[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Flächenpressung
auf kontinuierlich bewegte Werkstoffbahnen, wie z.B. Laminate, bei der mindestens
ein umlaufendes Preßband an die Werkstoffbahn von einem Druckmittel anpreßbar ist,
das in eine an dem Preßband angrenzende und mittels einer umlaufenden, einen Dichtungsrahmen
bildenden Dichtungsleiste abgedichtete, viereckige Druckkammer einleitbar ist und
der Dichtungsrahmen in Richtung auf das Preßband druckbelastet ist.
[0002] Bei einer Vorrichtung dieser Art (DE-OS 33 13 406) ist die Dichtungsleiste an einem
rechteckförmigen Fassungsrahmen befestigt, der mit abgerundeten Ecken versehen ist.
Der Dichtungsrahmen weist über seine gesamte Länge eine konstante Breite auf.
[0003] Da das der Vorrichtung, die auch als Doppelbandpresse ausgebildet sein kann, zugeführte
Produkt unter Hitze und Druck zu einem plattenförmi gen Werkstoff verformt wird,
ist das Produkt im Bereich der Zuführseite zum durch den Dichtungsrahmen begrenzten
Druckkissen noch nicht in einem plastifizierten, weichen Zustand. Im Zuge der weiteren
Bewegung des Produktes längs des Druckkissens wird das Produkt aufgrund der Aufheizung
weich und formbar. Hieraus ergibt sich, daß Teilmengen des Produktes im Bereich der
Längsseiten des Druckkissens über die Dichtungsleisten hinaus gedrückt werden. Die
Dichtigkeit zwischen den in Längsrichtung sich erstreckenden Dichtungsleisten und
dem Preßband ist in diesem Bereich noch vorhanden.
[0004] Bei der Weiterbewegung des Produktes längs des Druckkissens findet ein Abbinden des
Produkts statt, so daß sich im Auslaufbereich des Druckkissens Undichtigkeiten zwischen
dem Dichtungsrahmen und dem Preßband einstellen und Druckmedium aus dem Druckkissen
durch Spalte zwischen dem Dichtungsrahmen und dem Preßband nach außen abströmen kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß durch das Druckkissen der volle Arbeitsdruck dem Produkt
aufgegeben wird und die Undichtigkeiten zwischen dem Druckkissen und dem zugeordneten
Preßband durch Verformung des Produktes vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Dichtungsrahmen im Grundriß
an der Zuführseite der Werkstoffbahn eine größere Breite als an der Ablaufseite der
Werkstoffbahn aufweist.
[0007] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Dichtungsrahmen zu der in Bewegungsrichtung
des Preßbandes sich erstreckenden Mittellinie klappsymmetrisch ausgebildet und weist
einen trapezförmigen Grundriß auf.
[0008] Die in Förderrichtung des Preßbandes konvergierend sich erstreckenden Längsholme
des Dichtungsrahmens können geradlinig, konkav, wellenförmig oder zickzackförmig
verlaufen.
[0009] Da bei einer klappsymmetrischen Ausbildung des Dichtungsrahmens zu der in Bewegungsrichtung
des Preßbandes sich erstreckenden Mittellinie und bei einer trapezförmigen Grundrißgestaltung
des Dichtungsrahmens die in Förderrichtung des Preßbandes sich erstreckenden Längsholme
in Förderrichtung des Preßbandes konvergierend verlaufen, werden somit die in Längsrichtung
des Dichtungsrahmens verlaufenden Dichtungsleisten aus dem Problemrandbereich herausgeführt.
Die Längsränder der aus der Presse geförderten Werkstoffbahn müssen wie üblich beschnitten
werden.
[0010] Die sich in Längsrichtung des Dichtungsrahmens erstreckenden Holme können auch eine
von der geraden Linie abweichende Kontur aufweisen. Sofern diese Konturen zickzackförmig
oder wellenförmig verlaufen, kann die Schmierung der Dichtungsleisten, die mit den
Längsrholmen des Umfassungsrahmens verbunden sind, intensiviert werden.
[0011] Eine bekannte Ausführung und ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen bekannten Dichtungsrahmen eines Druckkissens einer Doppelbandpresse
mit zugeordnetem Preßband im Grundriß,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 und
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 einen erfindungsgemäßen Dichtungsrahmen eines Druckkissens einer Doppelbandpresse
mit zugeordnetem Preßband im Grundriß,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 5 und
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 5.
[0012] Der in der Fig. 1 dargestellte Dichtungsrahmen 1 setzt sich aus einem Fassungsrahmen
2 und einer daran festgelegten Dichtungsleiste 3 zusammen. Der Dichtungsrahmen ist
in einer Nut 4 einer Druckplatte 5 nuteinwärts und nutauswärts bewegbar gelagert
und stützt sich mit seiner Dichtungsleiste 3 an einem Preßband 6 ab. Der Dichtungsrahmen
1 begrenzt zusammen mit der Druckplatte 5 und dem zugeordneten Preßband 6 ein Druckkissen
7 das mit einem Druckmedium gefüllt ist. Der durch das Druckkissen erzeugte Arbeitsdruck
kann während des Betriebes nur aufrecht erhalten werden, wenn der Dichtungsrahmen
1 eine einwandfreie Abdichtung des Druckkissens im Randbereich gewährleistet.
[0013] Das der Doppelbandpresse zugeführte Produkt 8 ist in dem in der Fig. 2 dargestellten
Einlaufbereich noch nicht fließfähig, so daß es für die Dichtungsleiste 3 ein hartes
Widerlager bildet.
[0014] Im mittleren Bereich des Druckkissens, der in der Fig. 3 aufgezeigt ist, ist das
Produkt aufgrund einer Aufheizung in einem weichen Zustand, so daß seitlich eine
Teilmenge 9 aus dem Bereich des Druckkissens herausgepreßt wird, was auch zu einer
Verformung der Preßbänder 6 unter dem Einfluß des Arbeitsdruckes im Druckkissen führt.
In diesem, in der Fig. 3 dargestellten Bereich des Druckkissens ist die Dichtigkeit
zwischen der Dichtungsleiste 3 und dem Preßband 6 noch gewährleistet.
[0015] In der Fig. 4 ist die Ablaufseite des Produktes dargestellt, das in Richtung des
Pfeiles 10 transportiert wird.
[0016] Im Ablaufbereich ist das Produkt abgekühlt und abgebunden, so daß es die Raumform
annimmt, die in der Fig. 4 aufgezeigt ist.
[0017] Der Querholm 11 des Dichtungsrahmens an der Ablaufseite stützt sich über das Preßband
6 an dem Produkt 8 ab, das somit ein hartes Widerlager bildet. Im Übergangsbereich
von dem Querholm 11 des Dichtungsrahmens zu den Längsholmen 12 ergeben sich Spalte
13 zwischen dem Dichtungsrahmen und dem zugeordneten Preßband, aus denen das Druckmedium
ausströmt. Diese Spalte 13 werden bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Dichtungsrahmens
1 vermieden, von dem in den Fig. 5 bis 8 ein Ausführungsbeispiel aufgezeigt ist.
[0018] Der Querholm 14 des Dichtungsrahmens 1 weist an der Zuführseite der Werkstoffbahn
eine größere Breite auf als der Querholm 15 an der Ablaufseite der Werkstoffbahn.
[0019] Die Fig. 6, die einen Schnitt nach der Linie Vi-VI in Fig. 5 dargestellt, zeigt den
Zuführbereich, in dem das Produkt 8 eine harte Konsistenz aufweist, so daß es ein
festes Widerlager für die Druckkissen bildet. Die Fig. 6 entspricht der Fig. 2.
[0020] Im mittleren Bereich der Doppelbandpresse, in dem das Produkt 8 eine weiche Konsistenz
hat, ergibt sich der in der Fig. 7 aufgezeigte Betriebszustand, in dem eine Teilmenge
9 des Produktes 8 aus dem Bereich des Dichtungsrahmens nach außen gepreßt ist.
[0021] Nach dem Kühlen und Abbinden des Produktes 8 ergibt sich an der Ablaufseite der
in der Fig. 8 aufgezeigte Betriebszustand. Der Querholm 15 des Dichtungsrahmens kann
sich auf seiner gesamten Länge über das Preßband 6 an dem ein hartes Widerlager bildenden
Produkt 8 abstützen. Da der Querholm 15 einge geringere Länge als der Querholm 14
aufweist, wird der Dichtungsrahmen 1 aus dem Problembereich herausgeführt, der in
der Fig. 4 aufgezeigt ist.
[0022] Der Dichtungsrahmen 1 ist zu der in Bewegungsrichtung 10 des Preßbandes sich erstreckenden
Mittellinie 16 klappsymmetrisch ausgeibldet.
[0023] Da der erfindungsgemäße Dichtungsrahmen eine einwandfreie, umlaufende Abdichtung
des Druckkissens gewährleistet, der Betriebsdruck somit aufrechterhalten wird, kann
mit einem geringeren Betriebsdruck als bei der bekannten Ausführung gearbeitet werden.
Der gleichmäßige Betriebsdruck im Druckkissen unterstützt die Ausbildung eines gleichmäßigen
Schmierfilms im Bereich der Längsholme des Dichtungsrahmens.
Bezugszeichen
[0024] 1 Dichtungsrahmen
2 Fassungsrahmen
3 Dichtungsleiste
4 Nut
5 Druckplatte
6 Preßband
7 Druckkissen
8 Produkt
9 Teilmenge
10 Pfeil
11 Querholm
12 Längsholm
13 Spalt
14 Querholm
15 Querholm
16 Mittellinie
1. Vorrichtung zur Aufbringung einer Flächenpressung auf kontinuierlich bewegte Werkstoffbahnen,
wie z.B. Laminate, bei der mindestens ein umlaufendes Preßband an die Werkstoffbahn
von einem Druckmittel anpreßbar ist, das in eine an dem Preßband angrenzende und mittels
einer umlaufenden, einen Dichtungsrahmen bildenden Dichtleiste abgedichtete, viereckige
Druckkammer einleitbar ist und der Dichtungsrahmen in Richtung auf das Preßband druckbelastet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsrahmen (1) im Grundriß an der Zuführseite der Werkstoffbahn eine
größere Breite aufweist als an der Ablaufseite der Werkstoffbahn.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsrahmen (1)
im Grundriß trapezförmig ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der der Dichtungsrahmen zu der in Bewegungsrichtung
des Preßbandes sich erstreckenden Mittellinie klappsymmetrisch ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Förderrichtung des Preßbandes (3) konvergierend sich erstreckenden
Längsholme (6) geradlinig, konkav, wellen- oder zickzackförmig verlaufen.