[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzgerüst mit zwei oder mehr Paaren von Walzenständern,
zwischen den Ständern der Paare gleitend geführten Walzenlagerträgern (Walzeneinbaustücken)
und diese Ständer außerhalb der Walzenlagerträger verbindende Quertraversen, die über
in diese eingesetzte Druckmuttern und mit den Walzenständern verbundene Gewindesäulen
in Richtung der Längsachse der Gewindesäulen bewegbar sind.
[0002] Walzgerüste dieser Art sind insb. als Universalgerüste bekanntgeworden, bei denen
zur Erzeugung einer zentrierenden Anstellbewegung der Horizontalwalzen des Horizontalwalzenpaares
die mit den Walzenlagerträgern der jeweiligen Walze dieses Paares verbundenen Quertraversen
in der Traverse drehfest angeordnete Druckmuttern aufweisen. Die mit diesen Druckmuttern
schraubverbundenen Gewindesäulen weisen an ihren beiden Enden gegenläufige Gewinde
auf und sind durch die Walzenständer des Walzgerüstes hindurchgeführt in diesen gelagert
und mit Antrieben ausgestattet. Eine Drehbewegung der Gewindesäulen führt dabei infolge
der gegenläufigen Gewinde zu einer Bewegung der beiden Quertraversen des Walzgerüstes
in Anstellrichtung auf das Walzgut aufeinander zu oder voneinander weg.
[0003] Diese gattungsgemäße Ausbildungsform eines Walzgerüstes erlaubt es nur, die beiden
Quertraversen gleichzeitig und abhängig voneinander zu bewegen, und ist deshalb nur
für spezielle Walzgerüstformen wie Universalgerüste verwendbar. Ein weiterer wesentlicher
Nachteil besteht darin, daß die Walzenständer wegen der Durchtrittsausnehmungen für
die Gewindesäulen vergleichsweise stärker dimensioniert werden müssen, daß die Lagerung
der Gewindesäulen über ihre Länge einen erheblichen technischen Aufwand erfordert,
und daß die Durchtrittsausnehmungen für die Gewindesäulen einen großen Zerspanungsaufwand
bei der Herstellung der Walzenständer erfordern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Walzgerüstbauart so
zu verbessern, daß sie für viele Walzgerüstarten, auch bei Duo-Gerüsten verwendbar
ist und die genannten Nachteile vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Gewindesäulen ortsfest und auf diesen
aufstehend in die Walzenständer eingesetzt und die Druckmuttern antreibbar in den
Quertraversen gelagert sind. Der Antrieb kann dabei durch auf der Quertraverse angeordnete
mit den Druckmuttern kuppelbare Antriebselemente erfolgen; es besteht aber erfindungsgemäß
auch die Möglichkeit, eine separate, parallel oder quer zu der Quertraverse auf die
Gewindesäulen aufgesetzte ZusatzQuertraverse zu verwenden, mit der Antriebselemente
verbunden sind, die mit der Druckmutter kuppelbar sind. Bei Walzgerüsten mit in
Ständerpaaren verschiebbar geführten Tragrahmen für die Walzenlagerträger von Vertikalwalzen
können erfindungsgemäß diese Tragrahmen die Quertraverse bilden. Die Zusatz-Quertraversen
können ortsfest oder bewegbar auf die Gewindesäulen aufgesetzt sein und dabei auf
den Enden der Gewindesäulen gelagerte bzw. auf die Gewindesäulen aufschraubbare und
von den Antriebselementen antreibbare Getriebemuttern aufweisen, die mit den in der
Quertraverse lagernden Druckmuttern z. B. über axial verzahnte Schiebe kupplungen
kuppelbar sind. Soweit bei einem Walzgerüst die Tragrahmen der Walzenlagerträger der
Vertikalwalzen die Querträger bilden, können die Druckmuttern in den Zusatzquerträgern
angeordnet sein und mit ihren dem Antrieb abgewandten Stirnseiten an Auflageflächen
des Tragrahmens auflegbar sein, wobei die diesen Auflageflächen abgewandte Seite
des Tragrahmens von druckmittelbeaufschlagten Schubstößeln beaufschlagbar ist. Die
Quertraversen und/oder auch die Zusatzquertraversen können um eine der Längsachsen
der Gewindesäulen schwenkbar und die die Querträger bildenden Tragrahmen der Vertikalwalzen
und/oder die zugehörigen Zusatzquerträger so ausgebildet werden, daß sie vertikal
nach oben von den Gewindesäulen abhebbar sind. Wie die Erfindung weiter vorsieht,
werden die Druckmuttern in diesen Fällen lösbar mit dem Querträger bzw. dem Tragrahmen
verbunden, so daß sie im ausgeschwenkten bzw. abgehobenen Zustand der Querträger bzw.
des Tragrahmens mit der jeweiligen Gewindesäule schraubverbunden bleiben. Die Quertraversen
bzw. die Tragrahmen werden in ihrer Arbeitsstellung durch entgegen der Ausschwenk-
bzw. der Abheberichtung wirkende Riegeleinrichtungen festgelegt. Bei Walzgerüsten,
die mit einerseits lösbar an die Walzenlagerträger der Vertikalwalzen angelenkten
Walzgutseitenführungselementen ausgstattet sind, können diese erfindungsgemäß andererseits
lösbar mit dem den Querträger bildenden Tragrahmen der Vertikalwalzen verbunden sein.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Walzgerüstes ist nicht nur, wie bereits erwähnt,
für unterschiedliche Gerüstbauarten anwendbar; sie erlaubt es auch, ein Universalgerüst
nach Ausbau der Tragrahmen für die Walzenlagerträger der Vertikalwalzen dieses Universalgerüst
als Horizontalgerüst mit normalem Walzendurchmesser zu verwenden, da die bei üblichen
Bauarten von Universalgerüsten an die Walzenständer seitlich angesetzten vertikalen
Querhäupter, die der Verwendung solcher Walzendurchmesser im Wege stehen, nicht vorhanden
sind. Der Ausbau von Horizontalwalzensätzen mit den Walzenlagerträgern ist je nach
der Ausbildungsform bei ausgeschwenkter Quertraverse nach oben oder bei entsprechend
weit nach oben bzw. nach unten gefahrenen Quertraversen auch nach der Seite hin möglich.
Die Horizontalwalzen lassen sich unbahängig voneinander anstellen und es besteht auch
die Möglichkeit, über die Anstellung der unteren Horizontalwalzen die Gerüsthöhe
zu verstellen. Da die Walzenständer selbst verhältnismäßig klein gehalten werden können,
entsteht ein entsprechend kleiner und mit wenig Aufwand herzustellender Walzgerüstgrundkörper,
der mit ggfs. untereinander identischen Quertraversen und Zusatz-Quertraversen mit
aufsetzbaren Serienmotoren als Antriebsaggregaten ausgestattet werden kann, wodurch
sich der Herstellungsaufwand zusätzlich verringert. Die Walzenständer stellen insb.
bei Universalgerüsten verglichen mit der üblichen Ausbildungsform kleine unkomplizierte
Gußteile dar. Bei Verwendung kleiner Walzen für Walzgut kleiner Querschnitte entsteht
praktisch ein Walzgerüst mit sehr großer Ständersteifigkeit und hoher Toleranzgenauigkeit,
weil in diesem Falle die Quertraversen sehr nahe an den die Gewindesäulen tragenden
Ständerteil herangefahren werden können und damit kurze Ständerlängen entstehen, weil
die überstehenden Längen der Gewindesäulen sich außerhalb des Belastungsrahmens des
Walzgerüstes befinden.
[0007] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 das Walzgerüst von vorne gesehen in schematischer Darstellung,
Fig. 2 das Walzgerüst nach Fig. 1 in detaillierter Darstellung,
Fig. 3 die Seitenansicht von Fig. 2,
Fig. 4 die Draufsicht auf Fig. 2 teilweise geschnitten und
Fig. 5 eine Einzelheit aus Fig. 4 teilweise geschnitten.
