(19)
(11) EP 0 297 572 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.01.1989  Patentblatt  1989/01

(21) Anmeldenummer: 88110444.2

(22) Anmeldetag:  30.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H04R 7/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.07.1987 DE 3722832
29.12.1987 DE 3744356

(71) Anmelder:
  • EWD Electronic-Werke Deutschland GmbH
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)
  • Elektrotechnik Ehmann GmbH
    D-74831 Gundelsheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Thiele, Karl-Heinz, Dipl.-Phys.
    D-3150 Peine (DE)
  • Ehmann, Jürgen
    D-6953 Gundelsheim (DE)
  • Harbarth, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-6950 Mosbach (DE)

(74) Vertreter: Einsel, Robert, Dipl.-Ing. 
E W D Electronic-Werke Deutschland GmbH Patent- und Lizenzabteilung Göttinger Chaussee 76
30453 Hannover
30453 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Verbunden mit 88905783.2/0366693 (europäische Anmeldenummer/Veröffentlichungsnummer) durch Entscheidung vom 11.07.90.
     


    (54) Membran für einen Lautsprecher


    (57) Eine Membran für einen Lautsprecher soll so ausgebildet werden, daß die Herstellung vereinfacht und der Klang des Lautsprechers verbessert wird.
    Die Membran (5) besteht aus einer ersten, zur Formstabi­lisierung dienenden Kunststoffolie (5a) und einer dar­auf kaschierten zweiten, zu Bedämpfung von Partial­schwingungen dienenden Kunststoffolie (5b).
    Insbesondere für eine Konusmembran für einen Lautspre­cher für einen Fernsehempfänger.




    Beschreibung


    [0001] Bei einem Konuslautsprecher ist die Membran an ihrem rückwär­tigen Ende mit Schwingspule und über eine Zentriermem­bran mit dem Lautsprecherkorb und an ihrem vorderen Ende über eine Sicke mit dem Korb des Lautsprechers verbunden. Die Zentriermembran und die Sicke bewirken, daß die Membran sich in Axialrichtung des Lautsprechers zur Erzeugung des Schalldruckes möglichst ungehindert bewegen kann, jedoch in Radialrichtung des Lautsprechers geführt ist, d.h. in dieser Richtung praktisch oder möglichst keine Bewegung ausführt. Die Membran muß dabei an ihrem vorderen umlaufenden Rand mit der Sicke verbunden werden.

    [0002] Die Klangqualität eines Lautsprechers ist dabei unter ande­rem von der einwandfreien Funktion der Zentriermembran und der Sicke sowie von dem Verhalten der Membran selbst abhän­gig.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Membran für einen Lautsprecher so auszubilden, daß einerseits der Auf­wand für das Verkleben der Membran mit der Sicke verringert und die Klangqualität des Lautsprechers erhöht wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Er­findung gelöst. vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

    [0005] Bei der erfindungsgemäßen Lösung erfüllen somit die beiden Folien, die zusammen die Membran bilden, je für sich unter­schiedliche Aufgaben. Die erste, vorzugsweise aus Polycarbon­at bestehende Folie mit einem relativ hohen Elastizitätsmo­dul übernimmt dabei die Aufgabe der notwendigen Formstabili­sierung der Membran. Sie gibt somit der Membran die für eine verzerrungsfreie Wiedergabe notwendige Steifigkeit. Die zwei­te, kaschierte Folie ist als thermische Polyurethan-Folie ausgebildet und dient zur Bedämpfung von Partialschwingungen der Membran. Sie hat gegenüber der ersten Folie einen wesent­lich kleineren Elastizitätsmodul. Durch diese Zweilagen-Mem­bran können die Anforderungen einerseits an die Formstabili­tät der Membran und andererseits an die Bedämpfung der Par­tialschwingungen derart erfüllt werden, daß die Klangquali­tät des Lautsprechers erhöht wird. Die zweite, thermische Folie erstreckt sich vorzugsweise auch über den äußeren Rand­bereich der Membran und kann daher in vorteilhafter Weise zur Vereinfachung des Klebevorganges der Sicke mit der Mem­bran zusätzlich mit herangezogen werden. Die thermische zwei­te Folie dient dann im Bereich der Membran zur Bedämpfung der Partialschwingungen und im Randbereich zusätzlich für einen Heißsiegelvorgang oder einen Heißpreßvorgang zur Befe­stigung der Sicke an der Membran. Die erfindungsgemäße Mem­bran ist insbesondere geeignet für einen Konuslautsprecher für einen Fernsehempfänger.

    [0006] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an Ausführungsbei­spielen erläutert. Darin zeigen

    Fig. 1 den Aufbau eines Konuslautsprechers,

    Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Fig. 1 bei "A" und

    Fig. 3 eine andere Ausbildung von Membran und Sicke bei "B".



    [0007] Fig. 1 zeigt einen Lautsprecher mit dem Korb 1, dem Magneten 2, der Schwingspule 3, der Zentriermembran 4, der konusförmi­gen Membran 5 und der Sicke 6. Die Zentriermembran 4 und die Sicke 6 sind durch einen Heißsiegelvorgang, einen Heißpreß­vorgang oder durch Ultraschallschweißen jeweils mit dem Rand der Membran 5 verbunden. Der innere Rand der Zentriermembran 4 ist mit der Schwingspule 3 und der äußere Rand der Sicke 6 mit dem Korb 1 verbunden.

    [0008] Fig. 2 zeigt den Aufbau der Membran 5. Die Membran 5 besteht aus einer ersten Folie 5a relativ großer Dicke von etwa 250 µm aus Polycarbonat mit einem Elastizitätsmodul von etwa 2x10³ N/mm². Auf die Vorderseite, also die in Schallabstrahl­richtung weisende Oberfläche der Folie 5a ist die zweite Fo­lie 5b aufgedampft. Die Folie 5b ist eine thermische Polyure­than-Folie mit einer Dicke von ca 50 µm und einem Elastizi­tätsmodul von 10 ... 500 N/mm². Die zweite Folie 5b dient im wesentlichen zur Bedämpfung der Partialschwingungen der Mem­bran 5 im oberen Randbereich und gleichzeitig zur Herstel­lung des Klebevorganges zwischen der Sicke 6 und der Membran 5.

    [0009] Das Ausgangsmaterial für die Membran, d.h. eine Folie gemäß Fig. 2, hat eine große Wölbfähigkeit für einen Tiefziehvor­gang und ist daher insbesondere für Konusmembranen geeignet.

    [0010] In Fig. 1 ist angenommen, daß die Membran 5 mit der Sicke 6 verbunden ist. Diese Verbindung kann vorzugsweise durch ei­nen Heißklebevorgang oder einen Heißpreßvorgang unter Ausnut­zung der thermischen Schicht 5b oder durch Ultraschallschwei­ßen erfolgen. Ein derartiges Verfahren ist beschrieben in der älteren Patentanmeldung P 36 20 889.2. Auf gleiche Weise kann die Membran 5 auch mit der Zentriermembran 4 verbunden werden.

    [0011] Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Membran und der Sicke 6. Im Gegensatz zu Fig. 1 bestehen Membran 5 und Sicke 6 aus dem gleichen durchgehenden Material und sind in einem Arbeitsvorgang durch Tiefziehen aus einem großflächigen Mate­rial mit den beiden Folien 5a und 5b hergestellt. Dazu wer­den z.B. große Platten mit einer Breite von etwa 1,2 m mit den beiden Folien 5a und 5b durch Aufkaschieren hergestellt. Die im Regelfall dünnere Folie 5b kann auch auf die dickere Folie 5a aufgewalzt sein. Durch das Verhältnis zwischen der Dicke D der Folie 5a und der Dicke d Folie 5b kann das Klang­verhalten des mit der Membran 5 versehenden Lautsprechers je nach Bedarf beeinflußt werden. Die Dicke D der Folie 5a be­trägt z.B. 200 µm ± 40 µm und die Dicke d der Folie 5b 100 µm ± 50 µm. Das Dickenverhältnis D/d kann also im Extremfall auch in der Größenordnung von 1 liegen.

    [0012] Durch den Tiefziehvorgang kann die Gesamtdicke (D + d) im Be­reich der Sicke 6 kleiner sein als im Bereich der Membran 5, wobei vorzugsweise das Dickenverhältnis D/d bei Membran 5 und Sicke 6 gleich ist.


    Ansprüche

    1. Membran für einen Lautsprecher, dadurch gekennziechnet, daß die Membran (5) aus einer ersten, zur Formstabili­sierung dienenden Kunststoffolie (5a) und aus einer dar­auf aufgebrachten zweiten, zur Bedämpfung von Partial­schwingungen dienenden Kunststoffolie (5b) besteht.
     
    2. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Folie (5a) aus Polycarbonat besteht.
     
    3. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Folie (5b) aus Polyurethan besteht.
     
    4. Membran nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der E-Modul der ersten Folie (5a) etwa 2˙10³ N/mm² und der E-Modul der zweiten Folie (5b) etwa 10-500 N/mm² beträgt.
     
    5. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Folie (5b) nur auf die vordere, in Abstrahl­ richtung weisende Oberfläche der Membran (5) aufge­bracht ist.
     
    6. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennziechnet, daß die Membran in einem Arbeitvorgang aus einem fertigen, großflächigen, beide Folien (5a, 5b) enthaltenden Mate­rial durch Tiefziehen hergestellt ist.
     
    7. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Folie (5a) eine Dicke (D) von ca 200 µm ± 40 µm und die zweite Folie (5b) eine Dicke (d) von ca 100 µm ± 50 µm aufweist.
     
    8. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (5) und die Sicke (6) durchgehend aus dem­selben Material durch einen Tiefziehvorgang hergestellt sind (Fig. 3).
     
    9. Schwindgeinsatz für einen Lautsprecher mit einer Schwin­gspule (3), einer Zentriermembran (4), einer Sicke (6) und einer Membran (5) nach einem oder mehreren der An­sprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicke (6) aus thermoplastischem Polyurethan besteht.
     
    10. Schwingeinsatz nach Anspruch 9, dadurch gekkenzeichnet, daß die Membran (5) mit der Sicke (6) durch einen Heiß­klebevorgang, einen Heißpreßvorgang oder durch Ultra­schallschweißen verbunden ist.
     
    11. Lautsprecher mit einer Membran (5) oder einem Schwin­geinsatz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 10.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht