[0001] Die Erfindung betrifft ein Fensterschleiergerät zur Klimatisierung von Räumen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Fensterschleiergeräte dieser Gattung werden unterhalb der Fenster an der Fensterbrüstung
angeordnet und blasen die Zuluft nach Art eines Schleiers entlang der Fensterfläche
nach oben. Der Zuluftschleier schirmt die im allgemeinen eine Kältebrücke bildende
Fensterfläche ab. Die entlang der Fensterfläche nach oben in den Raum geblasene Zuluft
strömt an der Raumdecke entlang und sinkt in den Raum ab, sobald die Strahlgeschwindigkeit
abgebaut ist. Da die nach oben eingeblasenen Zuluftstrahlen durch Induktion Raumluft
aus der Aufenthaltszone mitnehmen, ergibt sich eine walzenartige Luftströmung in
dem Raum, die zu einer guten und schnellen Durchlüftung des Raumes führt.
[0003] Es sind Fensterschleiergeräte für Zweikanal-Anlagen bekannt, denen kalte und warme
Zuluft zugeführt wird, wobei das Mischungsverhältnis von Kaltluft und Warmluft dem
jeweiligen Bedarf angepaßt werden kann. Weiter sind Fensterschleiergeräte für Einkanal-Anlagen
bekannt, bei denen Raumluft durch Induktion in das Gehäuse angesaugt wird und zusammen
mit der Zuluft ausgeblasen wird. Das Mischungsverhältnis von angesaugter Raumluft
und Zuluft ist zur Anpassung an den Klimatisierungsbedarf veränderlich. Alle diese
Fensterschleiergeräte haben den Vorteil, daß bei allen Betriebsbedingungen die gleiche
Gesamtluftmenge in den Raum geblasen wird und die Temperatur der eingeblasenen Luft
den jeweiligen Bedingungen angepaßt wird. Der ausgeblasene Luftvolumenstrom und die
Strahlgeschwindigkeit können für eine optimale Durchspülung des Raumes ausgelegt werden.
Fensterschleiergeräte dieser Art sind jedoch konstruktiv relativ aufwendig und beanspruchen
relativ viel Platz.
[0004] Weiter sind Fensterschleiergeräte für Einkanal-Anlagen bekannt, die nur Zuluft ausblasen
und bei denen die Anpassung an die jeweiligen Raumbedingungen durch Änderung des
eingeblasenen Zuluftvolumenstroms erfolgt. Diese Fensterschleiergeräte sind konstruktiv
besonders einfach. Die Änderung des eingeblasenen Zuluftvolumenstroms führt jedoch
zu einer Änderung der Strahlge schwindigkeit und damit der Raumdurchspülung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fensterschleiergerät, bei welchem
nur Zuluft ausgeblasen wird, so auszubilden, daß auch bei Änderungen des zugeführten
Zuluftvolumens eine gute Durchmischung mit der Raumluft und eine stabile Durchspülung
des Raumes erfolgt.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Fensterschleiergerät der eingangs genannten Gattung
erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Erfindungsgemäß sind die Ausblasschlitze des Fensterschleiergerätes quer zur Längserstreckung
des Gehäuses angeordnet. Dadurch kann bei einem ausreichenden Gesamtdurchtrittsquerschnitt
der Ausblasschlitze ein so großer Abstand zwischen den einzelnen Ausblasschlitzen
eingehalten werden, daß die Raumluft zwischen die aus den Ausblasschlitzen austretenden
Zuluftstrahlen eindringen und durch Induktion von den Zuluftstrahlen mitgenommen
werden kann. Es bilden sich somit zwischen den Luftstrahlen der einzelnen Ausblasschlitze
Induktionszonen aus, die eine hohe Induktion und eine schnelle Vermischung von Zuluft
und Raumluft bewirken.
[0009] Die Zuluft wird durch die Ausblasschlitze mit hoher Geschwindigkeit zugeführt, so
daß sich auch bei Änderungen des Zuluftvolumenstroms und insbesondere auch bei geringen
Zuluftmengen eine stabile Luftwalze ausbildet, die zu einer guten Durchspülung des
Raumes führt. Infolge der hohen Induktion wird auch bei geringeren Zuluftmengen
eine ausreichend große Raumluftmenge von den Zuluftstrahlen mitgenommen, um diese
stabile Luftwalze aufrechtzuerhalten.
[0010] Um die mit verhältnismäßig hohem Druck zugeführte Zuluft gleichmäßig auf die Ausblasschlitze
zu verteilen und ein geräuscharmes Ausströmen der Zuluft zu gewährleisten, sind in
dem Gehäuse des Fensterschleiergerätes zwischen dem Zuluftanschluß und den Ausblasschlitzen
Gleichrichter vorgesehen. Vorzugsweise dienen als Gleichrichter zwei in Strömungsrichtung
hintereinander angeordnete Lochbleche, von denen zumindest eines parallel zur Ebene
der mit den Ausblasschlitzen versehenen Oberseite angeordnet ist.
[0011] Das Fensterschleiergerät ist ausserordentlich einfach aufgebaut, so daß es in der
Herstellung sehr kostengünstig ist. Das Gerät kann mit kleinen Abmessungen, insbesondere
mit einer geringen Tiefen hergestellt werden. Es eignet sich dadurch vor allem auch
für solche Fälle, bei denen nur ein beschränkter Platz für den Einbau zur Verfügung
steht. Wegen der geringen Abmessung eignet sich das Fensterschleiergerät besonders
auch für den nachträglichen Einbau. Dabei wirkt sich vorteilhaft aus, daß nur eine
einzige Zuluftleitung mit geringem Querschnitt benötigt wird.
[0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen vertikalen Querschnitt durch das Fensterschleiergerät,
Figur 2 eine Teilseitenansicht des Fensterschleiergerätes und
Figur 3 eine Teildraufsicht auf das Fensterschleiergerät.
[0013] Das Fensterschleiergerät, das in eine Fensterbrüstung 10 eingebaut wird, weist ein
flaches, langgestrecktes, hochkantstehendes, kastenförmiges Gehäuse 12 auf. Das Gehäuse
12 ist zusammengesetzt aus einem unteren kastenförmigen Gehäuseteil 14 mit rechteckigem
Querschnitt, auf den ein oberer Gehäuseteil 16 mit etwa quadratischem Querschnitt
aufgesetzt ist. Der untere Gehäuseteil 14 und der obere Gehäuseteil 16 weisen ein
U-förmiges Profil auf, wobei das obere Gehäuseteil 16 mit seinen Seitenflächen auf
die Seitenflächen des unteren Gehäuseteils 14 aufgeschoben ist. Seitliche Bleche
18 verbinden die beiden Gehäuseteile.
[0014] In der langgestreckten horizontalen Oberseite des oberen Gehäuseteils 16 sind Ausblasschlitze
20 vorgesehen. Die Ausblasschlitze 20 verlaufen senkrecht zur Längserstreckung des
Gehäuses und sind über die gesamte Längserstreckung in gleichem gegenseitigem Abstand
verteilt. Der Abstand der Ausblasschlitze 20 beträgt dabei ein Mehrfaches ihrer Breite.
Die Breite der Ausblasschlitze 20 liegt zwischen etwa 3 mm und 10 mm. Der gegenseitige
Abstand der Schlitze beträgt etwa das 4- bis 20-fache ihrer Breite. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel weisen die Ausblasschlitze eine Breite von 5 mm und einen gegenseitigen
Abstand von 75 mm auf.
[0015] Das Gehäuse 12 ist unten mit einem Zuluftanschluß 22 versehen, der als Stutzen in
die Bodenfläche oder in die Seitenfläche eingesetzt ist.
[0016] In das Gehäuse 12 sind in dem Strömungsweg der Zuluft von dem Zuluftanschluß 22 zu
den Ausblasschlitzen 20 zwei Gleichrichter eingesetzt, die aus Lochblechen 24 und
26 bestehen. Die Lochbleche 24 und 26 sind zwischen die Seitenwände des Gehäuses 12
eingesetzt und mit abgebogenen Flanschen an diesen befestigt. Das untere Lochblech
24 ist kreisbogenförmig ausgebildet und wölbt sich über den Zuluftanschluß 22. Die
durch den Zuluftanschluß 22 eintretende Zuluft wird durch dieses untere Lochblech
24 gleichmäßig in alle Richtungen verteilt.
[0017] Das obere Lochblech 26 ist im Bereich der Verbindung von unterem Gehäuseteil 14 und
oberem Gehäuseteil 16 angeordnet und erstreckt sich parallel zu der die Ausblasschlitze
20 aufweisenden Oberseite des Gehäuses über dessen gesamte Längserstreckung. Das obere
Lochblech 26 bewirkt eine gleichmäßige Verteilung der aus dem unteren Gehäuseteil
14 strömenden Zuluft auf alle Ausblasschlitze 20.
1. Fensterschleiergerät zur Klimatisierung von Räumen, mit einem flachen, langgestreckten,
hochkantstehenden Gehäuse, mit einem Zuluftanschluß des Gehäuses und mit an der Oberseite
des Gehäuses angeordneten Ausblasschlitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblasschlitze
(20) quer zur Längserstreckung des Gehäuses (12) angeordnet sind und einen gegenseitigen
Abstand aufweisen, der ein Mehrfaches ihrer Breite beträgt.
2. Fensterschleiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Ausblasschlitze (20) das 4- bis 20-fache ihrer Breite beträgt.
3. Fensterschleiergerät nach Anspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, daß der Abstand
der Ausblasschlitze (20) das bis 10- bis 20-fache ihrer Breite beträgt.
4. Fensterschleiergerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der Ausblasschlitze (20) 3 mm bis 10 mm, vorzugsweise ca. 5 mm beträgt.
5. Fensterschleiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse
(12) zwischen dem Zuluftanschluß (22) und den Ausblasschlitzen (20) wenigstens eine
Gleichrichtereinrichtung vorgesehen ist.
6. Fensterschleiergerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleichrichtereinrichtung
zwei Lochbleche (24, 26) vorgesehen sind, von denen zumindest das den Ausblasschlitzen
(20) nähere zu der Oberseite des Gehäuses (12) im wesentlichen parallel angeordnet
ist.