[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen pyramidenstumpfförmiger Dosenzargen,
bei dem
- ebene Blechzuschnitte gerundet werden,
- zwei Längsränder der Blechzuschnitte miteinander verschweißt werden, und
- die runde Querschnittsform der so gebildeten Zargen durch Aufspreizen in eine polygonartige,
insbesondere rechteckähnliche, Querschnittsform umgewandelt wird.
[0002] Es ist bekannt, bei einem solchen Verfahren von kreisringsektorförmigen Blechzuschnitten
auszugehen und diese zu runden, so daß beim Verschweißen ihrer Längsränder kegelstumpfförmige
Zargen entstehen, die anschließend in einem Schritt zu einer rechteckähnlichen Querschnittsform
aufgeweitet werden. Beim Herstellen der kreisringsektorförmigen Blechzuschnitte entsteht
viel Abfall und beim Aufweiten besteht die Gefahr, daß der Rand, der die kleinere
der beiden Stirnseiten der Zarge begrenzt, sich infolge eines dort entstehenden Blechüberschusses
wölbt und dadurch das dichte Anbördeln eines Deckels erschwert.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der beschriebenen
Gattung derart weiterzubilden, daß mit vermindertem Materialaufwand Dosenzargen mit
zum Anbördeln eines Deckels bzw. Bodens gut geeigneten, stirnseitigen Rändern entstehen.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- aus rechteckigen Blechzuschnitten durch Runden und Längsnahtschweißen kreiszylindrische
Zargen gebildet werden,
- die Zargen in einem ersten Spreizarbeitsgang auf ihrer gesamten Länge ovalkonisch
geweitet und anschließend wieder entspannt werden, und
- die Zargen anschließend in einem zweiten Spreizarbeitsgang so geweitet werden,
daß sie auf ihrer gesamten Länge ihre polygonartige, insbesondere rechteckähnliche,
Querschnittsform erhalten.
[0005] Erfindungsgemäß wird also jede einzelne Zarge in zwei aufeinanderfolgenden Schritten
geweitet. Dadurch wird die Zarge, insbesondere in ihren an je eine Stirnseite angrenzenden
Randbereichen, derart unter Spannung gesetzt, daß diese Randbereiche nicht wellenförmig
werden, sondern sehr genau die vorgesehene ebene, abgerundet-rechteckige Form aufweisen.
Auf diese Weise werden besonders günstige Voraussetzungen für eine zuverlässig dichte
Anbringung eines Deckels und eines Bodens an jeder Zarge geschaffen.
[0006] Es ist vorteilhaft, wenn die Zargen in einem vorbereitenden Arbeitsgang vor dem
ersten Spreizarbeitsgang flachgedrückt werden, wodurch sie eine ovalzylindrische
Form erhalten.
[0007] Dieser vorbereitende Arbeitsgang wird zweckmäßig in der Weise durchgeführt, daß
- beim Flachdrücken der Zargen deren Längsnaht in eine von zwei einander diametral
gegenüber angeordneten Zonen stärkster Krümmung gelegt wird, und
- diese Zonen durch die folgenden Verformungen in je eine Schmalseite der fertigen
Zarge umgewandelt werden.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zargen bei dem zweiten Spreizarbeitsgang auf
dem überwiegenden Teil ihrer Länge so geweitet werden, daß sie eine sich von ihrer
größeren Stirnseite aus verjüngende Pyramidenstumpfform annehmen, und in einem an
ihre kleinere Stirnseite angrenzenden Randbereich gegensinnig mindestens elastisch
gedehnt, vorzugsweise geringfügig bleibend geweitet werden, so daß dort ihre bisherige
Kegelstumpfform einer Prismenform zumindest angenähert wird.
[0009] Wenn der zweite Spreizarbeitsgang diese unterschiedlichen Einwirkungen auf den an
die kleinere Stirnseite der Zarge angrenzenden Randbereich einerseits und den gesamten
Rest der Zarge andererseits einschließt, ist die Sicherheit vor unerwünschten Verformungen
der Randbereiche der Zargen besonders groß.
[0010] Die Erfindung betrifft ferner Vorrichtungen zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit einem Längsförderer.
[0011] Bei einer solchen Vorrichtung ist zum Flachdrücken der kreiszylindrischen Zargen
beiderseits der Mittelebene des Längsförderers je eines von zwei in Bewegungsrichtung
des Längsförderers konvergierenden seitlichen Förderbändern angeordnet.
[0012] Unabhängig davon oder zusätzlich kann eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens in der Weise ausgestaltet sein, daß
- anschließend an den Längsförderer ein erster Querförderer angeordnet ist, der schrittweise
bewegbar ist und min destens einen ersten Spreizdorn trägt,
- der erste Spreizdorn aus einer ovalzylindrischen Form zum Aufnehmen je einer Zarge
in eine ovalkonische Form zum Weiten der Zarge aufspreizbar ist,
- dem ersten Querförderer ein zweiter Querförderer zugeordnet ist, der ebenfalls
schrittweise bewegbar ist und mindestens einen zweiten Spreizdorn trägt, und
- der zweite Spreizdorn pyramidenförmig aufspreizbar ist.
[0013] Diese Vorrichtung ist zweckmäßigerweise dadurch weitergebildet, daß
- die beiden Querförderer einander derart gegenüberliegend angeordnet sind, daß in
einer Übergabestation ein erster Spreizdorn mit einem zweiten Spreizdorn fluchtet,
- diese beiden Spreizdorne sich im gespreizten Zustand in gleicher Richtung verjüngen,
und
- zwischen den beiden Querförderern ein Übergabeförderer zum Übergeben je einer Zarge
von dem ersten Spreizdorn an den mit ihm fluchtenden zweiten Spreizdorn angeordnet
ist.
[0014] Diese Weiterbildung hat den Vorteil, daß jede einzelne Zarge von dem ersten Spreizdorn,
der sie ovalkonisch geweitet hat, zum zweiten Spreizdorn, der sie im wesentlichen
pyramidenförmig weiten wird, nur einen kurzen geraden Weg zurücklegen muß, so daß
der Übergabeförderer einfach gestaltet sein kann.
[0015] Als Querförderer eignen sich verschiedene bekannte Förderer, wie z.B. Schwenkarme,
die zwischen der Übergabestation und je einer weiteren Station hin- und herschwenkbar
sind. Für eine Fertigung in großen Stückzahlen je Zeiteinheit sind jedoch Endlosförderer
besser geeignet. Beispielsweise können der erste und der zweite Querförderer von
je einem Kettenförderer gebildet sein. Wesentlich ist dabei in erster Linie, daß stets
ein erster Spreizdorn zur Verfügung steht, wenn eine flachgedrückte Zarge vom Längsförderer
herangefördert wird, und daß stets ein zweiter Spreizdorn zur Verfügung steht, wenn
ein erster Spreizdorn mit einer ovalkonisch geweiteten Zarge die Übergabestation erreicht
hat.
[0016] Besonders vorteilhaft ist eine erfindungsgemäße Ausgestaltung, bei der
- die beiden Querförderer je einen Drehtisch mit mehreren Spreizdornen aufweisen,
und
- die Achsen der beiden Drehtische in einem Abstand voneinander parallel zum Längsförderer
angeordnet sind.
[0017] Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn
- die beiden Querförderer je einen Ständer aufweisen, an dem der zugehörige Drehtisch,
mit seinen Spreizdornen vom Ständer abgewandt, gelagert ist, und
- an jedem Ständer mindestens ein Stößel zum Betätigen der am zugehörigen Drehtisch
angeordneten Spreizdorne abgestützt ist.
[0018] Vorzugsweise weist jeder der zweiten Spreizdorne in aufgespreiztem Zustand einen
pyramidenförmigen Hauptabschnitt und einen prismenförmigen Zusatzabschnitt auf. Dabei
ist der Hauptabschnitt dem Hauptteil der Dosenzargen zugeordnet; während der Zusatzabschnitt
dem Randbereich an der kleineren Stirnseite der Dosenzargen zugeordnet ist.
[0019] Es ist ferner zweckmäßig, wenn jeder der zweiten Spreizdorne in seiner aufgespreizten
Stellung einrastbar ist, so daß er imstande ist, je eine im wesentlichen pyramidenstumpfförmig
geweitete Zarge für eine Prägebearbeitung gespannt zu halten.
[0020] Aufgrund des letztgenannten Merkmals kann die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch
weitergebildet sein, daß dem zweiten Querförderer ein Prägewerkzeug zum Einprägen
von Vertiefungen in gegenüberliegende Seiten der Zargen zugeordnet ist. Durch das
Einprägen von mehr oder weniger großflächigen Vertiefungen in die noch auf je einem
zweiten Spreizdorn aufgespannt gehaltenen Zargen läßt sich mit zusätzlicher Sicherheit
verhindern, daß beim Freigeben der Zargen Beulspannungen freiwerden, die deren Ränder
verformen könnten.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Schrägansicht einer Vorrichtung zum Herstellen pyramidenförmiger Dosenzargen,
Fig. 2 fünf aufeinanderfolgende Bearbeitungszustände einer Dosenzarge,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 4 eine Schrägansicht in Richtung des Pfeils IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine Schrägansicht in Richtung des Pfeils V in Fig. 1 und
Fig. 6 eine Schrägansicht in Richtung des Pfeils VI in Fig. 1.
[0022] Die abgebildete Vorrichtung dient dem Zweck, Zargen 2 für Konservendosen o.dgl. weiterzubearbeiten,
die ihr in einem in Fig. 2 mit a bezeichneten kreiszylindrischen Ausgangszustand
von einer Zargenschweißmaschine üblicher Bauart zugeliefert werden und je eine Längsnaht
4 sowie, nahe einer ihrer Stirnseiten, einen ringförmig in sich geschlossenen Aufreißstreifen
6 aufweisen. Die Vorrichtung verformt die Zargen 2, wie aus Fig. 2 ersichtlich, schrittweise,
nämlich ausgehend von der kreiszylindrischen Form a in eine ovalzylindrische Form
b, dann in eine ovalkonische Form c, daraufhin in eine Form d mit einem pyramidenartigen
Hauptteil und einem prismenartigen Randbereich 8.
[0023] Der pyramidenartige Hauptteil der Zargen 2 im Verformungszustand d hat die Querschnittsform
eines abgerundeten Rechtecks; seine große Basis ist an der Stirnseite, die dem Aufreißstreifen
6 benachbart ist, während die kleine Stirnseite des pyramidenartigen Hauptteils am
Übergang in den prismenartigen Randbereich 8 liegt. Von da an bis zu der vom Aufreißstreifen
6 abgelegenen Stirnseite hat die Zarge 2 einen konstanten, abgerundet rechteckigen
Querschnitt.
[0024] Schließlich erhält die Zarge 2 die Form e, die sich von der Form d nur dadurch unterscheidet,
daß die beiden breiteren der vier Seitenflächen je eine längsgerichtete Vertiefung
10 aufweisen. Die Längsnaht 4 liegt in der Mitte einer der beiden schmalen Seitenflächen
der Zarge 2.
[0025] Die Vorrichtung, welche die beschriebenen Verformungen der Zargen 2 bewirkt, hat
ein Maschinengestell 12 mit einer Konsole 14, die einen Elektromotor 16 und ein Getriebe
18 zum Antreiben eines Längsförderers 20 trägt. Der Längsförderer 20 hat im dargestellten
Beispiel ein Förderband 22, das die Zargen 2 in kurzen Abständen hintereinander in
Richtung des Pfeils A in Fig. 1 fördert. Vom Elektromotor 16 wird über das Getriebe
18 auch ein Paar seitlicher Förderbänder 24 angetrieben, die in Förderrichtung derart
konvergieren, daß sie die Zargen 2, die eine Schweißstation 26 im kreiszylindrischen
Zustand a verlassen haben, allmählich in die ovalzylindrische Form b drücken. Dabei
liegt die Längsnaht 4 in einer Längsmittelebene zwischen den beiden seitlichen Förderbändern
24, in der die Zonen stärkster Krümmung der ovalzylindrisch verformten Zargen 2 liegen.
Damit die Zargen 2 sich auf dem Förderband 22 nicht drehen können, ist dieses magnetisiert
oder auf einer Magnetschiene geführt.
[0026] Auf dem Maschinengestell 12 ist, in Fig. 1 rechts, ein erster Ständer 28 befestigt,
der zu einem ersten Querförderer 30 gehört. Am Ständer 28 ist ein erster Drehtisch
31 um eine zum Längsförderer 20 parallele, waagerechte Achse B drehbar gelagert. Am
Drehtisch 31 sind in gleichmäßigen Abständen acht zur Achse B parallele Spreizdorne
32 befestigt. Der Drehtisch 31 ist von einem nicht dargestellten Antrieb schrittweise
um jeweils 45°, also um den Winkelabstand zwischen je zwei benachbarten Spreizdornen
32, drehantreibbar.
[0027] Jeder der Spreizdorne 32 hat ein am Drehtisch 31 befestigtes Stützteil 34, an dem
ein Kranz Segmentstangen 36 gelagert ist. Jede der Segmentstangen 36 ist um eine
Achse schwenkbar, die einen Kreis um die Achse des betreffenden Spreizdorns 32 tangiert.
Die Gesamtheit der Segmentstangen 36 jedes Spreizdorns 32 bildet in einer Ruhestellung
einen im wesentlichen ovalzylindrischen Körper, auf den sich jeweils eine der Zargen
2 von ovalzylindrischer Form b leicht aufschieben läßt. Eine Feder 38, die sich rings
um die Segmentstangen 36 erstreckt, ist bestrebt, deren Ruhestellung aufrechtzuerhalten.
[0028] Gegen den Widerstand der Feder 38 lassen sich die Segmentstangen 36 mittels eines
Keils 40 derart auseinanderspreizen, daß eine auf sie aufgesteckte Zarge 2 aus ihrer
ovalzylindrischen Form b in die ovalkonische Form c aufgeweitet wird, wobei die
stärkste Aufweitung im Bereich der Stirnseite stattfindet, die dem Aufreißstreifen
6 benachbart und vom Drehtisch 31 abgewandt ist. Zum Betätigen des Keils 40 ist ein
Stößel 42 vorgesehen, der von einer am Ständer 28 abgestützten Kolbenzylindereinheit
44 in Richtung der Achse B hin- und herbewegbar ist.
[0029] Damit die Zargen 2, nachdem sie auf je einem der Spreizdorne 32 ihre ovalkonische
Form c erhalten haben, nicht führungslos bleiben, ist jeder der Spreizdorne 32 von
einem Kranz Führungslamellen 46 umschlossen. Wenn der Stößel 42 in seine Ruhestellung,
in Fig. 1 nach rechts, zurückgezogen worden ist, und die Segmentstangen 36 von der
Feder 38 ebenfalls in ihre Ausgangsstellung rückgestellt worden sind, bleibt die
auf dem betreffenden Spreizdorn 32 geweitete Zarge 2 in den Führungslamellen 46 derart
gehalten, daß ihre Achse mit der Achse des Spreizdorns 32 weiterhin übereinstimmt.
[0030] Auf dem Maschinengestell 12 ist in einem Abstand von dem ersten Ständer 28, in Fig.
1 weiter links, ein zweiter Ständer 48 befestigt, der zu einem zweiten Querförderer
50 gehört. Am zweiten Ständer 48 ist ein zweiter Drehtisch 51 um eine zur Achse B
im Abstand parallele waagerechte Achse C drehbar gelagert. Am zweiten Drehtisch 51
sind parallel zur Achse C acht Spreizdorne 52 in gleichen Winkelabständen von 45°
befestigt. Der zweite Drehtisch 51 ist synchron mit dem ersten Drehtisch 31 schrittweise
um jeweils 45° drehbar und derart eingestellt, daß nach jedem Schritt ein Spreizdorn
32 mit einem Spreizdorn 52 fluchtet.
[0031] Jeder der Spreizdorne 52 hat ein am Drehtisch 51 befestigtes Stützteil 54, an dem
vier Segmentstangen 56 verschiebbar gelagert und durch Federn 58 zusammengehalten
sind. Die Segmentstangen 56 sind mittels eines Keils 60 auseinanderspreizbar, und
zwar derart, daß die Spreizdorne 52 sich in gleicher Richtung, in Fig. 1 nach rechts,
verjüngen, wie die Spreizdorne 32. Zum Betätigen des Keils 60 jeweils eines der Spreizdorne
52 ist ein Stößel 62 vorgesehen, der von einer am Ständer 48 abgestützten Kolbenzylindereinheit
64 betätigbar ist. Im Gegensatz zu den Segmentstangen 36, die an der Basis des zugehörigen
Stützteils 34 gelagert sind, haben die Segmentstangen 56 ihre Lagerung an einem Kopfstück
66 des zugehörigen Stützteils 54.
[0032] Von der Basis jedes Stützteils 54 bis in die Nähe von dessen Kopfstück 66 erstrecken
sich Rippen 68, die an je eine der vier Segmentstangen 56 angrenzen. Die Segmentstangen
56 haben je einen ungefähr viertelkreisförmigen Querschnitt und haben einen Hauptabschnitt
70, der sich von der Basis des zugehörigen Spreizdorns 52 aus über den größeren Teil
ihrer Länge erstreckt, und an den sich zum Kopfstück 66 hin ein Zusatzabschnitt 72
erstreckt. Mit ihren Hauptabschnitten 70 bilden die Segmentstangen 56 in ihrer Ruhestellung
einen Pyramidenstumpf, auf den sich eine Zarge 2 in ihrer ovalkonisch geweiteten Form
c leicht aufschieben läßt. Während die Hauptabschnitte 70 schon im Ruhezustand der
Segmentstangen 56 vom Kopfstück 66 weg divergieren, sind die Zusatzabschnitte 72
so gestaltet, daß sie im Ruhezustand zum Kopfstück 66 hin geringfügig divergieren.
[0033] Nach jeder Drehung der beiden Drehtische 31 und 51 fluchtet mit dem Längsförderer
20 einer der Spreizdorne 32, damit eine Zarge 2 von ovalzylindrischer Form b auf
ihn aufgeschoben werden kann. Zum Aufschieben können Fördermittel üblicher Bauart
vorgesehen sein, beispielsweise Nocken, die am Längsförderer 20 selbst angeordnet
sind, oder getrennte Fördermittel von der Art, wie sie im folgenden für die Übergabe
der Zargen 2 von jeweils einem der Spreizdorne 32 an einen der Spreizdorne 52 beschrieben
werden. Die Station, in der jeweils eine Zarge 2 auf einen der Spreizdorne 32 aufgeschoben
wird, ist in Fig. 1 mit S1 bezeichnet.
[0034] Derselbe Spreizdorn 32 gelangt nach einer Drehung des Drehtisches 31 um 45° in eine
Station S2, in der sein Keil 40 vom Stößel 42 in den Raum zwischen den Segmentstangen
36 hineingedrückt wird, so daß diese auseinandergespreizt werden und die Zarge 2 in
der beschriebenen Weise ovalkonisch weiten. Anschließend wird der Stößel 42 zurückgezogen,
in Fig. 1 nach rechts, und infolgedessen werden die Segmentstangen 36 von der Feder
38 in die Ruhestellung rückgestellt, wobei der Keil 40 axial, in Fig. 1 ebenfalls
nach rechts, zurückgedrängt wird.
[0035] Nach dem Rückzug des Stößels 42 wird der Drehtisch 31 schrittweise weitergedreht,
so daß der genannte Spreizdorn 32 samt ovalkonisch geweiteter Zarge 2 über Stationen
S2, S3 und S4 in eine Station S5 gelangt, die der Station S1 diametral gegenüberliegt.
Dort steht der Spreizdorn 32 einem der am Drehtisch 51 befestigten Spreizdorne 52
in geringem Abstand axial gegenüber. Dieser zweite Spreizdorn 52 steht in einer Station
S6.
[0036] Zum Verschieben der genannten Zarge 2 vom ersten Spreizdorn 32 auf den zweiten Spreizdorn
52, also aus der Station S5 in die Station S6, ist ein Paar Übergabeförderer 74 vorgesehen,
die einander in bezug auf die in der Station S5 bzw. S6 stehenden Spreizdorne 32
und 52 diametral gegenüber angeordnet und auf je einem Paar zu den Achsen B und C
parallelen Führungsstangen 76 hin- und herschiebbar sind. An jedem Übergabeförderer
74 sind Querstangen 78 geführt, die im rechten Winkel zu den Führungsstangen 76 verschiebbar
sind und Joche 80 tragen. An jedem Joch 80 sind Saugnäpfe 82 befestigt, die an eine
Saugpumpe angeschlossen sind und sich an die zu verschiebende Zarge 2 anlegen lassen,
um diese bei einer Bewegung des Übergabeförderers 74 aus der Station S5 in die Station
S6 mitzunehmen.
[0037] Die ovalkonisch geweitete und nun auf einen Spreizdorn 52 aufgeschobene Zarge 2 gelangt
beim nächsten Schritt des Drehtisches 51 in eine Station S7, in welcher der Spreizdorn
52 durch Einwirkung des Stößels 62 gespreizt wird, wodurch die Zarge 2 ihre großenteils
pyramidenstumpfartige und im Randbereich 8 prismenartige Form d erhält.
[0038] Jedem der Spreizdorne 52 ist ein Paar am Drehtisch 51 befestigter Sockel 84 zugeordnet,
an denen je ein Riegel 86 schwenkbar gelagert ist. Das Paar Riegel 86, das somit jedem
der Spreizdorne 52 zugeordnet ist, wird von einer ringförmigen Feder 88 zusammengehalten.
Am Keil 60 jedes der Spreizdorne 52 ist ein rückwärtiger Flansch 90 ausgebildet,
hinter dem die zugehörigen Riegel 86 einrasten, wenn der Stößel 62 den Keil 60 in
den Raum zwischen den zugehörigen Segmentstangen 56 hineingedrückt hat, um diese auseinanderzuspreizen.
Auf diese Weise werden die Segmentstangen 56 in ihrer gespreizten Stellung verriegelt,
so daß sie nicht in ihre Ruhestellung zurückkehren, wenn der Stößel 62 zurückgezogen
und der Drehtisch 51 weitergedreht wird.
[0039] Infolgedessen bleibt jeder der Spreizdorne 52 auf dem Weg von der Station S7 in eine
nächste Station S8 gespreizt. In der Station S8 ist an einer ortsfesten Wange 92 ein
Prägewerkzeug 94 angeordnet, das die beschriebenen Vertiefungen 10 in die Breitseiten
jeder in diese Station gelangenden Zarge 2 einprägt. Anschließend wird der Drehtisch
51 um weitere 45° gedreht, so daß der genannte Spreizdorn 52 in eine Station S9 gelangt;
dort wird der Keil 60 entriegelt, so daß die Segmentstangen 56 in ihre Ruhestellung
zurückkehren.
[0040] Schließlich gelangt der genannte Spreizdorn 52 mit der nun fertigen Zarge 2 in eine
Station S10, wo die Zarge mittels einer Vorrichtung, die dem Übergabeförderer 74 ähnlich
sein kann, von dem genannten Spreizdorn 52 abgezogen und auf einem weiteren Längsförderer
96 abgelegt wird.
[0041] Der beschriebene Arbeitsablauf wiederholt sich nach jeder Drehung der Drehtische
31 und 51 um 45°, so daß im Verlauf einer vollen Umdrehung um 360° acht Dosenzargen
2 fertig werden.
1. Verfahren zum Herstellen pyramidenstumpfförmiger Dosenzargen, bei dem
- ebene Blechzuschnitte gerundet werden,
- zwei Längsränder der Blechzuschnitte miteinander verschweißt werden, und
- die runde Querschnittsform der so gebildeten Zargen (2) durch Aufspreizen in eine
polygonartige, insbesondere rechteckähnliche, Querschnittsform umgewandelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- aus rechteckigen Blechzuschnitten durch Runden und Längsnahtschweißen kreiszylindrische
Zargen (2) gebildet werden,
- die Zargen (2) in einem ersten Spreizarbeitsgang auf ihrer gesamten Länge ovalkonisch
geweitet und anschließend wieder entspannt werden, und
- die Zargen (2) anschließend in einem zweiten Spreizarbeitsgang so geweitet werden,
daß sie auf ihrer gesamten Länge ihre polygonartige, insbesondere rechteckähnliche,
Querschnittsform erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zargen (2) in einem vorbereitenden Arbeitsgang vor dem ersten Spreizarbeitsgang
flachgedrückt werden, wodurch sie eine ovalzylindrische Form erhalten.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- beim Flachdrücken der Zargen (2) deren Längsnaht (4) in eine von zwei einander diametral
gegenüber angeordneten Zonen stärkster Krümmung gelegt wird, und
- diese Zonen durch die folgenden Verformungen in je eine Schmalseite der fertigen
Zarge (2) umgewandelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zargen (2) bei dem zweiten Spreizarbeitsgang auf dem überwiegenden Teil
ihrer Länge so geweitet werden, daß sie eine sich von ihrer größeren Stirnseite aus
verjüngende Pyramidenstumpfform annehmen, und in einem an ihre kleinere Stirnseite
angrenzenden Randbereich (8) gegensinnig mindestens elastisch gedehnt, vorzugweise
geringfügig bleibend geweitet werden, so daß dort ihre bisherige Kegelstumpfform
einer Prismenform zumindest angenähert wird.
5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 2 oder 3 mit einem Längsförderer
(20),
dadurch gekennzeichnet, daß zum Flachdrücken der kreiszylindrischen Zargen (2) beiderseits der Mittelebene
des Längsförderers (20) je eines von zwei in Bewegungsrichtung des Längsförderers
(20) konvergierenden seitlichen Förderbändern (24) angeordnet ist.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit
einem Längsförderer (20),
dadurch gekennzeichnet, daß
- anschließend an den Längsförderer (20) ein erster Querförderer (30) angeordnet
ist, der schrittweise bewegbar ist und mindestens einen ersten Spreizdorn (32) trägt,
- der erste Spreizdorn (32) aus einer ovalzylindrischen Form zum Aufnehmen je einer
Zarge (2) in eine ovalkonische Form zum Weiten der Zarge (2) aufspreizbar ist,
- dem ersten Querförderer (30) ein zweiter Querförderer (50) zugeordnet ist, der ebenfalls
schrittweise bewegbar ist und mindestens einen zweiten Spreizdorn (52) trägt, und
- der zweite Spreizdorn (52) pyramidenförmig aufspreizbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die beiden Querförderer (30, 50) einander derart gegenüberliegend angeordnet sind,
daß in einer Übergabestation (S5-S6) ein erster Spreizdorn (32) mit einem zweiten
Spreizdorn (52) fluchtet,
- diese beiden Spreizdorne (32, 52) sich im gespreizten Zustand in gleicher Richtung
verjüngen, und
- zwischen den beiden Querförderern (30, 50) ein Übergabeförderer (74) zum Übergeben
je einer Zarge (2) von dem ersten Spreizdorn (32) an den mit ihm fluchtenden zweiten
Spreizdorn (52) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die beiden Querförderer (30, 50) je einen Drehtisch (31 bzw. 51) mit mehreren Spreizdornen
(32 bzw. 52) aufweisen, und
- die Achsen (B, C) der beiden Drehtische (31, 51) in einem Abstand voneinander parallel
zum Längsförderer (20) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die beiden Querförderer (30, 50) je einen Ständer (28 bzw. 48) aufweisen, an dem
der zugehörige Drehtisch (31 bzw. 51), mit seinen Spreizdornen (32 bzw. 52) vom Ständer
(28 bzw. 48) abgewandt gelagert ist, und
- an jedem Ständer (28, 48) mindestens ein Stößel (42 bzw. 62) zum Betätigen der am
zugehörigen Drehtisch (31 bzw. 51) angeordneten Spreizdorne (32 bzw. 52) abgestützt
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder der zweiten Spreizdorne (52) im aufgespreizten Zustand einen pyramidenförmigen
Hauptabschnitt (70) und einen prismenförmigen Zusatzabschnitt (72) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder der zweiten Spreizdorne (52) in seiner aufgespreizten Stellung einrastbar
ist, so daß er imstande ist, je eine im wesentlichen pyramidenstumpfförmig geweitete
Zarge (2) für eine Prägebearbeitung gespannt zu halten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Querförderer (50) ein Prägewerkzeug (94) zum Einprägen von Vertiefungen
(10) in gegenüberliegende Seiten der Zargen (2) zugeordnet ist.