(19)
(11) EP 0 298 193 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.1989  Patentblatt  1989/02

(21) Anmeldenummer: 88103139.7

(22) Anmeldetag:  02.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 47/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 10.04.1987 DE 3712300

(71) Anmelder: BKS GmbH
D-42549 Velbert (DE)

(72) Erfinder:
  • Baden, Hans-Dieter
    D-5620 Velbert 1 (DE)
  • Hinz, Manfred
    D-5628 Heiligenhaus (DE)
  • Schulenberg, Edgar
    D-4325 Herten (DE)

(74) Vertreter: Sturies, Herbert (DE) et al
Brahmsstrasse 29
D-42289 Wuppertal
D-42289 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-III, 7.3).
     


    (54) Schliesszylinder mit elektromagnetischer Zuhaltung


    (57) Profilschließzylinder sind üblicherweise mit einem aus zwei eine Schließbart-Aussparung zwischen sich einschließen­den ringzylindrischen Teilen und einem letztere miteinander verbindenden flachen Stegteil (1‴) bestehenden Zylinderge­häuse (1) und einem in dessen einem ringzylindrischen Teil (1ʹ) drehbeweglich gelagerten und durch schlüsselbetätigbare Zuhaltungsstifte (3ʹ, 4) gesicherten, den Schließbart tragen­den Zylinderkern (3) versehen, wobei in letzterem eine zu­sätzliche Zuhaltungsaussparung (3ʺ) für einen darin eingrei­fenden Zuhaltungsriegel (13) einer im Stegteil untergebrach­ten, aus Anker (12) Spulenwicklung und Rückstellfeder (14) bestehenden elektromagnetischen Zuhaltung (8) vorgesehen sein kann.
    Um die elektromagnetische Zuhaltung (8) mit ihren Funk­tionsteilen im Zylindergehäuse sicherer und ohne Beeinträchti­gung seiner mechanischen Zuhaltungen (3ʹ, 4, 6) unterzubringen, ist die elektromagnetische Zuhaltung (8) in dem an die Schließ­bart-Aussparung angrenzenden, inneren Bereich des Stegteils (1‴) seitlich neben den darin gelegenen Zuhaltungsstiften (4) und deren Lagerbohrungen angeordnet. Die elektromagnetische Zu­haltung ist dabei vorteilhaft als Elektro-Haftmagnet ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen insbesondere für Einsteck­schlösser bestimmten Profilschließzylinder, mit einem aus zwei eine Schließbart-Aussparung zwischen sich einschließen­den ringzylindrischen Teilen und einem letztere miteinander verbindenden flachen Stegteil bestehenden Zylindergehäuse, einem in dessen einem ringzylindrischen Teil drehbeweglich gelagerten und durch schlüsselbetätigbare Zuhaltungsstifte gesicherten, den Schließbart tragenden Zylinderkern, der eine zusätzliche Zuhaltungsaussparung für einen darin ein­greifenden, parallel zu den Zuhaltungsstiften verstellbaren Zuhaltungsriegel einer im Stegteil untergebrachten, aus An­ker, Spulenwicklung und Rückstellfeder bestehenden elektro­magnetischen Zuhaltung aufweist.

    [0002] Profilschließzylinder obiger Art sind z. B. durch die DE-OS 35 01 345 bekannt. Die dabei zusätzlich vorhandene elektromagnetische Zuhaltung ist dazu bestimmt, die Merk­male eines Blockschlosses zum Schalten einer Einbruchmelde­anlage mit denen eines normalen Sicherheitsprofilzylinder­schlosses zu vereinigen, mit dem also nicht nur das Ver­ schließen etwa der Haustür, sondern zugleich auch das Scharf- und Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage vor­genommen werden kann. Die Funktionsteile der elektromagne­tischen Zuhaltung sind dabei im Stirnende des Zylinderge­häuse-Stegteils untergebracht, wobei die Spulenwicklung, ihr Anker und die Rückstellfeder ähnlich angeordnet sind wie die Zuhaltungsstifte und deren Lagerbohrungen, nämlich in der Längsmittelebene des Zylindergehäuse-Stegteils. Die­se Anordnung der elektromagnetischen Funktionsteile birgt aber die Gefahr, von außen leicht beschädigt oder manipu­liert werden zu können. Darüber hinaus geht sie zu Lasten der nur in geringer Anzahl anzubringenden mechanischen Stift­zuhaltungen, es sei denn, daß man dazu den Profilschließzy­linder axial entsprechend verlängern würde. Schließlich kön­nen solche elektromagnetischen Zuhaltungen auch nicht etwa in zu vorhandenen Schließanlagen gehörige Profilschließzy­linder eingebaut werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Profil­schließzylinder der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, der die vorerwähnten Nachteile nicht aufweist, vielmehr so beschaffen ist, daß seine elektromagnetische Zuhaltung ohne jeden nachteiligen Einfluß sowohl auf sein Äußeres als auch auf seine inneren mechanischen Zuhaltungen ist, mithin auch in Zylinder bestehender Schließanlagen ohne weiteres einge­baut und darüber hinaus auch noch aufbruchssicherer im Pro­filschließzylinder untergebracht werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die elektromagnetische Zuhaltung in dem an die Schließbart-Aus­sparung angrenzenden, inneren Bereich des Profilzylinder­gehäuse-Stegteils seitlich neben den darin gelegenen Zu­haltungsstiften und deren Lagerbohrungen angeordnet ist. Auf diese Weise ist die eingebaute elektromagnetische Zu­haltung nicht nur geschützter im Schließzylinder unterge­bracht, sondern auch an einer Stelle, in der sie ohne jeden störenden Einfluß auf die mechanischen Zuhaltungen ist, so daß letztere in herkömmlichem Umfang erhalten bleiben. Die Unterbringung der elektromagnetischen Zuhaltung bleibt ohne Einfluß auf das Profil und die Länge des herkömmlichen Pro­filschließzylinders und kann auch nachträglich bei Schließ­anlagen-Zylindern ohne weiteres vorgenommen werden.

    [0004] Durch die WO 82/04459 ist es bei einem Schließzylinder mit kreiszylindrisch profiliertem Gehäuse und einem darin exzentrisch angeordneten Zylinderkern bekannt, außer den hier in mehreren Radialebenen vorhandenen mechanischen Zu­haltungen eine elektromagnetische Zuhaltung vorzusehen, die mit einem parallel zur Zylinderachse verstellbaren Zuhaltungs­riegel und einem letzteren tragenden Anker versehen ist. Dieser sowie die zugehörige Spulenwicklung und eine Rück­stellfeder sind in einem länglichen Einbaugehäuse unterge­bracht, daß in eine im wandungsstärksten Bereich des Kreis­zylindergehäuses eingearbeitete Längsnut eingesetzt ist. Diese läuft frei in den Bereich des Schließbarts aus, in welchem sich auch der auf dem Ankerende befestigte Zuhaltungsriegel befindet, der je nach seiner Axialposition entweder in eine jeweils am zugewandten Zylinderkernende vorhandene Freilauf-Ringnut oder eine axial verlaufende Sperrnut hinein­ragt. Abgesehen von der Gattungsverschiedenheit dieses Schließzylinders geht auch hier der Einbau der elektromag­netischen Zuhaltung zu Lasten des notwendigerweise auf die dünnwandigen Kreiszylindergehäusebezirke beschränkten Ein­baus der mechanischen Zuhaltungen, die deswegen auch zu ihrer Unterbringung einen Schließzylinder größerer radialer Abmes­sungen erfordern. Darüber hinaus bedingen der im Schließbart­bereich gelegene Zuhaltungsriegel und die mit ihm zusammen­wirkende Freilauf- und Sperrnut auch größere Längsabmessungen des Schließzylinders. Dessen elektromagnetische Zuhaltungs-­Bauart mit ihrem achsparallel verstellbaren Zuhaltungsriegel ist für Profilschließzylinder ungeeignet.

    [0005] Als vorteilhaft hat es sich nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erwiesen, wenn außer dem Anker, der Spulen­wicklung und der Rückstellfeder auch der Zuhaltungsriegel der elektromagnetischen Zuhaltung in einem Einbaugehäuse unter­gebracht ist und dieses in eine im Stegteil des Zylinder­gehäuses entsprechend seitlich gelegene, an die Schließ­bart-Aussparung unmittelbar anschließende flache Ausneh­mung eingebaut ist. Das ermöglicht eine getrennte Herstel­lung der elektromagnetischen Zuhaltungsteile und deren be­sonders einfachen auch nachträglich vorzunehmenden Einbau in herkömmliche Profilschließzylinder, sei es in Einzel­oder Anlagezylinder. Die elektromagnetische Zuhaltung kann dabei in verschiedenartigster Weise verwendet werden, bei­spielsweise durch elektrische Fernsteuerung wie aber auch durch den Schlüssel selber, etwa bei elektronischer Schlüs­selkontrolle und -steuerung, betätigt werden.

    [0006] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die elek­tromagnetische Zuhaltung als Elektro-Haftmagnet ausgebildet. Dadurch ist es möglich, die elektromagnetische Zuhaltung mit äußerst geringer elektrischer Leistung zu betreiben, insbe­sondere auch im Batteriebetrieb.

    [0007] Weitere Merkmale und Vorteile werden anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele der Erfin­dung beschrieben. Dabei zeigt

    Fig. 1 die Seitenansicht eines erfindungsgemäß beschaf­fenen Doppelprofil-Schließzylinders einer ersten Ausführungsform,

    Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht auf eine zweite Ausführungsform eines Doppelprofil-Schließ­zylinders,

    Fig. 3 in stark vergrößerter Darstellung den Querschnitt durch den Doppelprofilzylinder der Fig. 1, und zwar entsprechend der Schnittlinie III-III der

    Fig. 4, die einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 zeigt, und

    Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch bei abweichend gestaltetem Ankerhebel.



    [0008] Der in Fig. 1 dargestellte Doppelprofil-Schließzylinder, der insbesondere für Einsteckschlösser bestimmt und geeignet ist, besitzt ein Zylindergehäuse 1, das aus zwei eine Schließbart-Aussparung 2 zwischen sich einschließenden ringzylindrischen Teilen 1ʹ, 1ʺ sowie einem letztere miteinander verbindenden flachen Stegteil 1‴ besteht. In den ringzylindrischen Teilen 1ʹ, 1ʺ des Zylinderge­häuses 1 ist in bekannter Weise je ein schlüsselbetätig­barer Zylinderkern 3 drehbeweglich gelagert, wobei die Dreh­verriegelung der Zylinderkerne in herkömmlicher Weise durch mechanische Stiftzuhaltungen bewirkt wird. Wie Fig. 3 zeigt, bestehen diese jeweils aus den in Lagerbohrungen im Kern 3 und im Gehäusestegteil 1‴ verschieblich untergebrachten Kern- und Gehäusestiften 3ʹ bzw. 4 sowie der letztere in Richtung des Schlüsselkanals 5 zu drücken suchenden Zuhal­tungsfeder 6. Durch den in den Schlüsselkanal 5 einzuführen­den passenden Schlüssel können die Zuhaltungsstifte 3ʹ, 4 soweit verschoben werden, daß sie den Zylinderkern 2 für seine Drehbewegung im Zylindergehäuse 1 freigeben und damit der Zylinderkern 2 sowie der an seinem inneren Ende über eine herkömmliche Kupplung mitverschwenkbar gelagerte Schließbart 7 entsprechend verschwenkt werden kann.

    [0009] Zusätzlich zu den mechanischen Zuhaltungen ist noch eine elektromagnetische Zuhaltung vorhanden, die generell mit 8 bezeichnet ist. Diese besteht im wesentlichen aus dem Ein­baugehäuse 9 und den darin untergebrachten Funktionsteilen. Dazu gehören der im Einbaugehäuse 9 liegend angeordnete, im wesentlichen W-förmige Eisenkern 10 mit der seinen Mittel­steg 10ʹ umgreifenden Spulenwicklung 11, der auf dem einen Ende 10ʺ des Eisenkerns 10 schwenkbeweglich aufliegende Ankerhebel 12, der durch ihn bewegbare Zuhaltungsriegel 13 und die an letzterem angreifende Rückstellfeder 14. Der Ei­senkern 10 mit der Spulenwicklung 11 und dem schwenkbeweg­lich aufliegenden Ankerhebel 12 bilden einen Elektrohaftma­gneten, der zu seiner Betätigung nur sehr geringer elek­trischer Leitungsaufnahme bedarf. Der von dem Ankerhebel 12 gesteuerte Zuhaltungsriegel 13 ist als massearm ausgebildeter, im wesentlichen A-förmig gestalteter Flachschieber ausgebil­det, der - wie insbesondere Fig. 3 zeigt - auf der den Zu­haltungsstiften 4 des Zylindergehäusestegs 1‴ zugewandten Innenseite des Einbaugehäuses 8 angeordnet ist. Das obere Ende 13ʹ des Flachschiebers 13 greift in dessen durch die Feder 14 gehaltener Hochstellung in die im Zylinderkern 3 vorhandene zusätzliche Zuhaltungsaussparung 3ʺ ein, wo­durch der Kern 3 zusätzlich zugehalten bzw. gegen Verdrehen verriegelt wird. Zur Entriegelung wird die Spulenwicklung 11 stromerregt, wodurch der Ankerhebel 12 angezogen und da­durch der Flachschieber 13 aus seiner Verriegelungsstellung im Zylinderkern 3 zurückgezogen wird und in seiner entrie­gelten Stellung auch für längere Zeit gehalten werden kann. Dazu ist nur eine verschwindend geringe Stromaufnahme not­wendig, weil in der Entriegelstellung der Ankerhebel 12 op­timal am Eisenkern 10 des Elektromagneten anliegt.

    [0010] Das Einbaugehäuse 9 mitsamt den in ihm untergebrachten mechanischen und elektromagnetischen Funktionselementen ist - wie insbesondere Fig. 1 zeigt - in dem an die Schließbart-­Aussparung 2 angrenzenden, inneren Bereich des Stegteils 1‴ untergebracht, und zwar entsprechend Fig. 3 seitlich neben den darin gelegenen Zuhaltungsstiften 4 und deren Lagerboh­rung. Dazu ist im Stegteil 1‴ eine entsprechend seitlich gelegene flache Ausnehmung 15 vorhanden, die vorzugsweise durch Fräsen erzeugt wird. Wie Fig. 3 zeigt, ist sowohl diese flache Ausnehmung 15 als auch das Einbaugehäuse 8 oben und unten mit abgeschrägten Führungsflächen 15ʹ, 15ʺ bzw. 9ʹ, 9ʺ versehen, die schwalbenschwanzförmig zusam­menwirken. Da die im Stegteil 1‴ vorhandenen Schräg­flächen 15ʹ, 15ʺ in die Schließbart-Aussparung 2 auslau­fen, kann das Einbaugehäuse 8 mitsamt seinen Funktionselemen­ten in die flache Ausnehmung 15 axial eingeschoben werden, nachdem es zuvor in die Schließbart-Aussparung 2 eingesetzt worden ist. Es versteht sich, daß die Schwalbenschwanz­Führungsflächen 9ʹ, 9ʺ am Einbaugehäuse 9 sich axial nur so­weit erstrecken dürfen, wie es die axiale Breite der Schließ­bart-Aussparung 2 im Zylindergehäuse 1 zuläßt. Nach dem Ein­schieben des Einbaugehäuses 9 in die Ausfräsung 15 kann das Einbaugehäuse durch einfaches Verstemmen etwa an der Stelle 16 gegen axiales Verschieben gesichert werden.

    [0011] Das von der Spulenwicklung 11 kommende Stromkabel 16ʹ kann zu einer Fernsteuerungszentrale und Stromversorgungs­quelle führen. Des Kabel 16ʹ ist dabei in einer im Stegteil 1‴ seitlich eingefrästen Längsnut 17 so verlegt, daß es den Einbau des Profilzylinders 1 in das mit entsprechend pro­filierten Durchstecköffnungen versehene Einsteckschloß nicht behindert. Die Nut 17 verläuft dabei dicht unterhalb der hier nur vergleichsweise wenig ausgetieften Schließbart-Aussparung 2, weil im dargestellten Ausführungsbeispiel der Schließbart 7 vergleichsweise kurz gehalten ist und daher nur eine ent­sprechend flachere Aussparung 2 verlangt.

    [0012] In den Stegteil 1‴ des Profilzylindergehäuses 1 ist bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel noch ein vom passenden Schlüssel zu beaufschlagender Signalempfänger 18 eingebaut, über den gelesen werden kann, ob das Schloß auch von dem richtig codierten elektronischen Schlüssel betätigt wird. Ist das der Fall, wird über das Kabel 16ʹ die Spulenwicklung der elektromagnetischen Zuhaltung 8 stromerregt und dadurch der Zuhaltungsriegel 13 zurückbewegt, so daß der Kern 3 dadurch auch insoweit für seine Drehbe­tätigung freigegeben wird.

    [0013] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Einbaugehäuse 9 in die flache Ausnehmung 15 im Steg­teil 1‴ des Zylindergehäuses 1 lediglich seitlich einge­legt und eingeklebt. Es kann zu diesem Zweck vorteilhaft auch aus Kunststoff bestehen. Schräge Führungsflanken zwischen Gehäusestegteil 1‴ und Einbaugehäuse 9 brauchen in diesem Fall nicht vorhanden zu sein. Weiterhin hat der hier abge­bildete Profilschließzylinder einen Schließbart 7ʹ herkömm­licher Länge, der eine entsprechend tiefe Aussparung 2ʹ im Zylindergehäuse 1 erfordert. Hier ist das Stromkabel 16ʹ un­mittelbar aus dem die elektromagnetische Zuhaltung enthal­tenden Einbaugehäuse 9 seitlich herausgeführt, was aber nicht ausschließt, daß man es auch in diesem Fall durch das Schloßgehäuse hindurch zur anderen Schloß- bzw. Zy­linderseite hindurchführen kann.

    [0014] Während bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungs­beispiel der Ankerhebel 12 als einarmiger Hebel ausgebil­det ist und mit seinem einen Ende abschließend auf dem Schenkelende 10ʺ des Elektromagneten aufliegt, ist der Ankerhebel im Falle der Fig. 5 als zweiarmiger Balancier­hebel 12ʹ ausgebildet. Er ist zu diesem Zweck über seine Auf­lagerstelle am Schenkel 10ʺ des Elektromagneten hinaus ver­längert und hier mit einem Kompensationsgewicht 19 versehen. An seinem anderen Ende greift der Ankerhebel 12ʹ wie übri­gens auch der Ankerhebel 12 gemäß Fig. 4 mit einer seitlichen Abwinkelung 12ʺ in die im Flachschieber 13 vorhandene Mit­nehmeraussparung 13ʺ, wie das insbesondere die Fig. 3 er­kennen läßt.

    [0015] In allen Fällen ist dafür gesorgt, daß durch vergleichs­weise massearme Ausbildung der beweglichen Teile der elektro­magnetischen Zuhaltung 8 diese gegen Manipulationsversuche in Form von Schlägen auf den Zylinder, Schlüssel oder Be­schlag weitestgehend unempfindlich ist. Dazu dient auch das im Falle der Fig. 5 am doppelarmig ausgebildeten Ankerhebel 12ʹ vorhandene Kompensationsgewicht 19. Durch die schmale Be­schaffenheit des Flachschiebers 13 und seine vergleichsweise weit nach innen versetzte Anordnung kann der zum Ver- und Entriegeln des Kerns 3 erforderliche Hub und damit auch dessen zusätzliche Zuhaltungsaussparung 3ʺ vergleichsweise klein gehalten werden, obwohl die am Flachschieber 13 vor­handene Sperrnase 13ʹ in der Verriegelungsstellung noch hin­reichend tief in die Aussparung 3ʺ des Kerns greift.

    [0016] Im Rahmen der vorliegenden Erfingung sind mancherlei Abwandlungen möglich. So versteht es sich, daß das Einbau­gehäuse 9 nicht nur aus Kunststoff, sondern auch aus an­derem Werkstoff, beispielsweise wie der Schließzylinder herkömmlicher Weise auch aus Messing od. dgl. Metall be­stehen kann. Darüber hinaus ist das die elektromagneti­sche Zuhaltung 8 enthaltende Einbaugehäuse 9 nicht nur in bestehende Schließzylinder nachträglich einzubauen, son­dern ebenso leicht auch daraus auszubauen und ggfs. gegen eine blinde Einbaueinheit auszutauschen, wenn etwa nach­träglich auf eine zusätzliche elektromagnetische Verrie­gelung des Zylinders bewußt verzichtet werden soll. Auch kann in das Zylindergehäuse stirnseitig noch eine gehärtete Stahlplatte od. dgl. als Aufbohrschutz eingelassen sein. Im übrigen versteht es sich, daß der Flachschieber 13 al­ternativ durch eine Feder auch in Freigabestellung und durch Stromerregung in Verriegelungsstellung gebracht und gehalten werden kann.


    Ansprüche

    1. Profilschließzylinder, insbesondere für Einsteck­schlösser, mit einem aus zwei eine Schließbart-Aus­sparung (2) zwischen sich einschließenden ringzy­lindrischen Teilen (1ʹ, 1ʺ) und einem letztere mit­einander ve bindenden flachen Stegteil (1‴) be­stehenden Zylindergehäuse (1), einem in dessen einem ringzylindrischen Teil (1ʹ) drehbeweglich gelager­ten und durch schlüsselbetätigbare Zuhaltungsstifte (3ʹ, 4) gesicherten, den Schließbart (7) tragenden Zylinderkern (3), der eine zusätzliche Zuhaltungsaus­sparung (3ʺ) für einen darin eingreifenden, parallel zu den Zuhaltungsstiften verstellbaren Zuhaltungs­riegel (13) einer im Stegteil (1‴) untergebrachten, aus Anker (12), Spulenwicklung (11) und Rückstell­feder (14) bestehenden elektromagnetischen Zuhaltung (8) aufweist, dadurch gekennzeich­net, daß die elektromagnetische Zuhaltung (8) in dem an die Schließbart-Aussparung (2) angrenzenden, inneren Bereich des Profilzylindergehäuse-Stegteils (1‴) seitlich neben den darin gelegenen Zuhaltungs­stiften (4) und deren Lagerbohrungen angeordnet ist.
     
    2. Profilschließzylinder nach Anspruch 1, mit einem den Anker (12), die Spulenwicklung (11) und die Rückstell­feder (14) der elektromagnetischen Zuhaltung (8) ent­haltenden Einbaugehäuse (9), dadurch ge­kennzeichnet, daß auch der Zuhaltungsriegel (13) im Einbaugehäuse (9) eingebaut und dieses in eine im Stegteil (1‴) des Profilzylindergehäuses (1) ent­sprechend seitlich gelegene, an die Schließbart-Aus­sparung (2) unmittelbar anschließende flache Ausneh­mung (15) eingebaut ist.
     
    3. Profilschließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche flache Ausnehmung (15) im Zylindergehäusestegteil (1‴) so­wie das Einbaugehäuse (9) obere und untere schwalben­schwanzartig zusammenwirkende, entsprechend abgeschräg­te Führungsflächen (15ʹ, 15ʺ bzw. 9ʹ, 9ʺ) besitzen, deren Länge nicht über die axiale Längserstreckung der Schließbart-Aussparung (2) hinausgeht.
     
    4. Profilschließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbaugehäuse (9) in seinem in die Ausnehmung (15) im Zylindergehäuse­stegteil (1‴) eingeschobenen Zustand gegen axiales Verschieben gesichert ist, z. B. durch einfaches Ver­stemmen (16).
     
    5. Profilschließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbaugehäuse (9) in der seitlichen Ausnehmung (15) im Zylinderge­häusestegteil (1‴) eingeklebt ist.
     
    6. Profilschließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Zuhaltung (8) als Elek­tro-Haftmagnet ausgebildet ist.
     
    7. Profilschließzylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagne­tische Zuhaltung (8) aus einem im Einbaugehäuse (9) liegend angeordneten, im wesentlichen W-förmigen Eisenkern (10) mit seinen Mittelsteg (10ʹ) umgrei­fender Spulenwicklung (11) und einem auf dem einen Ende (10ʺ) des Eisenkerns (10) schwenkbeweglich auf­liegenden Ankerhebel (12) besteht, der mit seinem anderen Ende und einer daran vorhandenen seitlichen Abwinklung (12ʺ) in eine Mitnehmeraussparung (13) des im Einbaugehäuse (9) vertikal verschieblich ge­lagerten Zuhaltungsriegels (13) greift, der durch die an ihm angreifende Rückstellfeder (14) in Zu­haltungseingriff mit der im Zylinderkern (3) vorhan­denen zusätzlichen Zuhaltungsaussparung (3ʺ) zu hal­ten und davon durch Stromerregung des Elektromagne­ten (8) außer Eingriff zu bringen ist.
     
    8. Profilschließzylinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerhebel als zweiarmiger Balancierhebel (12ʹ) ausgebildet ist, indem er über seine Auflagestelle am Eisenkern (10) hinaus verlängert und hier mit einem Ausgleichsge­wicht (19) versehen ist.
     
    9. Profilschließzylinder nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuhaltungsriegel als massearm ausgebildeter, im wesentlichen A-förmig gestalteter Flachschieber (13) ausgebildet ist, der auf der der Zuhaltungsstif­ten (4) des Zylindergehäusestegs (1‴) zugewandten Innenseite des Einbaugehäuses (9) angeordnet ist.
     
    10. Profilschließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbaugehäuse (9) aus Kunststoff besteht.
     




    Zeichnung