(19)
(11) EP 0 298 230 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.1989  Patentblatt  1989/02

(21) Anmeldenummer: 88108120.2

(22) Anmeldetag:  20.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21D 51/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.07.1987 CH 2571/87

(71) Anmelder: ELPATRONIC AG
CH-6300 Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Herwig
    D-2000 Hamburg 67 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von pyramidenstumpfförmiger Dosenzargen


    (57) Aus rechteckigen Blechzuschnitten werden durch Runden und Längsnahtschweißen kreiszylindrische Zargen (2) gebildet. Diese werden in einem ersten Spreizarbeitsgang auf ihrer gesamten Länge ovalkonisch geweitet und anschließend wie­der entspannt. Anschließend werden die Zargen (2) in einem zweiten Spreizarbeitsgang so geweitet, daß sie auf ihrer gesamten Länge ihre polygonartige, insbesondere rechteck­ähnliche, Querschnittsform erhalten. Dadurch werden die Zargen an ihren stirnseitigen Randbereichen derart unter Spannung gesetzt, daß diese Randbereiche nicht wellenför­mig werden und sich deshalb gut mit einem Dosendeckel bzw. -boden verbinden lassen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen pyra­midenstumpfförmiger Dosenzargen, bei dem
    - ebene Blechzuschnitte gerundet werden,
    - zwei Längsränder der Blechzuschnitte miteinander ver­schweißt werden, und
    - die runde Querschnittsform der so gebildeten Zargen durch Aufspreizen in eine polygonartige, insbesondere rechteckähnliche, Querschnittsform umgewandelt wird.

    [0002] Es ist bekannt, bei einem solchen Verfahren von kreisring­sektorförmigen Blechzuschnitten auszugehen und diese zu runden, so daß beim Verschweißen ihrer Längsränder kegel­stumpfförmige Zargen entstehen, die anschließend in einem Schritt zu einer rechteckähnlichen Querschnittsform aufge­weitet werden. Beim Herstellen der kreisringsektorförmigen Blechzuschnitte entsteht viel Abfall und beim Aufweiten besteht die Gefahr, daß der Rand, der die kleinere der beiden Stirnseiten der Zarge begrenzt, sich infolge eines dort entstehenden Blechüberschusses wölbt und dadurch das dichte Anbördeln eines Deckels erschwert.

    [0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver­fahren der beschriebenen Gattung derart weiterzubilden, daß mit vermindertem Materialaufwand Dosenzargen mit zum Anbördeln eines Deckels bzw. Bodens gut geeigneten, stirn­seitigen Rändern entstehen.

    [0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
    - aus rechteckigen Blechzuschnitten durch Runden und Längsnahtschweißen kreiszylindrische Zargen gebildet werden,
    - die Zargen in einem ersten Spreizarbeitsgang auf ihrer gesamten Länge ovalkonisch geweitet und anschließend wie­der entspannt werden, und
    - die Zargen anschließend in einem zweiten Spreizarbeits­gang so geweitet werden, daß sie auf ihrer gesamten Länge ihre polygonartige, insbesondere rechteckähnliche, Quer­schnittsform erhalten.

    [0005] Erfindungsgemäß wird also jede einzelne Zarge in zwei auf­einanderfolgenden Schritten geweitet. Dadurch wird die Zarge, insbesondere in ihren an je eine Stirnseite angren­zenden Randbereichen, derart unter Spannung gesetzt, daß diese Randbereiche nicht wellenförmig werden, sondern sehr genau die vorgesehene ebene, abgerundet-rechteckige Form aufweisen. Auf diese Weise werden besonders günstige Voraussetzungen für eine zuverlässig dichte Anbringung eines Deckels und eines Bodens an jeder Zarge geschaffen.

    [0006] Es ist vorteilhaft, wenn die Zargen in einem vorbereiten­den Arbeitsgang vor dem ersten Spreizarbeitsgang flachge­drückt werden, wodurch sie eine ovalzylindrische Form er­halten.

    [0007] Dieser vorbereitende Arbeitsgang wird zweckmäßig in der Weise durchgeführt, daß
    - beim Flachdrücken der Zargen deren Längsnaht in eine von zwei einander diametral gegenüber angeordneten Zonen stärkster Krümmung gelegt wird, und
    - diese Zonen durch die folgenden Verformungen in je eine Schmalseite der fertigen Zarge umgewandelt werden.

    [0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zargen bei dem zweiten Spreizarbeitsgang auf dem überwiegenden Teil ihrer Länge so geweitet werden, daß sie eine sich von ihrer größeren Stirnseite aus verjüngende Pyramidenstumpfform annehmen, und in einem an ihre kleinere Stirnseite an­grenzenden Randbereich gegensinnig mindestens elastisch gedehnt, vorzugsweise geringfügig bleibend geweitet wer­den, so daß dort ihre bisherige Kegelstumpfform einer Prismenform zumindest angenähert wird.

    [0009] Wenn der zweite Spreizarbeitsgang diese unterschiedlichen Einwirkungen auf den an die kleinere Stirnseite der Zarge angrenzenden Randbereich einerseits und den gesamten Rest der Zarge andererseits einschließt, ist die Sicherheit vor unerwünschten Verformungen der Randbereiche der Zargen be­sonders groß.

    [0010] Die Erfindung betrifft ferner Vorrichtungen zum Durchfüh­ren des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Längsförde­rer.

    [0011] Bei einer solchen Vorrichtung ist zum Flachdrücken der kreiszylindrischen Zargen beiderseits der Mittelebene des Längsförderers je eines von zwei in Bewegungsrichtung des Längsförderers konvergierenden seitlichen Förderbändern angeordnet.

    [0012] Unabhängig davon oder zusätzlich kann eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Weise ausgestaltet sein, daß
    - anschließend an den Längsförderer ein erster Querförde­rer angeordnet ist, der schrittweise bewegbar ist und min­ destens einen ersten Spreizdorn trägt,
    - der erste Spreizdorn aus einer ovalzylindrischen Form zum Aufnehmen je einer Zarge in eine ovalkonische Form zum Weiten der Zarge aufspreizbar ist,
    - dem ersten Querförderer ein zweiter Querförderer zuge­ordnet ist, der ebenfalls schrittweise bewegbar ist und mindestens einen zweiten Spreizdorn trägt, und
    - der zweite Spreizdorn pyramidenförmig aufspreizbar ist.

    [0013] Diese Vorrichtung ist zweckmäßigerweise dadurch weiterge­bildet, daß
    - die beiden Querförderer einander derart gegenüberliegend angeordnet sind, daß in einer Übergabestation ein erster Spreizdorn mit einem zweiten Spreizdorn fluchtet,
    - diese beiden Spreizdorne sich im gespreizten Zustand in gleicher Richtung verjüngen, und
    - zwischen den beiden Querförderern ein Übergabeförderer zum Übergeben je einer Zarge von dem ersten Spreizdorn an den mit ihm fluchtenden zweiten Spreizdorn angeordnet ist.

    [0014] Diese Weiterbildung hat den Vorteil, daß jede einzelne Zarge von dem ersten Spreizdorn, der sie ovalkonisch ge­weitet hat, zum zweiten Spreizdorn, der sie im wesent­lichen pyramidenförmig weiten wird, nur einen kurzen gera­den Weg zurücklegen muß, so daß der Übergabeförderer ein­fach gestaltet sein kann.

    [0015] Als Querförderer eignen sich verschiedene bekannte Förde­rer, wie z.B. Schwenkarme, die zwischen der Übergabesta­tion und je einer weiteren Station hin- und herschwenkbar sind. Für eine Fertigung in großen Stückzahlen je Zeit­einheit sind jedoch Endlosförderer besser geeignet. Bei­spielsweise können der erste und der zweite Querförderer von je einem Kettenförderer gebildet sein. Wesentlich ist dabei in erster Linie, daß stets ein erster Spreizdorn zur Verfügung steht, wenn eine flachgedrückte Zarge vom Längsförderer herangefördert wird, und daß stets ein zwei­ter Spreizdorn zur Verfügung steht, wenn ein erster Spreizdorn mit einer ovalkonisch geweiteten Zarge die Übergabestation erreicht hat.

    [0016] Besonders vorteilhaft ist eine erfindungsgemäße Ausgestal­tung, bei der
    - die beiden Querförderer je einen Drehtisch mit mehreren Spreizdornen aufweisen, und
    - die Achsen der beiden Drehtische in einem Abstand von­einander parallel zum Längsförderer angeordnet sind.

    [0017] Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn
    - die beiden Querförderer je einen Ständer aufweisen, an dem der zugehörige Drehtisch, mit seinen Spreizdornen vom Ständer abgewandt, gelagert ist, und
    - an jedem Ständer mindestens ein Stößel zum Betätigen der am zugehörigen Drehtisch angeordneten Spreizdorne abge­stützt ist.

