[0001] Die Erfindung betrifft einen zweischichtigen Hohlraumbodenbelag mit einer Trägerschicht
aus Profilelementplatten mit einer Vielzahl von Kanäle bildenden Abstandhalteelementen
und einer Deckschicht.
[0002] In der letzten Zeit setzen sich in Verwaltungsbauten und dgl. in immer stärkerem
Umfang Bodenkonstruktionen durch, die es ermöglichen, sämtliche Versorgungsleitungen,
wie Elektroversorgung, Telekommunikation, EDV-Netze, Lüftung, Kühlung und auch Heizungen
unter der eigentlichen Bodenfläche zu installieren. Diese Bodenkonstruktionen werden
als Hohlraumdoppelböden bezeichnet. Der Vorteil dieser Böden gegenüber herkömmlichen
liegt darin, daß insbesondere bei nachträglich erforderlichen Änderungen, wie Arbeitsplatzumgruppierungen
in Großraumbüros oder bei Leitungsdefekten, ein direkter Zugang zu den Versorgungsleitungen
im Bodensystem ohne großen Aufwand an der Bedarfs- oder Schadensstelle möglich ist.
[0003] Ein gattungsgemäßer Hohlraumbodenbelag ist aus der DE-OS 32 01 085 bekannt. Dieser
Hohlraumbodenbelag weist neben einer Träger- und Deckschicht noch eine auf dem Unterboden
angeordnete Dämmschicht zur Schalldämmung aus Schaumstoff, Fasermatten oder dgl. sowie
eine Druckverteilschicht auf.
[0004] Dieser insgesamt vierschichtige Bodenaufbau zeichnet sich zwar durch eine relativ
gute Geräuschdämmung aus, aufgrund der beträchtlichen Einbauhöhe jedoch ist dieser
Hohlraumbodenbelag in vielen Fällen, insbesondere für den nachträglichen Einbau
bei einer Renovierung, ungeeignet.
[0005] Aus der DE-OS 33 28 792 ist eine andere Ausführungsform eines gattungsgemäßen Hohlraumbodenbelags
bekannt. Bei diesem Bodenbelag ist die Trägerschicht umgekehrt angeordnet, d.h. die
Abstandhalteelemente sind zur Unterbodenfläche hin orientiert und die Deckschicht
liegt auf der durchgehenden Fläche der Trägerschicht auf. Dabei kann die Deckschicht
aus Fließestrich, Holz, Beton oder dgl. bestehen. Auf diese Weise können Bodenunebenheiten
ausgeglichen werden, indem die Deckschicht entsprechend ausgebildet wird. Nachteilig
ist jedoch, daß bei diesem Bodenbelag keine Geräusch- und Trittschalldämmung erzielt
wird, was insbesondere in Räumen mit empfindlichen elektrotechnischen Einrichtungen
notwendig ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines zweischichtigen Hohlraumbodenbelages,
der bei einer möglichst geringen Bauhöhe eine besonders hohe Geräusch- und Trittschalldämmung
aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Hohlraumbodenbelag der eingangs bezeichneten Art gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß die Trägerschicht aus einem geräuschdämmenden Material
auf Basis Polyurethan gebunden in einem Polyurethanschaum gebildet ist.
[0008] Ein so ausgestalteter Hohlraumbodenbelag zeichnet sich durch eine besonders gute
Geräusch- und Trittschalldämmung aus, so daß er sich insbesondere zum Einsatz in Räumen
eignet, in welchen geräuschempfindliche Einrichtungen, wie elektrotechnische Geräte,
angeordnet sind. Dabei zeichnet sich der Hohlraumbodenbelag zusätzlich durch eine
besonders geringe Einbauhöhe aus, da keine weiteren geräuschdämmenden Schichten
notwendig sind. Dadurch ist der erfindungsgemäße Hohlraumbodenbelag nicht nur zur
Installation in Neubauten, sondern besonders auch im Renovationsbereich, in dem in
den meisten Fällen nur geringe Einbauhöhen zur Verfügung stehen, geeignet.
[0009] Je nach den speziellen Einsatzbedindungen sieht die Erfindung unterschiedliche geräuschdämmende
Materialien für die Trägerschicht vor, so kann das geräuschdämmende Material aus Polyurethan
und einem mineralischen Zuschlagstoff oder Blähton gebunden in einem Polyurethanschaum
oder aus Polyurethan und Gummi gebunden in einem Polyurethanschaum bestehen.
[0010] Es kann auch vorgesehen sein, daß das geräuschdämmende Material aus Polyurethan und
einem organischen Recyclingma terial und/oder einem porösen Material gebunden in
einem Polyurethanschaum gebildet ist. Dabei besteht das poröse Material bevorzugt
aus Blähton.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die auf
den Abstandhalteelementen der Profilelementplatten aufliegende plattenförmige Deckschicht
als Bestandteile Holzmehl, Zement und/oder eine Acrylatdispersion aufweist. Diese
Ausführungsform ist insbesondere für ebene Unterböden geeignet, bei denen keine Höhenunterschiede
im Unterboden auszugleichen sind. Dabei führt die erfindungsgemäß ausgestaltete Deckschicht
in Kombination mit den vorbeschriebenen Profilelementplatten zu einer besonders hohen
Geräusch- und Trittschalldämmung.
[0012] Eine andere, besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß die auf den Profilelementplatten mit zur Unterbodenfläche angeordneten Abstandhalteelementen
aufliegende Deckschicht als Schnellestrich ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung eignet
sich insbesondere für unebene Unterböden, wobei die Unebenheiten durch die Deckschicht
ausgeglichen werden können. Dabei benötigt der Schnellestrich nur eine besonders
kurze Abbindezeit von maximal 2 Tagen, so daß gegenüber normalen Böden mit Estrichen
mit einer Trockenzeit von etwa 30 Tagen eine wesentliche Zeitersparnis zu erzielen
ist. Durch entsprechende Zusätze im Schnellestrich kann in Verbindung mit der besonders
schalldämpfenden Trägerschicht eine ganz besonders gute Geräusch- und Trittschalldämmung
erreicht werden.
[0013] Hierzu sieht die Erfindung beispielsweise vor, daß der Schnellestrich als Bestandteile
Tonerdeschmelzzement, Gips und organische Zusätze sowie Zuschlagstoffe aufweist.
[0014] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Profilelementplatte
mit einer Vielzahl von Kanäle bildenden Abstandhalteelementen,
Fig. 2 in einer Schnittdarstellung einen Hohlraumbodenbelag mit einem stirnseitig
geraden Randelement,
Fig. 3 in gleicher Darstellung wie in Fig. 2 einen Hohlraumbodenbelag mit einem Randelement
mit Auflageschulter,
Fig. 4 ebenfalls in einer Schnittdarstellung einen Hohlraumbodenbelag nach einer
anderen Ausführungsform und
Fig. 5 eine gegenüber Fig. 4 abgewandelte Ausführungsform.
[0015] In Fig. 1 ist eine Profilelementplatte 1 mit einer Vielzahl von Kanäle 2 bildenden
Abstandhalteelementen 3 dargestellt. Die gleichmäßig auf der Profilelementplatte
1 angeordneten Abstandhalteelemente 3 sind als sich nach oben hin verjüngende Pyramidenstümpfe
ausgebildet. Dadurch nimmt der Querschnitt der Kanäle 2 nach oben hin zu, das Verhältnis
der Höhe der Abstandhalteelemente 3 zur Grundhöhe der Profilelementplatte 1 liegt
bei etwa 3 : 1.
[0016] In Fig. 2 ist der vollständige Aufbau eines zweischichtigen Hohlraumbodenbelags
dargestellt. Auf dem Abstandhalteelement 3 ist eine Deckschicht 4 mit einem Bodenbelag
5 verlegt. Die Randeinfassung an eine Wandfläche 6 bildet ein stirnseitig gerades
Randelement 7 mit einer Nut 8, die zur Aufnahme der Randkante des Bodenbelags 5 dient.
[0017] In Fig. 3 ist eine alternative Randeinfassung des Hohlraumbodenbelags gezeigt. Die
Randeinfassung bildet hier ein Randelement 9 mit einer Auflageschulter 10.
[0018] Der erfindungsgemäße Hohlraumbodenbelag wird folgendermaßen installiert:
[0019] Die einzelnen Profilelementplatten 1 werden auf einer in der Zeichnung nicht dargestellten
Fußbodenfläche (gleich gültig ob in einem Alt- oder Neubau) nach entsprechendem Zuschnitt
verlegt. Sämtliche in der Zeichnung nicht dargestellten Versorgungsleitungen können
in die Vielzahl von Kanälen 2 der Profilelementplatten 1 in beliebigen Richtungen
eingelegt werden. Nach der Installation der Versorgungsleitungen werden die entsprechend
zugeschnittenen Deckschichten 4 auf die Abstandhaltelemente 3 der Profilelementplatten
1 gelegt. Dabei können die Deckschichten 4 mit den Profilelementplatten 1 verklebt
werden.
[0020] Lediglich als Beispiel seien einige Daten zum dargestellten Ausführungsbeispiel
genannt: Die Höhe der Profilelementplatte 1 beträgt 15 mm, die der Abstandhalteelemente
3 45 mm und die der Deckschicht 4 22 mm. Insgesamt ergibt sich somit unter Berücksichtigung
des Bodenbelags 5 eine Gesamthöhe von lediglich 85 mm. Dadurch ist dieser Belag insbesondere
auch zum Einsatz im Renovationsbereich geeignet.
[0021] Das in Fig. 2 dargestellte, stirnseitig gerade Randelement 7 stellt eine mögliche
Randeinfassung dar. Das Randelement 7 kann schon vor der Installation des eigentlichen
Bodenbelags an den Wandflächen 6 angebracht werden. Die Unterkante des Randelementes
7 liegt dabei auf der Fußbodenfläche auf. Die Nut 8 des Randelements 7 dient als
Einfassung für den Bodenbelag 5 auf der Deckschicht 4.
[0022] Alternativ kann das in Fig. 3 dargestellte Randelement 9 mit der Auflageschulter
10 verwendet werden, dieses Randelement 9 wird erst nach Installation des Hohlraumbodenbelags
eingesetzt. Es liegt mit seiner Auflageschulter 10 auf dem Bodenbelag 5 und somit
auf der Deckschicht 4 auf. Die Auflageschulter 10 dient gleichzeitig als Abschlußkante
oder Fußleiste. Die untere Stirnseite des Randelementes 9 weist einen Abstand zum
Fußboden oder zum Boden der Profilelementplatte 1 auf.
[0023] Die Profilelementplatte 1 und auch die Randelemente 7 und 9 bestehen aus einem geräuschdämmenden
Material auf Basis Polyurethan gebunden in einem Polyurethanschaum. Dabei kann das
geräuschdämmende Material aus Polyurethan und einem mineralischen Zuschlagstoff oder
Blähton, Polyurethan und Gummi oder auch Polyurethan und einem organischen Recycling-Material
und/oder einem porösen Material gebildet sein. Diese Materialien des zweischichtigen
Hohlraumbodenbelags führen zu einer außerordentlich hohen Geräuschund Trittschalldämmung,
ohne daß dazu irgendwelche zusätzlichen Bodenschichten notwendig sind, so daß eine
geringe Einbauhöhe erzielbar ist. Vorteilhaft ist dabei die Deckschicht 4 aus Holzmehl,
Zement und einer Acrylatdispersion gebildet.
[0024] Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Gegenüber
der in den Fig. 1 bis 3 dar gestellten Ausführungsform sind Profilelementplatten
11 umgekehrt angeordnet, d.h. mit Abstandhalteelementen 12 nach unten auf einem Unterboden
13 aufliegend. Auf der Oberfläche 14 der Profilelementplatten 11 ist eine Folie 15
aus Kunststoff oder dgl. verlegt und darüber eine Deckschicht 16 angeordnet. Dabei
ist die Deckschicht 16 bevorzugt als Schnellestrich ausgebildet, welche nach dem
Verlegen der Profilelementplatten 11 und der Folie 14, welche zur Abdichtung dient,
aufgebracht wird. Dabei können durch diese Estrichschicht mögliche Unebenheiten des
Unterbodens 13 ausgeglichen werden. Auch diese Art des Bodenbelages zeichnet sich
durch eine besonders hohe Geräusch- und Trittschalldämmung aus, wobei die Profilelementplatten
11 wiederum aus den oben genannten geräuschdämmenden Materialien gebildet sind und
der Estrich entsprechende geräuschdämmende Zusätze aufweisen kann.
[0025] In Fig. 4 ist weiterhin eine mögliche Ausgestaltung einer Stoßstelle an der Verbindung
zwischen zwei Profilelementplatten 11 dargestellt. Dabei sind die Profilelementplatten
11 nicht besonders bearbeitet, sondern stoßen mit freien Schultern 17 gegeneinander.
Um die Stabilität des Bodenbelages in diesem Bereich sicherzustellen, ist im Fließestrich
16 eine Armierung 18 zur Verstärkung vorgesehen.
[0026] Nach Fig. 5 kann auf diese Verstärkung verzichtet werden, wenn die Profilelementplatten
11 an den Rändern derart ab geschnitten werden, daß die Abstandhalteelemente 12 im
Stoßkantenbereich aneinanderstoßen.
[0027] Natürlich ist die Erfindung nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
So können auch Profilelementplatten aus anderen geräuschdämmenden Materialien eingesetzt
werden. Wesentlich ist aber, daß keine zusätzlichen Schichten zur Geräuschdämmung
notwendig sind, so daß eine geringe Einbauhöhe des Bodenbelages gewährleistet ist.
1. Zweischichtiger Hohlraumbodenbelag mit einer Trägerschicht aus Profilelementplatten
mit einer Vielzahl von Kanäle bildenden Abstandhalteelementen und einer Deckschicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (1) aus einem geräuschdämmenden Material auf Basis Polyurethan
gebunden in einem Polyurethanschaum gebildet ist.
2. Hohlraumbodenbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das geräuschdämmende Material aus Polyurethan und einem mineralischen Zuschlagstoff
oder Blähton gebunden in einem Polyurethanschaum besteht.
3. Hohlraumbodenbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das geräuschdämmende Material aus Polyurethan und Gummi gebunden in einem Polyurethanschaum
besteht.
4. Hohlraumbodenbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das geräuschdämmende Material aus Polyurethan und einem organischen Recyclingmaterial
und/oder einem porösen Material gebunden in einem Polyurethanschaum gebildet ist.
5. Hohlraumbodenbelag nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das poröse Material aus Blähton besteht.
6. Hohlraumbodenbelag nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf den Abstandhalteelementen (3) der Profilelementplatten (1) aufliegende
plattenförmige Deckschicht (4) als Bestandteile Holzmehl, Zement und/oder eine Acrylatdispersion
aufweist.
7. Hohlraumbodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf den Profilelementplatten (11) mit zur Unterbodenfläche (13) angeordneten
Abstandhalteelementen (12) aufliegende Deckschicht (16) als Schnellestrich ausgebildet
ist.
8. Hohlraumbodenbelag nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnellestrich als Bestandteile Tonerdeschmelzzement, Gips und organische
Zusätze sowie Zuschlagstoffe aufweist.