[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Sitz- bzw. Liegemöbel mit einem Kopfteil, der
in einen zwischen Rückenlehne und Rückwand des Möbelgestelles vorgesehenen Raum einschiebbar
ist, wobei das in der eingeschobenen Stellung obere Ende des Kopfteiles über ein
flexibles Band mit dem Möbelgestell, und das gegenüberliegende Ende mit einem aus
dem Möbelgestell ausziehbaren Wagen schwenkbar verbunden ist.
[0002] Bereits aus der AT-PS 163 480 ist ein in ein Liegemöbel umwandelbares Sitzmöbel
bekannt geworden, bei dem der Kopfteil zur Gänze in den Raum zwischen Rückenlehne
und Rückwand einschiebbar ist. Der Kopfteil war dabei mit Rollen versehen, mit denen
er an der Rückwand abrollte. Die Verbindung zwischen Kopfteil und ausziehbarem Wagen
erfolgte über ein gewöhnliches Scharnier. Bei Verwendung einer stärkeren Polsterung
für den Kopfteil war es bei dieser Ausführung schwierig, den Kopfteil aufzustellen,
da zufolge der Verwendung eines einfachen Scharnieres die Polsterung hinderlich war.
[0003] Auch bei einem aus der AT-PS 356 836 bekannten Sitz- und Liegemöbel, bei dem eine
aus gummielastischem Material bestehende Aufhängung für den Kopfteil verwendet wird,
ist der Kopfteil mit dem Wagen über ein einfaches Scharnier gelenkig verbunden. Bei
dieser Ausführung kann, wie bei der erstgenannten Ausführung, eine stärkere Polsterung
des Kopfteiles nur dann verwendet werden, wenn der Kopfteil in der eingeschobenen
Stellung anschließend an die Polsterung des Wagens zu liegen kommt. Dies bedingt jedoch
eine verhältnismässig große Tiefe des Möbels in der eingeschobenen Stellung.
[0004] Im Deutschen Gebrauchsmuster Ul-85 09 131 ist ein zu einem Liegemöbel verwandelbares
Sitzmöbel beschrieben, bei dem der Kopfteil in der eingeschobenen Stellung oberhalb
des Polsters des Wagens zu liegen kommt. Es entsteht bei diesem bekannten Möbel in
dessen Liegestellung jedoch ein verhältnismässig groBer Spalt zwischen dem Kopfteil
und dem Polster des Wagens, was beim Liegen als unangenehm empfunden wird. Überdies
sind die verwendeten Führungen verhältnismässig aufwendig und auch teuer.
[0005] Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nachteile der bekannten Möbel zu
vermeiden und demgemäß ein Möbel zu schaffen, bei dem es bei einfachem Aufbau möglich
ist, den Kopfteil in dessen eingeschobener Stellung über das Polster des Wagens zu
schwenken, wobei in der Liegestellung des Möbels kein nennenswerter Spalt zwischen
dem Kopfteil und dem Polster des Wagens entstehen soll. Erreicht wird dies auf einfache
Weise dadurch, daß zur Verbindung des Kopfteiles mit dem Wagen an beiden Seiten je
ein Lenker vorgesehen ist, der einerseits am Wagen und andererseits am Kopfteil schwenkbar
gelagert ist. Durch die erfindungsgemässe Anordnung von Lenkern ist es möglich, daß
der Kopfteil einerseits mit dem Lenker um den Wagen, andererseits selbst um den Lenker
schwenken kann. Dadurch wird eine größere Bewegungsmöglichkeit des Kopfteiles geschaffen,
durch die die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben gelöst werden.
[0006] Ein wesentlich leichteres Anheben des Kopfteiles über den Polster des Wagens wird
im Rahmen der Erfindung erreicht, wenn das flexible Band in der eingeschobenen Stellung
des Kopfteiles an einer Leiste, einem Bolzen oder dgl. anliegt, die bzw. der außerhalb
der Verbindungsebene zwischen den Berührungslinien des Bandes am Kopfteil und am Möbelgestell
angeordnet ist. Es wird dadurch in der letzten Phase des Anhebens des Kopfteiles diesem
eine Bewegungskomponente erteilt, die dessen Anheben über den Polster des Wagens wesentlich
erleichtert.
[0007] Nachstehend ist die Erfindung an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles,
auf das die Erfindung jedoch keineswegs beschränkt ist, näher beschrieben. Dabei
zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemässes Möbel in Seitenansicht bei abgenommener Seitenwand
in der Sitzstellung und Fig. 2 stellt dieses Möbel ebenfalls in Seitenansicht und
bei abgenommener Seitenwand mit ausgezogenem Wagen dar.
[0008] Gemäß den Zeichnungen ist in einem Möbelgestell 1 ein Wagen über hintere Rollen 3
sowie nicht sichtbare vordere Rollen verschiebbar gelagert, sodaß der Wagen 2 aus
dem Möbelgestell 1 ausgezogen werden kann und so aus der in Fig. 1 dargestellten Sitzstellung
in die Stellung nach Fig. 2 gelangt.
[0009] Im Wagen 3 ist im gezeichneten Beispiel über ein Scharnier 4 ein Polster 5 schwenkbar
gelagert. Auf dem Wagen 3 ist über ein Gelenk 6 ein Sitzpolster 7 verschwenkbar.
[0010] In der in Fig. 1 dargestellten Sitzstellung des Möbels ist in den Raum 8 zwischen
der Rückwand 9 des Möbelgestelles 1 und einer Rückenlehne 10, deren Polsterung in
den Zeichnungen nicht dargestellt ist, ein Kopfteil 11 einschwenkbar. Zur Verbindung
des Kopfteiles 11 mit dem Wagen 2 bzw. dem mit dem Wägen 2 verbundenen Sitzpolster
7 ist an beiden Seiten des Kopfteiles 11 je ein Lenker 12 angeordnet. Jeder Lenker
12, in der Zeichnung ist nur jeweils ein Lenker sichtbar, ist an seinem einen Ende
über einen Beschlag 13 mit einer Achse 14 mit dem Sitzpolster 7 schwenkbar verbunden.
Am anderen Ende des Lenkers 12 ist dieser mittels einer an einem Beschlag 15 angeordneten
Achse 16 am Kopfteil 11 angelenkt.
[0011] An dem dem Beschlag 15 gegenüberliegenden Ende des Kopfteiles 11 ist an ihm ein flexibles
Band 17 befestigt, dessen anderes Ende mit dem Möbelgestell 1, im gezeichneten Beispiel
mit einer Querleiste 18 der einen Bestandteil des Möbelgestells bildenden Rückenlehne
10, verbunden ist.
[0012] In der in Fig. 1 gezeichneten Sitzstellung des Möbels liegt das flexible Band 17
an einer Leiste 19 an, die ausserhalb der Verbindungsebene V zwischen den Berührungslinien
des Bandes 17 am Kopfteil 11 und an der Leiste 18 angeordnet ist.
[0013] Wird bei einem erfindungsgemässen Möbel in der Stellung nach Fig. 1 der Wagen 2 ausgezogen,
gelangt der Kopfteil 11 in die in Fig. 2 gezeigte Stellung. Es kann dann nach Hochschwenken
des Sitzpolsters 7 und anschließendes Herausschwenken des Polsters 5 eine geschlossene
Liegefläche geschaffen werden.
[0014] Bei der Rückverwandlung des Möbels wird nach dem Einschwenken des Polsters 5 und
dem Zurückschwenken des Sitzpolsters 7 der Wagen 2 eingeschoben. Dabei wird durch
das flexible Band 17 der Kopfteil 11 vorerst um die Achsen 16 und anschließend die
Lenker 12 um die Achsen 14 verschwenkt. Der Kopfteil 11 gelangt dadurch in eine Lage
oberhalb des Sitzpolsters 7, wobei diese Bewegung durch die Leiste 19 unterstützt
wird. Dadurch, daß die Leiste 19 außerhalb der Verbindungsebene V liegt, wird nämlich
eine Bewegungskomponente erzeugt, die den Kopfteil 11 in die in Fig. 1 gezeichnete
Lage bringt.
[0015] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen möglich. Insbesondere kann der
Polster 5 auf andere Weise aus dem Wagen 2 gebracht werden, Z.B. auf die in den einleitend
genannten Veröffentlichungen beschriebene Weise.
1. Sitz- bzw. Liegemöbel mit einem Kopfteil, der in einen zwischen Rückenlehne und
Rückwand des Möbelgestelles vorgesehenen Raum einschiebbar ist, wobei das in der eingeschobenen
Stellung obere Ende des Kopfteiles über ein flexibles Band mit dem Möbelgestell und
das gegenüberliegende Ende mit einem aus dem Möbelgestell ausziehbaren Wagen schwenkbar
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung des Kopfteiles (11) mit
dem Wagen (2) an beiden Seiten je ein Lenker (12) vorgesehen ist, der einerseits am
Wagen (2) und anderseits am Kopfteil (11) schwenkbar gelagert ist.
2. Sitz- bzw. Liegemöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible
Band (17) in der eingeschobenen Stellung des Kopfteiles (11) an einer Leiste (19)
einem Bolzen od. dgl. anliegt, die bzw. der außerhalb der Verbindungsebene (V) zwischen
den Berührungslinien des Bandes (17) am Kopfteil (11) und am Möbelgestell (18) angeordnet
ist.