[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrsystemige Webmaschine mit magnetischem Schußfadenträgerantrieb,
mit einer wenigstens einen im wesentlichen geradlinigen Bereich und wenigstens einen
daran anschließenden gekrümmten Bereich aufweisenden endlosen Führungsbahn für die
Schußfadenträger, die zumindest über einen Teil der Länge des geradlinigen Bereiches
über die Gewebebreite einseitig durch ein Leitblatt begrenzt ist, auf dem die Schußfadenträger
geführt sind, wobei die Schußfadenträger mit einzelnen Antriebssegmenten permanent-magnetisch
gekoppelt sind, welche in fester, nebeneinanderliegender gegenseitiger Zuordnung
neben der Führungsbahn der Schußfadenträger in einer Richtung beweglich gelagert
sind und denen eine sie gemeinsam antreibende Antriebsquelle zugeordnet ist.
[0002] Eine solche mehrsystemige Webmaschine ist bspw. in der DE-PS 30 16 182 in einer zweiseitigen
Bauweise, der sogenannten Back-to-Back-Bauweise,beschrieben. Auf der Vorder- und der
Rückseite dieser Webmaschine durchlaufen die Schußfadenträger jeweils einen geradlinigen
Abschnitt ihrer Führungsbahn, in dessen Bereich eine oder mehrere Gewebebahnen erzeugt
werden. Der Antrieb der Schußfadenträger erfolgt über die endseitig aneinanderstoßend
an einer endlosen Kette befestigten Antriebssegmente, von denen jedes auf einer dem
Webfach zugewandten Seite eine Reihe von Permanentmagneten trägt, die mit in dem jeweiligen
Schußfadenträger angeordneten Permanentmagneten zusammenwirkend eine magnetische
Kopplung zwischen dem Schußfadenträger und dem Antriebssegment herstellen, wie dies
im Prinzip in der US-PS 3618 640 bzw. der DE-PS 17 85 147 erläutert ist.
[0003] Die beiden geradlinigen Abschnitte der Führungsbahn der Schußfadenträger sind durch
zwei bogenförmig gekrümmte Rückführungsabschnitte miteinander verbunden, in deren
Bereich die aus dem Gewebe ausgetretenen Schußfadenträger auf einem halbkreisförmigen
Weg geführt werden. Dazu sind im Bereiche der Rückführabschnitte zwei Kettenräder
vorgesehen, über die die - wie erwähnt - zu einer endlosen Kette zusammengeschlossenen
Antriebssegmente geführt sind, die beim Durchlaufen dieses Rückführabschnittes fächerartig
aufgespreizt werden.
[0004] Auf ihren geradlinigen Führungsbahnabschnitten sind die Schußfadenträger durch ein
gerades Leitblatt geführt, das durch das Riet gebildet ist und eine stabile Gleitbahn
für die magnetisch mit ihren Antriebssegmenten gekoppelten Schußfadenträger darstellt.
Die Rietstäbe dienen gleichzeitig als Führung für die Schußanschlaglamellen.
[0005] Im Bereiche der halbkreisförmigen Rückführungsabschnitte der Führungsbahn werden
die Schußfadenträger dabei von den Antriebssegmenten unmittelbar übernommen, so
daß sich zwischen den einander zugewandten Polflächen der Permanentmagnete,der Antriebssegmente
und der Schußfadenträger nur noch eine Kunststoff-Gleitfolie der Schußfadenträger
befindet, die auf der die Polflächen enthaltenden, dem Leitblatt zugewandten Seite
der Schußfadenträger vorgesehen ist, um eine reibungsarme Gleitbewegung der Schußfadenträger
auf dem Leitblatt zu gewährleisten. Wegen des damit verhältnismäßig kleinen Luftspaltes
zwischen den einander zugeordneten Polflächen der Permanentmagnete sind dabei zwar
die zwischen diesen Polflächen wirkenden Anziehungskräfte verhältnismäßig groß, doch
tritt das grundsätzliche Problem auf, daß die Schußfadenträger nach dem Durchlaufen
der halbkreisförmigen Rückführungsabschnitte der Führungsbahn wieder auf ein den
jeweiligen geradlinigen Führungsbahnabschnitt bildendes Leitblatt aufgebracht werden
müssen. Da die dieses Leitblatt bildenden Rietstäbe schon aus mechanischen Festigkeitsgründen
eine bestimmte Mindestbreite aufweisen müssen, muß beim Auflaufen der Schußfadenträger
auf das Leitblatt der Luftspalt zwischen den Permanentmagneten,der Schußfadenträger
und der Antriebssegmente entgegen der zwischen den Permanentmagneten vorhandenen
Anziehungskraft entsprechend vergrößert werden. Ausgeschlossen sein muß auf jeden
Fall, daß die Schußfadenträger gegen einen abrupten Bewegungswiderstand in ihrer
Führungsbahn treffen, der zu einem Absprengen der Schußfadenträger von den Antriebssegmenten
führen könnte. Davon abgesehen ergäbe sich eine erhebliche Geräuschbelästigung, verbunden
mit einer übermäßigen Beanspruchung der Gleitflächen an den Schußfadenträgern.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, hier abzuhelfen und eine mehrsystemige Webmaschine
zu schaffen, bei der nicht nur die Schußfadenträger beim Durchfahren der gekrümmten
Rückführungsabschnitte abrißsicher an den Antriebssegmenten magnetisch gehaltert
sind, sondern auch ein geräusch- und verschleißarmer sanfter Übergang der Schußfadenträger
auf das Leitblatt gewährleistet ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte mehrsystemige Webmaschine erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn für die Schußfadenträger in dem gekrümmten
Bereich ein aus unmagnetischem Material bestehendes, entsprechend bogenförmig gekrümmtes
Führungsblatt aufweist und in einem vorbestimmten radialen Abstand außen neben dem
Führungsblatt der Krümmung des Führungsblattes folgende Führungsmittel angeordnet
sind, daß an jedem Antriebssegment ein mit einem Schußfadenträger magnetisch koppelbares
Antriebsteil quer zu der Führungsbahn beweglich gelagert ist, das mit elastischer
Vorspannung in Anlage an dem Leitblatt oder dem Führungsblatt gehalten ist, und daß
jeder Schußfadenträger in dem gekrümmten Bereich der Führungsbahn auf seiner Innenseite
auf dem Führungsblatt aufliegend und auf seiner gegenüberliegenden Außenseite gegen
die Führungsmittel abstützbar geführt ist.
[0008] Das bogenförmig gekrümmte, aus unmagnetischem Material bestehende Führungsblatt gewährleistet
im Zusammenwirken mit den Führungsmitteln eine einwandfreie Führung der Schußfadenträger
auch beim Durchlaufen des jeweiligen bogenförmig gekrümmten Bereiches der Führungsbahn.
Die Dicke des Führungsblattes ist dabei so klein gewählt, daß die über den dadurch
gebildeten "Luftspalt" wirkenden magnetischen Anziehungskräfte ausreichen, um den
Schußfadenträger sicher an dem Antriebssegment zu fesseln. Die radial außenliegenden
Führungsmittel verhindern in jedem Fall ein unbeabsichtigtes Freikommen eines Schußfadenträgers
und wirken damit auch als Sicherheitseinrichtung.
[0009] Abhängig von dem Aufbau der Webmaschine und deren Elemente sind insbesondere für
niedrige Arbeitsgeschwindigkeiten eingerichtete Ausführungsformen denkbar, bei denen
das Führungsblatt die gleiche Dicke wie das jeweils anschließende Leitblatt aufweist,
womit ein sanfter, absatzloser Übergang der Schußfadenträger von dem Führungsblatt
auf das Leitblatt gewährleistet ist. In der Regel ist es aber vorzuziehen, daß das
bogenförmig gekrümmte Führungsblatt dünner als das Leitblatt ist. Dabei ist es dann
zweckmäßig, wenn sich das bogenförmige Leitblatt auf zumindest einer Seite über ein
rampenartiges, aus unmagnetischem Material bestehendes Verbindungsblatt unter Ausbildung
einer absatzlosen durchgehenden Führungsfläche für die Schußfadenträger und/oder
die Antriebsteile an das Leitblatt anschließt. Das Verbindungsblatt kann ein getrenntes
Teil sein; besonders einfache konstruktive Verhältnisse ergeben sich aber, wenn das
Verbindungsblatt ein Teil des entsprechend profilierten Führungsblattes ist.
[0010] Das rampenförmige profilierte Verbindungsblatt gewährleistet eine sanfte,schonende
Überleitung der Schußfadenträger von dem Führungsblatt auf das dickere Leitblatt.
Ein solches Verbindungsblatt kann auch auf der Ablaufseite des Leitblattes angeordnet
sein, um an dieser Stelle eine sanfte, geräuscharme Überleitung der Schußfadenträger
von dem Leitblatt auf das bogenförmig gekrümmte Führungsblatt zu bewirken.
[0011] Die Führungsmittel können mit Vorteil eine mit den Schußfadenträgern zusammenwirkende
Führungsschiene aufweisen, die sich zumindest über den gekrümmten Bereich erstreckt.
Die spezielle Ausbildung und Profilform dieser Führungsschiene sind dabei u.a. von
der Form der verwendeten Schußfadenträger abhängig.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist jeder Schußfadenträger lediglich an wenigstens
einer örtlich begrenzten Abstützstelle gegen die Führungsmittel abstützbar, um das
Auftreten größerer Reibungsverluste zu verhüten. Dazu kann zweckmäßigerweise der längliche
Schußfadenträger gegen die Führungsmittel an zwei Abstützstellen abstützbar sein,
die in der Nähe der beiden Enden des Schußfadenträgers liegen. Auf diese Weise wird
erreicht, daß jeder Schußfadenträger beim Durchlaufen des gekrümmten Führungsbahnabschnittes
von außen lediglich tangential an dem bogenförmigen Führungsblatt anliegt und dieses
somit lediglich an einer örtlich begrenzten Stelle berührt, an der der Luftspalt zwischen
den zusammenwirkenden Polflächen der Permanentmagnete damit ein Minimum ist, während
die magnetische Anziehungskraft in diesem Bereich einen Maximalwert aufweist. Die
dadurch an sich bedingte labile Auflage des Schußfadenträgers auf den Führungsblatt
ist aber deshalb stabilisiert, wie auf der gegenüberliegenden Außenseite der Schußfadenträger
an den zwei erwähnten Stellen vorne und hinten an den Führungsmitteln abgestützt ist.
Es ergibt sich insgesamt somit eine Dreipunktführung für den Schußfadenträger, durch
die ein Pendeln des Schußfadenträgers verhindert und eine exakte Überleitung auf
das anschließende Leitblatt gewährleistet sind.
[0013] Um die dauernde Auflage der Antriebsteile an dem Leitblatt bzw. dem Führungsblatt
zu gewährleisten, ist mit Vorteil jedes Antriebsteil an seinem Antriebssegment über
Federmittel gelagert. Diese Federmittel können in einer konstruktiv einfachen Ausführungsform
wenigstens eine das Antriebsteil tragende und mit dem Antriebssegment verbundene Blattfeder
aufweisen. Außerdem weist in einer vorteilhaften Ausführungsform jedes Antriebsteil
und/oder jeder Schußfadenträger eine im wesentlichen ebene, mit dem Leit- und dem
Führungsblatt zusammenwirkende Gleitfläche auf, die glatt ausgebildet und auf die
Erzielung einer besonders günstigen Gleitpaarung mit dem Leitblatt und dem Führungsblatt
hin ausgelegt ist. Zweckmäßigerweise kann diese Gleitfläche an ihren in Bewegungsrichtung
vorne liegenden Enden an eine von dem Leit- bzw. dem Führungsblatt zurückspringende
Anlauffläche sich anschließen, die dem Schußfadenträger und/oder dem Antriebsteil
eine kleine Kippbeweglichkeit erlaubt und auch das Überfahren von auf dem Leitblatt
oder dem Führungsblatt gegebenenfalls auftretenden Verunreinigungen etc. erleichtert.
Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften kann die Gleitfläche durch eine dünne Schicht
aus einem unmagnetischen,reibungsmindernden Material, bspw. eine entsprechende Lack-
oder Kunstharzschicht, gebildet sein, doch hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn die Schicht aus einer dünnen Folie oder Platte aus reibungsminderndem Material
besteht, die an dem Schußfadenträger und/oder dem Antriebsteil befestigt ist. Die
dünne Folie oder Platte kann im Bereich der Anlauffläche lösbar befestigt sein und
damit bei Verschleiß leicht ausgewechselt werden, während andererseits die Befestigung
im Bereiche der Anlauffläche sicherstellt, daß in Laufrichtung kein Grat vorsteht,
an welchem Kettfäden hängen bleiben könnten. Ist die Folie eine Haftfolie, so erübrigen
sich weitere zusätzliche Halterungs- oder Führungseinrichtungen an dem Schußfadenträger
bzw. dem Antriebsteil.
[0014] In einer konstruktiv besonders zweckmäßigen Ausführungsform kann die Anordnung derart
getroffen sein, daß jeder Schußfadenträger und/oder jedes der kufenförmig ausgebildeten
Antriebsteile im Bereich der Gleitfläche versenkt angeordnete Permanentmagnete aufweist,
deren Polflächen durch die dünne Schicht abgedeckt sind.
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine mehrsystemige Webmaschine gemäß der Erfindung, in einer schematischen
perspektivischen Darstellung,
Fig. 2 die Webmaschine nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie II-II der Fig. 1,
in einer Draufsicht, im Ausschnitt, in einem anderen Maßstab sowie in einer Teildarstellung,
unter Veranschaulichung des gekrümmten Rückführabschnittes der Führungsbahn der
Schußfadenträger,
Fig. 3 die Führungsbahn der Schußfadenträger mit deren Antriebseinrichtung, geschnitten
längs der Linie III-III der Fig. 2, in einer schematischen Teildarstellung, in einem
anderen Maßstab und in einer Seitenansicht, und
Fig. 4 einen Ausschnitt aus dem gekrümmten Rückführabschnitt der Führungsbahn der
Schußfadenträger der Anordnung nach Fig. 2, in einer Draufsicht, unter Veranschaulichung
eines Schußfadenträgers.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte mehrsystemige Webmaschine ist in doppelt flacher, sogenannter
Back-to-Back-Bauweise aufgebaut. Die Maschine weist ein Maschinengestell 1 auf; sie
ist zur gleichzeitigen Herstellung von vier Gewebebahnen 2 eingerichtet. Jede der
Gewebebahnen 2 wird zu einem an dem Maschinengestell 1 drehbar gelagerten Warenballen
3 aufgewickelt. Die von an dem Maschinengestell 1 drehbar gelagerten Kettbäumen 4
abgezogenen Kettfäden 5 werden in Richtung eines Pfeiles 6 fortschreitend von quer
zu den Gewebebahnen 4 beweglichen Weblitzen 7 unter Ausbildung von Fächern 8 (Fig.
3) auseinanderbewegt, wobei jedes Fach von einem Schußfadenträger 9 durchlaufen wird,
dessen Gestalt im einzelnen bspw. aus den Fig. 3,4 zu entnehmen ist.
[0017] Die Schußfadenträger 9 laufen hintereinander in einem vorbestimmten Abstand in der
aus den Fig. 1, 2 ersichtlichen Weise auf einer Führungsbahn, die auf der einen Seite
durch ein Leitblatt 10 in Gestalt eines Rietes und auf der anderen Seite durch Schußfadenanschlaglamellen
11 (Fig. 3) gebildet ist, die an einem an dem Maschinengestell 1 angeordneten Bett
12 um eine Gelenkstelle bei 13 schwenkbar gelagert sind. Ihre seitliche Führung erfolgt
einerseits durch das Leitblatt 10 und andererseits durch in das Bett 12 im Abstand
eingesetzte Führungsstäbe 14. Der ihnen ihre Schwenkbewegung erteilende Mechanismus
ist im einzelnen nicht dargestellt; er ist bekannt und besteht im Prinzip aus zwei
sich gemeinsam mit den Schußfadenträgern 9 bewegenden Rollen, die die Kippbewegung
um die Gelenkstelle 13 hervorrufen.
[0018] Die Führungsbahn,längs der die Schußfadenträger 9 laufen, weist zwei geradlinige
Abschnitte 15a (Fig. 2) und zwei daran anschließende halbkreisförmig gekrümmte Rückführabschnitte
15b auf. Längs dieser Führungsbahn werden die Schußfadenträger 9 von Antriebssegmenten
16 gleichsinnig bewegt, die an Gelenkstellen 17 entweder unmittelbar aneinander angelenkt
sind (Fig. 2) oder die nebeneinanderliegend an einer endlosen Kette befestigt sind,
wobei sie beim Durchlaufen der geradlinigen Abschnitte 15a der Führungsbahn entweder
mit ihren benachbarten Stirnflächen 20 aneinanderliegend (Fig. 2) oder im Abstand
zueinanderstehend angeordnet sein können.
[0019] Die so zu einer endlosen Kette vereinigten Antriebssegmente 16 sind in den gekrümmten
Rückführabschnitten 15b jeweils über ein in dem Maschinengestell 1 um eine Vertikalachse
drehbar gelagertes Kettenrad 21 geführt, von denen wenigstens eines mit einer nicht
weiter dargestellten Antriebsquelle gekuppelt ist, die den Antriebssegmenten 16 eine
gleichgerichtete Bewegung in Richtung des Pfeiles 6 der Fig. 1, 2 erteilt.
[0020] An dem Maschinengestell 1 sind die einzelnen Antriebssegmente 16 an geeigneten Führungsschienen
geführt. Auf ihrer den Weblitzen 7 zugewandten Unterseite tragen sie im einzelnen
nicht dargestellte Steuerkanäle, in die an den Schäften der Weblitzen 7 ausgebildete
Füße ragen, wie dies im Prinzip in der US-PS 37 49 135 bzw. der DE-PS 19 63 208 erläutert
ist.
[0021] Jeweils vor dem Eintritt in das Fach 8 einer Gewebebahn 4 werden die Schußfadenträger
9 aufeinanderfolgend von Spulen 23 aus (Fig. 1) über eine bei 24 schematisch dargestellte
Schußfadenliefervorrichtung mit abgelängten Schußfadenstücken versorgt. Die Schußfadenliefervorrichtungen
24 sind bspw. in der US-PS 3626 990 beschrieben.
[0022] Jedes der Antriebssegmente 16 trägt auf der der Führungsbahn der Schußfadenträger
9 zugewandten Vorderseite ein im wesentlichen kufenförmiges, vorzugsweise aus Kunststoffmaterial
bestehendes längliches Antriebsteil 25, das auf seiner Vorderseite eine ebene Fläche
26 aufweist, in die die Polflächen einer Anzahhl - im vorliegenden Falle von sechs
- Permanentmagneten 27 eingefügt sind, welche im Abstand nebeneinander angeordnet
sind. In Laufrichtung schließt sich an die ebene Fläche 26 eine zu dem Antriebssegment
16 hin zurückspringende, bogenförmig gekrümmte Anlauffläche 27 an, in deren Bereich
eine querverlaufende Nut 28 vorgesehen ist, in welcher eine als Haftfolie ausgebildete
dünne Gleitfolie 29 festgeklemmt ist. Die Gleitfolie 29 besteht aus einem reibungsvermindernden
Material, bspw. Tetrafluoräthylen, und deckt die ebene Fläche 26 vollständig ab, wobei
sie gleichzeitig auf ihrer Außenseite eine Gleitfläche bildet.
[0023] Das Antriebsteil 25 ist mittels einer einseitig vorkragenden Blattfeder 30 auf einem
Lagerbock 31 an der Vorderseite des zugeordneten Antriebssegmentes 16 quer zu der
Führungsbahn der Schußfadenträger 9 begrenzt beweglich gelagert.Die Blattfeder 30
drückt das Antriebsteil 25 mit elastischer Vorspannung gegen das Leitblatt 10 oder
ein in dem bogenförmigen Rückführbereich 15b an das Leitblatt 10 anschließendes bogenförmig
gekrümmtes Führungsblatt 32 an, wie dies aus den Fig. 2,4 zu ersehen ist.
[0024] Das aus einem unmagnetischen Material bestehende, im wesentlichen halbkreisförmig
gekrümmte Führungsblatt 32 ist dünner als das den jeweiligen geradlinigen Bereich
15a die Führungsbahn bildende Leitblatt 10. Um eine Vorstellung von der Größenordnung
zu geben, kann es bspw. eine Dicke von 1 mm aufweisen, während die Dicke des Leitblattes
10 3 bis 4 mm beträgt. Den Übergang zwischen dem eine konstante Dicke aufweisenden
Führungsblatt 32 und den beiden anschließenden Leitblättern 10 bildet jeweils ein
im Querschnitt keil- oder rampenförmiges Verbindungsblatt 33 (Fig. 4), das ebenfalls
aus einem unmagnetischen Material besteht und bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
einstückig an dem Führungsblatt 32 angeformt ist. Die Anordnung ist dabei derart getroffen,
daß die auf der Außenseite liegende Gleit- oder Führungsbahn 34 für die Schußfadenträger
9 sich absatzlos an die außenliegende Gleit- oder Führungsbahn 35 des jeweiligen Leitblattes
10 anschließt, während auf der Innenseite die Antriebsteile 25 über eine rampenartige
Bahn von dem Führungsblatt 32 jeweils sanft auf das Leitblatt 10 geleitet werden bzw.
von dem Leitblatt 10 auf das Führungsblatt 32 übergehen.
[0025] Jedem Antriebsteil 25 gegenüberliegend ist ein Schußfadenträger 9 angeordnet, der
mit dem Antriebsteil 25 permanentmagnetisch gekuppelt ist. Zu diesem Zwecke ist jeder
Schußfadenträger 9 an seiner dem Antriebsteil 25 zugewandten Seite mit Permanentmagneten
36 versehen, deren Polfläche durch eine aus Kunststoffmaterial bestehende Gleitfolie
37 (Fig. 4) abgedeckt sind. Die Anordnung und die Polarität der Permanentmagnete 26,
36 sind im einzelnen in der US-PS 36 18 640 und der DE-PS 17 85 147 beschrieben. Durch
das Zusammenwirken der Permanentmagnete 26, 36 kommt die erwähnte magnetische Ankopplung
der Schußfadenträger 9 an die Antriebselemente 25 und damit die Antriebssegmente
16 zustande. Die von der Gleitfolie 37 gebildete Gleitfläche 38 der länglichen, im
wesentlichen parallelflankig begrenzten Schußfadenträger 39 ist eben, weil die Gleitfolie
37 durch eine im wesentlichen ebene Fläche 39 des Schußfadenträgers 9 abgestützt ist,
in die die Polflächen der Permanentmagnete 36 eingelassen sind. Die Gleitfolie 37
ist im übrigen, ähnlich wie bei dem Antriebsteil 25, im Bereiche einer die ebene Fläche
39 in Laufrichtung fortsetzenden,bogenförmig zurückspringenden Anlauffläche 40 in
einer Quernut 41 verklemmt. Sie ist als Haftfolie ausgebildet und besteht ebenfalls
aus einem reibungsmindernden Material, bspw. Polytetrafluoräthylen.
[0026] Beide Gleitfolien 29, 37 sind austauschbar. Es sind Ausführungsformen denkbar, bei
denen die Gleitfolien 29, 37 durch eine fest aufgebrachte Kunststoff- oder Kunstharzschicht
aus einem reibungsmindernden Material ersetzt sind. Auch eine dünne Platte aus entsprechendem
Material könnte anstelle der Gleitfolien 29, 37 in Einzelfällen Verwendung finden.
[0027] Im radialen Abstand außerhalb des halbkreisförmig gekrimmten Führungsblattes 32 verlaufend
sind Führungsmittel in Gestalt einer ebenfalls halbkreisförmig gebogenen Führungsschiene
42 angeordnet, deren Zuordnung zu dem Führungsblatt 32 insbesondere aus den Fig.
2,4 hervorgeht. Der radiale Abstand der Führungsschiene 42 von dem halbkreisförmig
gebogenen Führungsblatt 32 ist derart gewählt, daß jeder der den halbkreisförmig
gekrümmten Rückführabschnitt 15b der Führungsbahn durchlaufenden Schußfadenträger
9 auf seiner dem zugeordneten Antriebsteil 25 zugewandten Vorderseite an dem Führungsblatt
32 an einer örtlich begrenzten Stelle 43 anliegt, die - in Laufrichtung gesehen -
etwa in der Mitte der ebenen Fläche 39 liegt, während auf der gegenüberliegenden Außenseite
jeder der Schußfadenträger 9 an zwei örtlich begrenzten Stellen bei 44 und 45 in
der Nähe der beiden Enden des Schußfadenträgers gegen die benachbarte Innenwand der
Führungsschiene 42 abgestützt ist.
[0028] Damit ergibt sich eine Dreipunkt-Abstützung des den gekrümmten Rückführabschnitt
15b der Führungsbahn durchlaufenden Schußfadenträgers 9, die einerseits eine sehr
enge magnetische Kopplung bei 43 mit dem Antriebsteil 25 und andererseits eine stabile,
sichere Halterung und Führung des Schußfadenträgers 9 gewährleistet.
[0029] Die insoweit beschriebene Webmaschine arbeitet wie folgt:
[0030] Beim Durchlaufen eines geradlinigen Führungsbahnabschnittes 15a in Richtung des
Pfeiles 6 legen die in vorbestimmten Abständen hintereinander wandernden und magnetisch
über die Antriebsteile 25 mit den Antriebssegmenten 16 gekoppelten Schußfadenträger
9 das in ihnen gespeicherte Schußfadenstück in das jeweils zugeordnete Fach 8 ein.
Dabei sind sie mit ihrer Gleitfolie 37 auf dem Leitblatt 10 geführt, das ihre Führungsbahn
nach innen zu begrenzt und gegen das sie durch die von den Permanentmagneten 26,
36 ausgeübten Kräfte angedrückt gehalten sind.
[0031] Die zugeordneten Antriebsteile 25 sind dabei in gleicher Weise mit ihrer Gleitfolie
29 an die Innenseite des Leitblattes 10 angedrückt und an dieser geführt. Die Dicke
des Leitblattes 10 bestimmt den Luftspalt zwischen miteinander zusammenwirkenden,
einander zugeordneten Polflächen der Permanentmagnete 26, 36.
[0032] Nach dem Auslaufen aus der in Fig. 1 linken Gewebebahn 4 und beim Übergang in den
halbkreisförmig gekrümmten Führungsbahnabschnitt 15b läuft jeder Schußfadenträger
9 von der Gleitfläche 35 des Leitblattes 10 absatzlos auf die sich anschließende
Gleit- oder Führungsfläche 34 des Verbindungsblattes 33 und sodann des Führungsblattes
32 auf. Gleichzeitig bleibt das Antriebsteil 25 dank der federelastischen Beweglichkeit
durch die Blattfeder 30 in Anlage an der Innenfläche des Verbindungsblattes 33 und
sodann des Führungsblattes 32, wobei die zunächst im Bereiche des Leitblattes 10 flächenhafte
Anlage über die ganze Gleitfläche in eine örtlich begrenzte Anlage an zwei Stellen
am vorderen und hinteren Ende des Antriebsteiles 25 übergeht, derart, daß dieses mit
seiner ebenen Fläche 26 eine Sehne zu dem Führungsblatt 32 bildet.
[0033] Der von dem geraden Leitblatt 10 ablaufende Schußfadenträger 9 wird mit zunehmender
Krümmung der Fläche 34 des halbkreisförmigen Führungsblattes 32 an seinem in Laufrichtung
vorderen Ende zunächst von dem Führungsblatt 33 abgehoben, bis er bei 45 an die Führungsschiene
42 innen anläuft und von dieser in die aus den Fig. 2,4 ersichtliche Stellung gezwungen
wird, in der er mit seiner Gleitfläche 38 im wesentlichen tangential zu der Außenfläche
des Führungsblattes 32 verläuft und gegen die Innenseite der Führungsschiene 42 an
den beiden Abstützstellen 44, 45 beidseitig der dem Antriebsteil 25 zugewandten
mittigen Auflagestelle 43 radial nach außen zu abgestützt ist.
[0034] In dieser Zuordnung zu dem Leitblatt 32 durchwandert jeder Schußfadenträger 9 den
Führungsbahnbahnabschnitt 15 b, bis er wieder über das entsprechende Verbindungsblatt
33 auf das neue gerade Leitblatt 10 geleitet wird. Da die Außenflächen 34, 35 des
Verbindungsblattes 33 und des Leitblattes 10 absatzlos tangential ineinander übergehen,
wird der Schußfadenträger 9 sanft und ruckfrei auf das Leitblatt 10 geleitet, während
auf der gegenüberliegenden Seite des Verbindungsblattes 33 sich das zugeordnete Antriebsteil
25 dank seiner beweglichen Lagerung an den Verlauf der Innenfläche des Verbindungsstückes
33 anpaßt und damit ebenfalls ruckfrei auf das Leitblatt 10 aufläuft. Die bogenförmig
zurückspringenden Anlaufflächen 27, 40 des Antriebsteiles 25 und der Schußfadenträger
9 erleichtern das Durchfahren der bogenförmig gekrümmten Führungsbahnabschnitte
15b.
[0035] In die Schußfadenträger 9 wird nach dem Austritt aus der Führungsschiene 42 und vor
dem Eintritt in die benachbarte Gewebebahn 4 von einer Schußfadenliefervorrichtung
24 Schußfaden eingebracht, den jeder Schußfadenträger 9 sodann in das Fach 8 einlegt.
1. Mehrsystemige Webmaschine mit magnetischem Schußfadenträgerantrieb, mit einer
wenigstens einen im wesentlichen geradlinigen Bereich und wenigstens einen daran anschließenden
gekrümmten Bereich aufweisenden endlosen Führungsbahn für die Schußfadenträger,
die zumindest über einen Teil der Länge des geradlinigen Bereiches über die Gewebebreite
einseitig durch ein Leitblatt begrenzt ist, auf dem die Schußfadenträger geführt
sind, wobei die Schußfadenträger mit einzelnen Antriebssegmenten permanentmagnetisch
gekoppelt sind, welche in fester, nebeneinanderliegender, gegenseitiger Zuordnung
neben der Führungsbahn der Schußfadenträger in einer Richtung beweglich gelagert sind
und denen eine sie gemeinsam antreibende Antriebsquelle zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn für die Schußfadenträger (9) in dem gekrümmten Bereich (15b)
ein aus unmagnetischem Material bestehendes, entsprechend bogenförmig gekrümmtes
Führungsblatt (32) aufweist und in einem vorbestimmten radialen Abstand außen neben
dem Führungsblatt (32) der Krümmung des Führungsblattes (32) folgende Führungsmittel
(42) angeordnet sind und daß an jedem Antriebssegment (16) ein mit einem Schußfadenträger
(9) magnetisch koppelbares Antriebsteil (25) quer zu der Führungsbahn beweglich gelagert
ist, das mit elastischer Vorspannung in Anlage an dem Leitblatt (10) oder dem Führungsblatt
(32) gehalten ist und daß jeder Schußfadenträger (9) in dem gekrümmten Bereich (15b)
der Führungsbahn auf seiner Innenseite auf dem Führungsblatt (32) aufliegend und
auf seiner gegenüberliegenden Außenseite gegen die Führungsmittel (42) abstützbar
geführt ist.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bogenförmig gekrümmte
Führungsblatt (32) dünner als das Leitblatt (10) ist.
3. Webmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das bogenförmig
gekrümmte Führungsblatt (32) auf zumindest einer Seite über ein rampenartiges, aus
unmagnetischem Material bestehendes Verbindungsblatt (33) unter Ausbildung einer
absatzlosen durchgehenden Führungsfläche (34, 35) für die Schußfadenträger (9) und/oder
die Antriebsteile (25) an das Leitblatt (10) anschließt.
4. Webmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsblatt
(33) ein Teil des entsprechend profilierten Führungsblattes (32) ist.
5. Webmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsmittel eine mit den Schußfadenträgern (9) zusammenwirkende Führungsschiene
(42) aufweisen, die sich zumindest über den gekrümmten Bereich (15b) erstreckt.
6. Webmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Schußfadenträger (9) lediglich an wenigstens einer örtlich begrenzten Abstützstelle
(44,45) gegen die Führungsmittel (42) abstützbar ist.
7. Webmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der länglichen
Schußfadenträger (9) gegen die Führungsmittel (42) an zwei Abstützstellen (44, 45)
abstützbar ist, die in der Nähe der beiden Enden des Schußfadenträgers (9) liegen.
8. Webmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Antriebsteil (25) an seinem Antriebssegment (16) über Federmittel (30) gelagert
ist.
9. Webmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Federmittel wenigstens
eine das Antriebsteil (25) tragende und mit dem Antriebssegment (16) verbundene Blattfeder
(30) aufweisen.
10. Webmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Antriebsteil (25) und/oder jeder Schußfadenträger (9) eine im wesentlichen
ebene, mit dem Leit- und dem Führungsblatt (10,32) zusammenwirkende Gleitfläche aufweist.
11. Webmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche zumindest
an ihrem in Bewegungsrichtung vorneliegenden Ende an eine von dem Leit- bzw dem Führungsblatt
(10; 32) .zurückspringende Anlauffläche (27, 40) anschließt.
12. Webmaschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche
durch eine dünne Schicht aus einem unmagnetischen reibungsmindernden Material gebildet
ist.
13. Webmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus einer
dünnen Folie (29; 37) oder Platte aus reibungsminderndem Material besteht, die an
dem Schußfadenträger (9) und/oder dem Antriebsteil (25) befestigt ist.
14. Webmaschine nach den Ansprüchen 11 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die dünne
Folie (29; 37) oder Platte im Bereiche der Anlauffläche (27, 40) lösbar befestigt
ist.
15. Webmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (29,37) eine Haftfolie ist.
16. Webmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Schußfadenträger (9) und/oder jedes der kufenförmig ausgebildeten Antriebsteile
(25) im Bereiche der Gleitfläche versenkt angeordnete Permanentmagnete (26, 36) aufweist,
deren Polflächen durch die dünne Schicht abgedeckt sind.