[0001] Die Erfindung betrifft ein Rakelgerät mit magnetisch angepreßter Rollrakel, mit einer
Leiste, der entlang die Rakelrolle anliegt und mit seitlichen Anlaufteilen für die
Rakelrolle.
[0002] Durch das freihändig erfolgende, lose Einlegen der Rakelrolle in die Schablone und
durch betriebstechnisch bedingte fallweise Schrägstellung der Rundschablone zur Laufrichtung,
liegt die Rakelrolle mitunter nicht rechtwinklig zur Laufrichtung. Bei Anordnung einer
starren Leiste zwischen den Anlaufteilen hebt sich durch eine solche Schrägstellung
die Rakelrolle von der Leiste ab und es kommt zu einem Durchtritt von Auftragsmasse
in den Bereich hinter der Rakelrolle. Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch
vermieden, daß die zwischen den seitlichen Anlaufteilen angeordnete Leiste tangentisch
und axial zur Rakelrolle biegeelastisch ausgebildet und kürzer als die Rakelrolle
ist.
[0003] Die mögliche Schrägstellung der Rakelrolle bewirkt auf jeden Fall Funktionsstörungen
durch seitliches Auswandern. Dabei entsteht eine erhebliche Schubkraft in Axialrichtung
dieser Rolle, die besonders bei langen Rollen dazu führt, daß Anlaufklötze, die zu
deren Zentrierung vorgesehen wurden, sich in die senkrecht zur Rollenachse stehenden
Anlaufflächen derartiger Anlaufteile einbohrten und diese zerstörten.
[0004] Eine bekanntgewordene Einrichtung (vgl. AT-A-347 388) sollte die dargestellten Schwierigkeiten
beseitigen. Tatsächlich hat dieser Vorschlag jedoch keinen Eingang in die Praxis gefunden,
weil die dort vorgesehenen seitlichen Anlaufteile zwar das Problem lösten, wie eine
zufällig entstandene Schrägstellung der Rakelrolle wieder korrigiert werden kann,
das Übertreten von Auftragsmasse in den Bereich hinter der Rakelrolle bei einer derartigen
Einrichtung jedoch nicht verhindert werden konnte. Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäß
vorgesehenen biegeelastischen Leiste führen die an sich bekannten schrägstehend angeordneten
Anlaufflächen nun jedoch dazu, daß die Rakelrolle in die korrekte Position übergeführt
wird, ohne daß es zwischenzeitlich zu einem Durchtritt von Auftragsmasse in den Bereich
hinter der Rakelrolle kommt. Als "elastisch" im Sinne der Erfindung wird eine Leiste
verstanden, welche hinreichend verwindbar ist, um sich auch bei Auftreten eines Winkels
zwischen Leiste und Rakelrolle an diese auf der ganzen Länge anzulegen. In diesem
Sinne ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Leiste lediglich an dem der Rakelrolle
gegenüberliegenden Randbereich fest eingespannt ist.
[0005] Es ist bereits vorgeschlagen worden, eine Rakelrolle zur Oberflächenbehandlung von
Warenbahnen wahlweise vor einer quer zur Warenbahn verlaufenden Leiste oder hinter
dieser anzubringen. In letzterem Fall staut die Leiste einen Substanzvorrat auf und
verhindert dadurch, daß Auftragsmasse in den Bereich hinter der Walze gelangt. Die
Erfindung kann so ausgestaltet werden, daß auch bei dieser Anordnung der Rakelrolle
zufällige Schrägstellungen der Rakelrolle wieder aufgehoben werden, wobei die Dichtleiste
ihre Funktion beibehält. Dies wird dadurch erreicht, daß sowohl bei Anordnung der
Rakelrolle vor wie hinter der Leiste schräge Anlaufflächen für die Rakelrolle vorgesehen
sind.
[0006] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert. In dieser
stellt die linke Seite von Fig. 1 eine erste Ausführungsform, die rechte Seite eine
zweite Ausführungsform der Erfindung gemäß der Schnittlinie I-I in Fig. 5 dar. Fig.
2 und 3 illustrieren die Funktion einer der linken Seite von Fig. 1 entsprechenden
Einrichtung. Fig. 4 ist ein in Längsrichtung der Warenbahn verlaufender Vertikalschnitt,
Fig. 5 die Vorderansicht des Ausführungsbeispieles gemäß der linken Seite von Fig.
1, Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 4.
[0007] Die erfindungsgemäße Einrichtung nach Fig. 1 weist linke und rechte Seitenbegrenzer
16, 16′ auf, welche symmetrisch ausgebildet sind und entweder beide der Ausführung
nach der linken Seite von Fig. 1 oder als mögliche Variante der Ausführung gemäß der
rechten Seite von Fig. 1 entsprechen. Bei dem in Fig. 1 links dargestellten Seitenbegrenzer
16 sind zwei Anlaufteile 2,11 für eine sich quer zur Warenbahn erstreckende Rakelrolle
6 vorgesehen, welche Anlaufflächen 3 und 7 für die Rakelrolle 6 aufweisen. Die aus
Kunststoff bestehenden Führungskörper 2 und 11 tragen an ihrer Außenseite eine Platte
17 aus magnetisierbarem Material und sind in einer Führung 13 höhenverstellbar, deren
Funktion insbesondere aus Fig. 5 und 6 zu entnehmen ist. Wesentlich für die Erfindung
ist die Leiste 1 aus gummielastischem Material, deren Vorderseite 8 im unbelasteten
Zustand gemäß Fig. 1 mit Abstand vor dem hinteren Ende 4, 4′ der Anlaufflächen 3,
3′ für eine vor der Leiste 1 angeordnete Rolle 6 verläuft. Ebenso verläuft die Rückseite
9 der Dichtleiste 1 hinter dem vorderen Ende 10, 10′ der Anlaufflächen 7, 7′, die
wirksam werden, wenn die Rakelrolle 6 hinter der Leiste angeordnet ist (vgl. Fig.
4, strichlierte Darstellung).
[0008] Bei der auf der linken Seite in Fig. 1 dargestellten Variante der Erfindung verlaufen
die Anlaufflächen 7 und eine nicht dargestellte symmetrische Fläche auf der rechten
Seite für die hinter der Dichtleiste 1 angeordnete Rolle parallel zu den vorderen
Anlaufflächen 3, 3′. Bei der rechts dargestellten Variante ist beidseits nur ein Anlaufteil
2′ vorgesehen, welcher die konvergierenden Anlaufflächen 3′, 7′ trägt. Diese Variante
ist dann von Interesse, wenn die Rakelrolle 6 die Tendenz zeigt, gegen die Bewegungsrichtung
21 der Warenbahn sich schräg nach vorne zu verschieben.
[0009] Die Funktion der erfindungsgemäßen Einrichtung ergibt sich schematisch aus Fig. 2
und 3. Aus Fig. 2 ergibt sich, daß die elastische Leiste unter dem Druck der Rakelrolle
6 mit ihrer Vorderseite 8 bis zum Ende der Anlaufflächen 3, 3′ zurückgedrängt wird.
Gerät nun die Rakelrolle 6 in die in Fig. 3 dargestellte Schrägstellung, so sorgt
die Anlauffläche 3 dafür, daß auf das vordere Ende der Rolle eine Kraft ausgeübt wird,
welche diese wieder normal zur Warenbahn stellt. Wesentlich für die Erfindung ist,
daß hiebei die Rakelrolle 6 nicht den Kontakt mit der Leiste 1 verliert. Dies wird
dadurch erzielt, daß die Leiste 1 gegenüber den Anlaufteilen 2, 2′ in Bewegungsrichtung
verschiebbar ist und im übrigen aus verwindbarem, gummielastischem Material besteht.
[0010] Fig. 4 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung in Anwendung auf eine Druckeinrichtung,
mit der eine auf einem Drucktuch 19 befestigte Warenbahn 5 mittels einer Rundschablone
18 behandelt wird. Die Leiste 1 ist hier in einem Klemmprofil 15 gehalten, welches
mit dem Farbrohr 14, welches der Zufuhr der Auftragsmasse dient, verbunden ist. Zur
Erhöhung ihrer Flexibilität ist die Leiste 1 mit einer Längsnut 12 versehen.
[0011] Wie insbesondere aus Fig. 5 und 6 hervorgeht, ist der Seitenbegrenzer 16, welcher
die Anlaufteile 2, 11 trägt, mit seitlicher Führung 13 vertikal verschiebbar gelagert.
Das Herausfallen des Seitenbegrenzers 16 wird dabei durch einen Bolzen 20 verhindert,
welcher eine Öffnung 22 in einem Führungsblech 23 durchsetzt, welches in einer Ausnehmung
des Seitenbegrenzers 16 geführt ist. Zur Anpressung der Rakelrolle 6 ist unterhalb
des Drucktuches 19 ein Magnetbalken vorgesehen. Dieser wirkt gleichzeitig auf die
Platte 17 aus magnetisierbarem Material, welche außen am Seitenbegrenzer 16 angebracht
ist. Die vertikale Beweglichkeit des Seitenbegrenzers 16 führt im Zusammenwirken mit
der Abrundung der Enden der Rakelrolle 6 zu einer optimalen Abdichtung, welche verhindert,
daß Auftragsmasse in den Raum hinter der Rakelrolle 6 gelangt.
1. Rakelgerät mit magnetisch angepreßter Rollrakel, mit einer Leiste, der entlang
die Rakelrolle anliegt und mit seitlichen Anlaufteilen für die Rakelrolle, dadurch
gekennzeichnet, daß die zwischen den seitlichen Anlaufteilen (2, 2′, 11) angeordnete
Leiste (1) tangentisch und axial zur Rakelrolle (6) biegeelastisch ausgebildet und
kürzer als die Rakelrolle (6) ist.
2. Rakelgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufteile (2,2′,
11) zur Rollenachse schrägstehend angeordnete Anlaufflächen (3,3′ bzw. 7,7′) für die
Rakelrolle (6) aufweisen.
3. Rakelgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (1) lediglich
an dem der Rakelrolle (6) gegenüberliegenden Randbereich fest eingespannt ist.
4. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
bei Anordnung der Rakelrolle (6) vor wie hinter der Leiste (1) Anlaufflächen (3,3′
bzw. 7,7′) für die Rakelrolle (6) vorgesehen sind.
5. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste
(1) mit mindestens einer Längsnut (12) versehen ist.
6. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufteile
(2,2′, 11) in ihrem die Anlaufflächen (3,3′ bzw. 7,7′) bildenden Teil aus Kunststoff
bestehen.
7. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufteile
(2,2′,11) gegenüber dem Träger der Dichtleiste, beispielsweise einem an einem Farbrohr
(14) befestigten Klemmprofil (15), vertikal frei verschiebbar gelagert sind.
8. Rakelgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufteile (2,2′,11)
mit Platten (17) od. dgl. aus magnetisierbarem Material versehen sind.
9. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden
der Rakelrolle (6) in an sich bekannter Weise abgerundet sind.