(19)
(11) EP 0 297 156 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.01.1989  Patentblatt  1989/01

(21) Anmeldenummer: 87109438.9

(22) Anmeldetag:  01.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25C 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(71) Anmelder: Joh. Friedrich Behrens AG
D-22926 Ahrensburg (DE)

(72) Erfinder:
  • von Seld, Sigurd
    D-2000 Hamburg 63 (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Hauck, Graalfs, Wehnert, Döring, Siemons 
Neuer Wall 41
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Pneumatisch betätigtes Eintreibgerät für Befestigungsmittel


    (57) Pneumatisch betätigtes Eintreibgerät für Befestigungsmittel mit einem Arbeitszylinder, in dem ein einen Eintreibstößel haltender Arbeitskolben angeordnet ist und in dem ein An­schlag den Arbeitschub des Arbeitskolbens begrenzt, einem von einem Auslöser betätigbaren Steuerventil, das während seiner Betätigung einen Arbeitsraum oberhalb des Arbeits­kolbens in seiner oberen Totpunktstellung abwechselnd mit einer Druckluftquelle oder Atmosphäre verbindet, und einer den Arbeitszylinder umgebenden Kolbenrückholkammer, die über eine erste Öffnung nahe dem Anschlag mit dem Arbeits­zylinder verbunden ist, wobei der Arbeitskolben im Durch­messer kleiner ist als der Durchmesser des Arbeitszylinders, ein dichtend im Arbeitszylinder angeordneter Ringkolben dichtend auf dem Eintreibstößel verschiebbar ist und in der oberen Totpunktstellung dichtend mit dem Arbeitskol­ben zusammenwirkt, wobei das Verhältnis der Wirkungsflächen und der Massen von Arbeitskolben und Eintreibstößel einerseits und Ringkolben andererseits der­art ist, daß der Ringkolben während des Arbeitschubs nicht stärker als der Arbeitskolben beschleunigt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein pneumatisch betätigtes Ein­teibgerät für Befestigungsmittel nach dem Oberbegriff des Patent­anspruchs 1.

    [0002] Pneumatisch betätige Eintreibgeräte zum Eintreiben von Nägeln, Klammern, Stiften, Muffen oder dergleichen von unterschiedlicher Länge und sonstigen Abmessungen sind allgemein bekannt.Sie weisen einen Eintreibstößel auf, der von einem Kolben angetrieben wird, der seinerseits in einem Druckluftzylinder dichtend geführt ist. Ein Raum oberhalb des Arbeitskolbens in seiner oberen Tot­punktstellung wird mit Hilfe eines Steuerventils wahlweise an eine Druckluftquelle bzw. an Atmosphäre angeschlossen.Die Be­festigungsmittel sind normalerweise streifenförmig magazi­ niert und werden mit Hilfe einer geeigneten Vorschubvor­richtung in Richtung eines Schußkanals vorgeschoben, durch den hindurch der Eintreibstößel das Befestigungsmittel in ein Werkstück einschlägt.

    [0003] Es ist ferner bekannt, das Steuerventil so auszulegen, daß eine Folge von Eintreibschlägen ausgelöst wird, solange ein Betätigungshebel oder dergleichen betätigt wird. Mit Hilfe eines derartigen Repetierventils läßt sich eine ver­hältnismäßig hohe Schlagzahl pro Zeiteinheit erzielen, so daß zum Beispiel U-Klammern in schneller Folge in ein Werk­stück eingetrieben werden können. Das Repetierventil stellt für die Bedienungsperson eine Erleichterung dar. Sie muß nicht bei jedem Eintreibschlag den Auslöser freigeben und ihn für einen weiteren Eintreibschlag erneut betätigen.

    [0004] Nach Beendigung eines Arbeitshubs muß der Arbeitskolben in seine Ausgangsstellung zurückbewegt werden.Für die Kolben­rückholung ist bekannt, eine Feder vorzusehen. Eine Feder hat jedoch verschiedene Nachteile. Sie kann nach einer ent­sprechenden Betriebszeit ermüden und brechen. Ferner er­fordert die Feder verhältnismäßig viel zusätzliche Energie für ihre Verformung auf einem zwangsläufig langen Federweg. Ferner entsteht bei der Verformungsarbeit der Feder auch eine Reibung, die mithin zu Energieverlusten führt.

    [0005] Es ist daher gebräuchlicher, die Kolbenrückholung pneu­matisch zu bewirken. Zu diesem Zweck ist der Arbeitszylin­der von einer Rückholkammer umgeben, die über mindestens zwei Öffnungen mit dem Zylinder verbunden ist. Die eine Öffnung liegt sehr nahe am Anschlag des Arbeitskolbens, während die andere Öffnung einen solchen Abstand zum An­schlag hat, daß Sie oberhalb der Wirkfläche des Arbeits­kolbens liegt, wenn dieser gegen den Anschlag stößt. Auf diese Weise gelangt die Druckluft über die obere Öffnung in die Rückholkammer und drückt den Kolben über die untere Öffnung nach oben in die Ausgangsstellung zurück.

    [0006] Eine derartige pneumatische Kolbenrückholung bedingt, daß das Befestigungsmittel nahezu oder gänzlich mit einem Ein­treibschlag in das Werkstück eingetrieben wird. Ist dies nicht der Fall, gibt es allenfalls einen gewissen Rückholungseffekt durch den Kolbenaufprall beim Steckenbleiben des Befestigungsmittels. Beim nächsten Eintreibschlag steht dann nur ein sehr kleiner Kolbenweg zur Verfügung, um das Befestigungsmittel etwas weiter ein­zutreiben. Daher sind Eintreibgeräte normalerweise so di­mensioniert, daß mit Sicherheit ein einzelner Eintreib­schlag zum vollständigen Eintreiben des Befestigungsmittels führt, auch wenn relativ hartes Werkstückmaterial verar­beitet wird. Die Baugröße und das Gewicht sind daher maß­ geblich durch die erforderlich Energie zum Eintreiben eines Befestigungsmittels mit nur einem Schlag bestimmt. Sind relativ dicke und lange Nägel einzutreiben, sind die hierfür erforderlichen Eintreibgeräte relativ schwer und unhandlich. Ferner sind große Eintreibgeräte bei beengten Platzverhältnissen oft nicht einsetzbar.

    [0007] Ein anderer Nachteil bei bekannten Eintreibgeräten, ins­besonder für Nägel in Verbindung mit Balkenblechen, be­steht darin, daß die hohe Energie zum Abreißen des Nagel­kopfes vom Schaft führen kann, und zwar aufgrund der extrem starken Verzögerung, wenn der Nagelkopf auf die Oberseite des Balkenblechs auftrifft. Weiterhin besteht trotz Auslöse­sicherungen bei derartigen Geräten eine erhebliche Ver­letzungsgefahr, wenn beim unbeabsichtigten Versetzen der Nagel auf das Balkenblech auftrifft.

    [0008] Trotz entsprechender Auslegung ist es mit sogenannten Ein­zelschuß-Naglern nicht immer möglich, ohne manuelles Nach­schlagen gleichmäßig eingetriebene Nägel zu erhalten.

    [0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein pneumatisch betätigtes Eintreibgerät für Befestigungsmittel zu schaffen, das eine pneumatische Kolbenrückholung auch bei nur teil­weise eingetriebenem Befestigungsmittel erlaubt.

    [0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0011] Beim erfindungsgemäßen Eintreibgerät ist unterhalb des Arbeitskolbens ein Ringkolben angeordnet. Er stellt entweder eine einfache Schraube dar, die mit der unteren Fläche des Arbeitskolbens dichtend zusammen­wirkt; oder er weist einen axialen Flansch auf, der den Arbeitskolben seitlich umgreift. Im letzteren Fall kann die Abdichtung auch seitlich zwischen dem Arbeitskolben und dem Ringkolbenflansch stattfinden. Der Ringkolben wirkt dichtend mit dem Eintreibstößel und dem Arbeitskolben zusammen. Er läßt sich jedoch gegenüber dem Arbeitskolben verschieben. Erfindungswesentlich ist ferner, daß die Masse und die Wirkungsfläche des Ringkolbens im Verhältnis zu Masse von Arbeitskolben und Stößel sowie der Wirkungsfläche des Arbeitskolbens derart bemessen ist, daß der Ringkolben zusammen mit dem Arbeitskolben vorgeschoben wird, wenn über das Steuerventil ein Druckaufbau oberhalb des Arbeitskolbens stattfindet. Der Ringkolben trägt bei seiner Abwärtsbewegung mit dem Arbeitskolben zum Eintreiben des Befestigungsmittels nichts bei. Wird das Befestigungsmittel nur teilweise eingetrieben, wird dabei die ki­netische Energie des Eintreibstößels und des Kolbens aufgebraucht. Die hierbei plötzlich auftretende Verzögerung des Eintreibstößels führt indessen dazu, daß sich der Ringkolben vom Arbeitskolben löst. Ab einer gewissen Relativverschiebung von Arbeitskolben und Ringkolben vergrößert sich die ursprünglich relativ kleine Wirkfläche des Ring­kolbens. Der Ringkolben kann daher mit Beschleunigung in Richtung An­schlag (Bremsring) bewegt werden. Am Anschlag angekommen, findet eine Kolbenrückholung nach dem oben beschriebenen Prinzip statt. Da der Arbeitskolben in seinem Durchmesser geringer ist als der Innendurchmesser des Arbeitszylinders, kann Druckluft in die Kolbenrückholkammer eintreten. Die Rückholung des Ringkolbens nimmt auch den Arbeitskolben in die obere Totpunktlage mit, sobald der Ringkolben von unten am Arbeitskolben angreift. Der Ringkolben ist mithin ein Hilfsmittel, um den Arbeitskolben aus einer beliebigen Position zwischen oberer und unterer Totpunkt­stellung pneumatisch in die obere Totpunktstellung zurück­zubringen. Die erfindungsgemäße Kolbenrückholung ermöglicht daher die Ausbildung eines üblichen pneumatischen Einmal-­Eintreibgerätes zum Multischlag-Eintreibgerät, wobei die Schlagzahl bestimmt wird durch die Betätigungszeit des Auslösers und die Schlagfrequenz von der entsprechenden Auslegung des Steuerventils.

    [0012] Es können daher mehrere Eintreibschläge in unveränderter Stellung des Gerätes auf die einzutreibenden Befestigungs­mittel erfolgen, um mit geringer Energie des einzelnen Schlages das Befestigungsmittel gänzlich einzutreiben.

    [0013] Da bei dem erfindungsgemäßen Multischlag-Eintreibgerät der Arbeitskolben vor jedem Eintreibschlag in die Ausgangslage zurückbewegt wird, nimmt seine kinetische Eintreibenergie in dem Maße zu, wie mit dem weiter eingetriebenen Befesti­ gungsmittel der Vorlauf je Hub sich vergrößert. Mit stei­gendem Eintreibwiderstand des Befestigungsmittels nimmt daher die wirksame Eintreibenergie des Stößels zu.

    [0014] Das erfindungsgemäße Eintreibgerät weist erhebliche Vor­teile auf. Die Bedienungsperson betätigt das Eintreibgerät so lange, bis sie spürt oder hört, daß der Nagelkopf auf dem Werkstück aufliegt. Die Bedienungsperson kann auch nach der Erfahrung den Eintreibvorgang je Nagel zeitlich ausreichend bemessen. Es ist daher möglich, Nägel oder andere Befestigungsmittel gleichmäßig einzutreiben.

    [0015] Beim erfindungsgemäßen Eintreibgerät kann die Eintreib­energie je Schuß viel kleiner gewählt werden als bei Ein­schlag-Geräten. Das erfindungsgemäße Eintreibgerät kann daher gegenüber bekannten Geräten an Baugröße und Gewicht erheblich verkleinert werden. Es ist daher einfacher zu handhaben und auch bei engen Platzverhältnissen vorteilhaft einsetzbar. Kleinere Eintreibgeräte bedingen ferner natur­gemäß einen geringeren Aufwand an Material und Fertigungs­kosten.