    [0018] Vorzugsweise weist jeder der zweiten Spreizdorne in aufge­spreiztem Zustand einen pyramidenförmigen Hauptabschnitt und einen prismenförmigen Zusatzabschnitt auf. Dabei ist der Hauptabschnitt dem Hauptteil der Dosenzargen zugeord­net; während der Zusatzabschnitt dem Randbereich an der kleineren Stirnseite der Dosenzargen zugeordnet ist.

    [0019] Es ist ferner zweckmäßig, wenn jeder der zweiten Spreiz­dorne in seiner aufgespreizten Stellung einrastbar ist, so daß er imstande ist, je eine im wesentlichen pyramiden­stumpfförmig geweitete Zarge für eine Prägebearbeitung gespannt zu halten.

    [0020] Aufgrund des letztgenannten Merkmals kann die erfindungs­gemäße Vorrichtung dadurch weitergebildet sein, daß dem zweiten Querförderer ein Prägewerkzeug zum Einprägen von Vertiefungen in gegenüberliegende Seiten der Zargen zuge­ordnet ist. Durch das Einprägen von mehr oder weniger großflächigen Vertiefungen in die noch auf je einem zwei­ten Spreizdorn aufgespannt gehaltenen Zargen läßt sich mit zusätzlicher Sicherheit verhindern, daß beim Freigeben der Zargen Beulspannungen freiwerden, die deren Ränder verfor­men könnten.

    [0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Schrägansicht einer Vorrichtung zum Her­stellen pyramidenförmiger Dosenzargen,

    Fig. 2 fünf aufeinanderfolgende Bearbeitungszustände einer Dosenzarge,

    Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1,

    Fig. 4 eine Schrägansicht in Richtung des Pfeils IV in Fig. 3,

    Fig. 5 eine Schrägansicht in Richtung des Pfeils V in Fig. 1 und

    Fig. 6 eine Schrägansicht in Richtung des Pfeils VI in Fig. 1.



    [0022] Die abgebildete Vorrichtung dient dem Zweck, Zargen 2 für Konservendosen o.dgl. weiterzubearbeiten, die ihr in einem in Fig. 2 mit a bezeichneten kreiszylindrischen Ausgangs­zustand von einer Zargenschweißmaschine üblicher Bauart zugeliefert werden und je eine Längsnaht 4 sowie, nahe einer ihrer Stirnseiten, einen ringförmig in sich ge­schlossenen Aufreißstreifen 6 aufweisen. Die Vorrich­tung verformt die Zargen 2, wie aus Fig. 2 ersichtlich, schrittweise, nämlich ausgehend von der kreiszylindrischen Form a in eine ovalzylindrische Form b, dann in eine oval­konische Form c, daraufhin in eine Form d mit einem pyra­midenartigen Hauptteil und einem prismenartigen Randbe­reich 8.

    [0023] Der pyramidenartige Hauptteil der Zargen 2 im Verformungs­zustand d hat die Querschnittsform eines abgerundeten Rechtecks; seine große Basis ist an der Stirnseite, die dem Aufreißstreifen 6 benachbart ist, während die kleine Stirnseite des pyramidenartigen Hauptteils am Übergang in den prismenartigen Randbereich 8 liegt. Von da an bis zu der vom Aufreißstreifen 6 abgelegenen Stirnseite hat die Zarge 2 einen konstanten, abgerundet rechteckigen Quer­schnitt.

    [0024] Schließlich erhält die Zarge 2 die Form e, die sich von der Form d nur dadurch unterscheidet, daß die beiden breiteren der vier Seitenflächen je eine längsgerichtete Vertiefung 10 aufweisen. Die Längsnaht 4 liegt in der Mit­te einer der beiden schmalen Seitenflächen der Zarge 2.

    [0025] Die Vorrichtung, welche die beschriebenen Verformungen der Zargen 2 bewirkt, hat ein Maschinengestell 12 mit einer Konsole 14, die einen Elektromotor 16 und ein Getriebe 18 zum Antreiben eines Längsförderers 20 trägt. Der Längsför­derer 20 hat im dargestellten Beispiel ein Förderband 22, das die Zargen 2 in kurzen Abständen hintereinander in Richtung des Pfeils A in Fig. 1 fördert. Vom Elektromotor 16 wird über das Getriebe 18 auch ein Paar seitlicher För­derbänder 24 angetrieben, die in Förderrichtung derart konvergieren, daß sie die Zargen 2, die eine Schweißsta­tion 26 im kreiszylindrischen Zustand a verlassen haben, allmählich in die ovalzylindrische Form b drücken. Dabei liegt die Längsnaht 4 in einer Längsmittelebene zwischen den beiden seitlichen Förderbändern 24, in der die Zonen stärkster Krümmung der ovalzylindrisch verformten Zargen 2 liegen. Damit die Zargen 2 sich auf dem Förderband 22 nicht drehen können, ist dieses magnetisiert oder auf einer Magnetschiene geführt.

    [0026] Auf dem Maschinengestell 12 ist, in Fig. 1 rechts, ein erster Ständer 28 befestigt, der zu einem ersten Querför­derer 30 gehört. Am Ständer 28 ist ein erster Drehtisch 31 um eine zum Längsförderer 20 parallele, waagerechte Achse B drehbar gelagert. Am Drehtisch 31 sind in gleichmäßigen Abständen acht zur Achse B parallele Spreizdorne 32 befe­stigt. Der Drehtisch 31 ist von einem nicht dargestellten Antrieb schrittweise um jeweils 45°, also um den Winkelab­stand zwischen je zwei benachbarten Spreizdornen 32, dreh­antreibbar.

    [0027] Jeder der Spreizdorne 32 hat ein am Drehtisch 31 befestig­tes Stützteil 34, an dem ein Kranz Segmentstangen 36 gela­gert ist. Jede der Segmentstangen 36 ist um eine Achse schwenkbar, die einen Kreis um die Achse des betreffenden Spreizdorns 32 tangiert. Die Gesamtheit der Segmentstangen 36 jedes Spreizdorns 32 bildet in einer Ruhestellung einen im wesentlichen ovalzylindrischen Körper, auf den sich jeweils eine der Zargen 2 von ovalzylindrischer Form b leicht aufschieben läßt. Eine Feder 38, die sich rings um die Segmentstangen 36 erstreckt, ist bestrebt, deren Ruhe­stellung aufrechtzuerhalten.

    [0028] Gegen den Widerstand der Feder 38 lassen sich die Segment­stangen 36 mittels eines Keils 40 derart auseinandersprei­zen, daß eine auf sie aufgesteckte Zarge 2 aus ihrer oval­zylindrischen Form b in die ovalkonische Form c aufgewei­tet wird, wobei die stärkste Aufweitung im Bereich der Stirnseite stattfindet, die dem Aufreißstreifen 6 benach­bart und vom Drehtisch 31 abgewandt ist. Zum Betätigen des Keils 40 ist ein Stößel 42 vorgesehen, der von einer am Ständer 28 abgestützten Kolbenzylindereinheit 44 in Rich­tung der Achse B hin- und herbewegbar ist.

    [0029] Damit die Zargen 2, nachdem sie auf je einem der Spreiz­dorne 32 ihre ovalkonische Form c erhalten haben, nicht führungslos bleiben, ist jeder der Spreizdorne 32 von einem Kranz Führungslamellen 46 umschlossen. Wenn der Stößel 42 in seine Ruhestellung, in Fig. 1 nach rechts, zurückgezogen worden ist, und die Segmentstangen 36 von der Feder 38 ebenfalls in ihre Ausgangsstellung rückge­stellt worden sind, bleibt die auf dem betreffenden Spreizdorn 32 geweitete Zarge 2 in den Führungslamellen 46 derart gehalten, daß ihre Achse mit der Achse des Spreiz­dorns 32 weiterhin übereinstimmt.

    [0030] Auf dem Maschinengestell 12 ist in einem Abstand von dem ersten Ständer 28, in Fig. 1 weiter links, ein zweiter Ständer 48 befestigt, der zu einem zweiten Querförderer 50 gehört. Am zweiten Ständer 48 ist ein zweiter Drehtisch 51 um eine zur Achse B im Abstand parallele waagerechte Achse C drehbar gelagert. Am zweiten Drehtisch 51 sind parallel zur Achse C acht Spreizdorne 52 in gleichen Winkelabstän­den von 45° befestigt. Der zweite Drehtisch 51 ist syn­chron mit dem ersten Drehtisch 31 schrittweise um jeweils 45° drehbar und derart eingestellt, daß nach jedem Schritt ein Spreizdorn 32 mit einem Spreizdorn 52 fluchtet.

    [0031] Jeder der Spreizdorne 52 hat ein am Drehtisch 51 befestig­tes Stützteil 54, an dem vier Segmentstangen 56 verschieb­bar gelagert und durch Federn 58 zusammengehalten sind. Die Segmentstangen 56 sind mittels eines Keils 60 ausein­anderspreizbar, und zwar derart, daß die Spreizdorne 52 sich in gleicher Richtung, in Fig. 1 nach rechts, verjün­gen, wie die Spreizdorne 32. Zum Betätigen des Keils 60 jeweils eines der Spreizdorne 52 ist ein Stößel 62 vorge­sehen, der von einer am Ständer 48 abgestützten Kolbenzy­lindereinheit 64 betätigbar ist. Im Gegensatz zu den Seg­mentstangen 36, die an der Basis des zugehörigen Stütz­teils 34 gelagert sind, haben die Segmentstangen 56 ihre Lagerung an einem Kopfstück 66 des zugehörigen Stützteils 54.

    [0032] Von der Basis jedes Stützteils 54 bis in die Nähe von des­sen Kopfstück 66 erstrecken sich Rippen 68, die an je eine der vier Segmentstangen 56 angrenzen. Die Segmentstangen 56 haben je einen ungefähr viertelkreisförmigen Quer­schnitt und haben einen Hauptabschnitt 70, der sich von der Basis des zugehörigen Spreizdorns 52 aus über den größeren Teil ihrer Länge erstreckt, und an den sich zum Kopfstück 66 hin ein Zusatzabschnitt 72 erstreckt. Mit ihren Hauptabschnitten 70 bilden die Segmentstangen 56 in ihrer Ruhestellung einen Pyramidenstumpf, auf den sich eine Zarge 2 in ihrer ovalkonisch geweiteten Form c leicht aufschieben läßt. Während die Hauptabschnitte 70 schon im Ruhezustand der Segmentstangen 56 vom Kopfstück 66 weg di­vergieren, sind die Zusatzabschnitte 72 so gestaltet, daß sie im Ruhezustand zum Kopfstück 66 hin geringfügig divergieren.

    [0033] Nach jeder Drehung der beiden Drehtische 31 und 51 fluch­tet mit dem Längsförderer 20 einer der Spreizdorne 32, da­mit eine Zarge 2 von ovalzylindrischer Form b auf ihn auf­geschoben werden kann. Zum Aufschieben können Fördermittel üblicher Bauart vorgesehen sein, beispielsweise Nocken, die am Längsförderer 20 selbst angeordnet sind, oder ge­trennte Fördermittel von der Art, wie sie im folgenden für die Übergabe der Zargen 2 von jeweils einem der Spreizdor­ne 32 an einen der Spreizdorne 52 beschrieben werden. Die Station, in der jeweils eine Zarge 2 auf einen der Spreiz­dorne 32 aufgeschoben wird, ist in Fig. 1 mit S1 be­zeichnet.

    [0034] Derselbe Spreizdorn 32 gelangt nach einer Drehung des Drehtisches 31 um 45° in eine Station S2, in der sein Keil 40 vom Stößel 42 in den Raum zwischen den Segmentstangen 36 hineingedrückt wird, so daß diese auseinandergespreizt werden und die Zarge 2 in der beschriebenen Weise ovalko­nisch weiten. Anschließend wird der Stößel 42 zurückgezo­gen, in Fig. 1 nach rechts, und infolgedessen werden die Segmentstangen 36 von der Feder 38 in die Ruhestellung rückgestellt, wobei der Keil 40 axial, in Fig. 1 ebenfalls nach rechts, zurückgedrängt wird.

    [0035] Nach dem Rückzug des Stößels 42 wird der Drehtisch 31 schrittweise weitergedreht, so daß der genannte Spreizdorn 32 samt ovalkonisch geweiteter Zarge 2 über Stationen S2, S3 und S4 in eine Station S5 gelangt, die der Station S1 diametral gegenüberliegt. Dort steht der Spreizdorn 32 einem der am Drehtisch 51 befestigten Spreizdorne 52 in geringem Abstand axial gegenüber. Dieser zweite Spreizdorn 52 steht in einer Station S6.

    [0036] Zum Verschieben der genannten Zarge 2 vom ersten Spreiz­dorn 32 auf den zweiten Spreizdorn 52, also aus der Sta­tion S5 in die Station S6, ist ein Paar Übergabeförderer 74 vorgesehen, die einander in bezug auf die in der Sta­tion S5 bzw. S6 stehenden Spreizdorne 32 und 52 diametral gegenüber angeordnet und auf je einem Paar zu den Achsen B und C parallelen Führungsstangen 76 hin- und herschiebbar sind. An jedem Übergabeförderer 74 sind Querstangen 78 ge­führt, die im rechten Winkel zu den Führungsstangen 76 verschiebbar sind und Joche 80 tragen. An jedem Joch 80 sind Saugnäpfe 82 befestigt, die an eine Saugpumpe ange­schlossen sind und sich an die zu verschiebende Zarge 2 anlegen lassen, um diese bei einer Bewegung des Übergabe­förderers 74 aus der Station S5 in die Station S6 mitzu­nehmen.

    [0037] Die ovalkonisch geweitete und nun auf einen Spreizdorn 52 aufgeschobene Zarge 2 gelangt beim nächsten Schritt des Drehtisches 51 in eine Station S7, in welcher der Spreiz­dorn 52 durch Einwirkung des Stößels 62 gespreizt wird, wodurch die Zarge 2 ihre großenteils pyramidenstumpfartige und im Randbereich 8 prismenartige Form d erhält.

    [0038] Jedem der Spreizdorne 52 ist ein Paar am Drehtisch 51 be­festigter Sockel 84 zugeordnet, an denen je ein Riegel 86 schwenkbar gelagert ist. Das Paar Riegel 86, das somit je­dem der Spreizdorne 52 zugeordnet ist, wird von einer ringförmigen Feder 88 zusammengehalten. Am Keil 60 jedes der Spreizdorne 52 ist ein rückwärtiger Flansch 90 aus­gebildet, hinter dem die zugehörigen Riegel 86 einrasten, wenn der Stößel 62 den Keil 60 in den Raum zwischen den zugehörigen Segmentstangen 56 hineingedrückt hat, um diese auseinanderzuspreizen. Auf diese Weise werden die Segment­stangen 56 in ihrer gespreizten Stellung verriegelt, so daß sie nicht in ihre Ruhestellung zurückkehren, wenn der Stößel 62 zurückgezogen und der Drehtisch 51 weitergedreht wird.

    [0039] Infolgedessen bleibt jeder der Spreizdorne 52 auf dem Weg von der Station S7 in eine nächste Station S8 gespreizt. In der Station S8 ist an einer ortsfesten Wange 92 ein Prägewerkzeug 94 angeordnet, das die beschriebenen Vertiefungen 10 in die Breitseiten jeder in diese Station gelangenden Zarge 2 einprägt. Anschließend wird der Dreh­tisch 51 um weitere 45° gedreht, so daß der genannte Spreizdorn 52 in eine Station S9 gelangt; dort wird der Keil 60 entriegelt, so daß die Segmentstangen 56 in ihre Ruhestellung zurückkehren.

    [0040] Schließlich gelangt der genannte Spreizdorn 52 mit der nun fertigen Zarge 2 in eine Station S10, wo die Zarge mittels einer Vorrichtung, die dem Übergabeförderer 74 ähnlich sein kann, von dem genannten Spreizdorn 52 abgezogen und auf einem weiteren Längsförderer 96 abgelegt wird.

    [0041] Der beschriebene Arbeitsablauf wiederholt sich nach jeder Drehung der Drehtische 31 und 51 um 45°, so daß im Verlauf einer vollen Umdrehung um 360° acht Dosenzargen 2 fertig werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen pyramidenstumpfförmiger Do­senzargen, bei dem
    - ebene Blechzuschnitte gerundet werden,
    - zwei Längsränder der Blechzuschnitte miteinander ver­schweißt werden, und
    - die runde Querschnittsform der so gebildeten Zargen (2) durch Aufspreizen in eine polygonartige, insbesondere rechteckähnliche, Querschnittsform umgewandelt wird,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - aus rechteckigen Blechzuschnitten durch Runden und Längsnahtschweißen kreiszylindrische Zargen (2) gebildet werden,
    - die Zargen (2) in einem ersten Spreizarbeitsgang auf ihrer gesamten Länge ovalkonisch geweitet und anschließend wieder entspannt werden, und
    - die Zargen (2) anschließend in einem zweiten Spreizar­beitsgang so geweitet werden, daß sie auf ihrer gesamten Länge ihre polygonartige, insbesondere rechteckähnliche, Querschnittsform erhalten.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Zargen (2) in einem vorbereitenden Arbeitsgang vor dem ersten Spreizarbeitsgang flachgedrückt werden, wodurch sie eine ovalzylindrische Form erhalten.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - beim Flachdrücken der Zargen (2) deren Längsnaht (4) in eine von zwei einander diametral gegenüber angeordneten Zonen stärkster Krümmung gelegt wird, und
    - diese Zonen durch die folgenden Verformungen in je eine Schmalseite der fertigen Zarge (2) umgewandelt werden.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Zargen (2) bei dem zweiten Spreizarbeitsgang auf dem überwiegen­den Teil ihrer Länge so geweitet werden, daß sie eine sich von ihrer größeren Stirnseite aus verjüngende Pyramiden­stumpfform annehmen, und in einem an ihre kleinere Stirn­seite angrenzenden Randbereich (8) gegensinnig mindestens elastisch gedehnt, vorzugweise geringfügig bleibend gewei­tet werden, so daß dort ihre bisherige Kegelstumpfform einer Prismenform zumindest angenähert wird.
     
    5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach An­spruch 2 oder 3 mit einem Längsförderer (20),
    dadurch gekennzeichnet, daß zum Flach­drücken der kreiszylindrischen Zargen (2) beiderseits der Mittelebene des Längsförderers (20) je eines von zwei in Bewegungsrichtung des Längsförderers (20) konvergierenden seitlichen Förderbändern (24) angeordnet ist.
     
    6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Längsförderer (20),
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - anschließend an den Längsförderer (20) ein erster Quer­förderer (30) angeordnet ist, der schrittweise bewegbar ist und mindestens einen ersten Spreizdorn (32) trägt,
    - der erste Spreizdorn (32) aus einer ovalzylindrischen Form zum Aufnehmen je einer Zarge (2) in eine ovalkonische Form zum Weiten der Zarge (2) aufspreizbar ist,
    - dem ersten Querförderer (30) ein zweiter Querförderer (50) zugeordnet ist, der ebenfalls schrittweise bewegbar ist und mindestens einen zweiten Spreizdorn (52) trägt, und
    - der zweite Spreizdorn (52) pyramidenförmig aufspreizbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - die beiden Querförderer (30, 50) einander derart gegen­überliegend angeordnet sind, daß in einer Übergabestation (S5-S6) ein erster Spreizdorn (32) mit einem zweiten Spreizdorn (52) fluchtet,
    - diese beiden Spreizdorne (32, 52) sich im gespreizten Zustand in gleicher Richtung verjüngen, und
    - zwischen den beiden Querförderern (30, 50) ein Übergabe­förderer (74) zum Übergeben je einer Zarge (2) von dem ersten Spreizdorn (32) an den mit ihm fluchtenden zweiten Spreizdorn (52) angeordnet ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - die beiden Querförderer (30, 50) je einen Drehtisch (31 bzw. 51) mit mehreren Spreizdornen (32 bzw. 52) aufweisen, und
    - die Achsen (B, C) der beiden Drehtische (31, 51) in einem Abstand voneinander parallel zum Längsförderer (20) angeordnet sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - die beiden Querförderer (30, 50) je einen Ständer (28 bzw. 48) aufweisen, an dem der zugehörige Drehtisch (31 bzw. 51), mit seinen Spreizdornen (32 bzw. 52) vom Ständer (28 bzw. 48) abgewandt gelagert ist, und
    - an jedem Ständer (28, 48) mindestens ein Stößel (42 bzw. 62) zum Betätigen der am zugehörigen Drehtisch (31 bzw. 51) angeordneten Spreizdorne (32 bzw. 52) abgestützt ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß jeder der zweiten Spreizdorne (52) im aufgespreizten Zustand einen pyramidenförmigen Hauptabschnitt (70) und einen prismen­förmigen Zusatzabschnitt (72) aufweist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet, daß jeder der zweiten Spreizdorne (52) in seiner aufgespreizten Stellung einrastbar ist, so daß er imstande ist, je eine im wesent­lichen pyramidenstumpfförmig geweitete Zarge (2) für eine Prägebearbeitung gespannt zu halten.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Querförderer (50) ein Prägewerkzeug (94) zum Einprägen von Vertiefungen (10) in gegenüberliegende Seiten der Zargen (2) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung