[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtträgers für lichtempfindliche
Materialien mit einer Antirollschicht auf der Rückseite.
[0002] Bei den meisten fotografischen Materialien wird Gelatine zum Aufbau der Silberhalogenidemulsionen,
der Schutzschichten und der Rückenschichten verwendet. Gelatineschichten quellen
jedoch mit Wasser und haben im gequollenen Zustand geringe mechanische Festigkeit.
Deshalb werden sie üblicherweise durch geeignete Härtungsmittel gehärtet. Die Härtungsmittel
vernetzen die Gelatinemoleküle miteinander und bewirken dadurch eine Verminderung
der Wasseraufnahme bzw. Quellfähigkeit der Schicht, eine Erhöhung des Abschmelzpunktes
und eine Verbesserung der mechanischen Festigkeit der Gelatineschicht. Gehärtete Gelatineschichten
sind vor allem resistent gegenüber den fotografischen Behandlungsbädern.
[0003] Den lichtempflindlichen gelatinehaltigen Schichten auf der Vorderseite des Trägermaterials
liegen meistens gelatinehaltige Schichten auf der Rückseite des Trägermaterials gegenüber.
Durch Einsatz des gleichen Bindemittels Gelatine auf beiden Seiten des Trägermaterials
soll das Quellverhalten in den fotografischen Behandlungsbädern und das Verhalten
der Schichten bei anschließender Trocknung möglichst identisch gehalten werden, so
daß während des gesamten Arbeitsprozesses sowie bei der späteren Verwendung das Material
eine gute Planlage beibehält. Die auf die Rückseite aufgebrachten Schichten werden
deshalb als Antiroll- oder Anticurlschichten bezeichnet, und ihre Schichtdicke hängt
ab vom Quellverhalten und von der Schichtdicke der Vorderseitenbeschichtung.
[0004] Üblicherweise enthalten die Antirollschichten noch verschiedene Zusatzstoffe. Diese
können sein Netzmittel wie Saponin, Mattierungsmittel wie Kieselsäure, Weichmacher
wie Glycerin, organische Säuren wie Zitronensäure, kleine Mengen anderer wasserlöslicher
hochpolymerer Verbindungen wie Polyvinylalkohol oder Antistatika wie Natriumnitrat.
[0005] Die Resistenz der Antirollschichten gegenüber den fotografischen Behandlungsbädern
wird erreicht durch Härtung der Gelatine mit sogenannten Härtungsmitteln.
[0006] Zu den bekannten Härtungsmitteln für Gelatine gehören Chrom(III)-salze, Aldehyde,
Dialdehydpolysaccharide, polyfunktionelle Epoxide, Aziridine, polyfunktionelle Vinylverbindungen,
Triacrylformal, substituierte Dichlors-Triazine und andere in Kap.2 des Buches "The
Theory of the Photographic Process" von T.H.James (London, 1977) beschriebene Substanzen.
[0007] Die Härtungsmittel werden entweder den gelatinehaltigen Lösungen vor der Verarbeitung
zugesetzt oder sie werden als gesonderte Lösung auf die bereits auf einem Träger befindliche
Gelatineschicht aufgetragen. Im zweiten Fall diffundieren die Härtungsmittel in die
Gelatineschicht, wo sie mit den Peptidketten in Reaktion treten. Beide Verfahren können
auch in der Weise miteinander kombiniert werden, daß ein Teil des Härtungsmittels
der Gelatinelösung zugesetzt und ein anderer Teil nachträglich auf die Schicht gebracht
wird.
[0008] Alle als Härtungsmittel gebräuchlichen Substanzen haben aber ein bevorzugtes Verwendungsgebiet
und sind für andere Anwendungen nicht optimal. D.h. alle genannten Härtungsmittel
sind mit einem oder mehreren Nachteilen behaftet. Aliphatische Aldehyde und Diketone
eignen sich nicht für farbfotografische Schichten, weil sie mit üblichen Farbkupplern
oder anderen Emulsionszusätzen in Reaktion treten können. Polyepoxide, Triazine und
Polysaccharide eignen sich zwar gut für farbfotografische Schichten, reagieren aber
sehr langsam und sind deshalb nicht für solche Gelatineschichten geeignet, die kurz
nach Trocknung der Schicht bereits mechanisch beansprucht werden sollen, beispielsweise
in einem weiteren Beschichtungsvorgang. Andere Härtungsmittel, z.B. Chromsalze, sind
so reaktionsfähig, daß eine damit versetzte Gelatinelösung bereits während der Verarbeitung
einen Viskositätsanstieg zeigt. Wieder andere Härtungsmittel sind nicht ausreichend
diffusionsfest und verändern den Härtungszustand benachbarter Schichten während der
Lagerung.
[0009] Jedes bisher bekannte Härtungsmittel hat also den einen oder anderen Nachteil und
besitzt nicht die breite Anwendungsmöglichkeit, wie sie vor allem bei Gelatinehilfsschichten
erwünscht ist, die vor der Emulsionierung auf einem Träger aufgebracht werden und
später mit den eigentlichen fotografischen Schichten in Kontakt sind. Hauptnachteil
ist jedoch, daß die Reaktion der meisten Härtungsmittel mit Gelatine zu langsam erfolgt
und vielfach erst nach Tagen oder Wochen der Zwischenlagerung eine weitere Verarbeitung
des beschichteten Materials möglich ist. Chrom(III)-salze zeigen bekannterweise ebenfalls
diese zeitabhängige Nachhärtung. (Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie,
Bd. 57, 1963, Heft 9-12, Seite 155 Abs.2 und DOS 24 17 779, Seite 45 Abs.3).
[0010] Erstrebenswert ist der Einsatz von Härtungsmitteln, die schnell wirken und bei Lagerung
ihren Härtungszustand nicht mehr verändern. Diese Aufgabe hat auch DOS 2417779, in
der die allgemeine Problematik und die Lösung in Form von zwei nacheinander aufzutragenden
Schichten, von denen die erste eine Gelatineschicht und die zweite eine Här tungsschicht,
kombiniert mit Polysacchariden, ist. Als Härtungsmittel werden organische Verbindungen
im Deckstrich aufgetragen, die jedoch unverträglich sind mit Polyvinylalkohol, wie
auf Seite 55 der DOS beschrieben ist. Als wesentliches Merkmal der Beurteilung der
gehärteten Schichten wird der Quellfaktor nach 10 Minuten Behandlung eines Probestreifens
in destilliertem Wasser bei 22°C gemessen. Er ist definiert

Nach den Beispielen 1 und 2 der DOS 24 17 779 besteht das Schichtgewicht (trocken)
aus ca. 60 Gew.-% Gelatine, die gehärtet wurde.
[0011] Die niedrigsten Quellfaktoren liegen in der DOS bei 3,0; bezogen auf Gelatine bedeutet
das eine Wasseraufnahme von 5g/1g Gelatine.
[0012] Üblicherweise werden Gelatinelösungen warm auf Schichtträger aufgetragen und durchlaufen
dann eine Erstarrungszone, in der sie sich von der Sol-Form in die Gel-Form umwandeln.
Erst nach dieser Umwandlung werden die Schichten getrocknet. (Ullmanns Encyklopädie
der technischen Chemie, 4.Auflage, Band 18, Seite 443). Diese Umwandlung der Gelatine
von der Sol-Form in die Gel-Form ist ein
wesentlicher Schritt. Gelatinelösungen sind beispielsweise nur dann mit Chrom(III)-salzen härtbar,
wenn sie im Gel-Zustand reagieren können. Gelatinesole vernetzen nicht mit Chrom(III)-salzen.
(Photographic Science And Engineering, Volume 3, Nr.6, Nov.-Dez. 1959, Seite 277ff).
Deshalb ist zur Erreichung eines hohen Schmelzbereiches und einer hohen Festigkeit
von Gelatinebeschichtungen vor der eigentlichen Trocknung der aufgetragenen Lösungen
die beschriebene Erstarrungszone Stand der Technik. Die Umwandlung der Sol-Form in
die Gel-Form nimmt im allgemeinen über 2 min. in Anspruch, wobei Tem peraturen von
unter 30°C notwendig sind. Dieses verlangt zwangsläufig langsame Beschichtungsmaschinengeschwindigkeiten
oder lange Erstarrungszonen.
[0013] Die Wasseraufnahme der Gelatineschichten aus DOS 2417779 ist für Emulsionsschichten
sicher richtig gewählt, für rückseitig aufgetragene Antirollschichten aber zu hoch.
Je höher die Wasseraufnahme ist, umso mehr Gelatine löst sich aus der Antirollschicht
und verunreinigt die photographischen Behandlungsbäder. Bei Erhalt eines notwendigen
Quellvermögens, das zum störungsfreien Durchlauf durch die Entwicklungsbäder erforderlich
ist, sollte das Wasseraufnahmevermögen der Antirollschicht jedoch so gering wie möglich
sein.
[0014] Es ist daher die Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Schichtträgern
für lichtempfindliche Materialien mit einer Antirollschicht auf der Rückseite zu entwickeln,
die eine Wasseraufnahme von <2,5g Wasser/1g Gelatine besitzt, gemessen nach einer
Einwirkzeit von 10 Minuten durch destilliertes Wasser von 22°C.
[0015] Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, aus wirtschaftlichen Gründen auf eine
Erstarrungszone in der Beschichtungsanlage zu verzichten und die Gelatinelösung aus
der Sol-Form heraus zu härten, wobei die bei Chrom(III)-salzen bekannte zeitabhängige
Nachhärtung vermieden werden soll.
[0016] Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebenen Verfahrensmaßnahmen
und Stoffe.
[0017] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß Chrom(III)-salz, aufgebracht als separater
Überzug auf Gelatineschichten, die direkt aus der Sol-Form heraus getrocknet sind,
nicht zu der bekannten zeitabhängigen Nachhärtung führt.
[0018] Zur Lösung der Aufgabe gehört auch, daß mit sofortiger Trocknung des ersten Überzugs
gemeint ist, daß direkt nach dem Auftragen der Schicht die Trocknung beginnt, ohne
daß die Umwandlung der Sol-Form der Gelatine in die Gel-Form durchgeführt wird.
[0019] Der erste Überzug besteht aus einer Gelatinelösung, die Härtungsmittel in der Menge
und Art enthält, die eine unmittelbare Weiterverarbeitung nach Trocknung z.B. im Tandemverfahren
möglich macht, aber nicht ausreicht für eine ordnungsgemäße Funktion einer Antirollschicht,
wie oben beschrieben.
[0020] Da der Auftrag des zweiten Überzugs bevorzugt unmittelbar nach dem Trocknen des
ersten Überzugs erfolgt, so muß der erste Überzug sofort nach seiner Trocknung eine
Festigkeit und Oberflächenhärte aufweisen, die es erlaubt, den zweiten Überzug anzutragen
und zu dosieren.
[0021] Werden für Auftrag und Dosierung der Lösung des zweiten Überzugs Auftragsaggregate
eingesetzt, die die Oberfläche des ersten Überzugs mechanisch stark beanspruchen,
so können sich Festigkeit und Härte des ersten Überzugs als unzureichend erweisen.
Dieses ist beispielsweise der Fall, wenn zur Dosierung Rollrakel eingesetzt werden.
[0022] Es hat sich gezeigt, daß Glyoxal eine beschleunigende Wirkung auf die Härtung mit
Chrom(III)-salzen hat, so daß in einer speziellen Form des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Härterkombination für den ersten Überzug Chrom(III)-salz und Glyoxal im Verhältnis
1:3 bis 3:1 besteht. Dadurch wird die Gelatine so schnell vorgehär tet, daß in Tandembeschichtungsanlagen
unmittelbar nach Trocknung der ersten Überzugslösung störungsfrei die zweite Überzugslösung
aufgetragen werden kann.
[0023] Durch die erfindungsgemäße Aufeinanderfolge von Verfahrensschritten wird es erst
möglich, die Oberfläche von Antirollschichten, die in Kontakt kommt mit den fotografischen
Behandlungsbädern, so zu härten, daß Wasseraufnahmen von <2,5g Wasser/1g Gelatine
erreicht werden. Gleichzeitig bleibt die gehärtete Gelatineschicht in der Tiefe so
elastisch, daß keine Versprödungsrisse auftreten und die Planlage des gesamten Trägermaterials
erhalten bleibt.
[0024] Die Elastizität der Antirollschicht kann noch dadurch erhöht werden, daß dem ersten
Überzug Weichmacher zugesetzt werden wie Glyzerin, Glykole, Sorbit, Montmorillonite
u.ä..
[0025] Zusätzliche Härtungsmittel für den ersten Überzug können alle dem Stand der Technik
entsprechende und für fotografische Verfahren geeignete Stoffe sein, sofern diese
kombiniert mit Chrom(III)-salz oder Chrom(III)-salz und Glyoxal so dosiert werden,
daß das Gesamtsystem schnell und intensiv genug reagiert. Eine bevorzugte Form der
Chrom(III)-salze ist Chromalaun, KCr(SO₄)₂·12 H₂O.
[0026] Als besonders gut abgestimmt auf den erfindungsgemäßen Chrom(III)-salz-haltigen zweiten
Überzug hat sich im ersten Überzug die Härtungsmittelmischung von Chrom(III)-salz:Glyoxal
= 3:1 bis 1:3 in einer Zusatzmenge von 0,06 Gew.-% bis 0,18 Gew.-% Cr³⁺bezogen auf
Gelatine erwiesen. Mit dieser Rezeptur für den ersten Überzug können beide Schichten
auch in einer Tandem-Streichmaschine mit Walzenantrag und Rakeldosierung nacheinander
aufgetragen werden.
[0027] Die zweite Überzugslösung enthält Chrom(III)-salze, wobei Chromalaun bevorzugt ist.
Die Konzentration dieser Lösung an Chrom(III)-salz liegt vorzugsweise zwischen etwa
0,5 Gew.-% und etwa 5 Gew.-% und hängt ab von der aufgetragenen Schichtdicke, die
durch die maschinentechnische Einrichtung und durch die Rheologie der Lösung vorgegeben
wird und von der Art des Chromsalzes.
[0028] Der Gesamtgehalt an Chrom(III)-ionen der Antirollschicht soll erfindungsgemäß höher
als 20 mg Cr/m² sein, wobei mehr als die Hälfte der Menge durch den zweiten Überzug
aufgetragen wird. Entgegen der Darstellung aus DOS 24 17 779, Seite 55, ist es möglich,
und sogar besonders vorteilhaft, wenn dieser Härterlösung Polyvinylalkohol zugesetzt
wird. Der Zusatz eines voll verseiften Polyvinylalkohols verbessert das rheologische
Verhalten der Härterlösung, es läßt sich die Schichtdicke besser einstellen, die
Benetzung ist einwandfrei und es wird ein exakter gradliniger Kantenlauf des Naßauftrags
möglich.
[0029] Übliche Hilfsmittel, wie sie in Antirollschichten auf der Rückseite von Schichtträgern
für lichtempfindliche Materialien bekannt sind, können auch in der erfindungsgemäßen
Antirollschicht enthalten sein, wobei sie bevorzugt der ersten Überzugslösung zugesetzt
werden.
[0030] Die folgenden Beispiele sollen die Ausführungen verdeutlichen.
Beispiel 1
[0031] Ein Schichtträger bestehend aus 175 g/m² Papier und je einer Schicht von 35 g/m²
Polyethylen pro Seite wurde mit einem ersten Überzug folgender Zusammensetzung beschichtet:
Wasser 84,75 Gew.-%
Gelatine 12 Gew.-%
Natriumnitrat 1 Gew.-%
Kieselsäure 1 Gew.-%
Glyzerin 1 Gew.-%
Netzmittel 0,1 Gew.-%
Zitronensäure 0,02 Gew.-%
Chromalaun 0,1 Gew.-%
Triacryloylhexahydrotriazin Natronlaugelösung bis pH 6,6 0,03 Gew.-%
[0032] Dieser auf die Rückseite aufgetragene erste Überzug wurde im Heißluftkanal getrocknet,
das Auftragsgewicht betrug 6,0 g/m².
[0033] Auf diesen ersten Überzug wurden unmittelbar nach seiner Trocknung einer der folgenden
zweiten Überzüge aufgetragen:
a) 1 Gew.-% KCr(SO₄)₂·12H₂O (Chromalaun)
1 Gew.-% Polyvinylalkohol (PVA), vollverseift, mittlerer Polymerisationsgrad = 5100
98 Gew.-% Wasser
b) 3 Gew.-% Chromalaun
1 Gew.-% PVA, wie bei 1a
96 Gew.-% Wasser
c) 5 Gew.-% Chromalaun
1 Gew.-% PVA, wie bei 1a
94 Gew.-% Wasser
d) 5 Gew.-% Chromalaun
95 Gew.-% Wasser
e) 5 Gew.-% Formaldehyd
95 Gew.-% Wasser
f) 5 Gew.-% Natriumsalz des 2-Hydroxy-4,6dichlor-s-triazin
95 Gew.-% Wasser
g) 5 Gew.-% Glyoxal
95 Gew.-% Wasser
h) 5 Gew.-% Mucochlorsäure
95 Gew.-% Wasser
[0034] Der auf der Rückseite aufgetragene zweite Überzug wurde im Heißluftkanal getrocknet.
Das Auftragsgewicht betrug bei
a) 180 mg/m²
b) 260 mg/m²
c) 320 mg/m²
d) 280 mg/m²
e) 280 mg/m²
f) 280 mg/m²
g) 265 mg/m²
h) 270 mg/m²
[0035] Die Maschinengeschwindigkeit bei beiden Aufträgen war 100 m/min..
Beispiel 2
[0036] Der Schichtträger aus Beispiel 1 wurde eingesetzt. Die Zusammensetzung der Rezeptur
des ersten Überzugs wurde folgendermaßen verändert:
Grundrezept
[0037] Gelatine 12 Gew.-%
Natriumnitrat 1 Gew.-%
Kieselsäure 3 Gew.-%
Glyzerin 1 Gew.-%
Netzmittel 0,1 Gew.-%
Zitronensäure 0,02 Gew.-%
Weitere Zusätze in Gew.-%: |
|
Chromalaun |
Chrom(III)-chlorid-6-hydrat |
Triacrylhexahydrotriazin |
Formaldehyd |
Glyoxal |
a |
0,09 |
- |
- |
- |
0,09 |
b |
0,045 |
- |
- |
- |
0,045 |
c |
0,045 |
- |
- |
- |
0,135 |
d |
0,135 |
- |
- |
- |
0,045 |
e |
- |
0,09 |
- |
- |
0,09 |
f |
0,045 |
- |
0,03 |
- |
- |
g |
- |
- |
- |
0,045 |
0,09 |
Jeweils Wasser zu 100 Gew.-% ergänzt. |
[0038] Der pH-Wert wurde auf pH = 6,6 eingestellt (NaOH). Der auf die Rückseite aufgetragene
erste Überzug wurde im Heißluftkanal getrocknet, das Auftragsgewicht betrug 8,5 g/m².
[0039] Auf diesen ersten Überzug wurde unmittelbar nach seiner Trocknung als zweiter Überzug
eine Lösung gemäß Rezeptur 1b aufgetragen und im Heißluftkanal getrocknet. Das Auftragsgewicht
betrug konstant 250 mg/m².
[0040] Die Maschinengeschwindigkeit bei beiden Aufträgen war 100 m/min..
Aus den Beispielen 1 und 2 ergeben sich folgende Beziehungen: |
Beispiele |
1. Überzug |
2.Überzug |
Gesamtgehalt |
|
Härter,bezogen auf Gelatine |
Chrom(III)-ionen, bezogen auf Gelatine |
Chrom(III)-ionen |
Chrom(III)-ionen |
Chrom(III)-ionen |
|
(Gew.-%) |
(Gew.-%) |
(mg/m²) |
(mg/m²) |
(mg/m²) |
1a |
1,1 |
0,09 |
4,1 |
9 |
13 |
b |
1,1 |
0,09 |
4,1 |
20 |
24 |
c |
1,1 |
0,09 |
4,1 |
28 |
32 |
d |
1,1 |
0,09 |
4,1 |
29 |
33 |
e |
1,1 |
0,09 |
4,1 |
0 |
4 |
f |
1,1 |
0,09 |
4,1 |
0 |
4 |
g |
1,1 |
0,09 |
4,1 |
0 |
4 |
h |
1,1 |
0,09 |
4,1 |
0 |
4 |
2a |
1,5 |
0,08 |
4,6 |
19 |
24 |
b |
0,8 |
0,04 |
2,3 |
19 |
21 |
c |
1,5 |
0,04 |
2,3 |
19 |
21 |
d |
1,5 |
0,12 |
6,9 |
19 |
26 |
e |
1,5 |
0,15 |
8,6 |
19 |
28 |
f |
0,6 |
0,04 |
2,3 |
19 |
21 |
g |
0,8 |
0,00 |
0,0 |
19 |
19 |
Prüfergebnisse:
[0041] Die Wasseraufnahme, bezogen auf die Gelatinemenge in der Antirollschicht, wurde ermittelt
durch gravimetrische Auswertung nach 10 Minuten Behandlung eines Probestreifens in
destilliertem Wasser von 22°C mit anließender Trocknung
Beispiele |
Wasseraufnahme |
|
sofort |
nach 4 Wochen |
1a |
3,9 1) |
3,3 1) |
1b |
1,8 |
1,7 |
1c |
0,9 |
1,0 |
1d |
0,9 |
1,0 |
1e,Vergleich |
2,9 |
2,6 |
1f,Vergleich |
3,6 |
2,8 |
1g,Vergleich |
2,8 |
2,3 |
1h,Vergleich |
3,1 |
2,6 |
Vergleich Literaturbeispiel aus DOS 2417779 |
5,0 |
|
1) Ursache der relativ hohen Werte ist die unzureichende Menge an Chrom(III)-ionen
im zweiten Überzug. |
[0042] Der zweite Überzug ließ sich störungsfrei mittels Walze und Luftbürste auf den ersten
Überzug auftragen. Beim Einsatz des Drahtrakels zur Dosierung der Lösung des zweiten
Überzugs traten Rakelstreifen auf.
Beispiele |
Wasseraufnahme |
|
sofort |
nach 4 Wochen |
2a |
0,8 |
0,8 |
2b |
2,3 |
2,4 |
2c |
2,1 |
2,0 |
2d |
0,6 |
0,6 |
2e |
0,5 |
0,6 |
2f |
2,4 |
2,3 |
2g, Vergleich |
3,0 |
2,6 |
[0043] Der zweite Überzug ließ sich bei den Beispielen 2a bis 2e störungsfrei mittels Walze
und Luftbürste auftragen. Die Beispiele 2f und 2g waren nur unter Schwierigkeiten
herstellbar.
[0044] Beim Einsatz eines Drahtrakels zur Dosierung der Lösung des zweiten Überzugs traten
bei den Beispielen 2b und 2c leichte Rakelstreifen auf, und die Beispiele 2f und 2g
ließen sich nicht nehr herstellen. Nur die Beispiele 2a, 2d und 2e gaben auch bei
Dosierung mit Drahtrakel keine Probleme.
1. Verfahren zur Herstellung eines Schichtträgers für lichtempfindliche Materialien
mit Antirollschicht aus Gelatine auf der Rückseite des Schichtträgers, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Überzug aufgetragen wird, der proteinhaltige Bindemittel und Härtungsmittel
enthält, von denen mindestens eine Komponente ein Chrom(III)-salz ist und daß dieser
erste Überzug ohne vorherige Erstarrung bereits in der Sol-Form getrocknet wird, danach
auf den ersten Überzug eine zweite gelatinefreie härtungsmittelhaltige Überzugslösung
aufgetragen wird, die ein Chrom(III)-salz enthält und der zweite Überzug getrocknet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese härtungsmittelhaltige
Lösung Chrom(III)-salz und einen voll verseiften Polyvinylalkohol enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Überzug neben
Chrom(III)-salzen als Härtungsmittel weitere organische, anorganische oder ein Gemisch
beider Härtungsmittel enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Überzug Glyoxal
in einem Massenverhältnis von Chrom(III)-salz:Glyoxal = 3:1 bis 1:3 enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration
des Härtungsmittels im ersten Überzug 0,5 bis 2,0 Gew.-% der Gelatinemenge ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Härtungsmittel
im ersten Überzug 0,06 bis 0,18 Gew.-% Cr³⁺, bezogen auf die Gelatinemenge, enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Chrom(III)-salz
Chromalaun der Formel KCr(SO₄)₂.12 H₂O ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsgewicht
des ersten Überzuges nach dem Trocknen zwischen 1,0 und 10 g/m² liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Überzug
übliche Zusätze der Rückseitenbeschichtungen, wie Mattierungsmittel, Antistatika
und/oder Netzmittel enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Überzug
Weichmacher enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Überzug
eine organische Säure enthält, die mit Chromionen Komplexe bilden kann.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Überzug
vor dem Auftragen in der Lösung einen pH-Wert von 6,3 bis 6,9 aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Massenverhältnis von
Chrom(III)-salz:Polyvinylalkohol (voll verseift) = 1:1 bis 30:1 ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsgewicht
des zweiten Überzuges nach dem Trocknen zwischen 0,1 und 1,0 g/m² liegt.
15. Schichtträger für lichtempfindliche Materialien mit Antirollschicht, hergestellt
nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Schichtträger
in der rückseitigen Antirollschicht einen Gehalt an Chrom(III)-ionen besitzt, der
höher als 20 mg Cr/m² ist.
16. Härtungsmittelhaltige Überzugslösung für proteinhaltige Schichten für fotografische
Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß sie Chrom-III-salz und voll verseiften Polyvinylalkohol
enthält.