    [0016] Je höher die Eintreibenergie bei Einschlag-Eintreibgeräten ist, um so stärker ist die Gefährdung der Bedienungsperson, falls es zu einer Fehlauslösung kommt oder zu einem Ab­ prallen eines Nagels, zum Beispiel auf einem Blech. Beim erfindungsgemäßen Eintreibgerät ist die Eintreibenergie je Eintreibschlag sehr viel geringer, so daß auch ein gerin­geres Sicherheitsrisiko besteht.

    [0017] Schließlich wird das Befestigungsmittel beim Verarbeiten mit dem erfindungsgemäßen Eintreibgerät geringer belastet als bei Einschlag-Eintreibgeräten. Es wird mithin die Ge­fahr ausgeschaltet, daß es zwischen dem Kopf und dem Schaft eines Nagels zu Rißbildungen kommt.

    [0018] Das erfindungsgemäße Eintreibgerät ist zum Eintreiben von magazinierten und von einzelnen Befestigungsmitteln glei­chermaßen geeignet.

    [0019] Die Befestigungsmittel sind üblicherweise streifenförmig aufgereiht, damit sie in geeigneter Weise magaziniert wer­den.Klammern werden zu Klammernstäben verarbeitet, Nägel zu Nagelstreifen, die mit Hilfe von Kunststoffbändern oder dergleichen zusammengehalten werden. In diesem Zusammenhang ist auch bekannt, eine geeignete Vorschubvorrichtung vor­zusehen, um nach dem Eintreiben eines Befestigungsmittels das nächste in den Schußkanal vorzuschieben. Bei U-förmigen Klammern reicht oft ein federbeaufschlagter Vorschieber aus. Bei Nägeln wird häufig eine pneumatisch betätigte Vorschubvorrichtung eingesetzt. Beim erfindungsgemäßen Ein­treibgerät kann der Vorschub eines Nagelstreifens oder einer Nagelwicklung (Nagelcoil) so gesteuert werden, daß nur jeweils vor dem Beginn eines Mehrfachschlag-Eintreib­vorgangs ein Nagel in den Schußkanal gelangt. Dadurch wird verhindert, daß es zu einer Fehlauslösung kommt oder ein Nagel bereits vorgeschoben wird, während ein anderer sich noch halb im Schußkanal befindet. Zur Betätigung der Vor­schubvorrichtung kann ein zusätzlicher Auslöser am Ein­treibgerät vorgesehen sein. Eine alternative Möglichkeit besteht erfindungsgemäß darin, die Betätigung der Vorschub­vorrichtung mit dem Lösen des Auslösenhebels zu koppeln. Wird nach einem Eintreibvorgang der Auslösehebel gelöst, wird die Vorschubvorrichtung angesteuert und schiebt ein neues Befestigungsmittel in den Schußkanal vor.

    [0020] Es ist bekannt, bei Eintreibgeräten der Mündung des Schuß­kanals einen mechanischen Fühler zuzuordnen, der beim Auf­setzen des Eintreibgeräts auf ein Werkstück betätigt wird. Der Fühler steuert mechanisch oder pneumatisch das Steuer­ventil bzw. das Auslöseventil und bewirkt, daß ein Schuß nur dann ausgelöst wird, wenn der Fühler gleichzeitig be­tätigt ist. Bei dem erfindungsgemäßen Eintreibgerät kann ein derartiger Fühler auch dazu benutzt werden, den Nagel­vorschub zu bewerkstelligen. Über den Fühler wird mecha­ nisch oder pneumatisch die Vorschubrichtung angesteuert.

    [0021] Sind die Befestigungsmittel aneinandergebunden, etwa durch Klebung oder durch andere Verbindungsmittel, wird die Ver­bindung durch den Eintreibstößel abgeschert. Das letzte Befestigungsmittel, beispielsweise ein Nagel, wird jedoch nicht mehr von dem nachfolgenden gehalten. Es besteht viel­mehr Gefahr, daß er durch den Schußkanal herausrutscht.

