene Stellen einnehmen kann, ergibt sich dabei darüber Zwischenraum derart,
daß die Gegenflächen der Halteflächen größer als diese sein können und es zweckmäßigerweise
sind.
[0012] Die Zeichnung gibt zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung wieder.
Fig. 1 zeigt eine Schienenstoßverbindung in Seitenansicht,
Fig. 2 zeigt die Schienenstoßverbindung in Draufsicht,
Fig. 3 zeigt die Schienenstoßverbindung im Querschnitt nach Linie III-III in Fig.
1 und 2,
Fig. 4 zeigt eine andere Schienenstoßverbindung in Seitenansicht,
Fig. 5 zeigt die Schienenstoßverbindung nach Fig. 4 in Draufsicht,
Fig. 6 zeigt die Schienenstoßverbindung nach Fig. 4 und 5 in einem Querschnitt nach
Linie VI-VI in Fig. 4 und 5.
[0013] Eine Schiene 1, deren U-förmiger Querschnitt aus Fig. 3 hervorgeht, ist mit einer
gleichen Schiene z.B. durch die beiden Schienen starr verbindende Schwellen zusammengesetzt
zu einem Gleisbauteil einer Untertage-Flurbahn. Die Gleisbauteile sind mit ihren Schienen
1 aneinandergestzt wie in der Zeichnung dargestellt.
[0014] Fig. 1 läßt ein linkes Schienenende 2 und ein rechtes Schienenende 3 erkennen, die
an ihren Laufflächen 4 bei 5 zusammenstoßen und von da nach unten zurückweichen,
so daß ein keilförmiger Zwischenraum 6 mit einem Öffnungswinkel von z.B. 5 bis 8°
entsteht.
[0015] Das Schienenende 2 ist nahe der Stoßstelle durch eine nicht gezeichnete Schwelle
o.dgl. unterstützt. Das Schienenende 3 ist an dem Schienenende 2 wie folgt eingehängt:
[0016] An der Außenseite des Schienenendes 2ist eine Tasche 7 angeordnet. Sie liegt am
U-Rücken des Schienenprofils an mit einem Zwischenabschnitt 8, der mit einer ringsumlaufenden
Schweißnaht 9 an dem U-Rücken angeschweißt ist und die Tasche im übrigen in einem
Abstand a von dem U-Rücken hält. Die Schweißnaht 9 ist in Fig. 1, soweit sie dort
sichtbar ist, eingezeichnet. In Fig. 2 erscheint sie zwei mal im Schnitt. Von der
Linie 10 ab nach rechts ragt die Tasche 7 frei.
[0017] An ihrer Außenseite ist die Tasche geschlossen durch eine aufgeschweißte Platte
11.
[0018] Der äußere und der innere Umriß der Tasche 7 sind in Fig. 1, teils in ausgezogenen
Linien und teils gestrichelt, vollständig wiedergegeben.
[0019] Der innere Umriß läßt eine kreisbogenförmige Stützfläche 12 und seitlich darüber
eine Zugkraft aufnehmende kreisbogenförmige Haltefläche 13 sowie eine Druckkraft
aufnehmende kreisbogenförmige Haltefläche 14 erkennen. Kreisbogenförmig, wohlgemerkt,
sind die Flächen in der gezeichneten Ansicht sowie in einem dazu parallelen Schnitt;
tatsächlich handelt es sich um Zylindermantelabschnitte. Alle drei Flächen haben die
Laufflächenstoßlinie 5 als Mittelpunkt bzw. Achse. Der Radius der Halteflächen 13
und 14 ist halb so groß wie derjenige der Stützfläche 12. Die Bogenlänge der Stützfläche
beträgt etwa 30°, diejenige der Haltefläche 13 knapp 40° und diejenige der Haltefläche
14 etwa 50°. Die betreffenden Kreissektoren liegen mit Abstand voneinander. Die größere
Bogenlänge der Haltefläche 14 ergibt sich daraus, daß zur Verbreiterung des die Befestigung
vermittelnden Zwischenabschnitts 8 hier die innere Umrißlinie im Anschluß an die Stützfläche
12 bei 15 noch einmal etwas zurückgebogen ist, während sie auf der anderen Seite senkrecht
aufsteigt. Der Mittelpunkt der Stützfläche 12 befindet sich senkrecht unter der Laufflächenstoßlinier
5.
[0020] In im Prinzip gleicher Weise wie an dem Schienenende 2 die Tasche ist an dem Schienenende
3 ein Stütz- und Hakelement 16 befestigt: Es liegt an dem U-Rücken des Schienenprofils
mit einem Zwischenabschnitt 17 an, der mit einer ringsumlaufenden Schweißnaht 18 an
dem U-Rücken angeschweißt ist und das Stütz- und Hakelement im übrigen in dem Abstand
a von dem U-Rücken hält. Auch die Schweißnaht 18 ist in Fig. 1, soweit sie dort sichtbar
ist, eingezeichnet und in Fig. 2 zwei mal im Schnitt zu sehen. Von der Linie 19 ab
nach links ragt das Stütz- und Hakelement 16 frei.
[0021] Der Umriß des Stütz- und Hakelements 16 ist ebenfalls aus Fig. 1, teils in ausgezogenen
Linien und teils gestrichelt, vollständig ersichtlich.
[0022] Er weist als Komplementärflächen zu der Stützfläche 12 und den Halteflächen 13 und
14 eine Aufstandsfläche 20 bzw. Gegenfläche 21 bzw. Gegenfläche 22 auf. Die Aufstandsfläche
20 ist in der Bogenlänge etwas kleiner als die Stützfläche 12, die Gegenflächen 21
und 22 sind etwas größer als ihre Halteflächen.
[0023] In einer Bohrung 23 des Stütz- und Hakelements 16 steckt ein Bolzen 24. Er weist
einen nach oben runden Kopf 25 und an diesem einen Vorsprung 26 von der Form eines
abgeschnittenen Zylinders auf.
[0024] An der Unterkante der Platte 11 ist in der Mitte ein Kreisbogen 27 um die Laufflächenstoßlinie
5 und sind an den Seiten zwei Vorsprünge 28 nach unten ausgebildet. Durch zwei fluchtende
Bohrungen in diesen ragt ein Draht 29, der an dem Kopf 25 über dem Vorsprung 26 anliegt.
[0025] Wie aus dem vorstehenden hervorgeht, können sich die beiden Schienenenden 2 und 3
um die Laufflächenstoßlinie 5 nach der einen wie nach der anderen Seite gegeneinander
verwinkeln. Das Stütz- und Hakelement 16 rutscht dabei in der Tasche 7 mit seiner
Aufstandsfläche 20 auf der Stützfläche 12 und mit seinen Gegenflächen 21 und 22 an
den Halteflächen 13 und 14 oder, bei genügendem Spiel, nur an einer von beiden. Nach
der maximal vorgesehenen Verwinkelung bemißt es sich, um wieviel größer die Bogenlänge
der Stützfläche 12 als diejenige der Aufstandsfläche 20 und außerdem der Freiraum
für die beiden balligen Ausbuchtungen an den Enden der Aufstandsfläche sein muß. Verwinkelungen
sind schon beim Verlegen des Gleises, aber auch infolge Nachgebens beim Überrollen
möglich.
[0026] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 bis 6 stimmt mit demjenigen nach Fig. 1 bis 3
überein mit der einen Ausnahme, daß hier die die Zugkraft aufnehmende Haltefläche
30 und ihre Gegenfläche 31 größer sind als die die Druckkraft aufnehmende Haltefläche
32 und ihre Gegenfläche 33, um damit den Zwischenabschnitt 34 des Stütz- und Hakelements
35 und damit seine Verschweißung 36 mit dem U-Rücken des Schienenprofils größer werden
zu lassen.
[0027] Auch an einer Hängebahn wäre die Schienenstoßverbindung möglich.
1. Schienenstoßverbindung einer Bahn, insbesondere im Bergbau oder Tiefbau, bei der
das eine Schienenende (2) unterstützt ist und das andere Schienenende (3) an ihm abgestützt
und eingehakt ist, wofür, seitlich abstehend, das eine Schienenende (2) eine Tasche
(7) mit einer im senkrechten, in Schienenlängsrichtung laufenden Schnitt kreisbogenförmigen
Stützfläche (12) und das andere Schienenende (3) ein in die Tasche (7) greifendes
Stütz- und Hakelement (16;35) mit einer komplementären kreisbogenförmigen Aufstandsfläche
(20) aufweist und die Kreisbögen die Laufflächenstoßlinie (5) der Schienenenden (2,3)
zu Mittelpunkt haben, von der aus die Schienenenden nach unten zurückweichen (6),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützfläche (12) auf einen untersten Kreisausschnitt von höchstens 80° Bogenlänge
und die Aufstandsfläche (20) auf weniger beschränkt ist und seitlich darüber eine
die Zugkraft der Verhakung in Schienenlängsrichtung aufnehmende Haltefläche (13;30)
an der Tasche (7) mit komplementärer Gegenfläche (21; 31) an dem Stütz- und Hakelement
(16;35) in dem genannten Schnitt kreisbogenförmig, konzentrisch mit der Stützfläche
(12) und der Aufstandsfläche (20), aber mit kleinerem Radius, ausgebildet ist.
2. Schienenstoßverbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Tasche (7) und dem Stütz- und Hakelement (16;30) eine mit der genannten
Halte- bzw. Gegenfläche (13;30 bzw. 21;31) gleichartige, Druckkraft in der Verhakung
aufnehmende Halte- bzw. Gegenfläche (14;32 bzw. 22;33) ausgebildet ist.
3. Schienenstoßverbindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltefläche(n) (13,14;30,32) einen Kreisausschnitt von höchstens 70°, vorzugsweise
30 bis 50°, Bogenlänge einnimmt bzw. einnehmen.
4. Schienenstoßverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltefläche(n) (13,14;30,32) einen Radius von 1/3 bis 2/3 des Radius′ der
Stützfläche (12) aufweist bzw. aufweisen.
5. Schienenstoßverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltefläche(n) (13,14;30,32) eine kleinere Bogenlänge als ihre Gegenfläche(n)
(21,22;31,33) aufweist bzw. aufweisen.
6. Schienenstoßverbindung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Druckkraft aufnehmende Halte- bzw. Gegenfläche (14;32 bzw. 22;33) einen
Radius von 1/2 bis 2/3 des Radius′ der die Zugkraft aufnehmenden Halte- bzw. Gegenfläche
(13;30 bzw. 21;31) aufweist.
7. Schienenstoßverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stütz- und Hakelement (16;35) in der Tasche (7) durch einen an deren Außenseite
sitzende Platte (11), die an ihrer Unterseite einen Bogen (27) um die Laufflächenstoßlinie
(5) beschreibt, und einen unter diesen greifenden Bolzen (24), gesichert ist.
8. Schienenstoßverbindung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (24) gesichert ist durch einen Einschnitt (25 + 26) und einen darübergelegten
Draht (29), der in zwei beiderseits des Bogens (28) ausgebildeten Vorsprüngen (28)
der Platte (11) nach unten in Bohrungen gehalten ist.