(19)
(11) EP 0 298 318 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.1989  Patentblatt  1989/02

(21) Anmeldenummer: 88110082.0

(22) Anmeldetag:  24.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21B 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT LU SE

(30) Priorität: 09.07.1987 DE 3722706

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Bogendörfer, Hans
    D-4000 Düsseldorf 11 (DE)

(74) Vertreter: Müller, Gerd et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
D-57072 Siegen
D-57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Walzgerüst mit zwei oder mehr Paaren von Walzenständern


    (57) Ein Walzgerüst mit zwei oder mehr Paaren von Walzen­ständern (1, 2, 3, 4 bzw. 7, 8). Zwischen den Ständern der Paare sind Walzenlagerträger gleitend geführt, und die Ständer der Paare sind außerhalb der Walzenlager­träger durch Quertraversen (17, 18; 19, 20 bzw. 13, 14) miteinander verbunden, die über eingesetzte Druckmuttern (21, 22; 23, 24 bzw. 34, 35) und mit den Walzenständern (1, 2, 3, 4 bzw. 13, 14) verbundene Gewindesäulen (1a, 2a); (3a, 4a bzw. 7a, 8a) in Richtung der Längsachsen dieser Gewindesäulen bewegbar sind. Die Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) sind ortsfest in die Walzenständer (1, 2, 3, 4 bzw. 7, 8) eingesetzt und stehen auf diesen auf. Die Druckmuttern (21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35) sind antreibbar in den Quertraversen (17, 18, 19, 20 bzw. 13, 14 bzw. 36, 37) gelagert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzgerüst mit zwei oder mehr Paaren von Walzenständern, zwischen den Ständern der Paare gleitend geführten Walzenlagerträgern (Walzeneinbau­stücken) und diese Ständer außerhalb der Walzenlagerträger verbindende Quertraversen, die über in diese eingesetzte Druckmuttern und mit den Walzenständern verbundene Gewinde­säulen in Richtung der Längsachse der Gewindesäulen bewegbar sind.

    [0002] Walzgerüste dieser Art sind insb. als Universalgerüste be­kanntgeworden, bei denen zur Erzeugung einer zentrierenden Anstellbewegung der Horizontalwalzen des Horizontalwalzen­paares die mit den Walzenlagerträgern der jeweiligen Walze dieses Paares verbundenen Quertraversen in der Traverse drehfest angeordnete Druckmuttern aufweisen. Die mit diesen Druckmuttern schraubverbundenen Gewindesäulen weisen an ihren beiden Enden gegenläufige Gewinde auf und sind durch die Walzenständer des Walzgerüstes hindurchgeführt in diesen gelagert und mit Antrieben ausgestattet. Eine Drehbewegung der Gewindesäulen führt dabei infolge der gegenläufigen Gewinde zu einer Bewegung der beiden Quertraversen des Walz­gerüstes in Anstellrichtung auf das Walzgut aufeinander zu oder voneinander weg.

    [0003] Diese gattungsgemäße Ausbildungsform eines Walzgerüstes erlaubt es nur, die beiden Quertraversen gleichzeitig und abhängig voneinander zu bewegen, und ist deshalb nur für spezielle Walzgerüstformen wie Universalgerüste verwendbar. Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, daß die Walzenständer wegen der Durchtrittsausnehmungen für die Gewindesäulen vergleichsweise stärker dimensioniert werden müssen, daß die Lagerung der Gewindesäulen über ihre Länge einen erheblichen technischen Aufwand erfordert, und daß die Durchtrittsausnehmungen für die Gewindesäulen einen großen Zerspanungsaufwand bei der Herstellung der Walzenständer erfordern.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Walzgerüstbauart so zu verbessern, daß sie für viele Walz­gerüstarten, auch bei Duo-Gerüsten verwendbar ist und die genannten Nachteile vermieden werden.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Gewindesäulen ortsfest und auf diesen aufstehend in die Walzenständer eingesetzt und die Druckmuttern antreibbar in den Quertra­versen gelagert sind. Der Antrieb kann dabei durch auf der Quertraverse angeordnete mit den Druckmuttern kuppelbare Antriebselemente erfolgen; es besteht aber erfindungsgemäß auch die Möglichkeit, eine separate, parallel oder quer zu der Quertraverse auf die Gewindesäulen aufgesetzte Zusatz­Quertraverse zu verwenden, mit der Antriebselemente verbun­den sind, die mit der Druckmutter kuppelbar sind. Bei Walz­gerüsten mit in Ständerpaaren verschiebbar geführten Trag­rahmen für die Walzenlagerträger von Vertikalwalzen können erfindungsgemäß diese Tragrahmen die Quertraverse bilden. Die Zusatz-Quertraversen können ortsfest oder bewegbar auf die Gewindesäulen aufgesetzt sein und dabei auf den Enden der Gewindesäulen gelagerte bzw. auf die Gewindesäulen auf­schraubbare und von den Antriebselementen antreibbare Ge­triebemuttern aufweisen, die mit den in der Quertraverse lagernden Druckmuttern z. B. über axial verzahnte Schiebe­ kupplungen kuppelbar sind. Soweit bei einem Walzgerüst die Tragrahmen der Walzenlagerträger der Vertikalwalzen die Querträger bilden, können die Druckmuttern in den Zusatz­querträgern angeordnet sein und mit ihren dem Antrieb abge­wandten Stirnseiten an Auflageflächen des Tragrahmens auf­legbar sein, wobei die diesen Auflageflächen abgewandte Seite des Tragrahmens von druckmittelbeaufschlagten Schub­stößeln beaufschlagbar ist. Die Quertraversen und/oder auch die Zusatzquertraversen können um eine der Längsachsen der Gewindesäulen schwenkbar und die die Querträger bildenden Tragrahmen der Vertikalwalzen und/oder die zugehörigen Zu­satzquerträger so ausgebildet werden, daß sie vertikal nach oben von den Gewindesäulen abhebbar sind. Wie die Erfindung weiter vorsieht, werden die Druckmuttern in diesen Fällen lösbar mit dem Querträger bzw. dem Tragrahmen verbunden, so daß sie im ausgeschwenkten bzw. abgehobenen Zustand der Querträger bzw. des Tragrahmens mit der jeweiligen Gewinde­säule schraubverbunden bleiben. Die Quertraversen bzw. die Tragrahmen werden in ihrer Arbeitsstellung durch entgegen der Ausschwenk- bzw. der Abheberichtung wirkende Riegelein­richtungen festgelegt. Bei Walzgerüsten, die mit einerseits lösbar an die Walzenlagerträger der Vertikalwalzen angelenk­ten Walzgutseitenführungselementen ausgstattet sind, können diese erfindungsgemäß andererseits lösbar mit dem den Quer­träger bildenden Tragrahmen der Vertikalwalzen verbunden sein.

    [0006] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Walzgerüstes ist nicht nur, wie bereits erwähnt, für unterschiedliche Gerüstbau­arten anwendbar; sie erlaubt es auch, ein Universalgerüst nach Ausbau der Tragrahmen für die Walzenlagerträger der Vertikalwalzen dieses Universalgerüst als Horizontalgerüst mit normalem Walzendurchmesser zu verwenden, da die bei üblichen Bauarten von Universalgerüsten an die Walzenständer seitlich angesetzten vertikalen Querhäupter, die der Ver­wendung solcher Walzendurchmesser im Wege stehen, nicht vorhanden sind. Der Ausbau von Horizontalwalzensätzen mit den Walzenlagerträgern ist je nach der Ausbildungsform bei ausgeschwenkter Quertraverse nach oben oder bei entsprechend weit nach oben bzw. nach unten gefahrenen Quertraversen auch nach der Seite hin möglich. Die Horizontalwalzen lassen sich unbahängig voneinander anstellen und es besteht auch die Möglichkeit, über die Anstellung der unteren Horizontalwal­zen die Gerüsthöhe zu verstellen. Da die Walzenständer selbst verhältnismäßig klein gehalten werden können, ent­steht ein entsprechend kleiner und mit wenig Aufwand herzu­stellender Walzgerüstgrundkörper, der mit ggfs. untereinan­der identischen Quertraversen und Zusatz-Quertraversen mit aufsetzbaren Serienmotoren als Antriebsaggregaten ausge­stattet werden kann, wodurch sich der Herstellungsaufwand zusätzlich verringert. Die Walzenständer stellen insb. bei Universalgerüsten verglichen mit der üblichen Ausbildungs­form kleine unkomplizierte Gußteile dar. Bei Verwendung kleiner Walzen für Walzgut kleiner Querschnitte entsteht praktisch ein Walzgerüst mit sehr großer Ständersteifigkeit und hoher Toleranzgenauigkeit, weil in diesem Falle die Quertraversen sehr nahe an den die Gewindesäulen tragenden Ständerteil herangefahren werden können und damit kurze Ständerlängen entstehen, weil die überstehenden Längen der Gewindesäulen sich außerhalb des Belastungsrahmens des Walz­gerüstes befinden.

    [0007] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen

    Fig. 1 das Walzgerüst von vorne gesehen in schematischer Darstellung,

    Fig. 2 das Walzgerüst nach Fig. 1 in detaillierter Dar­stellung,

    Fig. 3 die Seitenansicht von Fig. 2,

    Fig. 4 die Draufsicht auf Fig. 2 teilweise geschnitten und

    Fig. 5 eine Einzelheit aus Fig. 4 teilweise geschnitten.



    [0008] Das hier als Universalgerüst ausgebildete Walzgerüst weist, wie aus den Fig. 1, 2, 3 und 4 zu ersehen, obere und untere Paare von vertikal verlaufenden Doppelsäulenständern 1, 2 bzw. 3, 4 auf, die durch angegossene obere Querholme 5 bzw. untere Querholme 6 miteinander verbunden sind. Weiter weist das Universalgerüst seitliche Paare von horizontalen Seiten­führungsansätzen 7, 8 sowie Paare von Standfüßen 11, 12 auf. Diese Teile bilden das Grundgerüst. In die vertikalen Dop­pelsäulenständer 1 und 2 sind nach oben bzw. nach unten aufstehend Paare von Gewindesäulen 1a, 2a bzw. 3a, 4a und in die Paare von horizontalen Seitenführungsansätzen 7, 8 eben­falls, hier nach beiden Seiten des Walzgerüstes kragend, Paare von Gewindesäulen 7a bzw. 8a ortsfest eingesetzt. Zwischen den Säulen der Doppelsäulenständer 1 und 2 (vgl. Fig. 3 und 4) sind die Walzenlagerträger (Einbaustücke) 9 und 10 der Walzen des Horizontalwalzenpaares 15 geführt und zwischen den Seitenführungsansätzen 7 und 8 die Tragrahmen 13, 14 der Walzen des Vertikalwalzenpaares 16 (vgl. Fig. 3, 4 und 5).

    [0009] Auf die Gewindesäulenpaare la bzw. 2a (Fig. 1 und 2) sind jeweils obere Quertraversen 17, 18 bzw. untere Quertraversen 19, 20 längsverschiebbar aufgesteckt, in die drehbar gela­gert, Paare von Druckmuttern 21, 22 bzw. 23, 24 eingesetzt sind, die mit den Gewindesäulen 1a, 2a bzw. 3a, 4a in Schraubverbindung stehen. Oberhalb bzw. unterhalb der Quer­traversen 17, 18 bzw. 19, 20 sind jeweils obere Zusatz-Quer­traversen 26, 27 bzw. untere Zusatz-Quertraversen 28, 29 auf den Gewindesäulenpaaren 1a, 2a bzw. 3a, 4a angeordnet. Im Ausführungsbeispiel liegen diese jeweils quer zu den oberen Quertraversen 17, 18 bzw. den unteren Quertraversen 19, 20 und sind mittels in ihnen lagernder Paare von Getriebemut­tern 30 bzw. 31 mit den Gewindesäulen 1a, 2a bzw. 3a, 4a schraubverbunden (vgl. Fig. 1 unten rechts). Die Getriebe­muttern 30, 31 werden von auf den Zusatz-Quertraversen 26, 27 bzw. 28, 29 angeordneten Motoren 32 und Anordnungen von Gelenkkupplungen 33 gemeinsam angetrieben und übertragen die Antriebskräfte auf die in den Quertraversen 17, 18 bzw. 19, 20 lagernden Druckmuttern 21, 22 bzw. 23, 24.

    [0010] Wie aus Fig. 1, 2, 4 und 5 ersichtlich, weisen die Tragrah­men 13 bzw. 14 der Walzen des Vertikalwalzenpaares 16 Auf­lageflächen 13a auf, an die sich Druckmuttern 34 bzw. 35 abstützen. Die Tragrahmen 13 bzw. 14 bilden auf diese Weise jeweils Quertraversen, die anders als die oberen und unteren Zusatz-Traversen 26, 27 bzw. 28, 29 mit den Gewindesäulen­paaren 7a bzw. 8a nicht schraubverbunden sind, sondern von den Druckmuttern 34 bzw. 35, die hier in den Zusatz-Quertra­versen 36, 37 selbst lagern, auf den Gewindesäulen 7a bzw. 8a verschiebbar sind. Die Druckmuttern 34 bzw. 35 werden von Getriebemuttern 38, 39 angetrieben, die in den Zusatz-Quer­traversen 36 bzw. 37 angeordnet sind. Der Antrieb dieser Getriebemuttern 36, 37 erfolgt entsprechend wie bei den Zusatz-Quertraversen 26, 27 bzw. 28, 29 durch Motoren 40 über Anordnungen von Gelenkkupplungen 41. Die Mittenachse dieser Gelenkkupplungen 41 verläuft zwischen benachbarten Motoren 40 (Fig. 3) geneigt zur Horizontalen.

    [0011] Die Antriebsübertragung von den Getriebemuttern 30, 31 bzw. 38, 39 auf die Druckmuttern 21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35 er­folgt entweder direkt (Fig. 2), wobei die Getriebemuttern 30, 31 bzw. 38, 39 ebenfalls mit den zugehörigen Gewinde­säulen 1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a schraubverbunden sind oder daß sie auf deren Enden lagern und mit den zugehörigen Druckmuttern 21, 22 bzw. 23, 24 über axial verzahnte Schie­bekupplungen 30a, 31a verbunden sind (Fig. 1).

    [0012] Die oberen Quertraversen 17, 18 ruhen mit seitlichen Tragan­sätzen 42 auf Druckstößeln 43 von an den Dopelsäulenständern 1, 2 angeordneten Kolben-Zylinder-Aggregaten 44 (Fig. 2 und 3), während die Walzentraglager 9 der oberen Horizontalwalze 15 an den Kolbenstangen 45 von Kolben-Zylinder-Aggregaten 46 hängen, die ihrerseits aushebbar an an den Quertraversen 17, 18 angeordneten Tragansätzen 47 hängen. Die oberen und un­teren Quertraversen 17, 18 bzw. 19, 20 weisen Druckansätze 17a, 18a bzw. 19a, 20a auf, die die Walzlagerträger 9 bzw. 10 der oberen und der unteren Horizontalwalzen beaufschla­gen.

    [0013] Die oberen Horizontalführungen 48 für das Walzgut sind in bekannter Weise gelenkig in Lagerböcke 49 eingehängt, die mittels Tragplatten 50 mit der der oberen Quertraverse 17, 18 verbunden sind, während die unteren Horizontalführungen 51 gelenkig auf Lagerböcke 52 aufgesetzt sind, die entspre­chend auf Tragplatten 60 sitzen, die mit der unteren Quer­traverse 19 verbunden sind. Die Vertikalführungen 53 für das Walzgut (vgl. Fig. 3 und 4) sind in ebenfalls an sich be­kannter Weise einerseits an den Walzlagerträger 54 mit einem Lenklager 53a und andererseits mit einem weiteren Lenklager 53b an einer am Seitenführungsansatz 7 bzw. 8 des Walzgerü­stes angeordneten Führung 55 geführten Stoßstange 56 ange­lenkt, deren freies Ende fest mit dem Tragrahmen 13 bzw. 14 des Walzentraglagers 54 verbunden ist. An den Seitenfüh­rungsansätzen 7 bzw. 8 sind ferner Kolben-Zylinder-Aggregate 58 mit Schubstößeln 57 angeordnet, die die den Druckmuttern 34 bzw. 35 abgewandte Seite des Tragrahmens 13 bzw. 14 be­aufschlagen.

    [0014] Die Walzentraglager 9 und 10 der Horizontalwalzen 15 werden über die Druckansätze 17a, 18a bzw. 19a, 20a der Quertraver­sen 17, 18 bzw. 19, 20 von oben bzw. von unten beaufschlagt und in Anstellrichtung bewegt, wenn die Motoren 32 der zu­gehörigen Zusatz-Quertraversen 26, 27 bzw. 28, 29 die Druck­muttern 21, 22 bzw. 24, 25 über die Getriebemuttern 30, 31 antreiben. Die Zusatz-Quertraversen 26, 27 bzw. 28, 29 fol­gen dabei der Bewegung der Quertraversen 17, 18 bzw. 19, 20 in Anstellrichtung synchron; sie können aber auch ortsfest in einer oberen Stellung verbleiben, wenn die Getriebemut­tern 30a, 31a, wie beschrieben (Fig. 1), auf den Enden der Gewindesäulen 1a, 2a bzw. 3a, 4a drehgelagert sind und die Antriebskraft über axial verzahnte Schiebekupplungen 30a, 31a auf die Druckmuttern 21, 22 bzw. 23, 24 übertragen wird. Die Ausbalancierung der oberen Horizontalwalze 15 mit ihren Walzenlagerträgern 9 und 10 gegenüber den Quertraversen 17, 18 erfolgt dabei mit Hilfe der Kolben-Zylinder-Aggregate 46, während die Druckstößel 43 der Kolben-Zylinder-Aggregate 44 die Quertraversen 17, 18 bei ihren Bewegungen in beiden Anstellrichtungen stützend tragen.

    [0015] Die Bewegung der beiden, die Vertikalwalze 16 tragenden Tragrahmen 13, 14 in den Abstellrichtungen wird (Fig. 4 und 5) mit Hilfe der auf den Zusatz-Quertraversen 36, 37 ange­ordneten und gelagerten Druckmuttern 34, 35 hervorgerufen, wobei diese, da sie in ihren Stirnflächen nur auf den Auf­lageflächen 13a bzw. 14a der Tragrahmen 13, 14 aufliegen, diese nur in Richtung auf das Walzgut hin anzutreiben ver­ mögen, während die Bewegungen in entgegengesetzter Richtung durch die Schubstößel 57 bewirkt wird. Die Vertikalführungen 53 für das Walzgut folgen diesen Bewegungen infolge ihrer Anlenkung bei 53a an den Walzlagerträger 54 der Vertikal­walze 16 und 53b an die mit dem jeweiligen Tragrahmen 13, 14 verbundenen Stoßstange 56.

    [0016] Wie in Fig. 4 angedeutet, können die oberen Quertraversen 17 und 18 aus einer in vollen Linien dargestellten Arbeitslage (Quertraversen 17) in eine, das Ausbauen der Horizontalwal­zen 15 mit ihren Walzlagerträgern 9, 10 nach oben erlauben­de, strichpunktiert wiedergegebene Ausbaustellung (Quertra­verse 18) geschwenkt werden. Die zugehörigen Druckmuttern 21, 22 verbleiben dabei auf den Gewindesäulen 1a, 2a. Der Ausbau der Horizontalwalzen 15 nach oben bspw. mit Hilfe eines Krans wird dabei durch die zugehörigen Zusatz-Quertra­versen 26, 27 nicht gehindert, weil diese erfindungsgemäß quer zu den Quertraversen 17, 18 liegen.

    [0017] In ähnlicher Weise können (vgl. Fig. 3 und 4) die die Verti­kalwalze 16 aufnehmenden Tragrahmen 13, 14 ausgebaut werden. Diese lassen sich ebenfalls bspw. mit Hilfe eines Krans senkrecht nach oben von den Gewindesäulen 7a, 8a abheben, wobei sich noch der besondere Vorteil ergibt, daß dabei auch die Seitenführungen 53 für das Walzgut an den jeweiligen Tragrahmen 13, 14 verbleiben können. Der zur Horizontalen geneigte Verlauf der Mittenachse der Gelenkkupplungsanord­nung 41 zwischen den Motoren 40 (vgl. Fig. 3) erlaubt es, die Zusatz-Quertraversen 36, 37 auch im Bereich der auf den Zapfen des Horizontalwalzenpaares 15 sitzenden Antriebskup­pelhülsen 60 zu bewegen, ohne von deren Umfang behindert zu werden.

    [0018] Je nach den betriebsmäßigen und konstruktiven Erfordernissen können bei Walzgerüsten der erläuterten Art auch Quertraver­sen verwendet werden, auf denen die Antriebselemente für die Druckmuttern direkt angeordnet sind; ebenso besteht die Möglichkeit, die beim beschriebenen Ausführungsbeispiel bei den Zusatz-Quertraversen für die Tragrahmen der Vertikalwal­zen verwendete Lagerung der Druckmuttern in der Zusatz-Quer­traverse auch bei den Zusatz-Quertraversen für die die Ho­rizontalwalzen beaufschlagenden Quertraversen zu verwenden. Entsprechendes gilt für die Ausbildung der Getriebemuttern als axial verzahnte Schiebekupplung; die Getriebemuttern können dabei sowohl als mit einer Schiebekupplung verbunde­nes Schneckenrad zweiteilig als auch einstückig ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1. Walzgerüst mit zwei oder mehr Paaren von Walzenständern, zwischen den Ständern der Paare gleitend geführten Wal­zenlagerträgern (Walzeneinbaustücken) und diese Ständer außerhalb der Walzenlagerträger verbindende Quertraver­sen, die über, in diese eingesetzte Druckmuttern und mit den Walzenständern verbundene Gewindesäulen in Richtung der Längsachsen der Gewindesäulen bewegbar sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) orts­fest und auf diesen aufstehend in die Walzenständer (1, 2 bzw. 7, 8) eingesetzt und die Druckmuttern (21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35) antreibbar in den Quertraversen (17, 18, 19, 20 bzw. 13. 14 bzw. 36, 37) gelagert sind.
     
    2. Walzgerüst nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch
    auf den Quertraversen (17, 18, 19, 20 bzw. 13, 14) ange­ordnete, mit den Druckmuttern 21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35) kuppelbare Antriebselemente (32, 33, 30, 31, 33 bzw. 30a, 31a bzw. 40, 41, 38, 39).
     
    3. Walzgerüst nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch
    eine, parallel oder quer zu der jeweiligen Quertraverse (17, 18, 19, 20 bzw. 13, 14) auf die Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) aufgesetzte Zusatz-Quertraverse (26, 27, 28, 29 bzw. 36, 37). 29) und mit dieser verbun­denen, mit den Druckmuttern (14a, 15a, 16a, 17a bzw. 12b) kuppelbaren Antriebselementen (24, 25 bzw. 30, 31).
     
    4. Walzgerüst nach einem oder mehreren
    der Ansprüche 1 bis 3,
    mit in den Paaren von Ständern verschiebbar geführten Tragrahmen für die Walzenlagerträger von Vertikalwalzen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Tragrahmen (13, 14) die Quertraversen bilden.
     
    5. Walzgerüst nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zusatz-Quertraversen (26, 27, 28, 29 bzw. 36, 37) ortsfest oder bewegbar auf die Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) aufgesetzt sind.
     
    6. Walzgerüst nach Anspruch 5,
    gekennzeichnet durch
    auf den Enden der Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) gelagerte bzw. auf diese aufschraubbare von den An­triebselementen (32, 33 bzw. 40, 41) antreibbare Getrie­bemuttern (30, 31 bzw. 38, 39 bzw. 30a, 31a), die mit in den Quertraversen (17, 18, 19, 20 bzw. 13, 14) und/oder in den Zusatz-Quertraversen (26, 27, 28, 29 bzw. 36, 37) lagernden Druckmuttern (21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35) kup­pelbar sind.
     
    7. Walzgerüst nach den Ansprüchen 5 und/oder 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Getriebemuttern (30a, 31a) als axial verzahnte Schiebekupplungen ausgebildet oder mit solchen Kupplungen verbunden mit den Druckmuttern (21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35) antriebsverbindbar sind.
     
    8. Walzgerüst nach den Ansprüchen 5 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Druckmuttern (34, 35) in den Zusatz-Quertraversen (36, 37) angeordnet und mit ihren dem Antrieb (40, 41) abgewandten Stirnseiten an Auflageflächen (13a, 14a) der Quertraversen (Tragrahmen) (13, 14) auflegbar sind und daß die diesen Auflageflächen (13a, 14a) abgewandte Seite der Quertraversen (13, 14) von druckmittelbeaufschlagba­ren Schubstößeln (57) beaufschlagbar ist.
     
    9. Walzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Quertraversen (17, 18) und/oder die Zusatz-Quer­traversen (26, 27) um eine der Längsachsen der Gewinde­säulen (1a, 2a, 3a, 4a) schwenkbar ausgebildet sind.
     
    10. Walzgerüst nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die die Quertraversen bildenden Tragrahmen (13, 14) und/oder die Zusatz-Quertraversen (36, 37) vertikal nach oben von den Gewindesäulen (7a, 8a) abhebbar ausgebildet sind.
     
    11. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 9 und/oder 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Druckmuttern (21, 22) lösbar mit den Quertraver­sen (5, 6) bzw. den Tragrahmen (13, 14) verbunden sind und in ausgeschwenktem bzw. abgehobenen Zustand der Quer­traversen (5, 6) bzw. des Tragrahmens (13, 14) mit der jeweiligen Gewindesäule (1a, 2a bzw. 7a, 8a) schraubver­bunden bleiben.
     
    12. Walzgerüst nach Anspruch 4,
    mit einerseits lösbar an die Walzenlagerträger der Verti­kalwalzen angelenkten Walzgut-Vertikalführungselementen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Walzagut-Vertikalführungselemente (53) anderer­seits lösbar mit dem die Quertraverse bildenden Tragrah­men (13, 14) verbunden sind.
     




    Zeichnung