    [0022] Daher sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Schußkanal in dem Bereich, in dem der Kopf des Nagels aus dem Magazin austritt, mindestens einen Haltebacken auf­weist, der von mindestens einer Feder radial nach innen vorgespannt ist zur Halterung des Nagels im Schußkanal vor dem Eintreiben. Der Haltebacken kann zusätzlich oder alter­nativ magnetisch sein, um einen Nagel im Schußkanal zu halten.

    [0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Eintreibgerät nach der Erfindung.

    Fig. 2 zeigt eine Ansicht des Eintreibgeräts nach Fig. 1 in Richtung des Pfeils 2, wobei jedoch nur ein kleiner Abschnitt gezeigt ist.

    Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 1 entlang der Linie 3-3.

    Fig. 4 zeigt einen Schnit eines Eintreibgerätes in einer anderen Ausführung mit Kopfventilsystem.



    [0024] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird, sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeu­tung ist.

    [0025] Das in Fig. 1 dargestellte Eintreibgerät besteht aus einem Zylinderteil 10, einem unter dem Zylinderteil 10 ange­brachten Mündungswerkzeug 11, einem Griffteil 12, das am Zylinderteil 10 angebracht ist, sowie einem Magazin 13,das zwischen dem Mündungswerkzeug 11 und einem Ansatz des Griffteils 12 angeordnet ist.

    [0026] Der Zylinderteil 10 weist ein zylindrisches Gehäuse 14 auf, das aus zwei ineinander angeordneten Hülsen besteht, und im oberen Bereich durch eine Kappe 16 dicht abgeschlossen ist. Im Gehäuse 14 ist ein Arbeitszylinder 17 angeordnet. Er weist einen äußeren radialen Bund 18 auf, der dichtend mit der Innenwand des Gehäuses 14 zusammenwirkt. Dadurch ist eine obere Kammer 19 gebildet und eine untere Kammer 20. Die untere Kammer 20 ist über untere Öffnungen 21 so­wie über obere Öffnungen 22 mit dem Inneren des Zylinders verbunden. Im Zylinder ist ein Arbeitskolben 23 angeordnet, dessen Durchmesser geringer ist als der Innendurchmesser D2 des Arbeitszylinders. Mit dem Arbeitskolben 23 ist ein zylindrischer Eintreibstößel 24 verbunden, der sich durch eine Öffnung eines Bremsrings 25 am unteren Ende des Zylin­ders 17 erstreckt. Der Arbeitszylinder 23 ist von einem napfförmigen Ringkolben 26 umgeben. Ein relativ dünner zy­lindrischer Abschnitt des Ringkolbens 26 wirkt mit einer Dichtung 27 des Kolbens zusammen. Ein im Innendurchmes­ser kleinerer Abschnitt des Ringkolbens 26 wirkt mittels einer Dichtung 29 mit dem Eintreibstößel 24 zusammen. Eine Ringdichtung 28 an der Außenseite des Ringkolbens 26 wirkt dichtend mit der Zylinderwandung zusammen. Der innere Durchmesser der Wirkfläche des oberen Abschnitt des Ring­kolbens 26 ist mit D1 bezeichnet, während der Durchmesser des Stößels D3 beträgt. Die Masse von Kolben 23 und Stößel 24 einerseits und vom Ringkolben 26 andererseits sowie die Durchmesser der Wirkflächen der beiden Kolben ist derart gewählt, daß

    ist.
    wobei A1 die Wirkfläche des Arbeitskolbens 23, A2 die Wirkfläche des oberen Abschnitts des Ringkolbens 26, m1 die Masse von Arbeitskolben 23 und Stößel 24 und m2 die Masse des Ringkolbens 26 ist.Auf die Funktion der beschriebenen Teile wird weiter unten eingegangen.

    [0027] Im Mundstück 11 ist ein Schußkanal 30 vorgesehen, der je­weils einen Ringschaftnagel 31 eines Nagelstreifens 32 auf­nimmt, wobei die einzelnen Nägel 31 durch zum Beispiel Kunst­stoffstreifen 33 zusammengehalten werden. Sie werden in be­kannter Weise im Magazin 13 geführt. Eine nicht gezeigte Vorschubvorrichtung dient zum Vorschub des Streifens 32 in Richtung Schußkanal 30. Dem Mündungswerkzeug 11 ist ferner ein Fühler 34 zugeordnet, dessen Funktion später noch be­schrieben wird.

    [0028] Im Griffteil 12 befindet sich ein Reservoir 35, das mit einem Anschluß 36 verbunden ist zur Verbindung mit einer Druckluftleitung in an sich bekannter Weise. An der Unter­seite des Griffteils ist ein Auslösehebel 37 schwenkbar gelagert. Er betätigt ein Auslöseventil 38, das seinerseits mit einem Repetier-Steuerventil 39 zusammenwirkt.Das Repe­tierventil 39 ist über eine Bohrung 40 mit dem Ringraum 19 verbunden. Der Ringraum 19 ist über mehrere Bohrungen 41 mit einem Raum 42 oberhalb des Arbeitskolbens 23 in seiner oberen Totpunktstellung bzw. unterhalb des Stopfens 16 ver­bunden.

    [0029] Das beschriebene Eintreibgerät arbeitet wie folgt: Die nicht gezeigte, vorzugsweise pneumatisch arbeitende Vor­schubvorrichtung, hat den Streifen 32 so weit vorgeschoben, daß sich ein Ringschaftnagel 31 im Schußkanal 30 befindet. Dieser Vorgang findet statt, nachdem ein Ringschaftnagel 31 über ein Loch 43 in einem Blech 44 auf einem Balken 45 in den Balken 45 eingetrieben worden ist. Wird nun der Auslösehebel 37 betätigt, sorgt das Steuerventil 39 dafür, daß der Raum 42 mit dem Druckluftreservoir 35 verbunden wird. Daraufhin setzt sich der Arbeitskolben 23 in be­kannter Weise in Bewegung. Das bereits erwähnte Verhältnis der Wirkflächen und der Massen ist derart, daß der Ring­kolben 26 in keinem Fall stärker beschleunigt wird als der Arbeitskolben 23. Der Arbeitskolben 23 schiebt daher den Ringkolben 26 immer ein wenig vor sich her. Die Eintreib­energie ist jedoch so ausgelegt, daß normalerweise die Nägel 31 nicht mit einem Schlag in das Werkstück 45 einge­trieben werden.

    [0030] Damit besteht auch keine Verletzungsgefahr, wenn der Nagel versehentlich auf das Balkenblech auftrifft.

    [0031] Vielmehr wird der Nagel 31 nur um einen gewissen Betrag eingetrieben, wobei der Eintreibstößel 24 und damit der Kolben 23 relativ rasch verzögert und schließlich angehal­ten wird. Die im Ringkolben 26 innewohnende kinetische Energie führt dazu, daß der Ringkolben 26 seinen Weg fort­setzt. Gelangt dabei der obere Abschnitt des Ringkolbens mit der Dichtung 19 des Kolbens 23 außer Eingriff, ver­größert sich seine dem Eintreibdruck ausgesetzte Wirkfläche, wodurch der Ringkolben 26 mit größerer Beschleunigung nach unten fährt. In dem Augenblick, in dem seine obere Seite die Öffnungen 22 passiert hat, kann die Druckluft über die Öffnungen 22 in die Rückholkammer 20 eintreten und über die Bohrung 21 den Ringkolben 26 von unten mit Druck beauf­schlagen. Der Ringkolben 26 wird auf diese Weise pneuma­tisch zurückgeholt (in der bekannten Art und Weise ent­sprechend der pneumatischen Kolbenrückholung bei bekannten Eintreibgeräten). Beim Rückhub nimmt dabei der Ringkolben 26 den Arbeitskolben 23 mit und befördert ihn in die obere Totpunktstellung.

    [0032] Das Steuerventil 39 ist ein Repetierventil, d.h., einer Entlastung bzw. Entlüftung des Druckraums 42 folgt eine erneute Druckbeaufschlagung. Das Steuerventil 39 kann daher eine beliebige Zahl von Druckstößen auf den Arbeits­ kolben 23 bewirken, wobei diese Anzahl nur davon abhängt, wie lange der Auslösehebel 37 betätigt wird. Hat daher der Arbeitskolben 23 seine obere Totpunktstellung erreicht, bewirkt das Steuerventil 39 einen weiteren Eintreibschlag. Das gezeigte Eintreibgerät ist daher ein Multi-Schlaggerät. Die Bedienungspeson wird daher den Auslösehebel 37 so lange betätigen, bis sie sieht oder spürt, daß der Nagel vollständig eingetrieben worden ist. Es sei erwähnt, daß das Steuerventil von an sich bekannter Bauart ist. Auf seine Funktion wird daher an dieser Stelle nicht näher ein­gegangen.

    [0033] In Fig. 4 ist eine weitere übliche Ausführung eines Repe­tierventils als sogenanntes Kopfventilsystem 60 dargestellt. Es kann ebenfalls zur pneumatischen Steuerung der Druck­luftbeaufschlagung der Kolbenanordnung 23, 26 dienen. Auch dieses Repetierventil wird indirekt über ein bekanntes Auslöseventil 62 von einem Auslösehebel 61 betätigt. Bei ausgelöstem Repetierventil führt dieses, wie bei der be­reits beschriebenen Ventilanordnung, wechselweise eine Druckbeaufschlagung und Druckentlastung des Druckraumes über der Kolbenanordnung 23, 26 aus.

    [0034] In Fig. 2 ist zu erkennen, daß an der Außenseite des Mund­stücks 11 das L-förmige Fühlerplättchen 34 axial verschieb­ bar gelagert ist, wobei die Begrenzung mit Hilfe eines Zapfens 50 erfolgt, der in einem Langloch 51 im Plättchen 34 einsitzt. Der Querschenkel des Plättchens 34 wirkt mit einer Feder 52 zusammen sowie einer Verstellstange 53. Sie dient dazu, entweder mechanisch unmittelbar auf das Betä­tigungsventil 38 oder das Steuerventil 39 einzuwirken oder auf den nicht gezeigten pneumatischen Vorschub für den Nagelstreifen 32. Die Steuerung mit Hilfe des Fühlers 34 kann derart sein, daß die Vorschubvorrichtung den Nagel­streifen 32 um eine Nagelabstandsbreite vorschiebt und einen neuen Nagel in den Schußkanal 30 befördert, wenn der Fühler 34 durch Aufsetzen auf ein Werkstück nach oben ver­stellt wird. Auf diese Weise wird auch sichergestellt, daß eine versehentliche Auslösung des Arbeitskolbens 23 nicht zu einem Ausschießen eines Nagels führt, wodurch die Bedie­nungsperson oder andere Personen gefährdet werden könnten. Der Fühler 34 kann jedoch auch eine zusätliche Sicher­heitsfunktion dadurch bewirken, daß eine Auslösung mit Hilfe des Auslösehebels 37 nicht möglich ist. Es versteht sich, daß die Vorschubvorrichtung auch in anderer Weise angesteuert werden kann, beispielsweise über den Auslöse­hebel 37. Der Vorschub eines Nagels kann beispielsweise in dem Augenblick erfolgen, in dem die Bedienungsperson den Auslöser 37 nach einer Mehrfachschlagbetätigung losläßt. Wie gut aus Fig.1 zu erkennen, wird der jeweils in den Schußkanal 30 vorgeschobene Nagel durch den Haltestreifen 33 in seiner Lage gehalten. Er kann daher nicht unerwünsch­terweise herausrutschen. Diese Haltemöglichkeit besteht nicht für den letzten Nagel eines Streifens. Aus Fig. 3 ist zu erkennen, daß in einem axialen Bereich des oberen Teils des Schußkanals 30 mehrere Backen 55 den Schußkanal 30 begrenzen.

    [0035] Die Backen divergieren nach oben, so daß bei einer ver­sehentlichen Auslösung der Stößel 24 nicht von oben gegen die Backen 55 schlägt, wenn kein Nagel im Schußkanal 30 ist und die Backen 55 in entspannter Lage einen Mindestabstand voneinander haben. Wenn ein Nagel 31 in den Schußkanal 30 vorgeschoben wird, wird sein Kopf von den Backen 55 erfaßt. Bei einem Schlag trifft der Eintreibstößel 24 auf den Nagelkopf und drängt ihn aus dem Bereich der Backen heraus. Der engste Querschnitt zwischen den Backen 55 ist vorzugs­weise so bemessen, daß der Eintreibstößel 24 frei hindurch­treten kann. Die Backen 55 können im übrigen magnetisch sein, um die Haltewirkung eines Nagels 31 zu verstärken.


    Ansprüche

    1. Pneumatisch betätigtes Eintreibgerät für Befestigungs­mittel mit einem Arbeitszylinder, in dem ein einen Ein­treibstößel haltender Arbeitskolben angeordnet ist und in dem ein Anschlag den Arbeitshub des Arbeitskolbens begrenzt, einem von einem Auslöser betätigbaren Steuer­ventil, das während seiner Betätigung einen Arbeitsraum oberhalb des Arbeitskolbens in seiner oberen Totpunkt­stellung abwechselnd mit einer Druckluftquelle oder Atmosphäre verbindet, und einer den Arbeitszylinder um­gebenden Kolbenrückholkammer, die über eine erste Öff­nung nahe dem Anschlag und eine zweite Öffnung im Ab­stand zum Anschlag mit dem Arbeitszylinder verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben (23) im Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser des Ar­beitszylinders (17), ein dichtend im Arbeitszylinder (17) angeordneter Ringkolben 26 dichtend auf dem Ein­treibstößel (23) verschiebbar ist und in der oberen Totpunktstellung dichtend mit dem Arbeitskolben (23) zusammenwirkt, wobei das Verhältnis der Wirkungsflächen und der Massen von Arbeitskolben (23) und Eintreibstößel (24) einerseits und Ringkolben (26) andererseits derart ist, daß der Ringkolben (26) während des Arbeitshubs nicht stärker als der Arbeits­kolben (23) beschleunigt wird.
     
    2. Eintreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintreibstößel (24) im Querschnitt kreisförmig ist.
     
    3. Eintreibgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die oberen Wirkflächen der beiden Kolben (23, 26) annähernd in gleicher Höhe liegen.
     
    4. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem eine Vorschubvorrichtung vorgesehen ist zum Vorschub eines Streifens aus Befestigungsmitteln in Richtung Schußkanal, dadurch gekennzeichnet, daß ein Befesti­gungsmittel (31) kurz vor dem Auslösen eines Eintreib­hubes in den Schußkanal (30) vorgeschoben wird.
     
    5. Eintreibgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubvorrichtung von einem getrennten Aus­löser betätigt wird.
     
    6. Eintreibgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung von dem Auslöser (37) ge­steuert wird, vorzugsweise derart, daß ein Befestigungs­mittel (31) in den Schußkanal (30) vorgeschoben wird, wenn der Auslöser (37) nach einer Betätigung wieder gelöst wird.
     
    7. Eintreibgerät nach Anspruch 4, bei dem der Mündung (11) des Schußkanals (30) ein Fühler (34) zugeordnet ist, der beim Aufsetzen des Eintreibgeräts auf ein Werk­stück (45) betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubvorrichtung vom Fühler (34) gesteuert wird.
     
    8. Eintreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenzeichnet, daß der Schußkanal (30) in dem Bereich, in dem das Befestigungsmittel(31) aus dem Magazin (30) eintritt, mindestens eine Haltebacke (55) aufweist, die von mindestens einer Feder (57) radial nach innen vorgespannt wird zum Halten des Befestigungsmittels im Schußkanal (30) vor dem Eintreiben.
     
    9. Eintreibgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltebacke (55) magnetisch ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht