(19)
(11) EP 0 298 276 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.1989  Patentblatt  1989/02

(21) Anmeldenummer: 88109329.8

(22) Anmeldetag:  11.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24F 9/00, F24F 13/06, F24F 13/072
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE IT LI

(30) Priorität: 07.07.1987 DE 8709348 U

(71) Anmelder: Schako Metallwarenfabrik Ferdinand Schad KG
D-78600 Kolbingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kurrle, Hermann
    D-7201 Kolbingen (DE)

(74) Vertreter: Weiss, Peter, Dr. rer. nat. 
Patentanwalt, Postfach 12 50
78229 Engen
78229 Engen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fensterschleiergerät zur Klimatisierung von Räumen


    (57) Bei einem Fensterschleiergerät zur Klimatisierung von Räumen, mit einem flachen, langgestreckten, hochkant­stehenden Gehäuse (12), mit einem Zuluftanschluß (22) des Ge­häuses und mit an der Oberseite des Gehäuses ange­ordneten Ausblasschlitzen (20) sind die Ausblasschlitze quer zur Längserstreckung des Gehäuses ange­ordnet und weisen einen gegenseitigen Abstand auf, der ein Mehrfaches ihrer Breite beträgt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Fensterschleiergerät zur Klimatisierung von Räumen gemäß dem Oberbegriff des An­spruchs 1.

    [0002] Fensterschleiergeräte dieser Gattung werden unterhalb der Fenster an der Fensterbrüstung angeordnet und bla­sen die Zuluft nach Art eines Schleiers entlang der Fensterfläche nach oben. Der Zuluftschleier schirmt die im allgemeinen eine Kältebrücke bildende Fensterfläche ab. Die entlang der Fensterfläche nach oben in den Raum geblasene Zuluft strömt an der Raumdecke entlang und sinkt in den Raum ab, sobald die Strahlgeschwindigkeit abgebaut ist. Da die nach oben eingeblasenen Zuluft­strahlen durch Induktion Raumluft aus der Aufenthalts­zone mitnehmen, ergibt sich eine walzenartige Luftströ­mung in dem Raum, die zu einer guten und schnellen Durchlüftung des Raumes führt.

    [0003] Es sind Fensterschleiergeräte für Zweikanal-Anlagen be­kannt, denen kalte und warme Zuluft zugeführt wird, wo­bei das Mischungsverhältnis von Kaltluft und Warmluft dem jeweiligen Bedarf angepaßt werden kann. Weiter sind Fensterschleiergeräte für Einkanal-Anlagen bekannt, bei denen Raumluft durch Induktion in das Gehäuse angesaugt wird und zusammen mit der Zuluft ausgeblasen wird. Das Mischungsverhältnis von angesaugter Raumluft und Zuluft ist zur Anpassung an den Klimatisierungsbedarf verän­derlich. Alle diese Fensterschleiergeräte haben den Vorteil, daß bei allen Betriebsbedingungen die gleiche Gesamtluftmenge in den Raum geblasen wird und die Tem­peratur der eingeblasenen Luft den jeweiligen Bedingun­gen angepaßt wird. Der ausgeblasene Luftvolumenstrom und die Strahlgeschwindigkeit können für eine optimale Durchspülung des Raumes ausgelegt werden. Fenster­schleiergeräte dieser Art sind jedoch konstruktiv re­lativ aufwendig und beanspruchen relativ viel Platz.

    [0004] Weiter sind Fensterschleiergeräte für Einkanal-Anlagen bekannt, die nur Zuluft ausblasen und bei denen die An­passung an die jeweiligen Raumbedingungen durch Ände­rung des eingeblasenen Zuluftvolumenstroms erfolgt. Diese Fensterschleiergeräte sind konstruktiv besonders einfach. Die Änderung des eingeblasenen Zuluftvolumen­stroms führt jedoch zu einer Änderung der Strahlge­ schwindigkeit und damit der Raumdurchspülung.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fenster­schleiergerät, bei welchem nur Zuluft ausgeblasen wird, so auszubilden, daß auch bei Änderungen des zugeführten Zuluftvolumens eine gute Durchmischung mit der Raumluft und eine stabile Durchspülung des Raumes erfolgt.

    [0006] Diese Aufgabe wird bei einem Fensterschleiergerät der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.

    [0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0008] Erfindungsgemäß sind die Ausblasschlitze des Fenster­schleiergerätes quer zur Längserstreckung des Gehäuses angeordnet. Dadurch kann bei einem ausreichenden Ge­samtdurchtrittsquerschnitt der Ausblasschlitze ein so großer Abstand zwischen den einzelnen Ausblasschlitzen eingehalten werden, daß die Raumluft zwischen die aus den Ausblasschlitzen austretenden Zuluftstrahlen ein­dringen und durch Induktion von den Zuluftstrahlen mit­genommen werden kann. Es bilden sich somit zwischen den Luftstrahlen der einzelnen Ausblasschlitze Induktions­zonen aus, die eine hohe Induktion und eine schnelle Vermischung von Zuluft und Raumluft bewirken.

    [0009] Die Zuluft wird durch die Ausblasschlitze mit hoher Ge­schwindigkeit zugeführt, so daß sich auch bei Änderun­gen des Zuluftvolumenstroms und insbesondere auch bei geringen Zuluftmengen eine stabile Luftwalze ausbildet, die zu einer guten Durchspülung des Raumes führt. In­folge der hohen Induktion wird auch bei geringeren Zu­luftmengen eine ausreichend große Raumluftmenge von den Zuluftstrahlen mitgenommen, um diese stabile Luftwalze aufrechtzuerhalten.

    [0010] Um die mit verhältnismäßig hohem Druck zugeführte Zu­luft gleichmäßig auf die Ausblasschlitze zu verteilen und ein geräuscharmes Ausströmen der Zuluft zu gewähr­leisten, sind in dem Gehäuse des Fensterschleiergerätes zwischen dem Zuluftanschluß und den Ausblasschlitzen Gleichrichter vorgesehen. Vorzugsweise dienen als Gleichrichter zwei in Strömungsrichtung hintereinander angeordnete Lochbleche, von denen zumindest eines pa­rallel zur Ebene der mit den Ausblasschlitzen versehe­nen Oberseite angeordnet ist.

    [0011] Das Fensterschleiergerät ist ausserordentlich einfach aufgebaut, so daß es in der Herstellung sehr kosten­günstig ist. Das Gerät kann mit kleinen Abmessungen, insbesondere mit einer geringen Tiefen hergestellt wer­den. Es eignet sich dadurch vor allem auch für solche Fälle, bei denen nur ein beschränkter Platz für den Einbau zur Verfügung steht. Wegen der geringen Abmes­sung eignet sich das Fensterschleiergerät besonders auch für den nachträglichen Einbau. Dabei wirkt sich vorteilhaft aus, daß nur eine einzige Zuluftleitung mit geringem Querschnitt benötigt wird.

    [0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

    Figur 1 einen vertikalen Querschnitt durch das Fensterschleiergerät,

    Figur 2 eine Teilseitenansicht des Fenster­schleiergerätes und

    Figur 3 eine Teildraufsicht auf das Fenster­schleiergerät.



    [0013] Das Fensterschleiergerät, das in eine Fensterbrüstung 10 eingebaut wird, weist ein flaches, langgestrecktes, hochkantstehendes, kastenförmiges Gehäuse 12 auf. Das Gehäuse 12 ist zusammengesetzt aus einem unteren kas­tenförmigen Gehäuseteil 14 mit rechteckigem Quer­schnitt, auf den ein oberer Gehäuseteil 16 mit etwa quadratischem Querschnitt aufgesetzt ist. Der untere Gehäuseteil 14 und der obere Gehäuseteil 16 weisen ein U-förmiges Profil auf, wobei das obere Gehäuseteil 16 mit seinen Seitenflächen auf die Seitenflächen des un­teren Gehäuseteils 14 aufgeschoben ist. Seitliche Bleche 18 verbinden die beiden Gehäuseteile.

    [0014] In der langgestreckten horizontalen Oberseite des obe­ren Gehäuseteils 16 sind Ausblasschlitze 20 vorgesehen. Die Ausblasschlitze 20 verlaufen senkrecht zur Längser­streckung des Gehäuses und sind über die gesamte Längs­erstreckung in gleichem gegenseitigem Abstand verteilt. Der Abstand der Ausblasschlitze 20 beträgt dabei ein Mehrfaches ihrer Breite. Die Breite der Ausblasschlitze 20 liegt zwischen etwa 3 mm und 10 mm. Der gegenseitige Abstand der Schlitze beträgt etwa das 4- bis 20-fache ihrer Breite. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Ausblasschlitze eine Breite von 5 mm und ei­nen gegenseitigen Abstand von 75 mm auf.

    [0015] Das Gehäuse 12 ist unten mit einem Zuluftanschluß 22 versehen, der als Stutzen in die Bodenfläche oder in die Seitenfläche eingesetzt ist.

    [0016] In das Gehäuse 12 sind in dem Strömungsweg der Zuluft von dem Zuluftanschluß 22 zu den Ausblasschlitzen 20 zwei Gleichrichter eingesetzt, die aus Lochblechen 24 und 26 bestehen. Die Lochbleche 24 und 26 sind zwischen die Seitenwände des Gehäuses 12 eingesetzt und mit ab­gebogenen Flanschen an diesen befestigt. Das untere Lochblech 24 ist kreisbogenförmig ausgebildet und wölbt sich über den Zuluftanschluß 22. Die durch den Zuluft­anschluß 22 eintretende Zuluft wird durch dieses untere Lochblech 24 gleichmäßig in alle Richtungen verteilt.

    [0017] Das obere Lochblech 26 ist im Bereich der Verbindung von unterem Gehäuseteil 14 und oberem Gehäuseteil 16 angeordnet und erstreckt sich parallel zu der die Aus­blasschlitze 20 aufweisenden Oberseite des Gehäuses über dessen gesamte Längserstreckung. Das obere Loch­blech 26 bewirkt eine gleichmäßige Verteilung der aus dem unteren Gehäuseteil 14 strömenden Zuluft auf alle Ausblasschlitze 20.


    Ansprüche

    1. Fensterschleiergerät zur Klimatisierung von Räumen, mit einem flachen, langgestreckten, hochkantstehen­den Gehäuse, mit einem Zuluftanschluß des Gehäuses und mit an der Oberseite des Gehäuses angeordneten Ausblasschlitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblasschlitze (20) quer zur Längserstreckung des Gehäuses (12) angeordnet sind und einen gegenseiti­gen Abstand aufweisen, der ein Mehrfaches ihrer Breite beträgt.
     
    2. Fensterschleiergerät nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Abstand der Ausblasschlitze (20) das 4- bis 20-fache ihrer Breite beträgt.
     
    3. Fensterschleiergerät nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Abstand der Ausblasschlitze (20) das bis 10- bis 20-fache ihrer Breite beträgt.
     
    4. Fensterschleiergerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Ausblasschlitze (20) 3 mm bis 10 mm, vorzugsweise ca. 5 mm beträgt.
     
    5. Fensterschleiergerät nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß in dem Gehäuse (12) zwischen dem Zuluftanschluß (22) und den Ausblasschlitzen (20) wenigstens eine Gleichrichtereinrichtung vorgesehen ist.
     
    6. Fensterschleiergerät nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß als Gleichrichtereinrichtung zwei Lochbleche (24, 26) vorgesehen sind, von denen zu­mindest das den Ausblasschlitzen (20) nähere zu der Oberseite des Gehäuses (12) im wesentlichen parallel angeordnet ist.
     




    Zeichnung