[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Azolyl-tetrahydropyran-Derivate, mehrere
               Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Fungizide und Pflanzenwachstumsregulatoren.
 
            [0002] Es ist bereits bekannt, daß bestimmte Azolyl-methylcyclopropyl-tetrahydropyran-Derivate
               fungizide und pflanzenwuchsregulierende Eigenschaften besitzen (vgl. EP-OS 0 180 136).
               So kann z.B. 1-(4-Chlorphenyl)-1-(1-[2-(tetrahydro-2H-pyran-2-yl-oxy)-ethylthio]-1-cyclopropyl)-2-(1,2,4-triazol-1-yl)-1-ethanol
               zur Bekämpfung von Pilzen und zur Regulierung des Pflanzenwachstums eingesetzt werden.
               Die Wirkung dieses Stoffes ist gut; sie läßt allerdings bei niedrigen Aufwandmengen
               in manchen Fällen zu wünschen übrig.
 
            [0003] Es wurden nun neue Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel
               

 in welcher
               R      für Wasserstoff, Alkyl oder Acyl steht,
               R¹      für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl
               oder gegebenenfalls substituiertes Aryl steht und
               X      für Stickstoff oder eine CH-Gruppe steht,
               sowie deren Säureadditions-Salze und Metallsalz-Komplexe gefunden.
 
            [0004] Die erfindungsgemäßen Stoffe enthalten ein asymmetrisch substituiertes Kohlenstoffatom.
               Sie können daher in optischen Isomerenformen anfallen. Die vorliegende Erfindung betrifft
               sowohl die einzelnen Isomeren als auch deren Gemische.
 
            [0005] Weiterhin wurde gefunden, daß man Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel (I)
               sowie deren Säureadditions-Salze und Metallsalz-Komplexe erhält, wenn man
               
               
a) Oxirane der Formel
                  

 in welcher
                  R¹ die oben angegebene Bedeutung hat,
                  mit Azolen der Formel
                  

 in welcher
                  X die oben angegebene Bedeutung hat,
                  gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels und in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
                  umsetzt,
                  oder
               b) Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel
                  

 in welcher
                  R¹ und X die oben angegebene Bedeutung haben,
                  mit starken Basen in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt und die dabei entstehenden
                  Alkoholate der Formel
                  

 in welcher
                  R¹ und X die oben angegebene Bedeutung haben und
                  Y für einen kationischen Rest einer Base steht,
                  mit Halogenverbindungen der Formel
                        R²-Hal      (IV)
                  in welcher
                  R² für Alkyl oder Acyl steht und
                  Hal für Halogen steht,
                  in Gegenwart eines Verdünnungsmittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels
                  umsetzt,
 und gegebenenfalls anschließend an die so erhaltenen Verbindungen der Formel (I)
               eine Säure oder ein Metallsalz addiert.
 
            [0006] Schließlich wurde gefunden, daß die neuen Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel
               (I) sowie deren Säureadditions-Salze und Metallsalz-Komplexe starke fungizide und
               pflanzenwuchsregulierende Eigenschaften besitzen.
 
            [0007] Überraschenderweise zeichnen sich die erfindungsgemäßen Stoffe durch eine bessere
               fungizide und pflanzenwuchsregulierende Wirksamkeit aus als die konstitutionell ähnlichsten
               vorbekannten Verbindungen gleicher Wirkungsrichtung.
 
            [0008] Die erfindungsgemäßen Azolyl-tetrahydropyran-Derivate sind durch die Formel (I) allgemein
               definiert. In dieser Formel stehen vorzugsweise
               R      für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Alkylcarbonyl mit
               1 bis 6 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe,
               R¹      für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, für
               gegebenenfalls einfach bis dreifach, gleichartig oder verschieden durch Alkyl mit
               1 bis 4 Kohlenstoffatomen und/oder Halogen substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 8
               Kohlenstoffatomen im Cycloalkylteil oder für die Gruppierungen
               

 R³      für Wasserstoff, Halogen oder Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht,
               R⁴      für Halogen oder Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht,
               Z      für Halogen, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
               Alkylthio mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen
               und 1 bis 5 Halogenatomen, Halogenalkoxy mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und 1 bis
               5 Halogenatomen, Halogenalkylthio mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen,
               gegebenenfalls durch Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und/oder Halogen substituiertes
               Phenyl oder für gegebenenfalls durch Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und/oder
               Halogen substituiertes Phenoxy steht und
               m      für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 steht,
               und
               X      für Stickstoff oder eine CH-Gruppe.
 
            [0009] Besonders bevorzugt sind diejenigen Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel (I)
               in denen
               R      für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, Methylcarbonyl,
               Ethylcarbonyl, n-Propylcarbonyl, Isopropylcarbonyl, n-Butylcarbonyl oder Isobutylcarbonyl
               steht,
               R¹      für Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl,
               für gegebenenfalls einfach bis dreifach, gleichartig oder verschieden durch Methyl,
               Ethyl, Fluor und/oder Chlor substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen
               im Cycloalkylteil oder für die Gruppierungen
               

 worin
               R³      für Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, Methoxy oder Ethoxy steht,
               R⁴      für Fluor, Chlor, Brom, Methoxy oder Ethoxy steht,
               Z      für Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Ethyl, Isopropyl, tert.-Butyl, Methoxy, Methylthio,
               Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Trifluormethylthio, gegebenenfalls durch Fluor, Chlor
               und/oder Methyl substituiertes Phenyl oder für gegebenenfalls durch Fluor, Chlor und/oder
               Methyl substituiertes Phenoxy und
               m      für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3,
               und
               X      für Stickstoff oder eine CH-Gruppe steht.
 
            [0010] Wenn m für die Zahlen 2 oder 3 steht, können die für Z stehenden Reste gleich oder
               verschieden sein.
 
            [0011] Bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind auch Additionsprodukte aus Säuren
               und denjenigen Azolyl-tetrahydropyran-Derivaten der Formel (I), in denen R, R¹ und
               X die Bedeutungen haben, die bereits vorzugsweise für diese Reste genannt wurden.
 
            [0012] Zu den Säuren, die addiert werden können, gehören vorzugsweise Halogenwasserstoffsäuren,
               wie z.B. die Chlorwasserstoffsäure und die Bromwasserstoffsäure, insbesondere die
               Chlorwasserstoffsäure, ferner Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, mono- und
               bifunktionelle Carbonsäuren und Hydroxycarbonsäuren, wie z.B. Essigsäure, Maleinsäure,
               Bernsteinsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Salizylsäure, Sorbinsäure und
               Milchsäure sowie Sulfonsäuren, wie z.B. p-Toluolsulfonsäure, 1,5-Naphthalindisulfonsäure
               oder Camphersulfonsäure.
 
            [0013] Außerdem bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind Additionsprodukte aus Salzen
               von Metallen der II. bis IV. Haupt- und der I. und II. sowie IV. bis VIII. Nebengruppe
               der Periodensystems der Elemente und denjenigen Azolyl-tetrahydropyran-Derivaten der
               Formel (I), in denen R, R¹ und X die Bedeutungen haben, die bereits vorzugsweise für
               diese Reste genannt wurden.
 
            [0014] Hierbei sind die Salze des Kupfers, Zinks, Mangans, Magnesiums, Zinns, Eisens und
               des Nickels besonders bevorzugt. Als Anionen dieser Salze kommen solche in Betracht,
               die sich von solchen Säuren ableiten, die zu physiologisch verträglichen Additionsprodukten
               führen.
 
            [0015] Besonders bevorzugte derartige Säuren sind in diesem Zusammenhang die Halogenwasserstoffsäuren,
               wie z.b. die Chlorwasserstoffsäure und die Bromwasserstoffsäure, ferner Phosphorsäure,
               Salpetersäure und Schwefelsäure.
 
            
            [0017] Verwendet man 2-tert.-Butyl-2-(tetrahydro-2H-pyran-2-yloxymethyl)-oxiran und 1,2,4-Triazol
               als Ausgangsstoffe, so kann der Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens (a) durch
               das folgende Formelschema veranschaulicht werden:
               

 
            [0018] Verwendet man 2-tert.-Butyl-1-(tetrahydro-2H-pyran-2-yloxy)-3-(1,2,4-triazol-1-yl)-propan-2-ol
               und Natriumhydrid als Ausgangsstoffe und Iodmethan als Reaktionskomponente, so kann
               der Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens (b) durch das folgende Formelschema veranschaulicht
               werden:
               

 
            [0019] Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (a) als Ausgangsstoffe benötigten Oxirane
               sind durch die Formel (II) allgemein definiert. In dieser Formel hat R¹ vorzugsweise
               diejenigen Bedeutungen, die bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung der erfindungsgemäßen
               Stoffe der Formel (I) vorzugsweise für diesen Rest genannt wurden.
 
            
            [0021] Die bei dem Verfahren (d) als Ausgangsstoffe benötigten Verbindungen der Formeln
               (VIII) und (IX) sind bekannt oder lassen sich nach prinzipiell bekannten Methoden
               herstellen.
 
            [0022] Als Katalysatoren kommen bei der Durchführung des Verfahrens (d) alle für deratige
               Umsetzungen üblichen Reaktionsbeschleuniger in Betracht. Vorzugsweise verwendbar
               sind Säuren, wie z.B. Salzsäure oder Schwefelsäure.
 
            [0023] Das Verfahren (d) wird ebenso wie die Verfahren (a) bis (c) im allgemeinen unter
               Normaldruck durchgeführt. Es ist jedoch jeweils auch möglich, unter erhöhtem oder
               vermindertem Druck zu arbeiten.
 
            [0024] Bei der Druckführung des Verfahrens (d) arbeitet man im allgemeinen ohne Verwendung
               eines zusätzlichen Verdünnungsmittels. Es ist jedoch auch möglich, in Gegenwart eines
               inerten organischen Lösungsmittels zu arbeiten. Vorzugsweise verwendbar sind hierbei
               Diethylether, Dioxan, Tetrahydrofuran, Toluol, Methylenchlorid oder Chloroform.
 
            [0025] Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung des Verfahrens (d) innerhalb
               eines größeren Bereiches variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen
               zwischen 0°C und 100°C, vorzugsweise zwischen 0°C und 60°C.
 
            [0026] Bei der Durchführung des Verfahrens (d) setzt man auf 1 Mol an Hydroxyketon der Formel
               (VIII) im allgemeinen 1 bis 3 Mol an 3,4-Dihydro-2H-pyran der Formel (IX) sowie eine
               geringe Menge an Katalysator ein. Die Aufarbeitung erfolgt nach üblichen Methoden.
 
            [0027] Das bei dem Verfahren (c) als Reaktionskomponente benötigte Dimethyl-oxo-sulfonium-methylid
               der Formel (VI) ist bekannt (vgl. J. Am. Chem. soc. 
87, 1363-1364 (1965)). Es wird bei der obigen Umsetzung in frisch zubereitetem Zustand
               verarbeitet, indem man es in situ durch Umsetzung von Trimethyloxosulfoniumiodid mit
               Natriumhydrid, Natriumamid, Kalium-tert.-butylat oder Natriummethylat, in Gegenwart
               eines Verdünnungsmittels erzeugt.
 
            [0028] Das bei dem Verfahren (c) außerdem als Reaktionskomponente in Betracht kommende
               Dimethylsulfonium-methylid der Formel (VII) ist ebenfalls bekannt (vgl. Heterocycles
               
8, 397 (1977)). Es wird bei der obigen Umsetzung ebenfalls in frisch hergestelltem
               Zustand eingesetzt, indem man es in situ zum Beispiel aus Trimethylsulfonium-halogenid
               oder Trimethylsulfoniummethylsulfat, in Gegenwart einer starken Base, wie zum Beispiel
               Natriumhydrid, Natriumamid, Natriummethylat, Kalium-tert.-butylat oder Kaliumhydroxid,
               in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie tert.-Butanol oder Dimethylsulfoxid erzeugt.
 
            [0029] Als Verdünnungsmittel kommen bei der Durchführung des Verfahrens (c) inerte organische
               Solventien in Frage. Vorzugsweise verwendbar sind Alkohole, wie tert.-Butanol, Ether,
               wie Tetrahydrofuran oder Dioxan, ferner aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe,
               wie Benzol, Toluol oder Xylol, sowie stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxid
               oder Acetonitril.
 
            [0030] Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung des Verfahrens (c) in einem
               größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen 0°C und 100°C,
               vorzugsweise zwischen 10°C und 60°C.
 
            [0031] Bei der Durchführung des Verfahrens (c) setzt man auf 1 Mol an Keton der Formel (V)
               im allgemeinen 1 bis 3 Mol an Dimethyloxosulfonium-methylid der Formel (VI) bzw. an
               Dimethylsulfonium-methylid der Formel (VII) ein. Die Isolierung der Oxirane der Formel
               (II) erfolgt nach üblichen Methoden.
 
            [0032] Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens (a) als Reaktionskomponenten
               benötigten Azole der Formel (III) sind allgemein bekannte Verbindungen der organischen
               Chemie.
 
            [0033] Als Säurebindemittel kommen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
               (a) alle üblichen Säureakzeptoren in Betracht. Vorzugsweise verwendbar sind Alkalimetallcarbonate
               und Hydrogencarbonate, wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat,
               ferner Alkalimetallhydroxide und -Alkoholate, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
               Natriummethylat oder Kalium-tert.-butylat, außerdem tertiäre aliphatische oder aromatische
               Amine, wie Triethylamin, N,N-Dimethyl-benzylamin und Pyridin, und außerdem cyclische
               Amine, wie 1,5-Diaza-bicyclo[4,3,0]non-5-en (DBN), 1,8-Diaza-bicyclo[5,4,0]undec-7-en
               (DBU) und 1,4-Diaza-bicyclo[2,2,2]octan (DABCO).
 
            [0034] Als Verdünnungsmittel kommen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
               (a) alle üblichen inerten organischen Solventien in Betracht.
 
            [0035] Vorzugsweise verwendbar sind Nitrile, wie insbesondere Acetonitril; aromatische Kohlenwasserstoffe,
               wie Benzol, Toluol und Dichlorbenzol; Formamide, wie insbesondere Dimethylformamid,
               sowie Hexamethylphosphorsäuretriamid.
 
            [0036] Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
               (a) in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen
               zwischen 0°C und 200°C, vorzugsweise zwischen 50°C und 150°C.
 
            [0037] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens (a) setzt man vorzugsweise
               auf 1 Mol an Oxiran der Formel (II), 1 bis 4 Mol an Azol der Formel (III) und 1 bis
               2 Mol an Base ein. Die Isolierung der Endprodukte erfolgt in üblicher Weise.
 
            [0038] Die für das erfindungsgemäße Verfahren (b) als Ausgangsstoffe benötigten Azolyl-tetrahydropyran-Derivate
               der Formel (Ia) sind erfindungsgemäße Verbindungen. Ihre Überführung in die entsprechenden
               Alkoholate erfolgt in allgemein bekannter Weise, indem man sie mit geeigneten starken
               Basen, wie Alkalimetall-amiden oder -hydriden, quarternären Ammonium-hydroxiden oder
               Phosphonium-hydroxiden in einem inerten Verdünnungsmittel, wie zum Beispiel Dioxan,
               bei Raumtemperatur umsetzt. Demgemäß steht Y in den Verbindungen der Formel (Ib) vorzugsweise
               für ein Alkalimetallkation, wie Natrium- oder Kaliumkation, oder für ein quarternäres
               Ammonium- oder Phosphoniumkation.
 
            [0039] Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren (b) außerdem als Ausgangsstoffe benötigten
               Halogenverbindungen sind durch die Formel (IV) allgemein definiert. In dieser Formel
               steht R² vorzugsweise für die Bedeutungen, die bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung
               der erfindungsgemäßen Stoffe der Formel (I) für den Substituenten R genannt wurden,
               mit Ausnahme der Bedeutung von Wasserstoff. Hal steht vorzugsweise für Chlor oder
               Brom.
 
            [0040] Die Halogenverbindungen der Formel (IV) sind bekannt oder lassen sich nach im Prinzip
               bekannten Methoden herstellen.
 
            [0041] Als Verdünnungsmittel kommen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
               (b) inerte organische Lösungsmittel in Frage. Hierzu gehören vorzugsweise Ether,
               wie Diethylether oder Dioxan; aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol; in einzelnen
               Fällen auch chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Methylenchlorid oder Tetrachlorkohlenstoff;
               sowie Hexamethylphosphorsäuretriamid.
 
            [0042] Als Säurebindemittel können bei der Durchführung der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen
               Verfahrens (b) alle üblichen Säureakzeptoren verwendet werden.
 
            [0043] Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
               (b) in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen
               0°C und 120°C, vorzugsweise zwischen 20°C und 100°C.
 
            [0044] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens (b) setzt man zunächst Hydroxy-Verbindungen
               der Formel (Ia) mit starken Basen zu den entsprechenden Alkoholaten der Formel (Ib)
               um. In der danach folgenden Stufe setzt man auf 1 Mol eines Alkoholates der Formel
               (Ib) vorzugsweise 1 bis 2 Mol Halogenverbindung der Formel (IV) ein.
 
            [0045] Zur Isolierung der Endprodukte wird das Reaktionsgemisch vom Lösungsmittel befreit
               und der Rückstand mit Wasser und einem organischen Lösungsmittel versetzt. Die organische
               Phase wird abgetrennt, in üblicher Weise aufgearbeitet und gereinigt.
 
            [0046] In einer bevorzugten Ausführungsform wird zweckmäßigerweise so verfahren, daß man
               von einer Hydroxy-Verbindung der Formel (Ia) ausgeht, letztere in einem geeigneten
               organischen Lösungsmittel mittels Alkalimetall-hydrid oder Alkalimetall-amid in das
               Alkalimetallalkoholat überführt und letzteres ohne Isolierung sofort mit einer Halogenverbindung
               der Formel (IV) umsetzt, wobei unter Austritt von Alkalimetallhalogenid die erfindungsgemäßen
               Verbindungen der Formel (I) in einem Arbeitsgang erhalten werden.
 
            [0047] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden zweckmäßigerweise die Herstellung
               der Alkohole sowie die Umsetzung mit einer Halogenverbindung der Formel (IV) in einem
               Zweiphasensystem, wie beispielsweise wäßrige Natron- oder Kalilauge/Toluol oder Methylenchlorid,
               unter Zusatz von 0,01-1 Mol eines Phasen-Transfer-Katalysators, wie beispielsweise
               Ammonium- oder Phosphoniumverbindungen, durchgeführt, wobei in der organischen Phase
               oder an der Grenzfläche die Alkoholate mit den in der organischen Phase befindlichen
               Halogeniden umgesetzt werden.
 
            [0048] Die nach den erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Azolyl-tetrahydropyran-Derivate
               der Formel (I) können in Säureadditions-Salze bzw. Metallsalz-Komplexe überführt
               werden.
 
            [0049] Zur Herstellung von Säureadditions-Salzen der Verbindungen der Formel (I) kommen
               vorzugsweise diejenigen Säuren in Frage, die bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung
               der erfindungsgemäßen Säureadditions-Salze als bevorzugte Säuren genannt wurden.
 
            [0050] Die Säureadditions-Salze der Verbindungen der Formel (I) können in einfacher Weise
               nach üblichen Salzbildungsmethoden, z.B. durch Lösen einer Verbindung der Formel
               (I) in einem geeigneten inerten Lösungsmittel und Hinzufügen der Säure, z.B. Chlorwasserstoffsäure,
               erhalten werden und in bekannter Weise, z.B. durch Abfiltrieren, isoliert und gegebenenfalls
               durch Waschen mit einem inerten organischen Lösungsmittel gereinigt werden.
 
            [0051] Zur Herstellung von Metallsalz-Komplexen der Verbindungen der Formel (I) kommen
               vorzugsweise diejenigen Salze von Metallen in Frage, die bereits im Zusammenhang mit
               der Beschreibung der erfindungsgemäßen Metallsalz-Komplexe als bevorzugte Metallsalze
               genannt wurden.
 
            [0052] Die Metallsalz-Komplexe der Verbindungen der Formel (I) können in einfacher Weise
               nach üblichen Verfahren erhalten werden, so z.B. durch Lösen des Metallsalzes in
               Alkohol, z.B. Ethanol und Hinzufügen zu Verbindungen der Formel (I). Man kann Metallsalz-Komplexe
               in bekannter Weise, z.B. durch Abfiltrieren, isolieren und gegebenenfalls durch Umkristallisation
               reinigen.
 
            [0053] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke mikrobizide Wirkung auf und
               können als Fungizide eingesetzt werden.
 
            [0054] Fungizide werden im Pflanzenschutz eingesetzt zur Bekämpfung von Plasmodiophoromycetes,
               Oomycetes, Chytridiomycetes, Zygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes, Deuteromycetes.
 
            [0055] Beispielhaft aber nicht begrenzend seien einige Erreger von pilzlichen und bakteriellen
               Erkrankungen, die unter die oben aufgezählten Oberbegriffe fallen, genannt:
               Xanthomonas-Arten, wie Xanthomonas oryzae;
               Pseudomonas-Arten, wie Pseudomonas lachrymans;
               Erwinia-Arten, wie Erwinia amylovora;
               Pythium-Arten, wie Pythium ultimum;
               Phytophthora-Arten, wie Phytophthora infestans;
               Pseudoperonospora-Arten, wie Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubense;
               Plasmopara-Arten, wie Plasmopara viticola;
               Peronospora-Arten, wie Peronospora pisi oder P. brassicae;
               Erysiphe-Arten, wie Erysiphe graminis;
               Sphaerotheca-Arten, wie Sphaerotheca fuliginea;
               Podosphaera-Arten, wie Podosphaera leucotricha;
               Venturia-Arten, wie Venturia inaequalis;
               Pyrenophora-Arten, wie Pyrenophora teres oder P. graminea;
               (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
               Cochliobolus-Arten, wie Cochliobolus sativus;
               (Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
               Uromyces-Arten, wie Uromyces appendiculatus;
               Puccinia-Arten, wie Puccinia recondita;
               Tilletia-Arten, wie Tilletia caries;
               Ustilago-Arten, wie Ustilago nuda oder Ustilago avenae;
               Pellicularia-Arten, wie Pellicularia sasakii;
               Pyricularia-Arten, wie Pyricularia oryzae;
               Fusarium-Arten, wie Fusarium culmorum;
               Botrytis-Arten, wie Botrytis cinerea;
               Septoria-Arten, wie Septoria nodorum;
               Leptosphaeria-Arten, wie Leptosphaeria nodorum;
               Cercospora-Arten, wie Cercospora canescens;
               Alternaria-Arten, wie Alternaria brassicae;
               Pseudocercosporella-Arten, wie Pseudocercosporella herpotrichoides.
 
            [0056] Die gute Pflanzenverträglichkeit der Wirkstoffe in den zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten
               notwendigen Konzentrationen erlaubt eine Behandlung von oberirdischen Pflanzenteilen,
               von Pflanz- und Saatgut und des Bodens.
 
            [0057] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe eignen sich insbesondere zur Bekämpfung von Getreide-
               und Reiskrankheiten, wie Mehltau- und Rost-Krankheiten an Getreide, sowie von Pyricularia
               und Pellicularia an Reis.
 
            [0058] Außerdem besitzen die erfindungsgemäßen Wirkstoffe auch pflanzenwuchsregulierende
               Eigenschaften.
 
            [0059] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe greifen in den Metabolismus der Pflanzen ein und
               können deshalb als Wachstumsregulatoren eingesetzt werden.
 
            [0060] Für die Wirkungsweise von Pflanzenwachstumsregulatoren gilt nach der bisherigen Erfahrung,
               daß ein Wirkstoff auch mehrere verschiedenartige Wirkungen auf Pflanzen ausüben kann.
               Die Wirkungen der Stoffe hängen im wesentlichen ab vom dem Zeitpunkt der Anwendung
               bezogen auf das Entwicklungsstadium der Pflanze sowie von den auf die Pflanzen oder
               ihre Umgebung ausgebrachten Wirkstoffmengen und von der Art der Applikation. In jedem
               Fall sollen Wachstumsregulatoren die Kulturpflanzen in bestimmter gewünschter Weise
               beeinflussen.
 
            [0061] Pflanzenwuchsregulierende Stoffe können zum Beispiel zur Hemmung des vegetativen
               Wachstums der Pflanzen eingesetzt werden. Eine derartige Wuchshemmung ist unter anderem
               bei Gräsern von wirtschaftlichem Interesse, denn dadurch kann die Häufigkeit der Grasschnitte
               in Ziergärten, Park- und Sportanlagen, an Straßenrändern, auf Flughäfen oder in Obstanlagen
               reduziert werden. Von Bedeutung ist auch die Hemmung des Wuchses von krautigen und
               holzigen Pflanzen an Straßenrändern und in der Nähe von Pipelines oder Überlandleitungen
               oder ganz allgemein in Bereichen, in denen ein starker Zuwachs der Pflanzen unerwünscht
               ist.
 
            [0062] Wichtig ist auch die Anwendung von Wachstumsregulatoren zur Hemmung des Längenwachstums
               von Getreide. Hierdurch wird die Gefahr des Umknickens ("Lagerns") der Pflanzen vor
               der Ernte verringert oder vollkommen beseitigt. Außerdem können Wachstumsregulatoren
               bei Getreide eine Halmverstärkung hervorrufen, die ebenfalls dem Lagern entgegenwirkt.
               Die Anwendung von Wachstumsregulatoren zur Halmverkürzung und Halmverstärkung erlaubt
               es, höhere Düngermengen auszubringen, um den Ertrag zu steigern, ohne daß die Gefahr
               besteht, daß das Getreide lagert.
 
            [0063] Eine Hemmung des vegetativen Wachstums ermöglicht bei vielen Kulturpflanzen eine
               dichtere Anpflanzung, so daß Mehrerträge bezogen auf die Bodenfläche erzielt werden
               können. Ein Vorteil der so erzielten kleineren Pflanzen ist auch, daß die Kultur leichter
               bearbeitet und beerntet werden kann.
 
            [0064] Eine Hemmung des vegetativen Wachstums der Pflanzen kann auch dadurch zu Ertragssteigerungen
               führen, daß die Nährstoffe und Assimilate in stärkerem Maße der Blüten- und Fruchtbildung
               zugute kommen als den vegetativen Pflanzenteilen.
 
            [0065] Mit Wachstumsregulatoren läßt sich häufig auch eine Förderung des vegetativen Wachstums
               erzielen. Dies ist von großem Nutzen, wenn die vegetativen Pflanzenteile geerntet
               werden. Eine Förderung des vegetativen Wachstums kann aber auch gleichzeitig zu einer
               Förderung des generativen Wachstums führen, dadurch daß mehr Assimilate gebildet
               werden, so daß mehr oder größere Früchte entstehen.
 
            [0066] Ertragssteigerungen können in manchen Fällen durch einen Eingriff in den pflanzlichen
               Stoffwechsel erreicht werden, ohne daß sich Änderungen des vegetativen Wachstums
               bemerkbar machen. Ferner kann mit Wachstumsregulatoren eine Veränderung der Zusammensetzung
               der Pflanzen erreicht werden, was wiederum zu einer Qualitätsverbesserung der Ernteprodukte
               führen kann. So ist es beispielsweise möglich, den Gehalt an Zucker in Zuckerrüben,
               Zuckerrohr, Ananas sowie in Zitrusfrüchten zu erhöhen oder den Proteingehalt in Soja
               oder Getreide zu steigern. Auch ist es beispielsweise möglich, den Abbau erwünschter
               Inhaltsstoffe, wie z.B. Zucker in Zuckerrüben oder Zuckerrohr, mit Wachstumsregulatoren
               vor oder nach der Ernte zu hemmen. Außerdem läßt sich die Produktion oder der Abfluß
               von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen positiv beeinflussen. Als Beispiel sei die
               Stimulierung des Latexflusses bei Gummibäumen genannt.
 
            [0067] Unter dem Einfluß von Wachstumsregulatoren kann es zur Ausbildung parthenokarper
               Früchte kommen. Ferner kann das Geschlecht der Blüten beeinflußt werden. Auch kann
               eine Sterilität des Pollens erzeugt werden, was bei der Züchtung und Herstellung von
               Hybridsaatgut eine große Bedeutung hat.
 
            [0068] Durch den Einsatz von Wachstumsregulatoren läßt sich die Verzweigung der Pflanzen
               steuern. Einerseits kann durch Brechen der Apikaldominanz die Entwicklung von Seitentrieben
               gefördert werden, was besonders im Zierpflanzenbau auch in Verbindung mit einer Wuchshemmung
               sehr erwünscht sein kann. Andererseits ist es aber auch möglich, das Wachstum der
               Seitentriebe zu hemmen. Für diese Wirkung besteht z.B. großes Interesse im Tabakanbau
               oder bei der Anpflanzung von Tomaten.
 
            [0069] Unter dem Einfluß von Wachstumsregulatoren kann der Blattbestand der Plfanzen so
               gesteuert werden, daß ein Entblättern der Pflanzen zu einem gewünschten Zeitpunkt
               erreicht wird. Eine derartige Entlaubung spielt bei der mechanischen Beerntung der
               Baumwolle eine große Rolle ist aber auch in anderen Kulturen wie z.B. im Weinbau zur
               Erleichterung der Ernte von Interesse. Eine Entlaubung der Pflanzen kann auch vorgenommen
               werden, um die Transpiration der Pflanzen vor dem Verpflanzen herabzusetzen.
 
            [0070] Ebenso läßt sich mit Wachstumsregulatoren der Fruchtfall steuern. Einerseits kann
               ein vorzeitiger Fruchtfall verhindert werden. Andererseits kann aber auch der Fruchtfall
               oder sogar das Abfallen der Blüten bis zu einem gewünschten Maße gefördert werden
               ("Ausdünnung"), um die Alternanz zu brechen. Unter Alternanz versteht man die Eigenart
               einiger Obstarten, endogen bedingt von Jahr zu Jahr sehr unterschiedliche Erträge
               zu bringen. Schließlich ist es möglich, mit Wachstumsregulatoren zum Zeitpunkt der
               Ernte die zum Ablösen der Früchte erforderlichen Kräfte zu reduzieren, um eine mechanische
               Beerntung zu ermöglichen oder eine manuelle Beerntung zu erleichtern.
 
            [0071] Mit Wachstumsregulatoren läßt sich ferner eine Beschleunigung oder auch Verzögerung
               der Reife des Erntegutes vor oder nach der Ernte erreichen. Dieses ist von besonderem
               Vorteil, weil sich dadurch eine optimale Anpassung an die Bedürfnisse des Marktes
               herbeiführen läßt. Weiterhin können Wachstumsregulatoren in manchen Fällen die Fruchtausfärbung
               verbessern. Darüber hinaus kann mit Wachstumsregulatoren auch eine zeitliche Konzentrierung
               der Reife erzielt werden. Damit werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß
               z.B. bei Tabak, Tomaten oder Kaffee eine vollständige mechanische oder manuelle Beerntung
               in einem Arbeitsgang vorgenommen werden kann.
 
            [0072] Durch Anwendung von Wachstumsregulatoren kann ferner die Samen- oder Knospenruhe
               der Pflanzen beeinflußt werden, so daß die Pflanzen, wie z. B. Ananas oder Zierpflanzen
               in Gärtnereien, zu einem Zeitpunkt keimen, austreiben oder blühen, an dem sie normalerweise
               hierzu keine Bereitschaft zeigen. Eine Verzögerung des Austriebes von Knospen oder
               der Keimung von Samen mit Hilfe von Wachstumsregulatoren kann in frostgefährdeten
               Gebieten erwünscht sein, um Schädigungen durch Spätfröste zu vermeiden.
 
            [0073] Schließlich kann mit Wachstumsregulatoren eine Resistenz der Pflanzen gegen Frost,
               Trockenheit oder hohen Salzgehalt der Bodens induziert werden. Hierdurch wird die
               Kultivierung von Pflanzen in Gebieten möglich, die hierzu normalerweise ungeeignet
               sind.
 
            [0074] Die Wirkstoffe eignen sich insbesondere zur Wuchshemmung bei Getreide, Reis und Sojabohnen.
 
            [0075] Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen,
               Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole, Feinstverkapselungen
               in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, sowie ULV-Formulierungen.
 
            [0076] Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen
               der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
               verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
               von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder
               schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können
               z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
               Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder
               Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
               wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
               wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol
               sowie deren Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon
               oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid,
               sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Träger stoffen sind
               solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
               gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan,
               Propan, Stickstoff und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z.B.
               natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit,
               Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse
               Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe für Granulate kommen
               in Frage: z.B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor,
               Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen
               Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben
               und Tabakstengel; als Emulgier und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage: z.B.
               nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen-Fettalkohol-Ether,
               z.B. Alkylarylpolyglykol-Ether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie
               Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen in Frage: z.B. Lignin-Sulfitablaugen
               und Methylcellulose.
 
            [0077] Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche
               und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie
               Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie natürliche Phospholipide,
               wie Kephaline und Lecithine, und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können
               mineralische und vegetabile Öle sein.
 
            [0078] Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau
               und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyaninfarbstoffe
               und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und
               Zink verwendet werden.
 
            [0079] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff,
               vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.
 
            [0080] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen in Mischung mit anderen
               bekannten Wirkstoffen vorliegen wie Fungizide, Insektizide, Akarizide und Herbizide
               sowie Mischungen mit Düngemitteln und anderen Wachstumsregulatoren.
 
            [0081] Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder den daraus bereiteten
               Anwendungsformen wie gebrauchsfertige Lösungen, emulgierbare Konzentrate, Emulsionen,
               Schäume, Suspensionen, Spritzpulver, Pasten, lösliche Pulver, Stäubemittel und Granulate,
               angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Gießen, Verspritzen,
               Versprühen, Verstreuen, Verstäuben, Verschäumen, Bestreichen usw. Es ist ferner möglich,
               die Wirkstoffe nach dem Ultra-Low-Volume-Verfahren auszubringen oder die Wirkstoffzubereitung
               oder den Wirkstoff selbst in den Boden zu injizieren. Es kann auch das Saatgut der
               Pflanzen behandelt werden.
 
            [0082] Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Stoffe als Fungizide kann die Aufwandmenge je
               nach Art der Applikation in einem größeren Bereich variiert werden. So liegen die
               Wirkstoffkonzentrationen bei der Behandlung von Pflanzenteilen in den Anwendungsformen
               im allgemeinen zwischen 1 und 0,0001 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 0,001
               %. Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen von 0,001 bis 50
               g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise 0,01 bis 10 g, benötigt. Bei Behandlung des Bodens
               sind Wirkstoffkonzentrationen von 0,00001 bis 0,1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,0001
               bis 0,02 %, am Wirkungsort erforderlich.
 
            [0083] Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen als Pflanzenwachstumsregulatoren
               können die Aufwandmengen in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen
               verwendet man pro Hektar Bodenfläche 0,01 bis 50 kg, bevorzugt 0,05 bis 10 kg an Wirkstoff.
 
            [0084] Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Stoffe als Pflanzenwachstumsregulatoren gilt,
               daß die Anwendung in einem bevorzugten Zeitraum vorgenommen wird, dessen genaue Abgrenzung
               sich nach den klimatischen und vegetativen Gegebenheiten richtet.
 
            [0085] Die Herstellung und die Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe geht aus den
               nachfolgenden Beispielen hervor.
 
            Herstellungsbeispiele
Beispiel 1
[0086] 
               
 
            [0087] In ein Gemisch aus 168 g (2,45 Mol) 1,2,4-Triazol, 18,2 g (0,16 Mol) Kalium-tert.-butylat
               und 350 ml absolutem Dimethylformamid wird unter Stickstoffatmosphäre bei 80°C eine
               Lösung von 160 g (0,75 Mol) 2-tert.-Butyl-2-(tetrahydro-2H-pyran-2-yloxymethyl)-oxiran
               in 180 ml absolutem Dimethylformamid eingetropft. Das Reaktionsgemisch wird 6 Stunden
               bei 80°C gerührt und dann durch Abziehen des Verdünnungsmittels unter vermindertem
               Druck eingeengt. Man nimmt den verbleibenden Rückstand in Essigsäureethylester auf,
               wäscht die entstehende organische Lösung mit Wasser, trocknet dann über Natriumsulfat
               und engt durch Abziehen des Lösungsmittels unter verminderem Druck ein. Das so erhaltene
               Produkt wird auf chromatographischem Wege über Kieselgel mit Chloroform als Laufmittel
               gereinigt. Man erhält auf diese Weise 107,3 g (51 % der Theorie) an 2-tert.-Butyl-1-(tetrahydro-2H-pyran-2-yl-oxy)-3-(1,2,4-triazol-1-yl)-propan-2-ol
               (Diastereomeren-Gemisch).
               ¹H-NMR (80 MHz, CDCl₃):
               δ = 1,03 und 1,07 (je s, zus. 9H), 1,3 bis 1,8 (m, 6H) 2,9 bis 3,85 (m, 5H), 4,15
               bis 4,65 (m, 3H), 7,90 und 7,92 (je s, zus. 1H), 8,17 und 8,25 (je s, zus. 1H).
 
            Herstellung von Ausgangssubstanzen:
[0088] 
               
 
            [0089] In ein Gemisch aus 38,2 g (1,27 Mol) Natriumhydrid (80 %ig) und 271,5 g (1,23 Mol)
               Trimethyl-oxosulfoniumiodid werden bei 10°C unter Stickstoffatmosphäre und unter
               Rühren 880 ml absolutes Dimethylsulfoxid eingetropft. Man rührt noch 1 Stunde bei
               Raumtemperatur nach, kühlt dann auf 10°C ab und tropft bei dieser Temperatur eine
               Lösung von 219 g (1,1 Mol) 3,3-Dimethyl-1-(tetrahydro-2H-pyran-2-yloxy)-butan-2-on
               in 250 ml absolutem Dimethylsulfoxid zu. Das Reaktionsgemisch wird 48 Stunden bei
               Raumtemperatur gerührt und danach auf Wasser gegossen. Man extrahiert das Gemisch
               mit Essigsäureethylester, wäscht die vereinigten organischen Phasen mit Wasser, trocknet
               über Natriumsulfat und engt durch Abziehen des Verdünnungsmittels unter vermindertem
               Druck ein. Man erhält auf diese Weise 219,4 g (94 % der Theorie) an 2-tert.-Butyl-2-(tetrahydro-2H-pyran-2-yloxymethyl)-oxiran.
               ¹H-NMR (80 MHz, CDCl₃):
               δ = 1,0 (s, 9H), 1,3 bis 1,8 (m, 6H) 2,65 bis 2,9 (m, 2H), 3,35 bis 4,15 (m, 4H),
               4,5 und 4,65 (m, 1H).
               

 
            [0090] In ein Gemisch aus 61 g (0,73 Mol) 3,4-Dihydro-2H-pyran und 4 Tropfen konzentrierter
               Salzsäure wird bei Raumtemperatur unter Rühren eine Lösung von 162 g (1,4 Mol) 3,3-Dimethyl-1-hydroxy-butan-2-on
               in 62 g (0,74 Mol) 3,4-Dihydro-2H-pyran eingetropft. Man rührt das Reaktionsgemisch
               12 Stunden bei Raumtemperatur, setzt dann 400 ml Essigsäureethylester hinzu, wäscht
               das Gemisch zweimal mit 5 %iger wäßriger Natronlauge und einmal mit Wasser, trocknet
               die organische Phase über Natriumsulfat und engt durch Abziehen der flüchtigen Anteile
               unter vermindertem Druck ein. Es verbleiben 273,7 g (98 % der Theorie) an 3,3-Dimethyl-1-(tetrahydro-2H-pyran-2-yl-oxy)-butan-2-on.
               ¹H-NMR (60 MHz, CDCl₃):
               δ = 1,2 (s, 9H), 1,3 bis 2,0 (m, 6H) 3,4 bis 4,1 (m, 2H), 4,5 (s, 2H), 4,6 und 4,75
               (m, 1H).
 
            Beispiel 2
[0091] 
               
 
            [0092] In ein Gemisch aus 119 g (1,75 Mol) Imidazol, 1 g (9 mMol) Kalium-tert.-butylat und
               500 ml Acetonitril wird unter Stickstoffatmosphäre eine Lösung von 59 g (0,28 Mol)
               2-tert.-Butyl-2-(tetrahydro-2H-pyran-2-yloxymethyl)-oxiran in 100 ml Acetonitril
               eingetropft, wobei das Reaktionsgemisch unter Rückfluß gekocht wird. Man kocht nach
               beendeter Zugabe noch weitere 10 Stunden unter Rückfluß, zieht dann das Lösungsmittel
               unter vermindertem Druck ab und nimmt den verbleibenden Rückstand in Essigsäureethylester
               auf. Die organische Phase wird mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
               und unter vermindertem Druck eingeengt. Das so erhaltene Produkt wird auf chromatographischem
               Wege über Kieselgel mit Chloroform als Laufmittel gereinigt. Man erhält auf diese
               Weise 56,3 g (72 % der Theorie) an 2-tert.-Butyl-3-(imidazol-1-yl)-1-(tetrahydro-2H-pyran-2-yloxy)-propan-2-ol
               in Form einer Festsubstanz vom Schmelzpunkt 107°C.
 
            Beispiel 3
[0093] 
               
 
            [0094] Ein Gemisch aus 22,4 g (0,32 Mol) 1,2,4-Triazol, 5 g (0,04 Mol) Kalium-tert.-butylat
               und 300 ml Dimethylformamid wird bei Raumtemperatur unter Rühren mit 37 g (0,138
               Mol) 2-(4-Chlorphenyl)-2-(tetrahydro-2H-pyran-2-yl-oxymethyl)-oxiran versetzt. Das
               Reaktionsgemisch wird nach beendeter Zugabe 12 Stunden bei 80°C gerührt und dann durch
               Abziehen des Lösungsmittels unter vermindertem Druck eingeengt. Man versetzt den
               verbleibenden Rückstand mit Wasser, extrahiert das entstehende Gemisch dreimal mit
               Methylenchlorid, trocknet die vereinigten organischen Phasen über Magnesiumsulfat
               und engt durch Abziehen des Lösungsmittels unter vermindertem Druck ein. Das so erhaltene
               Produkte wird auf chromatographischem Wege an Kieselgel mit Methylenchlorid/Essigsäureethylester
               = 4:1 als Laufmittel gereinigt. Man erhält auf diese Weise 33,5 g (72 % der Theorie)
               an 2-(4-Chlorphenyl)-1-[(tetrahydro-2H-pyran-2-yl)-oxy]-3-(1,2,4-triazol-1-yl)-propan-2-ol
               in Form hellgelber Kristalle vom Schmelzpunkt 70°C.
 
            Herstellung von Ausgangssubstanzen:
[0095] 
               
 
            [0096] In ein Gemisch aus 42 g (0,19 Mol) Trimethylsulfoxoniumiodid und 200 ml Dimethylsulfoxid
               werden bei 15°C 6,3 g (0,21 Mol) Natriumhydrid (80 %ig) gegeben. Das Reaktionsgemisch
               wird 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt und dann tropfenweise mit einer Lösung von
               39 g (0,153 Mol) 1-(4-Chlorphenyl)-2-[(tetrahydro-2H-pyran-2-yl)-oxy]-ethan-2-on
               in 50 ml Dimethylsulfoxid versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 12 Stunden bei 50°C
               gerührt und danach in Wasser gegossen. Das entstehende Gemisch wird dreimal mit Essigsäureethylester
               extrahiert. Man trocknet die vereinigten organischen Phasen über Magnesiumsulfat
               und engt durch Abziehen des Lösungsmittels unter vermindertem Druck ein. Man erhält
               auf diese Weise 37 g (90 % der Theorie) an 2-(4-Chlorphenyl)-2-(tetrahydro-2H-pyran-2-yloxy-methyl)-oxiran
               in Form eines hellgelben Öles, das ohne zusätzliche Reinigung für die weitere Synthese
               eingesetzt wird.
               R
f = 0,55 (Methylenchlorid)
               IR (Film): 2.920, 2.875
s (CH); 1.600
m, 1.500
m (C=C) 1.250
m (C-O); 1.120
s (C-O) cm⁻¹
               

 
            [0097] Ein Gemisch aus 26,5 g (0,155 Mol) 4-Chlor-ω-hydroxyacetophenon und 45 ml 3,4-Dihydro-2H-pyran
               wird mit 4 Tropfen konzentrierter Salzsäure versetzt und 2 Stunden bei 60°C gerührt.
               Anschließend werden die flüchtigen Anteile unter vermindertem Druck abgezogen. Man
               erhält auf diese Weise 39 g (99 % der Theorie) an 1-(4-Chlorphenyl)-2-[(tetrahydro-2H-pyran-2-yl)-oxy]-ethan-1-on
               in Form eines farblosen Feststoffes vom Schmelzpunkt 57°C.
 
            Beispiel 4
[0098] 
               
 
            [0099] Nach der im Beispiel 3 angegebenen Methode wird auch das 2-(Biphenyl-4-yl)-1-[(tetrahydro-2H-pyran-2-yl)-oxy]-3-(1,2,4-triazol-1-yl)-propan-2-ol
               der Formel (I-4) hergestellt.
               Schmelzpunkt: 78°C.
 
            [0100] In analoger Weise werden die in den folgenden Beispielen genannten Verbindungen hergestellt.
 
            Beispiel 5
[0101] 
               
 
            Beispiel 6
[0102] 
               
 
            [0103] In den folgenden Verwendungsbeispielen wurde die nachstehend angegebene Verbindung
               als Vergleichssubstanz eingesetzt:
               

 (Bekannt aus EP-OS 0 180 136).
 
            Beispiel A
Wachstum bei Gerste
[0104] Lösungsmittel: 30 Gewichtsteile Dimethylformamid
               Emulgator: 1 Gewichtsteil Polyoxyethylen-Sorbitan-Monolaurat
               Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
               Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und füllt mit Wasser
               auf die gewünschte Konzentration auf.
 
            [0105] Gerstepflanzen werden im Gewächshaus bis zum 2-Blattstadium angezogen. In diesem
               Stadium werden die Pflanzen tropfnaß mit den Wirkstoffzubereitungen besprüht. Nach
               14 Tagen wird bei allen Pflanzen der Zuwachs gemessen und das Wachstum in Prozent
               des Zuwachses der Kontrollpflanzen berechnet. Es bedeuten 100 % ein Wachstum, das
               demjenigen der Kontrollpflanzen entspricht. Werte über 100 % kennzeichnen eine Wuchsförderung,
               während Werte unter 100 % eine Wuchshemmung anzeigen.
 
            [0106] In diesem Test zeigt die erfindungsgemäße Verbindung (I (I-1) eine starke wuchshemmende
               Wirkung, während die Vergleichssubstanz (A) eine schwache wuchsfördernde Wirkung
               ausübt.
 
            Beispiel B
Wachstum bei Sojabohnen
[0107] Lösungsmittel: 30 Gewichtsteile Dimethylformamid
               Emulgator: 1 Gewichtsteil Polyoxyethylen-Sorbitan-Monolaurat
               Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
               Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und füllt mit Wasser
               auf die gewünschte Konzentration auf.
 
            [0108] Sojabohnenpflanzen werden im Gewächshaus bis zur vollen Entfaltung des ersten Folgeblattes
               angezogen. In diesem Stadium werden die Pflanzen tropfnaß mit den Wirkstoffzubereitungen
               besprüht. Nach 14 Tagen wird bei allen Pflanzen der Zuwachs gemessen und das Wachstum
               in Prozent des Zuwachses der Kontrollpflanzen berechnet. Es bedeuten 100 % ein Wachstum,
               das demjenigen der Kontrollpflanzen entspricht. Werte über 100 % kennzeichnen eine
               Wuchsförderung, während Werte unter 100 % eine Wuchshemmung anzeigen.
 
            [0109] In diesem Test zeigt die erfindungsgemäße Verbindung (I-1) eine sehr gute wuchshemmende
               Wirkung.
 
            Beispiel C
Wachstum bei Roggen
[0110] Lösungsmittel: 30 Gewichtsteile Dimethylformamid
               Emulgator: 1 Gewichtsteil Polyoxyethylen-Sorbitan-Monolaurat
               Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
               Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und füllt mit Wasser
               auf die gewünschte Konzentration auf.
 
            [0111] Roggenpflanzen werden im Gewächshaus bis zum 2-Blattstadium angezogen. In diesem
               Stadium werden die Pflanzen tropfnaß mit den Wirkstoffzubereitungen besprüht. Nach
               14 Tagen wird bei allen Pflanzen der Zuwachs gemessen und das Wachstum in Prozent
               des Zuwachses der Kontrollpflanzen berechnet. Es bedeuten 100 % ein Wachstum, das
               demjenigen der Kontrollpflanzen entspricht. Werte über 100 % kennzeichnen eine Wuchsförderung,
               während Werte unter 100 % eine Wuchshemmung anzeigen.
 
            [0112] In diesem Test zeigt die erfindungsgemäße Verbindung (I-1) eine sehr starke wuchshemmende
               Wirkung.
 
            Beispiel D
Wachstum bei Weizen
[0113] Lösungsmittel: 30 Gewichtsteile Dimethylformamid
               Emulgator: 1 Gewichtsteil Polyoxyethylen-Sorbitan-Monolaurat
               Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
               Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und füllt mit Wasser
               auf die gewünschte Konzentration auf.
 
            [0114] Weizenpflanzen werden im Gewächshaus bis zum 2-Blattstadium angezogen. In diesem
               Stadium werden die Pflanzen tropfnaß mit den Wirkstoffzubereitungen besprüht. Nach
               14 Tagen wird bei allen Pflanzen der Zuwachs gemessen und das Wachstum in Prozent
               des Zuwachses der Kontrollpflanzen berechnet. Es bedeuten 100 % ein Wachstum, das
               demjenigen der Kontrollpflanzen entspricht. Werte über 100 % kennzeichnen eine Wuchsförderung,
               während Werte unter 100 % eine Wuchshemmung anzeigen.
 
            [0115] In diesem Test zeigt die erfindungsgemäße Verbindung (I-1) eine starke wuchshemmende
               Wirkung.
 
            Beispiel E
[0116] Puccinia-Test (Weizen) / protektiv
               Lösungsmittel: 100 Gew.-Teile Dimethylformamid
               Emulgator: 0,025 Gew.-Teile Alkylarylpolyglykolether
               Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gew.-Teil
               Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und verdünnt das
               Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
 
            [0117] Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit werden junge Pflanzen mit einer Sporensuspension
               von Puccinia recondita in einer 0,1 %igen wäßrigen Agarlösung inokuliert.
 
            [0118] Nach Antrocknen besprüht man die Pflanzen mit der Wirkstoffzubereitung taufeucht.
               Die Pflanzen verbleiben 24 Stunden bei 20°C und 100 % rel. Luftfeuchtigkeit in einer
               Inkubationskabine.
 
            [0119] Die Pflanzen werden in einem Gewächshaus bei einer Temperatur von ca. 20°C und einer
               relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 80 % aufgestellt, um die Entwicklung von Rostpusteln
               zu begünstigen.
 
            [0120] 10 Tage nach der Inokulation erfolgt die Auswertung.
 
            [0121] In diesem Test zeigt die erfindungsgemäße Verbindung (I-3) eine wesentlich bessere
               Wirksamkeit als die Vergleichssubstanz (A).
 
          
         
            
            1. Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel
               

 in welcher
               R      für Wasserstoff, Alkyl oder Acyl steht,
               R¹      für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl
               oder gegebenenfalls substituiertes Aryl steht und
               X      für Stickstoff oder eine CH-Gruppe steht,
               sowie deren Säureadditions-Salze und Metallsalz-Komplexe. 
2. Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1, in denen
               R      für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Alkylcarbonyl mit
               1 bis 6 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe steht,
               R¹      für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, für
               gegebenenfalls einfach bis dreifach, gleichartig oder verschieden durch Alkyl mit
               1 bis 4 Kohlenstoffatomen und/oder Halogen substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 8
               Kohlenstoffatomen im Cycloalkylteil oder für die Gruppierungen
               

 R³      für Wasserstoff, Halogen oder Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht,
               R⁴für Halogen oder Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht,
               Z      für Halogen, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
               Alkylthio mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen
               und 1 bis 5 Halogenatomen, Halogenalkoxy mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und 1 bis
               5 Halogenatomen, Halogenalkylthio mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen,
               gegebenenfalls durch Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und/oder Halogen substituiertes
               Phenyl oder für gegebenenfalls durch Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen und/oder
               Halogen substituiertes Phenoxy steht und
               m      für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 steht,
               und
               X      für Stickstoff oder eine CH-Gruppe steht. 
3. Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1, in denen
               R      für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, Methylcarbonyl,
               Ethylcarbonyl, n-Propylcarbonyl, Isopropylcarbonyl, n-Butylcarbonyl oder Isobutylcarbonyl
               steht,
               R¹      für Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl,
               für gegebenenfalls einfach bis dreifach, gleichartig oder verschieden durch Methyl,
               Ethyl, Fluor und/oder Chlor substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen
               im Cycloalkylteil oder für die Gruppierungen
               

 worin
               R³      für Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, Methoxy oder Ethoxy steht,
               R⁴      für Fluor, Chlor, Brom, Methoxy oder Ethoxy steht,
               Z      für Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Ethyl, Isopropyl, tert.-Butyl, Methoxy, Methylthio,
               Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Trifluormethylthio, gegebenenfalls durch Fluor,
               Chlor und/oder Methyl substituiertes Phenyl oder für gegebenenfalls durch Fluor, Chlor
               und/oder Methyl substituiertes Phenoxy und
               m      für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3,
               und
               X      für Stickstoff oder eine CH-Gruppe steht. 
4. Verfahren zur Herstellung von Azolyl-tetrahydropyran-Derivaten der Formel
               

 in welcher
               R      für Wasserstoff, Alkyl oder Acyl steht,
               R¹      für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl
               oder gegebenenfalls substituiertes Aryl steht und
               X      für Stickstoff oder eine CH-Gruppe steht,
               sowie von deren Säureadditions-Salzen und Metallsalz-Komplexen, dadurch gekennzeichnet,
               daß man
               a) Oxirane der Formel
               

 in welcher
               R¹ die oben angegebene Bedeutung hat,
               mit Azolen der Formel
               

 in welcher
               X die oben angegebene Bedeutung hat,
               gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels und in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
               umsetzt,
               oder
               b) Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel
               

 in welcher
               R¹ und X die oben angegebene Bedeutung haben,
               mit starken Basen in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt und die dabei entstehenden
               Alkoholate der Formel
               

 in welcher
               R¹ und X die oben angegebene Bedeutung haben und
               Y      für einen kationischen Rest einer Base steht,
               mit Halogenverbindungen der Formel
                     R²-Hal      (IV)
               in welcher
               R²      für Alkyl oder Acyl steht und
               Hal      für Halogen steht,
               in Gegenwart eines Verdünnungsmittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels
               umsetzt,
               und gegebenenfalls anschließend an die so erhaltenen Verbindungen der Formel (I)
               eine Säure oder ein Metallsalz addiert. 
5. Fungizide und pflanzenwuchsregulierende Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt
               an mindestens einem Azolyl-tetrahydropyran-Derivat der Formel (I) gemäß Anspruch 1
               bzw. an einem Säureadditions-Salz oder Metallsalz-Komplex eines Azolyl-tetrahydropyran-Derivates
               der Formel (I).
 
            6. Verwendung von Azolyl-tetrahydropyran-Derivaten der Formel (I) gemäß Anspruch 1
               bzw. von deren Säureadditions-Salzen und Metallsalz-Komplexen zur Bekämpfung von
               Pilzen sowie zur Regulierung des Pflanzenwachstums.
 
            7. Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen sowie zur Regulierung des Pflanzenwachstums,
               dadurch gekennzeichnet, daß man Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel (I) gemäß
               Anspruch 1 bzw. deren Säureadditions-Salze oder Metallsalz-Komplexe auf die Pilze
               bzw. Pflanzen und/oder deren Lebensraum ausbringt.
 
            8. Verfahren zur Herstellung von fungiziden und pflanzenwuchsregulierenden Mitteln,
               dadurch gekennzeichnet, daß man Azolyl-tetrahydropyran-Derivate der Formel (I) gemäß
               Anspruch 1 bzw. deren Säureadditions-Salze oder Metallsalz-Komplexe mit Streckmitteln
               und/oder oberflächenaktiven Stoffen vermischt.
 
            9. Oxirane der Formel
               

 in welcher
               R¹      für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl
               oder gegebenenfalls substituiertes Aryl steht 
10. Verfahren zur Herstellung von Oxiranen der Formel
               

 in welcher
               R¹      für gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl
               oder gegebenenfalls substituiertes Aryl steht,
               dadurch gekennzeichnet, daß man
               c) Ketone der Formel
               

 in welcher
               R¹ die oben angegebene Bedeutung hat,
               α) mit Dimethyloxosulfonium-methylid der Formel
               

 oder
               β) mit Dimethylsulfonium-methylid der Formel
               

 in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt.