(19)
(11) EP 0 298 027 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.01.1989  Patentblatt  1989/01

(21) Anmeldenummer: 88810406.4

(22) Anmeldetag:  14.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25D 17/08, B23B 31/02, B23B 31/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.07.1987 DE 3721771

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Plank, Uto
    D-8050 Freising (DE)
  • Neumaier, Anton
    D-8080 Fürstenfeldbrück (DE)
  • Manschitz, Erwin
    D-8034 Germering (DE)

(74) Vertreter: Wildi, Roland 
Hilti Aktiengesellschaft Patentabteilung
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Handgerät


    (57) Das Handgerät verfügt über eine austauschbaren Werkzeugauf­nahme (5), die dazu geeignet ist Informationen des Werk­zeuges zum Einstellen von Betriebsdaten des Gerätes zu ver­werten. Die Werkzeugaufnahme (5) weist radial verschiebbar gelagerte Verriegelungselemente (6) und Steuerelemente (11) auf, wobei eine Verriegelungshülse (12) zum Betätigen der Verriegelungselemente (9) und Steuerelemente (11) vorge­sehen ist. Die der Weitergabe von Informationen an das Ge­rät dienende Stellung der Verriegelungshülse (12) kann nur erreicht werden, wenn nebst den Verriegelungselementen (9) auch die Steuerelemente (11) in Ausnehmungen (19a, 19b) des Werkzeugs (19) eingerückt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Handgerät mit einer Werkzeugauf­nahme, die über Stellkörper, welche von einem verdrehbaren Stellring radial verschiebbar sind, mit einer Abtriebsspin­del des Gerätes lösbar verbunden ist und ein einem Aufnahme­körper Durchbrüche für Verriegelungselemente, die der Hal­terung von Werkzeugen durch Eingreifen in entsprechende Aus­nehmungen dienen, aufweist, wobei die Verriegelungselemente mittels einer verdreh- oder verschiebbaren Verriegelungshül­se radial verschiebbar sind.

    [0002] Es sind heute verschiedene Werkzeugsysteme bekannt. Insbe­sondere unterscheiden sich diese verschiedenen Werkzeugsy­steme durch unterschiedliche Einsteckenden. Trotz der grossen Vielfalt an Werkzeugen hat sich vor allem ein Ein­steckende durchgesetzt, welches nutenförmige Ausnehmungen aufweist, in welche radial verschiebbare Verriegelungsele­mente einer Werkzeugaufnahme des jeweiligen Handgerätes eingreifen. Nachdem die Werkzeuge in ihrem Arbeitsdurch­messer relativ stark variieren, hat sich dieses weit ver­breitete Einsteckende in zwei Durchmessern durchgesetzt. Dies hat dazu geführt, dass stärkere Geräte eine Werkzeug­aufnahme für das Einsteckende von grösserem Durchmesser und schwächere Geräte eine Werkzeugaufnahme für das Einsteckende des kleineren Durchmessers aufweisen.

    [0003] Nachdem die Technik in der Gestaltung von Handgeräten zwischenzeitlich wesentlich weiter gediehen ist, besteht die Möglichkeit, Geräte anzubieten, welche in der Leistung der­art variierbar sind, dass sie sowohl zum Betrieb von Werk­zeugen mit geringem, als auch mit grossem Arbeitsdurchmesser geeignet sind. Allerdings ist es erforderlich, das Gerät auf die jeweils dem Werkzeug zumutbaren Leistungen abzustimmen.

    [0004] Zu diesem Zwecke ist es bekannt, beispielsweise eine Tast­vorrichtung entsprechend DE-OS 23 43 508 vorzusehen, welche je nach eingesetztem Werkzeug dem Gerät ein Signal zur Ein­stellung der erforderlichen Betriebsdaten gibt.

    [0005] Damit ist aber die Problematik der reinen massbezogenen An­passung der Werkzeuge unterschiedlichen Arbeitsdurchmessers mit unterschiedlichem Einsteckende noch nicht gelöst. Allen­falls die DE-OS 33 10 371 zeigt ein Beispiel einer Schnell­verriegelung zwischen Werkzeugaufnahme und Abtriebsspindel des Gerätes, indem je nach Art der Anwendung findenden Werk­zeuge eine Werkzeugaufnahme für Einsteckenden grossen oder kleinen Durchmessers auf der Abtriebsspindel verriegelt wer­den kann. Dadurch ist wohl eine Schnittstelle zwischen Werk­zeugaufnahme und Abtriebsspindel des Gerätes geschaffen, welche einerseits konstruktive Vorteile bringt, andererseits aber den Nachteil mit sich bringt, dass eine Datenübertra­gung vom Werkzeug auf das Gerät diese Schnittstelle nicht überwinden kann.

    [0006] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Hand­gerät mit einer einfach austauschbaren Werkzeugaufnahme zu schaffen, wobei trotz dieser Austauschmöglichkeit die Ver­wertung von Informationen zumindest innerhalb der Werkzeug­aufnahme gewährleistet ist.

    [0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Aufnahmekörper in Durchbrüchen gelagerte, von der Verriege­lungshülse radial verschiebbare Steuerelemente aufweist, die ein Verdrehen oder Verschieben der Verriegelungshülse zum Betätigen der Verriegelungselemente erlauben, wenn die Steu­erelemente in Ausnehmungen des Werkzeuges eingetaucht sind.

    [0008] Die Anordnung des erfindungsgemäss vorgeschlagenen Steuer­elementes in Kombination mit der bekannten Art der Werkzeug­verriegelung hat den Vorteil, dass nur Werkzeuge, die auf die entsprechende Werkzeugaufnahme abgestimmt sind, darin systemgerecht eingesetzt werden können und damit gewährlei­stet ist, dass Werkzeug und Handgerät die leistungsbezogen richtige Systemeinheit bilden. Sollte versucht werden, ein nicht systembezogenens Werkzeug, das beispielsweise keine Ausnehmung für ein Steuerelement aufweist, zu verwenden, lässt sich dieses wohl verriegeln, verhindert aber eine Nut­zung der systembezogenen Informationen durch das Steuerelement.

    [0009] Die Steuerelemente können beispielsweise als Kugeln ausgebil­det sein, welche in entsprechen Durchbrüchen des Aufnahmekör­pers radial gelagert sind. In bekannter Weise sind diese Durchbrüche vorzugsweise zur Aufnahmebohrung hin verengt, so dass die Steuerelemente bei nicht eingesetztem Werkzeug nicht herausfallen.

    [0010] Es bestehen grundsätzlich in der Anordnung der Steuerele­mente verschiedene Variationsmöglichkeiten. So können über den Umfang verteilt ein oder mehrere Steuerelemente Anwen­dung finden, wobei im übrigen auch die Möglichkeit besteht, entlang der Werkzeugaufnahmeachse hintereinander ein oder mehrere Steuerelemente vorzusehen. In Kombination mit den an den Werkzeugen jeweils entsprechend vorgesehenen Ausneh­mungen besteht dadurch eine grosse Anzahl von Codiermöglich­keiten, so dass Werkzeuge unterschiedlicher Gattung und un­terschiedlicher Arbeitsdurchmesser mit entsprechend codier­ten Informationen versehen werden können.

    [0011] Vorzugsweise haben die Steuerelemente und die Verriegelungs­elemente eine Radialerstreckung, welche die Wandung des Auf­nahmekörpers übersteigt, so dass die Möglichkeit besteht, die Lagerwandung der auf dem Aufnahmekörper gelagerten Ver­riegelungshülse als Steuerkontur für das Eintauchen von Steuer­elementen und Verriegelungselementen auszunutzen. Die Radial­erstreckung der Steuerelemente kann gegenüber den Verriege­lungselementen variieren. Insbesondere ist eine geringere Radialerstreckung der Steuerelemente von Vorteil, was dazu führt, dass die dafür vorgesehenen Vertiefungen in den Werk­zeugen geringer als die Vertiefungen für die Verriegelungsele­mente sind. Dadurch kann eine unnötige Schwächung der Ein­steckenden der Werkzeuge vermieden werden.

    [0012] Um sowohl Verriegelungselemente als auch Steuerelemente aus der Zentralbohrung des Aufnahmekörpers auszurücken, sind vorzugsweise Ausweichnischen an der Verriegelungshülse vor­gesehen. Entweder können für jedes Element getrennte Aus­weichnischen vorgesehen sein, oder es kann, zwecks baulicher Vereinfachung, eine gemeinsame Ausweichnische für die Steuer­elemente und die Verriegelungselemente vorgesehen sein.

    [0013] Diese Ausweichnischen liegen zweckmässigerweise in Betäti­gungsrichtung der Verriegelungshülse vor der als Steuerkon­tur ausgebildeten Lagerwandung der Verriegelungshülse. Bei einer axial verschiebbaren Verriegelungshülse schliessen sich damit die Ausweichnischen axial und bei einer verdreh­baren Verriegelungshülse in Umfangsrichtung an die als Steuerkontur ausgebildete Lagerwandung der Verriegelungs­hülse an. Auch hier führt eine sowohl den Verriegelungsele­menten als auch den Steuerelementen dienende Ausweichnische zu wesentlichen baulichen Vereinfachungen, insbesondere bei einer axial verschiebbaren Verriegelungshülse, da die Aus­weichnischen in einem solchen Falle beispielsweise als Aus­drehung mit grösserem Durchmesser hergestellt sein können.

    [0014] Mit Vorteil sind die Ausweichnischen für die Verriegelungs­elemente in Betätigungsrichtung der Verriegelungshülse vor den Ausweichnischen für die Steuerelemente angeordnet. Fer­ner ist dabei zweckmässig in Betätigungsrichtung der Ver­riegelungshülse die Begrenzungsschulter der Ausweichnischen für die Verriegelungselemente vor der Begrenzungsschulter der Ausweichnischen für die Steuerelemente angeordnet. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass beim Betätigen der Ver­riegelungshülse die Verriegelungselemente in die werkzeug­seitigen Ausnehmungen eingerückt werden, bevor die Verrie­gelungshülse die Steuerelemente beaufschlagt. Dadurch ist gewährleistet, dass Werkzeuge ohne Ausnehmungen für Steuer­elemente verriegelt werden können, aber eine Nutzung der systembezogenen Informationen ausgeschlossen ist.

    [0015] Herstellungstechnische Vorteile und eine einfache Handhabung werden erreicht, indem vorzugsweise die Verriegelungshülse gegenüber dem Aufnahmekörper axial verschiebbar ist.

    [0016] In Weiterbildung der Erfindung weist die Verriegelungshülse Mitnahmeelemente zum Eingriff in gegengleiche Mitnahmeele­mente am Stellring auf, wenn sich die Verriegelungshülse in ihrer ein Eintauchen der Verriegelungselemente und Steuer­elemente in die Ausweichnischen erlaubenden Stellung be­findet. Dieser gegenseitige Eingriff der Mitnahmeelemente erlaubt ein Verdrehen des Stellringes zwecks Wechsels der Werkzeugaufnahme ohne gesonderte Hilfswerkzeuge. Die Mit­nahmeelemente sind beispielsweise als Klauenverzahnung aus­gebildet.

    [0017] Vorzugsweise ist ein die Verriegelungshülse in ihre, die Verriegelungselemente und Steuerelemente in die Ausnehmungen am Werkzeug einrückende Stellung treibendes Federmittel vor­gesehen. Dadurch wird das Verriegeln der Werkzeuge handha­bungsmässig vereinfacht, indem zur Entnahme der Werkzeuge die Verriegelungshülse gegen die Kraft des Federmittels ver­schoben werden muss, während das Verriegeln der Werkzeuge durch das die Verriegelungshülse rückstellende Federmittel automatisch erfolgt.

    [0018] Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind am Gerätegehäuse und an der Verriegelungshülse mit Sensoren zusammenwirkende Signalgeber vorgesehen, die dann aktiviert sind, wenn sich die Verriegelungshülse in ihrer die Verrie­gelungselemente und Steuerelemente in die Ausnehmungen am Werkzeug einrückenden Stellung befindet. Als Signalgeber eignet sich beispielsweise ein Magnetring, der induktiv mit Sensoren zusammenwirkt. Letztere geben zur Einstellung ent­sprechender Betriebsdaten elektrische Signale ab. Der Magnet­ring wirkt dabei zweckmässig mit einem Sensor zusammen, wenn ein zum Codierungszwecke mit Ausnehmungen für die Steuerele­mente vorgesehenes Werkzeug in der Aufnahme verriegelt ist. Wird hingegen ein Werkzeug, das nicht über solche Ausweich­nischen verfügt, eingesetzt, so gelangt der Signalgeber auf­grund der unterschiedlichen Stellung die Verriegelungshülse nicht in den Wirkbereich des Sensors und es kommt folglich nicht zur Abgabe eines Betriebsdaten steuernden Signales. Das Werkzeug wird folglich mit standardmässig vorgegebenen Betriebsdaten des Handgerätes betrieben.

    [0019] Unter Nutzung dieser weiteren Ausführungsform der Erfindung wird insgesamt zwischen der Abtriebsspindel des Gerätes und der Werkzeugaufnahme eine Schnittstelle geschaffen, die zur Uebertragung von Daten vom Werkzeug zum Gerät ge­eignet ist. Durch Anordnen mehrerer unterschiedlich posi­tionierter Sensoren bzw Signalgeber kann erreicht werden, dass verschiedene Werkzeugaufnahmen mit ein und demselben Gerät verwendet werden können, dass aber nur mit einer bestimmten Werkzeugaufnahme Sensoren und Signalgeber zu­sammenwirken und dabei die Datenübertragung stattfindet. Eine solche Möglichkeit besteht beispielsweise darin, dass am Gerät in unterschiedlichen Positionen Sensoren vorge­sehen sind und an der Verriegelungshülse der jeweiligen Werkzeugaufnahmen die Signalgeber derart unterschiedlich angeordnet sind, dass jeweils ein Signalgeber einer Werk­zeugaufnahme einem bestimmten Sensor zugeordnet ist, wenn sich die Verriegelungshülse in ihrer endgültigen Position befindet, dh wenn sowohl Verriegelungselemente als auch Steuerelemente in die entsprechenden Ausweichnischen am Werkzeug eingerückt sind.

    [0020] Diese Austauschbarkeit der Werkzeugaufnahmen schafft die Möglichkeit, dass für ein bestimmtes Werkzeugsortiment mit ein und derselben Werkzeugaufnahme im Gerät immer dieselben Betriebsdaten ausgelöst werden. Ein solches Sortiment von Werkzeugen kann beispielsweise in einem bestimmten Durch­messerbereich der Einsteckenden liegen. Innerhalb des Werk­zeugsortimentes, bei welchem über die Werkzeugaufnahme dank der übergeordneten Codierung der Werkzeuge immer dieselben Betriebsdaten im Gerät ausgelöst werden, kann durch weitere, dem einzelnen Werkzeug zugeordnete Codierungen erreicht wer­den, dass innerhalb eines Sortimentes noch zusätzliche ab­weichende Daten übertragen werden. Solche zusätzlichen Daten können beispielsweise von einem weiteren, die Kontur des Werkzeuges abtastenden Steuerelement von einem gesonderten Organ auf das Gerät übertragen werden. Somit ist es möglich, zwei getrennte Datenübertragungssysteme vom Werkzeug zum Ge­ rät vorzusehen, wobei das eine System über die Werkzeugauf­nahme Daten eines gesamten Werkzeugsortimentes und das andere System über gesonderte Uebertragungsorgane Daten einzelner Werkzeuge innerhalb eines Sortimentes erfasst.

    [0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, die Ausführungsbeispiele wiedergibt, näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 den Vorderbereich eines Handgerätes mit Werk­zeugaufnahme und eingesetztem Werkzeug, im Längsschnitt;

    Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 mit eingesetztem, gegenüber der Fig. 1 abweichendem Werkzeug;

    Fig. 3 den Vorderbereich des Handgerätes nach Fig. 1 und 2 mit gegenüber diesen Figuren abweichen­der Werkzeugaufnahme für Werkzeuge kleinerer Dimension, im Längsschnitt.



    [0022] In Fig. 1 ist von dem als Bohrhammer ausgebildeten Handgerät der Vorderbereich einer drehend angetriebenen Abtriebsspin­del 1, sowie der Vorderbereich eines Gerätegehäuses 2 gezeigt. Die Abtriebsspindel 1 ist über ein Drehlager 3 im Gerätege­häuse gelagert. In einer Zentralbohrung la der Abtriebsspin­del 1 ist ein Schlagdöpper 4 verschiebbar angeordnet. Letz­terer wird von einem nicht dargestellten, an sich bekannten Schlagwerksantrieb beaufschlagt.

    [0023] Auf der Abtriebsspindel 1 sitzt eine Werkzeugaufnahme 5. Diese besteht aus einem hülsenförmigen Aufnahmekörper 6, der auf die Abtriebsspindel 1 aufgesteckt ist. Walzenförmige Stellkörper 7 legen den Aufnahmekörper 6 gegenüber der Ab­triebsspindel 1 drehschlüssig und axial fest. Hierzu ragen die Stellkörper 7 in sich deckende Durchtrittsöffnungen 6a, 1b im Aufnahmekörper 6 bzw in der Abtriebsspindel 1 ein und werden von einem Stellring 8 in dieser Lage gehalten. Der Stellring 8 verfügt über andeutungsweise erkennbare Ausweich­ nischen 8a für die Stellkörper 7, die durch Drehen des Stell­ringes 8 in Deckung mit den Stellkörpern 7 gebracht werden können. Die Stellkörper 7 können sodann aus den Durchtritts­öffnungen 1b nach aussen entweichen, wodurch die Werkzeugauf­nahme 5 von der Abtriebsspindel 1 abgezogen werden kann.

    [0024] Der Aufnahmekörper 6 verfügt ferner über zumindest einen Durchbruch 6b für ein walzenförmiges Verriegelungselement 9, sowie über zumindest einen weiteren Durchbruch 6c für ein Steuerelement 11 in Form einer Kugel. Auf dem Aufnahmekörper 6 ist eine Verriegelungshülse 12 verschiebbar gelagert. Mit der Verriegelungshülse 12 fest verbunden ist eine Betäti­gungsmanschette 13. Eine Druckfeder 14 treibt die Verriege­lungshülse 12 mit der Betätigungsmanschette 13 gegen einen Stützring 15 am Aufnahmekörper 6. In dieser axialen Position der Verriegelungshülse 12 liegt ein in die Betätigungsman­schette 13 eingelegter Magnetring 16 über einem im Geräte­gehäuse 2 angeordneten Sensor 17. Axial beabstandet zum Sensor 17 ist im Gerätegehäuse 2 ein weiterer Sensor 18 vorgesehen. In die Axialbohrung 6d des Aufnahmekörpers 6 ragt der Einsteckschaft 19 eines Bohrwerkzeugs. Zur axialen Halterung und Drehmitnahme des Werkzeugs weist der Einsteck­schaft 19 eine nutenförmige Ausnehmung 19a auf, in welche das Verriegelungselement 9 eintaucht. Der Einsteckschaft 19 verfügt ferner über eine weitere Ausnehmung 19b, die dem Eintauchen des Steuerelementes 11 dient. Das Verriegelungs­element 9 und das Steuerelement 11 werden von der als Steuerkontur dienenden Lagerwandung 12f der Verriegelungshülse 12 in dieser eingerückten Stellung gehalten.

    [0025] Zur Entnahme des Werkzeugs müssen das Verriegelungselement 9 und das Steuerelement 11 radial ausrücken, wozu die Verriege­lungshülse 12 durch Verschieben gegen die Kraft der Druckfe­der 14 mit Ausweichnischen 12a, 12b in Deckung mit dem Ver­riegelungselemente 9 und dem Steuerelement 11 gebracht wird. Die Ausweichnischen 12a, 12b verfügen über geneigte Begren­zungsschultern 12c, 12d, die bei Rückstellung der Verriege­lungshülse 12 in Betätigungsrichtung das Einrücken des Ver­riegelungselementes 9 und des Steuerelementes 11 bewirken.

    [0026] Die Verriegelungshülse 12 und der Stellring 8 weisen einan­der zugewandte Mitnahmeelemente in Form einer Klauenverzah­nung 12e und 8b auf. Zum Wechsel der Werkzeugaufnahme 5 wird die Verriegelungshülse 12 bis zum gegenseitigen Eingriff der Klauenverzahnungen 12e, 8b verschoben und anschliessend ver­dreht. Der Stellring 8 wird dabei mitverdreht, so dass die Aus­weichnischen 8a in Deckung mit den Stellkörpern 7 gelangen, wodurch diese radial ausweichen können.

    [0027] Die Werkzeugaufnahme 5 ist auch für Einsteckschäfte gleicher Dimension, die jedoch nicht über eine Ausnehmung 19b zum Ein­tauchen des Steuerelementes 11 verfügen, geeignet. Die Fig. 2 zeigt den Einsatz eines solchen Einsteckschaftes 19. Mangels einer Ausnehmung 19b legt sich das Steuerelement 11 an der zylindrischen Oberfläche des Einsteckschaftes 19 an und über­ragt so die Wandung des Aufnahmekörpers 6 nach aussen. Die in Betätigungsrichtung getriebene Verriegelungshülse 12 läuft mit der Begrenzungsschulter 12d am Steuerelement 11 auf und bleibt so in axialem Abstand zum Stützring 15 stehen. In dieser Lage der Verriegelungshülse 12 befindet sich der Magnetring 16 in neutraler Lage zwischen den Sen­soren 17, 18. Während in der Lage nach Fig. 1 der Magnetring 16 im Sensor 17 induktiv Signale zur Einstellung erforder­licher Betriebsdaten erzeugt, kommt es in der Lage nach Fig. 2 nicht zur Erzeugung von Signalen. Der Bohrhammer vermit­telt folglich Werkzeugen, die nicht über eine Ausnehmung 19b für ein Steuerelement 11 verfügen, standardisiert vorgege­bene Betriebsdaten, dh eine fix vorgegebene Drehzahl und Schlagleistung. Grundsätzlich ist es auch möglich, mehrere Sensoren hintereinander anzuordnen, um möglichst differen­zierte Signale zur Einstellung von Betriebsdaten zu erhal­ten. Eine Mehrzahl von Sensoren ist in Verbindung mit meh­reren Ausnehmungen 19b und Steuerelementen 11 zu sehen.

    [0028] Für die Verwendung von Bohrwerkzeugen mit einem Einsteck­schaft kleineren Durchmessers ist eine auf diesen Durchmesser abgestimmte, aus Fig. 3 entnehmbare Werkzeugaufnahme 31 vor­gesehen. Diese ist in derselben Weise wie die in Fig. 1 und 2 dargestellte Werkzeugaufnahme 5 mit dem Bohrhammer verbun­den. Die Teile des Bohrhammers sind einfachheitshalber mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 und 2 versehen. Da die Werkzeugaufnahme 31 in Ausbildung und Funktion im wesent­lichen der Werkzeugaufnahme 5 entspricht, erübrigen sich ausführliche Erläuterungen zur Funktion.

    [0029] Die Werkzeugaufnahme 31 weist einen Aufnahmekörper 32 auf, der wiederum mittels Stellkörpern 33 an der Abtriebsspindel 1 festgelegt ist. Der Aufnahme der Stellkörper 33 dienen Durch­trittsöffnungen 32a im Aufnahmekörper 32. Ein Stellring 34 übernimmt die radiale Abstützung der Stellkörper 33. Der Stellring 34 verfügt über Ausweichnischen 34a für die Stell­körper 33. Ferner ist am Stellring 34 eine Klauenverzahnung 34 b vorgesehen. Der Aufnahmekörper 32 ist von Durchbrüchen 32b, 32c durchsetzt. In diesen lagern ein Verriegelungsele­ment 35 und ein Steuerelement 36. Eine auf dem Aufnahmekör­per 32 verschiebbare Verriegelungshülse 37 verfügt über Ausweichnischen 37a, 37b mit Begrenzungsschultern 37c, 37d. Die entgegen der Betätigungsrichtung weisende Stirnseite der Verriegelungshülse 37 trägt eine Klauenverzahnung 37e. Mit der Verriegelungshülse 37 fest verbunden ist eine Betäti­gungsmanschette 38. Eine Druckfeder 39 treibt die Verriege­lungshülse 37 mit der Betätigungsmanschette 38 gegen einen im Aufnahmekörper 32 sitzenden Stützring 41. Die Betätigungs­manschette 38 trägt innenseitig einen Magnetring 42, der in der gezeigten Lage mit dem Sensor 18 zur Erzeugung von Sig­nalen induktiv zusammenwirkt.

    [0030] In der Werkzeugaufnahme 31 sitzt ein Einsteckschaft 43 mit gegenüber dem Einsteckschaft 19 nach Fig. 1, 2 kleinerem Durchmesser. Der Einsteckschaft 43 verfügt über Ausnehmungen 43a, 43b, in welche das Verriegelungselement 35 und das Steuerelement 36 eintauchen und von der als Steuerekontur dienenden Lagerwandung 37f der Verriegelungshülse 37 gehal­ten werden. Bei Verwendung des in Fig. 3 dargestellten Werk­zeugs werden im Sensor 18 Signale erzeugt, welche zum Ein­stellen für das Werkzeug geeigneter Betriebsdaten genutzt werden. Wird ein Werkzeug, dessen Einsteckschaft gleichen Durchmesser aufweist, jedoch nicht über eine Ausnehmung 43b für das Steuerelement 36 verfügt, in die Werkzeugaufnahme 31 eingesetzt, so kommt es analog Fig. 2 zum Abstützen der Be­grenzungsschulter 37d am ausgerückten Steuerelement 36. Der Magnetring 42 kommt folglich entgegen der Betätigungsrichtung hinter den Sensor 18 zu liegen, so dass keine Signale er­zeugt werden. Der Bohrhammer wirkt somit mit fixen Betriebs­daten auf dieses Werkzeug ein.


    Ansprüche

    1. Handgerät mit einer Werkzeugaufnahme (5, 31), die über Stellkörper (7, 33), welche von einem verdrehbaren Stellring (8, 34) radial verschiebbar sind, mit einer Abtriebsspindel (1) des Gerätes lösbar verbunden ist und in einem Aufnahmekörper (6, 32) Durchbrüche ( 6b, 32b) für Verriegelungselemente (9, 35), die der Halte­rung von Werkzeugen (19, 43) durch Eingreifen in ent­sprechende Ausnehmungen (19a, 43a) dienen, aufweist, wobei die Verriegelungselemente (9, 35) mittels einer verdreh- oder verschiebbaren Verriegelungshülse (12, 37) radial verschiebbar sind, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Aufnahmekörper (6, 32) in Durchbrüchen (6c, 32c) gelagerte, von der Ver­riegelungshülse (12, 37) radial verschiebbare Steuer­elemente (11, 36) aufweist, die ein Verdrehen oder Verschieben der Verrieglungshülse (12, 37) zum Betä­tigen der Verriegelungselemente (9, 35) erlauben, wenn die Steuerelemente (11, 36) in Ausnehmungen (19b, 43b) des Werkzeuges (19, 43) eingetaucht sind.
     
    2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungshülse (12, 37) auf dem Aufnahmekörper (6, 32) gelagert ist und die Lagerwandung (12f) die Steuerkontur zum Einrücken der Verriegelungselemente (9, 35) und der Steuerelemente (11, 36) in die je­weiligen Ausnehmungen (19a, 43a; 19b, 43b) bildet.
     
    3. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungshülse (12, 37) Ausweichnischen (12a, 37a; 12b, 37b) zum Eintauchen der Verrieglungselemente (9, 35) und der Steuerelemente (11, 36) in ausgerückter Stellung aufweist.
     
    4. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausweichnischen (12a, 37a) für die Verriegelungsele­mente (9, 35) in Betätigungsrichtung der Verriegelungs­hülse (12, 37) vor den Ausweichnischen (12b, 37b) für die Steuerelemente (11, 36) angeordnet sind.
     
    5. Handgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Betätigungsrichtung der Verriegelungshülse (12, 37) die Begrenzungsschulter (12c, 37c) der Ausweichnischen (12a, 37a) für die Verriegelungselemente (9, 35) vor der Begrenzungsschulter (12d, 37d) der Ausweichnischen (12b, 37b) für die Steuerelemente (11, 36) angeordnet ist.
     
    6. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungshülse (12, 37) gegenüber dem Aufnahmekörper (6, 32) axial verschiebbar ist.
     
    7. Handgerät nach Anspruche 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungshülse (12, 37) Mitnahmeelemente (12e, 37e) zum Eingriff in gegengleiche Mitnahmeele­mente (8b, 34b) am Stellring (8, 34) aufweist, wenn sich die Verriegelungshülse (12, 37) in ihrer ein Ein­tauchen der Verriegelungselemente (9, 35) und Steuer­elemente (11, 36) in die Ausweichnischen (12a, 37a; 12b, 37b) erlaubenden Stellung befindet.
     
    8. Handgerät nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Verriegelungshülse (12, 37) in ihre, die Verrieglungselemente (9, 35) und Steuer­elemente (11, 36) in die Ausnehmungen (19a, 43a; 19b, 43b) am Werkzeug (19, 43) einrückende Stellung trei­bendes Federmittel (14, 39) vorgesehen ist.
     
    9. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Gerätegehäuse (2) und an der Verriegelungshülse (12, 37) mit Sensoren (17, 18) zu­sammenwirkende Signalgeber (16) vorgesehen sind, die dann aktiviert sind, wenn sich die Verriegelungshülse (12, 37) in ihrer die Verriegelungselemente (9, 35) und Steuerelemente (11, 36) in die Ausnehmungen (19a, 43a; 19b, 43b) am Werkzeug (19, 43) einrückenden Stellung befindet.
     




    Zeichnung