[0008] Das hier als Universalgerüst ausgebildete Walzgerüst weist, wie aus den Fig. 1, 2,
3 und 4 zu ersehen, obere und untere Paare von vertikal verlaufenden Doppelsäulenständern
1, 2 bzw. 3, 4 auf, die durch angegossene obere Querholme 5 bzw. untere Querholme
6 miteinander verbunden sind. Weiter weist das Universalgerüst seitliche Paare von
horizontalen Seitenführungsansätzen 7, 8 sowie Paare von Standfüßen 11, 12 auf. Diese
Teile bilden das Grundgerüst. In die vertikalen Doppelsäulenständer 1 und 2 sind
nach oben bzw. nach unten aufstehend Paare von Gewindesäulen 1a, 2a bzw. 3a, 4a und
in die Paare von horizontalen Seitenführungsansätzen 7, 8 ebenfalls, hier nach beiden
Seiten des Walzgerüstes kragend, Paare von Gewindesäulen 7a bzw. 8a ortsfest eingesetzt.
Zwischen den Säulen der Doppelsäulenständer 1 und 2 (vgl. Fig. 3 und 4) sind die Walzenlagerträger
(Einbaustücke) 9 und 10 der Walzen des Horizontalwalzenpaares 15 geführt und zwischen
den Seitenführungsansätzen 7 und 8 die Tragrahmen 13, 14 der Walzen des Vertikalwalzenpaares
16 (vgl. Fig. 3, 4 und 5).
[0009] Auf die Gewindesäulenpaare la bzw. 2a (Fig. 1 und 2) sind jeweils obere Quertraversen
17, 18 bzw. untere Quertraversen 19, 20 längsverschiebbar aufgesteckt, in die drehbar
gelagert, Paare von Druckmuttern 21, 22 bzw. 23, 24 eingesetzt sind, die mit den
Gewindesäulen 1a, 2a bzw. 3a, 4a in Schraubverbindung stehen. Oberhalb bzw. unterhalb
der Quertraversen 17, 18 bzw. 19, 20 sind jeweils obere Zusatz-Quertraversen 26,
27 bzw. untere Zusatz-Quertraversen 28, 29 auf den Gewindesäulenpaaren 1a, 2a bzw.
3a, 4a angeordnet. Im Ausführungsbeispiel liegen diese jeweils quer zu den oberen
Quertraversen 17, 18 bzw. den unteren Quertraversen 19, 20 und sind mittels in ihnen
lagernder Paare von Getriebemuttern 30 bzw. 31 mit den Gewindesäulen 1a, 2a bzw.
3a, 4a schraubverbunden (vgl. Fig. 1 unten rechts). Die Getriebemuttern 30, 31 werden
von auf den Zusatz-Quertraversen 26, 27 bzw. 28, 29 angeordneten Motoren 32 und Anordnungen
von Gelenkkupplungen 33 gemeinsam angetrieben und übertragen die Antriebskräfte auf
die in den Quertraversen 17, 18 bzw. 19, 20 lagernden Druckmuttern 21, 22 bzw. 23,
24.
[0010] Wie aus Fig. 1, 2, 4 und 5 ersichtlich, weisen die Tragrahmen 13 bzw. 14 der Walzen
des Vertikalwalzenpaares 16 Auflageflächen 13a auf, an die sich Druckmuttern 34 bzw.
35 abstützen. Die Tragrahmen 13 bzw. 14 bilden auf diese Weise jeweils Quertraversen,
die anders als die oberen und unteren Zusatz-Traversen 26, 27 bzw. 28, 29 mit den
Gewindesäulenpaaren 7a bzw. 8a nicht schraubverbunden sind, sondern von den Druckmuttern
34 bzw. 35, die hier in den Zusatz-Quertraversen 36, 37 selbst lagern, auf den Gewindesäulen
7a bzw. 8a verschiebbar sind. Die Druckmuttern 34 bzw. 35 werden von Getriebemuttern
38, 39 angetrieben, die in den Zusatz-Quertraversen 36 bzw. 37 angeordnet sind. Der
Antrieb dieser Getriebemuttern 36, 37 erfolgt entsprechend wie bei den Zusatz-Quertraversen
26, 27 bzw. 28, 29 durch Motoren 40 über Anordnungen von Gelenkkupplungen 41. Die
Mittenachse dieser Gelenkkupplungen 41 verläuft zwischen benachbarten Motoren 40 (Fig.
3) geneigt zur Horizontalen.
[0011] Die Antriebsübertragung von den Getriebemuttern 30, 31 bzw. 38, 39 auf die Druckmuttern
21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35 erfolgt entweder direkt (Fig. 2), wobei die Getriebemuttern
30, 31 bzw. 38, 39 ebenfalls mit den zugehörigen Gewindesäulen 1a, 2a, 3a, 4a bzw.
7a, 8a schraubverbunden sind oder daß sie auf deren Enden lagern und mit den zugehörigen
Druckmuttern 21, 22 bzw. 23, 24 über axial verzahnte Schiebekupplungen 30a, 31a verbunden
sind (Fig. 1).
[0012] Die oberen Quertraversen 17, 18 ruhen mit seitlichen Tragansätzen 42 auf Druckstößeln
43 von an den Dopelsäulenständern 1, 2 angeordneten Kolben-Zylinder-Aggregaten 44
(Fig. 2 und 3), während die Walzentraglager 9 der oberen Horizontalwalze 15 an den
Kolbenstangen 45 von Kolben-Zylinder-Aggregaten 46 hängen, die ihrerseits aushebbar
an an den Quertraversen 17, 18 angeordneten Tragansätzen 47 hängen. Die oberen und
unteren Quertraversen 17, 18 bzw. 19, 20 weisen Druckansätze 17a, 18a bzw. 19a, 20a
auf, die die Walzlagerträger 9 bzw. 10 der oberen und der unteren Horizontalwalzen
beaufschlagen.
[0013] Die oberen Horizontalführungen 48 für das Walzgut sind in bekannter Weise gelenkig
in Lagerböcke 49 eingehängt, die mittels Tragplatten 50 mit der der oberen Quertraverse
17, 18 verbunden sind, während die unteren Horizontalführungen 51 gelenkig auf Lagerböcke
52 aufgesetzt sind, die entsprechend auf Tragplatten 60 sitzen, die mit der unteren
Quertraverse 19 verbunden sind. Die Vertikalführungen 53 für das Walzgut (vgl. Fig.
3 und 4) sind in ebenfalls an sich bekannter Weise einerseits an den Walzlagerträger
54 mit einem Lenklager 53a und andererseits mit einem weiteren Lenklager 53b an einer
am Seitenführungsansatz 7 bzw. 8 des Walzgerüstes angeordneten Führung 55 geführten
Stoßstange 56 angelenkt, deren freies Ende fest mit dem Tragrahmen 13 bzw. 14 des
Walzentraglagers 54 verbunden ist. An den Seitenführungsansätzen 7 bzw. 8 sind ferner
Kolben-Zylinder-Aggregate 58 mit Schubstößeln 57 angeordnet, die die den Druckmuttern
34 bzw. 35 abgewandte Seite des Tragrahmens 13 bzw. 14 beaufschlagen.
[0014] Die Walzentraglager 9 und 10 der Horizontalwalzen 15 werden über die Druckansätze
17a, 18a bzw. 19a, 20a der Quertraversen 17, 18 bzw. 19, 20 von oben bzw. von unten
beaufschlagt und in Anstellrichtung bewegt, wenn die Motoren 32 der zugehörigen Zusatz-Quertraversen
26, 27 bzw. 28, 29 die Druckmuttern 21, 22 bzw. 24, 25 über die Getriebemuttern 30,
31 antreiben. Die Zusatz-Quertraversen 26, 27 bzw. 28, 29 folgen dabei der Bewegung
der Quertraversen 17, 18 bzw. 19, 20 in Anstellrichtung synchron; sie können aber
auch ortsfest in einer oberen Stellung verbleiben, wenn die Getriebemuttern 30a,
31a, wie beschrieben (Fig. 1), auf den Enden der Gewindesäulen 1a, 2a bzw. 3a, 4a
drehgelagert sind und die Antriebskraft über axial verzahnte Schiebekupplungen 30a,
31a auf die Druckmuttern 21, 22 bzw. 23, 24 übertragen wird. Die Ausbalancierung der
oberen Horizontalwalze 15 mit ihren Walzenlagerträgern 9 und 10 gegenüber den Quertraversen
17, 18 erfolgt dabei mit Hilfe der Kolben-Zylinder-Aggregate 46, während die Druckstößel
43 der Kolben-Zylinder-Aggregate 44 die Quertraversen 17, 18 bei ihren Bewegungen
in beiden Anstellrichtungen stützend tragen.
[0015] Die Bewegung der beiden, die Vertikalwalze 16 tragenden Tragrahmen 13, 14 in den
Abstellrichtungen wird (Fig. 4 und 5) mit Hilfe der auf den Zusatz-Quertraversen 36,
37 angeordneten und gelagerten Druckmuttern 34, 35 hervorgerufen, wobei diese, da
sie in ihren Stirnflächen nur auf den Auflageflächen 13a bzw. 14a der Tragrahmen
13, 14 aufliegen, diese nur in Richtung auf das Walzgut hin anzutreiben ver mögen,
während die Bewegungen in entgegengesetzter Richtung durch die Schubstößel 57 bewirkt
wird. Die Vertikalführungen 53 für das Walzgut folgen diesen Bewegungen infolge ihrer
Anlenkung bei 53a an den Walzlagerträger 54 der Vertikalwalze 16 und 53b an die mit
dem jeweiligen Tragrahmen 13, 14 verbundenen Stoßstange 56.
[0016] Wie in Fig. 4 angedeutet, können die oberen Quertraversen 17 und 18 aus einer in
vollen Linien dargestellten Arbeitslage (Quertraversen 17) in eine, das Ausbauen der
Horizontalwalzen 15 mit ihren Walzlagerträgern 9, 10 nach oben erlaubende, strichpunktiert
wiedergegebene Ausbaustellung (Quertraverse 18) geschwenkt werden. Die zugehörigen
Druckmuttern 21, 22 verbleiben dabei auf den Gewindesäulen 1a, 2a. Der Ausbau der
Horizontalwalzen 15 nach oben bspw. mit Hilfe eines Krans wird dabei durch die zugehörigen
Zusatz-Quertraversen 26, 27 nicht gehindert, weil diese erfindungsgemäß quer zu den
Quertraversen 17, 18 liegen.
[0017] In ähnlicher Weise können (vgl. Fig. 3 und 4) die die Vertikalwalze 16 aufnehmenden
Tragrahmen 13, 14 ausgebaut werden. Diese lassen sich ebenfalls bspw. mit Hilfe eines
Krans senkrecht nach oben von den Gewindesäulen 7a, 8a abheben, wobei sich noch der
besondere Vorteil ergibt, daß dabei auch die Seitenführungen 53 für das Walzgut an
den jeweiligen Tragrahmen 13, 14 verbleiben können. Der zur Horizontalen geneigte
Verlauf der Mittenachse der Gelenkkupplungsanordnung 41 zwischen den Motoren 40 (vgl.
Fig. 3) erlaubt es, die Zusatz-Quertraversen 36, 37 auch im Bereich der auf den Zapfen
des Horizontalwalzenpaares 15 sitzenden Antriebskuppelhülsen 60 zu bewegen, ohne
von deren Umfang behindert zu werden.
[0018] Je nach den betriebsmäßigen und konstruktiven Erfordernissen können bei Walzgerüsten
der erläuterten Art auch Quertraversen verwendet werden, auf denen die Antriebselemente
für die Druckmuttern direkt angeordnet sind; ebenso besteht die Möglichkeit, die beim
beschriebenen Ausführungsbeispiel bei den Zusatz-Quertraversen für die Tragrahmen
der Vertikalwalzen verwendete Lagerung der Druckmuttern in der Zusatz-Quertraverse
auch bei den Zusatz-Quertraversen für die die Horizontalwalzen beaufschlagenden Quertraversen
zu verwenden. Entsprechendes gilt für die Ausbildung der Getriebemuttern als axial
verzahnte Schiebekupplung; die Getriebemuttern können dabei sowohl als mit einer Schiebekupplung
verbundenes Schneckenrad zweiteilig als auch einstückig ausgebildet sein.
1. Walzgerüst mit zwei oder mehr Paaren von Walzenständern, zwischen den Ständern
der Paare gleitend geführten Walzenlagerträgern (Walzeneinbaustücken) und diese Ständer
außerhalb der Walzenlagerträger verbindende Quertraversen, die über, in diese eingesetzte
Druckmuttern und mit den Walzenständern verbundene Gewindesäulen in Richtung der Längsachsen
der Gewindesäulen bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) ortsfest und auf diesen aufstehend
in die Walzenständer (1, 2 bzw. 7, 8) eingesetzt und die Druckmuttern (21, 22, 23,
24 bzw. 34, 35) antreibbar in den Quertraversen (17, 18, 19, 20 bzw. 13. 14 bzw. 36,
37) gelagert sind.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
auf den Quertraversen (17, 18, 19, 20 bzw. 13, 14) angeordnete, mit den Druckmuttern
21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35) kuppelbare Antriebselemente (32, 33, 30, 31, 33 bzw. 30a,
31a bzw. 40, 41, 38, 39).
3. Walzgerüst nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine, parallel oder quer zu der jeweiligen Quertraverse (17, 18, 19, 20 bzw. 13, 14)
auf die Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) aufgesetzte Zusatz-Quertraverse
(26, 27, 28, 29 bzw. 36, 37). 29) und mit dieser verbundenen, mit den Druckmuttern
(14a, 15a, 16a, 17a bzw. 12b) kuppelbaren Antriebselementen (24, 25 bzw. 30, 31).
4. Walzgerüst nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 3,
mit in den Paaren von Ständern verschiebbar geführten Tragrahmen für die Walzenlagerträger
von Vertikalwalzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragrahmen (13, 14) die Quertraversen bilden.
5. Walzgerüst nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatz-Quertraversen (26, 27, 28, 29 bzw. 36, 37) ortsfest oder bewegbar auf
die Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) aufgesetzt sind.
6. Walzgerüst nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
auf den Enden der Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a bzw. 7a, 8a) gelagerte bzw. auf diese
aufschraubbare von den Antriebselementen (32, 33 bzw. 40, 41) antreibbare Getriebemuttern
(30, 31 bzw. 38, 39 bzw. 30a, 31a), die mit in den Quertraversen (17, 18, 19, 20 bzw.
13, 14) und/oder in den Zusatz-Quertraversen (26, 27, 28, 29 bzw. 36, 37) lagernden
Druckmuttern (21, 22, 23, 24 bzw. 34, 35) kuppelbar sind.
7. Walzgerüst nach den Ansprüchen 5 und/oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebemuttern (30a, 31a) als axial verzahnte Schiebekupplungen ausgebildet
oder mit solchen Kupplungen verbunden mit den Druckmuttern (21, 22, 23, 24 bzw. 34,
35) antriebsverbindbar sind.
8. Walzgerüst nach den Ansprüchen 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmuttern (34, 35) in den Zusatz-Quertraversen (36, 37) angeordnet und
mit ihren dem Antrieb (40, 41) abgewandten Stirnseiten an Auflageflächen (13a, 14a)
der Quertraversen (Tragrahmen) (13, 14) auflegbar sind und daß die diesen Auflageflächen
(13a, 14a) abgewandte Seite der Quertraversen (13, 14) von druckmittelbeaufschlagbaren
Schubstößeln (57) beaufschlagbar ist.
9. Walzgerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Quertraversen (17, 18) und/oder die Zusatz-Quertraversen (26, 27) um eine
der Längsachsen der Gewindesäulen (1a, 2a, 3a, 4a) schwenkbar ausgebildet sind.
10. Walzgerüst nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Quertraversen bildenden Tragrahmen (13, 14) und/oder die Zusatz-Quertraversen
(36, 37) vertikal nach oben von den Gewindesäulen (7a, 8a) abhebbar ausgebildet sind.
11. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 9 und/oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmuttern (21, 22) lösbar mit den Quertraversen (5, 6) bzw. den Tragrahmen
(13, 14) verbunden sind und in ausgeschwenktem bzw. abgehobenen Zustand der Quertraversen
(5, 6) bzw. des Tragrahmens (13, 14) mit der jeweiligen Gewindesäule (1a, 2a bzw.
7a, 8a) schraubverbunden bleiben.
12. Walzgerüst nach Anspruch 4,
mit einerseits lösbar an die Walzenlagerträger der Vertikalwalzen angelenkten Walzgut-Vertikalführungselementen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzagut-Vertikalführungselemente (53) andererseits lösbar mit dem die Quertraverse
bildenden Tragrahmen (13, 14) verbunden sind.